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SRG Aargau Solothurn

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Die Trägerschaft debattiert über ihren Platz in der Politik Seite 4

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Aargau Solothurn

Gespräch mit dem Aargauer Landammann Urs Hofmann. Seite 14

Alf-TV: Bunter Nischensender. Seite 15

Mitglieder im Gespräch:Rolf Imhof, Solothurn. Seite 16

Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG DeutschschweizAusgabe 8/2011

SRFBandleader im tpc-Schaltraum:Techniker André Heiniger im Porträt. Seite 7

SRG SSR Digitalradio in zweiter Generation. Seite 8

PublikumsratDie Leistungen von SRF bei den eidgenössischen Wahlen im Fokus. Seite 10

OmbudsstelleVorwahlsendungen: Die Ombudsstelle zieht positive Bilanz. Seite 12

Carte blancheNiggi Ullrich: Carte jaune – eine Nachlese zur Wahl des SRG-Präsidiums. Seite 13

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14 Ausgabe 8/2011

Wie gefällt dem aktuellen Aargauer Landammann und Vorsteher des Departements Volkswirtschaft und Inneres die regionale Radio- und Fernsehberichterstattung?

Landammann Urs Hofmann im Gespräch

Medien und Politik

Landammann Urs Hofmann.

LINK: Herr Landammann, sind Sie ein regelmässiger Regionaljournal-Hörer? Wie gefällt Ihnen die Berichterstattung?Urs Hofmann: Ich bin leidenschaftlicher Radiohörer, vorab am Morgen vor Arbeits­beginn. Das Regi schätze ich, weil ich über die Geschehnisse im Kanton informiert werde. Natürlich höre ich genau hin, wenn kritisch über das Schaffen der Aargauer Regierung berichtet wird. Die Bericht­erstattung zeugt meist von einer hohen journalistischen Objektivität.

Wie halten Sie es mit Online-Zeitungen, Facebook und Twitter? Ich klicke mich täglich durch die wichtigs­ten Online­Zeitungen. Auf Facebook habe ich zwar ein Profil, komme jedoch kaum dazu, es zu bewirtschaften. Zum Twittern fehlt mir die Zeit.

Medienkritiker behaupten, wir seien heute «overnewsed and underinformed». Wie

finden Sie persönlich eine gesunde Me dienbalance?Indem ich meine Medien gezielt auswäh­le. Die News erfahre ich aus Online­Zeitun­gen. Vertieftere Informationen beschaffe ich mir aus der Tagespresse – und natür­lich aus dem Radio. Zum Fernsehen kom­me ich leider aus zeitlichen Gründen kaum.

Wir stehen in einem Wahljahr. Das be-deutet viel Arbeit für Medien und Medi-enschaffende. Spielen die Aargauer Me-dien im Wahlzirkus ihre Rolle gut?Die Aargauer Medien können sich auch im Wahlkampf sehen lassen. Kaum ein an­derer Kanton kennt eine solch vielfältige Regionalpresse wie unser Kanton. So kann man erfreulicherweise den regionalen Un­terschieden auch medial gerecht werden.

Die Medienlandschaft ist im Umbruch. Welche Anliegen und Wünsche haben Sie an die Aargauer Medien? Dass die Aargauer Medien weiterhin kri­tisch über den vielfältigen Kanton der Re­gionen berichten. Besonders freue ich mich über kreative und innovative Bericht­erstattungen gerade auch zu politischen oder gesellschaftlichen Themen. Es ist wichtig, dass auch die kantonale Politik in den Medien gute Plattformen hat.

Die SRG ist starkem politischen Druck ausgesetzt. Zu Recht? Wie beurteilen Sie den Reformbedarf?Die SRG hat eine schwierige Aufgabe. Sie muss in einer sich stetig wandelnden Zeit ein breites Publikum ansprechen. Dies mit dem Auftrag, alle Sprachregionen zu be­dienen, für Bildung und Unterhaltung zu sorgen und dabei noch möglichst alle po­litischen Parteien und gesellschaftlichen

Strömungen zu Wort kommen zu lassen. Bei zunehmender Konkurrenz und mit be­schränkten finanziellen Mitteln kommt dies fast der Quadratur des Kreises gleich. Ich bin jedoch überzeugt: Die SRG ist gut positioniert und auf dem richtigen Weg, die Programmgestaltung laufend den neusten Entwicklungen anzupassen und so den vielfältigen Ansprüchen der Zu­schauerinnen und Zuschauer gerecht zu werden.

Was bedeutet für Sie Service public? Welches sind Ihre Anliegen?Wo der freie Markt elementare Bedürfnis­se der Bürgerinnen und Bürger nicht be­friedigen kann, darf sich der Staat nicht völlig zurückziehen. Das gilt nicht nur bei grösseren Infrastrukturen wie dem Stras­sen­ oder Schienennetz. Auch im Bereich der elektronischen Medien muss die öf­fentliche Hand im Interesse des Minder­heitenschutzes und des Föderalismus für eine unabhängige, ausgewogene und qua­litativ hochstehende Berichterstattung sor­gen. Deshalb braucht die Schweiz auch in Zukunft die SRG in allen Landesteilen.

Interview: Urs Becker

SRG AARGAu SolothuRn

Zur Person Dr. Urs Hofmann ist Mitglied der SP und seit 2009 Aargauer Regierungsrat sowie Vorsteher des Departements Volkswirt-schaft und Inneres. 2011/12 ist er Landammann. Er war vor seiner Wahl in den Regierungsrat als Anwalt und Notar tätig. Von 1999 bis 2009 war er National-rat. Urs Hofmann ist verheiratet und Vater von drei Kindern zwischen 17 und 21 Jahren. Der 54-Jährige wohnt mit seiner Familie in Aarau.

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15Ausgabe 8/2011

Alf ist dabei!

Aus der Region – für die Region

Alf-TV Arolfinger Lokalfernsehen AG

Alf­TV sendet kein Vollprogramm, doch die zwölf ehrenamtlichen Macherinnen und Macher aus verschiedenen Berufen im Alter von 20 bis 75 Jahren (!), allen voran Initiator, Gründer und Geschäftsführer Werner Baumann, Geologe, Technik­ und Medieninteressierter, sind mit viel Schwung und Ausdauer am Werk.

Aus der Fernsehkonzession mit Gebühren­splitting und entsprechenden Einnahmen, aus dem grossen Entwicklungssprung ist nichts geworden. Doch Alf­TV (www.alf­tv.ch), das Arolfinger Lokalfernsehen mit Firmen­sitz in Niedergösgen und einem 250 m2

grossen Studio im Ballyareal in Schönen­werd, ist weiterhin auf Sendung und er­

Seit 1997 sind sie auf Sendung, die ehrenamtlichen TV-Macher aus dem Raum Aarau, Olten und Zofingen.

reicht mittlerweile über die regionalen Kabelnetze mehr als 210 000 Haushalte. Ferner ist der Sender im Internet verfüg­bar. Die Macherinnen und Macher wollen mit ihren Sendungen den Zusammenhalt in der Region fördern und über Positives berichten. Unglücksfälle und Verbrechen sind nicht ihr Geschäft. Damit heben sie sich wohltuend von anderen Medien­schaffenden ab. Sogar entspannen kann man sich vor der Glotze. Bei «Relax» (zu­schauen – entspannen – nachdenken, so die Selbstcharakterisierung) zum Beispiel können schon mal Wale und Haie, unter­stützt von leichter Backgroundmusik, tatsächlich zur Entspannung verhelfen. Wöchentlich wird ein Programm von ein

bis zwei Stunden produziert mit einem breiten Spektrum: Gespräche, Sportnach­richten, Musik, Kultur, Politik. Die Themen wie auch die Sendegefässe sind zahlreich. «Goal», «Talk im Schlosshof», «Flash», «Politikus», «Musiklive» sind unter ande­rem ihre Bezeichnungen. Unabhängigkeit wird grossgeschrieben und der Sender ge­hört mehrheitlich den Macherinnen und Machern, sagt Werner Baumann. Und die­sen gefällt die Möglichkeit, mediale Geh­versuche zu machen. Einige junge Men­schen haben auf diesem Weg ihre ersten TV­Sporen abverdient und danach den Weg zu Tele M1, Tele 1 und zum Schweizer Fernsehen gefunden.

Wir dürfen gespannt sein, wie es weitergeht. Alf­TV ist eindeutig ein Nischensender und hat ein themeninteressiertes, regionales Pu­blikum im Visier. Zapper bleiben hier nicht hängen. Alf leistet einen gern gesehenen Beitrag zu einer bunten Medienlandschaft, auch und gerade in einem Wahljahr. Ge­sprächssendungen können günstig produ­ziert werden, und die Politikerinnen und Politiker sind beim Sender gerne zu Gast, lässt man sie doch ausreden und fällt ih­nen nicht bei jeder Gelegenheit ins Wort. Alf hat auch lokale Kooperationspartner wie Jump­TV in Solothurn oder die On­line­Plattform regiolive.ch des «Zofinger Tagblatts».

Zwar ist ein Teil der Macher pensioniert und auch Geschäftsführer Baumann steuert auf das Pensionsalter zu, doch ist er überzeugt, dass es Alf gibt, «solange das Interesse beim Publikum ungebrochen ist». Allerdings schränkt er ein, «die Zukunft ist offen, auch die Vergabe von Konzessionen».

Urs Becker

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16 Ausgabe 8/2011

LINK: Sie sind langjähriges Mitglied. Wann und warum sind Sie Mitglied geworden?Rolf Imhof: Seit wann ich Mitglied bei der SRG bin, weiss ich nicht mehr. Der Grund, dem Verein beizutreten, war der «Hofer­Club», das heisst, um diesem Club die Stirn zu bieten. (Anm. d. Red.: Hofer­Club = Schweizerische Fernseh­ und Ra­diovereinigung, benannt nach dem Berner Historiker und ehemaligen SVP­National­rat Walther Hofer. Der Club analysierte und kritisierte akribisch die Sendungen von Fernsehen und Radio und kämpfte gegen den angeblich linken Medienfilz.)

Sie sind Radiohörer. Fernsehen und die neuen Medien sind nicht Ihre Welt. Was ist das Interessante am Radiohören für Sie? Welches ist Ihre Lieblingssendung?Ich bin Radiohörer, weil mich dieses Medi­um schon seit jeher fasziniert. Ich erinnere mich an meine Kindheit, als die ganze Fa­milie vor dem Radio sass und auf die Aus­strahlung der nächsten Folge der Hör­spielserie «plangte». Beim Radio konnte ich mir meine eigenen Bilder schaffen und kann das noch heute. Eben keine vorfabrizierten Bilder. Eine Lieblingssen­dung habe ich nicht. Wenn ich informiert sein will über das Tagesgeschehen, höre ich die Nachrichten. Je nach Gemütszu­stand höre ich klassische oder Jazzmusik oder einfach DRS 1.

Sie sind Galerist und freuen sich be-stimmt, wenn die Medien über Ihre Aus-stellungen berichten. Welches sind Ihre Erfahrungen mit den Solothurner Medien?Von dem Regionalradio habe ich keine gros­se Ahnung, ich komme selten dazu, diese

Für den Galeristen steht das Radio im Zentrum seines Medieninteresses, das Fernsehen ist in seinem Leben nicht so wichtig. Von den Medienschaffenden wünscht er sich mehr positive Nachrichten.

Sendungen zu hören. Die Printmedien berichten aber immer über unsere Ausstel­lungen.

Welche Wünsche haben Sie an das Schweizer Radio und Fernsehen?Wünsche an das Radio: Bitte nicht mit dem Fernsehen verschmelzen! Die Sen­dungen werden nicht besser. Beispiel Nationalratswahlen: Die Berichterstattung darüber fand ich eher langweilig. Die Wett­bewerbsspiele und das Verlosen von Ein­trittskarten könnte man reduzieren oder ganz weglassen.

Wünsche an das Fernsehen: Wenn ich mir schon einmal einen Film anschaue, wäre es toll, diesen bis zum Schluss ohne Wer­bung schauen zu können.

Wünsche an das Schweizer Radio und Fernsehen: Ein ausgewogenes Programm, und probiert doch, mehr positive Meldun­gen zu bringen.

Interview: Urs Becker

Rolf Imhof.

Mitglieder im Gespräch

AGendA

Studioführung im Regionaljournal Aargau Solothurn

Die nächste Gelegenheit ist am:Mittwoch, 16. November 2011,17 – 19 Uhr, AarauAnmeldung erforderlich an: [email protected]

Generalversammlung SRG Aargau Solothurn 2012

Bitte reservieren Sie schon heute denTermin für die Generalversammlung:Dienstag, 8. Mai 2012, 18 – 21 Uhr (Türöffnung 17.30 Uhr) im Kultur- und Kongresshaus in Aarau

Neue Mitglieder – mehr Gewicht

Liebe Mitglieder, überzeugen Sie Ihre Freunde und Bekannten, Mitglied bei der SRG Aargau Solothurn zu werden. Vielen Dank! www.srgagso.ch

Das Zitat des Jahres

Dumme rennen. Kluge warten. Weise gehen in den Garten.

Rabindranath Thakur, Literatur-Nobelpreisträger

Rolf Imhof, Galerist, Kunstschaffender und Zeichner aus Solothurn

SC2011102707 (swissclimate.ch)

SRG AARGAu SolothuRn

IMPReSSuMAusgabe 8/2011 (November 2011),erscheint neun Mal jährlichHerausgeberschaft: Publikumsrat und Mitgliedgesell­schaften der SRG Deutschschweiz Redaktion (S. 1–13): Kurt Nüssli (kn), Pernille Budtz (pb), Jasmin Rippstein (jr), Olivia Guler (og)Mitarbeitende dieser Ausgabe (S. 1–13):Markus Knöpfli, Florian Blumer, Achille CasanovaKontakt: SRG Deutschschweiz, Fernsehstrasse 1– 4, 8052 Zürich, Tel.: 044 305 67 03, E­Mail: [email protected], Internet: www.srgd.chRedaktion SRG Aargau Solothurn (S. 14–16): Urs Becker (ub),E­Mail: [email protected],Geschäftsstelle SRG Aargau Solothurn,Postfach 3608, 5001 Aarau, Tel.: 062 832 50 90,E­Mail: [email protected], Internet: www.srg­ag­so.chAdressänderung an: SRG Aargau Solothurn,Postfach 3608, 5001 AarauGestaltung und Produktion: Medianovis AG, Kilchberg/ZHKorrektorat: Ingrid Essig, WinterthurDruckvorstufe: Küenzi&Partner, Langnau/ZürichDruck: rdv Rheintaler Druckerei und Verlag AG, Berneck Auflage: 15 132 Expl. (WEMF­beglaubigt)

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