32
1 Logotherapeutisch- und existenzanalytische Begleitung und Beratung von sprachgestörten Patienten nach Schlaganfällen und deren Angehörigen Wer seine Sprache verliert, verliert seine Umgebung- wer seine Umgebung verliert, verliert sich selbst. Abschlussarbeit für die Ausbildung in Logotherapie und Existenzanalytischer Beratung und Begleitung von Karin S. Struck Eingereicht: Erstleserin: Dr. Helene Drexler Angenommen am: Zweitleserin: Dr. Christine Orgler Angenommen am:

Logotherapeutisch- und existenzanalytische Begleitung und ... · 1 Logotherapeutisch- und existenzanalytische Begleitung und Beratung von sprachgestörten Patienten nach Schlaganfällen

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

1

Logotherapeutisch- und existenzanalytische Begleitung

und Beratung von sprachgestörten Patienten nach

Schlaganfällen und deren Angehörigen

Wer seine Sprache verliert,

verliert seine Umgebung-

wer seine Umgebung verliert,

verliert sich selbst.

Abschlussarbeit für die Ausbildung in Logotherapie

und Existenzanalytischer Beratung und Begleitung

von

Karin S. Struck

Eingereicht:

Erstleserin: Dr. Helene Drexler Angenommen am:

Zweitleserin: Dr. Christine Orgler Angenommen am:

2

Zusammenfassung: Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Möglichkeiten und Grenzen der

logotherapeutisch- und existenzanalytischen Beratung und Begleitung

sprachgestörter Patienten nach cerebralem Insult und deren Angehörigen.

Im ersten Teil der Arbeit werden dem Leser allgemeine Informationen über

Sprachstörungen nach einem Schlaganfall (Aphasie) vermittelt.

Im Hauptteil wird die beraterische Vorgehensweise in Bezug auf die

unterschiedlichen Aphasien beleuchtet.

Im Ausklang der Arbeit wird nochmals auf die Wichtigkeit der phänomenologischen

Haltung im beraterischen Prozess hingewiesen.

Schlüsselwörter: Logotherapie, Existenzanalyse, Beratung und Begleitung,

sprachgestörter Patient, cerebraler Insult, Aphasie, beraterische Vorgehensweise,

phänomenologische Haltung, beraterische Prozess;

Abstract: This essay is about the possibilities and limits of logotherapeutical and existence

analytical advice and care with patients having aphasia after apoplectic stroke and

their family.

In the first part of the essay the reader gets general information about aphasia after

apoplectic stroke.

The main part describes the advisory procedure with reference to the different kinds

of aphasia.

The last part of the essay points out the importance of the phenomenological attitude

in the advisory procedure.

Key-words: logotherapy, existence analysis, advice and care, apoplectic stroke,

aphasia, advisory procedure, phenomenological attitude;

3

Inhaltsverzeichnis

Vorwort ...............................................................................................................5 1. Aphasie- eine Form der Sprachstörung und mögliche Begleitsymptome im

neurologischen und psychischen Bereich.............................................................6

1.1. Was ist Aphasie?.................................................................................................6 1.2. Welche Sprachstörungen sind Aphasien?...........................................................6

1.3. Welche Hirnzonen sind bei einer Aphasie betroffen?.......................................6

1.4. Was ist Aphasie nicht?.........................................................................................8 1.5. Welche sprachlichen Fähigkeiten können im Rahmen einer Aphasie

beeinträchtigt sein?......................................................................................................8 1.5.1. Die Globale Aphasie...............................................................................8

1.5.2. Die Motorische Aphasie ( Broca Aphasie)..............................................8

1.5.3. Die Sensorische Aphasie ( Wernicke Aphasie)......................................8

1.5.4. Die Amnestische Aphasie.......................................................................8

1.6. Welche Begleitsymptome treten am häufigsten bei einer Aphasie auf?..............9

1.6.1. Lähmungen, Störungen der Körperwahrnehmung (Sensibilität)..............9

1.6.2. Gesichtsfeldeinschränkungen (Hemianopsie).........................................9

1.6.3. Störungen der Planung und der Handlungsausführung (Apraxie)...........9

1.6.4. Sprechstörung (Dysarthrie)......................................................................9

1.6.5. Rechenstörungen (Dyskalkulie)...............................................................9

1.6.6. Gedächtnisstörungen, Probleme im Aufmerksamkeitsbereich..............10

1.6.7. Reizbarkeit, Gefühlsschwankungen.......................................................10

1.6.8. Störungen des Antriebs.........................................................................10

2. Logotherapeutisch- und existenzanalytische Begleitung und Beratung von

sprachgestörten Patienten nach Schlaganfällen und deren Angehörigen.........11

2.1. Logotherapeutisch- und existenzanalytische Begleitung bei Patienten mit

globaler Aphasie.........................................................................................................12

2.1.1. Phase der Begegnung......................................................................................12

2.1.2. Phase der Empathie .......................................................................................13

2.1.3. Phase der Aufarbeitung...................................................................................13

4

2.1.4. Zusammenfassend einige Leitgedanken, welche die Atmosphäre dieser Form

der Begleitung charakterisieren sollen.......................................................................14

2.2. Logotherapeutisch- und existenzanalytische Beratung bei Patienten mit mittel-

bis leichtgradiger Aphasie..........................................................................................15

2.2.1. 1.Grundmotivation ( Dasein- Können).............................................................15

2.2.2. 2. Grundmotivaton (Wertsein- Mögen)............................................................16

2.2.3. 3. Grundmotivation (Sosein- Dürfen)...............................................................18 2.2.4. 4. Grundmotivation ( Sinnfrage der Existenz)..................................................20 2.2.4.1. Die Erlebniswerte..........................................................................................21

2.2.4.2. Die schöpferischen Werte.............................................................................23

2.2.4.3. Die Einstellungswerte....................................................................................24

2.2.4.3.1. Sinnlosigkeit- Glaube..................................................................................26

2.3. Beraterischer Einsatz von Gleichnissen und Sprüchen.......................................26 2.4. Die Bedeutung der phänomenologischen Haltung in der Beratung von

Aphasiepatienten........................................................................................................30

Literaturverzeichnis....................................................................................................32

5

Vorwort

Ich bin diplomierte Logopädin und arbeitete sieben Jahre lang an einem

neurologischen Krankenhaus, vorwiegend mit Patienten nach Schlaganfällen und

Hirnblutungen im Akutstadium.

In meiner jetzigen ausschließlich selbständigen Tätigkeit in freier Praxis und in

Zusammenarbeit mit anderen Therapierichtungen bin ich schwerpunktmäßig mit der

Nachbetreuung dieser Patienten beschäftigt.

So war und bin ich in meinem Berufsleben ständig mit der Leidensproblematik

sprachgestörter Patienten konfrontiert.

Die logotherapeutisch- und existenzanalytische Beratung gibt die Möglichkeit, diese

schwierige Lebenssituation, gemeinsam mit Patient und Angehörigen in jeder

Erlebensphase dieses Krankheitsprozesses sinnvoll zu gestalten.

6

1. Aphasie- eine Form der Sprachstörung und mögliche Begleitsymptome im neurologischen und psychischen Bereich

Ich möchte mich in dieser Arbeit auf das sprachliche Störungsbild der Aphasie

konzentrieren. Diese Form der Sprachbehinderung ist die am häufigsten

anzutreffende nach cerebralem Insult.

Zunächst folgt ein Überblick, um das Wesen der Aphasie, besser zu erfassen:

1.1. Was ist Aphasie?

Das Wort „Aphasie“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie

„Sprachlosigkeit“.

Die meisten Patienten, die an einer Aphasie leiden, haben ihre Sprache nicht völlig

verloren. Es ist vielmehr eine Sprachstörung, bei der es sehr unterschiedliche

Schweregrade geben kann:

Einige Patienten zeigen nur leichte Unsicherheiten wie zum Beispiel beim Finden von

Wörtern, andere haben die Fähigkeit, sich sprachlich auszudrücken und Sprache zu

verstehen, praktisch ganz verloren.

1.2. Welche Sprachstörungen sind Aphasien?

Man bezeichnet eine Sprachstörung nur dann als Aphasie, wenn sie durch eine

Gehirnverletzung hervorgerufen wurde.

Die häufigsten Ursachen von Aphasien sind:

• Schlaganfall (=Insult, Apoplexie)

• Hirnblutungen

• Schädelhirnverletzungen

• Hirntumor

• Entzündliche Prozesse im Gehirn

Wichtig ist, diese Menschen hatten vor ihrer Erkrankung oder ihrem Unfall eine

normal entwickelte Sprache.

1.3. Welche Hirnzonen sind bei einer Aphasie betroffen? Die nachfolgende Zeichnung stellt die Regionen dar, die im Zusammenhang mit einer

Aphasie beeinträchtigt sind.

7

Abb.: Seitliche Ansicht der linken Hirnhälfte mit dem Sprachzentrum 1 = vordere Sprachregion (Broca Area)

Bei pathologischer Veränderung dieser Region wird das daraus resultierende Sprachsyndrom als motorische Aphasie bezeichnet.

2+3= motorische und sensorische Region der Sprech- und Stimmmuskulatur 4 = Hörregion 5 =hintere Sprachregion (Wernicke Area)

Bei pathologischen Veränderungen dieser Region wird das daraus resultierende Sprachsyndrom als sensorische Aphasie bezeichnet.

6+7= Regionen der Schriftsprache 8 = Sehregion

8

1.4. Was ist Aphasie nicht? Kindliche Sprachentwicklungsstörungen oder sprachliche Einschränkungen bei

geistig behinderten oder verwirrten Personen zählen nicht zu den Aphasien.

• Aphasie ist keine Sprechstörung (siehe hierzu 1.6.4).

• Aphasie hat nichts mit Verwirrtheit, geistiger Behinderung oder psychischer

Störung zu tun.

• Aphasie hat nichts mit Schwerhörigkeit zu tun.

• Aphasie ist keine Stimmstörung.

All diese Störungen können jedoch zusätzlich auftreten.

1.5. Welche sprachlichen Fähigkeiten können im Rahmen einer Aphasie beeinträchtigt sein? Es gibt verschiedene Arten von Aphasien, mit unterschiedlich starken

Beeinträchtigungen der sprachlichen Ebenen. Hierzu folgt ein kurzer Überblick über

die häufigsten Formen der Aphasien:

1.5.1. Die Globale Aphasie: Alle sprachlichen Modalitäten sind stark beeinträchtigt bis nicht vorhanden:

Das Sprachverständnis, die Fähigkeit, die gesprochene Sprache und das

geschriebene Wort zu verstehen, ist sehr eingeschränkt bis nicht möglich.

Die Sprachproduktion, die Fähigkeit, sich mündlich in Wörtern oder Sätzen

mitteilen zu können, beziehungsweise sich schriftlich auszudrücken, ist

zumeist auf ein Minimum reduziert ( z.B.: auf das stereotype Wiederholen

einer Silbe oder Phrase)

1.5.2. Die Motorische Aphasie ( Broca Aphasie)

Das Sprachverständnis ist wenig bis gar nicht beeinträchtigt.

Die Sprachproduktion beschränkt sich auf einen dysgrammatischen

Telegrammstil.

Die Spachmelodie ist monoton und verlangsamt.

1.5.3. Die Sensorische Aphasie ( Wernicke Aphasie)

Das Sprachverständnis ist stark beeinträchtigt.

Die Sprachproduktion ist durch eine flüssige Aneinanderreihung

dysgrammatischer Elemente gekennzeichnet. Das Sprachverhalten ist

ungebremst und unkontrolliert.

Die Sprachmelodie ist unauffällig.

9

1.5.4. Die Amnestische Aphasie

Das Kardinalssymptom dieser Aphasie ist die Wortfindungsstörung. Das Sprachsystem ist ansonsten relativ gut erhalten.

Weiters gibt es viele Misch- und Sonderformen bei Aphasien, auf die hier nicht

eingegangen werden soll.

1.6. Welche Begleitsymptome treten am häufigsten bei einer Aphasie auf? Durch die Nachbarschaft des Sprachzentrums zu anderen Gehirnzentren, trifft man

bei Aphasikern oftmals folgende zusätzliche Störungen an.

1.6.1. Lähmungen, Störungen der Körperwahrnehmung (Sensibilität): Zumeist liegt eine rechtsseitige Hemiplegie (Plegie = Lähmung) oder

Hemiparese (Parese = Schwäche) vor, wobei manchmal der Arm und die

Hand, manchmal das Bein stärker betroffen sind.

1.6.2. Gesichtsfeldeinschränkungen (Hemianopsie): Die Schädigung betrifft nicht die Augen selbst, sondern die Verarbeitung des

Gesehenen im Gehirn. Es gibt unterschiedliche Arten von

Gesichtsfeldeinschränkungen, wobei das rechte oder das linke Gesichtsfeld,

oder auch nur ein kleiner Ausschnitt davon betroffen sein kann. 1.6.3. Störungen der Planung und der Handlungsausführung (Apraxie): Diese Patienten haben Probleme, eine Handlungsidee in die Tat umzusetzen.

Zum Beispiel können sie die einzelnen Handlungsabschnitte beim

Kaffeekochen nicht in die richtige Reihenfolge bringen. Oder Gesten können

nicht bewußt ausgeführt werden.

Apraxien im Mundbereich nennt man bucco- faziale Apraxien. Bei der

Sprechapraxie ist die bewusste Planung von Lauten und Worten gestört.

1.6.4. Sprechstörung (Dysarthrie): Bei einer Dysarthrie sind mehrere Muskeln der Artikulationsorgane zentral

gestört. Mundbewegungen können nicht mehr richtig koordiniert und ausgeführt

werden. Die Aussprache klingt undeutlich und verwaschen. Oft kommt es auch

zu Beschwerden beim Kauen und Schlucken.

1.6.5. Rechenstörungen (Dyskalkulie): Hier ist die Fähigkeit mit Zahlen umzugehen, sie zu lesen, zu schreiben oder

auch Rechenvorgänge zu bewältigen, beeinträchtigt.

10

1.6.6. Gedächtnisstörungen, Probleme im Aufmerksamkeitsbereich: Besonders in der Frühphase der Erkrankung haben Patienten mehr oder

weniger starke Probleme.

Oft ist die Fähigkeit, Neues zu lernen stark beeinträchtigt.

Sie wissen nicht wo sie sind, was passiert ist und vergessen sofort wieder alles,

was sich ereignet.

Weiters sind viele Patienten rasch ermüdbar und können sich nicht lange

konzentrieren. Das kann sich mit der Zeit langsam verbessern. 1.6.7. Reizbarkeit, Gefühlsschwankungen: Viele Patienten mit einer Hirnschädigung sind affektlabil. Das heißt, der

Wechsel zwischen Weinen und Lachen ist fließend. Auch aggressive

Ausbrüche sind häufiger und können vom Patienten nicht kontrolliert werden.

1.6.7. Störungen des Antriebs: Einige Patienten haben größere Probleme als vor der Erkrankung die Initiative

zu ergreifen und von sich aus aktiv zu werden.

Diese Übersicht über Sprachstörungen und ihre häufigsten Begleitsymptome sollen

die Leidensproblematik dieser Patienten veranschaulichen. Es wird klar, dass hier

nicht nur eine funktionelle Beeinträchtigung einer Fähigkeit besteht, sondern, dass

der ganze Mensch und in einem gewissen Sinne auch sein soziales Umfeld, krank ist

und leidet.

11

2. Logotherapeutisch- und existenzanalytische Begleitung und Beratung von sprachgestörten Patienten nach Schlaganfällen und deren Angehörigen

Der Aphasiepatient

Den Mund voll Schweigen,

krieche ich aus dem Schlaf

krieche ich aus dem Traum,

krieche ich aus der Erdspalte

und höre,

und höre:

ich höre die Sprechenden sprechen.

Die warten auf Antwort.

Die warten

vergebens.

A.M. Rueffer 1987

Im Mittelpunkt der Sprachtherapie steht nicht eine Störung der Sprache sondern der

Mensch.

Der Mensch, der bis zu seiner Erkrankung sein Leben gestaltet hat und den dieses

geprägt hat. Eine Persönlichkeit mit Vorstellungen, Interessen und Werten.

Dieser Mensch hat zumeist Familie oder einen Partner, er hat einen Beruf und

Hobbys. Er hat schöne Zeiten und Krisenzeiten erlebt.

Ich als Sprachtherapeutin und Lebensberaterin erlebe diesen Menschen in der

Anfangsphase seiner Erkrankung oftmals in völliger Sprachlosigkeit, in seinem

Unverständnis den Geschehnissen gegenüber und in seiner Hilflosigkeit, sich nicht

ausdrücken zu können.

Die ganze Person des Therapeuten ist gefordert, um der nach Halt suchenden

Person des Patienten stützend begegnen zu können.

Um dafür eine Basis zu schaffen, gilt es nun, sich mit dem Leben des Aphasikers zu

beschäftigen. Oft ist der Patient nicht in der Lage genug Auskunft geben zu können.

12

So ist sowohl der gute Kontakt zu Angehörigen als auch der Austausch im Team von

größter Bedeutung.

Wie schon anfangs erwähnt, ist das Problem eines Patienten mit Aphasie aufgrund

vieler Begleitsymptome, sehr vielschichtig. All diese zusätzlichen Störungen müssen

bei der Sprachtherapie und bei der Beratung mit berücksichtigt werden.

Dies ist nun die Ausgangssituation einer Beratungsübernahme.

2.1. Logotherapeutisch- und existenzanalytische Begleitung bei Patienten mit globaler Aphasie: 2.1.1. Phase der Begegnung: In der ersten Phase der Begegnung und des

Kennenlernens mit dem global beeinträchtigten, schwer sprachgestörten Patienten

stellt sich der logotherapeutisch- und existenzanalytische Ansatz vordergründig als

Begleitung dar.

Ihrer gewohnten Kommunikationsmöglichkeiten beraubt können diese Patienten ihre

Bedürfnisse, Wünsche und Ängste nicht verbal mitteilen.

Es ist daher eine große Herausforderung für die/den existenzanalytischen

Berater(in), sich ganz auf ihr/sein Einfühlen und Spüren zu verlassen und in

größtmöglicher eigener Stille und Ruhe den „Anderen“ in seiner Not und seinem

Mensch- Sein wahrzunehmen. Begegnung entsteht augenblicklich und wird durch

den gemeinsamen Sinn, Schritte zur Gesundung zu finden, vertieft.

Die Anfangsphase der Erkrankung und Sprach- oder auch Mehrfachbehinderung ist

geprägt durch starke Verunsicherung der Person mit daraus resultierender Angst.

Das Vertrauen gebende Selbstverständnis in den eigenen Körper ist erschüttert. Das

körperliche „Werkzeug“ um der Welt begegnen zu können ist nicht mehr in

gewohnter Form verwendbar.

Um diese Verunsicherung und Angst zu beruhigen, bemühe ich mich als Beraterin

die menschlich- seelischen Grundbedürfnisse von Halt, Schutz und Raum

(entsprechend der 1.Grundmotivation der Existenzanalyse) in der Beratungssituation

und, wenn möglich, im Nahbereich (z. B.: Kontakte auf der Station) zu sichern.

Wichtig hierfür ist vor allem auch ausreichend über eigenen Halt zu verfügen und ihn

in meiner eigenen persönlichen Haltung wiederzuspiegeln, mit der ich dem Patienten

begegne. Hierfür stelle ich mir folgende Fragen:

13

... bin ich auch ohnmächtig und hilflos?

... bin ich auch überwältigt von diesem scheinbar sinnlosem Leid?

Das soll natürlich nicht heißen, dass ich als Beraterin nicht hilflos und ohnmächtig

sein darf. Aufgrund meiner persönlichen Arbeit und Auseinandersetzung sowie

letztlich auch Erfahrung, versuche ich eine Art Vorgabe zu leisten, bis der Patient

selbst die Kraft findet, Stellung zu beziehen, um eine Antwort auf seine neue

Lebenssituation zu finden.

Weiters geben Tagesstrukturen und Alltagsrituale haltgebende Sicherheit.

Ehrlichkeit und Authentizität sind auch in der Begegnung zwischen Patient und

BeraterIn die Basis des Vertrauens und stellen haltgebenden Boden für Therapie

und Beratung/Begleitung dar.

Den „Raum“ des Patienten zu stärken erfolgt im Äußeren durch ein gesichertes

Setting, wie zum Beispiel ein stilles Therapiezimmer und genug Zeit, um den

aufkommenden meist intensiven Gefühlsregungen respektvoll zu begegnen und

gemeinsam auszuhalten.

Eine schützende Aufgabe des Therapeuten in der Anfangsphase gestaltet sich in

der Funktion des Vermittlers zwischen Angehörigen, Station und dem Patienten um

einer möglichen Überforderung entgegen zu wirken.

2.1.2. Phase der Empathie : In der Phase der Empathie ist es nun wichtig, sich auf

den Patienten und seine Situation einzulassen und seine spürbaren Gefühle, die

nicht artikuliert werden können, auszusprechen, weiters, sich selbst in seinem

Mitgefühl zu zeigen. Auch tröstet Patienten das bemühte Ringen um Verständnis

eines erfolglosen Kommunikationsversuches.

Dieses „ Ich will dich verstehen ! Bitte versuche es noch mal zu sagen.“ vermittelt den

Wunsch des Gegenübers nach Kommunikation und Begegnung und stärkt damit das

Grundwertgefühl des Patienten.

2.1.3. Phase der Aufarbeitung: Der Phase der Empathie soll nun eine

Aufarbeitung der Problematik folgen. Diese Aufarbeitung dient einer

Objektivierung der Lebenssituation, welche immer nur vorläufig und

prozeßhaft sein kann. Es ist der beginnende Versuch, ein wenig Klarheit und

Ordnung in das innere Chaos des Patienten zu bringen.

Mein Ziel als Sprachtherapeutin und Beraterin ist es, unausgesprochene Fragen zu

beantworten, wie zum Beispiel:

14

Was ist passiert?

Was können wir für die Verbesserung dieser neuen Lebenssituation tun?

In dieser Phase, in der ich als Beraterin die Führung übernehme um Halt im

Augenblick zu geben, erkläre ich dem Patienten in Worten und mit nonverbalen

Mitteln (z.B. : Zeichnungen), was ihm widerfahren ist und welche Hilfe die Therapie

bietet.

Es scheint mir in diesem Moment nicht wichtig zu sein, ob der Patient nun wirklich

meine Worte versteht, aber aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass sich

die allermeisten Patienten, nach dem Versuch der Aufklärung deutlich gelöster und

engagierter zeigten.

Ein Phänomen, das ich mir folgendermaßen zu erklären versuche:

Wie schon vorhin angedeutet, kann die heilende Begegnung, bei so schwer

beeinträchtigten Patienten nicht im Element des klärenden, informationstragenden

Gespräches zu finden sein, sondern die Begegnung der Personen findet im

Atmosphärischen und der Dialog im Spüren statt.

Das durch Krankheit niedergedrückte Grundwertgefühl des Patienten wird dadurch

erhöht.

2.1.4. Zusammenfassend einige Leitgedanken, welche die Atmosphäre dieser Form der Begleitung charakterisieren sollen: Phase des Kennenlernens:

Wollen wir uns aufeinander einlassen?

Kannst Du mir vertrauen?

Phase der Empathie:

Ich lasse mich auf Dich ein und versuche zu verstehen, was Du willst und was

Du jetzt gerade brauchst.

Ich versuche zu spüren, wie Du empfindest.

15

Phase der Objektivierung und Aufarbeitung:

Ich besinne mich wieder auf meine Rolle als Beraterin, die aus Erfahrung und

einfachem Mensch-Sein mit Dir gemeinsam die ersten „Schritte“ aus Deinem

Chaos finden will.

2.2. Logotherapeutisch- und existenzanalytische Beratung bei Patienten mit mittel- bis leichtgradiger Aphasie: Bei Patienten, die eine mittel- bis leichtgradige Störung ihres Sprachsystems

erleiden, ist nach der personalen Begegnung auch das informationstragende

Gespräch, der verbale Dialog eine Möglichkeit, dem Patienten im logotherapeutisch-

und existenzanalytischem Sinne beizustehen.

Hier wechseln wir von der Begleitung zur Beratung. Hilfreich für die Beratung sind die vier Grundmotivationen nach DDr. Alfried Längle,

der diese 1993 grundlegend beschreibt:

„Ziel der Existenzanalyse ist es, dem Menschen zu sich selbst und zu einer

authentisch empfundenen Zustimmung zur Lebensführung zu verhelfen. Sie sind in

einem vierfachen JA zum Leben begründet:

In der Akzeptanz der Bedingungen ( 1. GM )

In der Zuwendung zu den Werten ( 2. GM )

In der Achtung vor der Person ( 3. GM )

Im Einverständnis mit dem situativen Appell ( 4. GM )“

(Längle, 2000, 9)

Welche Bedeutung haben diese Leitgedanken auf die Beratung mit sprachgestörten

Patienten?

2.2.1. Die 1. Grundmotivation ( Dasein- Können) richtet den Blick auf die

Grundfrage der Existenz:

Ich bin- kann ich sein? (Längle 1998)

Kann ich mit dieser Behinderung mit diesen neuen, schicksalsgegebenen Grenzen

aufs Neue meinen Platz in der Welt finden?

Die Patientenarbeit hat hier den Schwerpunkt im Kennenlernen, Akzeptieren und

Aushalten der neuen körperlichen und funktionellen Grenzen. Erst die Annahme des

16

Unabänderlichen bietet einen tragenden Boden für eine weitere positive Gestaltung

der bestehenden Lebenssituation.

Dazu schreibt A. Längle (1996, 63) :

„Will ich es annehmen und damit leben – nicht nur trotzdem, nicht nur dagegegen,

nicht nur im Kampf und aus der Auflehnung heraus, sondern in der Begegnung, im

vielleicht einmal versöhnten Miteinander? Oder komme ich mit dieser Sorte von

Leben nicht zurecht, muss ich mich verweigern, will ich es ablehnen, leugnen, nicht

wahrhaben, übergehen?“

„Der Halt des Seinsgrundes besteht nicht aus dem, was wir haben. Halt ist das was

ist. Wenn wir es an uns nehmen können, wenn wir uns darauf einlassen können,

wenn wir mit ihm umgehen können, erfahren wir die Festigkeit des Gegebenen. Halt

erwächst aus der Haltung der Annahme. Annahme bedeutet, die Dinge als gegeben

zu nehmen und sie auf sich beruhen zu lassen, sein lassen können, lassen können

wie sie sind.“ ( A. Längle, 1996, 63)

Ein weiterer Schwerpunkt zeigt sich im Hinspüren auf die noch vorhandenen

haltgebenden körperlichen Funktionen und auf das haltgebende soziale Umfeld.

Weiters finde ich es wichtig, die finanzielle Situation der Zukunft anzusprechen.

Patienten erleben meist eine ungeheure Erleichterung bei dem Versuch, die neuen

meist bedrohlich wirkenden finanziellen Gebaren gemeinsam durchzuschauen und

neu zu strukturieren. Konkrete Hilfestellung bietet dann die Zusammenarbeit mit dem

Sozialarbeiter.

2.2.2. Das Sichern der Gefühle und die liebevolle Zuwendung zum Patienten und

seiner Leidensproblematik bilden die Basis zur Erfüllung der 2. Grundmotivation (Wertsein- Mögen) in der Beratungssituation. Gearbeitet wird an der Frage:

Ich lebe- mag ich aber leben? (Längle 1998)

Bin ich auch jetzt liebenswert?

Wer wendet sich mir zu? Wie geht es mir dabei? Wie geht es dem anderen mit mir?

Bei wem mag ich trotz meiner Behinderung sein? Wer mag mich, so wie ich jetzt bin,

gerne bei sich haben?

Bin ich trotz Behinderung Wert Zuwendung zu empfangen?

17

Es geht um die tiefgefühlte Entscheidung „JA“ zum Leben zu sagen. Das Spüren,

dass nicht meine Vorstellungen, Ziele und Wünsche der tragende Boden meines

Lebens sind, sondern mein Bejahen, das Leben so wie es ist in Empfang zu

nehmen, wissend um die Endlichkeit. In der Beratung wird der Betroffene beim Auffinden eines neuen Weges, zu einem

„Ja zum Leben“- ein „Ja“ zu einem lebendig -Sein, trotz neuer schicksalsbedingter

Grenzen, begleitet.

Um das Leben lieben zu können, brauche ich dreierlei: Nähe, Zeit und Beziehung (Längle, 1998). Diese drei Werte zu erarbeiten ist nun Aufgabe in der Beratung, die

Aufrechterhaltung oder neue Erarbeitung dieser Erfahrungen in einem durch

Krankheit veränderten Lebensrahmen zu ermöglichen.

Wieviel Zeit kann ich mir zum Gesund werden geben?

Wie schnell muss ich wieder „funktionieren“?

Kann ich trotz Behinderung Nähe aufnehmen und annehmen?

Sind meine Beziehungen auch innerhalb der neuen Lebensgrenzen lebendig?

Ist wirkliche Begegnung mit dem Partner möglich?

Eine Thematik, die mich selbst immer wieder sehr berührt, ist das Erarbeiten von

neuen Begegnungsmöglichkeiten bestehender Partnerschaften. Durch so ein

biographisch einschneidendes Erlebnis, wie es die Situation des Schlaganfalls mit

sich bringt, ist ein neues bewusstes Kennenlernen, des nun veränderten Partners

unumgänglich. Vorausgesetzt: wirkliche Beziehung ist erwünscht.

Zur Begegnungsfähigkeit zweier Menschen gehört unabdingbar das Interesse am

Anderen. Das „Interesse“ meint eine suchende oder fragende Haltung.

Im „Ich weiß eh´schon, wie du bist!“ lebt das Interesse in einer allenfalls egoistischen

Art und Weise,- der Andere möge so bleiben, wie man ihn/sie schon kennt, damit

man die leise Aufforderung, die im liebenden Miteinander gegenwärtig ist,

hinzuschauen, wahrzunehmen und ein lebendiges Bild vom Partner zu erarbeiten,

überhören kann. Durch Krankheit wird diese leise Aufforderung zum lauten Ruf.

18

Worauf kann sich das hier in Rede stehende Interesse beziehen?

Es bezieht sich auf die neuen krankheitsbedingten Grenzen und die gemeinsamen

Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb dieser Grenzen.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf die Wichtigkeit der allgemeinen

Angehörigenberatung Bezug nehmen.

Die Ausgangssituation der Angehörigenberatung ist die Information über

Sprachprobleme und dem richtigen Umgang mit dem Aphasiepatienten. Wertvolle

Hinweise finden Angehörige in Büchern, wie zum Beispiel von Luise Lutz, Martha

Taylor und so weiter.

Außerdem gibt es das Angebot zeitweise bei der logopädischen Therapie dabei zu

sein, wo funktionelle sprachliche Hilfestellungen erarbeitet werden und wo

auftretende Umgangsschwierigkeiten zwischen Patient und Angehörigen direkt oder

anschließend angesprochen werden können. Auch der Aphasiker muss lernen mit

den „Fehlreaktionen“ seiner Angehörigen umzugehen. Schließlich bleibt es Tatsache,

dass die Kommunikationssituation schwierig ist, zumindest für einige Zeit.

Ein weiterer beraterischer Ansatz zeigt sich im Üben, störendes Verhalten zu

thematisieren und eigene Vorstellungen in sozial kompetenter Weise auszudrücken.

Zusätzlich empfehle ich den Besuch von Selbsthilfegruppen und Seminaren.

Hier werden zum Beispiel Rollenspiele angeboten, bei denen Angehörige und der

Aphasiepatient sich in die Situation des anderen hineinversetzen sollen. Die damit

geübte Selbstdistanzierung führt zu mehr Verständnis und in der Folge zu einer

entspannteren Familiensituation. 2.2.3. Nach der Akutphase des Krankheitsgeschehens entsteht bewusst oder

unbewusst im Betroffenen die Frage:

Ich bin ich- darf ich so sein?(Längle, 1998)

Die Bearbeitung der 3. Grundmotivation (Sosein- Dürfen) wird aktuell.

Die Frage nach dem Platz in der Gesellschaft wird drängend :

Werde ich mit dieser Behinderung von meiner Familie, Freunden, Kollegen

akzeptiert?

Bin ich eine zumutbare Belastung?

Was bin ich ohne Sprache als Mensch wert?

19

Kann ich die starren Blicke ertragen, das mögliche Ausweichen meiner Umwelt?

„Wenn ich allein bin, fühle ich mich nicht behindert.“ (Helga Pflanz, Aphasikerin)

Aphasie ist vordergründig eine soziale Behinderung. Durch die eingeschränkte

Kommunikationsfähigkeit kommt es zu einer Veränderung aller sozialer Kontakte.

Der persönliche Austausch ist in seiner Lebendigkeit gestört. Partner sind irritiert und

werden im Umgang mit ihren veränderten Gefährten unsicher oder hilflos. Das

Selbstverständnis des zwischenmenschlichen Kontaktes ist unterbrochen. Der

Patient wird durch sein Kommunikationsproblem oft nicht ernst genommen und wie

ein Kind behandelt und angesprochen; oder der „liebevolle“ Partner, der nun ganz

eng bemutternd nur die Behinderung wahrnimmt und pflegt und die leidende

wirkliche Person übersieht.

In der weiteren Entwicklung entsteht eine veränderte Familiensituation durch den

krankheitsbedingten Rollenwechsel. Angehörige sind gezwungen, frühere

Aufgabenbereiche des Betroffenen mit zu übernehmen. Teilweise müssen

Entscheidungen allein gefällt werden, für die früher beide oder der Partner zuständig

waren. Angehörige leiden in der Folge dieses Zustandes unter depressiven

Verstimmungen, Trauer, Hilflosigkeit, Angst, Einsamkeit und Überlastung.

Aggressionen gegenüber dem Partner und/ oder der Behinderung können manifest

werden.

Voraussetzung für die Bewältigung dieser Problematik ist die Entscheidung zur

Arbeit an der eigenen Haltung : Ist es okay wie ich bin?

Hier versuche ich als Beraterin zum Beispiel die „rebellische“ Seite im Patienten

anzusprechen: „Sind sie nicht „mehr“ als ihre Sprache ?Mehr als ihr Beruf?.....“

Gleichzeitig erarbeite ich neue andere Kommunikationsformen mit dem Patienten.

Während sprachtherapeutischen Interventionen lobe ich viel. Jede Bemühung, jeder

Fortschritt wird von mir interessiert wahrgenommen und mit Alltagssituationen

gedanklich verknüpft. Ängste und Unsicherheiten werden von mir angesprochen und

aufarbeitend hinterfragt. Ziel ist es, im Hier und Jetzt, sich mit seinen neuen

eingeschränkten Möglichkeiten, dem Leben zu stellen und zu spüren ,diesen

Anforderungen gewachsen zu sein.

20

Erst nachdem der Patient auch in der Krankheit seinen Selbstwert wiederfindet, kann

sich für ihn und für sein soziales Umfeld ein neuer , eventuell auch gemeinsamer

Sinnhorizont eröffnen.

2.2.4. Die 4. Grundmotivation ( Sinnfrage der Existenz) drückt sich in der Frage

aus:

Ich bin da - wofür ist es gut?

Werde ich wieder in meinen Beruf einsteigen können?

Werde ich jetzt meinen Kindern ein(e) gute(r) Mutter/ Vater sein können?

Werde ich nochmals meinen Hobbys nachgehen können?

Was wird aus meinen kleinen und großen Lebenszielen? Werde ich sie verwirklichen

können?

Sind meine Lebensideale jetzt noch sinnvoll?

DDr. Alfried Längle beschreibt in diesem Zusammenhang dreierlei Vorraussetzungen

zur Erfüllung der 4.GM : ein Tätigkeitsfeld, einen Strukturzusammenhang und

einen Wert in der Zukunft. (Längle,1998)

Es geht um die Erarbeitung oder Bewusstmachung vomeExistentiellem Sinn den

Viktor Frankl (1987, 315) als eine „Möglichkeit vor dem Hintergrund der Wirklichkeit“

bezeichnet.

Der existentielle Sinn ist somit die ganz persönliche Antwort, innerhalb der eigenen

Grenzen, auf eine Frage, die mir das „Leben“ durch die momentane Situation stellt.

Ich erlebe mich im Dialog mit der Welt: „ Was will diese Stunde von mir, worauf soll

ich antworten?"“(Frankl, 1987)

In diesem Zusammenhang möchte ich auf Viktor Frankl (1990,322) verweisen, wenn

er meint:

„Den Sinn des Daseins, erfüllen wir – unser Dasein erfüllen wir mit Sinn – allemal

dadurch, dass wir Werte verwirklichen. Solche Wertverwirklichung ist nun auf drei

Wegen möglich: die erste Möglichkeit, Werte zu verwirklichen, beruht darauf, dass

wir etwas schaffen – dass wir irgendwie Welt gestalten; die zweite Möglichkeit

besteht darin, dass wir etwas erleben – dass wir Welt in uns aufnehmen: dass wir die

21

Schönheit oder Wahrheit des Seins eingehen lassen in uns selbst. Die dritte

Möglichkeit der Wertverwirklichung liegt schließlich darin, dass wir leiden, - sie liegt

im Erleiden des Seins, des Schicksals.“

Auf diese drei Möglichkeiten Werte zu schaffen, möchte ich nun in Bezug auf den

Aphasiepatienten eingehen:

2.2.4.1. Die Erlebniswerte sind bei Patienten mit Sprachstörung oft stark eingeschränkt.

Je nach Ausmaß der Aphasie können zum Beispiel Medien wie Fernsehen und

Zeitungen nur wenig genutzt werden.

Beim Fernsehen ist die Bildabfolge viel zu schnell. Das Medium Zeitung hat den

Vorteil, dass der Patient die Verarbeitungsgeschwindigkeit selbst bestimmen kann,

allerdings ist das Lesen als typisch sprachliche Modalität meist mitgestört.

Durch die meist bestehende Parese oder Plegie sind auch Theater, Ausstellungen,

Konzertbesuche und sonstige Ausflüge sehr erschwert. Gewisse Hobbys können

nicht mehr gelebt werden.

Suchen neuer möglicher Erlebniswerte.

Aufgrund der Affektlabilität von Patienten mit Aphasie und zumeist einhergehenden

neuropsychologischen Beeinträchtigungen sind vom Berater deutlichere Hinweise für

mögliche Lösungsvorschläge notwendig.

Wichtig ist, den richtigen Zeitpunkt zu finden, um auf neue Möglichkeiten

aufmerksam zu machen.

In so einem Moment versuche ich den Patienten neugierig zu machen. Ich beziehe

mich dabei auf die schon erarbeitete Essenz vorangegangener Gespräche des

früheren „Erlebniswertes“ und versuche darüber mit dem Patienten in einen Dialog zu

kommen.

Hierzu ein Beispiel aus der Praxis:

Pat. B. liebte es vor seinem Schlaganfall, gemeinsam mit seiner Frau Fernreisen zu

unternehmen.

22

Beraterin: „Was war das Besondere an ihren Fernreisen?“

Herr B.: „ Das Kennenlernen fremder Kulturen, - Die vielen neuen Eindrücke;

Die große Farbenvielfalt; und all das gemeinsam mit meiner Frau.“

Beraterin: „Was haben sie dabei innerlich, gefühlsmäßig erlebt?“

Herr B.: „Es war so anregend; die bunten Farben machten mich froh; ich fühlte

mich lebendig und weit.“

Mit diesen Informationen bieten sich natürlich viele Wege durch Hinterfragen,

Assoziieren und Phantasieren den Patienten auf Neuland zu begleiten und so seinen

durch Krankheit eingeschränkten Erlebnishorizont zu erweitern.

Um nur zwei Beispiele als praktische Möglichkeiten zu erwähnen in welcher Form der

erarbeiteten „Essenz“ ein neues „Mäntelchen“ umgehängt werden könnte:

A. Herr B. könnte mit seiner Frau Diavorträge fremder Länder besuchen,

beziehungsweise, wenn möglich auch selbst gestalten.

Oder die Wohnung bunter und/oder mit fremdländischen Gegenständen

schmücken

Diese Anregungen sind rein äußerlicher Art, haben aber zumindest eine

passive Wirkung auf das gemütvolle Seelenleben.

B. Die zweite Möglichkeit erfordert eine höhere innere Differenziertheit und ist

aufgrund der Behinderung seltener möglich. Trotzdem soll sie erwähnt sein:

z.B.: Herr B. wünscht sich: Anregung/Neues,- bunte Vielfalt macht ihn froh;

Hier gilt es nun folgende Fragen zu erarbeiten:

„ Herr B., wie könnten sie den Alltag „bunter“ gestalten ?

Wie könnten sie Gewohnheiten durchbrechen und ihr Leben reizvoller

gestalten?

Sind sie zufrieden in der Begegnung mit ihren Mitmenschen?

Spüren sie Lebendigkeit in ihren Beziehungen?

Lachen sie viel mit ihrer Frau? Kennen sie ihre Frau wirklich gut?“

23

Betrauern der nicht mehr erfüllbaren Erlebniswerte.

Für viele Patienten ist es schwierig, geliebte Gewohnheiten und Hobbys, die nicht

mehr lebbar sind innerlich aufzugeben, den Wunsch danach, loszulassen.

Mit Hinterfragen versuche ich folgende Entwicklungen zu begleiten:

Nochmaliges gedankliches Einlassen auf das geliebte Hobby, welches nun

offensichtlich nicht mehr in der wohlbekannten Art und Weise realisiert werden kann.

Was war es genau für ein Hobby?

Wer war noch dabei?

Was war das Besondere daran?

Welche Empfindungen hat es ausgelöst?

Hier sehe ich meine Aufgabe in der sanften aber bestimmten Bestätigung der

Tatsachen. Gleichzeitig biete ich Stütze in Form von Da- Sein für den Ausdruck der

Traurigkeit des Patienten. Das gemeinsame Aushalten der Realität bereitet den

Boden für das konstruktive Umgehen mit den neuen krankheitsbedingten Grenzen.

Diese Phase benötigt viel Zeit und Raum um positiv in der Folge gestaltet zu werden.

Die Gefahr des Wechsels von Trauer in die Depression ist hier besonders groß.

2.2.4.2. Die Verwirklichung schöpferischer Werte stellt für den Aphasiker ein oft noch größeres Problem dar.

Eine Rückkehr in den Berufsalltag ist zumeist nicht möglich.

In fast allen Berufen ist es notwendig sprachliche Anweisungen zu geben oder zu

verstehen.

Die wirtschaftliche Selbständigkeit der Betroffenen ist mit einem „Schlag“ stark

eingeschränkt.

Darüber hinaus steht die Berufstätigkeit, für die Bestätigung des Selbstwertgefühles

nicht mehr zur Verfügung.

Hier steht neben der Trauerarbeit das Kennenlernen und Akzeptieren der neuen

Grenzen im Vordergrund der Beratung. Männer, die ihr Wertgefühl mehr über

24

Leistung definieren, haben oft größere Schwierigkeiten, ihre neuen

krankheitsbedingten Grenzen anzunehmen als Frauen.

Hobbys und künstlerische Betätigungen, wie zum Beispiel Malen, Musizieren und so

weiter, die zwei gesunde Hände bzw. Beine voraussetzen, sind für den meist

einseitig gelähmten Patienten auch nicht mehr durchführbar.

Der weitere Arbeitsschritt mit dem Patienten ist das Erkennen und Erfassen anderer

beziehungsweise neuer Möglichkeiten kreativ zu sein.

Suchen neuer möglicher schöpferischer Werte.

Eine wichtige Vorarbeit, um neue schöpferische Wertmöglichkeiten zu sehen, ist

nach meiner Erfahrung eine Standortbestimmung, eine Lebensrückschau und

Stellungnahme in Bezug auf schöpferische Werte.

Sind die Träume der Pubertät verwirklicht worden?

Was ist bis jetzt versäumt worden?

Was könnte man gerade jetzt nachholen oder ausprobieren?

Sehr hilfreich in diesem Zusammenhang ist die Kooperation mit der Ergotherapie. In

der Ergotherapie wird die Förderung des kreativen Potentials genau auf das

Krankheitsbild abgestimmt, wenn das vom Patienten erwünscht ist.

Außerdem gibt es Malgruppen, Koch,- und Backgruppen sowie viele weitere

Angebote speziell für Aphasiker.

Auch das Sammeln von „schönen Dingen“ ist in diesem Zusammenhang zu nennen. 2.2.4.3. Die dritte Möglichkeit der Wertverwirklichung liegt im Erleiden des

persönlichen Schicksals.

„Wer – im Sinne schöpferischer Wertverwirklichung – das Schicksal nicht gestalten,

nicht mehr gestalten kann, der kann es trotzdem bewältigen, anders bewältigen, und

zwar dadurch, dass er eben Einstellungswerte verwirklicht. d.h. dem Schicksalhaften

gegenüber durch rechtes Leiden eine richtige Einstellung einnimmt. Dies setzt

voraus, dass er sich die Leidensfähigkeit erworben hat. So erweist sich diese innere

Bewältigung- unter Verzicht auf äußere Gestaltung – letztlich dennoch als

25

Gestaltung: als Selbstgestaltung. Denn die Erwerbung der Leidensfähigkeit ist ein

Akt der Selbstgestaltung.“

V. Frankl ( 1990, 323)

Diese Einstellungswerte, so Viktor Frankl, sind den schöpferischen und

Erlebniswerten an sittlicher Höhe überlegen.

Um einer leidvollen Situation Sinn zu geben, werden vom Schicksalsgeprüften neue

Einstellungswerte gefordert.

Hier muss sich dieser über sich selbst und sein leidvolles Schicksal erheben, und

durch die rein humane Fähigkeit der Selbstdistanzierung zu einer anderen „Ich“ –

haften Lebenspositionierung gelangen.

Damit ist die Voraussetzung geschaffen, durch innere Arbeit, durch persönliche

Stellungnahme Schicksal und Leid neu zu bewerten.

So bleibt der „Leidende“ Gestalter seines Lebens, durch seine Einstellung die

leidvolle Situation zu verändern.

Oft wird von Patienten in Gesprächen geäußert, das Leben hätte so doch keinen

Sinn mehr. Zumeist antworte ich, er/ sie hätte recht, der Zustand/ die Krankheit hat

keinen Sinn, es läge an ihm/ihr, der Situation Sinn abzuverlangen.

So ins Gespräch kommend und neugierig machend, wird der Gedanke vertieft und

der Patient vom passiv Leidenden zum aktiven inneren Gestalter geführt.

Vorraussetzung dafür ist die Fähigkeit, sich über sich selbst und sein Leid in innerer

Stellungnahme zu erheben. Die rein menschliche Fähigkeit der Selbstdistanzierung

ist hier gefordert.

Manchmal sind die Möglichkeiten auf das :

„Wie leide ich?“

reduziert. Hilfreich ist hier die Ergänzungsfrage:

Für wen oder wofür leide ich?

„.... Sinnvolles Leiden ist ein Leiden ‘um...willen‘. Indem wir es akzeptieren,

intendieren wir es nicht nur, sondern intendieren wir durch das Leiden hindurch

etwas, das mit ihm nicht identisch ist: wir transzendieren das Leiden....)“ (V. Frankl,

1990, 333)

26

Hier kann die Vorstellung helfen, die innere aufrechte Haltung für einen geliebten

Menschen zu bewahren, oder durch duldsames Ertragen seines Leides eine

Vorbildwirkung zu setzen.

Vielen Menschen wollen auch vor sich selbst „gerade stehen“ um so, ihrem

persönlichem Idealbild näher zu kommen.

2.2.4.3.1. Sinnlosigkeit- Glaube In der Beratung geht es nicht darum sinnloses im Leben sinnhaft zu interpretieren.

Ereignisse, die als sinnlos vom Patienten erlebt werden, sind von mir als Beraterin

als solche zu begleiten.

Von mir aus habe ich deswegen kein Recht eine Sinndeutung religiös zu

hinterfragen.

Ist der Patient allerdings für religiöses beziehungsweise weltanschauliches Denken

offen, so ermöglicht sich mir als Beraterin, sich in seinem religiösem Wertesystem

bewegend, nach einem übergeordnetem Sinn zu fragen und ihm beizustehen eine

vorläufige Antwort zu entwickeln.

Patienten, die vor ihrer Erkrankung in ihrem Glauben verankert waren, haben es

mitunter leichter, ihre nun veränderte Lebenssituation zu akzeptieren und in der

Folge anzunehmen und zu gestalten.

2.3. Beraterischer Einsatz von Gleichnissen, Sprüchen und Gedichten

Trotz der fast immer bestehenden Einschränkungen des abstrakten Denkens bei

Sprachstörungen nach cerebralem Insult, habe ich sehr gute Erfahrungen mit dem

begleitendem Einsatz von Gleichnissen und weisen Sprüchen gemacht, soweit eine

Offenheit seitens des Patienten erlebbar war.

Selbst bei Patienten mit globaler Aphasie konnte ich positive Erfahrungen machen.

Faszinierend ist auch hier die Tatsache, wie wenig ausschlaggebend die verbale

Sprache für das Verständnis solch geistgetragener Inhalte ist. Außerdem wähle ich

nur Texte zu denen ich einen persönlichen inneren Bezug herstellen kann, so dass

auch hier die Kongruenz in der Begegnung gewährleistet bleibt.

27

Hier nun einige Beispiele zur Auswahl passender Texte, die ich immer für den

„Augenblick“ wähle.

Zur Unterstützung der 1. Grundmotivation (auch für die 4. GM passend) wähle ich

gerne folgendes Gleichnis:

Spuren im Sand

Eines Nachts hatte ich einen Traum:

Ich ging am Meer entlang

Mit meinem Herrn.

Vor dem dunklen Nachthimmel

erstrahlten, Streiflichtern gleich,

Bilder aus meinem Leben.

Und jedes mal sah ich

zwei Fußspuren im Sand,

meine eigene

und die meines Herrn.

Als das letzte Bild an meinen

Augen vorübergezogen war,

blickte ich zurück.

Ich erschrak, als ich entdeckte,

dass an vielen Stellen

meines Lebensweges

nur eine Spur zu sehen war.

Und das waren gerade

die schwersten Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herrn:

„Herr, als ich anfing,

dir nachzufolgen,

da hast du mir versprochen,

28

auf allen Wegen bei mir zu sein.

Aber jetzt entdecke ich, dass in den

Schwersten Zeiten meines Lebens

Nur eine Spur im Sand zu sehen ist.

Warum hast du mich

Allein gelassen, als ich dich

am meisten brauchte?“

Da antwortete er:

„Mein liebes Kind,

ich liebe dich und werde dich

nie allein lassen ,erst recht nicht

in Nöten und Schwierigkeiten.

Dort wo du nur

eine Spur gesehen hast,

da habe ich dich getragen.“

(Margaret Fishback Powers)

Nehmt die Dinge wie sie sind!

Sich mit den Gegebenheiten abzufinden,

ist der erste Schritt,

um mit den Folgen eines Unglücks fertig zu werden.

(William James)

Braucht „der Moment“ eine Stärkung der 2.Grundmotivation: Gruß an die Morgendämmerung

Sieh´diesen Tag!

Denn er ist Leben,ja das Leben selbst.

In seinem kurzen Lauf

Liegt alle Wahrheit, alles Wesen deines Seins:

29

Die Seligkeit zu wachsen,

Die Freude zu handeln,

Die Pracht der Schönheit,

Denn gestern ist nur noch ein Traum,

Und morgen ist nur ein Bild der Phantasie,

Doch heute richtig gelebt,

verwandelt jedes Gestern in einen glückseligen Traum,

Und jedes Morgen in ein Bild der Hoffnung.

So sieh´ denn diesen Tag genau!

Das ist der Gruß der Morgendämmerung.

(Kalidasa)

Um das Sosein-Dürfen der 3. Grundmotivation anzusprechen, einige Beispiele:

Nicht was du bist, ist, was dich ehrt.

Wie du es bist bestimmt deinen Wert.

(Friedrich Rückert)

Ein wesentlicher Mensch ist wie die Ewigkeit,

die unverändert bleibt von aller Äußerheit.

(Angelus Silesius)

Um das Wertempfinden der 4. Grundmotivation erlebbarer zu machen:

Nichts läßt sich aus der Welt schaffen, was einmal geschehen ist;

kommt nicht alles nur um so mehr darauf an,

dass es in die Welt geschaffen wird?

(V. Frankl)

30

Unsere Hauptaufgabe ist es nicht, zu sehen,

was in vager Ferne liegt, sondern nur das zu tun,

was das nächstliegende ist.

(T. Carlyle)

Wer das Wesen der ständigen Wandlung im Strom der Zeit erkannt hat,

richtet seinen Sinn nicht auf die sich wandelnde Welle, sondern auf den

unwandelbaren Strom, auf das Ewige, das in vielerlei Gestalt in allem Wandel

wirksam ist.

(Autor unbekannt)

Lebenskunst bedeutet zu lieben, was man tut,

nicht, zu tun, was man liebt.

(Autor unbekannt)

2.4. Die Bedeutung der phänomenologischen Haltung in der Beratung von Aphasiepatienten Die phänomenologischen Haltung sowohl in der existenzanalytischen Beratung als

auch in der logopädischen Therapie erlebe ich als notwendigen Boden für jede Form

der Begegnung zwischen Patient und BeraterIn.

Auch hier ist meine offene Haltung mich von der Beratungssituation “anfragen” zu

lassen von größter Bedeutung. Wichtig erscheint mir auch noch, jede Form von

Interpretation zu unterlassen. Stattdessen, meine Wahrnehmungen in der Situation

behutsam zu “übersetzen” und meinem Gegenüber anzubieten.

Wenig sinnvoll ist es, ein Beratungskonzept „abzuarbeiten“.

Gerne lasse ich mich im Stillen von Fragen leiten, wie zum Beispiel :

31

Was ist jetzt für den Patienten am wichtigsten?

Was kann ich ihr/ihm bieten, ohne meine eigenen Grenzen zu überfordern?

Wie kann ich mich als Person in meiner Rolle als Berater in Übereinstimmung mit

dieser gerade bestehenden Situation bringen?

Zusammenfassend möchte ich betonen: In der Beratungssituation geht es immer um

die Erfüllung des dialogischen Grundmusters der Existenz .

Deshalb birgt jede gelungene Beratungssituation Heilung für den Patienten und für

den/die BeraterIn.

Außerdem ist jedes Beratungsgespräch auch eine Möglichkeit für mich als

„Begleiterin“ mich von den sich ergebenden Schicksalsfragen berühren zu lassen,

Stellung zu beziehen und daran zu wachsen.

Abschließend möchte ich noch betonen, wie dankbar ich für meine Arbeit mit

sprachgestörten Patienten bin. Die Auseinandersetzung mit ihnen hat mich über die

vielen Jahre meiner Tätigkeit gelehrt, wie wenig abhängig Begegnung und Dialog

von sprachlichen Funktionen sein können.

32

Literaturverzeichnis

Längle, A. (1996)

Längle,A. (1998)

Längle, A. (2000)

„Ich kann nicht...“ Behinderung als

menschliches Phänomen;

Tagungsbericht 1996 der GLE, 63

Lebenssinn und Psychofrust- f.

existenziellen Indikation von

Psychotherapie. In Riedel L. (Hrsg.), Sinn

und Unsinn der Psychotherapie: Basel:

Mandala,105-124

Die „Personale Existenzanalyse“ (PEA)

als Therapeutisches Konzept. In: Praxis

der Personalen Existenzanalyse. Wien:

Tagungsbericht 2/1993 der GLE, 9-37.

Lutz Luise (1992) Das Schweigen verstehen

Über Aphasie, Rehabilitation und

Prävention, Springer Verlag

Poeck Klaus (1989)

Klinische Neuropsychologie

Georg Thieme Verlag Stuttgart, New York

Becker Eva (1993)

„ Ich sehe deine Sprache wenn du

schweigst“, Junfermann Verlag

Drechsler Renate, Kaiser Gudrun, Aphasie, Informationsheft

Kölliker-Funk Meja, (1990) Hrsg. Roth V.M., Landesverband

Landesverband Aphasie- Sprachverlust

Baden Württemberg e.V.