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DLRG rettet 270 Menschen auf überfluteter Autobahn A 73 Trotz des kühlen Sommers: 344 Menschen ertrunken Internetumfrage: 231 Bäder von Schließung bedroht Deutsche Lebens-Rettungs- Gesellschaft e. V. 68146 Ausgabe 3 .2007 WIR IN DER DLRG L ebensretter L ebensretter Szenen einer Wachsaison Szenen einer Wachsaison topthema

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DLRG rettet 270 Menschenauf überfluteter Autobahn A 73

Trotz des kühlen Sommers: 344 Menschen ertrunken

Internetumfrage: 231 Bäder von Schließung bedroht

Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V.

6 8 1 4 6 A u s g a b e 3 . 2 0 0 7

W I R I N D E R D L R GLebensretterLebensretter

Szenen einer Wachsaison

Szenen einer Wachsaison

topthema

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das einzig Beständige an diesem Sommer war seine Unbeständigkeit. Er verlangte von allen Bade-urlaubern, die in Deutschland Erholung suchten,

ein hohes Maß an Flexibilität, jedenfalls was die passende Kleidung an-belangte. An der Bekleidung kann es allerdings nicht gelegen haben,wenn wir uns die Zahl der Ertrunkenen in der Sommerbilanz der DLRGansehen. Trotz des kühlen und oft feuchten Wetters sind bis Mitte August 344 Menschen im nassen Element ums Leben gekommen: Fürdiese Verhältnisse eine große Zahl. Einzelheiten über die tödlichen Un-fälle im Wasser finden Sie auf der aktuellen Seite 5.

Neue Ergebnisse liefert auch die Internetumfrage unter DLRG-Gliede-rungen zu den Themen Bäderschließungen und Ausbildersituation. 323Gliederungen haben die 21 Fragen, die der Arbeitskreis Ausbildungs-offensive gestellt hatte, beantwortet. Die Betroffenheit der Ortsgruppendurch Bäderschließungen ist demnach groß: 436 Bäder sind in denzurückliegenden fünf Jahren geschlossen worden oder sind akut vonder Schließung bedroht. Das hat Auswirkungen auf das Ausbildungs-angebot im Schwimmen und Rettungsschwimmen. Gute Noten liefertdie Umfrage bei der Ausbildersituation. Sie ist gut oder sehr gut sagen57% der Antworten, und nur 16 Gliederungen (4,9%) bezeichnen sieals mangelhaft. Mehr Details lesen Sie auf der Seite 6.

Gespenstische Szenen spielten sich in der Nacht vom 21. auf den 22. Juli kurz nach Mitternacht auf der Autobahn A 73 bei Erlangen-Höch-stadt ab. Starkregen mit großen Niederschlagsmengen hatte weite Teileder Region innerhalb weniger Stunden überflutet. Auf der Autobahn inRichtung Süden ging auf mehreren Kilometern Länge nichts mehr. Etwa70 bis 100 Fahrzeuge fuhren nichtsahnend in die Wassermassen hinein.Reihenweise versagte die Elektronik. Für die in ihren Wagen Einge-schlossenen, darunter Familien mit kleinen Kindern, alte und behinderteMenschen, wurde die Situation bedrohlich. Mit Hochwasserbooten ver-suchten 52 Retter der DLRG 270 Menschen zu befreien. Was sie erleb-ten und wie das nächtliche Abenteuer ausging lesen Sie auf Seite 16.

In unserer Reihe Rescue 2008 stellen wir heute mit Björn Fähnle einenweiteren Athleten vor, der die Teilnahme an den Weltmeisterschaftenin Berlin und Warnemünde fest im Visier hat. Mehr über Sportler BjörnFähnle erfahren Sie auf der Seite 25.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei Lesen

3 - 2 0 0 7 3

e d i t o r i a l

Achim Wiese

in letzter minute

nach Redaktions-schluss...... ging die Nachricht ein, dassdie DLRG-Station in Amecke durchein Feuer völlig zerstört wurde.Die Wachstation auf dem Camping-platz am Sorpesee ist am frühenMorgen des 15. August völlig niedergebrannt. 50 Feuerwehrleuteversuchten zu retten was zu ret-ten war, vergeblich. Von der ausHolz bestehenden Station aus densechziger Jahren blieben nur ei-nige total verkohlte Pfostenübrig. Die Wachstube mit der ge-samten Inneneinrichtung war nurnoch Schutt und Asche. Auch dieBootsgarage mit einem Rettungs-boot wurde vollständig zerstört.Die Kriminalpolizei und derBrandsachverständige gehen vonBrandstiftung aus. Es stelltesich heraus, dass zudem die Funk-geräte der Station, zwei weitereHandfunkgeräte und der Notfall-rucksack entwendet wurden. DieExperten der Kriminalpolizeischätzen den Schaden auf einenhohen fünfstelligen Betrag. DerDLRG-Bezirk Hochsauerland unddie anderen Ortsgruppen haben derDLRG Amecke ihre Hilfe angeboten.

... erschien das Buch „Mitmensch-lichkeit und Sport. EthischeÜberlegungen zum Programm der DLRG“. Autor ist Dr. Dr. StefanSchenk, Würzburg.

LIT Verlag, 528 Seiten, 34,90 EuroISBN 978-3-8258-0396-4

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topthema

aktuel l

i n h a l t

L e b e n s r e t t e r

magazin

fachthema

jugendbildung

bundesweit

sporteinsatz

ImpressumHerausgeber: Präsidium der Deutschen Lebens-

Rettungs-Gesellschaft (DLRG)

Verantwortlich: Achim Wiese

Chefredakteur: Martin Janssen (Ja)

Redaktion: Henning Bock (hb), Dr. Harald Rehn

(DHR), Peter Sieman (PSi), Hilde Oberlehberg

Fotoredaktion: Susanne Mey (Leitung),

Cordula Dietrich

Gestaltung: Bernhard Lubos, [email protected]

Verlag: DLRG Verlag und Vertriebsgesellschaft mbH

(DVV), Im Niedernfeld 2, 31542 Bad Nenndorf

Druck: BWH GmbH,

Beckstraße 10, 30457 Hannover

Abonnementsverwaltung: Katrin Krug (DVV),

Telefon: 0 57 23 /9 55 - 710

Redaktionsanschrift:

Lebensretter, Im Niedernfeld 2

31542 Bad Nenndorf

Telefon: 0 57 23 /9 55 - 440

Telefax: 0 57 23 /9 55 - 549

E-Mail: [email protected]

Redaktionsschluss für die Lebensretterausgabe

4/2007 ist der 1. November 2007

LebensretterW I R I N D E R D L R G

Lebensretter

Erscheinungsweise: Viermal jährlich, jeweils Mitte März, Juni, September und Dezember.Aktuelle Druckauflage: 34.000 Exemplare

Der Abonnementspreis für vier Lebensretter-Ausgaben beträgt seit 01.01.2002 7,50 Euro, inklusive Porto und Mehrwertsteuer.

Einem Teil dieser Ausgabe liegt die Leistungs-bilanz des DLRG-Landesverbandes Nordrhein bei.

indieserausgabe3 . 2 0 0 7

www.dlrg.de

4

S e i t e 23

S e i t e 16

5 DLRG-Zwischenbilanz – Trotz kühlen Sommers: 344 Menschen ertrunken

6 Internet-Umfrage: 231 Bäder von Schließung oder Nutzungsänderung bedroht

7 Zweites Bäderforum geplant

8 Szenen einer Wachsaison

12 Ressorttagung Einsatz: Katastrophenschutz stand im Fokus

13 Großbritannien gewinnt NIVEA Cup knapp vor Deutschland

14 Ressorttagung Ausbildung unterstützt Erstellung digitaler Lehrunterlagen

15 Der Blick auf die eigenen Stärken – sportliche Jugendbildung in der DLRG-Jugend

16 DLRG rettet 270 Menschen auf überfluteter A 73

17 Dritte Amtszeit für Hans-Jürgen Müller als Präsident in Niedersachsen

18 Erster Strömungsretterlehrgang an Rhein und Mosel

19 Sehnder Stichkanalschwimmen: Gute Zeiten bei besten Verhältnissen

20 Fachgespräch mit NRW-Ministerin Barbara Sommer: „Ich möchte, dass alle Schüler schwimmen lernen!“

24 NIVEA Delfin Preise in Warnemünde verliehen

25 Rescue 2008 Athletenportrait: Björn Fähnle

26 Angela Merkel informierte sich am Stand der Lebensretter

Titelbild: Susanne Mey

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a k t u e l l

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enttäuschend

Die Rettungsschwimmer im Zentralen

Wasserrettungsdienst Küste sorgen dafür,

dass die Strände an Nord- und Ostsee

sichere Badegebiete sind

Der Sommer 2007 wird nicht in die Rekordgeschichte eingehen, zu kühl, zu regnerisch war er. Die Hoffnung vieler Urlauber auf einen schönen Sommer mit viel Sonne in Deutschland wurde enttäuscht. Badewetter gab es nicht häufig, und wenn, dann war es stets von kurzer Dauer. Dennoch: Bis Mitte August sind in Deutschland 344 Menschen ertrunken.

DLRG zieht Zwischenbilanz

ie in den Vorjahren hat dieDLRG bis zum Redaktions-schluss eine vorläufige Bilanzerstellt. Eine erste Analysezeigt, dass die Ertrinkungs-

zahlen dieses Jahres ähnlich denen derJahre 2004 und 2005 sind, die ebenfalls nureinen durchschnittlichen Sommer hatten.318 Menschen waren im Vergleichzeit-raum des Jahres 2004 und 346 Menschenbis Mitte August 2005 ertrunken. „ZumJahresende müssen wir wieder mit etwa500 Ertrinkungsopfern rechnen“, siehtDLRG-Generalsekretär Ludger Schulte-Hülsmann keine Tendenz zu sinkendenErtrinkungszahlen, sondern eine Stabilisie-rung auf hohem Niveau. „Ein Vergleich mitden Ergebnissen des vergangenen Jahresmit einem langen sonnigen Sommer istwegen der völlig anderen Wetterbedin-gungen und des großen Ansturms auf dieKüsten- und Binnengewässer sowie Bade-anstalten im Jahr 2006 nicht sinnvoll“, soSchulte-Hülsmann.

258 Opfer in Flüssen und Seen

Auch in diesem Jahr sind die überwie-gend unbewachten Badesstellen an Flüs-sen und Seen wieder die Unfallschwer-punkte. Drei von vier Menschen ertran-ken in Binnengewässern. Bis Mitte Au-gust starben 144 Personen in Flüssen undBächen, 114 verloren ihr Leben in Seen undTeichen. Auch die künstlichen Wasserstra-ßen und Häfen weisen ein hohes Risiko auf.In Kanälen ertranken 21, in Hafenbecken10 Menschen. Die Statistik weist darüberhinaus 13 Mal Badeanstalten als Unfallorteaus. Acht Personen starben in Gartentei-chen und privaten Swimmingpools.

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A G E N D A 23.–25. September ILS-Komitees, Porto (Portugal) • 26.–29. September WeltkonferenzWassersicherheit – Strategische Planungssession, Porto • 30. September–2. Oktober ILS- Vorstandssitzung, Porto • 5.–6. Oktober Bundesjugendvorstand, Bundeszentrum (Bz) Bad Nenndorf • 12.–14. Oktober Justitiartagung, Bz • 12.–14. Oktober Ärztetagung, Bz • 9.–11. November Präsidialrat, Bz • 15.–17. November 2. Symposium Schwimmen, Wandelhalle, Bad Nenndorf

Wie im Vorjahr ereigneten sich an den Küsten von Nord- und Ostsee 16 tödlicheUnfälle. Damit bleibt die Region von Bor-kum im Westen bis Usedom im Osten eine sichere Baderegion in Deutschland.„Unser Zentraler Wasserrettungsdienst(ZWRD) hat in diesem Jahr wieder seineLeistungsfähigkeit unter Beweis gestellt.Wir haben auch in dieser Sommersaisonzahlreiche Berichte über Lebensrettungenerhalten, die unsere Rettungsschwimme-rinnen und -schwimmer durchgeführt ha-ben. Ohne den Präsenzdienst sähe die Bi-lanz anders aus. Ich danke allen Rettern,die mit ihrem ehrenamtlichen Wach-dienst für sichere Wasserfreizeit sorgen“,sieht der Generalsekretär in der Statistikeine Bestätigung für den Erfolg des Ein-satzkonzeptes an dem alle DLRG-Landes-verbände mitwirken.

Ländervergleich:

Bayern wieder vor NRW

Mit 60 Ertrunkenen rangiert Bayern wie-der auf dem Spitzenplatz, gefolgt von Nord-rhein-Westfalen (50), Niedersachsen (40)und Baden-Württemberg mit 37 Opfern.Auf Rang fünf folgt Mecklenburg-Vorpom-mern mit 22 Todesfällen. In den Gewässernin Rheinland-Pfalz starben 19 Menschen undverzeichnet eine deutliche Zunahme gegen-über den Jahren 2005 und 2006. In denostdeutschen Bundesländern ertranken 74Männer und Frauen, das entspricht in dervorläufigen Zwischenbilanz 21,5%. Diewenigsten Menschen ertranken in Bremen(3), Thüringen (4) und dem Saarland (5).

Frauenanteil nimmt zu

In diesem Jahr sind 250 Männer und 93Frauen ertrunken. Gegenüber dem Ver-

gleichszeitraum des Vorjahres stieg derAnteil der Frauen von 22,7 auf 27 Prozentan, im Vergleich mit dem Jahr 2005 sogarum 7%.In der Statistik nach Alter ergibt sich fol-gendes Bild. Die Zahl der Ertrunkenen älter als 50 Jahre betrug 168, das ist einAnteil von 49%. 16 Kinder waren im Vor-schulalter und sieben Kinder zwischen 6und 10 Jahren als sie ertranken. Die meis-ten Todesfälle ereigneten sich in der Al-tersstufe 66–70 Jahre: 39 Männer undFrauen, gefolgt von den 61- bis 65-Jähri-gen mit 31 Opfern.

Trotz des kühlen Sommers: 344 Menschen ertrunken

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Schwimmbecken in verschiedenen öffentlichen und privaten Einrichtungen –16

Freizeit- und Spaßbäder –5

Lehr- und Schulschwimmbecken –34

–50 +23

+4

+34

–100

Freibäder

Hallenbäder +37

Schließungen Neubauten

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a k t u e l l

L e b e n s r e t t e r

ad Nenndorf: 231 Bäder sind nachAngaben der 323 DLRG-Gliederun-gen, die sich an der Internetumfra-ge des Arbeitskreises Ausbildungs-offensive beteiligt haben von der

Schließung oder einer Nutzungsänderungbedroht. Eine detaillierte Aufschlüsselungzeigt, dass die Existenz von 104 Hallen-bädern, 49 Freibädern, 30 Lehr- und Schul-schwimmbecken, 4 Freizeit- und Spaßbä-dern und 44 weiteren Bädern in Hotels,Krankenhäusern, Altenheimen und Bun-deswehrstandorten „auf der Kippe steht“.Mehrfachnennungen waren möglich.Als wesentliche Gründe nannten die Be-fragten hohe Betriebskosten (63,06%),Sanierungsbedarf (57,96%). 28,66% nann-ten eine andere Verwendung als Ursache.Da auch bei dieser Frage Mehrfachnen-nungen möglich waren, ergibt sich einWert größer 100%.In den vergangenen fünf Jahren sind inihrem lokalen Umfeld zudem mindestens205 Bäder geschlossen worden, darun-ter 100 Hallen- und 50 Freibäder. 34 Lehr- und Schulschwimmbecken, fünf Frei-zeit- und Spaßbäder sowie 16 weitereSchwimmbecken in verschiedenen öffent-lichen und privaten Einrichtungen ereiltedas gleiche Schicksal. 302 Gliederungenhatten auf diese Frage geantwortet.Auf die Frage „Ist im Einzugsbereich IhrerGliederung in den letzten fünf Jahren einSchwimmbad neu gebaut worden oder ein

B

ausgewertet231 Bäder von Schließung

oder Nutzungsänderung bedroht

Internetumfrage unter DLRG-Gliederungen

sehr gut oder

gut

27% befriedigend

10% ausreichend

5% mangelhaft

57%

Gute Noten für die Ausbilder

Beurteilung der Qualität der Ausbilder

für Schwimmen undRettungsschwimmen

Quelle: Präsidium der DLRG

Unterm Strich ein dickes Minus

Bestandsaufnahme Schwimmbäder in den vergangenen fünf Jahren

Lokales Umfeld der Befragten in absoluten Zahlen, Quelle: Präsidium der DLRG

Neubau konkret geplant“, antworteten297 Gliederungen: Kein Neubau 210, 1 Bad65, 2 Bäder 15, mehr als 2 Bäder 1. Bei den Neubauten oder geplanten Projek-ten handelt es sich um 37 Hallenbäder, 23Freibäder, 4 Lehr- bzw. Schulschwimm-becken, 34 Freizeit- und Spaßbäder.

Unter dem Strich steht ein dickes Minus

Den Arbeitskreis Ausbildungsoffensive in-teressierte besonders die Frage, in wel-cher Art sich die Gliederungen am Erhaltoder Betrieb eines Bades beteiligen.Von 316 örtlichen Gliederungen, die dieFragen beantworteten, betreiben 6 (1,90%)ein vereinseigenes Bad, 49 (15,51%) un-terstützen das Bad in einem Förderverein,19 (6,01%) wirken mit in einem Träger-verein. 197 (62,34%) stellen Rettungs-schwimmerinnen und -schwimmer für dieBadeaufsicht und 148 (46,84%) förderndas Bad durch spezielle Aktivitäten undProgrammpunkte. 77 (24,37%) beteiligensich nicht. Die Möglichkeit zu Mehrfach-nennungen ergibt in der Addition einenWert größer 100%.Zur Bädersituation DLRG-VizepräsidentJochen Brünger: „Die Ergebnisse der Um-frage zeigen, dass unsere Gliederungenerheblich von Bäderschließungen betrof-fen sind. 436 Bäder wurden in diesen Ge-meinden in den vergangenen Jahren ge-schlossen oder sind aktuell von einerSchließung bedroht. Demgegenüber ste-

hen knapp 100 Bäder, die neu gebaut wur-den oder geplant sind. Bei der Beurtei-lung der Bädersituation steht unter demStrich ein dickes Minus.“

Gute Noten für die Ausbilder

Die Umfrage gibt den Ausbilderinnen undAusbildern für Schwimmen und Rettungs-schwimmen gute Noten, sowohl was dieAnzahl als auch die Qualität betrifft. 186Antworten (57,41%) bewerten die Situationmit sehr gut oder gut (Top 2), 88 (27,16) ge-ben ein befriedigend, 34 (10,49%) halten dieAusbildersituation für ausreichend und ledig-lich 16 (4,94%) bezeichnen die lokale Situ-ation als mangelhaft. Im Mittel verfügt jedeGliederung über 20 Ausbilder. Auf die Fra-ge, wie Gliederungen ihre Ausbilderinnenund Ausbilder gewinnen, sagten 315 eige-ner Nachwuchs, 94 über Eltern und Groß-eltern (Ansprache im Rahmen der Kurse),100 gewinnen sie aus Teilnehmern anAusbildungsveranstaltungen, 65 sagten anSchulen, bei Werbeveranstaltungen undHochschulen. Von April bis Ende Juli hat-ten die Gliederungen Gelegenheit, die 21Fragen des Arbeitskreises zu beantwor-ten. Neben der Bädersituation in den Orts-gruppen fragte die Projektgruppe unterLeitung des DLRG-Vizepräsidenten JochenBrünger auch nach der Ausbildungssitua-tion in den örtlichen Gliederungen.

Seit dem 1. September finden Sie die Ergebnisseauch im Internet unter www.dlrg.de

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verbessertDer Deutsche Bundestag hat am 6. Juli das Gesetz zur weiteren Förderung des bürgerschaftlichen Engagementsverabschiedet (Drucksache 16/5200). Der Bundesrat mussdiesem Gesetz in seiner Sitzung am 21. September noch zustimmen. Es soll dann rückwirkend zum 1. Januar 2007 in Kraft treten. Dieses Gesetz verbessert auch die Rahmen-bedingungen des ehrenamtlichen Engagements der DLRG-Mitglieder und -Gliederungen. Verbesserungen enthält dasGesetz durch die Anhebung der Übungsleiterpauschale auf2.100 Euro und die Einführung einer Aufwandspauschale inHöhe von 500 Euro für alle im gemeinnützigen Bereich neben-beruflich Tätige. Es sieht weiterhin die Anhebung der Steuer-abzugsfähigkeit von Spenden von 5 beziehungsweise 10 Prozentauf 20 Prozent der Einkünfte vor. Die Spitzenverbände derfreien Wohlfahrtspflege begrüßten auch die Anhebung deseinfachen Belegs als Spendennachweis von 100 auf 200 Euro.Die DLRG sieht darüber hinaus aber noch weitere Verbesse-rungsmöglichkeiten im Spenden- und Gemeinnützigkeitsrecht.

Gemeinnützigkeits- undSpendenrecht reformiert

Der vom Präsidium eingesetzte Arbeitskreis Ausbildungs-offensive plant ein zweites Bäderforum. Voraussichtlich im Frühjahr 2008 soll das Forum, das sich vorrangig an von Bäderschließungen betroffene Gliederungen der DLRGwendet, durchgeführt werden. Auch über eine Kooperationmit anderen Verbänden wird derzeit beraten. Ein Veranstaltungsort steht derzeit noch nicht fest. WeitereInformationen zum Bäderforum erhalten Sie in der nächstenLebensretter-Ausgabe.

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bittevormerken!2. Bäderforum geplant

Frühjahr 2008

Der DLRG Landesverband Niedersachsen sucht fürseine Geschäftsstelle in Bad Nenndorf zum nächst-möglichen Zeitpunkt zwei hauptamtliche Mitarbeiter:

Referent für Technik, Medizin und Einsatz– in Vollzeit

Referent für Verbandskommunikation– 20 Std.

Die vollständigen Stellenausschreibungsunterlagenfinden Sie auf der Internetseite des DLRG Landesver-bandes Niedersachsen unter ww.niedersachsen.dlrg.de

Bewerbungsschluss ist der 15. Oktober 2007.

Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.

Stellenangebote

der DLRG Niedersachsen

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Spektakuläres und Alltägliches aus dem Sommer 2007 an den Küsten

Szenen einer Wach s8 L e b e n s r e t t e r

topthema

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saison

t o p t h e m a

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Überflutungen auf der Sonneninsel Fehmarn, heftige Sturmböen entlang der Küste und Temperaturkurven auf Achterbahnfahrt – wer im Sommer 2007 an der deutschen Küste

Urlaub machte, musste gut gerüstet und flexibel sein. Wer an einigen Tag Badehose und Bikini auspacken konnte, konnte sich glücklich schätzen, häufig waren Regenjacke und Gummistiefel

die Kleidungsstücke der Wahl – und nicht selten sorgte schwül-warmes Gewitterwetter dafür, dassdie Regenjacke direkt über Badehose oder Bikini getragen werden konnte. Doch was bedeuteten

diese Wetterkapriolen für die Rettungsschwimmer entlang der Küste? Der Lebensretter hat einige Szenen der diesjährigen Wachsaison eingefangen.

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10 L e b e n s r e t t e r

er erste Freitag imAugust: Nach einerPhase unbeständigenWetters ist es jetztseit einigen Tagen tro-cken, die Temperatu-ren werden am Wo-

chenende die 20-Grad-Grenzeüberspringen und am Sonntagfast 30 Grad erreichen.

Buhnenalarm

Noch kühlt ein kräftiger Windbis 45km/h die norddeutscheKüste, doch lockt er schonmorgens Segler und Surfer aufdas Wasser und auch einigeSchwimmer genießen das Badin den untypisch kräftigen Ost-seewellen. Das ist der Auftaktzum arbeitsreichsten Wochen-ende dieses Sommers für dieRettungsschwimmer der DLRG.09:05 Uhr: Alarm in Graal-Mü-ritz. Vor der Küste kentert einSegler und muss durch die DLRG-Rettungsschwimmer ausdem Wasser gezogen werden.Auch das Boot wird gesichert.14:00 Uhr: Prerow – vor derKüste kentert ein mit vier Per-sonen besetzter Katamaran,zwei Kinder sind an Bord. Esgelingt der Besatzung nicht,das Boot wieder aufzurichten.Von der DLRG-Wache in Pre-row eilt das Motorrettungsbootzur Hilfe herbei.16:10 Uhr: Noch zweimal derDarß, zunächst vor Ahrens-hoop: Ein Mann schwimmt beistarkem Seegang entlang derKüste. Vor einer Buhne geräter bei zwei Metern Wassertie-fe in die Strömung und wird indie Buhnen geworfen. ZweiRettungsschwimmer eilen zurHilfe, haben jedoch zunächst

D Schwierigkeiten, den bereitsentkräfteten 45-Jährigen ausder Gefahrenzone zu bringen.Nur langsam arbeiten sie sichPfahl für Pfahl zum Ufer vor.16:10 Uhr: Zeitgleich müssenam anderen Ende der Landzun-ge in Wustrow die DLRG-Ret-tungsschwimmer zu einem Wel-lenbrecher ausrücken. Hier sindzwei Kinder in den Sog geratenund werden völlig entkräftetaus dem Wasser gezogen.18:00 Uhr Nienhagen bei Ros-tock, wieder eine Buhne: DieDLRG-Wache hat gerade den

und dem Seenotrettungs-Hub-schrauber vor dem Ertrinkengerettet. Nicht überall und immer verliefdie Saison so dramatisch.

Großenbrode, Vorsaison

Von Ende Mai bis Mitte Junigibt sich der Frühsommerfreundlich. Das kleine Ostsee-bad in der Nähe von Heiligen-hafen erwacht langsam ausder Winterruhe, auf den Fel-dern ringsum blüht der Raps,Frühlingswolken ziehen überden klaren blauen Himmel. DieStrandpromenade wird herge-richtet, auf dem drei Kilometerlangen feingelben Sandstrandverlieren sich die ersten Urlau-ber. Nach Baden ist den We-nigsten: 16 bis maximal 18Grad Celsius Wassertempera-tur schrecken ab – noch ahnt janiemand, dass die Wassertem-peraturen den ganzen Sommerüber nicht viel höher steigenwerden.Heinz Lange ist in der Vorsai-son für drei Wochen Wachlei-ter einer sechsköpfigen Crewin Großenbrode, die sich trotzdes eingeschränkten Badebe-triebs kaum langweilt. „Wirstellen für die Hochsaison dieBetriebssicherheit her“, be-schreibt Lange die Arbeit be-vor der große Ansturm der Ur-lauber beginnt. Die Rettungs-mittel werden überprüft, dieErste-Hilfe-Ausrüstung kom-plettiert und Boot und Motoreinem Test auf Herz und Nie-ren unterzogen.

„Manchmal müssen wir auchdie Kurverwaltung noch we-cken“, scherzt Lange und meintdamit, dass noch kurzfristigneues Material oder Ersatz fürdie Verluste der Vorsaison be-schafft werden müssen.

Pelzerhaken, Mitte Juli

Weil das Wasser seicht undhäufig warm ist, ist der Bade-ort in der Lübecker Bucht beiFamilien beliebt. Entsprechendruhig und entspannt geht es zuam rund drei Kilometer langenHauptstrand. Die eingeschos-sige DLRG-Rettungswache liegtdirekt an der Kurpromenade.Von hier koordinierte Marc Wittenstein als Wachleiter vom16. bis 29. Juli 2007 den Einsatzvon insgesamt 16 Rettungs-schwimmerinnen und Rettungs-schwimmern. „Der Wachdienstwird von zwei Hauptwachenund vier Außenstellen wahrge-nommen, neben Gurtretternauf allen Stationen stehenzwei Motorrettungsboote zurVerfügung“, berichtet Witten-stein. Die kommen besondersdann zum Einsatz, wenn dieSurfer und Kite-Surfer der na-he gelegenen Schule ihre Run-de auf der Ostsee drehen:„Die Schule liegt hinter einerLandzunge und wenn die Sur-fer und Kiter dann hinter dieserhervorkommen, geht ihnen

Spektakuläres und Alltägliches aus dem

„Manchmalmüssen

wir auch dieKurverwaltungnoch wecken“

so Wachleiter Heinz Lange,

denn bevor es losgehen kann,

müssen oft noch kurzfristig

neues Material oder Ersatz

für die Verluste der Vorsaison

beschafft werden

Dienst beendet, da gerät auchhier eine 45-jährige Frau in dieStrömung vor einer Buhne – diezum Glück noch anwesendenRettungsschwimmer helfen ihraus der bedrohlichen Lage.Am Sonntag dann noch einGroßeinsatz für die DLRG-Wach-mannschaft am TimmendorferStrand. Bei schönem Wetteraber nur 19 Grad Wassertem-peratur kentern fünf 14 bis 19Jahre alte Segelschüler mit ih-rer Jolle. Völlig entkräftet undunterkühlt werden sie vonzwei DLRG-Motorrettungsboo-ten, der Wasserschutzpolizei

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schon mal der Wind aus“, sagtWittenstein. Ein unterkühlterKite-Surfer war dann auch derschwerste Einsatzfall auf demWasser. An Land musste einPatient mit gebrochenem Unter-arm erstversorgt werden, nebenden üblichen Bienenstichenund kleinen Schnittwunden.So blieb Zeit für die Ausbildungder jungen Wachmannschaftund Muße für den geselligenTeil des Wachgängerlebens.Zum Fest mit der obligatori-schen Neptun-Taufe für die Neu-linge besuchten auch die Wach-mannschaften der umliegen-den Stationen die Station, rund80 Rettungsschwimmer undweitere Gäste feierten abendsausgelassen – und standen amnächsten Morgen pünktlich um09:00 Uhr wieder auf ihren Sta-tionen.

Burg auf Fehmarn Mitte

Juli bis Anfang August

Neptun kam in diesem Jahrauch am Südstrand von Feh-

Die Frau, die aus Fehmarnstammt, verlor den Boden un-ter den Füßen, schluckte Was-ser und kam aus eigener Kraftnicht mehr auf die Beine.Schließlich wurde sie bewusst-los. Andere Badegäste zogensie aus dem Wasser und alar-mierten die DLRG-Wache. Diebeiden Rettungsschwimmer,16 und 18 Jahre alt, hatten nocham Morgen einen solchen Ein-satz trainiert und „setzten dasGelernte mustergültig um“, wieLange erzählt. Die Frau hat den

11:00 Uhr. Neben dem Schwim-men wurden Notfall- und Erste-Hilfe-Maßnahmen geübt odertechnische Fähigkeiten perfek-tioniert.„Dass sich das Training aus-zahlt, hat dann eine Lebensret-tung bewiesen, an der zwei Ka-meraden beteiligt waren“, be-richtet Lange vom größten Ein-satz der drei Wochen. Eine älte-re Dame und ihre Schwesternwaren trotz des starken Windesund der Brandung im flachenWasser schwimmen gegangen.

„Diese Aktion haben wir ein-mal pro Woche am Spätnach-mittag veranstaltet“, berichtetHeinz Lange, der auf Fehmarnvom 14. Juli an seinen zweitendreiwöchigen Wachleiterein-satz des Jahres verbracht hat.„Das ging, weil wir in der Zeitkein Sommerwetter hatten“,ergänzt Lange. „Das Wasserwar nicht wärmer als 16 Gradund es gab viel Wind mit ent-sprechend kräftiger Brandung.“Die Bedingungen stellte auchdie Wachmannschaften vor ei-ne Herausforderung, denn dasMotorrettungsboot liegt unge-fähr 30 Meter vom Strand ent-fernt im Flachwasser – im Ein-satzfall ist es also nur durch dieBrandung und das kalte Was-ser zu erreichen. Deshalb standfür die 15 Rettungsschwimmer,die am Südstrand Dienst tunauch regelmäßiges Schwimm-training in der Brandung aufdem Programm. Meistens trai-nierte ein Teil des Teams amVormittag zwischen 09:00 und

Unfall gesund überlebt und sicheinige Tage später bei ihrenRettern auf der Station bedankt. Dieser Dank ist selten gewor-den, denn viele Urlauber mei-nen, die Retter der DLRG wer-den für diese Arbeit bezahlt. Dairren sie. Der Zentrale Wasser-rettungsdienst an den Küstenwird – wie der im Binnenlandauch – ehrenamtlich durchge-führt, ohne Bezahlung. Den-noch ist er sehr professionellund erfolgreich.

Henning Bock

topthema

m Sommer 2007 an den Küsten

www.dlrg.de/Landesverband_Mecklenburg-Vorpommern.meck-pomm.0.html

http://waterkant.dlrg.de/

www.dlrg.de/Wasserrettungsdienst.1057.0.html

Online-Bewerbungen für den ZWRD sind möglich unter folgenden Links:

Mecklenburg-Vorpommern

Schleswig-Holstein

Niedersachsen

marn zu Besuch. Direkt amSpülsaum traf er sich jedochnicht mit den Rettungsschwim-mern der DLRG, sondern mitden Urlauberkindern, denen derweitgereiste Gott des Meeresvieles über die Gefahren unddas sichere Verhalten am Was-ser erzählen und sie zum scho-nenden Umgang mit demMeer auffordern konnte. Nachder Taufe mit Sand und Meer-wasser bekamen die Kindervon Neptuns Nixe Baderegelnund Wasserbälle geschenkt.

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e i n s a t z

L e b e n s r e t t e r

neuSicherheit im Stützpunkt einer

Hilfeleistungs-organisation

Unter Mitarbeit der DLRG wurde vomBundesverband der Unfallkassen (BUK)

eine Handreichung für alle Betreiber undErbauer von Stützpunkten von Hilfsorga-

nisationen entwickelt. Sie wird voraus-sichtlich zum Ende dieses Jahres von der

Deutschen Gesetzlichen Unfallversiche-rung (DGUV), dem neuen Spitzenver-

band der Berufsgenossenschaften undUnfallversicherungsträger der öffentli-

chen Hand, auf den Markt gebracht.

Dem Wasserrettungsdienst ist hierin eineigenes Kapitel gewidmet, dem man

wertvolle Anregungen zur Sicherheit aufder Wasserrettungsstation entnehmen

kann. Sobald die genaue Benennung dieser Schrift feststeht, wird der

Lebensretter hierüber informieren.

Sonntag bereits eine Stunde vor der ur-sprünglichen Zeitplanung beendet wurde.Am Samstagabend sah es dagegen nochgar nicht danach aus, da zu diesem Zeit-punkt der Themenkomplex Katastrophen-schutz für umfangreichere Diskussionengesorgt hatte. Die Neuordnung des Zivil-und Katastrophenschutzes und die Ausrich-tung der DLRG, insbesondere bezüglichihrer eigenen Struktur (Rahmenvorgabevon Wasserrettungseinheiten, StAN) undder Einbindung der DLRG auf Bundes-und Länderebene in das Konzept der Ge-fahrenabwehr nahmen breiten Raum inder Tagung ein. Hierzu gehörte auch dieWeiterentwicklung eines Grundkonzeptsfür künftige Auslandseinsätze der DLRG.

Strömungsrettung

Das Thema Strömungsrettung wurde vonfast allen Landesverbandsvertretern alswichtiges Tätigkeitsfeld der DLRG gewer-tet und eine möglichst flächendeckendeAusbildung von Strömungsrettern beschlos-sen. Hierzu sollen künftige Lehrgänge desBildungswerks zunehmend Truppführer(SR2) und Ausbilder (SR3) hervorbringen,um die Landesverbände möglichst schnellin die Lage zu versetzen, eigene Lehrgängedurchzuführen.Dem bisher wenig geregelten Thema desSchnuppertauchens verlieh die Ressortta-gung endlich Verbindlichkeit. Beschluss-gemäß können DLRG-Gliederungen künf-tig das Schnuppertauchen im Schwimm-bad bis zu einer maximalen Wassertiefe

ie Ressorttagung Einsatz vom 8. bis 10. Juni war mit insgesamt35 Tagesordnungspunkten so um-fangreich wie selten zuvor. Gleich-wohl konnten alle Inhalte in wei-

testgehend entspannter und routinierterAtmosphäre unter der Leitung von OrtwinKreft und Hans-Hermann Höltje zügig be-arbeitet werden, so dass die Tagung am

DKatastrophenschutz stand im Focus

umfangreichvon fünf Metern für Interessenten ab demzehnten Lebensjahr zum Beispiel im Rah-men von Werbeveranstaltungen und Ferien-aktionen durchführen. Hierzu bedarf es dergesundheitlichen Unbedenklichkeitserklä-rung. Das Formular der Selbsterklärung zumGesundheitszustand wird hierfür noch et-was modifiziert und kann dann genutzt wer-den. Ein spezielles Merkblatt zum Schnup-pertauchen wird im Herbst von der Bundes-geschäftsstelle herausgegeben.

Harmonisierung fachübergreifender

Ausbildungsinhalte

Ein wesentliches gemeinsames Thema dervorangegangenen gemeinsamen Tagungder Ressorts Einsatz und Ausbildung wardie Qualitätssicherung der Multiplikatoren-ausbildung mit dem Ziel, eine Harmoni-sierung aller fachbereichsübergreifendenAusbildungsinhalte und deren Umfang zugewährleisten.Diesbezüglich attestierte die Ressorttagungeine gute Ausbildungsstruktur, die aller-dings in den Landesverbänden auch strin-gent umgesetzt werden muss, um even-tuell auftretende Defizite nicht erst anläss-lich einer Multiplikatorenprüfung auf Bun-desebene festzustellen.Ebenfalls fachbereichsübergreifend wurde– auch vor dem Hintergrund der derzeitlaufenden Kampagne zur Vermeidung vonWirbelsäulenverletzungen – ein neues Kon-zept zur „patientengerechten Rettung ausdem Wasser“ zur Übernahme in die Lehr-aussagen der DLRG beschlossen.

Ressorttagung Einsatz

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sportR e t t u n g s s c h w i m m e n

s p o r t

überholtWestfalen stellt besten Rettungssport-Nachwuchs Im fünften Anlauf hat es der Retter-Nachwuchs aus Westfalen geschafft: Beim diesjährigen Junioren Rettungspokal vom 13. bis 14. Juli 2007 in Berlin überholte das Team mit 21 Punkten Vorsprung erstmals den bisherigen Seriensieger Sachsen-Anhalt und gewann die Gesamtwertung mit 754 Punkten. Hinter Sachsen-Anhalt schafften die jungen Rettungstalente aus Schleswig-Holstein erstmals den Sprung auf das Podium. Ergebnisse: www.dlrg.de/Ergebnisse.50326.0.html

5. Junioren Rettungspokal in Berlin

den Männern in einem sehr knappen Fi-nish gegen den deutschen Nationalmann-schaftsathleten Benjamin Kappler und warbegeistert: „Erst mein Foto als Werbungfür den NIVEA Cup und dann gewinne ichauch noch – das ist einfach unglaublich.“Noch mehr Grund zum Jubeln gab es fürHendriks bei der abschließenden Gesamt-siegerehrung: Sein Team wurde mit deut-lichem Abstand vor Dänemark Dritter – allerdings auch mit deutlichem Abstandnach vorne. Dort hatten sich während derdrei Wettkampftage das britische Teamund die deutsche Nationalmannschaft einKopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Das vonBundestrainerin Anne Lühn für den Cupneu formierte Team erfüllte alle Erwar-tungen und sammelte in allen DisziplinenMedaillen und Punkte. Zwar dominiertendie britischen Herren mit den Plätzen 1, 2,4 und 6 auch in diesem Jahr die Mehr-kampfwertung – David Loosen wurde für

das deutsche Team Dritter – doch dafürließen die deutschen Damen Julia Schatz,Aline Hundt und Stephanie Kasperski aufden Plätzen 4 bis 6 alle britischen Damenhinter sich. In der Bilanz fehlten der DLRG-Mannschaft dann nur acht Punkte für denGesamtsieg – was Bundestrainerin AnneLühn mit einer Herausforderung an denbritischen Trainer kommentierte: „Nächs-tes Jahr sind es 18 Punkte, aber die liegenwir dann vorne.“ Weniger knapp ging es im Wettstreit derDLRG-Vereine zu. Die Seriensieger ausHalle-Saalkreis konnten auch dieses Jahrwieder vor den Abonnementzweiten ausBerlin-Lichtenberg jubeln, während sich dasTeam Magdeburg nach Platz 4 im Vorjahrdiesmal über einen Podestplatz freute. Al-lerdings: 2006 hatte Halle-Saalkreis noch63 Punkte Vorsprung auf Berlin und 184auf den dritten Platz, davon sind nur noch28 bzw. 82 Punkte übrig geblieben.Alle Ergebnisse: www.dlrg.de/Niveacup

ür eine Generalprobe ist eigent-lich zu wenig schief gegangen“,zog Joachim Kellermeier bei einerWeltmeisterschaftsvorbereitungam Rande des NIVEA Cups Bi-

lanz. Und tatsächlich hatte der für denStandort Warnemünde im kommendenJahr verantwortliche DLRG-Schatzmeis-ter Recht: Obwohl die Organisatoren desCups mit Blick auf die Rescue2008 einigeNeuerungen und personellen Umbeset-zungen testeten, etwa eine neue Zusam-mensetzung der Bootscrews, eine ver-größerte EDV-Infrastruktur und eine neueSoftware für die Auswertung, verlief derWettkampf weitgehend reibungslos. Selbst die Anpassungen in den Wettkämp-fen durch einen veränderten Aufbau desGeländes wurden gemeistert – lediglichdie Pause vor den Beach Flags Finalläufenam Freitagabend fiel deutlich kürzer ausals geplant. Spätestens als während derEntscheidungen unter Flutlicht dann „LaOla“ durch die gut gefüllte NIVEA CupArena rollte und die Anfeuerungsrufe undJubelschreie immer mehr Zuschauer anden Strand lockten, wurden die Sportlerfür den langen Tag entschädigt. Ganz be-sonders freuen konnte sich der Nieder-länder Robert Hendriks. Der Beach Flags-Spezialist, dessen Foto die eigens für dieAbendveranstaltung produzierten Werbe-flyer zierte, gewann die Entscheidung bei

F

Gelungener Test Gelungener Test für die Weltmeisterschaft Rescue2008

Großbritannien gewinnt NIVEA Cup knapp vor Deutschland

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b i l d u n g

demografischE x i s t e n z i e l l e s A u f g a b e n f e l d : A k t i o n 5 0 p l u s13 Vertreter aus den Landesverbänden warender Einladung des Ressortleiters Ausbildung,Helmut Stöhr, zur ersten Sitzung des Arbeits-kreises „50 plus“ vom 25. bis 26. August in dasBundeszentrum gefolgt. Der Präsidialrat hattein seiner Frühjahrstagung dazu den Startschussgegeben. Das Eingangsreferat von HelmutStöhr fand große Anerkennung und machte zugleich betroffen. „Wenn wir nicht auf allenGliederungsebenen gegensteuern, kann die

demografische Entwicklung mit ihren Konsequenzen, einem massiven Mitgliederrück-gang, unter Umständen auch für die DLRG zur Existenzfrage werden“, so Helmut Stöhr.Der Bundesverband stellte in dieser Sitzung seinen Entwurf eines Projektantrages anden Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und seine Vorstellungen für eine Werbe-kampagne vor. Zudem diskutierten die Teilnehmer über das Lehrgangsprogramm 2008.Im Mittelpunkt stand die Eignungsprüfung der Lehrgänge für die Zielgruppe 50 plus.Einigkeit herrschte in der Gruppe über den Titel: Unter der Überschrift „50 plus – Aktivin der DLRG“ soll die Arbeit in allen Gliederungsebenen intensiviert werden.

Die Ressorttagung versteht sich als kom-munikativer Kern für alle Ausbildungsfra-gen. Landesverbände, denen keine Teilnah-me an dieser Tagung möglich ist, sollenkünftig auf bilateraler Landesverbands-ebene auch verstärkt Unterstützung er-fahren. Das bereits praktizierte Modell derPatenlandesverbände soll dafür wiederstärker genutzt werden.

Lehrgang Sportassistent

wird zur Erfolgsgeschichte

Das Ausbilderhandbuch Schwimmen stehtkurz vor seiner Fertigstellung und soll zumSymposium Schwimmen erscheinen.Der Ausbildungsgang Sportassistent ent-wickelt sich zur Erfolgsgeschichte. Bereitsacht Landesverbände führen derartige Lehr-gänge durch.

ie Tagung der Leiter Ausbildungder Landesverbände hat tradi-tionsgemäß eine umfangreiche Tagesordnung. 37 übergreifende,die Ressorts Ausbildung und Ein-

satz betreffende Punkte und weitere 35Themen in der Ausbildung waren in die-sem Jahr zu bewältigen.Die wichtigsten Ergebnisse: Die Leiter Aus-bildung unterstützen die Initiativen des Prä-sidiums zur perspektivischen Erstellungdigitaler Lehrunterlagen. Sie sind sich des-sen bewusst, dass für eine didaktisch-me-thodische Aufbereitung der Digitalisierungauch unter dem Kostenaspekt ein länge-rer Realisierungszeitraum notwendig ist.Das Anmeldeverfahren für die Lehrgängebedarf weiterhin der Mithilfe von Lehr-gangsteilnehmern und Landesverbänden.Die in der Ausschreibung verlangten Vor-aussetzungen sind auch künftig weiterhinals Kopie zu jedem Lehrgang einzureichen,um den steigenden Verwaltungs- und Re-chercheaufwand im Bildungswerk bei wach-senden Teilnehmer- und Lehrgangszahlenleisten zu können. Insofern setzt künftigdas praktizierte „Windhundprinzip“ erst mitdem Einreichen der vollständigen Unter-lagen ein.Das Ausbilderhandbuch „Junior-Retter“(Bestell-Nr. 1370 8700) ist künftig auch imLehrpaket (Bestell-Nr. 1370 8680) bei derMaterialstelle zu beziehen.

DErstellung digitaler Lehrunterlagen

unterstützt

Der Fragenkatalog Rettungsschwimmenkann in seiner neuesten Version seit Juli2007 kostenpflichtig im Internet herunter-geladen werden. Fragen zum Sportassis-tenten und für das Schnorcheltauchenwurden integriert. Bis zur nächsten Ressorttagung 2008 wirddie Leitung Ausbildung ein tragfähigesKonzept zur Trennung der Ausbilder/Prüfer-Qualifikation in die zwei Säulen Schwim-men und Rettungsschwimmen entwickeln.Die Empfehlungen der Ressortfachtagun-gen werden darin berücksichtigt. Die Vor-bereitung der Multiplikatorenausbildung imSinne der Personalentwicklung soll in denLandesverbänden verstärkte Aufmerksam-keit finden. Geeignete Kandidaten sollenmöglichst frühzeitig in die Ausbildung derAusbilder/Prüfer einbezogen werden.Die Neukonzeption der DLRG-Rahmen-richtlinien wird durch eine Arbeitsgruppevom 7. bis 9. September vorbereitet. EineErstfassung soll dem Deutschen Olympi-schen Sportbund (DOSB) noch im Dezem-ber 2007 zugeleitet werden.Der Präventionsbereich in den Landesver-bänden wird weiterentwickelt. Bis 30. Sep-tember erwartet der Bundesverband dieMeldungen für die Landesarbeitsgemein-schaften. Bis August 2007 hat der Bundes-verband 16 Qualitätssiegel „Sport pro Ge-sundheit“ an Gliederungen vergeben. ZumThema Präventions- und Rettungsfähigkeittrifft sich eine Arbeitsgruppe vom 27. bis28. Oktober in Bad Nenndorf, um möglicheModifikationen noch im Vorfeld des Sym-posiums Schwimmen zu diskutieren.Der Höhepunkt dieses Jahres ist das 2.Symposium Schwimmen vom 15. bis 17.November, das breiten Rückhalt in denLandesverbänden findet.

Ressorttagung Ausbildung

Das 2. Symposium Schwimmen wird mit Spannung erwartet

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jeder Einzelne seine eigenen Stärken undSchwächen hat und diese auch für dieGruppe genutzt werden können. Bei ei-nem Floßbau bildet sich eine Gruppen-struktur, ein Ziel wird formuliert, eine Stra-tegie erarbeitet. Mit eigener Hände Arbeitentsteht etwas Gemeinsames. Viele an-dere Situationen in unserer Jugendarbeitbieten sich zum Reflektieren an, aus vie-len Momenten lassen sich für die Teilneh-merinnen und Teilnehmer Impulse ziehen.Viel zu oft aber kommt die Aktion über das einfache Erleben nicht heraus. Damitaber verpufft die Chance, die Bewegungals Methode zu sehen. Aber über die gemeinsame sportliche Betätigung kann eine Reihe sozialer Kompetenzen wieTeamfähigkeit, konstruktiver Umgang mitKonflikten oder auch Kooperationsden-ken eingeübt werden. Somit erhoffe ichmir von der Arbeitsgruppe Denkanstößefür die Gruppenleiterinnen und Gruppen-leiter vor Ort, aber auch grundsätzliche

ach dem Bundesjugendtag imMai hat sich der neu gewählteBundesvorstand in den erstenSitzungen an die Umsetzungder Arbeitsaufträge des Bun-

desjugendtages begeben. Die dazu wich-tigste Voraussetzung ist die Einberufungder zukünftigen Arbeitsgruppen. Zusätz-lich zu den bereits aktiven Arbeitsgrup-pen Bildung, Bundeskampagne Kinder,Digitales, Gender Mainstreaming, Jugend-politik, Jugend braucht „Xundheit“ undÖffentlichkeitsarbeit wird es zwei neueArbeitsgruppen geben. Neben der Einset-zung der Arbeitsgruppe „InterkulturelleÖffnung“ haben sich die 150 Delegiertenauf dem Bundesjugendtag mehrheitlichdafür ausgesprochen, dass eine Arbeits-gruppe „Sportliche Jugendbildung“ ihreArbeit aufnehmen soll. Diese wird während der neuen Legisla-turperiode Konzepte entwickeln, durch diesich junge Menschen auch über den Hand-lungsansatz Sport zu selbstbestimmten,selbstbewussten und verantwortlichen Per-sönlichkeiten entwickeln können. Dazu be-schreibt Christoph Mauer, stellvertreten-der Bundesvorsitzender, die Grundmotiva-tion zur Gründung der Arbeitsgruppe:

Christoph Mauer:

„Bewegung als Methode sehen!“

„Es ist selbstverständlich, dass Kinder undJugendliche in unserem Verband ‚bewegt‘werden. Nicht selbstverständlich ist hinge-gen, diese Bewegungsangebote als päda-gogischen Weg bewusst zu nutzen. In derVerbindung von Jugendarbeit und Sportentsteht ein Weg, Inhalte gezielt über denbewegten Körper zu vermitteln. Im Ret-tungssport ist es nicht egal, wer, wann,was in der Staffel schwimmt. Die Schwim-merinnen und Schwimmer lernen, dass

NDer Blick auf die eigenen Stärken

selbst definiert

153 - 2 0 0 7

j u g e n d

Aussagen zu Bewegung und Pädagogikdurch Bewegung.“

Erkenntnisse aus der

Erlebnispädagogik gewinnen

In der ersten Sitzung wird die Arbeits-gruppe deshalb hilfreiche Erkenntnisseaus dem Feld der Erlebnispädagogik ge-winnen können. Bereits in der Vergangen-heit haben erlebnispädagogische Ange-bote guten Zuspruch erhalten, so dass eszukünftig darum gehen wird, die bereitsvorhandenen Kenntnisse weiterzuentwi-ckeln. Für Christoph Mauer steht fest:„Mit der Erarbeitung von Konzepten zurpraktischen Umsetzung der sportlichenJugendbildungsarbeit wird Sport als eineoriginäre Kompetenz der DLRG-Jugend mitden bereits bestehenden Kompetenzenim Bereich der Jugendbildung verknüpft.Davon werden die Aktiven auf allen Ebe-nen in der DLRG-Jugend profitieren.“

Heidrun Hilgemeier

Sportliche Jugendbildung in der DLRG-Jugend

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Dieser Katastro-phenfall zeigt,dass Hochwas-serlagen überallentstehen kön-nen. Hans-

Hermann Höltje,

(Foto) im Präsi-dium der DLRG zuständig für Rettungs-dienste und Katastrophenschutz, ziehtaus den Einsätzen in Mittel- und Ober-franken folgende Bilanz:

„Jede Region in Deutschland kann

von Hochwasser großflächig über-

flutet werden. Wir müssen uns von

dem Gedanken lösen, dass nur Orte

an großen Flüssen betroffen sein

können. Deshalb brauchen wir flächen-

deckend Rettungsdienstkonzepte, die

auch den Wasserrettungsdienst ent-

halten. Die DLRG ist bereit, mit ihren

kompetenten Fachberatern Wasser-

rettungsdienst, qualifizierten Einsatz-

kräften, modernem Rettungsgerät und

ihren Erfahrungen aus Einsätzen im

In- und Ausland daran mitzuwirken.“

machten wir uns sofort daran, die in denWassermassen eingesperrten Personenzu evakuieren und ihnen Mut zuzuspre-chen. Eile war geboten, da sehr viele Per-sonen mit Kindern und sogar Säuglingenunterwegs waren, die mit Vorrang in Si-

rlangen-Höchstadt: Die Nacht vomSamstag, 21. Juli, auf Sonntag,22. Juli, werden die Menschen inden Landkreisen Erlangen undForchheim so schnell nicht ver-

gessen. Starkregen mit Niederschlags-mengen bis zu 80 Litern pro Quadratme-ter überflutete innerhalb weniger Stun-den weite Teile der Region. Besonders be-troffen Erlangen-Höchstadt, wo am Sonn-tagmorgen der Katastrophenfall festgestelltwurde. In den Ortschaften Baiersdorf undBubenreuth waren über 1.000 Haushaltebetroffen. Auf der Autobahn A 73 Rich-tung Süden zwischen den AnschlussstellenBaiersdorf und Möhrendorf wurden etwa70 bis 100 Fahrzeuge von den schmutzi-gen Fluten überrascht. Reihenweise ver-sagte bei den Fahrzeugen, darunter ein Busund ein Kleintransporter, die Elektronik.Auf einer Strecke von drei Kilometern gingnichts mehr auf dem Frankenschnellweg.Den Rettungskräften der Deutschen Le-bens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) unddes Technischen Hilfswerks (THW) botsich ein gespenstisches Bild. Von einigenFahrzeugen war nur noch die Antenne zusehen, einige Familien hatten sich auf denAutodächern vor den Wassermassen inSicherheit gebracht. Die meisten Men-schen saßen über mehrere Stunden inihren Autos fest. Selbst ein Polizei- und einADAC-Fahrzeug wurden ein Opfer der wei-ter steigenden Fluten. An einigen tiefergelegenen Streckenabschnitten stand dasstark strömende Wasser 1,50 Meter hoch.

„Es spielten sich

dramatische Szenen ab!“

Zum Teil mit Rettungsbooten, die speziellfür den Einsatz bei Hochwasserlagen ent-wickelt wurden, evakuierten die 52 Retterder DLRG die 270 Eingeschlossenen, dar-unter auch Familien mit kleinen Kindern.Jochen Kindel, Retter der DLRG, berich-tet: „Am überschwemmten Gebiet mitdem Rettungsboot Seebach angekommen,

EDLRG rettet 270 Menschen

auf überfluteter A 73

evakuiert

cherheit gebracht werden mussten. Auchschwangere Frauen und Behinderte wa-ren unter den Betroffenen. Es spielten sichteilweise dramatische Szenen ab, weil dieEingeschlossenen außer wenigen Wert-sachen alles in den braunen Fluten zurücklassen mussten.“ Mit Unterstützung anderer Rettungsein-heiten gelingt es den Einsatzkräften derDLRG bis 05:15 Uhr alle Personen zu rettenund nach der Registrierung sicher in dieNotunterkünfte zu bringen.

Bis zu sechs Stunden von den

Wassermassen eingeschlossen

Melanie Kindermann, Rettungsschwim-merin und Suchhundeführerin im DLRG-Ortsverband Dechsendorf, transportiertedie Geretteten mit dem EinsatzfahrzeugPelikan 10/3 in die Notunterkunft nachBubenreuth. Sie berichtet: „Alle, die indas Fahrzeug einstiegen, waren froh, dasses im Auto warm war. Es war wichtig,dass niemand in dieser Situation von sei-ner Familie oder seinen Freunden getrenntwurde. Die erste Frage war oft: Wohinfahren wir und gibt es dort etwas zu es-sen und zu trinken? Auch die Frage nacheiner Toilette wurde oft gestellt, keinWunder, denn die letzten Geretteten wa-ren bis zu sechs Stunden in den Wasser-massen eingeschlossen.“Die positive Nachricht zum Schluss: AlleMenschen, die das nächtliche AbenteuerAutobahn erlebten, blieben unversehrt.

Rettungsboote auf der Autobahn –

gespenstische Szenerie

Dramatische Szenen: Außer wenigen

Wertsachen mussten die Eingeschlossenen

alles in den braunen Fluten zurücklassen

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bundesweit

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frisch

Fichtner; Technischer Leiter Einsatz EwaldFreese; Schatzmeister Jürgen Flecken-stein; Landesverbandsarzt Dr. GunnarGrenzer; Justiziar Dr. Detlef Dreymann;Leiter der Verbandskommunikation RalfZimmermann; Beisitzer Jürgen Witte undJürgen Seiler; LandesjugendvorsitzendeTanja Schmidt. Der neue Vorstand wirddie niedersächsische DLRG bis in dasJahr 2010 leiten und gestalten.

Appell an die Politik

Hans-Jürgen Müller macht sich großeSorgen um die Schwimmfähigkeit derNiedersachsen. Er appellierte an die Ver-treter aus Politik und öffentlichem Leben

ie Eichsfeldhalle von Duderstadtwar Austragungsort der DLRG-Lan-desverbandstagung Niedersachsen.200 Delegierte und Gäste der DLRG aus ganz Niedersachsen

waren der Einladung gefolgt. In teilweisekontroversen, manchmal hitzig geführtenAussprachen wurden die Berichte derVorstandsmitglieder diskutiert. Auch dievorbereiteten Satzungsänderungen sorg-ten für viel Diskussionsstoff. Einer derHöhepunkte war die Wahl des gesamtenLandesverbandsvorstandes, der nach drei-jähriger Amtszeit satzungsgemäß neu ge-wählt werden musste.Alter und neuer Landesverbandspräsi-dent ist Hans-Jürgen Müller aus Leer, derdamit seine dritte Amtsperiode beginnt.Gewählt wurden weiterhin: Vizepräsiden-ten Dietrich Irrgang und Dr. Oliver Lirsch;Technischer Leiter Ausbildung Helmut

D

Dritte Amtszeit für Hans-Jürgen Müller als Präsident in Niedersachsen

satzungsgemäß

mehr für die Schwimmfähigkeit der Kin-der an Grundschulen zu tun und wenigerSchwimmbäder zu schließen. Leider istder Trend ungebrochen, dass immer mehrSchwimmbäder schließen und immer we-niger Kinder schwimmen können. Die Ein-satzzahlen steigen und die Ausbildungs-zahlen sinken. „Dieses ist aber kein nie-dersächsisches Problem, sondern in ganzDeutschland feststellbar“, betonte Müller.Um diesem Trend entgegenzuwirken, be-teiligt sich auch Niedersachsen an derAusbildungsoffensive des DLRG-Präsidi-ums. Durch die Erhöhung der Ausbildungs-zahlen sollen die Ertrinkungszahlen bis indas Jahr 2020 halbiert werden. In Nieder-sachsen sind im vergangenen Jahr 64Menschen ertrunken.Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bun-destags, Reinhold Robbe, gab sich der Tagung als Mitglied der DLRG zu erken-nen. Er lobte das ehrenamtliche Engage-ment der freiwilligen Helfer, ohne dass ein Zusammenleben nicht mehr möglichsei. Niedersachsens Innenminister UweSchünemann hob in seiner Ansprache dieVerlässlichkeit der DLRG im Katastrophen-schutz hervor und verwies dabei auf dieHochwasserlagen der vergangenen Jahre.

DLRG Niedersachsen: Landesverbandstagung in Duderstadt

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bundesweit

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Der neue Vorstand (v.l.): Ralf Zimmermann, Leiter der Verbandskommunikation;

Dr. Gunnar Grenzer, Landesverbandsarzt; Jürgen Witte, Beisitzer, Dr. Oliver Lirsch; Vizepräsident,

Reinhard Meffert, Stellv. Technischer Leiter; Hans-Jürgen Müller, Präsident; Karl-Heinz Wichmann,

Stellv. Schatzmeister; Jürgen Fleckenstein, Schatzmeister; Dietrich Irrgang, Vizepräsident;

Tanja Schmidt, Landesjugendvorsitzende; Ewald Freese,Technischer Leiter Einsatz; Dirk Schulte,

Stellv. Leiter der Verbandskommunikation; Helmut Fichtner, Technischer Leiter Ausbildung

1 7 . I s a r s c h w i m m e n a m 2 9 . S e p t e m b e rIn diesem Jahr findet das Isarschwimmen am 29. September in München statt. Austragungsort des Wettbewerbs, der in diesem Jahr zum 17. Mal ausgerichtet wird, ist der Isarkanal zwischen Pullach und Thalkirchen. Nach dem Eintreffen der Teilnehmerund der Eröffnung der Veranstaltung durch den Schirmherren, Oberbürgermeister Christian Ude, werden die Schwimmer mit Bussen zum Start gebracht. Vom Kraftwerk Pullach aus wird der Isarkanal dann bis zur Floßlände in Thalkirchendurchschwommen. Veranstalter ist der DLRG-Ortsverband München-Mitte. Interessenten können sich noch anmelden.

Nähere Informationen und Anmeldung finden Sie im Internet unter www.isarschwimmen.de

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Bad Kreuznach: Die RZ Bad Kreuznach hatte ihre Leser auf-gerufen, den „Helden im Alltag“ zu küren. Den Lesern bot sichdie Gelegenheit, eine Person zu benennen, die nach ihren Vor-stellungen ein Ehrenamt im besonderen Maße und persönli-chem Engagement in Bad Kreuznach wahrnehmen. Nach Aus-wertung der Stimmzettel fiel die Wahl auf Carsten Holzhäuser,2. Vorsitzender der DLRG Bad Kreuznach. Die Mehrzahl derStimmen machte ihn zum 1. Sieger im Wettbewerb. In Würdi-gung seines besonderen bürgerschaftlichen Engagementsund in Anerkennung seiner Verdienste um das Gemeinwohl in Bad Kreuznach, überreichten Kurt Rommel, Leiter der RWERhein-Ruhr AG, Udo Zöllner, Geschäftsführer der RZ-MainzGmbH, und Kreisjugendpfleger Lothar Zischke, Carsten Holz-häuser eine Urkunde und einen mit 3.000 Euro dotierten sym-bolischen Scheck. Mit dem Sieger freuten sich alle Mitgliederund besonders der Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe BadKreuznach, Hajo Hartkopf, und der Bezirksleiter der DLRG-Nahe-Hunsrück, Erwin Zimmermann. Holzhäuser spendete den Preisvon 3.000 Euro je zur Hälfte an die DLRG-Jugendgruppe und dieevangelischen Jugendgruppe Bad Kreuznach. Jürgen Schneider

freudig

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bundesweit

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Einen besonderenGrund zur Freudehatte die DLRG Ludwigshafen: Das

langjährige aktive Mitglied Gerald Miersch überreichte demVorstand stellvertretend für die IBM Deutschland eine Spendein Höhe von 1.000 Euro. „Es ist schon etwas Besonderes, wennein global agierender Konzern wie IBM sich engagiert für diegemeinnützige Arbeit von lokalen Organisationen einsetzt“,zeigt sich Günther Ullrich, 1. Vorsitzender der DLRG Ludwigs-hafen, beeindruckt. Hintergrund dieser willkommenen Unter-stützung ist die sogenannte „On Demand Community“, ODC,ein Programm der IBM, um das soziale Engagement ihrer Mitarbeiter während ihrer Freizeit durch eine Spende an diejeweilige gemeinnützige Organisation zu fördern. „Wir wer-den die Spende zur Verbesserung der SchwimmausbildungJugendlicher verwenden“, so der 2. Vorsitzende der Ortsgruppe,Lutz Köhler. Im Zuge der längerfristigen Schließung des Hallen-bades Süd sind alternative Ausbildungsangebote gefragt.

IBM spendet 1.000 Eurofür die lokale Jugend-Schwimmausbildung

DLRG Ludwigshafen

dotiertLeser wählen Carsten Holzhäuser zum„Helden im Alltag“

Die DLRG-Familie mit (von links) dem 1. Vorsitzenden

Hajo Hartkopf, Bezirksleiter Nahe-Hunsrück Erwin

Zimmermann und Carsten Holzhäuser

Und es geht doch … Von einigen Seiten vorab angezweifelt,zeigte der erste Strömungsretterlehrgang des Bezirks DLRGRhein-Mosel, vom 26. bis 28. Mai in Koblenz, dass die Ausbil-dungsinhalte der Strömungs- und Hochwasserrettung auchgut auf die großen Binnenflüsse übertragen werden können.Neben Teilnehmern aus dem Landesverband Rheinland-Pfalzbegrüßten die Koblenzer Ausbilder auch drei Gäste aus dembenachbarten Landesverband Baden. Der Rhein zeigte sich andiesem Pfingstwochenende von seiner besten Seite und for-derte den Lehrgangsteilnehmern schwimmerisch einiges ab.Hier konnten die Grundtechniken und Grundlagen der Einsatz-taktik hervorragend geübt werden. Für den Abseilpart ging esam nächsten Tag an die Mosel, wo die Eisenbahnbrücke beiKoblenz-Güls nicht nur eine schöne Kulisse bot, sondern auchfür den rechten Nervenkitzel sorgte. Den krönenden Abschlussdes Lehrgangs bildete – leider bei strömenden Regen – derAufbau eines Tyrolean Hochseils für eine Raftfähre an einemSeitenarm der Lahn. Begleitet von einem Kamerateam desSWR bewiesen die Teilnehmer in einer finalen Rettungsübung,was es heißt, ein DLRG-Strömungsretter zu sein!

Text und Foto: Thilo Künneth

geht dochErster Strömungsretterlehrgang an Rhein und Mosel

Abseilen von der Moselbrücke

Gerald Miersch (Mitte)

überreicht den beiden

Vorsitzenden Günther

Ullrich (rechts) und Lutz

Köhler den Scheck der

IBM Deutschland

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bundesweit

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sonnig

73 Sportler aus dem ganzen Bundesgebiet und Österreich beteiligten sich am 2. Sehnder Stichkanalschwimmen, das am 21. Juli stattfand. Die Bestzeit für die Langstrecke über 13 Kilometer aus dem Vorjahr wurde eingestellt. Bei strahlen-dem Sonnenschein und besten Wasserverhältnissen mit Temperaturen um 24° Celsius starteten morgens um 11 Uhr 17 Schwimmerinnen und Schwimmer mit ihren Begleitbootensowie den Sicherungskräften am Ruderclub Hildesheim. Ohne Zwischenfälle erreichten alle das Ziel. Jan Bruns aus Hildesheim siegte mit Bestzeit von 3 h 08 min, gefolgt vonMalte Diederichsen aus Hannover (3 h 10 min) und Philipp Gehlen aus Hildesheim (3 h 18 min). Der beste Flossen-schwimmer Rolf Schlösser (DLRG Garbsen) verließ nach 3 h 26 min das Wasser. Die größte Schwimmergruppe nahm die Kurzstrecke mit 3,4 Kilometern in Angriff. Obwohl nach der Hälfte der Strecke ein Fahrgastschiff die Veranstaltungsstrecke entgegen den vorliegenden Informa-tionen passierte und die Schwimmer deshalb kurzzeitig unterbrechen mussten, wurden dennoch beachtliche Zeitengeschwommen. Der zwölfjährige Norman Cornelsen ausSehnde erreichte als Erster nach 44 min 48 sec souverän dasZiel. Da der Stichkanal im Jahre 2008 seinen 80. Geburtstagfeiert, bietet sich das 3. Sehnder Stichkanalschwimmen als eine Möglichkeit an, den Geburtstag mit Unterstützung desOrtes Bolzum gebührend zu feiern. Helge Thormeyer

Gute Zeiten bei bestenVerhältnissen

2. Sehnder Stichkanalschwimmen

Der DLRG Kreisverband Lahn-Dill stellte für den LandesverbandHessen auf dem Hessentag in Butzbach den Kindergarten-Sicherheitstag für Vorschulkinder in Kindergärten vor. Geleitet wurde die Präsentation vom Kreisverbandsleiter UliSeidel und den Kindergartenteamern Tanja Bourcarde und Jan Wagner aus der Ortsgruppe Aßlar. Das Programm, dassich mit den Gefahren im und am Wasser, insbesondere denenim heimischen Bereich, etwa einem Gartenteich befasst, wurdeauf der Bühne im Zelt der Hessischen Landesregierung vor-gestellt. Die anwesenden Kinder wurden ganz spontan in dieAktion einbezogen und machten auch prima mit. Die Bade-

regeln wurden auf großen Tafeln erklärt und die Rettungsgerätevorgestellt, die dann ausprobiert wurden. Eine neue Attraktionwar ein „Riesenpuzzle“, das die Kinder zusammensetzen muss-ten. Hierbei lernten sie auf einfache, spielerische Weise diewichtigsten Baderegeln, außerdem machte es sehr viel Spaß.Der Höhepunkt auf der Bühne war der Auftritt des DLRG-Ret-tungskaspers mit seinem Freund „Platschi“. Die Kinder unter-stützten den Kasper, denn sein Freund Platschi kennt keine Baderegeln. Zum Schluss gab es viel Beifall für die Vorstellung.Auch die anwesenden Eltern und Großeltern waren von der Aktion begeistert und hatten anschließend noch viele Fragen in puncto Wassersicherheit. U. Seidel

spielerischDLRG-Sicherheitsaktionauf dem Hessentagin Butzbach

Am letzten April-Wochenende fuhren 24 Mitglieder der Ortsgruppe Geiseltalsee nach Prieros, um Kenntnisse im Bereich des Bootswesens zu erlangen sowie bestehende Fertigkeiten zu testen und zu festigen. Nach der Ankunft am Samstag und dem anschließenden Trailern der Boote starteten die Mitglieder zu einer ersten Reviererkundung. Im Anschluss wurden mit den Boots-führerscheinanwärtern zahlreiche Mann-über-Bord-Mannöver mit Rettungsring trainiert. Die hierbei erworbenen Kenntnisse wurdenam zweiten Tag unter realistischen Bedingungen geprobt. Bei 17° Celsius Wassertemperatur, Sonnenschein und Wind ließ sich der Vorstandsvorsitzende Dirk Köhler mehrmals aus den Fluten ziehen. Nach diesem schweißtreibenden Training nutzten sie den Montag zu einem Tagesausflug zum Müggelsee. Am letzten Tag wurden nochmals die wichtigsten Knoten geübt, die Booteaus dem Wasser geholt und die Heimreise angetreten.

getestet & gefestigtBootsführeraus- und -weiterbildung in Prieros

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ebensretter: Frau Som-mer, Ihr Ministerium istverantwortlich für denSchwimmunterricht inden Schulen. Welche Be-

deutung hat das Schwimmenin Ihrer persönlichen Werte-skala als Teil des Sportunter-richts und innerhalb des Schul-sports? Barbara Sommer: Das Schwim-men stellt in NRW als Teil desSportunterrichts einen unver-zichtbaren Bestandteil des pä-dagogischen Bildungs- und Er-ziehungsauftrags der Schuledar. Das Schwimmenlernen und das sichere Schwimmenkönnen

gungs- und Lebensbereichen,wie dem Urlaub an der See, al-len Wassersportarten, dem Be-such im Schwimmbad oder denGang zum Baggersee. Für michstellt das Schwimmen wie dasLesen und Schreiben eine Kul-turtechnik dar und ich möchte,dass alle Schülerinnen und Schü-ler schwimmen lernen und sichgern im Wasser bewegen.

Lebensretter: Wie hoch istaktuell die Nichtschwimmer-quote in NRW?

Barbara Sommer: Verlässli-che und belastbare Daten zurSchwimmfähigkeit von Kindern

L und Jugendlichen lagen fürNRW lange Zeit nicht vor. Oh-ne verlässliche Daten zur Nicht-schwimmerquote lassen sichselbstverständlich auch keinepassenden Interventionsstra-tegien entwickeln. Seit derMOBAQ-Studie (Studie übermotorische Basisqualifikationen;Anm. der Redaktion) könnenwir Aussagen zur Schwimmfä-higkeit der Kinder in NRW ma-chen: Prof. Kurz hat herausge-funden, dass 28% aller getes-teten Schüler nach der viertenKlasse eine äußerst einge-schränkte Schwimmfähigkeitbesitzen. Diese Kinder können

20 L e b e n s r e t t e r

Die EMNID-Studie (September 2004) im Auftrag der DLRG hatte, was die Schwimmfähigkeit im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) anbelangt, keine guten Ergebnisse

geliefert. Dies gilt insbesondere für die Schülergeneration. Aber es bewegt sich was in NRW: Über den Stellenwert des Schwimmunterrichtes in der Schule, die Sportlehrerfortbildung und

Rettungsfähigkeit sowie über neue Projekte zur Förderung der Schwimmausbildung sprach der Lebensretter mit der Ministerin für Schule und Weiterbildung in NRW, Barbara Sommer.

„Ich möchte, dass alle

spielt bei der Bewegungserzie-hung und beim Bewegungsler-nen der Kinder im vorschuli-schen Bereich und in der Grund-schule eine ganz wichtige Rol-le. Das „Bewegen im Wasser –Schwimmen“ wird in NRWdurch die pädagogischen Per-spektiven und die Prinzipiendes erziehenden Sportunter-richts erschlossen. Dabei ge-hen wir über den rein motori-schen Bereich weit hinaus, dennschwimmen zu können ist nichtnur die Fähigkeit, sich und an-dere vor dem Ertrinken zu be-wahren, sondern es bedeutetden Zugang zu vielen Bewe-

Fachgespräch mit Barbara Sommer,

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nur maximal zwei der fünf Test-aufgaben erfolgreich bewälti-gen – zu denen in den meistenFällen das 25-m-Schwimmennicht gehörte! Darüber hinauswar nur ein Drittel der Kinder inder Lage, alle fünf grundlegen-den Schwimmübungen erfolg-reich zu absolvieren. Auch Prof.Brettschneider hat in seinerSPRINT-Studie für NRW eineQuote von etwa 30% Nicht-schwimmern berechnet. Dasentspricht einer Zahl von jähr-lich rund 50.000 Kindern. DieseZahl ist mir deutlich zu hoch. Deswegen habe ich mit Part-nern die Kooperationsvereinba-rung „Schwimmen lernen undschwimmen können – gut undsicher!“ unterzeichnet. Ziel die-ser Vereinbarung ist es, die Zahlder Nichtschwimmer drastischzu reduzieren. Ich freue mich sehrdarüber, dass auch die beidenDLRG-Landesverbände in NRWzahlreiche Expertinnen und Ex-

der Nichtschwimmer ist über-proportional hoch. In NRW gibt es auf lokaler Ebe-ne bereits einige sehr erfolg-reiche Projekte zum Schwim-men mit Kindern aus anderenKulturkreisen, z.B. mit mus-limischen Mädchen. Darüberhinaus greifen wir in einemTeilprojekt der genannten Ko-operationsvereinbarung genaudiese Thematik auf. Unter derFederführung des Innenminis-teriums starten wir gemein-sam mit weiteren Partnern einProjekt zur Gewinnung vonÜbungsleitern aus Familienmit familiärer Zuwanderungs-geschichte.

Lebensretter: Gibt es auch inNRW Schulen, die keinenSchwimmunterricht anbieten?Wenn ja, wo liegen die Ursa-chen?

Barbara Sommer: Ja, daskommt vereinzelt leider auch

zen hinausgehen kann. Ande-rerseits gibt es über das ge-samte Jahr betrachtet in denSchwimmbädern immer wie-der ungenutzte Wasserflächen,weil den Schulen oder Verei-nen zugewiesene Wasserzeitennicht genutzt werden. Ich kannmir gut vorstellen, zum Beispielin den beiden ersten Wochender Sommerferien oder in denOsterferien, in Zusammenarbeitmit Vereinen und Verbänden„Nichtschwimmerkurse“ anzu-bieten. Bevorzugt sollten dortdie Kinder Zugang finden, diedas Schwimmen in der Grund-schule nicht gelernt haben.

Lebensretter: Kommen wirzu den Lehrkräften: Wird derBereich Schwimmen in derSportlehrerfortbildung ange-messen berücksichtigt?

Barbara Sommer: In NRW füh-ren die Bezirksregierungen regel-mäßig Fortbildungsmaßnahmen

tion. Bei dieser staatlich zertifi-zierten Maßnahme erwerbendie Teilnehmer den Rettungs-fähigkeitsnachweis. Parallel da-zu werden sie von Expertenzur Methodik und Didaktik desAnfängerschwimmens fortge-bildet. Diese Art der Fortbil-dung wurde von den Prakti-kern immer wieder gefordert.Wir setzen die Idee der„Schwimmfortbildungen auseinem Guss“ um.

Lebensretter: Apropos Ret-tungsfähigkeit: Die DLRG alsder deutsche Schwimmaus-bilder Nr.1 sieht das DeutscheRettungsschwimmabzeichenin der Stufe Silber als ange-messene Präventions- undRettungsfähigkeit für Lehreran. Welchen Standpunkt ver-treten Sie?

Barbara Sommer: Das Thema„Rettungsfähigkeit“ wird bei derUmsetzung der Teilprojekte Ø

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Schüler schwimmen lernen!“

interviewMinisterin für Schule und Weiterbildung NRW

perten für die Mitarbeit in denTeilprojekten zugesagt haben.

Lebensretter: Ein weiteresErgebnis der MOBAQ-Studiezeigt, dass der Anteil derNichtschwimmer bei Kindernmit Migrationshintergrund –dies gilt besonders für Kin-der islamischer Religionszu-gehörigkeit – deutlich höherist als bei deutschen Kindern.Was können Schulen undVereine tun, um sie für dasSchwimmen zu begeistern?

Barbara Sommer: Ein Ergebnisder MOBAQ-Studie von Prof.Kurz ist, dass die Kinder, diekeine einzige der fünf Test-übungen bestanden haben zu25% Muslima sind. Mit ande-ren Worten: Der Anteil musli-mischer Kinder in der Gruppe

vor. Zum einen muss eine Schu-le erst einmal über geeigneteLehrkräfte verfügen, die denSchwimmunterricht durchführendürfen. Dazu gehört als formaleQualifikation auch der Nachweisder Rettungsfähigkeit. Zum an-deren verfügen in NRW nichtalle Grundschulen – es sind nachder SPRINT-Studie nur rund 75%der Schulen – über einen Zu-gang zu einer Schwimmstätte.Vor allem bei der Nutzung derSchwimmstätten benötigen wirkreative und innovative Lösun-gen zur Umsetzung der Vorga-ben der Richtlinien und Lehrplä-ne. Ich denke dabei vor allemauch an eine vernetzte Zusam-menarbeit auf kommunaler Ebe-ne, die – zum Wohl der Schülerin-nen und Schüler – auch einmalüber Stadt- und Gemeindegren-

zum Inhaltsbereich Schwimmendurch. Oft werden diese regio-nalen und lokalen Angebote inZusammenarbeit mit außerschu-lischen Partnern durchgeführt.Da wir in NRW in der Grund-schule das Klassenlehrerprin-zip haben, wird der Sport- unddamit auch der Schwimmun-terricht auch fachfremd unter-richtet. Für diese Lehrkräfteund für Lehrkräfte der Förder-schulen bieten wir in NRWdeswegen eine spezielle Qua-lifizierungsmaßnahme an. Die-se Maßnahmen beinhalten im-mer auch den InhaltsbereichSchwimmen. In einem Teilprojekt der Koope-rationsvereinbarung erarbeitenwir darüber hinaus mit Partnerneine zeitgemäße und bedarfs-orientierte Fortbildungskonzep-

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Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme, Fairness und die Fähigkeiten

zur Konfliktbewältigung – die Ministerin legt großen Wert auf

soziale Kompetenzen im Schwimmunterricht

interviewf a c h t h e m a

Barbara Sommer: Die unter-schiedlichen Aspekte der Leis-tungsbeurteilung sind in unse-ren Richtlinien und Lehrplänengeregelt. Gerade in der Grund-schule sind die verschiedenenkörperlichen, psychischen undsozialen Voraussetzungen derJungen und Mädchen zu be-rücksichtigen. Dabei spielen derindividuelle Lernfortschritt unddie Anstrengungsbereitschafteine wichtige Rolle. Wenn dieSchwimmabzeichen im Rahmendes schulischen Schwimmun-terrichts erworben werden, solldas selbstverständlich in dieNotengebung mit einfließen.Allerdings ist zu berücksichti-gen, dass es sich dabei nur umeine Teilleistung handelt. Umzu einer gerechten „Teilnote“zu kommen, sind auch imSchwimmunterricht eine Reihesozialer Kompetenzen wichtig.Ich denke hier vor allem an sol-che wie Hilfsbereitschaft, Rück-sichtnahme, Fairness und dieFähigkeiten zur Konfliktbewäl-tigung. Es gibt bei uns keineExtranote für den Schwimm-unterricht. Die „Teilnote“ fürden Schwimmunterricht wirdbei der Gesamtnote für dasFach Sport angemessen be-rücksichtigt.Lebensretter: Frau Ministe-rin Sommer, vielen Dank fürdas Gespräch.

˘ zur Rahmenvereinbarungebenfalls berücksichtigt. Auchvonseiten der DLRG ist hier zu Recht Gesprächsbedarf an-gemeldet worden. Wir werdenden Sachverhalt gemeinsammit ihnen und weiteren Part-nern intensiv prüfen und Vor-schläge zu möglicherweise not-wendigen Modifikation erarbei-ten. Bis dahin ist die Erlasslagezur Rettungsfähigkeit klar: DieAufsicht über die Schulkinderund das Erteilen des Schwimm-unterrichts dürfen nur Lehr-kräfte übernehmen, die dasDeutsche Rettungsschwimm-abzeichen „Bronze“ besitzenund zugleich rettungsfähig imSinne des Erlasses sind. DieRettungsfähigkeit muss durcheine Bescheinigung der jeweili-gen Schulaufsichtsbehörde, der

Wasserwacht des DeutschenRoten Kreuzes, einer Institutionder Lehrerausbildung oder -fort-bildung oder von Ihnen, derDLRG, nachgewiesen werden.

Lebensretter: Die „DeutschePrüfungsordnung Schwim-men – Retten – Tauchen“ be-zeichnet das „Seepferdchen“als eine auf das Schwimmenvorbereitende Prüfung. Wo-rin sehen Sie den Wert die-ses Abzeichens und wie be-handeln es die Schulen?

Barbara Sommer: Die von Ih-nen genannte Prüfungsordnungist als Erlass in unseren Schul-vorschriften veröffentlicht. DerErwerb des „Seepferdchen“-Abzeichens stellt für die Kinderimmer noch etwas ganz Gro-ßes dar. Das ist auch gut so.

Aber die Übungen, die zum„Seepferdchen“ führen, haben,wie Sie richtig erwähnen, ledig-lich auf eine Schwimmprüfungvorbereitenden Charakter. Ichbin mir sicher, dass der Wertdieses Abzeichens von denLehrkräften richtig eingeschätztwird. Den Eltern wird mit derAushändigung des Seepferd-chen-Abzeichens an ihre Kin-der allerdings oft ein falschesSignal gegeben. Um es deut-lich zu sagen: Kinder, die dieSeepferdchen-Übungen erfolg-reich absolviert haben, sindnoch keine sicheren Schwim-mer. Sie haben keine Schwimm-prüfung abgelegt. Die Kindererhalten eine Art „Anfänger-zeugnis“, dass sie motivierensoll, das sichere und ausdau-ernde Schwimmen nun schnellzu lernen. Erst der Erwerb desDeutschen Jugendschwimmab-zeichens Bronze stellt meinerMeinung nach weitestgehendsicher, dass die Kinder ausrei-chend schwimmfähig sind undin brenzligen Situationen im undam Wasser oder bei unterschied-lichen Wasserbedingungen an-gemessen reagieren können.

Lebensretter: Welchen Stel-lenwert haben die Schwimm-abzeichen in den Schulen?Finden sie Eingang in die No-tengebung und Beurteilung?

22 L e b e n s r e t t e r

ur zum Verständnis: Mit dem in der Überschrift zitierten Ge-gensatz wird nicht das Sym-posium Schwimmen der DLRGvom 15. bis 17.11.2007 in BadNenndorf skizziert. Das Zitat

stammt aus der Themenüberschrift desGrundsatzreferates von Prof. Dr. Wolf-Dieter Brettschneider zur Situation desSchulschwimmens. Nähere Informationenwird sein Grundsatzreferat am 15. Novem-ber offenbaren, zu dem die DLRG etwa300 Gäste und Mitwirkende im Bundes-zentrum in Bad Nenndorf begrüßen wird.

NBereits jetzt zeigt sich eine gute Nachfra-ge, so dass die Organisatoren optimistischsind, die gesetzten Ziele zu erreichen.Auch zeigen die breite Nachfrage und dasInteresse bei den bisherigen Anmeldun-gen, dass die Veranstalter bei der The-

menauswahl offensichtlich „den Nerv derZeit“ getroffen haben.Auch in der Bundes- und Landespolitikregt sich ein erstes Interesse an der Ver-anstaltung über die Parteigrenzen hinweg.Der Vorsitzende der Kommission „Sport“der Kultusministerkonferenz, Staatssekre-tär Burkhard Jungkamp, wird sich persön-lich einen Einblick in die Ergebnisse desSymposiums verschaffen. Ebenfalls Inte-resse an einer Teilnahme haben DetlefParr, Mitglied der FDP-Bundesfraktion, undStaatssekretär Günter Winands aus demNordrhein-Westfälischen Ministerium fürSchule und Weiterbildung bekundet. Biszum Anmeldeschluss am 1. Oktober ver-bleibt nicht mehr viel Zeit, so dass gege-benenfalls nur noch ein schnelles Anmeldeneine Teilnahme am Symposium ermöglicht.

skizziert„Seepferdchen oder Bleiente“

Reges Interesse am 2. Symposium Schwimmen

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Die Ortsgruppe Rotenburg (Wümme) im niedersächsischen Bezirk Aller-Oste beteiligte sich am diesjährigen Tag der Vereine inder Kreisstadt. Die Veranstalter, zudenen auch die DLRG-Ortsgruppegehörte, hatten das Motto „Engage-ment macht stark“ ausgegeben.Dies sollte auf die Bedeutung ehren-amtlicher Tätigkeiten hinweisen.

Im Rahmen einer Talkrunde wurde das jüngste ehrenamtlich tätigeDLRG-Mitglied, die Jugendvorsitzende der Ortsgruppe Rotenburg,Katharina Koopmann (16), geehrt. Eine feine Idee der Veran-stalter, ein solches Engagement hervorzuheben. Rotenburgs Bürgermeister, Detlev Eichinger, überreichte als Dankeschön fürdie ehrenamtliche Tätigkeit einen Freiflug mit einem Segelflug-zeug. Wie man sieht, Katharina freut sich.

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Am 21. Juli haben sichMelanie, geb. Himmel-mann, und ChristophDierkes, engagierter Aus-bilder und Technischer Lei-ter Schwimmen/Rettungs-schwimmen im BezirkHochstift-Paderborn, das Ja-Wort gegeben. Die Schwestern des Brautpaares mit ihren Freunden haben aus diesem Anlass eine Hochzeits-zeitung erstellt. Hierzu haben sie eine „Sonderausgabe“ des Lebensretters zusammengestellt: liebevoll, abwechslungsreich, witzig und tagesaktuell. Auf den beiden letzten Seiten wurden schon Bilder des Brautpaares und von den beiden Hochzeitstagen präsentiert. Aus Sicht des begeisterten Brautpaares und der Gäste eine gelungene Sache.

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Vereinbarung unter Dach und Fach: Nach zahlreichen Gesprächen war es im Juli soweit: Bernd Eschenbach (li.),Präsident des Landesverbandes (LV) Hamburg, und Lothar Oberlehberg, Geschäftsführer der DLRG-Verlagund Vertriebsgesellschaft (DVV), unterzeichneten im Bundes-zentrum den Vertrag über die Lebensretterausgabe Hamburg.Die Regionalseiten für Hamburg feiern in dieser Ausgabe ihre Premiere. Nach dem LV Nordrhein ist die DLRG Hamburgder zweite Landesverband mit einer eigenen Ausgabe. Achim Wiese, Ressortleiter Verbandskommunikation im Präsidium: „Ich wünsche mir, dass diese Vereinbarung mit der DLRG Hamburg auch in anderen LandesverbändenWirkung zeigt.“F

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Besonders hohe Auszeichnungen für ihre außergewöhnlichen Leistungen für die DLRG erhielten der Innenminister des Landes Niedersachsen, Uwe Schünemann,der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Reinhold Robbe, der Präsidentdes Landessportbundes Niedersachsen, Prof. Dr. Rüdiger Umbach, und CorneliaRundt, Vorstand des Paritätischen Niedersachsens. LandesverbandspräsidentHans-Jürgen Müller verlieh allen das DLRG-Verdienstzeichen in Gold. In seiner Laudatiohob Müller die Verdienste jedes Einzelnen auf seinem Gebiet zur Förderung der DLRG und der Wassersicherheit sowie der Wasserrettung in Niedersachsen hervor.

Im Bild v.l.: Wolfgang Nolte, Bürgermeister der

Stadt Duderstadt; Jochen Brünger, Vizepräsi-

dent der Bundes-DLRG; Reinhold Robbe, Wehr-

beauftragter des Deutschen Bundestages; Uwe

Schünemann, Innenminister des Landes Nieder-

sachsen; Hans-Jürgen Müller, LV-Präsident der

DLRG-Niedersachsen; Cornelia Rundt, Vorstand

Paritätischer Niedersachsen; Prof. Dr. Rüdiger

Umbach, Präsident des Landessportbundes

Niedersachsen und Lothar Koch (MdL), Stellver-

tretender Landrat im Landkreis Göttingen

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wolkenlosMaritime Kulisse

raußen wiegen sich Segelyachtenleicht in der lauwarmen Ostsee-brise, strahlt die Sonne von einem

wolkenlosen Himmel, schiebt sich ab undzu eine Fähre vor den Panoramablick aufWarnemünde – drinnen im Kongresszen-trum der Yachthafenresidenz „Hohe Dü-ne“ lauschen rund 100 Gäste klassischenStücken, die ein Akkordeonspieler vorträgt:Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaftund die Beiersdorf AG haben auch im Jahr2007 wieder einen perfekten Ort gefun-den, um die Lebensretter des vergangenenJahres zu feiern und den NIVEA DelfinWasserrettungspreis zu verleihen. Dass Meere nicht immer so ruhig sindwie an diesem Tag, hatte DLRG-MitgliedGerhard Ernst 2006 gleich zweimal erfah-

D ren. Der Rodheimer rettete innerhalb vondrei Tagen mehrere Menschen aus deraufgewühlten Nordsee vor Amrum undgeriet bei der ersten Rettung sogar selbstin Gefahr. „Ohne meine Rettungswestehätte ich das nicht geschafft“, sagt erheute. 2007, so berichtet der frisch gekür-te NIVEA Delfin Wasserrettungspreisträ-ger weiter, sei der Wachdienst auf Am-rum dagegen sehr ruhig verlaufen.Ruhe hat die DLRG Ortsgruppe Salzgitter-Lebenstedt nur selten. Die Förderpreisträ-ger 2007 aus dem Südosten Niedersach-sen betreiben den Wasserrettungsdienstam Salzgittersee und haben sich dafür ineigener Arbeit eine neue Wasserrettungs-station gebaut, die noch immer viele eh-renamtliche Stunden verschlingt. Aber die

Präsenz am See lohnt sich – 2006 wurdeein Kind vor dem Ertrinken gerettet.Ein Kind hat auch der diesjährige Ehren-preisträger Thomas Fuesers gerettet, alser im Frühjahr 2006 in Lübeck in die eis-kalte Trave sprang. Der kleine Bjarne warmit seinem Rad in den Fluss gestürzt, sei-ne Winterjacke zog ihn unter Wasser undzu allem Unglück hatte er sich mit demFuß in seinem Fahrrad verhakt. Fuesershatte den Unfall bemerkt, befreite denJungen aus seiner Notlage und schleppteihn zu einer Leiter an der Kaimauer, woihm Passanten halfen, den Jungen zurückan Land zu bringen. Weil er selbst geradeVater geworden ist, konnte der Retter denPreis jedoch nicht persönlich entgegen-nehmen.

NIVEA Delfin Preise in Warnemünde verliehen

gefeiertBerlin

er Bundeswehrpokal Schwimmenund Retten ist 30 Jahre alt gewor-den. Die Veranstalter des Wettbe-

werbs, der Deutsche Bundeswehrverband(DBwV), der Verband der Reservisten derDeutschen Bundeswehr und die DLRG,verknüpften die Pokalverleihung mit einer

D Jubiläumsfeier zum 30-jährigen Bestehenin Berlin, die in diesem Jahr der Reservis-tenverband ausrichtete. DLRG-PräsidentDr. Klaus Wilkens sagte in seiner Anspra-che: „Der Bundeswehrwettbewerb ist mitt-lerweile zu einer Institution geworden. Erist einzigartig, weil er Sport und Mensch-

lichkeit verbindet. Viele Einheiten undGruppen sind schon seit vielen Jahren da-bei. Kontinuität ist eine Stärke unseresWettbewerbs. Über die Jahre betrachtethat sowohl die Zahl der teilnehmendenEinheiten und Gruppen zugenommen, alsauch die Zahl der Prüfungen.“

30. Geburtstag der Institution Bundeswehrpokal

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Silber beim Rescue Tube Rescue Race: Björn Fähnle (Mitte)

mit Benjamin Kappler (links) und Matthias Krause (rechts)

rescue2008

Auf dem Weg zur Rescue 2008

B j ö r n F ä h n l e : „ U n d z u m S p a ß m a l e i n e n T r i a t h l o n “Mit seinen hellblonden Haaren sticht BjörnFähnle am Strand aus der Masse hervor.Auch sportlich macht der 22-Jährige aufsich aufmerksam: Über den „Förderkader“kam er beim NIVEA Cup zum Einsatz für diedeutsche Nationalmannschaft und gewannmit seinen Kameraden gleich mehrereStaffelmedaillen und die Silbermedaille inder Gesamtwertung. „Es ist schade, dasswir so knapp am Sieg vorbeigerutschtsind. Die Stimmung und der Zusammen-halt in der Mannschaft waren so gut – alleindeshalb hätten wir schon siegen müssen“,sagt Fähnle, der sich auch immer nochüber sein Missgeschick im Oceanman-Vor-lauf ärgert. „Ich habe eine Boje nicht gese-hen und bin disqualifiziert worden.“

Und das auf seiner Hausstrecke, denn seit2005 wohnt der gebürtige Luckenwalder inRostock, wo er Geschichte und – natürlich– Sport auf Lehramt studiert. „Mein ganzesWettkampfmaterial lagert seitdem in War-nemünde und ich nutze jede freie Minutezum Training“, erzählt Fähnle, der seineVorliebe für die Wettkämpfe im offenenGewässer nicht verleugnen kann. „Die Dis-

ziplinen sind einfach interessanter und ichmag es, mit den Wellen zu kämpfen.“

Rettungsschwimmen ist einfach vielseitigerDie Lust auf das Besondere zieht sich durchseine ganze Schwimmkarriere. Schon alser ernsthaft mit dem Wettkampfschwim-men begonnen hat – 1996 war das mit demersten Start bei den Deutschen Meister-schaften im Rettungsschwimmen – ent-schied er sich für den Rettungssport stattfür die mögliche Alternative Leistungs-schwimmen. „Rettungsschwimmen ist ein-fach vielseitiger.“ Fähnle bewies Talent undstieg bald auch in den C-Kader auf. Dochdann entdeckte er seine Vorliebe für dasFreigewässer und verlegte sich im Trainingvor allem auf Board und Ski. Die Folge:Fähnle verlor seinen Kaderstatus. „Es fehl-te die Zeit für das Hallentraining und nurüber das Freigewässer ist es schwer, sichfür den Kader zu qualifizieren.“ Da kam derneue Förderkader gerade zur rechten Zeit.„Dadurch bin ich in den Kader zurückge-kommen, konnte beim Cup in der Natio-

nalmannschaft starten und vielleicht habeich ja auch eine Chance für die Rescue“,berichtet Fähnle, der für dieses Ziel einigesinvestiert. Für den Winter hat er sich ein Freisemester an der Uni genommen undwill ein Praktikum in Südfrankreich undvielleicht auch Südafrika machen, um dortweiter für das Freigewässer zu trainieren.„In Rostock gehe ich jetzt aber auch wie-der in die Halle für das Training der Pool-Disziplinen.“ Viel Zeit für weitere Hobbysbleibt da nicht – und auch die haben vielmit Sport zu tun. „Ich spiele Fußball, fahreRad oder gehe Laufen und ab und zu starte ich zum Spaß noch bei einem Tri-athlon.“

Steckbrief

Name . . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn FähnleAlter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 JahreGröße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 cmOrtsgruppe . . . . . . . . DLRG LuckenwaldeWohnort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RostockStrecken . . . . . . Oceanman, Board Race,

Super Lifesaver und 100 m Kombinierte Rettungsübung

Neue Serie:Spitzensportler

für die Rescue 2008 ·in dieser Ausgabe

Björn Fähnle

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L e b e n s r e t t e r

um zweiten Mal präsentierte sichdie DLRG Berlin mit Unterstüt-zung des Bundesverbandes imBundeskanzleramt und sichertedie Veranstaltung mit einem Ret-tungsboot auf der Spree.

Zwei Tage „Tag der offenen Tür“ im Bun-deskanzleramt, pro Tag 15.000 Gäste unddie DLRG mittendrin. Mit einem Werbe-stand und Rettungsboot informierte dieDLRG die Besucher über aktuelle The-men. In diesem Jahr standen die Defizitein der Schwimmausbildung und die imnächsten Jahr in Berlin und Warnemündestattfindenden Weltmeisterschaften imRettungsschwimmen, die Rescue 2008,im Vordergrund. Auch BundeskanzlerinAngela Merkel ließ es sich nicht nehmenund stattete dem Stand der Lebensrettereinen Besuch ab. Bei einer Podiumsdis-kussion mit dem Berlinradio 88,8 ging esum die Schwimmfähigkeit der Deutschen.Das Rettungsboot, das auf der Spree pa-trouillierte und wasserseitig das Kanzler-fest absicherte, kam nicht zu Einsatz.

Frank Villmow

ZbesuchtDLRG präsentierte sich im Bundeskanzleramt

Angela Merkel informierte sich am Stand der Lebensretter

geworbenBundesweiter Aktionstag am 10. Juni 2007

m 10. Juni waren die CinemaxX-Filmtheater von Kiel bis Mün-chen und Berlin bis Essen in derHand der DLRG. Insgesamt 23Häuser des Multiplex-Betrei-bers aus Hamburg beteiligten

sich am Aktionstag „Schwimmen lernenmit der DLRG“ und bereiteten den Lebens-rettern eine Plattform, um Kindern im Altervon vier bis elf Jahren sich und ihre Arbeitvorzustellen. Ganz unterschiedliche Aktio-nen hatten die örtlichen Teams für die jungen Interessenten aus dem kinoeige-nen Club „CinemaxX for Kids“ in petto,etwa Herz-Lungen-Wiederbelebung anden Übungspuppen, Rettungsball-Wett-wurf, Wundschminken oder Spiel- undRätselaktionen rund um die Baderegeln –auch die Hintergrundmusik wies in eini-gen Häusern auf die Anwesenheit der DLRG hin: Das Baderegellied verdrängtezeitweise den üblichen Popmusikmix.Das CinemaxX hatte mit Werbung bei denClubmitgliedern, in den Kinos und im Inter-net vorab auf die Aktion aufmerksam ge-macht. Allerdings erwischten die Lebens-retter einen der ersten schönen und heißen

A

Juni-Tag des Jahres, so dass sich viele Jun-gen und Mädchen eher direkt in die ange-stammten Gefilde der DLRG – Badeseenund Bäder – begaben und auf den Weg indie klimatisierten Kinos verzichteten. Den-

noch: Mit knapp über 700 Kindern bundes-weit und vielen guten Erfahrungen vor Ortwar auch das CinemaxX mit der Aktion zu-frieden, vereinzelt ist auch schon über loka-le Nachfolgeaktionen gesprochen worden.

Großes Kino für die DLRG