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Unsere Themen heute Lungentransplantation Was gibt es Neues in 2011? Was Sie über Lungentransplantationen wissen sollten Arzneimittelwechselwirkungen Ursachen und Risiken Herbst 2011 Verzeichnis regionaler Selbsthilfe- gruppen auf den Seiten 49 und 50 ISSN 1868-9329 Schutzgebühr: 4,50 Euro

Luftpost - Zeitschrift

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Kliniken bestellen kostenlos unter www.Patienten-Bibliothek.de Die "Luftpost" erscheint zweimal pro Jahr: einmal im Frühjahr und einmal im Herbst. Die Zeitschrift enthält Artikel zum Thema Lungen- und Atemwegserkrankungen - schwerpunktmäßig zur COPD - sowie Beiträge über Lungensport. Sie setzt sich aber auch mit anderen Themen (beispielsweise Rehabilitation) auseinander und berichtet über neue Entwicklungen in der Therapie. Die Beiträge werden von Ärzten, Physiotherapeuten und Patienten erstellt und sprechen auf diese Weise die verschiedenen Themenkreise aus den unterschiedlichsten Perspektiven an. Mitglieder der Patentenliga Atemwegserkrankungen e.V. erhalten die "Luftpost" kostenlos zugestellt. Nicht-Mitglieder können das Einzelheft der "Luftpost" gegen 4,00 € anfordern. Das Abonnement kostet bei zwei Ausgaben im Jahr inkl. Versandkosten 7,50 €, die auf das unten angegebene Konto zu überweisen sind.

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Page 1: Luftpost - Zeitschrift

Unsere Themen heute

Lungentransplantation• Was gibt es Neues in 2011?• Was Sie über Lungentransplantationen

wissen sollten

Arzneimittelwechselwirkungen• Ursachen und Risiken

Her

bst 2

011

VerzeichnisregionalerSelbsthilfe-gruppenauf den Seiten 49 und 50

ISSN 1868-9329Schutzgebühr:

4,50 Euro

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Editorial Luftpost3Herbst 2011

Liebe Leserinnen und Leser,

Sie haben die Herbstausgabe 2011 der „Luftpost – Zeitschrift für Atemwegskranke“aufgeschlagen und sind sicher gespannt, welche Informationen das Heft zum Umgang mit Ihrer COPD oder mit Ihrem Asthma bronchiale enthält.

Fangen wir mit dem Thema „Asthma“ an! Die Diagnose eines Arztes: „Sie haben Asthma!“ hat viel von ihrem früheren Schrecken verloren. Eine (fast) vollständige Kontrolleeines Asthmas ist aufgrund der heute verfügbaren Medikamente ein realistisches Ziel der Behandlung. Wenn dies nicht gelingt, stimmt was nicht! Herr Dr. Hausen erläutert in seinem Beitrag, aus welchen Gründen die Therapie eines Asthmas hinter den medizini-schen Möglichkeiten und den Erwartungen von Arzt und Patient zurück bleiben kann.

Die COPD ist aus heutiger Sicht, insbesondere wenn sie mit einem Lungenemphysem einhergeht, eine wahrscheinlichnoch auf lange Zeit nicht heilbare Erkrankung, die die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann. Eine Früherkennung scheitert vor allem auch daran, dass nur wenige Hausärzte über das für eine Lungenfunk-tionsprüfung (Spirometrie) erforderliche Gerät verfügen. Andere Tests gibt es aber noch nicht.

Entgegen einer in der Öffentlichkeit und in den Medien weit verbreiteten Meinung ist die COPD keine „Männer-krankheit“. Im Gegenteil, Frauen, die rauchen, sind noch stärker gefährdet als Männer. Eine von zwei chronischenRaucherinnen muss davon ausgehen, an einer COPD zu erkranken. Warum das so ist, lesen Sie auf Seite 42.

Da bei der Behandlung einer COPD nichtmedikamentöse Maßnahmen des Betroffenen selbst eine wesentliche Rolle spielen, haben wir dazu einige Beiträge in die Ihnen vorliegende „Luftpost“ aufgenommen. Dabei geht es umdie Bedeutung der körperlichen Leistungsfähigkeit, die Atemtechnik, den Lungensport und um den Muskelaufbaudurch Vibrationstraining während einer Rehabilitationsmaßnahme.

Bei einem weit fortgeschrittenen Lungenemphysem (Lungenüberblähung) ist eine Lungentransplantation häufig für den Patienten die letzte Möglichkeit der derzeit verfügbaren Therapieoptionen. Frau Dr. Sommerwerck beschreibt inihren Beiträgen die Voraussetzungen, die Möglichkeiten und die Grenzen einer Lungentransplantation. Eine Lungen-transplantation ist immer eine sehr individuelle Entscheidung sowohl des betroffenen Patienten als auch seiner behan-delnden Ärzte. Seine ganz persönlichen Gedanken und Empfindungen nach seiner Lungentransplantation schildertder bekannte deutsche Sänger Roland Kaiser auf Seite 12.

Weitere wertvolle Informationen zur COPD und zum Lungenemphysem enthält der Bericht über das „Symposium Lunge 2011“ am 7. Mai 2011 in Hattingen, Ruhr (NRW). Etwa 2.100 Teilnehmer besuchten diese Veranstaltung; daswaren 400 mehr als in dem bisher erfolgreichsten Jahr 2008.

Patienten mit einer chronischen Atemwegserkrankung müssen, wenn sie noch andere Krankheiten haben – und dies ist nahezu die Regel –, mehrere Medikamente einnehmen. Dann können unerwünschte Wechselwirkungen auftreten.Lesen Sie dazu den Beitrag von Herrn Professor Dr. med. Stötzer ab Seite 16.

Wir erinnern noch einmal daran, dass Sie auf unserer Internetseite – www.patientenliga-atemwegserkrankungen.de– alle bisher erschienenen Ausgaben der „Luftpost“ nachlesen können.

Kommen Sie gut durch den Herbst und über den Winter. Wenn es Ihnen einmal schlechter geht, gehen Sie lieber einmal zu früh zu Ihrem Arzt als zu spät.

Dr. rer. pol. Helmut Berck, MainzEhrenvorsitzender der Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.

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Zentraler Beitrag: Lungentransplantation

Lungentransplantation 2011 – Was gibt es Neues? ………………………………………………………………… 6

Die Lungentransplantation – Was Sie darüber wissen sollten …………………………………………… 9

Alles ist möglich • Gedanken zu meiner Lungentransplantation ………………………………………………………………… 12

1.000 Lungentransplantierte in der Schön Klinik Berchtesgadener Land ……………………………………… 15

Zentraler Beitrag: Arzneimittelwechselwirkungen

Arzneimittelwechselwirkungen ………………………………………………… 16

COPD, Asthma & Co.

Kontrolle des Asthmas – ein realistisches Ziel der Behandlung! • Asthmatiker können ein (nahezu) beschwerdefreies Leben führen! …………………………… 23

Therapie

Effekte eines Vibrationstraining im Rahmen einer pneumologischen Rehabilitation bei Patienten mit schwerer COPD …………………………………………………… 32

Zu Ihrer Information

Große Studie zur COPD •Weitere Teilnehmer gesucht ……………………………………………………… 34

Husten … was muss ich tun? ……………………………………………………… 35

Wichtige Termine

Symposium Lungen 2011 – der Erfolg hält an •Erstmals über 2.000 Teilnehmer ……………………………………………… 36

Wichtige Termine …………………………………………………………………………… 46

Selbsthilfe

Ehrenpreis 2011 der Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V. …………………………………………………… 46

15 Jahre Patientenliga Atemwegserkrankungen Ortsverband Moers-Niederrhein …………………………………………… 47

Atemtherapiegruppen der Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V. …………………………………………………… 49

Regional aktive Selbsthilfegruppen der Organisation Lungenemphysem-COPD Deutschland ……… 50

Abonnement der „Luftpost“ ………………………………………………… 47

Impressum …………………………………………………………………………………… 51

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Inhalt LuftpostHerbst 2011

ÜberblickLungentransplantation

ab Seite 6

Arzneimittelwechselwirkungen

ab Seite 16

E twa 2.000 Lungentransplantationen werden weltweitjährlich durchgeführt, circa 270 in Deutschland. Die

häufigsten Gründe für eine solche Operation sind COPDund Lungenemphysem sowie Lungenfibrosen. Zurzeit stehenin Deutschland etwa 800 Patienten auf der Warteliste derzentralen Verwaltungsorganisation Eurotransplant. DieWartezeit beträgt zwischen zwölf und 24 Monaten.Schwerstkranke Patienten mit schnell fortschreitendemKrankheitsverlauf auf der sogenannten „Hochdringlichkeits-liste“ (HU-Liste) warten hingegen nur maximal vier Wochen. In ihrem Beitrag „Lungentransplantation 2011 – Wasgibt es Neues?“ berichtet Dr. Urte Sommerwerck vomTransplantationszentrum der Ruhrlandklinik in Essen, dasssich aufgrund der Organknappheit einerseits und der ho-hen Sterblichkeitsrate auf der HU-Liste andererseits das Vergabesystem von Eurotransplant zum Ende des Jahresumstellt. War bislang die Wartezeit im Hinblick auf dieSchwere der Erkrankung das Vergabekriterium, wird zu-künftig die Aussicht auf den Transplantationserfolg in denVordergrund rücken. Von dieser neuen Regelung werdenMukoviszidose- und Lungenfibrose-Patienten besonders pro-fitieren, denn beide Patientengruppen haben durch den Ein-griff einen eindeutigen Überlebensvorteil – ihre Lebenszeitverlängert sich. Bei COPD-Patienten ist dies hingegen nichtgegeben: Ihre Lebensqualität wird durch eine Transplanta-tion verbessert, ihre Lebenszeit verlängert sich – statis tisch– jedoch nicht. Anschließend gibt Frau Dr. Sommerwerck in ihrem Artikel„Die Lungentransplantation – Was Sie darüber wis-sen sollten“ einen grundsätzlichen Überblick: WelcheTechnik wird angewandt? Nachsorge: Wie wird die Absto-ßung des fremden Organs verhindert? Welche Komplika-tionen können auftreten? Wie sind die statistischen Erfolgs-aussichten?Abgerundet wird das Schwerpunktthema Lungentransplan-tation in diesem Heft durch den Erfahrungsbericht des Sängers Roland Kaiser nach erfolgreich überstandener Lun-gentransplantation sowie mit einem Bericht über die Reha-bilitation nach erfolgter Operation.

N immt ein Mensch gleichzeitig beziehungsweise täg-lich mehrere Medikamente ein, kann es zu verschie-

denen „Arzneimittelwechselwirkungen“ kommen, wieder Arzneimitteltoxikologe Professor Dr. Harry Stötzer inseinem Beitrag berichtet: So kann die Wirkung eines Medi-kaments in Wechselwirkung mit einem anderen 1.) verstärktwerden, sie kann 2.) abgeschwächt werden, und zwar sosehr, dass sie 3.) aufgehoben wird. Schließlich kann es 4.)zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Im Folgenden erläutert Professor Stötzer die fünf Phasen,die ein Medikament im menschlichen Körper durchläuft: 1.)Einnahme (Applikation), 2.) Aufnahme (Resorption), 3.) Ver-teilung (Transportphase), 4.) Umbau (Metabolismus) in derLeber und 5.) Ausscheidung über die Niere. In allen diesenPhasen kann es zu einer gegenseitigen Beeinflussung vonMedikamenten kommen, wie Professor Stötzer jeweils bei-spielhaft belegt. Die Gründe für die (dauerhafte) Einnahme mehrerer Arz-neimittel liegen in erster in der Tatsache, dass häufig insbesondere bei älteren Menschen mehrere Erkrankungengleichzeitig therapiert werden müssen, wie Bluthochdruck,Rheuma, Arthrose, Diabetes etc. Nicht zu unterschätzen ist auch die Kombination von verordneten Medikamentenmit frei verkäuflichen Präparaten, die häufig nicht mit demArzt abgestimmt wird. Professor Stötzer nennt besondersdas Johanniskraut, das die Wirkung von Blutgerinnungs-hemmern, Antidepressiva und Theophyllin abschwächenkann.Aber auch die Wechselwirkung von Arzneimitteln mit nicht-medikamentösen Faktoren wird erwähnt: Alkohol wird, wieviele Medikamente, in der Leber abgebaut und kann be-wirken, dass ein Medikament bis zur Ausscheidung längerim Körper bleibt. Lebensmittel wie Grapefruit saft können dieWirkung eines Medikaments verstärken.Abschließend rät Professor Stötzer: Den Arzt über alle (!)eingenommenen Präparate informieren, nicht alles auf ein-mal nehmen, unbedingt unregelmäßige Einnahmen vermei-den und den Arzt umgehend über auftretende Symptomewie etwa Schwindel informieren.

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Zentraler Beitrag: Lungentransplantation6

VorbemerkungenDie Lungentransplantation ist eineOperation, die bei weit fortgeschritte-nen Lungenerkrankungen eingesetztwird. Es handelt sich dabei um Lun-generkrankungen im Endstadium, beidenen die medikamentöse Therapieausgeschöpft ist und eine Lebenser-wartung von unter zwei bis drei Jah-ren besteht. Weltweit werden jährlich2.000, in Deutschland etwa 270 Lun-gen transplantiert. Die Ruhrlandklinikund das Universitätsklinkum Essenzählen zu den bedeutenden Zentrenfür Lungentransplantationen in derBundesrepublik und haben seit 1999rund 270 Eingriffe durchgeführt. Diemeisten Lungentransplantationen wer-den in Hannover an der Medizini-schen Hochschule Hannover – etwa100 pro Jahr – vorgenommen.

Derzeit stehen in Deutschland mehrals 800 Patienten auf der Wartelistefür eine Lungentransplantation bei Eu-rotransplant; diese zentrale Verwal-tungsstelle verwaltet in Holland nebenden deutschen Daten auch die Datenvon potenziellen Empfängern aus denLändern Österreich, Niederlande, Lu-xemburg, Slowenien und Belgien. Je-der sechste Patient auf der Wartelistestirbt, weil es nach wie vor nicht ge-nügend Organspenden gibt. Esbekommt nur jeder Dritte eine Organ-verpflanzung, auch wenn er schwerkrank und vom Tod bedroht ist.

IndikationenDie häufigsten Indikationen (Gründefür eine bestimmte ärztliche Maßnah-me) zur Lungentransplantation sindbestimmte Formen der Lungenüber-blähung (Lungenemphysem, COPD)sowie die Lungenversteifung (Lungen-fibrose). Bei diesen Erkrankungen sindprinzipiell sowohl Einzel- als auchDoppellungentransplantationen mög-lich. Gehen die Grunderkrankungenmit komplizierten Bakterienbesiedlun-gen einher oder liegt ein Bluthoch-druck im kleinen Kreislauf vor, muss eine Doppellungentransplantationdurchgeführt werden. Dies trifft z.Bauf die Mukoviszidose zu. Es handeltsich um eine angeborene Erkrankung,bei der Körpersekrete sehr zähflüssigsind und in den Lungen bereits im Al-ter von 20 bis 30 Jahren zur Verstop-fung der Luftwege und dadurch zuschwerer Atemnot führen.

Kriterien für eine Lungentrans-plantationAllgemein gilt, dass die Entscheidungüber die Listung zur Lungentransplan-tation in spezialisierten Lungentrans-plantationszentren getroffen wird.

Es existiert eine obere Altersgrenzevon 60 Jahren bei der Doppellungen-transplantation und von 65 Jahren beider Einzellungentransplantation. DieEntscheidung über die Lungentrans-plantationslistung ist jedoch indi vi -duell zu treffen. So kann es sein, dassein 65-jähriger ehemaliger Sportlereher akzeptiert wird als ein 55-jähri-ger Patient, der nie in seinem LebenSport getrieben hat. Neben diesenallgemeinen Kriterien werden jedochwährend der Listung zur Lungentrans-plantation alle Organsysteme auf ihreFunktion überprüft. Voraussetzung istein ausreichender Muskelstatus sowieeine angemessene Herzfunktion ohneerhebliche Herzkrankheit.

Die Kriterien für die Listungzur Lungentransplantationwerden sich zum Jahresende2011 deutlich verschieben.

Immobile oder nur wenige Schritte be-wältigende Patienten sind in der Regelnicht für eine Transplantation geeig-net. Ein gutes Maß für die Überprü-

Die Kriterien für die Listung zur Lungentransplantation werden sich zum Jahresende 2011 deutlich verschieben.

Lungentransplantation 2011– Was gibt es Neues?

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Page 7: Luftpost - Zeitschrift

Luftpost7Herbst 2011

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Sechs-Minuten-Gehtest, der standar-disiert meist in pneumologischenAbteilungen durchgeführt wird. DerTransplantationskandidat schafft indieser Zeit meist weniger als 400Meter. Eine Besserung der Belast-barkeit als Vorbereitung für dieTransplantation kann durch eine Re-habilitationsmaßnahme erreichtwerden. Häufig besteht auch einÜber- oder Untergewicht, welchesvor einer Trans plan tation ausgegli -chen werden sollte.

KontraindikationenAbsolute Kontraindikationen (Grün-de gegen eine bestimmte ärztlicheMaßnahme) sind bösartige Tumor-erkrankungen in der Vorgeschichtedes Patienten, die nicht länger alsfünf Jahre erfolgreich behandeltsind. Jeglicher Konsum von Nikotin,Alkohol und anderen Drogen mussnachweislich mindestens über sechsMonate eingestellt sein. Darüberhinaus wird eine Transplantation ab-gelehnt, wenn der potenzielle Or-ganempfänger nicht bereit und fä-hig ist, an den vor und nach einerTransplantation erforderlichen Behandlungen und Untersuchungenmitzuwirken. Diese Bereitschaft(Compliance) ist Grundvorausset-zung für den Erfolg jeder Transplan-tation, wie auch für jede andere Be-handlung.

Relative Kontraindikationen sindzum Beispiel chronisches Nierenver-sagen, Leberversagen oder Herzin-suffizienz, weil bei solchen Patientenin ausgewählten Fällen auch einekombinierte Transplantation, alsozum Beispiel der Lungen und derNieren, in Frage kommt.

Letztendlich entscheidet das Trans-plantationszentrum in einem interdis-ziplinären Team aus Chirurgen,Pneumologen und Psychologennach Summierung der Begleit -erkrankungen und der relativenKontraindikationen, ob ein Patientfür die Lungentransplantation geeig-net ist oder abgelehnt werden muss.

Bislang wurden schwerstkranke Patienten mit schnell voranschreiten-dem Verlauf ihrer jeweiligen Erkran-

kung auf eine Hochdringlichkeits -liste (HU- Liste) aufgenommen undsie blieben bis zur Verfügbarkeit ei-nes Organs im Krankenhaus. Alsdieses System etabliert wurde, be-trug die mittlere Wartezeit auf der„normalen“ Liste zwischen zwölfund 24 Monaten. Auf der HU-Listesollte die Wartezeit nicht länger alsvier Wochen betragen.

Dies ist inzwischen leider Wunsch-denken. Aufgrund der Organknapp-heit und der daraus resultierendenhohen Sterberate auf der Transplan-tationsliste, insbesondere auf derHU-Liste, wird Ende des Jahres 2011das System umgestellt. Darauf ha-ben sich alle Länder, die Eurotrans -plant angeschlossen sind, geeinigt.

2005 wurde in den USA aus ähnli -chen Gründen der „Lung Allocation Score – LAS“ eingeführt. Dabei han-delt es sich um ein computergestütz-tes Berechnungssystem, welches dieOrganvergabe nach Dringlichkeitund – das ist eindeutig neu – nachErfolgsaussicht unter Vernachlässi-gung der Wartezeit regelt. Dadurchsoll die Sterblichkeit während derZeit auf der Warteliste verringert,der Transplantationserfolg beim ein-zelnen Patienten und die Anzahl deraktiven, das heißt der zur Zeit nicht– zum Beispiel we gen einer akutenErkrankung – für eine Transplanta-tion gesperrten Patienten auf der Lis-te erhöht werden.

Nach einem Punktesystem von 0 bis100 wird der Patient immer tages-aktuell in einen neuen Score einge-ordnet. Nach unseren Erfahrungenfindet sich der leidlich stabileCOPD-Patient etwa bei einem Scorevon 30 bis 35 Punkten.

Prinzipiell kann für jeden Patientender persönliche LAS-Score bereitsjetzt errechnet werden.

Welche Auswirkungen wird dieses neue System auf den einzelnen Patienten haben?Aufgrund der beschriebenen Krite-rien wird es keine Transplantationenaufgrund der Wartezeit mehr ge-ben. Nur die Schwere der Erkran-kung und die Aussicht auf Erfolg

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bestimmen die Chancen des Einzelnen, transplantiert zuwerden. Nehmen Sie bitte diesbezüglich Kontakt mit Ihremtransplantationserfahrenen Arzt auf, der Ihnen genau IhreChancen auf eine Transplantation beschreiben wird.

Ohne in Details zu gehen, wissen wir, dass die Sterblich-keit auf der Warteliste bei Mukoviszidose bei 34 Prozentund bei Lungenfibrose bei 31 Prozent liegt. Im Gegensatzdazu liegt die Sterblichkeit bei COPD nur bei 15 Prozent.

Erfahrungswerte stützen unsere Beobachtungen, dass diejungen Mukoviszidose-Patienten häufig sehr kurzfristigdurch Bluthusten versterben. Die Lungenfibrose-Patientensind häufig bis zur Diagnosestellung stabil und versterbenin der Folge eines akuten Fibroseschubs, ohne dass mandiesen medikamentös aufhalten kann.

Die COPD-Patienten kennen ihre Krankheit seit Jahren,wenn nicht Jahrzehnten. Es handelt sich um ein chroni-sches Siechtum. Weiterhin wissen wir, dass die COPD- Patienten nach der Transplantation nur im Sinne der Verbesserung der Lebensqualität und nicht der Lebensver-längerung profitieren.

Dies ist bei einer Lungenfibrose und einer Mukoviszidoseanders. Beide Patientengruppen haben einen eindeutigenÜberlebensvorteil. Insgesamt kann man deshalb sagen,dass es durch das neue System „Lung Allocation Score“zu einer Verschiebung in dem Kollektiv der Anwärter aufeine Lungentransplantation kommen wird.

Mukoviszidose- und Lungenfibrose-Patienten werden deut-lich höhere Punktzahlen erreichen und damit ihre Chan-cen, transplantiert zu werden, wesentlich erhöhen.

Die COPD-Patienten müssen jeweils individuell betrachtetwerden.

Der stabile COPD-Patient wird wahrscheinlich wenigerChancen haben, transplantiert zu werden. Der instabileCOPD-Patient – zum Beispiel mit hohen Kohlendioxidwer-ten – wird auch weiterhin aufgrund hoher Punktzahlenfrüh zeitig transplantiert werden können.

Insgesamt birgt das neue System „Lung Allocation Score“große Chancen, mehr schwerstkranke Patienten zur Trans-plantation zu bringen und ihre Überlebenschancen nachder Lungentransplantation zu erhöhen.

Wenden Sie sich bitte diesbezüglich unbedingtan Ihr Transplantationszentrum!

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Page 9: Luftpost - Zeitschrift

Zentraler Beitrag: Lungentransplantation Luftpost9Herbst 2011

TransplantationstechnikBei einer Lungentransplantation besteht die Möglichkeit,einen Lungenflügel (Einzellungentransplantation), beideLungenflügel (Doppellungentransplantation) oder einekombinierte Herz-Lungen-Transplantation durchzuführen.Die Anzahl der Herz-Lungen-Transplantationen ist in denletzten Jahren aufgrund der verbesserten medikamentösenTherapie – insbesondere bei Bluthochdruck im kleinenKreislauf – stark zurückgegangen. Die Operationszeit derbeidseitigen Lungentransplantation beträgt etwa vier Stun-den, die der einseitigen zwei Stunden.

Die Technik der Lungentransplantation ist weitgehend stan-dardisiert. Die Eröffnung des Brustraums erfolgt meistensdurch einen seitlichen Schnitt etwa zwischen der achtenund neunten Rippe. Nach der Entfernung der erkranktenLunge werden zuerst die Bronchien, anschließend die Lungenvenen und am Schluss die Lungenarterien derSpenderlunge mit den entsprechenden Strukturen beimEmpfänger durch eine Naht verbunden. Bei der Doppel-lungentransplantation wird dieses Vorgehen nacheinan-der mit der Gegenseite wiederholt. Ob der Patient dabeian die Herzlungenmaschine angeschlossen wird, ent-scheidet der Operateur. Es besteht prinzipiell die Mög-lichkeit der modernen Schlüssellochoperation“ (minimal

invasives Verfahren). Dies ist jedoch von der Größe des Patienten, der Schwere seines Krankheitsbildes und vonder Erfahrung des Operateurs abhängig.

Nach der Operation wird der Patient auf die Intensivsta-tion verlegt und bei komplikationslosem Verlauf meistinnerhalb der ersten 24 Stunden vom Beatmungsgerät ent-wöhnt. Die Verlegung auf die Normalstation erfolgt inner-halb weniger Tage.

NachsorgeNach der Operation erfolgt eine Unterdrückung des kör-pereigenen Abwehrsystems mit Medikamenten (medizi-nisch: immunsuppressive Therapie). Dadurch soll verhin-dert werden, dass die körperfremde Lunge gleich wiederabgestoßen wird. Das körpereigene Abwehrsystem er-kennt die neue Lunge als fremdes Zellmaterial und reagiertmit einer starken Abwehrreaktion, um den vermeintlichenKrankheitserreger zu beseitigen. Würde der Organemp-fänger nicht vom ersten Tag an diese Immunsuppressivaeinnehmen, würde die neue Lunge innerhalb von Tagenwieder abgestoßen werden.

Diese Medikamente schützen den Patienten und müssendas gesamte Leben lang eingenommen werden. Sie ha-

Die Lungentransplantation – Was Sie darüber wissen sollten

Im Einzelnen besteht die Indikation zur Lungentrans-plantation• beim Lungenemphysem (Lungenüberblähung)

bei einer FEV1 (Einsekundenkapazität) unter20 Prozent.

• bei der Lungenfibrose (Lungenversteifung) bei Notwendigkeit einer Sauerstofflangzeittherapie, Abfall der Sauerstoffsättigung sO2 unter 90 Prozent unter Belastung und bei einem schnellen Abfall des Lungenfunktionsparameters IVC (inspiratorische Vitalkapazität = Dehnbarkeit der Lunge) über eine kurze Zeiteinheit.

• Bei anderen Erkrankungen gelten spezielle Kriterien, die in den Transplantationszentren untersucht werden sollten.

Dr. Urte Sommerwerck, EssenFachärztin für Innere Medizin, Pneumologie und AllergologieLeitende Oberärztin LungentransplantationRuhrlandklinik, Westdeutsches Lungenzentrum am UniversitätsklinikumEssen gGmbH, Universitätsklinik

Gesundheitsratgeber zu Atemwegs-erkrankungen im Internet

www.asthmaaktuell.dewww.belastungsasthma.dewww.copdnews.dewww.copd-infos.dewww.kinder-asthma.comwww.lungenemphysem.infowww.lungenfibrose.orgwww.lungenemphysem.netwww.lungenhochdruck.netwww.allergie.orgwww.allergie-aktuell.net

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Page 10: Luftpost - Zeitschrift

Zentraler Beitrag: Lungentransplantation10

ben allerdings auch Nebenwirkungen. Ist das Immun -system zu stark unterdrückt, drohen bakterielle und viraleInfektionen. Ist es zu gering unterdrückt, kann eine Absto-ßung der Lunge erfolgen. Im Transplantationszentrum wirdder Patient sehr engmaschig kontrolliert, um einen Mittel-weg zwischen Toleranz des Fremdgewebes und ausrei-chender Infektionsabwehr zu finden.

Komplikationen nach LungentransplantationDer lungentransplantierte Patient kontrolliert täglich drei-mal seine Lungenfunktion mit einem kleinen Handmessge-rät, das in die Handtasche passt (Asthmamonitor). Er kanndamit bereits kleine Abfälle seiner Atmungskapazität er-kennen, was auf eine Abstoßung oder eine Infektion hin-weisen kann. Insbesondere in den ersten sechs Monatennach der Transplantation ist der Patient durch Abstoßun-gen und Infektionen durch Bakterien, Viren und Pilze be-droht. Häufig verläuft eine Abstoßung, ohne dass der Patient dies wahrnimmt. Erst in der Bronchoskopie (Spie-gelung der Luftwege) wird diese durch Gewebeprobe-

nentnahme nachgewiesen und kann durch Kortison be-handelt werden. Infektionen äußern sich meist als Lungen-entzündungen, können jedoch auch zu Infekten des Ma-gen-Darm-Traktes, der Nieren und der Harnwege oderdes Nervensystems führen. Schlimmstenfalls kann es zu ei-ner Ausschwemmung der Bakterien ins Blut und dem Aus-fall von Organen führen (Sepsis). Die häufigsten Ursachensind Bakterien, Viren (Cytomegalie) sowie Pilze. Durch ei-ne gute medikamentöse Prophylaxe können diese Infektio-nen meistens verhindert oder in deren Schweregrad ver-ringert werden.

Chronische AbstoßungDie wichtigste und schwerwiegendste Komplikation nachder Lungentransplantation ist das Bronchiolitis-obliterans-Syndrom (BOS) als Korrelat der chronischen Abstoßung.Es kommt dabei etwa ab dem zweiten Jahr – teilweise so-gar früher – zu einer fortschreitenden Verschlechterungder Lungenfunktion, ohne dass eine Ursache dafür gefun-den werden kann. Unter dem Mikroskop sieht man in den

Die beste Vorhersage, wie schwer Patienten an derchronisch obstruktiven Lungenkrankheit (COPD) er-krankt sind, ist ihre Gehgeschwindigkeit. Das berich-teten niederländische Forscher auf der Jahrestagungder US-Lungenmediziner (www.thoracic.org) in Den-ver. Der sogenannte Sechs-Minuten-Gehtest, der inder Lungenheilkunde (Pneumologie) weit verbreitet ist,verrate mehr über den Stand der im Volksmund auchals Raucherlunge bezeichneten COPD-Erkrankung alsdie Einsekundenkapazität (FEV1). Dabei führten dieForscher auch konkrete Grenzwerte auf, die bei sechsMinuten schnellem Gehen eine hohe Aussagekraftbesitzen sollen.

„Ob man als COPD-Patient noch laufen kann, hängtstark vom Schweregrad der Erkrankung ab“, erklärtJens Lingemann, Leiter der Selbsthilfegruppe COPD-Lungenemphysem. Während bei einer COPD mit demSchweregrad I kaum und im Stadium II nur seltenAtemnot auftritt, ist diese im Stadium III schon beileichten Steigungen, schnellem Gehen oder Treppen-steigen deutlich spürbar.

Im letzten Endstadium IV der COPD sind viele der Be-troffenen schließlich rund um die Uhr auf eine Lang-zeit-Sauerstofftherapie angewiesen. „Atemnot wirddann ständiger Begleiter, oftmals schon im Ruhezu-stand, während das Gehen nur mehr mit Rollatorenund anderen Hilfsmitteln möglich ist“, erläutert Linge-mann. Patienten mit wenig Wissen über ihre schwerechronische Erkrankung entwickeln bei Atemnot häufigPanikattacken. Dagegen können das Einholen ausrei-

chender Information wie auch die Akzeptanz der ei-genen Erkrankung helfen, so Lingemann, der selbst anCOPD erkrankt ist.

Die Studienautoren testeten COPD-Patienten mit unter-schiedlichem Erkrankungsgrad in einem Zeit raum vondrei Jahren jährlich mit dem Sechs-Minuten-Gehtest.Die Testaufgabe besteht darin, in sechs Minuten aufeinem Rundkurs eine möglichst weite Strecke zurück -zulegen, wobei jeder Patient das Tempo oder Pausenselbst vorgibt. Um zu messen, wie der Körper Sportund Körperbewegung toleriert, überprüfen Ärzte da-bei Werte wie Sauerstoffsättigung, Puls, Blutdruckoder Blutgas.

Von den 2.100 beobachteten COPD-Patienten star-ben im Verlauf der drei Jahre 200, und 650 musstenaufgrund einer Verschlimmerung ihrer Erkrankung(Exazerbation) mindestens einmal in eine Klinik ein-gewiesen werden. Wer als COPD-Patient nur 357Meter in sechs Minuten schafft, hat den Forschern zu-folge ein erhöhtes Risiko einer Klinikeinweisung. Werin sechs Minuten nur 334 Meter oder weniger zurück -legt, habe ein höheres Sterberisiko. Zum Vergleich:Gesunde kommen je nach Training, Gewicht, Alterund Geschlecht in derselben Zeit auf 700 bis 800Meter, gut Trainierte auf einen Kilometer und darüber.

Quelle:www.lungenaerzte-im-netz.de

Gehgeschwindigkeit dient als Maß für COPD-Schweregrad

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Zentraler Beitrag: Lungentransplantation Luftpost11Herbst 2011

Gewebeproben selten eine Verstopfung der kleinstenBronchien. Die Ursachen hierfür sind auf der ganzen Weltnicht bekannt. Man weiß jedoch, dass vorausgegangeneakute Abstoßungen, wiederholte Infekte – insbesonderemit Cytomegalieviren –, aber auch nicht erkanntes sauresAufstoßen (gastroösophagealer Reflux) und mangelndeKooperation des Patienten eine Rolle spielen.

Die Prophylaxe des BOS besteht in der konsequenten früh-zeitigen Behandlung von akuten Abstoßungen und Infek-ten, der Therapie des Reflux sowie der intensiven Patien-tenbetreuung, um die Medikamenten-Compliance zuverbessern.

Die Therapie des BOS ist schwierig. Ein Drittel verbessertsich wieder unter intensivierter Immunsuppression, ein Drit-tel zeigt einen stabilen Verlauf. Bei einem Drittel kommt eszu einer anhaltenden Verschlechterung, so dass teilweiseeine erneute Transplantation (Retransplantation) diskutiertwerden muss.

LangzeitergebnisseDas Bronchiolitis-obliterans-Syndrom ist die häufigste To-desursache nach einer Transplantation jenseits des ersten

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Jahres und ist sicher das zentrale Problem der Lungen-transplantation. Weltweit leben fünf Jahre nach einer Lun-gentransplantation noch 51 Prozent der Patienten. Durchverbesserte Medikamente und eine intensive Nachbetreu-ung konnten die Fünf-Jahres-Überlebensraten in europäi-schen Zentren auf über 60 Prozent angehoben werden. Essollte jedoch abschließend hervorgehoben werden, dasssich, unabhängig von der Überlebenszeit, die Lebens -qualität der Patienten erheblich verbessert hat. Der lun-gentransplantierte Patient kann wieder am Berufslebenteilnehmen, in Urlaub fliegen, Sport treiben und sichmanchmal sogar das erste Mal verlieben.

Dr. med. Urte Sommerwerck, EssenFachärztin für Innere Medizin, Pneumologie und AllergologieLeitende Oberärztin LungentransplantationRuhrlandklinik, WestdeutschesLungenzentrum am Universitätsklinikum Essen gGmbH, Universitätsklinik

Quelle: Kongresszeitschrift Symposium Lunge 2011, Hattingen (NRW)

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Zentraler Beitrag: Lungentransplantation12

Alles ist möglichGedanken zu meiner Lungentransplantation

linge sich so fühlen, wenn sie nach der Geburt ihren ersten Atemzug machen. Sie können es nur ebenso wenigin Worte fassen wie ich. Ich kannte das ja gar nicht mehr.Ich konnte bis dahin über Jahre nur bis in den oberenBrustkorb atmen. Dann war Schluss…

Das nächste Faszinierende war, als ich meine Hände zumallerersten Mal gesehen habe, die eben nicht mehr blau-rot verfärbt waren, sondern ganz normal aussahen, wiedie Hände meiner Frau oder die Hände eines jeden ge-sunden Menschen mit weißen, klaren Fingernagelbetten.

Dann, das war noch größer für mich, als meine Frau mirzum ersten Mal einen Spiegel hingehalten hat. Der An-blick hat mich umgehauen, weil ich in dem Spiegel einenMenschen gesehen habe, der völlig verändert aussah,eben nicht mit geröteten Augen, sondern mit ganz klaren,

M eine Lieder haben in den vergangenen 37 Jahrenmeiner musikalischen Karriere schon viele Träume

wahr werden lassen. Dennoch habe ich in meinerbewegten Lebenslehrzeit – wenn auch nicht aus freienStücken – gelernt: Das Leben ist kein Wunschkonzert,aber die Stimmung prägen kann man immer selbst. Dievergangenen Monate habe ich bewusst nur nach vornegeschaut, mich ausschließlich auf die vor mir liegendeZeit konzentriert, das Glück vor Augen Kraft meines Wil-lens regelrecht beschworen.

Lagen die ersten Tage nach der Transplantation zunächstim Nebel, kehrten die Bilder und die Erinnerung an denStart in mein zweites Leben nach und nach zurück. Ein gu-tes Jahr nach der Transplantation habe ich die Muße undauch den Mut gefunden, den Blick wieder zurück zu rich-ten und mich mit den Weggefährten, die mich auf der Rei-se in mein zweites Leben begleitet haben und weiterhinbegleiten, zu erinnern.

Am einprägsamsten war für mich der erste Atemzug, denich ohne Unterstützung von irgendwelchen Apparatenund Sauerstoffgeräten getan habe. Das war so ein unbe-schreibliches Gefühl, ich könnte mir vorstellen, dass Säug-

Roland Kaiser,geboren am 10. Mai 1952in Berlin und am26. Februar 2010in Hannover

Das Bronchiolitis-obliterans-Syndrom ist die wichtigstelangfristige Komplikation nach Lungentransplantation.Forscher aus Hannover und Heidelberg haben jetzt einen Weg gefunden, Patienten mit einem hohen Risi-ko für BOS frühzeitig zu identifizieren.

Dass die Überlebensraten nach Lungentransplantatio-nen unterhalb derer anderer Organtransplantationenliegen, ist durch das Bronchiolitis-obliterans- Syndrom(BOS) bedingt. Bei dieser chronischen Abstoßungs -reaktion verhärtet und vernarbt das Lungengewebe,in dessen Folge sich die Funktion des transplantiertenOrgans zunehmend verschlechtert.

Erstes Anzeichen ist eine Verengung der Bronchien,die sich durch eine Verringerung der forcierten Einse-kundenkapazität (FEV1) bemerkbar macht. Die FEV1ist daher der wichtigste Parameter in der Diagnostikdes BOS, er kann aber auch durch andere Lungenlei-den wie Bronchitis oder Lungenentzündung verändertsein.Um die Diagnostik zu verbessern, hat ein For-scherteam aus Hannover und Heidelberg bei 82 Lun-gentransplantierten eine bronchioalveoläre Lavage –eine Lungenspülung – durchgeführt und die darin be-

findlichen Proteine analysiert. Dabei gelang es ihnen,sieben Biomarker zu identifizieren, deren Muster miteiner Verringerung der BOS-freien Zeitspanne in Zu-sammenhang steht.

Auf diese Weise, so die Wissenschaftler, sei es mög-lich, Patienten mit einem hohen Risiko für das Bron-chiolitis-obliterans-Syndrom frühzeitig zu identifizie-ren. Also bereits dann, wenn der zerstörerischeProzess in ihrer Lunge noch nicht sehr weit fortge-schritten ist. Auch wenn eine ursächliche Behandlungdes BOS noch nicht zur Verfügung steht, eröffnet dasMonitoring dieser Biomarker die Möglichkeit, ein Fort-schreiten der chronischen Abstoßungsreaktion durchAnpassung der immunsupressiven Therapie zumindestzu verzögern.

Quelle: www.lungeninformationsdienst.deWolf, T. et. al.: Proteomic Bronchiolitis ObliteransSyndrome Risk Monitoring in Lung Transplant Reci-pients. In: Transplantation June 2011 (epub ahead of print)

Bronchiolitis-obliterans-Syndrom – Früherkennung mit Biomarkern

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Luftpost13Herbst 2011

weißen Augen und mit einer hellen Gesichtsfarbe, die völ-lig gesund aussah. Sechs oder sieben Jahre lang hatte mirständig ein Gesicht im Spiegel entgegengeblickt, das im-mer eine Mischung war aus blau und rot und nie ent-spannt, einfach niederschmetternd krank aussehend. Daswar für mich eine einschneidende Situation. Wäre ichnicht bereits von der Existenz Gottes überzeugt gewesen,ich hätte danach nicht nur auf die Kunst der Ärzte, son-dern auch auf seine wundersame Macht geschworen.

Mein Leben ist heute für mich ein einziges großes Wundergeworden. Es sind die kleinen Dinge des Lebens, die wie-der machbar sind, die aber vor der Transplantation in un-erreichbare Ferne gerückt waren. Es ist traurig, dass manmeistens erst erkennt, wie wichtig und wie schön sie jasind, wenn man sie verloren hat. Es sind auch die kleinenDinge des Lebens, die zu einem Wunder werden können.

Oft sieht man an Weggabelungen nur das verhältnismä-ßig kleine Risiko, nicht aber die große Chance. Was wür-de im schlimmsten Fall passieren? Kostet es mich das Leben? Normalerweise nichts, was sich nicht reparierenließe. Jede Entscheidung ist nur ein weiterer Schritt aufdem Lebensweg. Entscheidungen bringen Klarheit undsind Bedingung für den nächsten Schritt. Das Leben wirdvorwärts gelebt und rückwärts verstanden. Erstaunlicher-weise hat mich meine schwächste Zeit stark gemacht.

Ich fühlte mich durch meine chronische Erkrankung einge-sperrt in einen Körper, der nicht mehr funktionierte, wie ersollte; in einem Alltag, der mit einem Mal sehr kompliziertwar. Hätte ich in den Jahren davor nicht gesungen undmeine Lunge somit täglich trainiert, wären die Beschwer-den und das endgültige Aus wohl noch früher und hef -tiger aufgetreten. Damals habe ich begriffen, wie schnellsich das Leben einschneidend ändern kann. Mut wird injedem Fall belohnt, das durfte ich in meinem Leben schonmehrfach erfahren, nicht zuletzt durch meine Entschei-dung für eine Transplantation. Jeder Atemzug erschien mirin der Beschwerlichkeit und Monotonie der Konzentrationauf das Wesentliche und Unabdingbare endlos. Dafür binich heute umso glücklicher und dankbarer, wieder frei undtief durchatmen zu können.

Wenn die Luft in schier unendlichen Mengen meine Lun-genflügel erfüllt, mein Brustkorb sich hebt und ich fast wol-lüstig in diesem Gefühl des Reichtums schwelge, indemich für Augenblicke die Luft anhalte, bevor ich diese wie-der ausströmen lasse. Jetzt können Sie mich ruhig belä-cheln, aber ich stehe dazu: Die Lunge ist so schön! Beiden routinemäßigen Bronchoskopien schaue ich sie mirzu gerne an. Wir werden gemeinsam 90 werden! MeinSchloss ist aus Luft gebaut und ich bin der Kaiser!

Doch bei aller Euphorie über mein zweites Leben gebe ichaus eigener Erfahrung zu bedenken: Eine Transplantationist kein Spaziergang. Ja, die Konsequenzen sollten reiflichüberdacht sein. Setzt man allerdings mögliche Risiken desin erster Linie lebensrettenden operativen Eingriffs in Rela-tion zu der Chance, überhaupt ein geeig netes Spenderor-

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Zentraler Beitrag: Lungentransplantation14

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das Stillschweigen, das Tabu, mit denen Lungenerkran-kungen wie COPD noch häufig belegt sind, hoffe ich zubrechen, indem ich diese chronischen Erkrankungen im-mer wieder anspreche und dadurch meinen Beitrag dazuleiste, sie gesellschaftsfähig zu machen.

Ich habe meine Lektion gelernt, indem ich von der War-tebank im Vorzimmer des Todes auf die Mannschaftsbankder Zuversicht und der Hoffnung wechseln durfte. Ob icheine Dauerkarte auf den Zuschauerrängen, einen Stamm-platz im Team haben werde oder nur auf der Auswech-selbank sitze, wird sich zeigen. Ich werde den Platz aus-füllen, den mir das Leben anbietet. Mein ganzes Leben istheute für mich eine einzige wundersame Ansammlung vie-ler kleiner Glücksmomente. Schließlich bin ich erst einein-halb und es gibt Vieles zu entdecken. Das erklärt vielleichtauch mein Dauerlächeln, ich freue mich einfach ständigüber irgendeine Kleinigkeit. Wenn man an dem Punkt an-gekommen ist, an dem ich ganz am Ende meiner Krank-heit angekommen war, hätte man solche Glücksmomentenicht mehr für möglich gehalten. Es ist faszinierend, wiesehr man in seinem zweiten Leben genießen kann. Wennman den Blick dafür nicht verliert, wenn man seine Dank-barkeit nicht verliert.

Im Sommer 2011 Roland Kaiser, Münster

gan zu finden und zugeteilt zu bekommen, wäre es blan-ker Hohn und pure Undankbarkeit, auch nur eine Minutedes zweiten neuen Lebens mit Sorge zu verschwenden. Ichgenieße meine geschenkte Zeit in vollen Zügen.

„Was wäre gewesen, wenn…“ Diese Frage drängt sich mirimmer wieder auf. Die Fragestellung ist variantenreich undbeliebig zu formulieren. Eindeutig bleibt dabei die Ant-wort: Nicht zu transplantieren wäre über kurz und sichernicht mehr lang mein Tod gewesen. Ich werde mir auchkünftig die „Was wäre, wenn…“-Fragen verkneifen. Diewird mir das Leben zukünftig völlig unabhängig von mei-ner gesundheitlichen Vorgeschichte völlig ungefragt be-antworten. Ich kann nur wünschen und darauf vertrauen,dass mir die Antworten angenehm sein werden. Auf jedenFall werde ich jede weitere Wendung in meinem neuen Le-ben offen und grundsätzlich positiv gestimmt annehmen.

Es gibt eine optimistische und eine pessimistische Sicht aufdie Transplantation. Meine ist geprägt von der Zuversicht,von der Nächstenliebe, von der Liebe meiner Frau und un-serer Kinder. Eine Überzeugung kann Menschen beflü-geln oder sie zum Stillstand verleiten. Ich fühle mich meis-tens glücklich und optimistisch und möchte mit meinerBegeisterung möglichst viele Menschen anstecken, damitdiese einen Organspendeausweis unterschreiben. Auch

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Zentraler Beitrag: Lungentransplantation Luftpost15Herbst 2011

D ie Schön Klinik Berchtesgadener Land konnte ihre ein-tausendste Patientin begrüßen, die nach einer Lun-

gentransplantation zur Rehabilitation kam. Keine Klinik in Europa hat so viele Patienten nach einer Lungentransplan-tation rehabilitiert.

„Viele Patienten empfinden die Transplantation so, als ha-be man ihnen ein neues Leben geschenkt“, schildert Pro-fessor Dr. Bruno Meiser, der Präsident von Eurotransplant,

der Vermittlungsstelle für Organspenden in Deutschland,den Beneluxstaaten, Österreich, Slowenien und Kroatien.Für die schwerstkranken Menschen ist eine Transplantationtatsächlich oft die letzte Chance, wieder in ein aktives undselbstständiges Leben zurückzukehren. Auch die 24-jäh -rige Sarah Hörtkorn, die als eintausendste Patientin nach einer Lungentransplantation in der Schön Klinik aufge-nommen wurde, hätte ohne Spenderlunge keine Überle-benschance gehabt.

Im letzten Jahr konnten deutschlandweit knapp 300 Lungentransplantationen durchgeführt werden. Ein großerTeil der Patienten kam nach der Operation trotz teils großer Entfernungen aus 13 von 15 deutschen Transplan-tationszentren zur Rehabilitation in die Schönauer Fach -klinik. Seit 1998 ist das pneumologische Fachzentrum unter Chefarzt Dr. Klaus Kenn in diesem Bereich sehr aktivund hat – da bis zu diesem Zeitpunkt eine Rehabilitationfür Transplantierte nicht üblich war – völlig neue Konzep-te für die Phase vor und nach einer Transplantation ent -wickelt. Um eine Abstoßung des Organs zu vermeiden,müssen nach der Transplantation sehr strenge Hygiene -regeln eingehalten werden, da die Immunabwehr der Pa-tienten durch Medikamente weitgehend außer Kraft ge-setzt wird.

Vor der Transplantation bereitet ein Team von Ärzten, Pfle-gern, Physiotherapeuten, Psychologen, Sozialpädagogenund Ernährungsberatern die Patienten durch intensiveSchulungen auf ihren Alltag mit dem Spenderorgan vor.Zudem trainieren sie ihre körperliche Leistungsfähigkeit,wobei viele zu Beginn so schwach sind, dass das Traininganfangs nur mit motorunterstützten Fahrradergometernmöglich ist.

Bereits seit dem Jahr 2000 sammelt die Schönauer Klinikwissenschaftliche Daten über die Transplantationspa -tienten und kann mittlerweile auf die weltweit größte Da-tenbank in diesem Bereich zugreifen. Dadurch ist genau darstellbar, dass die Patienten ihre körperliche Leistungs-fähigkeit, aber auch ihr psychisches Wohlbefinden und ihre Lebensqualität deutlich verbessern. Die Mitar -beiter der Schön Klinik haben sich wegen ihrerinnovativen Forschungsergebnisse inzwischen ein hoheswissenschaft liches Ansehen erarbeitet.

Sarah Hörtkorn, die mit 22 Jahren durch einen plötzlichaufgetretenen Lungenhochdruck lebensbedrohlich er-krankt war, wurde im Münchener TransplantationszentrumKlinikum Großhadern operiert. Nun erobert sie sich imFachzentrum für Pneumologie der Schönauer Klinik dasaktive Leben wieder zurück: Sie trainiert täglich ihre Ausdauer und Kraft und freut sich, bald wieder selbst -ständig leben und sogar ihre Arbeit wieder aufnehmen zu können.

1.000 Lungentransplantierte in der Schön Klinik Berchtesgadener Land

Mit der Spenderlunge wieder Kraft und Ausdauer gewin-nen: Sarah Hörtkorn ist die eintausendste Patientin nachLungentransplantation in der Schön Klinik Berchtesgade-ner Land. Sie trainiert mit Mundschutz, da ihr Immunsys-tem bewusst weitgehend außer Kraft gesetzt wurde, umeiner Abstoßung des fremden Organs vorzubeugen.

Page 16: Luftpost - Zeitschrift

Zentraler Beitrag: Arzneimittelwechselwirkungen16

Arzneimittelwechselwirkungen können auftreten, wenn verschiedene Medikamente gleichzeitig eingenommen werden.

„Z u Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Pa-ckungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder

Apotheker“. Wer kennt ihn nicht, diesen Spruch aus derFernsehwerbung für Arzneimittel. Und wer hält sich dar-an?

Ein nicht geringer Prozentsatz der unter Atemwegserkran-kungen leidenden Patienten benötigt täglich mehrere ver-schiedene Medikamente, die sich unter Umständen in ihrer Wirkung gegenseitig beeinflussen und die dazu führen können, dass Arzneimittelwechselwirkungen entste-hen. Dieser Artikel soll dazu beitragen, die Entstehung von Arzneimittelwechselwirkungen – auch an einigen Beispie-len aus der Behandlung von Atemwegserkrankungen –verständlich zu machen und so zu ihrer Vermeidung bei-zutragen. Ein Anspruch auf Vollständigkeit besteht dabeinicht.

Was sind Arzneimittelwechselwirkungen(Arzneimittelinteraktionen)?Arzneimittelwechselwirkungen können auftreten, wennverschiedene Medikamente, die gleichzeitig (oder am sel-ben Tag) eingenommen (inhaliert, injiziert) werden, sich inihrer Wirkung gegenseitig beeinflussen. Dabei bestehenfolgende Möglichkeiten:

Die von dem einen Medikament erwartete therapeutischeWirkung kann durch das andere verstärkt, abgeschwächtoder aufgehoben werden oder es können Nebenwir -kungen auftreten, die dann als unerwünschte Arz -nei m ittelwechselwirkungen bezeichnet werden. SolcheInteraktionen können auch durch zusätzliche, rezeptfrei er-worbene Medikamente (Selbstmedikation) auftreten oderdurch bestimmte Nahrungsbestandteile hervorgerufenwerden.

Arzneimittelwechselwirkungen

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Luftpost17Herbst 2011

Hierzu ein paar Beispiele mit Berücksichtigung von Medikamenten aus derBehandlung von Atemwegserkrankungen:

1. Verstärkung der erwünschten WirkungDie Wirkung von Theophyllin, einem Medikament gegen Asthma bronchia-le, kann verstärkt werden durch die ebenfalls in der Asthmatherapie ver-wendeten Beta-2-Sympathomimetika wie zum Beispiel Fenoterol, Salbuta-mol, Terbutalin, Salmeterol und Formoterol. Außerdem wirken Isoprenalin(Beta-1-Sympathomimetikum mit Wirkung sowohl auf die Bronchialmusku-latur als auch auf das Herz), Erythromycin(Antibiotikum), orale Kontrazep-tiva („Pille“) und Kaffee ebenfalls wirkungsverstärkend.

Im Handel sind eine ganze Reihe von Arzneimitteln, die als BasiswirkstoffTheophyllin enthalten. Da dieses Medikament von etwa 30 anderen Medi-kamenten in seiner Wirkung verstärkt werden kann, ist es unbedingt notwen-dig, den Beipackzettel zu Rate zu ziehen oder in der Apotheke nach mög-lichen Wechselwirkungen zu fragen. Im Rahmen dieses Artikels ist es nichtmöglich, alle dafür infrage kommenden Arzneimittel zu berücksichtigen.

Die Wirkung von Salmeterol (siehe oben) kann durch Ketoconazol (Anti-pilzmittel) verstärkt werden.

2. Abschwächung der WirkungDie Wirkung der Beta-2- Sympathomimetika kann zum Beispiel durch dieBetablocker Atenolol, Metoprolol oder Propranolol, die unter anderem zurSenkung eines erhöhten Blutdrucks verwendet werden, abgeschwächt bisaufgehoben werden. Eine Erniedrigung des Theophyllinspiegels im Blut miteiner Abschwächung der Wirkung kann zum Beispiel durch Rauchen,gleichzeitiger Gabe von Barbituraten (Schlafmittel), Lithiumsalzen (Arznei-mittel bei manisch-depressiven Zuständen), Isoniazid (Antibiotikum) oderCarbamacepin (Arzeimittel bei Epilepsie) hervorgerufen werden.

Wird – vor allem von Älteren – zur Vermeidung einer Thrombose der Blut-gerinnungshemmer Marcumar und zusätzlich der rezeptfrei zu erwerbendeJohanniskrautextrakt eingenommen, kann dieses pflanzliche Medikamentdie Marcumarwirkung abschwächen und sich trotzdem eine Thromboseentwickeln.

3. Aufhebung der WirkungVor allem ältere Patienten, die unter Atemwegserkrankungen leiden, habenhäufig auch einen erhöhten Blutdruck. Werden gleichzeitig auch Schmerz-und Rheumamittel – besonders in höheren Dosierungen – gebraucht, kanndie Wirkung der den Blutdruck senkenden Arzneimittel aufgehoben wer-den. Die Folge ist, dass anstatt der erwarteten Senkung des Blutdrucks, dieBlutdruckerhöhung bestehen bleibt.

4. Auftreten von Nebenwirkungen (unerwünschte Arzneimittelwechselwirkungen)

Ein relativ hoher Prozentsatz der Asthmatiker verwendet auch inhalativesKortison. Bei gleichzeitiger Einnahme von Schmerzmitteln (zum BeispielASS, Ibuprofen) besteht dabei die Gefahr, dass sich ein Magengeschwürentwickelt. Dieses kann in vielen Fällen zu lebensgefährlichen Magenblu-tungen und damit zur Krankenhauseinweisung führen. Bei älteren Patientenist dieses Risiko deutlich erhöht.

Um dies zu verstehen, müssen wir uns kurz mit dem Weg befassen, den einoral eingenommenes Medikament im Körper durchläuft. Bis zu seiner Aus-scheidung sind dies fünf Phasen. In jeder dieser Phasen ist dabei die Entstehung von Wechselwirkungen (Interaktionen) möglich, wenn mehrere Medikamente eingenommen werden.

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Page 18: Luftpost - Zeitschrift

Zentraler Beitrag: Arzneimittelwechselwirkungen18

Phase 1: Einnahme (Applikation)Bei der oralen Einnahme gelangt das Medikament in denMagen und wird dort aufgelöst.

Beispiel: Die gleichzeitige Einnahme bestimmter Antibioti-ka zusammen mit Magnesium-, Kalzium-, Zink- oder Eisen-salzen lässt im Magen schwerlösliche Verbindungen ent-stehen, die vom Körper nicht aufgenommen werdenkönnen. Folgen: keine oder stark abgeschwächte Wirkungdes Antibiotikums.

Für an Asthma bronchiale oder COPD Erkrankte spielt alsApplikation die Inhalation in Form eines Aerosols eine wesentliche Rolle (zum Beispiel Beta-2-Sympathomimeti-ka). Dabei gelangt der Wirkstoff auf die Schleimhaut derBronchien und zu einem kleinen Teil in die Lungen -bläschen. Die Aufnahme des Wirkstoffs über die Bronchi-alschleimhaut hängt von seiner Teilchengröße ab. Soschlagen sich Teilchen mit einem Durchmesser von mehrals 100 Mikrometer bereits im Mund- und Rachenraumnieder und werden verschluckt. Um in die Luftröhre unddie Bronchien zu gelangen, ist ein Teilchendurchmesservon weniger als zehn Mikrometer erforderlich; um die Lungenbläschen zu erreichen, dürfen die Teilchen nur ei-nen Durchmesser von unter zwei Mikrometer haben. Fast90 Prozent des inhalierten Wirkstoffs gelangen in denMagen.

Phase 2: Aufnahme (Resorption)Vom Magen gelangt das Medikament in den Dünndarm,dort wird es von der Darmschleimhaut aufgenommen (re-sorbiert) und gelangt in die Blutbahn.

Beispiel: Wenn durch sogenannte Protonenpumpenhem-mer (zum Beispiel Omeprazol, Pantoprazol) die Bildungder Magensäure gehemmt wird, kann es zur Verminde-rung der Wirkung von Ketoconazol (Antipilzmittel) kom-

men. Bei der Inhalation gelangen die Teilchen über dieSchleimhaut der Bronchien direkt in die Blutbahn.

Phase 3: Verteilung (Transportphase)In dieser Phase wird das Medikament an Bindungsstellender Bluteiweiße gebunden und durch die Blutbahn zum„Zielort“ transportiert, um die gewünschte Wirkung ent -falten zu können. Wenn zwischen zwei (oder mehr) Arzneimitteln eine „Konkurrenz“ um diese Bindungsstellenentsteht, das heißt wenn die Bindungsstellen, die erst den Transport des Medikaments im Körper ermöglichen,schon durch ein Arzneimittel „besetzt“ sind, können be -reits in dieser Phase unerwartete Wechselwirkungen auf-treten.

Beispiel: Warfarin (Antithrombosemittel) wird durch dasSchmerzmittel Phenylbutazon verdrängt. Folge: Die Wir-kung bleibt aus oder ist ungenügend und es kann trotz Ein-nahme des Warfarins eine Thrombose entstehen.

Phase 4: Umbau (Metabolismus) in der LeberVor ihrer endgültigen Ausscheidung werden die meistenMedikamente in der Leber um- oder abgebaut. Einige Arz-neimittel können diesen Vorgang bei anderen Arzneimit-teln beschleunigen oder verzögern.

Beispiel: Cimetidin (Medikament zur Reduzierung der Pro-duktion von Magensaft) und Ketoconazol hemmen denAbbau des Tranquilizers Diazepam in der Leber. Die Folgedavon ist, dass das Diazepam länger im Körper bleibt undzu Schwindelgefühl und Gangunsicherheit führen kann.Damit erhöht sich, vor allem im Alter, die Sturzgefahr.

Die von der Schleimhaut der Luftröhre oder der Bronchienaufgenommenen Wirkstoffteile brauchen nicht von der Le-ber metabolisiert zu werden, sondern gelangen direkt zurAusscheidung in die Nieren.

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Zentraler Beitrag: Arzneimittelwechselwirkungen Luftpost19Herbst 2011

Phase 5: Ausscheidung (über die Nieren)Da die Ausscheidungsfunktion der Nieren im Alter nach-lässt, muss von vornherein mit einer Verzögerung diesesVorgangs in diesem Lebensabschnitt für alle über die Nie-ren auszuscheidenden Arzneimittel gerechnet werden.Dies trifft für alle wasserlöslichen Medikamente zu, dieden größten Teil der Arzneimittel ausmachen.Ist ein Medikament für die intravenöse Anwendung vorge-sehen, fallen die Phasen 1 und 2 natürlich weg.

Multimorbidität – MultitherapieHat ein Mensch mehrere Erkrankungen gleichzeitig (Mul-timorbidität), muss er auch mehrere verschiedene Arznei-mittel zu sich nehmen ( Multitherapie). Dies trifft vor allemfür die ältere Generation zu. Bei den Älteren besondershäufig sind erhöhter Blutdruck, Herzrhythmusstörungen,Rheuma, Gelenkbeschwerden (Arthrose), Osteoporose,Diabetes mellitus, Parkinson, Cholesterinerhöhung, Ver-dauungsstörungen und Schlafstörungen. Und vor allemdie Raucher – auch frühere Raucher – leiden häufig untereiner chronischen Bronchitis oder COPD. Daraus resultiert,dass von vielen Älteren u. U. zahlreiche, völlig verschie-dene Medikamente einzunehmen sind. Besonders betrof-fen sind dabei die älteren Parkinsonkranken.

Eine 2009 von der Ruhruniversität Bochum durchgeführteBefragung von 2.500 Patienten über 70 Jahre ergab,dass jeder Befragte im Durchschnitt sechs verschiedeneMedikamente einnahm, bei manchen waren es mehr alszehn. Und je größer die Zahl der täglich einzunehmendenMedikamente ist, desto eher ist mit Arzneimittelwechsel-wirkungen, vor allem mit durch diese verursachten Arznei-mittelnebenwirkungen zu rechnen. Das Risiko kann dabeibis zum Zehnfachen erhöht sein.

Nicht unerwähnt bleiben sollte in diesem Zusammenhang,dass durch den Besuch bei mehreren Ärzten, Fachärzten,

Heilpraktikern oder Homöopathen die Anzahl der täglicheinzunehmenden Medikamente häufig sehr hoch ist. Undbesonders viele Patienten der älteren Generation „versäu-men“ es, den jeweils aufgesuchten Arzt über die Ver-schreibungen der anderen Ärzte, Homöopathen oderHeilpraktiker zu informieren. Auch die rezeptfrei erworbe-nen Medikamente dürfen dabei nicht vergessen werden.

Die SelbstmedikationNahezu die Hälfte aller Patienten über 65 kauft zusätzlichrezeptfrei erhältliche Medikamente oder Nahrungsergän-zungsmittel (zum Beispiel Mineralien wie Kalium, Kalziumoder Magnesium), die bei Überlegungen zur Vermeidungvon Wechselwirkungen nicht vergessen werden dürfen.

In diesem Zusammenhang verdient Johanniskraut, das inder Regel als Johanniskrautextrakt erhältlich ist, eine be-sondere Erwähnung. Dieses rezeptfrei erhältliche pflanz -liche Arzneimittel wird bei depressiven Störungen, Angstoder nervöser Unruhe vorwiegend von Frauen eingenom-men. Ein besonderes Problem dabei ist, „dass neben gutuntersuchten und entsprechend hoch dosierten Präparatensolche im Handel sind (und vielfach außerhalb von Apo-theken verkauft werden), die sehr unterschiedliche Extrakt-mengen enthalten und für die ein Wirksamkeitsnachweisnicht erbracht wurde”. Im Hinblick auf Johanniskraut istvon zahlreichen, in manchen Fällen lebensbedrohlichenArzneimittelwechselwirkungen berichtet worden. So wirdzum Beispiel durch Johanniskrautextrakt die Wirkung fol-gender Arzneimittel abgeschwächt: Blutgerinnungshem-mer vom Cumarintyp, wie zum Beispiel Phenprocoumonund Warfarin, Antidepressiva (Amitriptylin, Nefazodon,Nortriptilin, Paroxetin, Setralin), Ciclosporin (unterdrücktdie Immunabwehr), Digoxin (Medikament bei Herzmus-kelschwäche), Tacrolimus (unterdrückt die Immunabwehr),Theophyllin, hormonale Kontrazeptiva und andere. Vonden beiden Antidepressiva Paroxetin und Sertralin sind

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Zentraler Beitrag: Arzneimittelwechselwirkungen20

gleichzeitigen Abbau des Alkohols stark verzögert wer-den. Das betreffende Medikament bleibt dann bis zu seiner Ausscheidung länger im Körper. Die Folge kannsein: Eine Erhöhung der Nebenwirkungsrate des betref-fenden Medikaments. Bei Schlaf- und Beruhigungsmittelnund Antidepressiva verstärkt der Alkohol die Wirkungenund die Nebenwirkungen. Außerdem erweitert Alkoholdie Blutgefäße, so dass die gleichzeitige Einnahme vonBlutdrucksenkern und alkoholischen Getränken zu einerstarken Senkung des Blutdrucks führt, so dass es zuSchwindelgefühl oder gar Kollaps (Ohnmacht) kommenkann.

Wer meint, auf sein „Gläschen“ („Nur ein Gläschen“ dürf-te in den meisten Fällen untertrieben sein!) am Abend nichtverzichten zu können, sollte die Hinweise auf dem Bei-packzettel beachten.

2. Arzneimittelwechselwirkungen und LebensmittelAm besten nimmt man Medikamente immer mit Leitungs-wasser ein. Die Einnahme mit Milch ist in den meisten Fäl-len nicht angebracht, weil damit gerechnet werden muss,

auch Wirksamkeitsverstärkungen berichtet worden. Außer-dem kann es besonders bei hellhäutigen Patienten nachstarker Sonnenbestrahlung zu einer Photosensibilisierungkommen, die einem Sonnenbrand ähnelt.

Welche nichtmedikamentösen Faktoren können dasZustandekommen von Arzneimittelwechselwirkun-gen begünstigen?

1. Medikamente und AlkoholEs wird immer wieder darauf hingewiesen: Wer Medika-mente einnimmt, sollte keine alkoholischen Getränke zusich nehmen. Aber, Hand aufs Herz: Wer hält sich schondaran? Anzunehmen, dass besonders die Älteren keine alkoholischen Getränke trinken, wenn sie Medikamenteeinnehmen, ist illusorisch. Wichtig ist, dass für eine Reihevon Arzneimitteln ein striktes Alkoholverbot zu gelten hat.Dies trifft besonders für Beruhigungs-, Schlaf- undSchmerzmittel zu.

Da der Alkohol, wie viele Medikamente, in der Leber ab-gebaut wird, kann die Abbaufunktion der Leber durch den

Betablocker belasten COPD-Patienten mit Herz in -suffizienz nicht. In einer Studie in Hausarztpraxenwaren bei Therapie mit Betablockern vielmehr Ster-berate und Rate von Exazerbationen verringert.

BERLIN (gvg). COPD-Patienten mit Herzinsuffizienzwird aus Angst vor einer Bronchokonstriktion oft einBetablocker vorenthalten. Zu Unrecht: Eine Erhebungin Allgemeinarztpraxen hat ergeben, dass der Beta-blocker von COPD-Patienten gut vertragen wird.

Dazu wurden auf dem Weg einer DatenbankanalyseInformationen von 2.230 COPD-Patienten aus 23 All-gemeinarztpraxen in den Niederlanden ausgewertet.

Bei zwei von drei Patienten lag entweder eine mani-feste kardiovaskuläre Begleiterkrankung – meist Links-herzinsuffizienz oder KHK – vor, oder sie hatten gravierende kardiovaskuläre Risikofaktoren wieHypertonie oder Diabetes mellitus. Drei von zehn derCOPD-Patienten in dieser Analyse wurden mit Beta-blockern behandelt.

Die Forscher haben sich die Sterberate der Patientenund das Risiko von COPD-Exazerbationen in Abhän-gigkeit von kardiovaskulärer Begleiterkrankung und

Therapie mit Betablockern angesehen. Die Sterberatein der Gesamtkohorte lag über 7,2 Jahre bei 30,8Prozent, und 47,3 Prozent der Patienten hatten im Be-obachtungszeitraum mindestens eine Exazerbation.

„Überraschend waren die Ergebnisse bei Patienten,die Betablocker erhalten hatten“, sagte ProfessorMartin Kohlhäufl aus Stuttgart beim PraxisUpdate2011 in Berlin. Hier war die Sterberate nämlich umein Drittel niedriger als im Gesamtdurchschnitt. Undauch das Risiko von Exazerbationen war um 17 Pro-zent niedriger. Die Ergebnisse wurden jüngst in einerStudie in Schottland bestätigt (BMJ 2011, 342:2549).

Beide Studien waren nicht prospektiv und dürfen des-wegen nicht überbewertet werden. Die Daten zeigtenaber doch, dass die Anwendung eines Betablockersbei COPD nicht pauschal als Risiko angesehen wer-den könne, so Kohlhäufl. Vor allem kardioselektive Betablocker können und sollten bei entsprechenderIndikation auch COPD-Patienten nicht vorenthaltenwerden.

Quelle:Ärzte Zeitung, 7. Juni 2011

COPD kein Grund für Verzicht auf BetablockerLungenfunktionsprüfung bei COPD: Betablocker beeinträchtigen offenbar die Lungenfunktion Betroffener nicht wesentlich

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Luftpost21Herbst 2011

dass das Arzneimittel an das Milcheiweiß gebunden wirdund damit die erwartete Wirkung verzögert eintritt.

Von den Fruchtsäften ist vor allem Grapefruitsaft zu er-wähnen, der, wenn er gleichzeitig mit bestimmten Arznei-mitteln eingenommen wird, deren Wirkung sehr stark er-höhen kann. Beispiel: Die Wirkung von Lovastatin, einMedikament gegen zu hohes Cholesterin, kann um einMehrfaches erhöht werden. Bei anderen Medikamentenkann Grapefruitsaft die Wirkung abschwächen.

Eine weitere Frage ist die Einnahme des Medikaments„vor, zum oder nach dem Essen“? Eine Reihe von Arznei-mitteln sollten mit der Nahrung eingenommen werden,zum Beispiel Spironolacton (verringert den Anteil desWassers im Blut), und andere nach dem Essen, zum Bei-spiel ASS. Es gibt also keine einheitlichen „Vorschriften“.Deshalb gilt auch hier, sich stets an die Hinweise auf demBeipackzettel zu halten.

3. EinnahmezuverlässigkeitUnter Einnahmezuverlässigkeit (Verordnungstreue, eng-lisch = Compliance) wird die Mitarbeit des Patienten anseiner Behandlung verstanden. Das heißt, dass er seinevom Arzt verordneten Medikamente in der angegebenenDosierung, zum richtigen Zeitpunkt und mit genügendWasser einnehmen soll. Der häufigste Fehler, der be-sonders im Alter gemacht wird, ist die unregelmäßige Einnahme, oft verbunden mit einer viel zu geringen Trink-menge.

Die Einnahmezuverlässigkeit trägt entscheidend dazu bei,die Entstehung von Neben- und Wechselwirkungen be-sonders bei älteren Patienten zu vermeiden. Warum istdies so wichtig?

Die Erfahrung lehrt: Je älter die Patienten sind, desto grö-ßer ist die Unzuverlässigkeit bei der Einnahme. FolgendeGründe können dabei eine Rolle spielen: Angst vorNebenwirkungen nach dem Lesen des Beipackzettels,Schwerhörigkeit, infolgedessen werden die Anweisungendes Arztes akustisch nicht verstanden, Einschränkung desSehvermögens (Schrift auf Beipackzettel zu klein), die Fül-le der Informationen auf dem Beipackzettel verwirrt denPatienten, Einschränkung der Merkfähigkeit, Einschrän-kung der Mobilität und der räumlichen und zeitlichenOrientierung. Von diesen Punkten sind die Einschränkungder Merkfähigkeit und der zeitlichen Orientierung be-sonders kritisch. Die Patienten vergessen, ihre Arzneimitteleinzunehmen, oder sie vergessen, dass sie diese bereitseingenommen haben. Die Tage oder die Tageszeiten wer-den verwechselt, und manchmal wird „alles auf einmal“eingenommen, was schlimme Folgen haben kann.

Grundsätzlich gilt: Ist ein alter Mensch nicht mehr in derLage, seine Medikamente richtig anzuwenden und einzu-nehmen, muss diese Versorgung von Angehörigen, gut in-formierten Freunden, Nachbarn oder von Pflegekräftenübernommen werden. Das Problem der Einnahmeunzu-verlässigkeit hat inzwischen internationale Bedeutung er-

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Page 22: Luftpost - Zeitschrift

Zentraler Beitrag: Arzneimittelwechselwirkungen22

langt: Laut Schätzung der Weltgesundheitsorganisation(WHO) nimmt nur jeder zweite chronisch Kranke seineMedikamente wie verordnet ein. Allein in Deutschlandwerden hierdurch Schäden in Milliardenhöhe verursacht.

Können bei den von mir eingenommenen Medika-menten Wechselwirkungen auftreten?Diese Frage sollten wir uns alle stellen, wenn wir verschie-dene Medikamente einnehmen. Dabei sollten wir aberauch an die Medikamente denken, die wir rezeptfreiselbst gekauft haben (Selbstmedikation).

Aufgrund der Vielzahl der angebotenen Arzneimittel sindinzwischen über 5.000 (!) mögliche Wechselwirkungenbekannt, die kein Arzt mehr im Kopf haben kann. Deshalbsollte man sich der Mühe unterziehen, entsprechende Hin-weise auf dem Beipackzettel zu berücksichtigen. Wer da-zu nicht mehr in der Lage ist, kann Angehörige oder Freun-de darum bitten.

Die Apotheken haben die Möglichkeit, mithilfe der ABDA-Datenbank die verordneten Arzneimittel auf das Risiko vonWechselwirkungen zu überprüfen. Viele Apotheken bietenauch die Möglichkeit, über eine Kundenkarte alle Arznei-mittelkäufe zu speichern. Dann können auch Wechselwir-kungen aus verschiedenen Verordnungen überprüft wer-den.

Was können wir zur Vermeidung von Arzneimittel-wechselwirkungen tun?•Den behandelnden Arzt oder den Apotheker fragen,

ob die Einnahme der verordneten und der nicht verordneten (!) Medikamente zu Wechselwirkungenführen kann.

•Nicht „alles auf einmal“ einnehmen; etwa zwei Stunden Wartezeit zwischen den Einnahmen.

•Unbedingt unregelmäßige Einnahmen vermeiden.

•Verwechslungen vermeiden, eventuell Angehörige,Freunde oder Pflegekräfte um Hilfe bitten.

•Sofort den Arzt informieren, wenn folgende Symptomeauftreten: Schwindelgefühl (Sturzgefahr!), Fallneigung,unsicheres Gehen, Ohnmacht, Bewusstlosigkeit, Ver-wirrtheitszustände, Übelkeit, Erbrechen, Magenschmer-zen, teerfarbener Stuhl (Alarmsymptom! Verdacht aufMagenblutung bei Magengeschwür), besonders nachhohen Dosen von harntreibenden Mitteln (Diuretika)und gleichzeitiger Einnahme höherer Dosierungen von Schmerz- und Rheumamitteln, zum Beispiel ASS,Phenylbutazon, Diclofenac, Indometacin, Ibuprofenund andere.

Wenn Sie eines dieser Symptome feststellen, sollten Sie Ihren behandelnden Arzt darüber informieren, wie vieleMedikamente in welchen Dosierungen Sie einnehmen,auch um zu verhindern, dass Ihnen unnötigerweise neueArzneimittel verordnet werden.

Weitere Hinweise zu dem in diesem Beitrag behandeltenThema finden Sie im Internet, wo von Apotheken, Verbän-den und Ärztekammern Informationen angeboten werden.Um aus der Vielzahl dieser Möglichkeiten die richtigenund zutreffenden zu erhalten, bedarf es jedoch einer sehrkritischen Durchsicht. Ein Beispiel ist die Internetseite:www.apotheken-umschau.de/Arzneimittel-Check.

Ein Artikel mit der gleichen Thematik wurde im Heft2/2010 des Seniorenmagazins „conSens” der StadtMainz veröffentlicht.

Professor Dr. med. Harry Stötzer, MainzArzneimitteltoxikologe (im Ruhestand)

Literaturhinweise zu dem Beitrag beim Verfasser

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Page 23: Luftpost - Zeitschrift

COPD, Asthma & Co. Luftpost23Herbst 2011

W enn das nicht stimmt, stimmt was nicht! Aber was?Es gibt nur wenige Asthmatiker, die auch heute

noch „leiden“ müssen. Hierzu zählen in erster Linie die Pa-tienten, die in den frühen Jahren ihrer Erkrankung nochnicht in den Genuss der heutigen, so erfolgreichen Be-handlung kommen konnten. Bei ihnen hat sich eine zumTeil fixierte Atemwegsverengung entwickeln können. Zu-sätzlich sind die ganz wenigen wirklich schwer krankenAsthmatiker zu nennen, deren Behandlung auch dem ver-sierten Spezialisten Probleme bereitet.

Zur Erinnerung:Beim Asthma läuft in der Schleimhaut der Atemwege eineEntzündung ab. Dabei werden sogenannte Entzündungs-stoffe gebildet. Diese Entzündungsstoffe führen akut zu•einer Schwellung der Schleimhaut,•einer vermehrten Bildung eines zähen, häufig gelb

verfärbten Schleimes und zu•einer Verkrampfung der Bronchialschleimhaut.

Alle diese Veränderungen führen dazu, dass die Öffnungder Bronchien enger wird. Die Luft kann nicht mehr soschnell in die Lunge hinein und wieder hinausbefördertwerden. Durch einen weiten Feuerwehrschlauch fließt inkürzerer Zeit auch eine größere Menge Wasser als durcheinen engen Gartenschlauch. Der Asthmatiker verspürtHusten und Luftnot und muss den zähen Schleim unter Mühen aus den Atemwegen hinausbefördern.

Zum besseren Verständnis sollten Sie sich diese Entzün-dung als ein Feuer vorstellen. Wie es kleine und großeFeuer gibt, gibt es auch leicht und schwer kranke Asthma-tiker. Gleichzeitig verdeutlicht dieser Vergleich auch, dassnur eine längere Behandlung zum Erlöschen des Feuersführen kann. Eine nur einmalige medikamentöse Anwen-dung kann nicht zu einer länger dauernden Besserung führen.

Die geschilderte Entzündung spricht hervorragend auf dieBehandlung mit einem sogenannten „Entzündungshem-mer“ an. Kortison ist der stärkste Entzündungshemmer,den wir zurzeit kennen. Es gibt nur noch ein einziges weiteres Medikament (Leukotrienantagonist), das dieseEntzündung beeinflussen kann, dessen Wirkung im Ver-gleich zum Kortison aber wesentlich geringer einzuschät-zen ist.

Die regelmäßige Inhalation eines Kortisonpräparates inausreichend hoher Dosis oder, falls erforderlich, unter-stützt durch weitere Medikamente kann die Entzündung soweit eindämmen, dass keine Entzündung mehr messbar ist,folglich keine Entzündungsstoffe mehr gebildet werdenund deshalb keine Beschwerden mehr auftreten können.

Unterbleibt eine korrekte Behandlung, kann das Feuer derEntzündung bleibende Schäden verursachen:•Die Schleimhaut wird dauerhaft zerstört.

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Treten bei einem Asthma trotz Therapie noch Beschwerden auf, kann eine falsche Inhalation die Ursache sein.

Kontrolle des Asthmas – ein realistisches Ziel der Behandlung!Asthmatiker können ein (nahezu) beschwerdefreies Leben führen!

Page 24: Luftpost - Zeitschrift

COPD, Asthma & Co.24

•Die Grundmauer, auf der die Schleimhaut aufsitzt,nimmt an Dicke zu und wird gleichzeitig hart.

•Die Bronchialmuskulatur nimmt an Masse zu.

Das Resultat ist eine Verengung der Atemwege, die nichtmehr aufzuweiten ist. Jetzt kann mit Medikamenten nurnoch der akute Anteil des Entzündungsprozesses und dasFortschreiten der Dauerschädigung beeinflusst werden.Was einmal verbrannt ist, kann nicht mehr gerettet wer-den!

Woran müssen wir denken, wenn ein Asthmatiker auchheute noch Beschwerden verspürt?

Eine nicht gestellte Diagnose führt zu einer Nicht-Behandlung!Eigentlich sollte jetzt die Zeit nach der Stellung der Dia-gnose und die sich anschließende Behandlung bespro-chen werden. Es ist jedoch erfahrungsgemäß geboten,auch noch einige Anmerkungen zu dem Zeitraum davorzu machen.

Viele Asthmatiker wissen gar nicht, dass sie unter einemAsthma leiden. Medizinische Laien kennen verständlicher-weise das Krankheitsbild Asthma nicht und bewerten dieBeschwerden nicht als Zeichen eines Asthmas. Viel schlim-mer ist aber immer wieder, wenn Beschwerden, die übereinen längeren Zeitraum und/oder immer wieder auftre-ten, nicht als Notwendigkeit für einen Arztbesuch angese-hen werden.

Leider müssen wir feststellen, dass auch Ärzte dazu nei-gen, die für den Fachmann als typisch erkennbaren Be-schwerden nicht immer richtig zu bewerten und als Anlassfür Untersuchungen und Behandlung anzusehen.

Die meisten Menschen verbinden Asthma mit schreck-licher Luftnot. Luftnot muss aber nicht immer vorhandensein. Wir wissen, dass 40 Prozent aller Menschen, die re-gelmäßig husten, unter einem Asthma leiden. JederMensch, der unter Husten oder gar Luftnot leidet und die-se Probleme in den frühen Morgenstunden oder unteroder nach körperlicher Belastung verspürt, sollte an einAsthma denken. Das gilt natürlich ganz besonders für„Heuschnupfenpatienten“ zum Zeitpunkt ihrer Allergiesai-son.

Eine verzögerte Frühdiagnose bedeutet unterlassene Be-handlung und lässt der Krankheit Zeit, die oben erwähn-ten dauerhaften Spätveränderungen zu verursachen.

Die Diagnose stimmt nicht!Es gibt eine Reihe von Krankheiten, die zu Luftnot, Hustenoder Auswurf führen können. Die Diagnose „Asthma“muss möglichst zweifelsfrei gesichert werden. Denn nurdann kann auch eine gute und Erfolg versprechende The-rapie begonnen werden.

Verläuft die Therapie eines Asthmas nicht so erfolgreichwie erwartet und sind alle Möglichkeiten für einen Miss -

erfolg ausgeschlossen, wird jeder Arzt auch noch einmaldarüber nachdenken, ob die Diagnose stimmt oder obnicht doch eine andere Krankheit vorliegen kann. Viel-leicht gaukelt sogar eine zweite Krankheit den Misserfolgder Asthmatherapie vor. Es ist ja durchaus möglich, dassein Asthmatiker gleichzeitig unter einer Herzmuskelschwä-che leidet, die auch Luftnot verursachen kann.

Die Diagnose „Asthma“ ist eigentlich leicht zu stellen. Derschon (fast) zu garantierende Erfolg der Behandlung be-stätigt dann sehr schnell die Richtigkeit der Diagnose. ImFalle des Asthmas ist eine Fehldiagnose somit eher seltenzu befürchten. Probleme können bei der Diagnose Asthmaentstehen, wenn Patienten nur wenige Beschwerden, zumBeispiel ausschließlich Hustenreiz und keine Luftnot, ver-spüren und wenn diese Beschwerden nur zu unregelmäßi-gen Zeiten und nur für kurze Zeit auftreten. Ein Behand-lungsversuch, der zu einer Besserung der Beschwerdenführt, kann dann helfen, die Verdachtsdiagnose Asthma zubestätigen.

Die Therapie stimmt nicht!Wie bereits erwähnt, werden die Beschwerden beim Asth-ma durch eine Entzündung der Schleimhaut verursacht.Diese spezielle Form der Entzündung spricht wunderbarauf Kortison an. Auf der frühzeitigen und regelmäßigenAnwendung von Kortison beruht in erster Linie der großeTherapieerfolg.

Die Basis jeder Behandlungsstrategie beim Asthma ist ausdiesem Grund die Inhalation eines Kortisonpräparates.Bei einer richtigen (siehe unten) Behandlung werden die„Flammen“ der Entzündung eingedämmt. Die gefähr-lichen Stoffe, die die Beschwerden verursachen, werdennicht mehr gebildet und die Beschwerden verschwinden.Von Nachteil ist allerdings, dass dieser Effekt des Korti-sons nicht sofort, sondern erst nach einer bis drei Wochenregelmäßiger Anwendung seine Hauptwirkung erreichenkann und auch nur für die Dauer der regelmäßigen An-wendung anhält. Die regelmäßige und dauerhafte Inhala-tion eines Kortisonpräparates ist aus diesen Gründen diewichtigste Voraussetzung für eine nachhaltige Beschwer-defreiheit.

Eine Behandlung mit Kortison wird abgelehnt odernicht korrekt durchgeführt!Bedauerlicherweise wissen wir, dass einige Irrglauben zueiner nicht korrekten Therapie führen:•Kortison ist gefährlich! In den üblicherweise verwende-

ten Dosen und mittels Inhalation verabreicht, ist dieseBehandlung praktisch ohne Gefahr von Nebenwirkun-gen.

•Kortison ist nur für den Notfall! Diese Feststellung giltallenfalls für Kortison, das als Tablette eingenommenoder im Notfall gespritzt wird. Kortison zur Inhalationkann im Notfall nicht helfen!

Beide Falschinformationen führen dazu, dass Patienten ihrKortisonpräparat überhaupt nicht, nur unregelmäßig odernur bei akuten Beschwerden inhalieren.

Page 25: Luftpost - Zeitschrift

COPD, Asthma & Co. Luftpost25Herbst 2011

Denken Sie zum besseren Verständnis wieder an das Feuer. Ein Feuer ist noch lange nicht gelöscht, wenn dieFeuerwehr vor Ort erschienen ist und mit dem Löschen begonnen hat. Denn nur intensives und ausreichend lan-ges Löschen ist in der Lage, das Feuer einzudämmen.

Die Intensität der Behandlung stimmt nicht!Die Intensität der Behandlung richtet sich nach demSchweregrad beziehungsweise der Intensität der Be-schwerden.

Bei leichtem Asthma, das heißt wenn nur ganz leichte Be-schwerden und diese auch nur sehr selten – weniger alseinmal in der Woche am Tag oder weniger als zweimalpro Monat in der Nacht – auftreten, darf die regelmäßigeInhalation eines Kortisonpräparates unterbleiben; die Beschwerden dürfen mit einem Medikament für eine sol-che Bedarfssituation „abgeblockt“ werden.

Bei dieser ganz leichten Form eines Asthmas wird ein „fau-ler“ Kompromiss eingegangen. Obwohl auch hier eineEntzündung in der Schleimhaut aktiv ist, müssen wir ein-fach davon ausgehen, dass nur die wenigsten dieser Patienten bei den geringen Beschwerden zu einer regel-mäßigen täglichen Inhalation eines Kortisonpräparatesbereit sind.

Bei allen anderen Asthmatikern besteht die Behandlung inder regelmäßigen täglichen Inhalation von einer oderzwei Dosen eines Kortisonpräparates. Die meisten Asth-matiker dürften unter dieser Behandlung ausreichend sta-bilisiert sein. In allen anderen Fällen, das heißt wenn dieregelmäßige Inhalation eines Kortisonpräparates alleinenicht ausreicht, müssen andere Präparate zusätzlich ein-gesetzt werden, um den Effekt des Kortisons zu steigern.Auf jeden Fall aber bleibt das Kortison der wichtigste Bestandteil der Behandlung!

In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig darauf hin-zuweisen, dass sich der Effekt des Kortisons nicht gren-zenlos durch die Anhebung der Dosis steigern lässt. Hiernimmt dann nicht mehr der Effekt zu, sondern nur noch dieGefahr von Nebenwirkungen. Ab einer gewissen DosisKortison ist es wesentlich effektiver, einen lang wirkendenErweiterer (Bronchodilatator/Beta-Agonisten) hinzuzufü-gen. Nur in ganz seltenen Ausnahmen und bei intensive-ren Beschwerden werden dann noch weitere Therapieva-rianten nötig.

Für den Notfall, das heißt bei akut auftretender Atemnot,wird jeder Asthmatiker zusätzlich noch mit einem „Notfall-spray“ ausgerüstet. Immer dann, wenn ihn plötzlich undunerwartet Beschwerden plagen, inhaliert er sein Notfall-

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Page 26: Luftpost - Zeitschrift

COPD, Asthma & Co.26

medikament. Es handelt sich hierbei um einen sogenann-ten schnell wirkenden Beta-Agonisten (Bronchodilatator).Diese Substanzen sind in der Lage, akute Beschwerdenschnell, das heißt innerhalb weniger Minuten, zu lindern.Von Nachteil ist, dass der Effekt nur wenige Stunden an-hält.

Der Verbrauch des Notfallmedikamentes ist für uns Ärzteein gutes Beurteilungskriterium, ob die Intensität der ge-wählten Dauerbehandlung stimmt oder nicht. Im Idealfallbenötigt der Patient seine Notfallbehandlung nicht und er-bittet nur eine Neuverordnung, weil das Verfallsdatum sei-nes Notfallsprays abgelaufen ist! Je häufiger er diese Not-fallbehandlung aber anwenden muss, desto sicherer istdie Feststellung, dass in der Therapie etwas nicht stimmt.

Berichten Sie Ihrem Arzt, wenn Sie regelmäßig Ihr Akut-medikament verwenden müssen, weil immer wieder Be-schwerden auftreten. Für die künftige Behandlung und denweiteren Krankheitsverlauf ist es überaus wichtig, nachdem potenziellen Auslöser der Atemnot zu fahnden. DurchMeiden des Kontaktes mit dem Auslöser oder durch eineUmstellung der Therapie kann versucht werden, das zu-künftige Auftreten von Beschwerden zu verhindern.

Zwei Besonderheiten sind zu beachten:1. Zeitlich begrenztes Asthma oder an Intensität

wechselndes Asthma!Eine Besonderheit sind Patienten, die nicht das ganze Jahrunter Beschwerden leiden oder bei denen die Intensitätder Beschwerden im Jahresverlauf wechselt. Es leuchtetein, dass zum Löschen eines großen Feuers mehr Lösch-mittel benötigt werden als bei einem kleinen Feuer. Schla-gen die Flammen plötzlich höher, muss auch mehr Lösch-mittel zum Einsatz kommen. Auch beim Asthma muss dieIntensität der Behandlung an eine wechselnde Intensitätdes Krankheitsprozesses angepasst werden. Ein Beispielsoll diese spezielle Vorgehensweise verdeutlichen:

Bei einem Asthmatiker ist neben anderen Auslösern eineAllergie gegen Birkenpollen nachgewiesen. Sein Asthma

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ist mit der regelmäßigen Inhalation einer Dosis eines Korti-sonpräparates pro Tag ausreichend stabil und er verspürtkeine Beschwerden mehr. Nur zur Zeit der Birkenblüte pla-gen ihn immer wieder noch Beschwerden.

In diesem Fall muss die Behandlung im Jahresverlauf auchan die wechselnden Belastungen angepasst werden. Aus-reichend früh vor dem Beginn der Birkenblüte wird die In-tensität der Behandlung angehoben, wodurch das Aufkei-men von Beschwerden unterbunden werden kann.Allenfalls die Intensität des Birkenpollenfluges kann jetztnoch Bedeutung haben und eine erneute Anpassung not-wendig machen. Nach dem Ende der Birkenblüte kanndann die Intensität der Therapie wieder auf das vorherigeMaß reduziert werden.

Verspürt dieser Patient ausschließlich zum Zeitpunkt derBirkenblüte Beschwerden und ist er sonst das ganze Jahrbeschwerdefrei, muss selbstverständlich auch nur für die-sen Zeitraum eine Therapie durchgeführt werden. Damiterst gar keine Beschwerden auftreten können, sollte mitder Behandlung aber ausreichend früh, das heißt zwei bisdrei Wochen vor Beginn der „Saison“, begonnen werden.

Bei Asthmatikern, die nur wenige Wochen oder Monateim Jahr Beschwerden verspüren, sollte auf jeden Fall in der„beschwerdefreien“ Zeit geprüft werden, dass auch wirk-lich keine Entzündung mehr vorhanden ist, die doch eineBehandlung erfordert. Häufig findet man im beschwerde-freien Intervall doch noch ein „kleines Feuer“; einenSchwelbrand, der zwar keine oder nur minimale Be-schwerden verursacht, der aber auf Dauer doch Spät-schäden verursachen kann. Und dann ist eben auch im„beschwerdefreien“ Intervall eine Behandlung mit ganzgeringer Dosis empfehlenswert, um einer plötzlichen Ver-schlimmerung und den oben geschilderten Dauerschädenvorzubeugen.

2. Gelber Auswurf!Häufig bemerken Asthmatiker einen gelblich verfärbtenAuswurf. Schnell wird dann der Ruf nach einem Antibio -

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Page 27: Luftpost - Zeitschrift

COPD, Asthma & Co. Luftpost27Herbst 2011

tikum laut, denn gelber Auswurf wird mit einer eitrigen,durch Bakterien verursachten Bronchitis gleichgesetzt.

Aber bei einem Asthma kann vermehrtes und gelblich ver-färbtes Sputum auftreten, ohne dass Bakterien als Auslöserin Frage kommen. Bei Zunahme der asthmatischen Ent-zündung kommt es ganz besonders bei einem allergischenAsthma zur Zunahme der Schleimbildung und dann auch

zu einer Gelbverfärbung des Sputums. Die Behandlungmit einem Antibiotikum kann dann nicht helfen. Diese „Ver-schlechterung“ bessert sich aber schnell nach Intensivie-rung der Behandlung mit dem Entzündungshemmer, dasheißt mit einer Anhebung der Dosis des Kortisons zur Inhalation. Viele erfahrene Asthmatiker nehmen diese Änderung der Therapie selbstständig vor und suchen ih-ren Arzt nur bei ausbleibendem Effekt auf.

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Asthmatiker, die Sport treiben, können ihre Erkran-kung besser unter Kontrolle bringen als Asthmatiker,die ausschließlich Medikamente einnehmen. Daraufweisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaftfür Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Ber-lin hin. „Eine aktuelle Studie (im European RespiratoryJournal 2011, Band 37, Seite 318-323) hat gezeigt,dass Patienten, die zunächst dreimal pro Woche unterAnleitung und dann fünfmal pro Woche selbstständigein herzfrequenzgesteuertes Ausdauertraining absol-vieren sowie zusätzlich einmal pro Woche Krafttrai-ning machen, deutlich bessere Ergebnisse erreichenbezüglich ihrer Asthmakontrolle, ihrer Lebensqualitätund ihrer physischen beziehungsweise aeroben Fit-ness“, erläutert Professor Dieter Köhler vom wissen-schaftlichen Beirat der DGP und Leiter der Lungen-fachklinik Kloster Grafschaft im sauerländischenSchmallenberg. Eine gute Asthmakontrolle bedeutet,dass Asthmabeschwerden (pfeifende Atemgeräusche,Husten, Kurzatmigkeit, Engegefühl oder Schmerzen inder Brust) vor allem nachts nur noch selten bis garnicht mehr auftreten und dass der Patient wenigerNotfallmedikamente benötigt.

Insbesondere auch Asthmatiker mit zusätzlichenÄngsten und Depressionen profitierenBisher war der Nutzen von körperlichem Training beiAsthma weit weniger gut belegt als beispielsweise beider chronischen Lungenerkrankung COPD. „Es gibtnach wie vor viele Asthmatiker, die trotz optimalerMedikation und Patientenschulung keine ausreichen-de Asthmakontrolle erreichen, die also häufig Be-schwerden bis hin zu plötzlichen Asthmaanfällen er-leiden“, erklärt Köhler. „Diese Studie beweist, dassAusdauertraining einen wichtigen Beitrag liefernkann, um die Asthmakontrolle, Lebensqualität und kör-perliche Leistungsfähigkeit der Patienten zu verbes-sern. Das gilt übrigens insbesondere auch für Asthma-tiker, die zusätzlich unter Ängsten und Depressionenleiden, wie bereits eine ältere Studie (siehe Chest2010, Band 138, Seite 331-337) aufgezeigt hat: Die-se Patienten können bereits von 60 Minuten Ausdau-ertraining pro Woche erheblich profitieren.“

Quelle: www.lungenaerzte-im-netz.de

Asthmatiker können durch Ausdauersport ihre Asthma -kontrolle erheblich verbessern

Page 28: Luftpost - Zeitschrift

COPD, Asthma & Co.28

Die Behandlung wird nicht durchgeführt!Bedauerlicherweise wissen wir, dass viele Kranke nicht be-reit sind, eine Behandlung durchzuführen. Dafür gibt esviele mögliche Erklärungen, von denen einige erwähntwerden sollen:•Der Asthmatiker sieht nicht ein, dass er unter einer chro-

nischen Krankheit leidet und dass diese schwerwiegen-de Komplikationen verursachen kann.

•Der Asthmatiker sieht nicht ein, dass er zur Beseitigungder Beschwerden eine Behandlung durchführen soll.Die Beschwerden erträgt er geduldig ohne Medika-ment.

•Die Angst vor der „gefährlichen Chemie“, besondersvor dem Kortison, hält ihn von einer Behandlung ab.

Die Folgen:•Beschwerden müssen ertragen werden!•Gefährliche, eventuell sogar lebensgefährliche Asthma -

anfälle können auftreten!• Im Notfall muss dann viel mehr „Chemie“ eingesetzt

werden als bei einer regelmäßigen Behandlung not-wendig geworden wäre.

•Bei Kindern kann die Entwicklung einer gesunden Lunge gestört sein, was sich dann auf das ganze Lebenauswirken wird!

•Das Asthma erhält Zeit, Spätschäden zu verursachen!

Die Behandlung wird nicht regelmäßig durch geführt!Leider wissen wir Ärzte auch, dass unsere Patienten nichtimmer unseren Weisungen bedenkenlos zu folgen bereitsind. Viele Asthmatiker machen den entscheidenden Feh-ler, dass sie die Behandlung nur bei spürbaren Beschwer-den durchführen.

Fehlen Beschwerden, wird die „Chemie“ weggelassen. Er-staunlicherweise neigen selbst Patienten mit einem schwe-ren Asthma und intensiveren Beschwerden dazu, ihre Dau-erbehandlung nur unregelmäßig durchzuführen.

Völlig abgesehen davon, dass diese Patienten unnötig lei-den müssen, können die Flammen der Entzündung nahezu

Advanced Variable Loading bei inspiratorischem Atem -muskulaturtraining (IMT)

Erstmals wird die Nutzung der patentierten AVL-Technologie in digitalen Atemmuskulaturtrainern vonPOWERbreathe ermöglicht. Advanced Variable Loa-ding (AVL) bezeichnet eine Technologie zur individuel-len Widerstandseinstellung bei inspiratorischem Atem -muskulaturtraining zur noch effektiveren Linderung vonBeschwerden bei Asthma, COPD sowie zur verbesser-ten Konditionierung von Patienten bei intensivmediz i -nischen Eingriffen wie z.B. Lungentransplantationen.Mittels IMT werden nachweislich Notmedikationen ge-senkt, Arztkonsultationen verringert, stationäre Liege-zeiten verkürzt und die Lebensqualität entscheidendverbessert.

Diese Technik kommt bei den Geräten der POWER -breathe K-Serie zum Einsatz und ermöglicht die Mes-sung der Atemparameter des Nutzers bis zu 500x/ Sekunde.Die Widerstandsverstellung im Piezo-Ventilkopf der K-Serie erfolgt bis zu 4.000x/Sekunde für bestmögli-che Ausnutzung der Atemkraft des Patienten.Zusätzlich verfügen die Geräte der POWERbreathe K-Serie über eine Auswertungsfunktion zur Bestim-mung der Therapiefortschritte wie bsp. geatmetes Volumen, Kraft der Atemmuskulatur sowie inspiratori-scher Atemfluss des Patienten. Die Bestimmung desMIP ist in den Geräten der POWERbreathe KH-Serieserienmäßig und beim KH2 über USB-Schnittstelle indie beigefügte BreatheLink-Software übertragbar. Weitere Informationen erhalten Sie unterwww.lungentrainer.de, unter Tel. +49-4171-4094373,Ihrem Facharzt oder Ihrem Fachhandelspartner vorOrt.

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COPD, Asthma & Co. Luftpost29Herbst 2011

ungebremst ihren Schaden verursachen. Das Endergebniskann dann die eingangs bereits erwähnte Dauerobstruk-tion sein. Und dann kann eine Behandlung nur noch die„neuen“ Beschwerden bessern, die Spätschäden könnennicht mehr rückgängig gemacht werden.

Ein weiterer „Fehltritt“ sind die sogenannten Drug Holi-days (Medikamentenferien). Im Urlaub, fern der Belastun-gen von zu Hause und auch fern der bekannten Auslöserneigen viele Asthmatiker dazu, ihre Therapie vorüberge-hend auszusetzen. Ihnen geht es ja so gut, dass sie dieMedikamente nicht mehr benötigen. Bestätigt werden siein ihren Überlegungen, weil ja auch nach dem Weglassender Medikamente Beschwerden nicht umgehend auftre-ten. In dieser Situation haben sie aber leider einige Fehl-überlegungen angestellt:•Nachdem das Löschen unterbrochen worden ist, dau-

ert es eine ganze Weile, bis die Flammen der Entzün-dung wieder lichterloh lodern und Beschwerden spür-bar werden.

• In der Tat kann ein Mensch mit einem allergischenAsthma „seinen“ speziellen Auslösern aus dem Wegegehen und auf diese Weise einer Beschwerdezunahmezu Hause entgehen (zum Beispiel Urlaub zur Zeit derBirkenblüte). Alle anderen dauerhaft vorhandenen Aus-löser aber werden nur vorübergehend durch die Abwe-senheit von zu Hause gemieden. Zu Hause werden sieaber erneut und unvermindert zuschlagen.

Die Katastrophe folgt nach der Rückkehr aus dem Urlaub.Alle Auslöser, die zu Hause lauern, treffen auf einen un-geschützten Körper und können sich mit ihrer ganzenMacht auswirken. Viele solcher Asthmatiker sind schon er-holt aus dem Urlaub zurückgekehrt und nur wenige Stun-den oder Tage nach ihrer Rückkehr mit einem lebensbe-drohlichen Asthmaanfall auf der Intensivstation gelandet.

Weit verbreitet ist auch der Irrglaube, man dürfe die Me-dikamente möglichst nur in geringer Menge und nicht zuhäufig verwenden, weil diese bei dauerhafter Anwendungihre Wirkung verlieren würden. Aus diesem Trugschluss

heraus wird eine Behandlung nur unregelmäßig und ge-rade so intensiv durchgeführt, dass die übrig bleibendenBeschwerden gerade noch zu ertragen sind.

Die Medikamente, die wir beim Asthma verwenden, ver-lieren ihre Wirkung und Wirkstärke nicht. Wer eine zu geringe Dosis wählt, ermöglicht aber dem weiterhin glim-menden Feuer, Beschwerden und Spätschäden zu verur-sachen.

Die Behandlung wird nicht korrekt durchgeführt!Es ist gut verständlich, dass unsere Patienten eine Bewer-tung der ihnen verordneten Medikamente vornehmen. Eines der Kriterien für die Beurteilung ist die spürbare Wir-kung nach deren Anwendung.

Die Beta-Agonisten (Bronchodilatatoren/Erweiterer) er-weitern die Atemwege und lindern damit in erster LinieHusten und Luftnot beim Asthma. Im Gegensatz zu dieserumgehend nach der Inhalation spürbaren Wirkung ändertsich nach einmaliger Inhalation eines Kortisonpräparatesspürbar nichts. Schnell fragt sich der Asthmatiker, warumer das Kortison inhalieren soll, wo doch das andere Me-dikament seine Beschwerden schnell beseitigen kann undvor allen Dingen auch dann, wenn er dessen Wirkung be-nötigt. Er bricht die Inhalation des Kortisons ab und ver-lässt sich auf das andere Medikament, das eigentlich janur zur Erweiterung der Atemwege im Notfall verwendetwerden soll.

Wer ausschließlich seinen Bronchodilatator inhaliert, dasheißt kein Kortison als Basis der Behandlung anwendet,lindert zwar schnell seine akut aufgetretenen Beschwer-den. Er sollte sich aber auch der Gefahren dieser fortge-setzten Notfallmaßnahme bewusst sein.Die Bronchodilatatoren haben nur eine beschränkte Wirk-dauer von vier bis sechs (kurz wirkende), maximal acht biszwölf Stunden (lang wirksame) und bis zu 24 Stunden(ultralang wirkende; das einzige Medikament dieserGruppe ist für die Behandlung des Asthmas nicht zuge -lassen). Viel schlimmer und gefährlich ist aber, dass die

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COPD, Asthma & Co.30

Reaktionsbereitschaft der Bronchien gesteigert wird, aufAuslöser zu reagieren. Die Gefahr, einen bedrohlichenAsthmaanfall zu erleiden, wird größer!

Vielleicht fehlt die Information oder der Asthmatiker neigtdazu, den Worten seines Arztes keinen ausreichendenGlauben zu schenken.•Nur das Kortison kann die Entzündung der Schleim-

haut eindämmen und damit der Bildung von Entzün-dungsstoffen und dem Fortschreiten des Entzündungs-prozesses Einhalt gebieten.

•Alle anderen Medikamente, die beim Asthma sonstnoch Anwendung finden, sind ausschließlich dazu da,die Wirkung des Kortisons zu verstärken oder im Not-fall helfen zu können. Sie sind allenfalls in der Lage,die Hitze des Feuers vorübergehend etwas zu reduzie-ren. Das Feuer selbst beeinflussen sie nicht.

Wer so handelt, enthält sich noch eine große Belohnungvor! Wird eine korrekte Behandlung regelmäßig durchge-führt, kommt der Zeitpunkt, zu dem man vorsichtig versu-chen kann, die Dosis des Kortisons zu reduzieren. DieFlammen der Entzündung sind so weit eingedämmt, dassauch eine kleinere Dosis ausreicht, den Effekt aufrecht-zuerhalten.

Die Behandlung wird nicht entsprechend dem Behandlungsplan durchgeführt!Ein Koch verwendet seine Gewürze, um dem Gericht ei-nen guten Geschmack zu schenken. Dazu ist nicht nur eineinziges Gewürz geeignet. Die Kunst besteht darin, beim

Würzen die richtigen Gewürze in der Anzahl und in derMenge zu verwenden. In der Medizin ist es nicht anders.Auch hier bestimmt die richtige Zusammenstellung der Me-dikamente und deren Dosis die bestmögliche Behandlung.Wenn ein Patient eines der Medikamente weglässt oder inder Dosis verändert, stört er das optimale Zusammenspielder Medikamente und setzt den Therapieerfolg leichtfertigaufs Spiel.

Führen Sie ihre Behandlung so durch, wie Ihr Arzt es vor-geschlagen hat. Änderungen sollten ausschließlich nachRücksprache mit ihm als dem Fachmann erfolgen. Dies giltnatürlich ganz besonders für den Fall, dass Sie glauben,eines der Medikamente nicht vertragen zu können.

Die Inhalation wird nicht korrekt durchgeführt!Genauer müsste diese Feststellung lauten: Die Inhalationkann nicht korrekt durchgeführt werden oder wird nichtkorrekt durchgeführt. In beiden Fällen kommt in den Bron-chien nichts an und die Krankheit bleibt letztlich unbehan-delt, auch wenn der Asthmatiker seine Inhalation regel-mäßig durchführt.

1. Die Inhalation kann nicht korrekt durchgeführt werden!

Es gibt eine ganze Reihe unterschiedlicher Inhaliergeräteund es ist die große Kunst eines Arztes, das für den spe-ziellen Patienten geeignete Gerät auszuwählen. Was nut-zen die besten Medikamente, wenn die Anwendung nichtkorrekt erfolgt. Grundsätzlich kann jeder Mensch mit allenvorhandenen Geräten zurechtkommen. Und doch gibt es

MADISON (ikr). Patienten mit hohem Risiko für eineobstruktive Schlafapnoe (OSA) haben einer aktuellenStudie zufolge häufig ein schlecht kontrolliertes Asth-ma.

Schlafapnoe stört AsthmakontrolleDie CPAP-Therapie kann bei Asthmatikern mit Schlaf -apnoe offenbar die Asthmakontrolle verbessern. US-Forscher sehen nun die Empfehlungen in Leitlinien be-stätigt, wonach bei unzureichend kontrolliertemAsthma nach einer OSA gefandet werden soll (Chest2010; 138 (3): 543). Nach den Ergebnissen von ers -ten, kleinen Studien hat die Therapie mit Atemmaske(CPAP) bei Patienten mit Schlafapnoe die Asthmakon-trolle deutlich verbessert.

In ihrer aktuellen Studie haben die US-Forscher 472Asthmatiker untersucht. 17 Prozent hatten ein schlechtkontrolliertes Asthma – beurteilt etwa nach der Einse-

kundenkapazität (FEV1) und dem Verbrauch an kurz-wirksamen Beta-2-Mimetika zur raschen Symptomlin-derung.

Und 23 Prozent der Patienten hatten ein hohes OSA-Risiko – ermittelt nach einer Fünf-Punkte-Skala, in derzum Beispiel lautes Schnarchen und Atemaussetzerwährend des Schlafs berücksichtigt wurden.

Aus den erhobenen Daten haben die US-Experten be-rechnet, dass bei Patienten mit hohem OSA-Risiko dieRate derjenigen mit schlecht kontrolliertem Asthma2,87-fach höher ist als bei Patienten ohne ein solchesRisiko, und zwar unabhängig von anderen Risiko -faktoren für schlechte Asthmakontrolle wie Adipositas(Übergewicht).

Quelle:Ärzte Zeitung, 28. September 2010

Schlafapnoe stört AsthmakontrolleHohes Apnoerisiko bedeutet dreifaches Risiko für schlecht kontrolliertes Asthma

Page 31: Luftpost - Zeitschrift

COPD, Asthma & Co. Luftpost31Herbst 2011

eine Reihe von Störungen, die den Umgang mit einigen der angebotenenGeräte undurchführbar werden lassen.

Ein Rheumapatient leidet gleichzeitig unter Asthma. Sind seine Hände durchdas Rheuma verformt worden, wird er unter Umständen kaum in der Lagesein, ein Dosieraerosol korrekt zu bedienen.Jedes der angebotenen Geräte hat seine Vorzüge, aber auch einige Nach-teile, die für eine erfolgreiche Inhalation zu beachten sind. Dazu wurde aus-führlich in den letzten beiden Ausgaben der „Luftpost“ berichtet.

Haben Sie Probleme im Umgang mit Ihrem Inhaliergerät, dann zögern Sienicht, Ihren Arzt darauf anzusprechen!

2. Die Inhalation erfolgt nicht korrekt!Aus zahlreichen Untersuchungen wissen wir, dass ein großer Teil aller Pa-tienten, die eine Inhalation vornehmen, dabei Fehler begehen, die den Er-folg verhindern. Was nützen die besten Medikamente, wenn sie nicht dort ankommen, wo sie wirken sollen?

Besonders häufig werden Fehler begangen, wenn eine Einweisung in diekorrekte Inhalation bei der Erstversorgung unterbleibt und wenn mehrereunterschiedliche Inhaliergeräte verwendet werden müssen. Eine Behand-lung sollte aus diesem Grund niemals ohne eine ausführliche Einweisung indie korrekte Inhalationstechnik begonnen werden.

Bereits nach drei Tagen machen 30 Prozent aller Patienten Fehler beim In-halieren, selbst wenn sie korrekt eingewiesen worden sind.

Die einzige Lösung für eine erfolgreiche Inhalation kann deshalb nur eineregelmäßige Kontrolle sein, ob sich Fehler eingeschlichen haben. Bitten Sieihren Arzt regelmäßig und immer wieder, Ihre Inhalationstechnik zu über-prüfen und eventuell zu korrigieren.

Eine internationale Arbeitsgruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, die In-halation erfolgreicher zu machen. Wich tige Informationen rund um dieInhalation finden Sie auf deren Internetseite (www.admit-online.info).

FazitJeder Asthmatiker, der seine Behandlung mit der richtigen individuellen Zusammenstellung der verordneten Medikamente regelmäßig und korrektdurchführt, kann ein beschwerdefreies Leben führen!

Wenn diese Feststellung auf Sie nicht zutrifft, sollten Sie über die dafür mög-lichen Gründe nachdenken und Ihren Arzt aufsuchen. In partnerschaftlicherZusammenarbeit sollten Sie nach den Ursachen fahnden und diese abzu-stellen versuchen.

Dr. med. Thomas Hausen, EssenArzt für Allgemein- und Sportmedizin

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Page 32: Luftpost - Zeitschrift

Therapie32

D urch ein Training auf speziellen Vibrationsplatten las-sen sich in Abhängigkeit von der Schwingungsfre-

quenz und der ausgeführten Übung unterschiedliche Zielevon einer Muskellockerung bis hin zum Muskelaufbau erreichen. Das Wirkprinzip eines intensiven Vibrationstrai-nings beruht dabei auf unwillkürlich ausgelösten Muskel-anspannungen, welche zu einer Erhöhung der Maximal-kraft und somit zu einer Leistungssteigerung beitragenkönnen.

Das Training auf Vibrationsplatten wird in verschiedenenBereichen der Rehabilitation, zum Beispiel bei Osteoporo-se oder nach einem Schlaganfall, bereits erfolgreich ein-gesetzt. Vor allem für Patienten mit schwerer COPD, diebegleitend häufig an Muskelabbau und somit Leistungs-defiziten leiden, könnte diese neue Trainingsmethode somit von besonderer Bedeutung sein.

Die Effekte eines Vibrationstrainings speziell bei COPD- Patienten wurden bislang noch in keiner Studie untersuchtund waren deshalb Ziel unserer aktuellen Untersuchung.

In diese Studie wurden 40 COPD-Patienten im Schwere-grad III und IV eingeschlossen und jeweils in eine vonzwei Trainingsgruppen eingeteilt. Alle Patienten durchlie-fen dabei eine dreiwöchige stationäre Rehabilitation mitidentischen Inhalten: medizinische Betreuung, Ausdauer-und Krafttraining, Atemtherapie, physikalische Maßnah-men, Schulung, Ernährungsberatung sowie psychologi-sche Unterstützung. Desweiteren führten alle Patientendreimal pro Woche für dreimal drei Minuten ein Kniebeu-gentraining durch.

Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen bestandlediglich darin, dass die Patienten der Vibrationstrainings-gruppe die Kniebeugen auf der Galileo®-Vibrationsplattedurchführten (Abbildung 1), die Patienten der Kontroll-gruppe auf normalem Hallenboden.

Das besondere Patent der Galileo®-Vibrationsplatte funk-tioniert wie eine kleine Wippe auf der im schnellen Wech-sel immer nur ein Bein für circa drei Zentimeter nach obenbewegt wird. Während die Kniebeugen auf der Platte aus-geführt wurden, vibrierte diese mit 24 bis 26 Schwingun-

gen pro Sekunde, was die Standsicherheit der Patientenjedoch nicht beeinträchtigte. Diese wechselseitige Bewe-gung wird im Becken ausgeglichen und simuliert somit ansatzweise die Muskelaktivierung des menschlichenGangs. Die dabei auftretenden „Stoßbelastungen“ sindgeringer als beim normalen Gehen.

38 Patienten konnten die Studie erfolgreich abschließenund wurden in die Analyse einbezogen. Als Ergebnissewurden die Sechs-Minuten-Gehteststrecke, ein Fragebo-gen zur Lebensqualität (CRQ) sowie die funktionelle Leis-tungsfähigkeit anhand eines „Aufsteh-Tests“ erhoben.Beim „Aufsteh-Test“ wird die Zeit gemessen, die der Pa-tient benötigt, um fünfmal hintereinander so schnell wiemöglich von einem Stuhl aufzustehen und sich wieder hin-zusetzen. Eine Zeit von unter zehn Sekunden wird dabeials „normal“ angesehen. Mit diesem Test wird versucht, ei-ne möglichst alltagsrelevante Situation zu simulieren, umden tatsächlichen Nutzen eines Trainingsprogrammes fürden Patienten erkennbar zu machen.

Die Patienten der Kontrollgruppe wurden beim „Aufsteh-Test“ vom Anfang bis zum Ende der Rehabilitation um 1,6

Effekte eines Vibrationstrainings im Rahmen einer pneumo-lo gischen Rehabilitation bei Patienten mit schwerer COPD

Abbildung 1:Training auf derVibrationsplatte

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Page 33: Luftpost - Zeitschrift

Therapie Luftpost33Herbst 2011

Sekunden schneller, die Teilnehmer der Vibrationstrai-ningsgruppe sogar um 5,2 Sekunden (Abbildung 2). Dieser Effekt beruht vermutlich auf dem effektiveren Zusammenspiel der verschiedenen Muskelgruppen, dasdurch das Vibrationstraining ausgelöst werden kann. Beider Veränderung der Sechs-Minuten-Gehteststrecke ergabsich ein ähnliches Verhältnis. Beide Gruppen konnten sichgut verbessern; die Vibrationstrainingsgruppe verbessertesich aber auch hier deutlicher (plus 41Meter mehr als dieKontrollgruppe). Die Lebensqualität verbesserte sich inbeiden Gruppen vergleichbar gut. Hier ergab sich keinUnterschied zwischen den Gruppen.

Abbildung 2: Ergebnisse des „Aufsteh-Tests“(Zeit für fünfmaliges Aufstehen und Hinsetzen)

Die Integration eines Vibrationstrainings in das Trainings-programm einer stationären pneumologischen Rehabi -li tation bei Patienten mit schwerer COPD scheint eine effektive Methode darzustellen, die zusätzlich zum „Stan-dard-Rehabilitations-Programm“ eine weitere Leistungsstei-gerung bewirken kann. Generell wurde das Vibrationstrai-ning von den Patienten gut toleriert und positiv bewertet.Über den gesamten Studienverlauf wurden im Zusammen-hang mit dem Vibrationstraining keinerlei unerwünschte Effekte oder Nebenwirkungen beobachtet.

Neben Reha-Kliniken bieten auch immer mehr Fitness -studios ein Training auf Vibrationsplatten an, das geradePatienten mit fortgeschrittener COPD unter fachgerechterAnleitung anwenden können und sollten. Als grobe Trai-ningsempfehlung könnte man sich an zwei bis drei Trai-ningseinheiten pro Woche für je dreimal drei Minuten beiFrequenzen von 24 bis 26 Hertz orientieren. Ein Vibra-tionstraining darf jedoch keinesfalls als Ersatz für eine her-kömmliche Trainingstherapie angesehen werden, da dieRumpf- und Armmuskulatur nur bedingt trainiert werdenkönnen und ein Ausdauertraining auf der Vibrationsplattenicht möglich ist.

Rainer Glöckl, SchönauDiplom-SportwissenschaftlerSchön Klinik Berchtesgadener Land www.mediclin.de

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Page 34: Luftpost - Zeitschrift

D as Kompetenznetz Asthma und COPD sucht noch Patienten, die an einer COPD erkrankt sind und an

einer wichtigen Studie teilnehmen möchten.

Bereits vor Jahren hat sich die Erkenntnis durchgesetzt,dass COPD nicht nur eine Erkrankung der Lunge ist, son-dern den gesamten Körper betrifft. Fachleute bezeichnensie deshalb als „systemische Erkrankung“. Dem liegt dieBeobachtung zugrunde, dass viele Patienten mit COPDunter sogenannten Komorbiditäten, also Begleiterkrankun-gen, leiden: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporoseund Depressionen sind nur einige davon. Daraus ergebensich vor allem für Diagnose und Therapie besondere Her-ausforderungen. So kann sich eine COPD auch hinter einer Herz-Kreislauf-Erkrankung verbergen, aufgrund teil-weise ähnlicher Symptome wie Atemnot. Bei der Betreu-ung von Patienten mit Komorbiditäten wird es immer mehrdarauf ankommen, die Behandlung so abzustimmen, dassnicht eine Teilerkrankung auf Kosten einer anderen be-handelt wird und sich die positiven therapeutischen Effek-te möglichst ergänzen.

Diesem bedeutenden Feld von Problemen widmet sich diedeutsche nationale Kohortenstudie COSYCONET (COPDand Systemic Consequences – Comorbidities Network).Sie erfolgt im Rahmen des „Kompetenznetzes Asthma undCOPD“, einem Forschungsverbund, der vom Bundesminis-terium für Bildung und Forschung finanziert wird. Beteiligtsind derzeit 23 Partner-Studienzentren in ganz Deutsch-land. Dort durchlaufen die Teilnehmer in einem Zeitraumvon 18 Monaten dreimal ein umfangreiches Untersu-chungsprogramm.

Teilnehmer müssen die folgenden Bedingungen erfüllen:•Die Diagnose COPD sollte nach Möglichkeit durch

einen Pneumologen gestellt sein.•Sie müssen 40 Jahre oder älter sein.

Große Studie zur COPDWeitere Teilnehmer gesucht

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•Sie müssen in der Lage sein, die Anforderungen physisch und psychisch zu erfüllen.

•Sie sollten bereit sein, in einem Zeitraum von 18 Monaten insgesamt dreimal eine Visite in einemder Studienzentren wahrzunehmen.

Bei folgenden Gegebenheiten können Patienten nicht auf-genommen werden:•Zustand nach lungenchirurgischem Eingriff (zum Bei-

spiel Lungenvolumenreduktion, Lungentransplantation)•mittel- bis schwergradige Exazerbation in den letzten

vier Wochen vor Einschluss (in diesem Fall kann abermöglicherweise ein späterer Termin wahrgenommenwerden)

•Nachweis einer Tumorerkrankung der Lunge und diesbezügliche Behandlung

In der Studie werden keine neuen Medikamente geprüftund die Therapie bleibt nach wie vor dem behandelndenArzt überlassen. Dennoch werden die Teilnehmer und derArzt von den vielfältigen Untersuchungen profitieren, diemit modernsten Methoden erfolgen. Die jeweiligen Er-gebnisse stehen nämlich nicht nur Wissenschaftlern, son-dern auch unmittelbar den Patienten zur Verfügung. Derbetreuende Pneumologen oder Hausarzt kann diese Be-funde in die Therapie mit einfließen lassen.

Weitere Informationen erhalten Interessierte hier:•Unter der Rufnummer 06421/5861015 erreichen Sie

dienstags und mittwochs von 11.00 bis 13.00 Uhr diePatientenhotline des Kompetenznetzes Asthma undCOPD. Gerne beantworten wir dort Ihre Fragen zurStudie.

•www.asconet.net: Informationen zur Studie, zu den Erkrankungen Asthma und COPD, Kontaktformular, Aktuelles, Veranstaltungen, Pressespiegel

•Kompetenznetz Asthma und COPD, Philipps-Univer-sität Marburg, Sonnenblickallee 13, 35039 Marburg,Telefon: 06421/5864536, Fax: 06421/5864537, E-Mail: [email protected]

Zu Ihrer Information34

Page 35: Luftpost - Zeitschrift

Zu Ihrer Information Luftpost35Herbst 2011

H usten zählt zu den häufigsten Beschwerden, auf-grund derer Patienten einen Arzt aufsuchen. Den-

noch wird der Husten häufig sowohl von Patienten alsauch von Ärzten bagatellisiert. Dies kann schlimme Folgenhaben!

Husten kann einerseits eine natürliche und wichtige Ab-wehrreaktion, ein Reflex, sein. Zum Beispiel wenn wir et-was versehentlich verschluckt haben oder wenn ein Fremd-körper, zum Beispiel Staub, in unsere Atemwege kommt.

Husten kann andererseits ein Anzeichen für eine heranna-hende Erkältung oder für viele andere Erkrankungen sein.Husten ist das Symptom beinahe aller Bronchial- und Lun-generkrankungen, aber auch einiger Erkrankungen deroberen Atemwege.

Umwelteinflüsse und Erkrankungen können Atemwegeund insbesondere die Lunge derart belasten, dass Atem-wegserkrankungen chronisch, das heißt dauerhaft, wer-den.

Ein lang anhaltender Husten ist keinesfalls harmlos; er soll-te stets durch eine ärztliche Untersuchung diagnostisch ab-geklärt werden.

Mit der Broschüre möchten wir Ihnen wichtige Informatio-nen zum Thema Husten geben. Vor allem wollen wir Ihnenein Basiswissen zu möglichen Erkrankungen, die in Ver-bindung mit dem Symptom Husten stehen können, vermit-teln. Sie erfahren außerdem Wissenswertes über Atmungund Lungenfunktion.

Weiterhin soll die Broschüre dazu beitragen, dass Sie ärzt-liche Empfehlungen und Behandlungsmaßnahmen, die mitIhrem Husten zu tun haben, besser verstehen.

Die Broschüre kann bei der Geschäftsstelle der Patienten-liga Atemwegserkrankungen e.V. bezogen werden.

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Husten … was muss ich tun?

Page 36: Luftpost - Zeitschrift

Wichtige Termine36

A m 7. Mai 2011 fand in Hattin-gen, Ruhr (NRW), das Sympo-

sium Lunge 2011 statt. Es stand unterdem Motto:COPD und LungenemphysemVon der Diagnose bis zur Lungen-transplantationWelche Behandlungsmöglichkeitenstehen den Betroffenen heutzutagezur Verfügung?

Veranstalter waren zum vierten Maldie Patientenorganisationen:

COPD-Deutschland e.V.Selbsthilfegruppe Lungenemphysem-COPD DeutschlandPatientenliga Atemwegserkrankungene.V.

Die Selbsthilfegruppe Lungenemphy-sem-COPD Deutschland und die Pa-tientenliga Atemwegserkrankungene.V. sind in Deutschland mit mehr als80 lokalen und regionalen Gruppen,in denen mehrfach im Jahr über diechronischen AtemwegserkrankungenCOPD und Lungenemphysem, aberauch über das Asthma bronchiale so-wie über alle Aspekte der langfristi-gen Therapie mit Sauerstoff informiertwird, vertreten.

Der COPD-Deutschland e.V., dieSelbsthilfegruppe Lun gen emphysem-COPD Deutschland und die Patienten-liga Atemwegserkrankungen e.V. sinddaher – zusammen betrachtet – inder Bundesrepublik die führendeSelbsthilfegruppierung hinsichtlich

der Vermittlung aktueller, kompetenterund wissenschaftlich fundierter Infor-mationen zur Volkskrankheit COPDauf der lokalen, der regionalen undder Bundesebene.

Das Symposium Lunge 2011 wurdevon 2.112 Teilnehmern – das warenüber 400 mehr als im bisher erfolg-reichsten Jahr 2008 – besucht. Eröff-net wurde die eintägige Veranstaltungvon Jens Lingemann, Hattingen, demInitiator und Organisator desSymposiums und gleichzei tigemGründer und Koordinator der Selbst-hilfegruppe Lungenemphysem-COPDDeutschland sowie Vorsitzender desCOPD-Deutschland e.V.

Nach wie vor werde vor allem diegroße Volkskrankheit COPD, an dermehr als sechs Millionen Deutsche imAlter von über 40 Jahren leiden, mitihren Belastungen für die Betroffenenund für das Gesundheitswesen in derÖffentlichkeit nur unzureichend wahr-genommen.

Die ganz persönliche Botschaft vonJens Lingemann an alle Betroffenenund deren Angehörige lautete daher: Resignieren und kapitulieren Sie nichtvor Ihrer Erkrankung, im Gegenteil,lernen Sie MIT IHR aktiv zu leben!Oder mit Horaz: „Der ideale Tag wirdnie kommen. Der ideale Tag ist heute“.

Trauern Sie nicht den Aktivitätennach, die Sie aufgrund Ihrer gesund-

Trotz schönen Wetters besuchten erstmals über 2.000 Menschen das Symposium Lunge in Hattingen.

Symposium Lunge 2011 – der Erfolg hält anErstmals über 2.000 Teilnehmer

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Page 37: Luftpost - Zeitschrift

Wichtige Termine Luftpost37Herbst 2011

heitlichen Einschränkungen nichtmehr aus üben können, sondern nut-zen Sie bewusst alle Aktivitäten, diesich Ihnen noch bieten. GenießenSie jede Minute Ihres Lebens!

Jens Lingemann dankte vor allemden Referenten, die in der Pneumo-logie national und international alsausgewiesene Experten anerkanntseien. Ihr persönlicher Einsatz, ihreunentgeltliche Teilnahme und ihrweit über das übliche Maß hinaus-gehende Engagement für die Be-lange der betroffenen Patientenseien die wesentliche Grundlage fürden großen Erfolg und die bundes-weite Akzeptanz des Symposiums.

Geleitet wurde die Veranstaltungwiederum von Herrn Professor Dr.Helmut Teschler, Ärztlicher Direktor,Westdeutsches Lungenzentrum,Ruhrlandklinik, Universitätsklinik Essen.

Mehrere Filmteams nahmen die Ver-anstaltung sowohl für aktuelleBericht erstattungen als auch zur Er-stellung der Symposiums-DVD auf(siehe die Anzeige auf Seite 44).

Die folgenden Vorträge wurden aufdem Symposium Lunge 2011 gehal-ten:

Prävention, frühzeitige Diagnoseund stadiengerechte Therapie vonCOPD und Lungenemphysem:Welche Untersuchungen undMaßnahmen sind medizinischsinnvoll?Professor Dr. med. Helmut Teschler,Westdeutsches Lungenzentrum,Ruhrlandklinik, UniversitätsklinikumEssenCOPD – diese vier Buchstaben ste-hen für eine Krankheit, an der mehrals sechs Millionen Deutsche im Al-ter von mehr als 40 Jahren leiden.Dies sind ungefähr 13 Prozent die-ser Personengruppe. Es handelt sichum eine chronische Erkrankung derLunge, die die Atemwege (Bron-chien) und das Lungengewebe (Lun-genbläschen) betrifft. Die Erkran-kung beginnt meist schleichend unddie charakteristischen Symptome(Husten, Auswurf, Atemnot bei Be-lastung) sind genauso unspezifisch

wie die klinischen Zeichen (Gie-men, Pfeifen, Brummen, Auswurf,verlängerte Ausatemdauer). Des-halb verwundert es nicht, wenn eineCOPD entweder erst in einem weitfortgeschrittenen Stadium oder nurdurch Zufall diagnostiziert wird. Für 75 bis 90 Prozent der Erkran-kungen wird Zigarettenrauch ver-antwortlich gemacht. Nur für zehnbis 30 Prozent sind Gründe wie Luft-verschmutzung insbesondere am Ar-beitsplatz, häufige Entzündungender Atemwege, geboren werden alsFrühgeburt sowie die Vererbungeines genetischen Defektes (Alpha-1-Antitrypsinmangel) hauptsächlichverantwortlich.Hinweise für die Erkrankung sindein Alter über 40 Jahre, eine be-stimmte Anzahl an gerauchten Zi-garetten, der Charakter des Hus-tens, insbesondere mit Produktionvon schleimigem Sekret, das vor-wiegend morgens ausgehustetwird. Eine chronische Bronchitis ist zu ei-ner COPD geworden, wenn dieoben beschriebenen Prozesse zu ei-ner Obstruktion (Einengung derAtemwege) der Bronchien undBronchiolen beigetragen haben.Zum Nachweis einer COPD bedarfes einer Lungenfunktionsprüfung –Enge der Atemwege – und beiNachweis einer Obstruktion einesMedikamententestes – Ausmaß derRückbildung der Verengung. Be-steht eine nur teilweise oder gar kei-ne Rückbildung, so ist die Diagnoseeiner COPD bei Verringerung desAtemausstoßes anhand der Lungen-funktion zu stellen. Steht das Em-physem – also der Lungenbläschen-schwund – im Vordergrund derErkrankung, so hört man charakte-ristischer Weise über der Lunge einnur sehr leises Atemgeräusch. Wäh-rend die chronische Bronchitisdurch Husten und Auswurf eindeu-tig charakterisiert ist, ist das Haupt-symptom der COPD die Luftnot un-ter körperlicher Belastung. Eine traurige Realität ist, dass vonden über 70-Jährigen jeder Viertevon einer COPD betroffen ist, dassaber nur die Hälfte (!) der Erkrank-ten wirklich diagnostiziert und be-handelt ist.Die COPD erhält zunehmende Be-

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Ärzteteam: Dr. med. Beatrix Riedlsperger (Leitung)Dr. med. Wolfgang PaaProfessor Dr. med. Wolfgang Petro (Ambulanz)

Page 38: Luftpost - Zeitschrift

Wichtige Termine38

deutung vor allem als Todesursacheund als Kostenfaktor im Gesundheits-system. Schwergradige Erkrankungenschränken die Lebensqualität des Pa-tienten extrem ein, führen zu Arbeits-unfähigkeit, Krankenhausaufenthaltenund vorzeitiger Berentung.

Welche medizinischen Möglichkei-ten stehen aktuell zur Behandlungder COPD und des Emphysems zurVerfügung mit Blick in die Zukunft?Professor Dr. med. Adrian Gillisen,Klinik für Lungen- und Bronchialmedi-zin, Klinikum KasselDie bei weitem wichtigste aller thera-peutischen Maßnahmen bei derCOPD ist die Vermeidung des krank-machenden Auslösers. In den aller-meisten Fällen heißt das, nicht mehrzu rauchen. Alle medikamentösen An-sätze wirken schlechter als der Ver-zicht auf die Zigarette! Schon einechronische Bronchitis, die als chroni-scher Husten mit meist morgendlichemAuswurf definiert ist, gilt als erstes Zei-chen, dass der inhalierte Zigaretten-rauch zu einer Entzündung in denAtemwegen geführt hat, aus der sichspäter eine COPD entwickeln kann. Bronchialerweiternde Medikamente,die sogenannten langwirksamen Be-ta-2-Mimetika, das Tiotropiumbromidund das Theophyllin bilden die Basisder medikamentösen Langzeitthera-pie der COPD. Für den Notfall undbei einer akuten Zunahme der Luftnotstehen sogenannte kurzwirksame Me-dikamente zur Verfügung. Alle diesebronchialerweiternden Medikamentewerden primär inhaliert. Nur das The-ophyllin steht als Tablette zur Verfü-

gung. Der Vorteil der inhalativen An-wendung ist, dass die Medikamente –ohne wesentliche Nebenwirkungen –direkt in die Atemwege gelangen. Infortgeschritteneren Erkrankungssta-dien können diese Medikamenteauch kombiniert eingesetzt werden. Wenn gehäuft Notfälle, die soge-nannten Exazerbationen, auftreten,kann der Arzt ein inhalierbares Korti-son verordnen. Von einer dauerhaftenGabe von Kortisontabletten wirdwegen des fehlenden Wirksamkeits-nachweises und der vielen damit zu-sammenhängenden Nebenwirkun-gen, wenn man von Ausnahmenabsieht, abgeraten.Ergänzt werden diese therapeuti-schen Möglichkeiten durch Gabe vonSauerstoff. Zudem sollte eine medika-mentöse Therapie idealerweise durchRehabilitation, Lungensport, Ernäh-rungsoptimierung und Physio- inklusi-ve Atemtherapie flankiert werden.

Blick in die Zukunft: Neue Substanzenund KombinationstherapienDerzeit sind alle inhalativen Fixkombi-nationen auch für die COPD-Therapiezugelassen. Momentan wird an derKombination eines langwirksamen Be-ta-2-Mimetikums und eines langwirk-samen Anticholinergikums (Tiotro -piumbromid oder ähnliche Präparate)einerseits und andererseits an einer in-halativen Tripeltherapie bestehendaus einem langwirksamen Beta-2- Mimetikum, einem Kortikosteroid undeinem Anticholinergikum gearbeitet.Seit Dezember 2009 steht mit Inda-caterol das erste 24 Stunden wirksa-me Beta-2-Mimetikum zur Verfügung,

das nur einmal am Tag inhaliert zuwerden braucht. Roflumilast ist einneues, als Tablette einzunehmendesantientzündlich wirksames Präparat,das in Deutschland seit 2010 zuge-lassen ist.

Inhalationstherapie bei COPD –Fehlerquellen und Optimierungs-möglichkeitenDr. med. Thomas Voshaar, Medizini-sche Klinik III, Schwerpunkt Pneumo-logie, Allergologie, Zentrum fürSchlaf- und Beatmungsmedizin, Inter-disziplinäres Lungenzentrum, Kran-kenhaus Bethanien MoersDie inhalative Verabreichung von Me-dikamenten ist weltweit die bedeu-tendste Therapieform zur Behandlungvon Asthma bronchiale und COPD. Eine Therapie kann nur dann erfolg-reich sein, wenn die richtigen Wirk-stoffe ausgewählt werden, dieseWirkstoffe mit dem individuell am bes -ten geeigneten Inhalationssystem in-haliert werden, die Inhalationstechnikkorrekt ist und die Inhalationen auchtatsächlich – wie vom Arzt vorgege-ben – regelmäßig durchgeführt wer-den. Die größte Bedeutung für die Be hand-lung obstruktiver Atemwegserkrankun-gen haben treibgasbetriebene Dosie-raerosole, Trockenpulverinhalatorenund Druckluft- beziehungsweise Ultra-schallvernebler. Daneben gibt es neu-ere Systeme wie den Respimat®, dergenau genommen der einzige Vertre-ter einer ganz neuen Gruppe ist (Dop-pelstrahlimpaktionsinhalator). In Trockenpulverinhalatoren liegt dasMedikament in der Regel als ein Ge-

Zentrum für RehabilitationPneumologie und OrthopädieEine Klinik der Deutschen RentenversicherungBayern SüdSalzburger Str. 8-11 in 83435 Bad ReichenhallTelefon: 0 86 51/709-0, Fax 0 86 51/709-683e-mail: [email protected]: www.klinik-bad-reichenhall.de

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• Barrierefreie Klinik mit rollstuhlgeeigneten Zimmern• Optimale Lage in der Fußgängerzone (Kurzone) direkt am Kurpark mit Gradierwerk• Behandlung von Patienten mit Erkrankungen der Atmungsorgane wie Asthma, Bronchitis, COPD, Emphysem,

Lungenfibrosen, Atemwegsallergien sowie orthopädischen Erkrankungen und internistischen Begleit erkran- kungen in ganzheitlicher Form, Anschluss-Rehabilitation, z.B. nach Tumorbehandlung oder Pneumonien

• Vorgehalten werden alle diagnostischen und therapeutischen Verfahren einer pneumologischen Schwerpunkt- Rehabilitationsklinik (z.B. Röntgen, Schlaflabor, Lungenfunktions- und Allergielabor, Bronchoskopie, internis -tische und kardiologische Funktionsdiagnostik, alle Formen der Inhalation, Atemphysiotherapie, allgemeineKranken gymnastik, Lungensport, Med. Trainingstherapie, Patientenschulung, nicht-invasive Beatmung, Diät-beratung, psychologische Hilfen, Sozialberatung)

• Aufnahme von Versicherten der gesetzlichen Rentenversicherung, gesetzlichen Krankenkassen, Selbstzahlernund Privatpatienten

Page 39: Luftpost - Zeitschrift

Wichtige Termine Luftpost39Herbst 2011

misch aus Wirkstoff und Laktose vor.Die Laktose wird verwendet, um dieFließeigenschaften des Pulvergemi-sches und die Dosiergenauigkeit zuerhöhen. Für die am häufigsten verordnetenInhalationssysteme gab Herr Dr.Voshaar einige Hinweise zur korrek-ten Anwendung und zur Fehlerver-meidung. Die Benutzung von Ultra-schall- oder Druckluftverneblernbleibt besonderen Fällen vorbehal-ten. Sie sollten auf keinen Fall vonmehreren Patienten (auch nicht inder Familie!) benutzt werden.Allein die von der korrekten Hand-habung des Gerätes abhängigeMedikamentendosis im Bronchial-system entscheidet über die Wir-kung! Ein Austausch des verordneten Inha-lationsgerätes durch den Apothekerohne Rücksprache mit dem verord-nenden Arzt und ohne erneute Einü-bung des Inhalationsvorganges darfauf keinen Fall von den Patienten to-leriert werden!

Veränderungen von Schlaf und Atmung bei COPD undLungen emphysem. Was kann man tun?Professor Dr. med. Kurt Rasche, HELIOS Klinikum Wuppertal, Klinkum der Privaten UniversitätWitten/Herdecke, Bergisches Lungenzentrum,Klinik für Pneumologie, AllergologieSchlaf- und BeatmungsmedizinDer 24 Stunden dauernde Tag desMenschen ist charakterisiert durcheine typische, sogenannte zirkadia-ne Rhythmik mit einem Wechsel zwi-schen Wach- und Schlafphase. EineSchlafneigung ist nicht nur in derDunkel- beziehungsweise Nacht-phase vorhanden, sondern auch amfrühen Nachmittag. Der Nachtschlaf ist charakterisiertdurch eine rhythmische Abfolge ver-schiedener Schlafstadien. Manunterscheidet anhand der Gehirn-schrift, der Muskelanspannung undder Augenbewegungen Leicht-, Tief-und Traumschlafphasen. Der Schlaf kann bei COPD-Patien-ten durch die auch schon tagsübervorhandenen Atemwegssymptomewie Husten, Auswurf und Luftnot er-heblich gestört sein. Hinzu kommen

störende Einflüsse der typischen,meist chronisch genommenenCOPD-Medikamente, aber auchvon depressiven Verstimmungszu -ständen, die häufig beim COPD- Patienten vorkommen können. Ver-schiedene Ursachen führen beiPatienten mit COPD und Lungenem-physem häufig zu einem gestörtenSchlaf. Die Zunahme der Atemwegsobstruk-tion kann zu Luftnot- und Hustenan-fällen und damit auch zu Weckre-aktionen führen, wodurch wiederumder Schlaf erheblich gestört wird.Durch die Atemwegsobstruktionkann es gleichzeitig aber auch zueiner Zunahme des Rückflusses vonMagensäure in die Speiseröhre (so-genannter gastro-ösophagealer Re-flux) kommen, der wiederum auchzu Weckreaktionen führt oder aberzu einer Zunahme der Atemwegs-obstruktion. Dieses führt wiederumzum Auftreten von Atemwegssymp-tomen während des Schlafs. Darüber hinaus sind fast alle Medi-kamente, die zur Behandlung derCOPD angewandt werden, in derLage, den Schlaf zu stören. Ganzbesonders trifft dies für Theophyllinwie auch die Beta-2-Sympathomi-metika zu. Theophyllin hat koffein-ähnliche Wirkung, Beta-2-Sympa-thomimetika können stresshormon-ähnliche Wirkungen hervorrufen,beides also Wirkungen, die einemungestörten Schlaf entgegenstehenkönnen. Es verwundert daher nicht,dass Patienten mit chronischen Lun-generkrankungen doppelt so häufigwie Lungengesunde Ein- und Durch-schlafstörungen aufweisen. Diesführt dann häufig zu einer vermehr-ten Tagesschläfrigkeit mit gesteiger-ter Einschlafneigung. Letzteres kanndann am anderen Morgen zu mor-gendlichen Kopfschmerzen, allge-meinem Abgeschlagenheitsgefühl,Müdigkeit beim Aufstehen, bis Be-nommenheit – bei Patienten mitCOPD in mehr als 30 Prozent – alsFolge krankhafter, nächtlicherSauerstoffabfälle auftreten. Als klinische Auswirkungen werden eineVerschlechterung der Schlaf- und Lebensqualität, aber auch die För-derung eines Lungenhochdrucksoder sogar eine erhöhte Sterblich-keit diskutiert.

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Wichtige Termine40

Spezielle Schlaffragebögen, ähnlichwie bei Schlafapnoe-Patienten, lassendann weiterhin abschätzen, wie aus-geprägt zum Beispiel die Tagesmü-digkeit des Betroffenen ist. Durch einein der Regel zunächst ambulantdurchführbare Messung der Atmungim Schlaf kann dann entschieden wer-den, ob eine Schlaflaboruntersu-chung erforderlich ist.Wird eine Sauerstoffunterversorgungdes Patienten im Schlaf oder sogar ei-ne krankhafte Erhöhung des CO2-Wertes festgestellt, so können entwe-der eine Sauerstofftherapie und/odereine Masken-Beatmungstherapie er-forderlich werden. Eine Sauerstoffga-be im Schlaf kann bei COPD-Patien-ten zu einer Verbesserung desSchlafprofils führen. Hierbei mussaber auch der CO2-Wert im Blut ge-nau überwacht werden.

Medizinische Trainingstherapie undAtemphysiotherapie bei COPDDr. med. Karin Taube, Jan Kaufmann,Atem-Reha Hamburg GmbH, Ambu-lante ganztägige pneumologische Rehabilitation Körperliches Training und Atem -physiotherapie sind bei Erkrankungender Atmungsorgane unverzichtbareKomponenten einer Langzeittherapie.Bei der COPD sind die nützlichenWirkungen vielfach wissenschaftlichnachgewiesen worden.Warum?, Wie?, Wo? sind die dreiSchlüsselfragen zur erfolgreichen Um-setzung.Die COPD wird heute nicht mehr alslokalisierte Erkrankung der Lungen

aufgefasst, sondern sie geht einher mitentzündlichen Veränderungen undderen Auswirkungen in anderen Or-gansystemen, wie zum Beispiel dergesamten Körpermuskulatur. Husten,Auswurf, Atemnot und Leistungsbeein-trächtigung sind die Hauptsymptome.Der Krankheitsverlauf ist gekennzeich-net durch eine Abwärtsspirale mitatemnotbedingter Inaktivität, zuneh -mender Dekonditionierung, Immobi-lität und Depression. Ein Eckpfeiler der nichtmedikamentö-sen Maßnahme ist dabei das körperli-che Training, denn allein dadurchkönnen die krankhaften Veränderun-gen der Muskulatur gebessert wer-den. Bei bis zu 70 Prozent der COPD-Kranken besteht eine reduzierteMuskelmasse und -kraft. Bei derDurchführung von körperlichem Trai-ning muss zum einen die Einschrän-kung der kardiopulmonalen Leistungs-fähigkeit und zum anderen diekrankhaft veränderte Funktion derMuskulatur berücksichtigt werden. Als Trainingskomponenten spielenAusdauer, Kraft, Beweglichkeit undKoordination eine Rolle. GünstigeAusdauersportarten für den COPD-Kranken sind Gehen, Walken, Laufen,Gehen mit Stockeinsatz und Fahrrad-,Laufband- und Handkurbelergometer.Bei der „Dauermethode“ wird circa20 Minuten trainiert. Die Intensität soll50 bis 70 Prozent der im Belastungs -test erreichten Spitzenleistung betra-gen. Bei der „Intervallmethode“wechseln mehrere kurze Belastungenmit Erholungspausen. Dadurch kannmit höheren Intensitäten trainiert wer-

den, ohne dass die Lunge verstärktüberbläht. In der Praxis spielt dieAtemphysiotherapie eine wichtigeRolle. Dies insbesondere bei der Se-kretretention (festsitzender Schleim),bei der in drei Schritten eine Verbes-serung über eine Sekretverflüssigung,Sekretmobilisation und Sekretelimina-tion zu erzielen ist.Husten kann viele Ursachen haben; erist unbedingt abzuklären. Bleibt aberein quälender, unproduktiver (ohneAuswurf) Reizhusten bestehen, so kön-nen hustenvermeidende Selbsthilfe-techniken eingesetzt werden. Einfa-che Methoden sind die Ausatmunggegen ein Taschentuch oder die Ver-langsamung der Luftströmung durchdie leichte Einengung der Nasengän-ge mit den Fingern.Eine übermäßige dynamische Über-blähung der Lunge kann durch die so-genannte dosierte Lippenbremse, beider gegen die locker aufeinander ge-legten Lippen ausgeatmet wird, ver-hindert werden. Eine weitere Mög-lichkeit ist die Ausatmung gegen einStrohhalmstück. Beide Techniken kön-nen die Ausatmung sowohl in Ruhe alsauch bei Belastung erleichtern undAtemnot mindern. In Untersuchungen wurde festgestellt,dass sich durch den Einsatz solcherTechniken auch die Sauerstoffsä t -tigung des Blutes verbessert. ZurMinderung von Atemnot kommen so -genannte „atemerleichternde Körpe r-stellungen“ (Kutschersitz, Torwarthal-tung, Abstützen gegen eine Mauer)zum Einsatz. Das Abstützen der Armeermöglicht einen besseren Einsatz der

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Wichtige Termine Luftpost41Herbst 2011

Atemhilfsmuskulatur, während eineVorneigung des Oberkörpers im Sit-zen die Zwerchfellfunktion verbes-sert.

Sauerstoff-Langzeittherapie – warum die Therapietreue so wichtig istProfessor Dr. med. Susanne Lang,SRH Wald-Klinikum Gera, 2. Medizinische KlinikObwohl es unstrittig ist, dass derMensch ohne Sauerstoff nicht lebenkann, ist es dennoch für viele Patien-ten mit Erkrankungen der Lungeschwierig zu akzeptieren, dass sieSauerstoff nicht nur zeitweise, son-dern ständig benötigen und folglichauch ständig anwenden sollen. DieGabe von Sauerstoff über mindes-tens 16 Stunden am Tag (besser 24Stunden) ist seit Jahren etabliert undzahlreiche Studien belegen denNutzen. Mit Sauerstoff lässt sich kör-perliches Training wirksamer durch-führen, das rechte Herz wird ent -lastet und so die Lebensdauerverlängert. Die Langzeit-Sauerstoff-therapie (LOT) ist eine wirksameTherapie ohne wesentliche Neben-wirkungen, die häufig nicht ausrei-chend genutzt wird.Neuere Studien aus Großbritannienzeigen, dass bereits zwei StundenSauerstoffmangel eine Entzün-dungsreaktion und erhöhte Throm-boseneigung bei Patienten mitCOPD auslösen. Leider schwankt die Therapietreuevon Patienten mit COPD und Sauer-stoff-Langzeittherapie zwischen 45bis 70 Prozent. Manche Patientenbefürchten, dass ihnen der Sauer-stoff irgendwann nicht mehr hilft,wenn sie ihn zu oft anwenden. Tat-sächlich kann man die Verschlechte-rung der Erkrankung nicht durchWeglassen der Therapie hinauszö-gern. Im Gegenteil, wenn man dieTherapie konsequent durchführt,kann man länger verhindern, dasses schlechter wird.Selbsthilfegruppen spielen eine we-sentliche Rolle für die Informationund das Miteinander von Betroffe-nen, um dem Leben die Freude ab-zugewinnen, die auch jeder schwer-kranke Patient noch erleben kann.

Pneumologische Rehabilitation:Was leistet die Medizin, was mussder Patient bereit sein zu leisten?Dr. med. Klaus Kenn, Schön KlinikBerchtesgadener Land, Schönauam KönigsseeIn Deutschland findet pneumolo -gische Rehabilitation bislang weit-gehend nur stationär statt. Erste ambulante Versorgungsstrukturenentstehen zwar, sind jedoch nochnicht flächendeckend vorhanden.Das wohnortnahe Angebot dürfteaber nach und nach größer wer-den.Herausragendes Ziel der pneumolo-gischen Rehabilitation ist es, dem Patienten so viel Wissen und Auf-merksamkeit für Warnsymptome zuvermitteln, dass er zum eigenen „In-fektmanager“ ausgebildet wird.Dies schließt neben dem Versuchder Infektvermeidung die frühzeitigeErkennung und dann eine konse-quente Behandlung solcher Exazer-bationen mit ein. Eine pneumologi-sche Rehabilitation kann außerdemfür noch rauchende COPD-Patientenwesentliche Hilfestellungen für einenerfolgreichen Rauchstopp bieten.Aufgabe der Reha kann es auchsein herauszuarbeiten, unter wel-chen Bedingungen (Ruhe, Belas-tung, nachts) ein COPD-Patient inwelchem Umfang eine Sauerstoff-versorgung benötigt.Erste Studien zeigen, dass die Le-benszeit durch Rehabilitation verlän-gert werden kann. Dies ist außer für die Sauerstoff-Langzeittherapienoch für keine medikamentöse Be-handlung der COPD nachgewiesenworden. Pneumologische Rehabilita-tion bei COPD sollte also das „ab-wartende Nichtstun“ verhindern. Siesollte als Hilfe zur Selbsthilfe, alsAufruf zur Eigenverantwortung undals Anstoß zu stetigem und dauer-haftem Selbsttun seitens des Patien-ten verstanden werden.

Patientencompliance – Schlüsselzum ErfolgProfessor Dr. med. Wolfgang Petro,MVZ Bad Reichenhall und Gesundheitszentrum SchlossberghofMarzollCompliance bedeutet die Fähigkeitvon Arzt und Patient, effektiv zukommunizieren. Als Ergebnis einer

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Die Ruhrlandklinik ist ein überregionales Lungenzentrum mit den Abteilungen:● Pneumologie-Universitätsklinik

(Prof. Dr. H. Teschler)● Pneumologie-Allergologie

(Prof. Dr. U. Costabel)● Thoraxchirurgie und thorakale

Endoskopie (Prof. Dr. G. Stamatis)● Thorakale Onkologie (Prof. Dr. M. Schuler)● Interventionelle Pneumologie

(Prof. Dr. L. Freitag)● Anästhesie (Dr. J. Bortel)● Intensivmedizin (Dr. F. Bonin)

Die langjährige Kooperation mit dem West deutschen Tumorzentrum und dem Universi täts klinikum Essen garantieren die diagnostische Abklärung, Erforschung derKrankheits ursache und Therapie pla nung im interdiszipli nären Verbund mit erfahrenen Spezialisten anderer Disziplinen nach neu-esten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Empfehlungen nationaler und internatio nalerFachgesellschaften.

Behandlungsspektrum:● Chronische Bronchitis● Lungenemphysem (COPD)● Asthma bronchiale● Pneumonie● Asbestose● Silikose● Sarkoidose● Lungenfibrose● Pleuraempyem● Bronchiektasen● Tuberkulose● Mukoviszidose im Erwachsenenalter● Pulmonale Hypertonie● Zwerchfelllähmung● Schlafapnoe● Heimbeatmung● Respiratorentwöhnung● Bronchialkarzinom● Pleuramesotheliom● Mediastinaltumoren● Pneumothorax● Luftröhrenchirurgie● Emphysemchirurgie● Lungentransplantation

Ruhrlandklinik, Westdeutsches Lungen-zentrum am Universitätsklinikum Essen gGmbH, Tüschener Weg 40, 45239 EssenFon 0201-43301; Fax: 0201-433-1965www.ruhrlandklinik.de

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Wichtige Termine42

optimalen Arzt-Patienten-Kommunika-tion lässt sich die Therapietreue unddie Therapieeffizienz deutlich erhö-hen. Besonders bei chronischenKrankheiten wie Asthma und COPDbestimmt das Ausmaß der Compli -ance den Therapieerfolg. Die Wirksamkeit einer Therapie istdas Produkt aus Wirkung eines Medi-kamentes (pharmakologisch definiert,nicht variabel) und Compliance (stei-gerbar, variabel). Die Compliancekorreliert mit einer höheren Kontrolle

der Erkrankung sowohl bei Asthmawie auch bei COPD. Hohe Compl i -ance bedeutet – so zeigen wesent -liche wissenschaftliche Studien – einegeringere Sterblichkeit, eine vermin-derte Krankheitsschwere, eine weni-ger intensive Therapie – und damitsinkende Krankheitskosten. Somit istdie Compliance ein wichtiges Stell-glied zur Kostensenkung im Gesund -heits wesen und sie erhöht gleicherma-ßen die Zufriedenheit von Arzt undPatient.

Der Verbesserung der Compliancegehört deshalb oberste Priorität so-wohl aus Sicht der Behandler als auchaus der Perspektive der Kostenträger.Maßnahmen zur Compliance-Verbes-serung sind Patienteninformation, Pa-tientenschulung und Patientenverhal-tenstraining.

Neue Empfehlungen der DeutschenAtemwegsliga e.V. zu Sport und kör-perlichem Training bei Patienten mitAtemwegs- und Lungenkrankheiten

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Frauen, die rauchen, sind noch stärker gefährdet alsMänner, an einer chronisch obstruktiven Lungen -erkrankung (COPD) zu erkranken. Davor warnen dieLungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumo-logie und Beatmungsmedizin (DGP) anlässlich desJahreskongresses der DGP, der vom 7. Bis 10. April inDresden stattfand. „Wir müssen uns darauf einstellen,dass in den nächsten Jahren beziehungsweise Jahr-zehnten immer mehr Frauen an COPD erkranken, wo-bei sich ihre Anzahl gegenüber den männlichen Pa-tienten sogar verdoppeln wird“, erläutert ProfessorTobias Welte von der Medizinischen HochschuleHannover. „Bisher waren hauptsächlich Männer vonCOPD betroffen und zwar im Vergleich zu Frauenzehnmal mehr unter den über 80-Jährigen. Da sichdie Rauchgewohnheiten verändert haben und immermehr Frauen rauchen, erkranken mittlerweile unterden 40- bis 49-Jährigen bereits ebenso viele Frauenwie Männer an COPD. Frauen sind nämlich nicht nur

empfindlicher für diese Lungenerkrankung, sondernsie werden auch rund zehn Jahre früher chronisch lungenkrank als Männer. Bisher wurde angenommen,man müsse zwanzig bis dreißig Jahre regelmäßig geraucht haben, bevor sich eine chronische Lungen-erkrankung wie die COPD entwickelt. Diese Zeitspan-ne (Latenz) fällt – wie sich mittlerweile abzeichnet –bei Frauen aber viel kürzer aus! Im Durchschnitterkranken derzeit sieben Prozent der über 40-jäh -rigen Raucher – also jeder vierzehnte – an einerCOPD. Davon sind allerdings 50 Prozent der Frauengegenüber 30 bis 50 Prozent der Männer betroffen.Das heißt: Jede zweite chronische Raucherin mussgrundsätzlich damit rechnen, eine unheilbare, chro-nisch fortschreitende COPD zu bekommen.“

Quelle:www.lungenaerzte-im-netz.de

Jede zweite Raucherin muss damit rechnen, chronisch lungenkrank zu werden

Page 43: Luftpost - Zeitschrift

Herbst 2008

Wichtige Termine Luftpost43Herbst 2011

Professor Dr. med. Heinrich Worth,Medizinische Klinik I, KlinikumFürthBei Patienten mit Lungenkrankheitentritt unter körperlicher BelastungAtemnot rascher auf als bei Gesun-den. Folge der Luftnot unter Belas-tung ist eine körperliche Schonung,die zur Abnahme der Kondition undder Leistungsfähigkeit von Herz,Kreislauf und Muskulatur führt. DerBetroffene wird immer weniger mo-bil. Seine Lebensqualität sinkt. Dieskann zu Depressionen führen sowiezu einer Verschlechterung seinerLeistungsfähigkeit und der indivi-duellen Lungenerkrankung. Die Ziele des Lungensports beste-hen in der Verbesserung und Erhal-tung der körperlichen Leistungsfä-higkeit. Mittels Lungensport undkörperlichem Training kann die Leis-tungsfähigkeit der Muskulatur soverbessert werden, dass eine höhe-re Belastung mit weniger Atemauf-wand durchgeführt werden kann.Bei der COPD führt körperlichesTraining nachweislich zu einer Lin-derung der Beschwerden, einer Bes-serung der Belastbarkeit, einer Stei-gerung der Lebensqualität undeiner Abnahme akuter Verschlechte-rungen.Herr Professor Worth berichtete,dass die neuen Empfehlungen zumLungensport voraussichtlich im Ok -tober 2011 veröffentlicht werdenwerden. In sie werden auch Emp-fehlungen für Patienten mit intersti-tiellen Lungenkrankheiten (Lungen -fibrosen), Mukoviszidose undHochdruck im Lungenkreislauf auf-genommen werden. Im Anschluss an den Vortrag über-reichte der Vorsitzende der COPD-Deutschland e.V., Herr Jens Linge-mann, Herrn Professor Worth alsVorsitzenden der AG Lungensportin Deutschland e.V. einen symboli-schen Scheck über 15.000 EUR alsSpende für die ArbeitsgemeinschaftLungensport. Damit soll ihre wichti-ge Aufbauarbeit, die von 200 Lun-gensportgruppen im Jahre 2001auf derzeit über 700 Lungensport-gruppen geführt hat, auch finanziellgefördert werden.

Endoskopische Behandlung desschweren Lungen emphysems

Professor Dr. med. Helgo Magnus-sen, Pneumologisches Forschungs -institut am Krankenhaus Großhans-dorf, Zentrum für Pneumologie und ThoraxchirurgieHerr Professor Magnussen stellte inseinem Vortrag den gegenwärtigenStand der endoskopischen Lungen-volumenreduktion dar. Die schwerebis sehr schwere COPD ist meist mit einem ausgeprägten Lungen -emphysem verknüpft. Das Lungen -emphysem stellt eine nicht rück -bildungsfähige Zerstörung desAlveolarraumes (der Lungenbläs -chen) dar und geht mit einer Lun-genüberblähung einher, die die Be-lastbarkeit und die Lebensqualitätvermindert. Die Langzeitergebnisse der chirurgi-schen Lungenvolumenreduktion er-gaben bei ausgewählten Patienteneine Verbesserung der Lebensqua-lität und einen Überlebensvorteil.Dennoch ist es wünschenswert, Pa-tienten mit schwerer COPD keinerchirurgischen Maßnahme zu unter-ziehen, um postoperative Komplika-tionen zu vermeiden. Weiterhin erläuterte Herr ProfessorMagnussen einige noch weitge-hend im experimentellen Erpro-bungsstadium befindliche Verfahrender endoskopischen Lungenvolu-menreduktion. Dies waren im Ein-zelnen reversible blockierende undnicht blockierende Verfahren sowiedie erwünschte Schrumpfung vonkrankem Gewebe durch erhitztenWasserdampf oder durch Einführeneines Gelschaumes in die Lungenbeziehungsweise die Schaffung vonVerbindungen zwischen erkranktenund normalen Atemwegen.

Das Leben vor und nach der LungentransplantationDr. med. Urte Sommerwerck,Westdeutsches Lungen zentrum,Ruhrlandklinik UniversitätsklinikumEssenSiehe dazu die Beiträge auf Seite 6und auf Seite 9

Im Anschluss an die Vorträge wur-den, moderiert von Frau ProfessorLang, Fragen von Patienten zu allenAspekten der COPD von Herrn Pro-fessor Teschler, Frau Dr. Sommer-werck und Frau Dr. Taube beant-

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Page 44: Luftpost - Zeitschrift

Wichtige Termine44

wortet. Zusammengefasst lautete dieBotschaft an die Patienten: EineCOPD kann – nach den heutigen Er-kenntnissen – nicht geheilt werden,aber man kann lernen, mit einerCOPD zu leben.

Auf dem Symposium Lunge 2011 wur-den zwei Workshops zur stationärenRehabilitation von COPD- und Lun -genemphysem-Patienten angeboten.

Herr Dr. Scherer, Leitender Arzt im Re-ha-Zentrum Utersum auf Föhr, undHerr Dr. Berck, Patientenliga Atem-wegserkrankungen e.V., gestaltetendie beiden Workshops. Es nahmen cir-ca 40 Personen teil.

Workshop 1: Wie komme ich zu einer stationären Rehabilitation?Was muss in einem Erfolg verspre-chenden Antrag stehen?Es wurde lebhaft über die unter-schiedlichen Anforderungen der ein-zelnen Kostenträger diskutiert. VielePatienten berichteten über ihre per-

sönlichen, zum Teil als entmutigendempfundenen Erfahrungen bei derGenehmigung von Reha-Anträgen fürdie „richtige Klinik“. Herr Dr. Schererwies darauf hin, dass der Patientgrundsätzlich auf der Einweisung ineine fachlich geeignete Klinik beste-hen sollte. Als Mindestanforderungwurde die Anwesenheit eines Pneu-mologen in der Leitung gefordert.Eine weitere wesentliche, zum Teilkontrovers diskutierte Aufforderungan die Teilnehmer war, ihre individuel-len gesundheitlichen Probleme gegen -über den Kostenträgern auch selbstzu vertreten. Dies setzt Eigeninitiativevoraus; hilfreich ist dabei das Enga-gement in einer Selbsthilfegruppe.

Workshop 2: Auf was muss sich derPatient während einer stationärenRehabilitation einstellen und inwie-weit muss er bereit sein, sich selbsteinzubringen?Herr Dr. Scherer berichtete über dieleitlinienbasierten Inhalte der Rehabi -litation bei chronischen Atemwegs -

erkrankungen. Anhand der individu -ellen umfassenden ärztlichen Befra-gung und Untersuchung – ergänztdurch Funktionsdiagnostik und vorlie-gende Befunde – wird am Anfang ei-ner Reha-Maßnahme für jeden Patien-ten individuell eine zielorientiertePlanung der einzelnen Behandlungenvorgenommen und unter ärztlicher Be-gleitung umgesetzt.Im Vordergrund stehen Schulung, Trainingstherapie, Physiotherapie,psy chologische Betreuung und gege-benenfalls Ernährungsberatung. DasZiel der Rehabilitation besteht letztlichdarin, den Patienten zu motivieren,das in der Reha Erlernte zu Hause soweit wie möglich fortzusetzen, um seine Lebensqualität nachhaltig zuverbessern.

Die während des Symposiums Lunge2011 angebotenen kostenlosen Ser -viceleistungen wurden sehr rege inAnspruch genommen. Im Einzelnenwaren dies: •Messungen der Lungenfunktionen

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Page 45: Luftpost - Zeitschrift

•Messung des CO-Gehalts in derAusatemluft

•kleine Lungenfunktionsmessung•Bestimmung der Sauerstoffsätti-

gung im Blut•Test auf Alpha-1-Antitrypsinmangel•Messungen des persönlichen Peak-

Flow-Wertes, des Blutdrucks, desBlutzuckers und des Körperfettan-teils

•Bestimmung des Lungenalters undCOPD-Klassifizierung gemäßGOLD 2006

In seinem Schlusswort dankte Jens Lin-gemann den Referenten, den Ausstel-lern, vor allem aber den Besucherndes Symposiums, die dessen erneutenErfolg erst möglich gemacht haben.Ein besonderer Dank galt allen ehren-amtlichen Mitarbeitern des COPD-Deutschland e.V., der Selbsthilfegrup-pe Lungenemphysem-COPD Deutsch -land und der Patientenliga Atemwegs-erkrankungen e.V., die das Gelingendes Symposiums Lunge 2011 zumWohle der Patienten maßgeblich ge-prägt haben. Das 5. Symposium Lunge wird am 9.Juni 2012 wieder in Hattingen/Ruhrstattfinden.

Jens Lingemann, HattingenSHG Lungenemphysem-COPDDeutschland, COPD-Deutschland e.V.

Dr. med. Michael Köhler,Gau-AlgesheimPatientenliga Atemwegserkrankungen e.V.

Wichtige Termine

45Luftpost

Herbst 2011

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„Wir nehmen uns Zeit für Sie!“COPD – Asthma – Lungenkrankheiten – Allergien – Nikotinsucht – Lungenkrebs

Bei uns bekommen Sie eine individuelle und ganzheitliche Therapie mitumfassender Diagnostik, unter kompetenter fachärztlicher Anleitung.

Dr. med. Hans-Martin Ulmer, Leitender Oberarzt PneumologieFacharzt für Innere Medizin, Lungen- und BronchialheilkundeFacharzt für Physikalische und Rehabilitative MedizinAllergologie/Umweltmedizin

Rehaklinik IrmaLuisenstraße 2, 78073 Bad DürrheimTel.: 07726 936-0, Fax: 07726 936-444E-Mail: [email protected], Homepage: www.rehaklinik-irma.de

Auftretende Atemnot im Alltag können Patienten mit ei-ner chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPDoder Asthma bronchiale) oft mit einer einfachen Atem-technik – der sogenannten dosierten Lippenbremse –lindern. Darauf weisen die Lungenärzte der Deut-schen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungs-medizin (DGP) in Berlin hin. „Bei Kurzatmigkeit, zumBeispiel unter körperlicher Belastung oder nach an-gestrengtem Husten, kann die Atemtechnik der do-sierten Lippenbremse – insbesondere für Patienten mitCOPD – oft sehr hilfreich sein und die medikamen töseTherapie wirkungsvoll ergänzen“, erläutert Dr. Kon-rad Schultz, Medizinischer Direktor der Klinik Bad Rei-chenhall der Deutschen Rentenversicherung BayernSüd und Experte für pneumologische Rehabilitation.„Insbesondere bei COPD neigen die durch die Er-krankung instabil gewordenen Bronchien dazu, beimAusatmen zusammenzuklappen, was die Atmungstark erschwert. Zweck der dosierten Lippenbremseist, dieses Kollabieren zu verhindern, indem die Luft

beim Ausatmen mit den Lippen etwas abgebremst undso ein leichter Widerstand aufgebaut wird. Dies er-zeugt einen leichten Gegendruck, der sich von denoberen Atemwegen in die unteren Atemwege fortsetztund so verhindert, dass dort die kleineren Bronchienkollabieren. In der Folge kann die Ausatemluft besseraus der Lunge herausströmen und somit auch wiedermehr frische Luft eingeatmet werden. Um die dosierteLippenbremse durchzuführen, legt man bei der Ausat-mung durch den Mund die Lippen locker aufeinander,so dass ein leises Strömungsgeräusch entsteht. Dabeidie Lippen nicht zusammenpressen und darauf ach-ten, dass man möglichst langsam ausatmet, um dieDauer des Ausatmens bewusst zu verlängern! Dasverringert die Atemnot oft spürbar – Sie werden ruhi-ger und weniger verkrampft atmen.“

Quelle:www.lungenaerzte-im-netz.de

Einfache Atemtechnik hilft, Atemnot im Alltag besser zu meistern

Page 46: Luftpost - Zeitschrift

Selbsthilfe46

I m Jahr 2011 jährt sich zum 25. Mal der Gründungstagunserer Patientenselbsthilfeorganisation. Aus diesem

Anlass wurde ein Ehrenpreis der Patientenliga Atemwegs-erkrankungen e.V. gestiftet. Dieser soll zukünftig alle zweibis drei Jahre an eine Persönlichkeit, die sich um die bes-sere Versorgung und Betreuung von Patienten mit Asthmabronchiale und COPD besonders verdient gemacht hat,verliehen werden.

Bei der Pressekonferenz der Deutschen Atemwegsligae.V. am 7. April 2011, während des diesjährigen Kon-gresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie undBeatmungsmedizin (DGP), wurde dieser Ehrenpreis zumersten Mal feierlich überreicht. Preisträger war der amtie-rende Präsident dieser Fachgesellschaft und langjährigeVorsitzende der Deutschen Atemwegsliga e.V., Herr Pro-fessor Dr. med. Heinrich Worth von der Medizinischen Kli-nik I, Klinikum Fürth.

Herr Professor Worth hat sich beispielhaft um die Schu-lung von Patienten mit Asthma bronchiale und COPD ver-dient gemacht. Von ihm und seinem Team wurden drei nationale Trainer-Schulungsprogramme entwickelt: AFAS,NASA und COBRA.

Diese Schulungsprogramme wurden auch als erste auf ihre Praktikabilität und Umsetzbarkeit wissenschaftlichüberprüft. Dabei kam es vor allem darauf an, nicht nur

medizinische Inhalte von an-erkannten wissenschaftlichenBehandlungsleitlinien zu ver-mitteln, sondern vor allemauch die betroffenen Patien-ten zur Selbsthilfe undErkenntnis ihrer Krankheit zumotivieren und zu aktivieren.

Seit 1996 wurden bundes-weit bis jetzt fast 8.000 Teil-nehmer in Kursen geschult.Der Erhalt der zertifiziertenSchulungsberechtigung befä-higte die teilnehmenden Ärzteund weitere in der Patienten-versorgung tätige Berufsgrup-pen in ganz Deutschland wissenschaftlich überprüfteund standardisierte Patienten-schulungen durchzuführen.

Für diese in der deutschen Lungenheilkunde beispielloseund vieljährige Arbeit zur Verbesserung der Versorgungund der Hilfe zur Selbsthilfe von Patienten mit den großenVolkskrankheiten Asthma bronchiale und COPD, wurdeHerr Professor Worth gemeinschaftlich von unserem Vor-sitzenden und Ehrenvorsitzenden, Drs. Michael Köhlerund Helmut Berck, mit diesem Ehrenpreis ausgezeichnet.

Ehrenpreis 2011 der Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.

Wichtige Termine

Wann? Was? Wo? Durch wen?

18. September 2011 14. Deutsche Lungentag deutschlandweit in Deutscher Lungentag e.V., über 200 Orten www.lungentag.de

18. Oktober 2011, Volkskrankheit „COPD“ Universitätsklinikum Universitätsklinikum18 Uhr Düsseldorf, MNR-Klinik Düsseldorf und Patientenliga

Hörsaal 13b, Zentrum Atmungserkrankungen e.V.für Innere Medizin und Neurologie, Moorenstraße 5

6. November 2011 Welt-COPD-Tag weltweit GOLD, www.goldcopd.org

11. bis 13. November Gesund leben 2011 Essen Messe Essen GmbH,2011 Internationale www.gesundleben-essen.de

Patientenmesse

29. März bis 53. DGP-Kongress Nürnberg Deutsche Gesellschaft für 4. April 2012 Pneumologie und Beatmungs-

medizin e.V. (DGP), www.dgp-kongress.de

9. Juni 2012 5. Symposium Lunge Hattingen/Ruhr (NRW) siehe Seite 36

Page 47: Luftpost - Zeitschrift

Selbsthilfe Luftpost47Herbst 2011

A m 8. Februar 2011 konnte der Ortsverband Moers-Niederrhein auf sein 15-jähriges Bestehen zurück -

blicken. Dieses Jubiläum war für uns Grund genug es ent-sprechend zu feiern. Bevor wir jedoch auf das Jubiläumeingehen, sei ein kleiner Blick in unsere Geschichte ge-stattet.

Aufgrund einer Initiative von Dr. Thomas Voshaar, Ärzt-licher Direktor und Chefarzt der Lungenklinik des Kran-kenhaus Bethanien in Moers, wurde der OrtsverbandMoers-Niederrhein der Patientenliga Atemwegserkran-kungen e.V. am 8. Februar 1996 gegründet. Die Mitglie-derzahl betrug damals 16 Personen.

Gut zehn Jahre später – also am 1. Januar 2006 gehör-ten dem Ortsverband bereits 86 Mitglieder an. Am 1. Ja-nuar 2011 ist die Mitgliederzahl auf 104 Personen ge-stiegen. Diese kommen mittlerweile nicht mehr nur ausMoers, sondern vom gesamten Niederrhein. Allen Be-fürchtungen, eine Selbsthilfegruppe mit einem derart gro-ßen Einzugsgebiet könnte nicht gut funktionieren, hat un-ser Ortsverband in den vergangenen Jahren ordentlichwas gehustet. Die positive Entwicklung dürfte nicht zuletztauch auf die enge Zusammenarbeit der Selbsthilfegruppemit der Lungenklinik des Bethanien-Krankenhauses inMoers zurückzuführen sein. In der Lungenklinik, die ge-messen an den Patientenzahlen eine der größten inDeutschland ist, werden nicht nur viele Patientinnen undPatienten aus Moers und Umgebung behandelt, sonderndas Team um Chefarzt Dr. Thomas Voshaar lädt die Mit-glieder der Patientenliga auch regelmäßig zu Schulungenim Umgang mit Lungenerkrankungen ein. Zudem organi-siert die Selbsthilfegruppe gemeinsam mit der Lungenkli-

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Hiermit abonniere ich die „Luftpost – Zeitschrift für Atemwegs -kranke“. Die „Luftpost“ erscheint zweimal jähr lich (Ausgabe „Früh -jahr“ erscheint zum DGP-Kongress, Aus gabe „Herbst“ er scheint zum„Lungentag“). Der Bezugs preis pro Jahr beträgt 7,50 Euro inklu sivePorto und Versand innerhalb Deutschlands. Das Abonnement verlän-gert sich jeweils um ein Jahr, falls es nicht schrift lich bis jeweils sechsWochen vor Jahresende gekündigt wird.

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nik Bethanien nahezu jeden Monat Vortragsveranstaltun-gen. Zielgruppe sind Betroffene, Familienangehörige undandere am Thema Atemwegserkrankungen interessiertePersonen.

Kommen wir nun zum eigentlichen Jubiläum. Wir feiertenes am 12. März 2011 ab 11.00 Uhr sehr gemütlich undkurzweilig in der Begegnungsstätte am Kloster Kamp inKamp-Lintfort. Erfreut zeigten wir uns über hohen Besuch,denn es gratulierten uns die Stadtspitzen von Moers undKamp-Lintfort und auch der Ärztliche Direktor des Kran-kenhauses Bethanien Dr. Thomas Voshaar sowie der lei-tende Oberarzt Dr. med. Rolf Lohmüller. Wolfgang Raab,„Mann der ersten Stunde in der Leitung des Ortsverban-des“, eröffnete die Veranstaltung mit einigen einleitendenWorten und begrüßte 70 Teilnehmer herzlich. Als stell-vertretender Moerser Bürgermeister ließ es sich Heinz-Gerd Hackstein zusammen mit seinem Kamp-LintforterStellvertreterkollegen Horst Ruhnau nicht nehmen, unsererSelbsthilfegruppe für das langjährige ehrenamtliche Engagement zu danken. Der Vorstand der PatientenligaAtemwegserkrankungen e.V. übermittelte uns schriftlichanerkennende Glückwünsche.

Chefarzt Dr. med. Thomas Voshaar freute sich ganz be-sonders bei der Feierstunde mit zu den Gratulanten ge-hören zu dürfen. Hatte er doch die Gründung der Selbst-hilfegruppe – wie bereits erwähnt – vor 15 Jahren selbstangeregt und tatkräftig unterstützt. „Wenn eine Selbsthil-fegruppe so lange und so erfolgreich arbeitet, bedeutetdas zweifellos, dass über Jahre hinweg viele Menschenmit Lungenerkrankungen fachkundigen Rat und Lebenshil-fe bekommen haben. Es bedeutet, dass Menschen mit der

15 Jahre Patientenliga Atemwegserkrankungen Ortsverband Moers-Niederrhein

Page 48: Luftpost - Zeitschrift

Zeitschrift „Luftpost“c/o Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.Berliner Straße 8455276 Dienheim

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Selbsthilfe

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Krankheit auch außerhalb des Krankenhauses nicht alleingelassen wurden“, sagte er.

Die Feierstunde schloss mit einer Schweigeminute für dieverstorbenen Gruppenmitglieder. Gedacht wurde dabeiauch der langjährigen Gruppenvorsitzenden Anni Wit-gens aus Kerken-Nieukerk, die im Oktober 2010 verstarb.Sie hatte den Ortsverband Moers-Niederrhein seit dessenGründung mit viel Elan geleitet und einen großen Anteilan seiner positiven Entwicklung. Unser Ortsverband wirdnun von der langjährigen stellvertretenden VorsitzendenHelga Brach aus Kamp-Lintfort, Hans-Hermann Beckmannaus Rheinberg und Wolfgang Raab aus Kamp-Lintfort ge-führt.

Eine gut funktionierende Selbsthilfegruppe ist selbstver-ständlich auch noch auf Hilfe aus den eigenen Reihen angewiesen. Wir jedenfalls sind stolz, dass es bei uns

Frauen und Männer gibt, die uns unterstützen. Deren Ver-dienste können nicht genügend Anerkennung finden,denn auch sie sind es, die die Qualität und den Erfolg un-serer Selbsthilfegruppe ausmachen. Auch wenn es immerschwerer fällt, ehrenamtlich tätige Mitarbeiter zu finden.Ohne sie geht es in der Selbsthilfe nicht!

Am Ende der Feierstunde bedankte sich Frau Brach fürden Ortsverband Moers-Niederrhein bei allen Gratulan-ten recht herzlich, verbunden mit der Erwartung auf dieweitere Unterstützung all derer, die zum Erfolg unsererSelbsthilfegruppe beitragen können und wollen.

Helga BrachHans-Hermann BeckmannFür den Ortsverband Moers-Niederrhein der Patienten liga Atemwegserkrankungen e.V.

Glückwünsche übermittelten: Kamp-Lintforts stellvertretender Bürgermeister Horst Ruhnau(rechts), sein Moerser KollegeHeinz-Gerd Hackstein (vierter vonrechts) und Bethanien-Chefarzt Dr. Thomas Voshaar (zweiter vonrechts), gratulierten der Ortsver-bandsleitung der PatientenligaMoers-Niederrhein mit KassenwartHans-Hermann Beckmann (links),Schriftführer Wolfgang Raab (zwei-ter von links) und Helga Brach. (Foto: KBM/Tanja Pickartz)

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Selbsthilfe

49Luftpost

Baden-Württemberg

Fellbach

Bayern

Weiden/Neustadt/Vohenstrauß

Hessen

Frankfurt am MainMarburgSchwalmstadt Wiesbaden

Niedersachsen

Hannover Neustadt am Rübenberge

Nordrhein-Westfalen

Bad Lippspringe – in VorbereitungDortmundDuisburgEssenGelsenkirchenHagen Lüdenscheid Moers-NiederrheinRheda-Wiedenbrück Wuppertal

Rheinland-Pfalz

AlzeyBitburg/Prüm – in VorbereitungGensingen-Bad KreuznachBernkastel-WittlichDaun (Vulkaneifel)Idar-Oberstein/Birkenfeld

Linz am RheinMainz TrierWorms

Saarland

Homburg/Saar

Sachsen

Coswig

Befreundete Selbsthilfegruppen

ANAH Allergie-, Neurodermitis- und Asthmahilfe Hessen e.V.www.anah-hessen.de

Selbsthilfegruppe Asthma & Allergie Kronberg im Taunus e.V.www.asthma-und-allergie.de

Lungensportclub der Selbsthilfegruppe„Patientenliga Atemwegserkrankungen

Montabaur/Westerwald“[email protected]

Selbsthilfegruppe „Atemwegserkrankungen“für Erwachsene und deren Angehörige, AWO Kreisverband Fürth-Stadt e.V.www.awo-fuerth.de

SHG Asthma- und COPD-Kranke Würzburgwww.asthma-copd-wuerzburg.selbsthilfe-wue.de

Selbsthilfegruppe Asthma Rielasingen und Konstanzwww.shg-asthma.de

Selbsthilfegruppe Rund um die Lunge im Idsteiner [email protected]

Atemtherapiegruppen der Patientenliga Atemwegs -erkrankungen e.V.Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.GeschäftsstelleFrau Platacis, Frau KunzeBerliner Straße 8455276 Dienheim Telefon: (0 61 33) 35 43, Fax: (0 61 33) 92 45 57Internet: www.patientenliga-atemwegserkrankungen.deE-Mail: [email protected]

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Selbsthilfe

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Koordinationsstelle der Selbsthilfegruppe Lungenemphysem-COPD DeutschlandAnsprechpartner: Jens LingemannTelefon: (0 23 24) 99 90 00, Fax: (0 23 24) 68 76 82Internet: www.lungenemphysem-copd.de, E-Mail: [email protected]

Regional aktive Selbsthilfegruppen der Organisation Lungenemphysem-COPD Deutschland

Baden-Württemberg

Bodensee-Oberschwaben-Allgäu/RavensburgHohenlohekreis/KünzelsauNeckar-Franken/HeilbronnNordbaden/KarlsruheNordbaden/MannheimNordschwarzwald/Bad TeinachNordschwarzwald/HorbNordschwarzwald/PforzheimSüdbaden/Weil am RheinSüdwestbaden/Freiburg

Bayern

Oberbayern/MünchenOberfranken/Bamberg

Berlin

Berlin-BuchBerlin-CharlottenburgBerlin-FriedrichshainBerlin-NeuköllnBerlin-ReinickendorfBerlin-Zehlendorf

Brandenburg

Brandenburg/PotsdamBrandenburg/CottbusBrandenburg/Bad Belzig

Land Bremen

Bremen

Hamburg

Nord/Hamburg-BarmbekNord/Hamburg-BergedorfNord/Hamburg-Harburg

Hessen

Nordhessen/Bad Sooden-AllendorfNordhessen/ImmenhausenRhein-Main/DarmstadtRhein-Main/LangenRhein-Main/Rüsselsheim

Niedersachsen

Emsland/LingenEmsland/MeppenMittelweser/NienburgNordostniedersachsen-Wendland/LüchowSüdniedersachsen/Göttingen

Nordrhein-Westfalen

Bergisches Land/EngelskirchenNiederrhein/KrefeldNiederrhein/MönchengladbachOstwestfalen-Lippe/BielefeldOstwestfalen-Lippe/HerfordRuhrgebiet/HattingenStädteRegion/AachenStädteRegion Aachen/SimmerathStädteRegion Aachen/WürselenStädteRegion Aachen/Würselen (Angehörigengruppe)

Rheinland-Pfalz

Mittelrhein-Wied/NeuwiedSüdwestpfalz/PirmasensWesterwald/AltenkirchenWestpfalz/Kaiserslautern

Saarland

Saarland/Riegelsberg

Sachsen

Sachsen/Hohenstein-Ernstthal

Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt/Halle

Schleswig-Holstein

Nord/GroßhansdorfSchleswig-Holstein/FehmarnSchleswig-Holstein/Rendsburg

Thüringen

Thüringen/Gera Thüringen/Nordhausen

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Impressum Luftpost51Herbst 2011

Herausgeber:Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.Berliner Straße 8455276 Dienheim Telefon: (0 61 33) 35 43Fax: (0 61 33) 92 45 57E-Mail: [email protected]

Kooperationspartner: COPD-Deutschland e.V.Fabrikstraße 3347119 DuisburgTelefon: (02 03) 7 18 87 42Fax: (02 03) 7 18 87 43E-Mail: [email protected]

Redaktion:Die Adresse:„Luftpost“-Redaktion c/o Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.Berliner Straße 8455276 Dienheim Telefon: (0 61 33) 35 43Fax: (0 61 33) 92 45 57E-Mail: [email protected]

Das Team:Dr. rer. pol. Helmut Berck (verantwortlich)Dr. med. Michael KöhlerFrank Laschinski

Verlag und Anzeigenvertrieb: Verlag Patient und Gesundheit e.K.Moltkestraße 2542799 LeichlingenTelefon: (0 21 75) 16 82 79Fax: (0 21 75) 16 84 30Internet: www.vpug.deE-Mail: [email protected]

Gestaltung:SCHULZ Agentur für Werbung und Kommunikation53773 Hennef (Sieg)

Druck:Druckhaus VerlagFriedr. Schmücker GmbH49634 LöningenQualitätszertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000Umweltvalidiert nach Verordnung (EG)761/2001 (EMAS)

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Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.

Die „Luftpost – Zeitschrift für Atemwegs kranke“wird herausgegeben von

PatientenligaAtemwegserkrankungen e.V.

in Kooperation mit

COPD-Deutschland e.V.

unterstützt durch

Deutsche Atemwegsliga e.V.

Die namentlich gekennzeichneten Beiträge geben die Meinungdes jeweiligen Autors wieder.

Anzeigen müssen nicht die Meinung der Herausgeber wieder -geben.

Die Luftpost erscheint halbjährlich. Die nächste Ausgabe der„Luftpost“ erscheint im Frühjahr 2012.

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