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54 Heilberufe / Das Pflegemagazin 2014; 66 (2) PflegeAlltag Reportage Im Einsatz Luftrettung besticht durch den Faktor Zeit Seit Einführung in den 1970er-Jahren verfügt Deutschland mittler- weile über ein flächendeckendes Netz an Rettungshubschraubern. Heute sind über 70 Luftrettungsstationen in das Gesamt-System Rettungsdienst integriert. So stellt die Kombination aus bodenge- bundenem Rettungsdienst und Luftrettung die präklinische notfall- medizinische Versorgung der Bevölkerung sicher. R ettungshubschrauber (RTH) kön- nen Patienten auch in abgelegenen Orten schnell erreichen und, was mindestens genauso wichtig ist, sie können kritische Patienten – ob trauma- tologisch, internistisch oder pädiatrisch – schnell in ein geeignetes Zentrum bringen. Vor allem bei Polytraumata, DOI: 10.1007/s00058-014-0236-3 Das Einsatzstichwort lautet „VU – Motor- rad“. In einem etwa 30 km entfernten Wald- gebiet hat sich ein schwerer Unfall ereig- net. Rasch wird die Take-Off-Checkliste ab- gearbeitet, zwei Minuten nach der Alar- mierung hebt der RTH bei gutem Flugwet- ter ab. Gleich nach dem Start meldet der Pilot dem nahe gelegenen Tower Start und Flugrichtung. Der HCM meldet sich bei sei- ner Heimatleitstelle ab und bei der für den Einsatz zuständigen Leitstelle an und teilt die verbleibende Flugzeit mit. Die Leitstelle informiert, dass bereits ein Rettungswagen sowie Polizei und Feuerwehr eingetroffen seien. Zwei Minuten vor der Landung wird von Pilot und HCM die Pre-Landing-Check- liste abgearbeitet und ein Landeplatz ge- sucht. Der Hubschrauber landet schließlich etwa 1 km von der Unfallstelle entfernt, eines der Feuerwehrfahrzeuge nimmt die medizinische Crew dort auf. Vor Ort ist der Patient bereits auf einem Spineboard immobilisiert und in den Ret- tungswagen gebracht worden. Hier erfolgt die Übergabe: Vorgefunden wird ein 40jäh- riger Mann, der bei einer Geschwindigkeit von circa 70 km/h mit seinem Motorrad in einer Kurve gerutscht und nach Zeugen- aussagen mit der Leitplanke kollidiert ist. Der Patient hat freie Atemwege, ist aber zy- anotisch und kaltschweißig. Palpatorisch wird eine Tachykardie festgestellt. Zudem ist er nicht ansprechbar. Gemäß ABCDE- Schema hat der Patient ein kritisches B-, C- und D-Problem (s. Kasten). Bei der Auskultation des Thorax wird ein fehlendes Atemgeräusch auf der rechten Seite festgestellt. Des Weiteren zeigen sich deutlich gestaute Halsvenen. Der Blutdruck ist palpatorisch nicht messbar. Die Sauer- stoff-Sättigung zeigt keine Werte an. Eine Minute nach Übernahme des Patienten kommt es zum Herz-Kreislauf-Stillstand bei Asystolie. Sofort werden die Maßnahmen der Basis-Reanimation eingeleitet, der Atemweg mittels Larynxtubus gesichert. Der Notarzt stellt die Arbeitsdiagnose „Spannungspneumothorax“ und führt mit- tels großlumiger Venenverweilkanüle (G14) eine Entlastungspunktion im 3. Interkostal- raum (ICR) medioclavicular durch. Unter kurzzeitiger Unterbrechung der Thorax- kompression wird bei fortbestehender Asy- stolie und Spannungszeichen eine Tho- raxdrainage im 4. ICR vordere Axillarlinie eingelegt und mittels Heimlich-Ventil ver- schlossen. Nach kurzer Zeit stellt sich ein Spontankreislauf mit gut tastbarem, zen- tralem Puls ein. Palpatorisch werden Blut- druckwerte von 90–100 mmHg gemessen, so dass die ABC-Probleme primär gelöst sind. Es bleibt die Bewusstlosigkeit, also ein D-Problem. Die Körpertemperatur ist nor- mal (E). Der Patient wird mittels Kleiderschere ent- kleidet und auf weitere Verletzungen un- tersucht. Es zeigen sich eine Unterschen- kelfraktur, diverse Prellmarken an Thorax, Schädel und Abdomen. Zudem weist der Patient mehrere Platzwunden am Kopf auf. Umgehend meldet der HCM den Patienten telefonisch im 30 km entfernten Trauma- zentrum an. Die Arbeitsdiagnosen lauten: Polytrauma mit Thoraxtrauma, Schädel- Hirn-Trauma, Abdominaltrauma, Extremi- tätentraumata, Z.n. Reanimation bei Span- nungspneumothorax. Der Patient bleibt im weiteren Verlauf kreislaufstabil, Katechola- mine sind nicht erforderlich. Er wird mit Fentanyl und Midazolam analgosediert. Der Larynxtubus wird bei adäquat gesi- chertem Atemweg belassen, eine endo- tracheale Intubation ist nicht notwendig. Rasch wird der Patient mit dem Spine- board auf die Trage des RTH umgelagert. Der Transport soll per Hubschrauber er- folgen. Das bringt eine Zeitersparnis von etwa 30 Minuten, die bei kritischen Trau- ma-Patienten über Leben und Tod ent- scheiden können. In der Ziel-klinik über- nimmt das Schockraum-Team den Pati- enten. Alarm in der Leitstelle aber auch bei akutem Myokardinfarkt und Schlaganfall kann dieser Zeit-Vorteil für den Patienten von entscheidender Bedeutung sein. Prinzipiell gilt: Je weiter der Patient von einem geeigneten Kran- kenhaus entfernt ist, desto größer ist der Benefit durch einen Einsatz des Ret- tungshubschraubers. Hubschrauber werden aber auch im Rahmen von Inten- sivtransporten (Intensivtransporthub- schrauber – ITH) für nicht-zeitkritische Verlegungen von beatmeten Patienten mit hohem apparativem Aufwand ge- nutzt. Im Dual-Use-System werden ITH zudem in der Primär-Rettung eingesetzt. In der Luft und am Boden Rettungshubschrauber werden von den Rettungsleitstellen/Integrierte Leitstellen disponiert und alarmiert. Eine direkte Anforderung in der Station ist nicht mög- lich. Bei Intensivtransporten entscheidet die jeweilige Koordinierungsstelle (je nach Bundesland, Kontakt immer über die zu-

Luftrettung besticht durch den Faktor Zeit

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54 Heilberufe / Das P�egemagazin 2014; 66 (2)

PflegeAlltag Reportage

Im Einsatz

Luftrettung besticht durch den Faktor ZeitSeit Einführung in den 1970er-Jahren verfügt Deutschland mittler-weile über ein flächendeckendes Netz an Rettungshubschraubern. Heute sind über 70 Luftrettungsstationen in das Gesamt-System Rettungsdienst integriert. So stellt die Kombination aus bodenge-bundenem Rettungsdienst und Luftrettung die präklinische notfall-medizinische Versorgung der Bevölkerung sicher.

Rettungshubschrauber (RTH) kön-nen Patienten auch in abgelegenen Orten schnell erreichen und, was

mindestens genauso wichtig ist, sie

können kritische Patienten – ob trauma-tologisch, internistisch oder pädiatrisch – schnell in ein geeignetes Zentrum bringen. Vor allem bei Polytraumata,

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Das Einsatzstichwort lautet „VU – Motor-rad“. In einem etwa 30 km entfernten Wald-gebiet hat sich ein schwerer Unfall ereig-net. Rasch wird die Take-Off-Checkliste ab-gearbeitet, zwei Minuten nach der Alar-mierung hebt der RTH bei gutem Flugwet-ter ab. Gleich nach dem Start meldet der Pilot dem nahe gelegenen Tower Start und Flugrichtung. Der HCM meldet sich bei sei-ner Heimatleitstelle ab und bei der für den Einsatz zuständigen Leitstelle an und teilt die verbleibende Flugzeit mit. Die Leitstelle informiert, dass bereits ein Rettungswagen sowie Polizei und Feuerwehr eingetroffen seien. Zwei Minuten vor der Landung wird von Pilot und HCM die Pre-Landing-Check-liste abgearbeitet und ein Landeplatz ge-sucht. Der Hubschrauber landet schließlich etwa 1 km von der Unfallstelle entfernt, eines der Feuerwehrfahrzeuge nimmt die medizinische Crew dort auf. Vor Ort ist der Patient bereits auf einem Spineboard immobilisiert und in den Ret-tungswagen gebracht worden. Hier erfolgt die Übergabe: Vorgefunden wird ein 40jäh-riger Mann, der bei einer Geschwindigkeit von circa 70 km/h mit seinem Motorrad in einer Kurve gerutscht und nach Zeugen-aussagen mit der Leitplanke kollidiert ist. Der Patient hat freie Atemwege, ist aber zy-anotisch und kaltschweißig. Palpatorisch

wird eine Tachykardie festgestellt. Zudem ist er nicht ansprechbar. Gemäß ABCDE-Schema hat der Patient ein kritisches B-, C- und D-Problem (s. Kasten).Bei der Auskultation des Thorax wird ein fehlendes Atemgeräusch auf der rechten Seite festgestellt. Des Weiteren zeigen sich deutlich gestaute Halsvenen. Der Blutdruck ist palpatorisch nicht messbar. Die Sauer-stoff-Sättigung zeigt keine Werte an. Eine Minute nach Übernahme des Patienten kommt es zum Herz-Kreislauf-Stillstand bei Asystolie. Sofort werden die Maßnahmen der Basis-Reanimation eingeleitet, der Atemweg mittels Larynxtubus gesichert. Der Notarzt stellt die Arbeitsdiagnose „Spannungspneumothorax“ und führt mit-tels großlumiger Venenverweilkanüle (G14) eine Entlastungspunktion im 3. Interkostal-raum (ICR) medioclavicular durch. Unter kurzzeitiger Unterbrechung der Thorax-kompression wird bei fortbestehender Asy-stolie und Spannungszeichen eine Tho-raxdrainage im 4. ICR vordere Axillarlinie eingelegt und mittels Heimlich-Ventil ver-schlossen. Nach kurzer Zeit stellt sich ein Spontankreislauf mit gut tastbarem, zen-tralem Puls ein. Palpatorisch werden Blut-druckwerte von 90–100 mmHg gemessen, so dass die ABC-Probleme primär gelöst sind. Es bleibt die Bewusstlosigkeit, also ein

D-Problem. Die Körpertemperatur ist nor-mal (E). Der Patient wird mittels Kleiderschere ent-kleidet und auf weitere Verletzungen un-tersucht. Es zeigen sich eine Unterschen-kelfraktur, diverse Prellmarken an Thorax, Schädel und Abdomen. Zudem weist der Patient mehrere Platzwunden am Kopf auf. Umgehend meldet der HCM den Patienten telefonisch im 30 km entfernten Trauma-zentrum an. Die Arbeitsdiagnosen lauten: Polytrauma mit Thoraxtrauma, Schädel-Hirn-Trauma, Abdominaltrauma, Extremi-tätentraumata, Z.n. Reanimation bei Span-nungspneumothorax. Der Patient bleibt im weiteren Verlauf kreislaufstabil, Katechola-mine sind nicht erforderlich. Er wird mit Fentanyl und Midazolam analgosediert. Der Larynxtubus wird bei adäquat gesi-chertem Atemweg belassen, eine endo-tracheale Intubation ist nicht notwendig. Rasch wird der Patient mit dem Spine-board auf die Trage des RTH umgelagert. Der Transport soll per Hubschrauber er- folgen. Das bringt eine Zeitersparnis von etwa 30 Minuten, die bei kritischen Trau-ma-Patienten über Leben und Tod ent-scheiden können. In der Ziel-klinik über-nimmt das Schockraum-Team den Pati-enten.

Alarm in der Leitstelle

aber auch bei akutem Myokardinfarkt und Schlaganfall kann dieser Zeit-Vorteil für den Patienten von entscheidender Bedeutung sein. Prinzipiell gilt: Je weiter der Patient von einem geeigneten Kran-kenhaus entfernt ist, desto größer ist der Benefit durch einen Einsatz des Ret-tungshubschraubers. Hubschrauber werden aber auch im Rahmen von Inten-sivtransporten (Intensivtransporthub-schrauber – ITH) für nicht-zeitkritische Verlegungen von beatmeten Patienten mit hohem apparativem Aufwand ge-nutzt. Im Dual-Use-System werden ITH zudem in der Primär-Rettung eingesetzt.

In der Luft und am BodenRettungshubschrauber werden von den Rettungsleitstellen/Integrierte Leitstellen disponiert und alarmiert. Eine direkte Anforderung in der Station ist nicht mög-lich. Bei Intensivtransporten entscheidet die jeweilige Koordinierungsstelle (je nach Bundesland, Kontakt immer über die zu-

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Heilberufe / Das P� egemagazin 2014; 66 (2)

PflegeAlltag Reportage

ständige Leitstelle) über den Einsatz eines Hubschraubers. In Deutschland wird der Luftrettungsdienst hauptsächlich von drei Betreibern durchgeführt: ADAC Luftret-tung gGmbH, DRF Luftrettung und Bun-despolizei. Durch den Einsatz eines Ret-tungshubschraubers entstehen weder dem Patienten noch dem Anrufer Kosten. Die Einsätze werden vom Betreiber mit den Krankenkassen abgerechnet. Auch sind die Einsätze von keinerlei Mitgliedschaft bei ADAC, DRF oder sonstiger (auch ver-meintlicher) Vereine oder Gesellschaften abhängig. Dies gilt auch bei Fehleinsätzen (ausgenommen böswillige Alarmierung).

Zur Besatzung eines Rettungshub-schraubers gehören ein Pilot, ein Ret-tungsassistent mit einer fliegerischen Zusatzqualifikation (HEMS Crew Mem-ber) sowie ein Notarzt. Oftmals werden die Rettungsassistenten den Betreibern von Hilfsorganisationen im Rahmen von Kooperationsverträgen zur Verfügung

gestellt. Im beruflichen Alltag warten auf das Besatzungsmitglied vom „Helicopter Emergency Medical Service“ (HEMS) vielfältige, anspruchsvolle Aufgaben. Zum einen unterstützt er den Piloten bei der Durchführung des Fluges. Dies beinhaltet die Zusammenarbeit in den Bereichen Navigation, Luftraumbeobachtung, Ab-arbeitung von Routine- sowie Emergency-Checklisten, Flugfunk, Auswahl von ge-eigneten Landeplätzen oder Einsprechen bei schwierigen Landungen. Zum anderen beginnt für den HEMS nach der Landung und erfolgter Absicherung der Maschine die Zusammenarbeit mit dem Notarzt. Hier ist das Aufgabenspektrum des Ret-tungsassistenten ähnlich wie im boden-gebundenen Rettungsdienst. Um Zeit in der Versorgung kritischer Patienten ein-zusparen, behält der HCM stets diesen Faktor im Auge und organisiert frühzeitig eine Zielklinik.

Die Alarmierung des Rettungshub-schraubers richtet sich unter anderem nach der medizinischen Indikation, die sich aus dem Notruf ergibt. Es kommt vor, dass sich die tatsächliche Sachlage vor Ort anders, teils harmloser darstellt. Doch im Vergleich zum bodengebundenen Ret-tungsdienst mit Rettungswagen, Notarz-teinsatzfahrzeug, Notfallkrankenwagen und Krankentransportwagen ist der An-teil an traumatologischen Patienten und insbesondere an schwerst- und mehrfach-verletzten Patienten deutlich höher. Hie-raus resultiert die hohe Einsatzroutine des RTH-Teams in der Versorgung polytrau-matisierter Patienten. In der Mehrzahl fliegt der Rettungshubschrauber jedoch ©

AD

AC

Versorgung von Traumapatienten

Die präklinische und klinische Versor-gung von Trauma-Patienten erfolgt nach zertifizierten Kurs-Konzepten.

▶ Präklinik: Pre-Hospital Trauma Life Support (PHTLS)

▶ Klinik: Advance Trauma Life Support“ (ATLS).

Wichtig ist das strukturierte Vorgehen, z.B. nach dem ABCDE-Schema.

ABCDE-Schema

Strategie zur Beurteilung und Versor-gung kritisch kranker und verletzter Pa-tienten. Bei der Beurteilung des Pati-enten wird schrittweise von der Priorität A bis zur Priorität E vorgegangen. Wird auf einer bestimmten Prioritätenebene ein Problem erkannt, muss dieses sofort gelöst (und kontrolliert) werden, bevor zur nächsten Prioritätenebene überge-gangen wird.

▶ Airway: Atemwege frei?

▶ Breathing: Atmung

▶ Circulation: Kreislaufsituation

▶ Disability Neurologischer Status

▶ Exposure Begleitverletzungen/Erkrankungen

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zu internistischen und neurologischen Notfällen wie einem akuten Koronarsyn-drom, Schlaganfall, Krampfanfall oder–Herz-Kreislauf-Stillstand. Doch nicht jeder Patient wird nach erfolgter Erstver-sorgung durch den RTH-Notarzt und den

HCM auch zwingend mit dem Rettungs-hubschrauber transportiert. Entscheidend sind der Zustand des Patienten und die Entfernung des Zielkrankenhauses. Des Weiteren muss auch nicht jeder Patient durch einen Notarzt begleitet werden. Oft

reicht die Betreuung durch Rettungsas-sistenten aus.

Die Arbeit des HCM ist sowohl körper-lich als auch psychisch mitunter sehr an-spruchsvoll, zeitweise auch belastend. Während des Fluges ist höchste Konzen-tration und situative Aufmerksamkeit erforderlich, um die Flugsicherheit ge-meinsam mit dem Piloten zu gewährlei-sten. Vor Ort bei der Patientenversorgung werden dem HCM ebenfalls stets 100% seiner Leistungsfähigkeit abverlangt.

Mario HoheneggerRettungsassistent, Fachkran-kenpfleger Intensivpflege; HEMS Crew Member Christoph 5 Ludwigshafen DRK Rettungsdienst Vorder-pfalz GmbH Rheingönheimer Str. 98, 67065 Ludwigshafen christoph5.de; rettungs-dienst-vorderpfalz.de

Der Rettungsassistent verfügt über eine fliegerische Zusatzqualifikation: HEMS Crew Member. HEMS =„Helicopter Emergency Medical Service“, frei übersetzt Hubschrauber-Rettungsdienst oder Luftrettung. Crew Member bedeutet Besatzungsmitglied. Die Weiterbildung für Rettungsassistenten wird in Deutschland beispielsweise an der ADAC HEMS Academy am Flugplatz Bonn-Hangelar durchgeführt und dauert neun Tage. Der angehende HEMS Crew Member (HCM) wird in Theorie und Praxis intensiv in fliege-rischen Themen wie Navigation, Meteorologie, Sicherheit und Hubschrauber-Technik geschult. Wert gelegt wird auf das Crew Ressource Management (CRM). Abgerundet wird die Weiterbildung zum HCM durch ein medizinisches Simulator-Training unter Ein-beziehung des CRM. Der Kurs wird durch eine Abschlussprüfung abgeschlossen. An-schließend beginnt ein Praktikum, bei dem mindestens zehn RTH-Einsätze erfolgen. Der HCM absolviert zudem eine jährliche Refresher-Fortbildung. Seit 2014 heißt der HEMS Crew Member nun HEMS Technical Crew Member (HEMS TC).

www.hems-academy.de

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