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Mai2011 Luftsport in NRW Sicherheit im Luftsport –Seite6-7– Neue Bezirksstruktur –Seite10– Sport - Audit Luftsport –Seite31– Rund um die Ostsee –Seite32-33– Titelbild:JoëlWagner

Luftsport 2-2011

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2. Ausgabe "Luftsport in NRW"

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Page 1: Luftsport 2-2011

Mai�2011

Luftsportin NRW

Sicherheit im Luftsport

–�Seite�6�-�7�–

Neue Bezirksstruktur

–�Seite�10�–

Sport - AuditLuftsport

–�Seite�31�–

Rund umdie Ostsee

–�Seite�32-33�–

Titelbild:�Joël�Wagner

Page 2: Luftsport 2-2011

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Editorial

So banal es klingt: Der Mensch ist von seiner Natur aus fluguntauglich. Der Grundsatz: „Sicherheit zuerst“, soll da-rauf einschwören, alles Menschenmög-liche zu tun und zu beachten, um den Menschen in der Ausübung seines äl-testen Traumes vor unnötigen Gefähr-dungen zu schützen.Der DAeC LV NRW hat diesem Grund-satz ebenso hohe Priorität eingeräumt. Sein Leitbild hat den Sicherheitsgedan-ken mit den Worten: „Wir kämpfen kontinuierlich für die Verbesserung der Sicherheit des Luftsportes“ zur steten Verpflichtung erklärt. Ist das nun einer jener schönen Leitsätze, die schnell ge-schrieben sind und von denen Jean Paul Sartre einmal sagte: „Eine der großen Seuchen unserer Zeit ist, das Wort für die Sache zu nehmen“? Sagen wir nicht safety first, scheuen aber zugleich den Aufwand, den eine tatsächliche Umset-zung des Wortes erfordert? Wir kämp-fen konstant für die Verbesserung der Sicherheit des Luftsportes.Kampf und Verbesserung, nur zwei Worte, aber gleichwohl mit revolutionä-rem Inhalt. Wir wollen uns also nicht nur einfach kümmern oder nur daran arbeiten. Nein, wir wollen kämpfen, was allerhöchsten Einsatz und Willen erfordert. Und dieser kämpferische Ein-satz soll zugleich zur Verbesserung der Sicherheit führen. Verbesserung klingt natürlich gut, doch müssen wir feststel-len, dass die vergangene Arbeit der BFU mit den hauptamtlichen FSIs am Ende nur noch den Status quo erhalten hat. Nun ist dieses Hauptamt aufgelöst, und wir formulieren höhere Ansprüche!Da muss doch die Frage, ob es nicht auch eine Nummer kleiner geht, er-laubt sein. Ist sie natürlich, es muss aber ebenso erlaubt sein, die Frage mit einem klaren Nein zu beantworten.Der Rückzug des Staates aus der Un-fallprävention ist dabei ein herber Rückschlag. Diesen gilt es nicht hinzu-nehmen. Auf politischer Ebene ist zu versuchen, den Staat hier zur Umkehr zu bewegen. Allein auf ehrenamtlicher Basis und Eigeninitiative ist ein profes-sioneller Umgang mit dem Thema auf

Dauer unmöglich. Die ICAO, Deutsch-land ist einer der großen Beitragszahler, stellt umfangreiches Wissen und know how zur Verfügung, was in anderen Ländern dann im staatlichen Auftrag und mit öffentlichen Mitteln verbreitet wird und in Deutschland verweigert man hier mittlerweile die wesentliche Unterstützung. Ebenso ist nicht zu erwarten, dass wir Unterstützung beim Aufbau der künftig geforderten Qualitäts- und Sicherheitsmanagement- Systeme erhalten.Es ist unsere Aufgabe, das Heft selbst in die Hand zu nehmen, es wird uns niemand abnehmen. Die Sicherheits-architektur und der Organisationsgrad sind in den Vereinen sehr unterschied-lich ausgebildet. Der Verband sieht seine Aufgabe darin, die Vereine beim Aufbau einer solchen Sicherheitsarchi-tektur zu beraten und zu unterstützen. Freiwilligkeit, Einsicht in die Notwen-digkeit und Freude bei der Umsetzung solcher Systeme sollen Grundlage der Arbeit sein.Es soll ein fortlaufender Verbesserungs-prozess in Gang gesetzt werden, der letztlich nicht nur das heutige Sicher-heitsniveau erhält, sondern es verbes-sert. Der Luftsport hat an den Erfolgen, die beim Autoverkehr, in der Arbeitssi-cherheit und der kommerziellen Luft-fahrt erzielt werden konnten, nicht teilgenommen. Die Unfallzahlen, ins-besondere die schweren Unfälle, stag-nieren auf einem gleichbleibend viel zu hohen Niveau. Mit dem Projekt „Si-cherheit im Luftsport“ ist der DAeC LV NRW in diesem Sinne aktiv geworden.Der Weg ist das Ziel! Mehr auf Seite 6.

Dr. Mario Wichmann

Vizepräsident

InhaltEditorial� 2

Verband�Präsidialrat tagte am Butz 3

Rücktritt Helmut Bruders 4

Aero 2011 4

Schadensbilanz 2010 5

Sicherheit im Luftsport 6

Wenn die Pressearbeit hakt 7

Neues Konzept des DAeC LV NRW zur Flugsicherheit 8

Sportföderung NRW 9

Neue Bezirksstruktur 10

Neues zum Instandhaltungs- programm 11

Gefährliche Annäherungen 12

G. Forneck neuer RAL-Leiter 13

J. Landau übernimmt ALuS-Vorsitz 13

28 Fluglehrer bilden sich fort 14

Lernen durch Üben und Beobachten 15

Geschäftsstelle Duisburg 16

Luftraum�TMZ Infoveranstaltung 17

RechtFlugleiter - Person m. Januskopf 18

JugendNürnberger Spielwarenmesse 20

Intermodellbau Dortmund 21

DAeCBiokraftstoff: E10-Desaster 22

Luftsportsparten2. Motorseglerschnupperkurs 23

Oldtimer Rallye Dorsten 23

Tag der Oldtimer 24

2. NRW-Segelflug-Forum 25

Euregiocup 2011 26

Full House auf dem Dümpel 27

32. Landesjugendtreffen Modellflug NRW 28

VereineSportmesse Lipperlandhalle 30

Flugplatzgemeinschaft Oerlinghausen e.V. 31

D-KITY umrundet die Ostsee 32

Jüngster Segelflieger 34

60 J. LSV Hegenscheid e.V. 35

Die Saison 2011 hat begonnen 36

Flugplatz Brilon wird 50 38

Termine�und�Nachruf 39

SAFETY FIRST

Dr. Mario Wichmann

Page 3: Luftsport 2-2011

Verband

3Luftsport in NRW Mai 2011

Dr. Edgar Mayer, Vorsitzender der Stif-tung Butzweilerhof, ließ es sich nicht nehmen, die Teilnehmer persönlich zu begrüßen und in die Geschichte des Platzes und der Gebäude einzuführen. In der Mittagspause stellte er die Ex-ponate der Luftfahrtausstellung vor. Präsident Sefan Klett bedankte sich auf besondere Weise für die herzliche Auf-nahme, indem er Dr. Mayer einen Film über die Segelflug-WM 1960 am Butz überreichte und damit den Fundus der Stiftung um einen Schatz erweitern konnte.

Offiziell verabschiedet wurden die an-wesenden ehemaligen Bezirksvorsitzer aus dem Kreis des Präsidialrates. Beim Verbandstag 2010 wurde die Anzahl der Bezirke von sechzehn auf fünf redu-ziert, die sich an den Zuständigkeiten

Präsidialrat tagte am Butz

Präsentation der Ausstellung

Verabschiedung der bisherigen Bezirksvorsitzer (v.l.n.r: Präsident S. Klett, H. Schütz, J. Verhoven, W. Baum, Dr. M. Wichmann, R. Troost, D. Gärtner, H. Weber)

der Regierungsbezirke in NRW orien-tieren. Ziel ist, die Arbeit der regiona-len Vertretung im Landesverband zu straffen.

Im Mittelpunkt der Überlegungen stand der nach wie vor nicht vollendete Reformprozess des DAeC. In einer an-schaulichen Präsentation zeigte Niko Richartz das Bemühen des Verbandes seit dem Jahr 2000 auf, sich eine zeit-gemäße Struktur zu geben. Nach Pha-sen intensiverer Beratung folgten in der Regel Jahre ohne greifbare Ergebnisse, so leider auch 2010, dem Jahr nach der Satzungsänderung. Statt die neue Sat-zung nunmehr in konkreten Ordnun-gen und Zuordnungen mit Leben zu erfüllen, legte der Vorstand einen Ent-wurf einer Beitragsordnung vor, der den Grundlagen der neuen Satzung nicht

entspricht und den Status quo vor der Reform, quasi durch die Hintertür, wie-der einführen will. Der Präsidialrat hat dem Präsidium empfohlen, sich auf der Anfang April 2011 anstehenden Haupt-versammlung des DAeC für die einma-lige Verlängerung der Übergangsphase auszusprechen, um die beschlossenen Schritte nun auch vollziehen zu kön-nen. Den rückwärts gerichteten Ten-denzen wird NRW eine Absage erteilen.

GR

Am� 12.� März� tagte� der� Präsidialrat,� das� höchste� Gremium� des� DAeC� LV� NRW,��zwischen�den�Verbandstagen�in�den�Räumlichkeiten�des�ehemaligen�Flughafens�Köln-Butzweilerhof.� Neben� den� Berichten� der� verschiedenen� Verbandsgremien�standen� die� neue� Bezirksstruktur,� der� Reformprozess� des� DAeC� und� die� Segel-flugschule�Oerlinghausen�im�Fokus�des�Interesses�und�des�Gedankenaustausches.�In�der� intensiven�Arbeitssitzung�wurden�Positionen�und�Meinungen�vorgestellt,�diskutiert�und�zu�Verbandspositionen�erhoben.

S. Klett überreicht Dr. Mayer den Film über die Segelflug WM 1960 am Butzweilerhof

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Verband

4 Luftsport in NRW Mai 2011

Helmut Bruders hat mir mitgeteilt, dass er aus persönlichen Gründen sein Amt als Vizepräsident Technik im DAeC LV NRW mit sofortiger Wirkung nieder-legt. Als Prüfer von Luftfahrtgerät, ARS und CS wird er weiter in unseren tech-nischen Betrieben tätig sein.Ich bedaure diese Entscheidung sehr, denn Helmut hat in den gut zwei-einhalb Jahren seines Wirkens im Prä-sidium unsere Interessen im techni-schen Bereich kompetent vertreten und der täglichen Arbeit in den Betrieben wertvolle Impulse verliehen. Aber auch

Erklärung des Präsidenten zum Rücktritt Helmut Bruders als Vizepräsident Technik

in der allgemeinen Verbandspolitik hat sich Helmut als wertvoller und rich-tungsweisender Mitstreiter erwiesen, da er seine Hinweise und Anregungen wohl überlegt und sachlich begründet eingebracht hat.Da Helmut mir gegen Ende des letz-ten Jahres mitgeteilt hatte, dass er für eine zweite Amtsperiode nicht zur Ver-fügung stehen werde, habe ich bereits einige potentielle Kandidaten für die Besetzung der Position des VP Technik im Präsidium angesprochen. Für die nächste Zeit sind Gesprächstermine

schon vereinbart. Die administrativen Abläufe in den Betrieben haben wir bis zum Verbandstag geregelt, weswegen ich eine sofortige Nachbesetzung nicht für zwingend erforderlich halte. Ich bedaure, aber respektiere den Rück-tritt von Helmut Bruders. Ich danke ihm für die geleistete Arbeit und wün-sche ihm für seinen weiteren Lebens-weg im privaten, wie im fliegerischen Bereich alles Gute.

Stefan KlettPräsident

Viele Mitglieder und interessierte Luft-sportler nutzten die Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch und lie-ßen sich die Vorzüge der umfangrei-chen Datenbanken zeigen. Verbreitert werden konnten die bestehenden gu-ten Kontakte zu den österreichischen Luftsportlern, die in unserer CAMO kooperieren. Im Mittelpunkt vieler Fragen standen und stehen die neuen Regelungen zum IHP. Viele Halter von Luftfahrzeugen nahmen erleichtert zur Kenntnis, dass die CAMO für Luft-fahrzeuge in der „Überwachten Um-gebung“ die Programme erstellen und genehmigen wird. Damit entfällt der Umweg über das LBA.

Aero 2011

Besuch des Präsidenten Stefan Klett am Stand des DAeC LV NRW.

Auch�in�diesem�Jahr�war�der�DAeC�LV�NRW�wieder�mit�einem�Stand�auf�der�AERO�in� Friedrichshafen� vertreten,� um�auf� die�Dienstleistungen�und�Angebote� seiner�CAMO�DE.�MG.�0501�aufmerksam�zu�machen.�Kompetent�besetzt�war�der�Stand�mit�den�Mitarbeitern�Karina�Claus�und�Ulf�Calsbach�sowie�mit�dem�Entwickler�der�dem�System�zugrunde�liegenden�CAMO�Software,�Hans-Otto�Edelhoff.

Page 5: Luftsport 2-2011

Verband

5Luftsport in NRW Mai 2011

Vorweg geschickt seien die nüchternen Zahlen des Jahres 2010: Eingegangen sind 40 Schadensmeldungen, davon 17 Modellflugschäden mit einer Scha-denssumme von knapp 21.000 EUR, 23 Vorfälle im Bereich des Verbands-Haftpflichtpaketes mit einer Schadens-bilanz von rund 66.000 EUR.Bei den Modellfliegern lag die Scha-densquote, also das Verhältnis der Schadenssumme zur Prämienhöhe, mit knapp 54 % außergewöhnlich hoch im Vergleich zu den vorherigen Jahren. Bei den meisten Schadensursachen handelte es sich um Kollisionen mit anderen Modellen oder mit abgestellten Fahrzeugen. Verhagelt wurde die Bi-lanz insbesondere durch einen Vorfall, bei dem fast 10.000 EUR Sachschaden entstanden ist.Auch im Bereich des Versicherungspa-ketes über die Luftfahrtnebenrisiken war 2010 ein schlechtes Jahr mit ei-ner Schadensbilanz von ebenfalls über 50 %. Hier schlugen insbesondere drei Fälle negativ zu Buche, die zusammen einen Erstattungsbetrag in Höhe von rund 43.000 EUR durch die Versiche-rung notwendig machten. Einmal war ein Windenseil über die Oberleitung einer Eisenbahnstrecke gefallen, hatte die Stromversorgung gekappt und den Zugverkehr auf einer viel befahrenen Strecke für mehrere Stunden lahmge-legt. Bei einer Baumfällaktion an einem anderen Platz hat ein abgetrennter Ast einen Wohnwagen ziemlich zerstört, und im dritten Fall wurden die in einer Flugzeughalle vorsorglich aufgestellten Stützen gegen die enormen Dachlasten des letzten Schneewinters zum Ver-hängnis, als sie in der Tauperiode um-fielen und dabei hangarierte Flugzeuge eines anderen Vereins beschädigten.Wir haben diesen Vorfall zum Anlass

Schadensbilanz 2010

genommen, uns von unserem neuen Versicherungspartner, der Euro-Aviati-on, noch einmal schriftlich bestätigen zu lassen, dass Versicherungsschutz im Vereinshaftpflichtbereich auch dann besteht, wenn zwei Vereine des DAeC LV NRW bei dem Vorfall beteiligt sind.Nachdenklich stimmt, dass an 10 der 23 Fälle Lepos oder Startwagen betei-ligt waren und eine Schadenssumme in Höhe von 18.500 EUR „produzierten“. Ich möchte diesen Beitrag dazu nutzen, auf die Gefahrenquelle Lepo hinzuwei-sen und zu appellieren, in den Vereinen der Auswahl und der Einweisung der Lepofahrer ein verstärktes Augenmerk zu widmen. Es ist verständlich, dass Le-pos gerade für jugendliche Mitglieder eine enorme Anziehungskraft besitzen, denn wo sonst kann man als Jugend-licher schon Auto fahren? Aber unge-fährlich sind die Seilrückholfahrzeuge mit ihren speziellen Aufbauten nicht. Glücklicherweise hatten wir im ver-gangenen Jahr in allen Versicherungs-bereichen keine Personenschäden zu registrieren. Dass die Qualität der Aus-bildung unseres Personals von enormer Bedeutung ist, wird dadurch belegt, dass unser Fachpersonal, also die Flug-lehrer und Techniker, auf keiner Scha-densmeldung ursächlich auftauchten.

Früher wurde häufig gesagt: „Das ge-fährlichste am Luftsport ist die Fahrt zum Flugplatz“. Die Zahlen 2010 spre-chen eine andere Sprache. Ich sehe die Situation eher wie Bruno Gantenbrink, der klar zum Ausdruck brachte: „Flie-gen ist saugefährlich!“ Wir sollten uns dessen bewusst sein und alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, unsere Schadensbilanzen zu senken.

G. RademacherDie Ausleger für die Windenseile machen den Lepo extrem breit und damit zur Gefahrenquelle.

Der�DAeC�LV�NRW�hat�in�seiner�Funktion�als�Versicherungsnehmer�und�Melde-stelle�von�Vorfällen�auch�Einblick�in�die�Versicherungsfälle�des�vergangenen�Jahres�nehmen�können.� In�der�Analyse�der�Zahlen�eröffnen�sich�Einblicke,�die�Anlass�zum�Nachdenken�über�unseren�Sport�geben�sollten.

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Verband

6 Luftsport in NRW Mai 2011

Auf unserem, zugegeben, großen Platz, erfüllen wir seit 30 Jahren exakt die un-heilvolle Statistik des Luftsportes, im Durchschnitt jedes Jahr ein Toter. Wir alle nehmen solche Dinge unterschied-lich wahr und vor allem, wir reagieren sehr unterschiedlich darauf. Die we-nigsten kommen auf Grund nüchterner Analyse zum Schluss, dass ein Hobby solche Risiken nicht rechtfertigt und su-chen sich ein anderes. Eher ignorieren wir die Risiken oder glauben wenigs-tens, dass wir selber wohl nicht betrof-fen sein werden. Seit langer Zeit leben wir so mit unvermindert hohen Unfall-zahlen, während in anderen Bereichen, wie der kommerziellen Luftfahrt oder dem betrieblichen Arbeitsschutz, längst erhebliche Erfolge zu verzeichnen sind. Allein von 1996 bis 2002 gelang es die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsun-fälle in Deutschland von 133 auf 32(!) pro 1000 Arbeitnehmer zu senken. Für diese Erfolge ist u.a. die Einrichtung einer neuen Fehlerkultur unerlässlich. Hören wir von Fehlern, reagieren wir oft negativ und schuldzuweisend. Zu sehr ist aus Schulzeiten der Rotstift unserer Lehrer abgespeichert und prägt unser negatives Bild. Wer Fehler macht, hat nicht richtig gelernt, ist dumm, unauf-merksam, liederlich und unzuverlässig, vor allem aber ist er nicht vertrauens-würdig. Wer begäbe sich in die Hände eines Chirurgen, der uns freundlich im Aufklärungsgespräch zu einer großen Operation darauf hinweist, dass er wie alle anderen Menschen auch, regelmä-ßig Fehler macht und das selbstver-ständlich jeden Tag. Und welcher Flug-gast suchte nicht sofort das Weite, wenn wir auf die Frage nach der Gefährlich-

Projekt: Sicherheit im Luftsport

keit des Rundfluges wahrheitsgemäß antworteten, dass der vorgesehene Pilot selbstverständlich Fehler mache, diese aber nicht gleich zu einem fatalen Ab-sturz führen müssen. Genau dieser psychologische Aspekt führt zu großen Schwierigkeiten, eine nutzbringende Fehlerkultur zu etab-lieren. Helfen können uns hier zwei Grunderkenntnisse zu menschlichen Fehlern. Zum einen die Tatsache, dass Fehlervermeidung eine menschliche Utopie ist. Die Produktion von Fehlern ist sozusagen eine zwingende! Folge der Flexibilität unseres Gehirns. Hier sei auf den Artikel von K. Fuchs im Mai-Aerokurier verwiesen, der die große Bandbreite unserer Fehleranfälligkeit aufzeigt. Zum anderen, wir können aus Fehlern lernen und das in einer Weise, wie sie noch nicht überall erkannt ist und entsprechend genutzt wird. Zwei Beispiele seien genannt: früher haben wir unseren Schülern Flugübungen wie den Kurvenflug mit der entspre-chenden Ruderführung exakt erläutert und Abweichungen sofort korrigiert. Der Raum für Fehler war, wenn es ihn überhaupt gab, eng begrenzt. Heute lassen wir die Schüler viel mehr falsch machen und sehen, wie sie aus ihren Fehlern deutlich schneller lernen. Be-sonders beeindruckend ist die Bedie-nung eines neuen Handys. Während ich als älterer Zeitgenosse noch feh-lervermeidend im Inhaltsverzeichnis nach der richtigen Einstiegsseite für die korrekte Inbetriebnahme suche, haben meine Kinder bereits die erste SMS ver-sendet. Sie nehmen mit hohem Tempo „99 Fehlbedienungen“ in Kauf, um in kürzester Zeit die richtigen Tastenkom-

binationen zu erlernen. Nun ist Flugbe-trieb keine harmlose Tastendrückerei, trotzdem geht es darum, alltäglich auf-tretende Fehler zu erkennen und diese zu nutzen, um sowohl die Arbeitsabläu-fe innerhalb des Flugbetriebes als auch die individuellen Gewohnheiten und Entscheidungen des einzelnen Piloten positiv zu verändern. Voraussetzung für diesen Weg ist aber, dass Vereine oder Flugschulen eine professionelle Kommunikationsstruktur etablieren, die dauerhaft in der Lage ist, dieses Lernen zu ermöglichen, ohne das Sozi-algefüge zu stören oder gar zu zerstö-ren. Dies ist ganz sicher keine leichte Aufgabe. Schaut man auf die großen Unternehmen oder Fluggesellschaften, erkennt man aber, dass der Erfolg den Aufwand rechtfertigt. Dabei sind auch Rückschläge hinzunehmen. Es soll niemand glauben, dass alle Mitarbeiter oder Vereinsmitglieder gleich mit aller-größter Begeisterung und Einsatz bei der Sache sind. So hat sich in Unterneh-men gezeigt, dass schon die Wochenar-beitszeit eines Mitarbeiters Einfluss auf sein Engagement in Sicherheitsfragen hat. Für den Verein ist es deshalb wich-tig, derlei Fragen einmal offen und breit zu diskutieren. Die Entwicklung eines Leitbildes, an dem alle Mitglieder des Vereines, z.B. Junge und Alte, Erfahre-ne und Unerfahrene, Viel- und Wenig-flieger, Streckenpiloten und Platzadler beteiligt sind, bietet dafür eine optimale Voraussetzung. Genauso wichtig ist es aber auch, dass der Verein und der ein-zelne Pilot aus den erkannten Fehlern die notwendig richtigen Ableitungen treffen. Es ist schon erstaunlich, wenn z.B. seit Jahren auf die meist tödlichen Abkippunfälle als Folge des Verlustes der Handlungskompetenz von Piloten (Tunnel), vor allem mehr Trudelübun-gen gefordert werden. Für die verschie-denen Bereiche des Flugbetriebes bzw. des Flugablaufes einschließlich mögli-cher Störungen, müssen Verfahren mit eingebauter Fehlertoleranz entwickelt

Als�vor�zwei�Jahren�ein�Fliegerfreund�aus�Südfrankreich�zurückkehrte,�kam�er�mir�mit�zuerst�fünf�erhobenen�Fingern�einer�Hand�und�dann�nochmal�sieben�mit�bei-den�Händen�entgegen.�Sein�Gesichtsausdruck�passte�nicht�zu�meiner�Vermutung,�dass�er�wohl�sieben�Fünfhunderter�geflogen�hatte.�Die�Botschaft�war�stattdessen�völlig�niederschmetternd:�Fünf�Wochen�Segelflugurlaub�und�sieben�tote�Piloten.�

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Verband

7Luftsport in NRW Mai 2011

werden. Deren Anwendung ist unse-ren Piloten dann nicht nur in Form von Appellen bei der jährlichen Flugsicher-heitsbesprechung zu empfehlen, son-dern als selbstverständlicher Teil unse-rer Sicherheitskultur zu leben.Anfang März haben wir in Lünen mit 25 Multiplikatoren unser Konzept zur Unfallprävention diskutiert und weiter-entwickelt. Zurzeit stellen sie das Gan-ze in ihrem direkten Umkreis vor. Ich selbst hatte die Gelegenheit, anlässlich mehrerer Fluglehrerfortbildungen vor-zutragen und in Siegen durfte ich das Konzept einer großen Zahl von Fliegern vorstellen. Johannes Krakau berichtet davon auf Seite ? in dieser Luftsport. Im Herbst werden wir für unsere Mul-tiplikatoren eine weitere Fortbildung or-ganisieren, sodass wir nach der Saison bereit sind, die einzelnen Vereine zu besuchen. Darüberhinaus werden wir den Kontakt zu allen Luftsporttreiben-den auch außerhalb unseres Verbandes suchen, da Sicherheit kein Thema ist, dass sich auf NRW beschränkt.Als wir das Projekt „Sicherheit im Luft-sport“ im Rahmen unseres EFQM-Pi-lotprojektes vor sechs Monaten gestar-tet haben, war ich trotz meines eher unerschütterlichen Optimismus leicht skeptisch. Diese Skepsis war aber spä-testens ab dem Multiplikatorenseminar erledigt. Ohne besondere Bewerbung hatten sich nach Ankündigung auf unserer Homepage die 25 Teilnehmer innerhalb von nur 14 Tagen gemeldet. 25 Fliegerkameraden, die nicht nur in Luftsportfragen kompetent sind, son-dern die auch aus ihrem beruflichen Werdegang beste Voraussetzungen für die künftige Arbeit mitbringen. Unser System der Gruppenfluglehrer hat hier einen wichtigen Beitrag geleistet. Zu-dem erkennen wir, dass unser Einstieg in die qualifizierte Projektarbeit genau die Erfolge bringt, die wir uns davon versprochen haben.Wir bitten alle an den Seminaren inter-essierten Vereine, sich sobald wie mög-lich über die Geschäftsstelle zu melden, damit wir frühestmöglich planen kön-nen. Auch sind weitere Multiplikatoren zur Mitarbeit eingeladen.

MW

Wieder mal hat die Zeitung den mü-hevoll geschriebenen Text über die Jahreshauptversammlung zusammen-gestrichen. Im Bericht über den Tag der offenen Tür ist auf dem Foto eine andere Maschine zu sehen, als es in der Bildunterschrift steht. Und dann war da noch die Außenlandung, die in den Radionachrichten mit dem markigen Worten „Wind weg - Notlandung ohne Verletzte“ gemeldet wurde. Ein Schul-diger ist schnell gefunden: Der Presse-sprecher! Ein Posten, der in vielen Ver-einen mehr als notwendiges Übel und weniger als wichtige Kontaktstelle zu den Medien und damit zur Öffentlich-keit gesehen wird.Beim dritten Presseseminar des DAeC-NRW in Oerlinghausen ging es nicht nur darum, den Teilnehmern einige Tipps und Kniffe für die Medienarbeit zu vermitteln, sondern auch um einen Erfahrungsaustausch. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht: Die Presse-sprecher berichteten, welche positiven, aber auch welche negativen Erlebnisse sie schon im Umgang mit Medien hat-ten. Besonders interessant war dabei, dass „alte Hasen“ auf jungen Vereins-nachwuchs trafen, Segel- auf Modell-flieger.

Wenn es bei der Pressearbeit hakt

Pressearbeit macht Spaß.

Seminarleiter Chris-tian Breuer, Segel-flieger und Zeitungs-redakteur, versuchte auf der anderen Seite, aus seinem Berufs-alltag zu berichten und zu erklären, war-um es in der Zusam-menarbeit zwischen Redaktion und Ver-ein manchmal haken kann. „Jede Presse-meldung ist wie eine Bewerbung“, erklärte er, „Ihr bewerbt Euch mit Eurem Text ne-ben vielen anderen

Vereinen um einen Teil des begrenzten Platzes in der Zeitung!“ Und wie bei einer „richtigen“ Bewerbung stehen die Chancen eben besser, wenn Form und Inhalt stimmen.Mit praktischen Übungen konnten die Teilnehmer lernen, dass schon der Nachbericht zur Jahreshauptversamm-lung diverse Stolperfallen bereithalten – und, wie man diese umgehen kann. Als es darum ging, selbst eine kurze Pres-semeldung zu formulieren zeigte sich, dass die „Wiederholer“, die schon an an-deren Presseseminaren teilgenommen hatten, nicht mehr auf die gestellten Fallen hereinfielen.Im zweiten Teil des Seminars erarbeite-ten die Pressesprecher gemeinsam mit Breuer die Grundlage für ein „Glossar“, das flugtypische Fachbegriffe auch für Laien verständlich erklärt. Dieses Glos-sar soll, wenn es etwas ausgebaut ist, al-len Interessierten zugänglich gemacht werden. Wer Interesse an einer Vorlage für eine Pressemappe hat, den Tipps für eine gute Pressemeldung oder sich mit anderen Vereinssprechern austauschen möchte, wendet sich an Christian Breu-er unter [email protected].

Christian Breuer

Page 8: Luftsport 2-2011

Verband

8 Luftsport in NRW Mai 2011

Am letzten Freitag im März trafen sich über 130 Fliegerkameraden in der Sie-gerlandhalle in Siegen, um sich über die neuesten Ansätze des DAeC LV NRW zur Flugunfallprävention zu in-formieren.

Traditionell versammeln sich die akti-ven Piloten des mittlerweile ehemali-gen Bezirks 11 zu Beginn eines jeden Frühjahrs in der Siegerlandhalle, um sich durch Flugsicherheitsvorträge auf eine möglichst unfallfreie Saison vorzu-bereiten.Johannes Krakau, als ehemaliger Be-zirksvorsitzender, hat als „Abschieds-veranstaltung“ des Bezirkes dieses Jahr den Vizepräsidenten des Landesverban-des Dr. Mario Wichmann als Referen-ten eingeladen.Nicht erst nach dem Wegfall der Flug-sicherheitsinspektoren, sondern schon seit geraumer Zeit, ist es Mario Wich-mann ein besonderes Anliegen, Sicher-heit und verantwortungsvolles Handeln im fliegerischen Alltag zu etablieren und vorzuleben.Als logische Konsequenz hieraus hat er sich auch im Präsidium des Landesver-bandes dieses Themas angenommen und eine Sicherheitsleitkultur entwi-ckelt, auf deren Grundlage und mit der

Neues Konzept des DAeC LV NRW zur Flugsicherheit vor Rekordkulisse vorgestellt

Hilfe von Multiplikatoren, die durch den Wegfall der FSI entstandene Lücke, in Zukunft geschlossen werden soll. Ähnlich wie in den von Prof. Dr. Alfred Ultsch entwickelten Fly-Top Semina-ren, ist auch in dem in der Siegerland-halle vorgestellten Konzept des Landes-verbandes sowohl der lernende Blick in die kommerzielle Luftfahrt, als auch die besondere Bedeutung der Kommu-nikation und ihrer Struktur im Verein ein zentrales und tragendes Element, um die seit Jahren stagnierenden Un-fallzahlen doch noch in Zukunft nach unten zu korrigieren.Überträgt man den Proporz zwischen Unfällen und Startzahlen im Segelflug auf den Straßenverkehr, so käme man auf eine erschreckend hohe Zahl von 180.000 – 300.000 Toten im Straßen-verkehr jedes Jahr. Bei aller statistischen Schwierigkeit eines solchen Vergleiches wird eines auf jeden Fall deutlich: Die faktische Zahl von 3700 Toten im Stra-ßenverkehr 2010 veranschaulicht, wie viel Tote es in unserer Sportart im Ver-gleich zum Straßenverkehr gibt, und dass der Satz: „das Gefährlichste an der Fliegerei ist die Fahrt zum Flugplatz“ so nicht haltbar ist.

Mario Wichmann lie-ferte den Zuhörern in der Siegerlandhalle ein leidenschaftliches Plädoyer dafür, dass es absolut nicht hin-nehmbar ist, sich mit den seit Jahren kons-tanten Zahlen von 10 – 12 Unfalltoten /Jahr im Segelflug zufrie-denzugeben. Grund-lage der von Mario dargestellten und ent-scheidend von ihm geprägten Sicher-heitsphilosophie sind folgende Bausteine:

❙�Motivation� –� Schaffung� der� Bereit-schaft� zur� proaktiven� Unfallvermei-dung

Passieren im Straßenverkehr die meis-ten Unfälle aufgrund von Unachtsam-keit und nur wenige Unfälle durch die Missachtung von Grundversäumnis-sen, so ist dies im Segelflug genau um-gekehrt. Warum muss immer wieder auf die Nutzung von Checklisten, dem Einhalten von Übungsständen oder die Anwendung von sicheren Verfahren hingewiesen werden?

❙ Etablierung� und� Organisation� eines�Systems,� das� einen� kontinuierlichen�Verbesserungsprozess� überhaupt� erst�möglich�macht�

Um sich zu verbessern, braucht es im Verein eine Struktur, die konstruktiv und ggf. auch anonym mit Fehlern um-geht und diese nutzt, um das gemein-sam formulierte Ziel zu erreichen. Eine öffentliche Diffamierung und Bloßstel-lung ist in diesem Kontext völlig kont-raproduktiv. Fehler können definitiv jedem passieren – Irren ist menschlich.Der Verein, die Flugschule, muss als inhaltliche Verkörperung des „safety first“ Gedankens geschaffen werden.

Auditorium

Dr. Mario Wichmann

Page 9: Luftsport 2-2011

Verband

9Luftsport in NRW Mai 2011

❙ Bewusstheit�über�die�Grundregeln�von�Kommunikationsprozessen

Hier gilt nicht nur, aber doch sehr we-sentlich, die Vorbildfunktion der Flug-lehrer: Der Fluglehrer als prägender Faktor des künftigen Luftfahrers. Zu-sätzlich sind aber auch die Kommu-nikationsprozesse in einem Verein zu betrachten und ggf. zu hinterfragen. Es muss gelten: Wie bekomme ich alle an einen Tisch – für ein gemeinsames Vorgehen.

❙ Etablierung� von� Eigen-� und� Fremd-kontrolle

Nutze ich wirklich eine individuelle Checkliste um mich auf einen Flug-tag vorzubereiten? Warum nicht Dinge übernehmen, die woanders Erfolg zei-gen? Reisen bildet! Wie machen es z.B. die Schweden?

❙ NetzwerkeUnternehmen kaufen sich für die In-itiierung eines solchen Prozesses ex-terne Berater. Da diese komplexe und sehr anspruchsvolle Thematik von uns

als Gemeinschaft der Luftsportler aber ehrenamtlich und „nebenbei“ umzuset-zen sein wird, ist es unabdingbar, sich in der Zukunft Netzwerke zu bauen, mit denen man sich gegenseitig bei der Erreichung des gemeinsamen Ziels – „mehr Sicherheit“ unterstützt und auf gemeinsame Ressourcen (z.B. Mulipli-katoren) zurückgreifen kann.

Im Gegensatz z.B. zu den Paraglidern findet Segel- und Motorflug nie alleine statt. Als ein Beispiel von vielen wurde der „vergessene Kuller“ erwähnt, den es eigentlich nicht geben kann, wenn alle am Start beteiligten Personen, angefan-gen vom Flächenmann, Telefonisten und anderen Piloten, an der Startstelle sich vorab über eine Kommunikations-struktur einigen, die die Verantwor-tung für den sicheren Flugbetrieb auf alle am Flugbetrieb Beteiligten auswei-tet. Dies könnte z.B. die Aufwertung des Flächenmanns bedeuten, weg vom bloßen Statisten, hin zu dem „Verant-wortungsvollen“, den „letzten Kontroll-blick“ gebenden Starthelfer.

Das Auditorium hing insgesamt 2 h und 45 min an Marios Lippen. Wer Mario Wichmann einmal live auf der Mönchsheide erlebt hat, weiß, dass etwaige Befürchtungen, ein Vortrag an einem Freitagabend könne zu Er-müdungserscheinungen im Plenum führen, völlig unbegründet sind. Der Vortrag war äußerst kurzweilig und fundiert vorgetragen. Das vorgestellte Konzept bietet die Möglichkeit, dass je-der als Teil der Gemeinschaft auf dem Flugplatz entscheidend die Sicherheits-kultur weiterentwickeln kann. Ein Teilnehmer äußerte nach der Veran-staltung die für Ihn völlig faszinierende Erkenntnis, dass, wenn man die Dinge, die Mario Wichmann in Bezug auf Si-cherheit und Kommunikationsstruktu-ren angesprochen hat, im Vereinsalltag berücksichtigt, nichts weniger passiert, als dass es den Vereinsalltag revolutio-niert.

In diesem Sinne allen eine unfallfreie Saison 2011.

J. Krakau

Auf der Homepage aeroclub-nrw.de und in Luftsport in NRW, Ausgabe März 2011 auf den Seiten 15 und 16, hatten wir auf die Möglichkeit der Erstattung der Energiesteuer für die Ausbildung in Luftsportvereinen hin-gewiesen. Wir haben jetzt Rückmeldungen er-halten, dass die Hauptzollämter die Anträge von Luftsportvereinen nega-tiv bescheiden. Bei einer Sitzung der Oberfinanzdirektionen soll beschlos-sen worden sein, dass die Erstattung ausschließlich gewerblichen Schulen zugesprochen werden soll. Wir prüfen derzeit, wie sich die Rechtslage dar-stellt, und müssen die Hoffnung auf eine Rückerstattung dämpfen. GR

Erstattung der Energiesteuer für die Ausbildung

Am Rande einer Auftaktveranstaltung zur bald beginnenden Frauenfußball WM ergab sich ein interessantes Ge-spräch zwischen der Ministerpräsiden-tin des Landes NRW, Hannelore Kraft, und unserem Präsidenten Stefan Klett. Dabei konnte man sich über die bisher gut entwickelten Beziehungsebenen unseres DAeC NRW Landesverbandes zu „Ihren Ministern“ im Bereich Sport und Verkehr, Frau Ute Schäfer und

Sport trifft Politik

Harry K. Voigtsberger austauschen. Zwar war dies nicht die erste Begeg-nung zwischen Hannelore Kraft und Stefan Klett, jedoch verständigte man sich diesmal darauf, dass der Verband die Ministerpräsidentin zu einem Se-gelflug einladen wird, damit dieser da-bei die vielfältige Erlebniswelt des Luft-sportes in NRW erläutert werden kann.

Bildquelle: LSB NRW

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Verband

10 Luftsport in NRW Mai 2011

Liebe Freunde,

ich möchte hier und heute die Gelegen-heit ergreifen, um mich Euch als Vorsit-zender des Bezirkes Detmold im DAeC LV NRW persönlich vorzustellen.

Meine Vita in Kurzform:Mein Name ist Gunter Schmidt, 51 Jah-re alt, seit 1988 verheiratet, Vater von 3 Söhnen.Nach meinem Schulabschluss Mitte der 70er Jahre habe ich anschließend eine Lehre zum Augenoptiker erfolgreich abgeschlossen. Bei der Bundesmarine leistete ich meinen Wehrdienst und ging danach als Augenoptikergeselle auf Wanderschaft. Mitte der 80ger Jah-re machte ich mein Hobby zum Beruf und wurde hauptamtlicher Fluglehrer an der Segelflugschule Oerlinghau-sen. 1996 ging mein Vater in seinen wohlverdienten Ruhestand, und so übernahm ich den elterlichen Augen-optikbetrieb. 1999 erfolgte dann die notwendige Meisterprüfung.Meine fliegerische Laufbahn begann 1974 im LSV Egge als Segelflieger, PPL-C 1977, Lehrberechtigung 1987, PPL-B 1990, Lehrberechtigung 1991. Erfolg-reiche Teilnahme im Wettbewerbsse-gelflug bis hin zu Deutschen Segelflug-meisterschaften der Offenen Klasse. Gesamtflugerfahrung ca. 6000h bei ca. 18000 Starts.Auf dem technischen Sektor zeichnete ich als Werkstattleiter meines Vereins von 1982 bis 1992 verantwortlich. 6 Grundüberholungen an Segelflugzeu-gen in der Holz- und FVK-Bauweise sowie die Wiederaufbauten von 3 Segel-flugzeugen wurden in dieser Zeit abge-schlossen.Sorgen und Nöte der Vereinsführung lernte ich von 1992 bis 2002 als Ge-

Neue BezirksstrukturMit� einer�Satzungsänderung�auf�dem�Verbandstag�2010�wurde�die�Anzahl�der�Bezirke�innerhalb�des�DAeC�LV�NRW�von�16�auf�fünf�reduziert.�Die�Grenzen�der�neuen�Bezirke�orientieren�sich�an�den�Zuständigkeitsgebieten�der�fünf�NRW-Be-zirksregierungen.�Wir�wollen�die�gewählten�Bezirksvorsitzenden�der�Reihe�nach�vorstellen�und�beginnen�in�dieser�Ausgabe�mit�Gunter�Schmidt.

schäftsführer des LSV Egge kennen. In dieser Zeit stellte der Verein seinen Flugzeugpark komplett von Holz auf Kunststoff um, diverse Investitionen an Hallen und Anhängern nebst Neubau einer Schleppwinde wurden ebenfalls zum Erfolg geführt.Mit der Übernahme der für mich neu-en Aufgabe als Bezirksvorsitzender der Luftsportvereine im Regierungsbezirk Detmold möchte ich mein Wissen und meine Erfahrungswerte zum Vorteil und Nutzen für die Vereine einsetzen. Sicherlich kann ich keine Wunder voll-bringen, dennoch möchte ich hier auch klar sagen, dass ich ausnahmslos für alle Vereine zur Verfügung stehen und im Rahmen meiner Möglichkeiten alles Nötige tun werde, was an Fragen, Sor-gen oder Bitten von Euch an mich heran getragen werden sollte.Auf meiner Agenda habe ich bereits mehrere Punkte, von denen ich Euch heute einen kurz vorstellen möchte. Fast jeder Verein plant jährlich Feri-enlager. Dabei prallen oft die unter-schiedlichsten Wünsche der Mitglie-der aufeinander. Der eine würde sich einen reinen Ausbildungslehrgang wünschen, der nächste würde aber lie-ber Streckenflug machen, der nächste wiederum fände Wandersegelflug wä-re mal an der Reihe, ein anderer wirft ein, dass die Alpenfliegerei längst mal fällig wäre. Oder ein Fluglehrer würde gerne einen Lehrgang abhalten, es fehlt aber hier und da an den notwendigen Teilnehmern, oder der gleiche Flugleh-rer möchte gerne mal einen Strecken-fluglehrgang machen, aber ihn schauen viele Augenpaare von Fluganfängern erwartungsfroh an.Hier könnte die Gemeinschaft der 29 Vereine in unserem Bezirk den Schul-terschluss vollziehen. In dem Modell

könnte aus 29 Vereinen gedanklich ei-ne Zweckgemeinschaft entstehen. Die Alpenfreunde tun sich zusammen und fahren in die Berge, die Lehrer, die mal richtig Platzrunden fliegen wollen, hal-ten den Ausbildungslehrgang an einem unserer Heimatplätze ab, die Strecken-flieger fahren ins Streckenflugmekka. Eine typische Win-Win-Situation, die Vereinspiloten kommen zufrieden aus dem Urlaub, und der Verein hat be-geisterte Mitglieder. Natürlich bedarf es dafür noch weitere Vorbereitungen und intensiven Meinungsaustausch. Aber auch der längste Weg beginnt ja bekanntlich mit dem ersten Schritt.Im technischen Bereich stehen im Mo-ment aktuell 2 Fragen offen:1. Wie ist in Eurem Verein der Bedarf nach einem Fortbildungslehrgang für das technische Personal? (Die Mindest-teilnehmerzahl für einen eigenen Lehr-gang liegt bei 25.)2. Ist eine Infoveranstaltung zum The-ma: „Verantwortung des Vorstandes im Bereich Technik“ gewünscht?

Bitte um entsprechende Rückmeldun-gen, aber Kommunikation ist keine Einbahnstraße. Ein Problem ist eine Last, aber darüber zu reden, ist ein Lö-sungsweg. Daher bin ich auch gerne zu persönlichen Gesprächen bereit, sei es im Vorstandskreis oder einer Monats-versammlung. Gunter Schmidt - Bezirksvorsitzender -

Gunter Schmidt

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11Luftsport in NRW Mai 2011

Was macht man in solchen Fällen? Na, klar! Ruhe bewahren und Schock be-kämpfen. Und genau das hat man hier in Duisburg auch getan. Allerdings war man nicht ganz so überrascht wie andere, da schon vorab die neuen IHP Vorlagen, neeee, eigentlich sind es nur Vorschläge, die bekannt waren. Es war also Zeit genug, eine Strategie zu über-legen und den Umgang mit dem Neuen zu lernen. Nachdem am 16.12.2010 die NfL veröffentlicht war, lag bereits am 17.12.2010 das erste von uns erstellte IHP zur Genehmigung beim LBA in Braunschweig. Genehmigt wurde es am 5.1.2011! Das waren noch Zeiten, als es dort noch schnell ging. Gewöhnlich gut unterrichtete Kreise berichten heute von Bearbeitungszeiten von 6 Wochen und mehr! Und dies spiegeln auch die Anfang April durchgedrungenen Zah-len wieder. Es waren bis Anfang April etwa 600 IHP Anträge nach neuem Muster gestellt und ca. 170 davon geneh-migt. Etwa 18.000 Programme müssen bis Ende 2013 geändert und genehmigt sein! Man möchte gar nicht wissen, was Anfang der Saison 2014 passiert, denn gemäß Artikel M.A.201a) darf ein LFZ nicht betrieben werden, wenn kein ge-nehmigtes IHP vorliegt.

Wie�kommt�man�nun�zu�dem�neuen�IHP?

Es stehen prinzipiell drei Wege zur Ver-fügung und fast jeder kann seinen Weg frei wählen. Die drei Wege hängen von der unterschiedlichen Bindung an eine CAMO ab.1. Der Halter managt die Aufrechter-haltung der Lufttüchtigkeit selbst, ein-mal im Jahr stellt er sein Fliegerchen einer CAMO zum physical review vor und erhält sein ARC.

Neues zum Instandhaltungsprogramm

2. Der Halter hat für seinen Flieger ei-nen Vertrag mit einer CAMO für eine „überwachte Umgebung“ abgeschlos-sen und die CAMO kümmert sich um die Aufgaben zur Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit.

3. Der Halter entschließt sich, mit einer CAMO einen eingeschränkten Vertrag, nur zur Erstellung des IHP, einzuge-hen.

Fall�1:Es liegt kein Vertrag mit einer CAMO für eine überwachte Umgebung vor. Ganz einfach, man schreibt das Pro-gramm selbst, bekommt graue Haare dabei, versteht die Änderungswün-sche des LBA nicht, schreibt hin und her mit den Sachbearbeitern und hält irgendwann ein fertiges Programm in den Händen. Über den Frust und damit verbundenen Verlust an Lebensqualität brauchen wir gar nicht nachdenken. Und wenn das Fliegerchen, gerade frisch erworben, dann am Boden steht, bis das IHP genehmigt ist, dann macht das mitten in der Flugsaison nicht wirk-lich Freude.

Fall�2:Oben wurde bewusst „fast jeder“ ge-schrieben, denn alle Luftfahrzeuge, die in einer „überwachten Umgebung“ be-trieben werden, haben es ganz einfach. Bei denen ist die CAMO verpflichtet, das IHP zu entwickeln und für die Ge-nehmigung zu sorgen. Und damit die CAMO das auch gut hinbekommt, darf sie über ein indirektes Verfahren die von ihr erstellten IHP in einer „über-wachten Umgebung“ sofort selbst ge-nehmigen. Der Umweg zur Genehmi-gung über das LBA entfällt komplett! Also liebe CAMO-Überwachte, lehnt

Euch entspannt zurück und wartet einfach, bis man sich an Euch wendet. Und das ist ernst gemeint, bitte erst ak-tiv werden, wenn ihr eine Aufforderung vom LV bekommt. Vielleicht bringt Ihr im Vorfeld mal Eure Flug- und Be-triebshandbücher, sowie die Wartungs-handbücher auf einen aktuellen Stand. Damit wäre schon viel gewonnen. Das heißt nicht, dass ihr jetzt einen Betreu-ungsvertrag abschließen müsst, wenn ihr ´ne DG oder eine LS habt. Nein, ihr sollt nur alle Eure vorliegenden Hand-bücher soweit revidieren, dass sie wirk-lich dem aktuellen Stand des Luftfahr-zeuges entsprechen.

Fall�3:Ihr schließt mit einer CAMO einen eingeschränkten Vertrag einzig zur Er-stellung des IHP ab. Dann erstellt die CAMO das IHP und sorgt beim LBA für die Genehmigung. Hierbei geht das IHP nicht zum LBA nach Braun-schweig. Wir schicken es an die LBA Außenstelle Düsseldorf. Sie genehmigt das IHP und Ihr erhaltet über uns dann das genehmigte Programm.

Alle drei Fälle finden sich im abgebil-deten Flussdiagramm wieder. Nehmt Euch einfach mal die Zeit und schaut Euch das Diagramm an. Ein SR940 ist wesentlich schwieriger zu verstehen ;-)

Was�kostet�die�Erstellung�und�Genehmigung�der�IHP?

Wir wollen nicht verschweigen, dass für die Erstellung und Genehmigung von IHP Kosten entstehen, die von den Luftfahrzeughaltern zu erstatten sind. Führen wir einfach mal Beispielrech-nungen an einem Segelflugzeug durch.

...�was�war�das�im�Dezember�für�ein�Schlag�ins�Kontor�–�gut,�angekündigt�war s�natürlich,�aber�als�man�dann�die�NfL�in�den�Fingern�hielt,�das�15-�und�mehrseitige�Pamphlet�als�Vorlage�daneben�gelegt�hatte...�da�konnte�dem�Luftsportler�schon�die�Zornesröte�ins�Gesicht�steigen.

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Verband

12 Luftsport in NRW Mai 2011

Liegt bereits eingenehmigtes (eigene CAMO,

LBA) IHP vor?

Der Weg zum Instandhaltungsprogramm, IHP (nur D-registrierte LFZ)

CAMO muss IHPerstellen

nein

ja

Fliegen

© Calsbach - DAeC LV NRW e.V. 2011

Befindet sichdas LFZ in überwachter

Umgebung

Halter will für LFZüberwachte Umgebung

ja

Entspricht IHP derinternen VA der CAMO

CAMO genehmigt IHPOriginal an Halter

Zuständige LBA - Außen-stelle genehmigt IHP

LBA Braunschweiggenehmigt IHP

Kopie an CAMO

Halter erstellt IHP selbst

nein

Kopie an CAMO

ja

nein

LFZ/Halter benötigtein neues IHP

nein

ja

nein

CAMO muss IHPerstellen

Halter will für LFZüberwachte Umgebung?

ja

Halter machteingeschränkten

Vertrag?

nein

ja

Fall�1:Für die Genehmigung (der IHP Ände-rung von SIHP auf neues IHP) eines Segelf lugzeuginstandhaltungspro-gramms erhebt das LBA eine Gebühr von 130,- EUR.

Fall�2:Wenn wir als CAMO ein Segelflug-zeuginstandhaltungsprogramm selbst erstellen und genehmigen, berechnen wir dafür etwa 150,- EUR inklusive Mehrwertsteuer (ca. 126,- EUR netto).

Fall�3:Dieser ergibt sich aus der Addition von Fall 1 und Fall 2. Damit fallen für eine Erstellung durch uns und die Geneh-migung durch das LBA etwa 280,- EUR an.

Gerade bei den Gebühren des LBAs gibt es weitere Sonderfälle, z.B. Erstgeneh-migung bei Import aus dem Ausland, oder Wiederzulassung nach Stillle-gung, und, und, und. Diese Sonderfälle aber hier jetzt darzustellen, würde nur für Verwirrung sorgen. Wir merken uns einfach, Sonderfälle kosten mehr! Die LuftKostVO, auf deren Grundlage die Gebührenbescheide erstellt werden, ist seit September 2010 in Kraft und muss vom LBA angewendet werden.

DAeC LV NRW e.V. - CAMO - DE.MG.0501

Das Land NRW hat in der Vergangenheit die Beschaffung von Luftfahrzeugen und anderen Großgeräten durch Ver-eine und Schülerfluggemeinschaften finanziell gefördert. Dabei wurde durch die jeweils beteiligten Regierungspräsi-denten die Zweckbindung unterschied-lich definiert. Auf Anregung des DAeC LV NRW hat das Sportministerium die

SportförderungNRW

Fristen nunmehr im Einvernehmen mit den fünf Bezirksregierungen auf 10 Jahre landesweit vereinheitlicht. Bei Verkauf vor Ablauf der Frist ist die Zuwendung anteilig, zuzüglich der entsprechenden Verzinsung, zurück-zuzahlen oder, in Abstimmung mit der zuständigen Bezirksregierung, zur Anschaffung eines neuen Fluggerätes zu nutzen.Da das Land nicht jeden einzelnen Zu-wendungsbescheid der Vergangenheit ändern kann, wird den Vereinen und SFG empfohlen, dass bei Verkauf von älteren Geräten mit der zuständigen

Bezirksregierung abgesprochen wird, entsprechend dieser Regelung zu ver-fahren. GR

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Verband

13Luftsport in NRW Mai 2011

Jürgen Landau von Aero Club Hagen wurde vom Präsidenten Stefan Klett zum Schulsportbeauftragten des DAeC LV NRW und damit zum Vorsitzenden des satzungsmäßigen Ausschusses „Luftfahrt und Schule“ ernannt. Er tritt die Nachfolge von Peter Heite an, der

Jürgen Landau übernimmt Vorsitz des ALuS

dieses Amt im Winter zur Verfügung gestellt hatte.Der neunundvierzigjährige Lehrer Jür-gen Landau ist zugleich Beauftragter des Landes NRW im Schulsport für den Bereich des Luftsports und damit Ansprechpartner der Protektoren der

Schülerfluggemeinschaften. Derzeit organisiert Jürgen Lehrerfortbildun-gen, um seinen Kollegen den Luftsport näher zu bringen und dafür zu sensi-bilisieren, dass sich im diesem Umfeld eine Fülle schulrelevanter Themen er-öffnet. GR

Das Referat Ausbildung / Lizenzen (RAL) in der Bundeskommission Se-gelflug / Motorsegelflug im Deutschen Aero Club e.V. hat Günter Forneck aus Königswinter anlässlich der Frühjahrs-tagung am 29. Januar 2011 in Kassel als neuen Referent Ausbildung / Lizenzen als Nachfolger für den ausscheidenden Referenten Heinz Löffler vorgeschla-gen. Die Mitgliederversammlung am 19. Februar 2011 in Braunschweig hat diesen Vorschlag bestätigt.

Günter Forneck war bis zur Abgabe seiner Praxis als Arzt und Zahnarzt in Königswinter tätig und hat sei-ne fliegerische Heimat am Flugplatz Bonn / Hangelar. Hier seine fliegeri-sche Vita: ❙ Segelflugbeginn 1972 in der JUBI in Hirzenheim ❙ Seit 1973 Segelflug in der akaflieg bonn e.V. und nach der Fusion im aeroclub bonn-hangelar e.v. ❙ 1974 PPL-C- ❙ 1976 PPL-B- ❙ 1979 Fluglehrer Segelflug ❙ 1981 Kunstflugberechtigung Segelflug ❙ 1982 Stellvertretender Gruppenfluglehrer in NRW ❙ 1983 FE und FIE Bez.-Reg. Düsseldorf ❙ 1984 Gruppenfluglehrer in NRW

Günter Forneck neuer Leiter des RAL

Günter Forneck, Meike Müller, Heinz Löffler

❙ 1985 Fachausschuss Ausbildung NRW ❙ 2007 bis 2010 Cheffluglehrer aeroclub bonn-hangelar e.v. ❙ 2007 stellvertretender Ausbildungsleiter NRW ❙ Teilnahme an diversen Segelflug Landesmeisterschaften in NRW und Deutschen Segelflugmeister- schaften ❙ 18 Jahre Vorsitzender der akaflieg bonn e.V. ❙ Seit vielen Jahren tätig in der Fluglehrerausbildung in NRW ❙ Mentor Förderverein Leistungssegelflug NRW e.V. ❙ Anti-Doping Beauftragter des DAeC LV NRW

Die wichtigsten Aufgaben des Referates Ausbildung / Lizenzen sind derzeit:

❙ Umsetzung der im Jahr 2012 in Kraft tretenden EASA-Lizenzregelungen in die Ausbildungsvorschriften

❙ Integration des Kollisionswarngerätes FLARM in die Segelflugmethodik

❙ Einbindung der unterschiedlichen Lufträume in die Ausbildungsrichtli-nien zur praktischen Segelflugausbil-dung

❙ Standardisierung der Fluglehrerfort-bildung

Arbeitsgruppen im Referat Ausbil-dung / Lizenzen werden bis zur Herbst-tagung im September in der Segelflug-schule Oerlinghausen diese Themen bearbeiten und zur Entscheidung vor-legen.Der DAeC LV NRW begrüßt die Bereit-schaft von Günter Forneck, sich auch auf der Bundesebene unseres Verban-des zu engagieren. Wir schätzen ihn als verlässlichen Mitarbeiter und Partner in allen Funktionen, die er übernommen hat, und sind daher sicher, mit seiner Unterstützung den Übergang unserer Ausbildungseinrichtungen in das EU-Recht erfolgreich zu bewältigen. GR Geschäftsführer DAeC LV NRW

Page 14: Luftsport 2-2011

Verband

14 Luftsport in NRW Mai 2011

Erst standen sie im Regen …

… dann ging es heiß her, in Krefeld.

Insgesamt acht Referenten behandel-ten dabei sowohl Rechts- und Versiche-rungsthemen als auch pädagogische Flugausbildungsaspekte. Eine besonde-re Rolle spielt grundsätzlich das Thema Sicherheit mit all seinen Facetten. Be-sondere Aufmerksamkeit erhielt daher der Vortrag von VfS-Mitglied Philipp Sansoni. Denn er stellte als Rettungs- und Brandschutzexperte das Thema „Rettungsmaßnahmen am Unfallort bei Flugunfällen und Grundsätze der

„28 Fluglehrer bildeten sich fort“

Unter�der�Leitung�von�Segelfluglehrer�Holger�Linnartz�fand�mit�vielen�interessan-ten�Fachvorträgen�im�Februar�erneut�eine�Fluglehrerfortbildung�auf�dem�Krefel-der�Egelsberg�statt.�Wie�schon�in�vergangenen�Jahren�veranstaltet�der�Verein�für�Segelflug�Krefeld�e.�V.� (VfS�Krefeld)�diese�von�der�Bezirksregierung�Düsseldorf�genehmigte�Weiterbildung.

Brandbekämpfung“ (inkl. Außen-übung) anschaulich dar. In der Hoff-nung, dass der Ernstfall nie eintritt, waren alle Teilnehmer/-innen hier doch sehr beeindruckt.

Der Besuch einer Fluglehrerfortbildung ist übrigens für alle (Segel-)Fluglehrer mindesten alle drei Jahre zur Lizenz-verlängerung obligatorisch. Eine Teil-nahme an diesen sonst eher seltenen Terminen ist daher in Segelfliegerkrei-

sen sehr begehrt. Trotzdem war die gu-te und überregionale Resonanz an der Veranstaltung in Krefeld sehr erfreu-lich. Der VfS Krefeld freute sich daher, nicht nur Teilnehmer vom Niederrhein, dem Ruhrgebiet und dem Münsterland, sondern z. B. auch aus dem fernen Mag-deburg begrüßen zu dürfen.Weitere Informationen unter www.vfs-krefeld.de bzw. [email protected]. Presse VfS Krefeld

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Verband

15Luftsport in NRW Mai 2011

In der Zeit vom 05.03.2011 – 18.03.2011 trafen sich zum 1. Fluglehrerlehrgang des Jahres 2011 10 Fluglehreranwärter unter der Leitung von Hubertus Hut-tel, Günter Forneck und Katja Hotze am Fuße des Teutoburger Waldes, in Oerlinghausen. Von Karneval haben wir, bis auf rote Nasen, nichts mitbe-kommen. Rechtzeitig war das Hoch namens Isabella mit kalter Polarluft und NO-Strömung bei uns angelangt und bescherte uns Sichten von bis zu 70 km. Auf die kühlen Temperaturen hatten sich alle Teilnehmer kleidungs-technisch vorbereitet, bis hin zum Ski-anzug und blauer Pudelmütze. Damit war der 1. Preis für das beste Kostüm schon schnell vergeben ;-).Günter hatte einen „Fuchs“, die D-1187 FOX, mitgebracht und alle flogen dar-

Günter Forneck, Harald Schliedermann, René Hanses, Jan-Ulrich Schweitzer, Joel Wagner, Rene Theising, Simon Latz, Horst Seipolt, Enrico Kramer, Joachim Wawrzeniewski, Hans-Theo Deckers, Hubertus Huttel

Lernen: Überdauernde Verhaltensänderung durch Üben oder Beobachten

auf mindestens eine Trudeleinweisung. Neben Fliegen war noch jede Men-ge Theorie angesagt. Jeder hatte eine Lehrprobe mit passender Unterrichts-planung und Lernsicherungen vorzu-bereiten und ggf. noch zu verbessern. Aber auch Kurzreferate mussten noch erstellt und gehalten werden. Jede Men-ge Pädagogik stand auf der Agenda und eine neue Sprache, die synchrone Flug-lehreransprache, musste erlernt und trainiert werden.In der zweiten Woche tummelten sich die Tiefs mit den Namen Yvan, Xander und Zeus über Deutschland und sorg-ten für unbeständigeres Wetter. Am 17.03.2011 konnten die theoretischen Prüfungen und die ersten Lehrproben abgelegt werden. Dank guter Unter-kunft, Lernumfeld und Verpflegung an

der Flugschule Oerlinghausen, sowie einem Wetterfenster zwischen 14 und 18 Uhr, konnten am 18.03.2011 alle 10 Fluglehreranwärter ihre praktischen Prüfungen ablegen.Nun heißt es für die Fluglehreranwär-ter, unter Aufsicht mindestens einen Flugschüler in jedem Ausbildungsab-schnitt auszubilden oder mindestens 60 eigene Ausbildungsstarts und 10 Ausbildungsflugstunden in allen 3 Aus-bildungsabschnitten durchzuführen, bevor sie dann mit der eigenverantwort-lichen Ausbildungstätigkeit im Verein beginnen können.P.S. Leider hatte sich am Teutoburger Wald keine Wellenwetterlage einge-stellt, es reichte nur zu einigen Ther-mik- und Hangflügen und einer nicht-fliegerischen Föhnwetterlage.

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16 Luftsport in NRW Mai 2011

Verband

Anschrift:DAeC LV NRW e.V.Friedrich-Alfred-Str. 2547055 DuisburgFax: 02 03 / 7 78 44 - [email protected]

Gerhard�RademacherGeschäftsführer DAeC LV NRW❙ Referate Ballonsport, Modellflug ❙ Luftraumfragen❙ Redaktion Luftsport in NRWTel.: 02 03 / 7 78 44 - [email protected]

Anne�SchillerSekretariat❙ Mitgliederverwaltung❙ Fallschirmsprung- Außenlandung❙ Rettungs- und Sicherheitsgerät❙ EhrungenTel.: 02 03 / 7 78 44 - [email protected]

Manuela�SteiningerBuchhaltung❙ Rechnungs- und MahnwesenTel.: 02 03 / 7 78 44 - [email protected]

Hubertus�HuttelAusbildungsleiter❙ Segelflug, Motorsegelflug, Fallschirm (Montag bis Donnerstag)❙ Übungsleiter❙ SportzeugenTel.: 02 03 / 7 78 44 - [email protected]

Manuela�MauterAusbildung(montags bis freitags von 9-13 Uhr, mittwochs von 9-17 Uhr)Tel.: 02 03 / 7 78 44 - [email protected]

Wie�Sie�uns�erreichen:� Für�die�Benutzer�der�Deutschen�Bahn:�

Duisburg-Hauptbahnhof Weiterfahrt mit der S-Bahn (S1) Dortmund-Düs-seldorf in Richtung Düsseldorf, Halte-stelle „Schlenk“ oder Duisburg-Haupt-bahnhof Weiterfahrt mit der Bus-Linie 923 oder 944 Richtung Großenbaum, Haltestelle Sportschule Wedau Für�die�Benutzer�mit�dem�PKW

Aus Richtung Norden/Nord-OstA 3 und A 2 aus Richtung Emmerich/Arnheim (NL) und Hannover über Autobahnkreuz Duisburg-Kaiserberg in Richtung Köln bis Ausfahrt Duis-burg-Wedau, dann Richtung Sport-park Wedau.

Aus Richtung OstenA 40 aus Richtung Essen/Dortmund über Autobrahnkreuz Duisburg, dann A 59 Richtung Düsseldorf (bzw. Duis-burg-Süd), Abfahrt Wanheimerort. Unten links, die nächste Straße (Am-pel) rechts und dann an der nächsten Ampelkreuzung wieder links.A 42 (Emscherschnellweg) aus Rich-tung Gelsenkirchen/Dortmund bis Autobahnkreuz Duisburg-Hamborn, dann A 59 Richtung Düsseldorf (bzw. Duisburg-Süd), Abfahrt Wanheimer-ort. Unten links, die nächste Straße (Ampel) rechts und dann an der nächs-ten Ampelkreuzung wieder links.

Aus Richtung SüdenA 3 aus Richtung Düsseldorf/Köln/Frankfurt bis Abfahrt Duisburg-We-dau, dann Richtung Sportpark Wedau.

Aus Richtung WestenA 40 aus Richtung Krefeld/Venlo (NL) bis Autobahnkreuz Duisburg, dann A 59 Richtung Düsseldorf (bzw. Duis-burg-Süd), Abfahrt Wanheimerort, unten links, die nächste Straße (Am-pel) rechts und dann an der nächsten Ampelkreuzung wieder links.

Geschäftsstelle in Duisburg

Ulf�CalsbachReferat Technik❙ CAMO DE.MG.0501❙ Instandhaltungsbetrieb DE.MF.0501❙ LTB II - B 12Tel.: 02 03 / 7 78 44 - [email protected]@aeroclub-nrw.org

Karina�ClausReferat Technik❙ CAMO DE.MG.0501❙ Instandhaltungsbetrieb DE.MF.0501❙ LTB II - B 12 ❙ Techn. Personal❙ Techn. AusbildungTel.: 02 03 / 7 78 44 - [email protected]

Hermann-Josef�HanteJugendbildungsreferent ❙ Bildungs- und Erholungsmaßnahmen❙ Jugendveranstaltungen❙ Jugendleiter❙ Lehrgänge/Fahrten❙ Wettbewerbe/Meisterschaften❙ Umweltfragen❙ Referat ULTel.: 02 03 / 7 78 44 - [email protected]

Daniela�BlobelLuftsportjugend❙ Bildungs- und Erholungsmaßnahmen❙ Jugendveranstaltungen❙ Jugendleiter❙ Lehrgänge/FahrtenTel.:02 03 / 7 78 44 - [email protected]

Page 17: Luftsport 2-2011

Verband

17Luftsport in NRW Mai 2011

Luftraum

17

Der DAeC LV NRW hatte am 14. März nach Goch und am 15.März nach Lünen zu Informationsveranstaltungen über die neueingerichteten TMZ in Weeze und Dortmund eingeladen. Die An-gebote sind seitens der Mitglieder auf positive Resonanz gestoßen und waren mit 50 Personen in Goch und 80 in Lü-nen gut besucht.Ronald Heyne von der DFS in Langen und G. Rademacher stellten das Luft-raummodul TMZ vor und erläuterten die Umsetzungen und Verfahren an den jeweiligen Standorten. Daran an-schließend ergab sich im Gespräch und in der Diskussion die Gelegenheit zum Informationsaustausch, die intensiv und erfreulich sachlich genutzt wurde.Der Dank gilt Herrn Heyne, der sich bereit erklärt hat, an diesen beiden Ver-anstaltungen mitzuwirken.

TMZ Infoveranstaltungen

In NRW wurden ab März 2011 zwei Lufträume mit dem Luftraummodul TMZ eingerichtet, und zwar um die Flughäfen Niederrhein (Weeze) und Dortmund. Die Dimensionierung bei-der Lufträume kann keine durchgehen-de Führung des IFR-Verkehrs im ge-schützten Luftraum gewährleisten. Bei der intensiven Nutzung des Luftraums in diesen Bereichen durch die Allge-meine Luftfahrt kommt es zu einer er-höhten Durchmischung des IFR/VFR-Verkehrs in der Umgebung der TMZ.Zur Erhöhung der Sicherheit im Luft-raum werden daher alle in diesem Be-reich nach VFR fliegenden Piloten ge-beten: ❙ Das Prinzip „Sehen und Gesehen wer-den“ intensiv in Bezug auf an- und ab-fliegende Verkehrsflugzeuge anzuwen-den.

❙ Die IFR-An- und Abflugsektoren zu meiden, insbesondere den Bereich der verlängerten Anfluggrundlinie.❙ Sofern vorhanden und nicht ohnehin vorgeschrieben, den Transponder auf Code 7000 zu schalten. Darüber hinaus möchte die DFS ge-zielt auf die Möglichkeit hinweisen, den Fluginformationsdienst „Langen Infor-mation (129,875 MHz)“ in Anspruch zu nehmen. Die DFS hat die An- und Abflugrouten von und nach Weeze und Dortmund zur Verdeutlichung noch einmal gra-phisch dargestellt. Hieraus sind die IFR-Verkehrsströme, in deren Nähe be-sondere Aufmerksamkeit erforderlich ist, leicht erkenntlich.

G. RademacherSprecher AUL-West

Interessierte Zuhörer in Goch … … und in Lünen

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Verband

18 Luftsport in NRW Mai 2011

Recht

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„Ein Flugleiter hat mir gar nichts zu sagen,“ so die an Fliegerstammtischen oftmals hörbare Meinung dort versam-melter Piloten. Indessen sollte sich in-zwischen durchaus herumgesprochen haben, dass die Auffassung von Per-sonen, denen erkennbar – oder eben hörbar – die Lufthoheit über solche Stammtische zukommt, nicht unbe-dingt deckungsgleich ist mit der Auf-fassung derjenigen Personen, denen die Rechtshoheit bei der Entscheidung luftfahrtbezogener Sachverhalte zu-kommt. Das hat seinen Grund vor-nehmlich darin, dass dort der Zuwachs an Komplexität und Kompliziertheit nicht minder rasant von statten geht wie dieses auch hinsichtlich der allge-meinen gesellschaftlichen Entwicklung zu konstatieren ist und in welcher wir nahezu täglich erfahren, wie wichtig es ist, sachgerecht zu differenzieren und nicht „alles über einen Kamm zu sche-ren.“ Diese Erkenntnis gilt auch und in besonderem Maße für die Funktion des Flugleiters an Landeplätzen und Segelfluggeländen, wie nachfolgend in Ansehung des zur Verfügung stehen-den Platzes allerding vornehmlich zum Zwecke der Sensibilisierung für diese Problematik aufgezeigt werden soll.

Gemäß § 53 Abs 3 LuftVZO, auf den § 58 Abs. 1 LuftVZO für Segelfluggelände verweist, hat der Landeplatzhalter auf Verlangen der Genehmigungsbehörde eine oder mehrere Personen als Flug-leiter zu bestellen. Die systematische Ansiedlung dieser Bestimmung legt es zunächt und durchaus zwingend nahe, dass es Aufgabe des Flugleiters ist, die dem Landeplatzhalter gemäß Abs. 1 dieser Vorschrift zukommenden Pflich-ten wahrzunehmen bzw. ihn darin zu unterstützen. Von den insoweit in § 53 Abs. 1 LufVZO genannten Pflichten

Flugleiter – Person mit Januskopf ?

kommt dabei praktisch nur § 45 Abs. 1 S. 1 LuftVZO in Betracht, wonach der Flugplatzbetreiber den Flugplatz „in betriebssicherem Zustand zu halten und ordnungsgemäß zu betreiben“ hat. Auf das in diesem Zusammenhang bestehende Gleichbehandlungsgebot (§ 45 Abs. 2 LuftVZO) sowie Anzeige-pflichten (§ 45 Abs. 1 S. 2 LuftVZO) soll lediglich hingewiesen werden. Festzu-halten bleibt deshalb als erste wichtige Erkenntnis, dass sich die Aufgaben des Flugleiters als Hilfsperson des Flug-platzbetreibers auf die Wahrnehmung dessen Verkehrssicherungspflichten beziehen, mithin die Verpflichtung den Flugplatz und insbesondere die Flugbetriebsflächen (Piste, Rollfeld, Vorfeld, Abstellflächen) „in betriebssi-cherem Zustand zu halten.“ Instuktiv hierzu: Landgericht Aachen, Urteil vom 04.02.2004 (7 S 352/01). Unter diesem Aspekt wird die Funktion des Fluglei-ters oftmals plakativ als „Platzwart“ be-zeichnet (vgl. Giemulla/Schmid, Rz zu § 29 LuftVG m.w.N.). Konkrete Aufga-ben in diesem Sinne stellen sich zum Beispiel in Form des Entfernens von Gegenständen auf der Piste, des Kurz-haltens von Grasflächen als S/L-Bahn, das Absperren nicht zur gefahrlosen Bewegung auf den genannten Flächen geeigneter Stellen und Ähnliches mehr.

Wenngleich einzuräumen ist, dass hier – Gott sei Dank, denn regelmäßig konkretisieren sich solche Pflichten erst auf deren Kehrseite, der Haftung – noch Vieles nicht endgültig geklärt ist, ist doch davor zu warnen, die Funktion des Flugleiters an nicht kontrollierten Landeplätzen als auf die Funktion des Platzwartes beschränkt anzusehen. Immerhin kann nicht übersehen wer-den, dass die Verpflichtung des Flug-platzbetreibers gemäß § 45 Abs. 1 S. 1

LuftVZO des Weiteren („und“) bein-haltet, den Flugplatz „ordnungsgemäß zu betreiben.“ Und Betrieb auf einem Flugplatz ist nun einmal Flugbetrieb. Und dieser besteht wie ebenfalls hin-länglich bekannt ist, eben nicht nur aus Roll- sondern vornehmlich aus Flugbe-wegungen. Gemäß § 21a LuftVO bein-haltet der Flugplatzverkehr neben dem rollenden Verkehr und dem startenden und landenden Verkehr den gesamten Verkehr in der Platzrunde wie schließ-lich gar die in diese einfliegenden oder sie verlassenden Luftfahrzeuge!

Nun ist u.a. die „Abwehr von betriebsbe-dingten Gefahren für die Sicherheit des Luftverkehrs“ gemäß § 29 Abs. 1 LuftVG originäre Aufgabe der Luftaufsicht, die im hier interessierenden Zusammen-hang von den Luftfahrtbehörden wahr-zunehmen ist. Die Rechtsprechung differenziert deshalb zwischen der Verkehrssicherung auf dem Flugplatz und derjenigen im Luftraum (vgl. OLG Brandenburg, Urteil vom 30.01.2001 – 2 U 162/96; die Revision hiergegen wur-de vom BGH nicht angenommen). Nun hat das Bundesverkehrsministerium bereits vor 30 Jahren im Rahmen einer Allgemeinverfügung, veröffentlicht in NfL I-1-20/81 Grundsätze für die Aus-übung des Flugplatzinformationsdiens-tes an Flugplätzen ohne Flugverkehrs-kontrollstelle erlassen und die dort im Einzelnen niedergelegten Aufgaben der „Flugleitung“ vor Ort überbürdet. Diese hat hiernach zum Beispiel die Aufgabe, Luftfahrzeugführer durch Informati-onen und ggf. Anweisungen bei der

Detlev Dierkes

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19Luftsport in NRW Mai 2011 19

VerbandRecht�❘�DAeC

„Betriebsdurchführung“ zu unterstüt-zen, insbesondere beim Start und bei der Landung wie der Durchführung des Fluges, einschließlich der Flug-lärmminderung. Hinzuweisen ist auch auf § 22 Abs. 1 Nr. 2 LuftVO, wo eine Anweisungsbefugnis des Flugplatzbe-treibers normiert, ohne allerdings auch hier konkreter zu werden, während die Verpflichtung aus ebendort Nr. 8 m.E. deutlich luftaufsichtiche und damit grundsätzlich hoheitliche Bezüge auf-zeigt.

Gemäß § 29 Abs. 2 LuftVG können die Luftfahrtbehörden die ihnen oblie-genden Aufgaben „auf andere Stellen übertragen oder sich anderer geeigneter Personen als Hilforgane für bestimmte Fälle bei der Wahnehmung der Luft-aufsicht bedienen.“ Diese Übertragung wurde bislang durch die „Bestallung“ sog. Beauftragter für Luftaufsicht (BfL) vorgenommen, die es indessen in Nordrhein-Westfalen im Gefolge der Umstrukturierung der Luftaufsicht nicht mehr gibt. Die BfL wurden nach einhelliger Auffassung in Rechtspre-chung und Literatur hoheitlich tätig als Repräsentanten der Unteren Luft-fahrtbehörde im Rahmen der dieser wie dargelegt obliegenden Luftaufsicht. Ein solcher Beleihungakt, wie er z.B. auch der Übertragung der straßenver-kehrstechnischen Sicherheitsaufgaben der Straßenverkehrsbehörde auf den „TÜV“ zugrunde liegt, fehlt beim Flug-leiter, woraus gemeinhin gefolgert wird, dass dieser „über die Gewährleistung

eines ordnungsgemäßen „Funktionie-rens“ des Flugplatzes hinaus (nicht) zur luftfahrtspezifischen Gefahrenabwehr tätig werden kann“ (Baumann, Private Luftfahrtverwaltung S. 165). Letzteres ist sicherlich richtig, d.h. dem Fluglei-ter kommen keine Weisungsbefugnisse auf der Grundlage des § 29 Abs 1 LuftVG zur „Abwehr von betriebsbedingten Gefahren für die Sicherheit des Luftver-kehrs sowie für die öffentliche Sicher-heit oder Ordnung durch die Luftfahrt“ zu. Das bedeutet aber nicht zugleich, dass sich die dem Flugplatzbetreiber durch die Genehmigungsbehörde auf-erlegte Verpflichtung zur Vorhaltung eines Flugleiters bei Durchführung des Flugbetriebes unter weiterer Aus-gestaltung dessen Aufgabenspektrum gemäß vorbeschriebener NfL I-1-20/81 nicht als Wahrnehmung der Verkehrs-sicherung im Luftraum darstellen, wie sie das Brandenburgische OLG im oben genannten Urteil der Luftaufsicht i.S.v. § 29 LuftVG zugewiesen hat und wo-gegen immerhin der BGH von Rechts wegen nichts zu erinnern hatte. Kehr-seite der Medaille wäre wiederum, dass im Falle diesbezüglicher schuldhafter Pflichtverletzungen des Flugleiters die-se als Amtspflichtverletzung i.S.d. § 839 BGB zu qualifizieren sein könnte, für welche gem. Art. 34 GG die Staatshaf-tung begründet wäre.

Die vorstehenden Ausführungen bele-gen, dass Aufgaben wie auch die mög-liche Haftung des Flugleiters erheblich differenzierter zu beurteilen sind, als es

landläufig der Fall ist (so zurecht auch Rapp, aviation news 2011, S 11 ff.). Das hier noch keine abschließende Klärung der einen oder anderen hier aufgewor-fenen Rechtsfrage erfolgt ist, hat denn auch, wie eingangs bereits erwähnt, sein Gutes; denn solche Klärungen erfolgen regelmäßig anhand von Schadensfällen und solche sind diesbezüglich bislang äußerst selten. Hoffen wir, dass es so bleibt. Gleichwohl ist der Flugleiter gut beraten, sich darüber bewusst zu sein, dass ihm ein beileibe nicht geringer und durchaus haftungsträchtiger In-formationsdienst im Bereich des Flug-platzverkehrs i.S.d. § 21a LuftVO und in weiterer Ausgestaltung der NfL I-1-20/81 zukommt und dass ein Fehler bei Ausführung dieser Tätigkeit, etwa durch sich widersprechende Angaben zu der im Betrieb befindlichen Piste und eine dadurch bedingte Kollision zweier Luftfahrzeuge, Haftungsfriktio-nen geschaffen werden können.

Detlev Dierkes Rechtsanwalt

Auf Initiative des DAeC wurde mit der Bundesnetzagentur vereinbart, die Verfahren zu den TKG- und EMVG-Beiträgen für die Jahre 2005 bis 2007 generell ruhen zu lassen. Das gilt bis zur verwaltungsgerichtlichen Ent-scheidung in den aktuellen Muster-prozessen für die Beitragsjahre 2003 und 2004.Wäre die Frist ohne neue Vereinba-rung abgelaufen, hätte die Bundes-netzagentur (BNetzA) automatisch das Widerspruchsverfahren einge-leitet. Gegen dieses hätte der DAeC sofort Klage erheben müssen, was zu Parallelverfahren in der gleichen Sa-che geführt hätte.Die neue Vereinbarung erlaubt, den Ausgang der laufenden Verfahren 2003/2004 abzuwarten und dann die Erfolgsaussichten für Folgeverfahren einzuschätzen.

Quelle: DAeC

Musterverfahren: TKG und EMVG

Ein Sportler benötigt dringend ein Medikament, weiß aber nicht, ob Sub-stanzen des Medikaments auf der Ver-botsliste stehen. Zudem ist er bereits auf dem Weg zur Apotheke und kann den Computer gerade nicht nutzen. Kein Problem: Ab sofort ist die Medi-kamenten-Datenbank der Nationalen

Anti-Doping Agentur (NADA) auch vom internetfähigen Handy (unter an-derem für das iPhone) abrufbar. Dazu muss nur www.nada-mobil.de einge-geben und im Menü auf „NADAmed“ geklickt werden.

Quelle: DAeC

Anti-Doping: Datenbank per Handy

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20 Luftsport in NRW Mai 201120

JugendJugend

Der kleinste Stand, bei dem ich nach-fragte, war die fränkische Firma „mini-prop“. Ihr Sortiment konzentriert sich weitestgehend auf die ersten „Flieger“, die ein Kind in die Hand bekommt. Durch die Entwicklung der Chemie ist es gelungen, auch für Kinder nahezu unverwüstliche Kunststoffe (expan-diertes Poly Propylen) herzustellen, die sich für den einfachen Flugmodellbau eignen. Auch auf anderen Ständen wa-ren Wurf-Segler aus dem Material zu sehen. Neu und recht geschickt konst-ruiert war hier jedoch die Möglichkeit, durch zwei unterschiedliche Schlitze im Seitenleitwerk für das Höhenleit-werk die Variante „Streckenflug“ und „Kunstflug“ zu wählen. Das Modell Fe-lix IQ mit 45 cm Spannweite wird für 12 Euro, die 60 cm Variante für 15 Euro in den Handel kommen.

Bei der Firma Simprop konzentrierte sich Babette Franz auf das Hochstart-Freiflugmodell SE 3 Sport in ihrer Ant-wort auf meine Frage nach Einsteiger-modellen. Es wird vom DAeC und dem DMFV unterstützt. Man kann damit sogar bei Wettbewerben teilnehmen. Jedelsky-Profil und gefräste Holzteile

Nürnberg 2011 Spielwarenmesse - Messeeindrücke

Einige�Blitzlichter�zum�Thema�Nachwuchs�und�Jugendarbeit

Allseits�wird�darüber�gejammert,�dass�die�Jugend�als�Käufer�und�Nachwuchsflieger�wegbleibt.�Dabei�hat�sich�der�demographische�Wandel�seit�mindestens�20�Jahren�angekündigt.�In�dem�folgenden�Bericht�sollen�einige�Reaktionen�wiedergegeben�werden,�die�man�auf�der�Messe�von�Herstellern�und�Händlern�erhielt,�wenn�man�nach�ihren�Jugend-Marketingkonzepten�fragte.

sollen den Zusammenbau erleichtern.

Bei aeronaut werden die bewährten Ein-steigermodelle DIXIE von Standmana-ger Schneider als Einstieg empfohlen. Erfreulich, dass die Bauanleitung ver-ständlicher und damit kundengerechter gestaltet wurde, nachdem der Bauplan bei „Jugend testet“ 2007 (http://www.test.de/jugendtestet/testberichte_teil-nehmer/wurfgleiter/ ) von Schülern ei-nes fränkischen Gymnasiums Abzüge in der Bewertung wegen mangelnder Verständlichkeit für Kinder erhalten hatte. Dies galt damals übrigens für na-hezu alle Anfängermodelle!

Marketingleiter Gerhard Greiner von Multiplex empfiehlt für den Einstieg sein Modell Easy Star. Durch die rück-wärtige Anordnung des Motors mit Pro-peller und des elastischen Materials sei die Gefahr einer ernsthaften Beschädi-gung sehr gering.

Manuel Natterer von JAMARA sieht als Einsteigermodell einen kleinen fernge-steuerten Hubschrauber, der sich selbst stabilisiert. Das Modell Augusta wiegt 29gr und hat einen Rotordurchmesser von 15 cm.

Einen ganz anderen Weg geht Jörg Schamuhn von der Firma Horizon Hobby. Er empfiehlt sein Flächenmo-dell Champ RTF mit 2,4 GZ 3-Kanal Fernsteuerung. Es wird für 89.99 Eu-ro komplett ausgeliefert, mit Ladegerät, Akku usw. Wenn man sich versteuert

hat, kann man mittels Stick das Modell in den sicheren Gleitflug übergehen las-sen, so dass keine Schäden zu befürch-ten sind. Flugplatz kann jede Schul-turnhalle sein. Bei wenig Wind ist auch das Fliegen in der freien Natur möglich. Vor dem Kauf kann man sich auf der US-Homepage verschiedene Videoclips mit guten Erläuterungen anschauen. Aber Vorsicht! Gute Englischkenntnis-se sind notwendig.

Auf einem riesigen Stand präsentierte sich der Marktführer Graupner mit ei-ner Vielzahl von Produkten. Vertriebs-manager Werner Stark verwies bei der Nachfrage nach Aktivitäten, um Ju-gendliche an den Modellflugsport he-ranzuführen, auf den weltbekannten Freiflieger „Kleiner UHU“ sowie auf das im letzten Jahr erprobte Konzept „Yes, we can fly!“ Obama lässt grüßen!!! Es wird dieses Jahr im großen Stile an-geboten werden und ist für alle Vereine, die ernsthaft und nachhaltig Jugendar-beit leisten wollen, äußerst attraktiv. Das Projekt besteht darin, dass Graupner Elektrosegler mit Schüler-, Lehrerfern-steuerungen leihweise zur Verfügung stellt. Weiterhin erhalten die Vereine Plakate, die auf das Schnupperfliegen hinweisen, sowie kleine Sachpreise. Die Gegenleistung des Vereins besteht in der Werbung für die Veranstaltung, der Zusendung von Bildmaterial und einem Bericht.

Eine klassische Win-Win-Situation! Graupner hat sich wirklich ernsthaft Gedanken gemacht, um die Vereine mit dieser Jugendmaßnahme effektiv zu unterstützen. Sie ist kreativ gestal-tet und geht weit über die Entwicklung und den Verkauf von Flugmodellen für Kinder und Jugendliche hinaus. Wenn Graupner dieses Angebot für mehrere

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Luftsport in NRW Mai 2011 2121

VerbandJugend�❘�DAeC

Jahre plant, werden die Mitbewerber sich schleunigst etwas einfallen lassen müs-sen.

Eine Sonderstellung nimmt der Raketen-modellbau ein, der auf der Messe von der Firma des ehemali-gen Wettbewerbsflie-gers Robert Klima vertreten wurde. Er bietet für Schulen Anfängerpackungen

mit 10 Einsteigerraketen an, die für Schulen auch preislich (rd. 6 Euro pro Rakete mit Treibsatz) interessant sind.

Es war unmöglich, alle Firmenvertreter zum Thema Nachwuchsgewinnung zu interviewen. Unternehmen, die eben-falls originelle Produkte oder Dienst-leistungen zu dem Thema anbieten, können sich gerne an die Redaktion wenden.

Klaus StrienzVorsitzender Ausschuss

Luftfahrt und Schule im DAeC

Zum 33. Mal fand in diesem Jahr vom 13. - 17. April die Intermodellbau in Dortmund statt. Wie schon im Vorjahr wurde wieder die Halle 3B für den Mo-dellflugbereich genutzt.Leider musste auch in diesem Jahr festgestellt werden, dass viele Händler nicht mehr den Weg nach Dortmund zur Intermodellbau genutzt haben. Die Besucher beklagten, dass immer weni-ger Fachmaterial zu finden sei und man auf die Bestellung durch das Internet zurückgreifen würde. Ob das der Sinn der Messe sein sollte ist zu bezweifeln.Flugvorführungen mit Hubschraubern und Indoor Modellen sollten mehr Be-sucher anziehen als in den Vorjahren. Die Flugvorführungen wurden aber nur von wenigen ausgewählten Piloten genutzt.

Die räumliche Aufteilung ist weiterhin zu überdenken. Ansonsten dürfte die Bedeutung des Modellfluges auf der In-termodellbau weiterhin rückläufig sein.Unser Stand des DAeC LV NRW mit Bautisch und Flugzeugsimulator konn-te sich über eine zahlreiche Besucher-zahl nicht beklagen. Viele Kinder und auch Erwachsene nahmen das Angebot war, einen kleinen Balsagleiter zu bau-en oder sich selbst mal als Segelflugpi-lot im Flugsimulator zu versuchen.

Intermodellbau Dortmund 2011

Der stets umringte Basteltisch

Fliegen im Flusi

Der Bautisch war zeitweise von den Kindern so sehr umlagert, dass unsere ehrenamtlichen Helfer Mühe hatten, sie alle gleichzeitig zu betreuen. Die Modellflugkommission konnte zahlrei-che Fragen beantworten und neue Kon-takte knüpfen.

Ein besonderer Dank gilt auch diesem Jahr Rolf Rohde, der uns mit seinen Helfern wieder den Messestand zur Verfügung gestellt hat.

E. Höfs

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Verband

22 Luftsport in NRW Mai 2011

DAeC

22

Die anhaltenden Diskussionen um E10-Kraftstoffe verwirren nicht nur Autofah-rer. Meldungen wie „E10 gestoppt“ und deren Dementierung wechseln sich mit neuen Aussagen über Sinn oder Un-sinn der Einführung des Biokraftstoffes ab. Fakt ist, das neue „Gemisch“ wird vom Verbraucher nicht angenommen.Die neue Benzinsorte E10 ist Super-benzin, das zu zehn Prozent aus Bio-ethanol besteht. Der herkömmliche Super-Kraftstoff hat einen Bioanteil von bis zu fünf Prozent. Wer bisher sein Flugzeug/UL mit Kraftstoffen von der Tankstelle getankt hat, muss prüfen, ob sein Flugzeug/ UL dafür zugelassen ist. Angaben dazu sind in den Kennblättern und, soweit vorhanden, in der „Ergän-zenden Musterzulassung“ (EMZ/STC) beziehungsweise in den Unterlagen des Herstellers zu finden.Bitte beachten: Eine Aussage eines Mo-torherstellers über die Eignung einer Kraftstoffsorte reicht nicht aus. Zelle und Motor müssen für den Kraftstoff zugelassen sein! Der ADAC schreibt, dass bereits eine einzige Betankung mit falschem Kraftstoff zu erheblichen Schäden an Otto-Motoren führen kann.Die EASA hat ein „Safety Informa-tion Bulletin“ veröffentlicht, die Fir-ma Gomolzig stellt die Übersetzung

Biokraftstoff: E10-Desaster

zur Verfügung (als Download auf der DAeC-Website, Technik). In der Ver-gangenheit boten die Mineralölkonzer-ne Super-Plus- und die Premium-Kraft-stoffe unvermischt an.Die geringe Akzeptanz von E10 und die Verpflichtung, eine bestimmte Quote an Bioalkohol beizumischen, führt zu der Überlegung, auch den bislang un-vermischten oder nur mit geringem Anteil vermischten Kraftstoffen mehr Bioalkohol zuzusetzen. Vor jedem Tan-ken muss der Kraftstoff also auf die Bestandteile geprüft werden. Der E10-Kraftstoff gilt nach der vorliegenden EASA-Studie für den Betrieb von Flug-zeugmotoren als ungeeignet.Auch die Kraftstoffe nach EN 228 kön-nen mit fünf Volumenprozent die laut Hersteller oder STC zulässigen Werte leicht überschreiten. Bei den Motorflug-zeugen mit STC ist ein Volumenprozent Anteil Alkohol die Obergrenze. Bislang haben sich wenige UL-Hersteller über die Verträglichkeit von E10 für Zelle und Triebwerk geäußert.Betreiber von Betankungsanlagen an Flugplätzen, die von der Firma TOTAL betreut werden, erhalten für jede Liefe-rung ein Qualitätszertifikat. Auch die im Tank befindliche Ware unterliegt einer erneuten Qualitätsüberwachung,

wenn dieses Produkt über einen ge-wissen Zeitraum nicht umgeschlagen wurde. Das Tankstellennetz für Mo-gas wurde ausgebaut. Eine Übersicht liegt unter www.total.de/de/content/NT00016F02.pdf bereit. Tankstellen, die von anderen Anbietern beliefert wer-den, bieten diese Sicherheit nicht. Hier muss vor jedem Betanken der Kraftstoff geprüft werden. Im Internet ist eine Lis-te für Deutschland, Teile Tschechiens und Österreich veröffentlicht, die regel-mäßig aktualisiert wird: www.eddh.de/equipment/kniebrett.htmlDie Alternative, wenn auch deutlich kostspieliger, ist Avgas 100LL. Es ist (fast) überall zu haben und wird von allen Motoren vertragen. Ausführliche und verbindliche Aussagen aus dem Ausland liegen kaum vor. In Österreich bietet die Firma OMV auf 16 Flugplät-zen Super-Plus-Flugbenzin an, dessen Alkoholgehalt ein Volumenprozent nicht überschreitet.

In Schweden werden unverbleite Flug-kraftstoffe Avgas 91/96 und 91/98 von der Firma Hjelmco Oil flächendeckend angeboten. Damit können etwa 90 Pro-zent aller Flugzeuge der Allgemeinen Luftfahrt betankt werden. DAeC

SeKo�–�NRW�lobt�Jahr�des

Leistungsabzeichens�aus!

Für vergangene Fliegergenerationen waren Leistungsabzeichen ein Muss. Heute sind sie unter jungen Segelflie-gern wenig bekannt und werden in den Vereinen kaum noch gelebt.Die Seko NRW hat es sich zum Ziel gesetzt, den Leistungsabzeichen wie-der einen hohen Stellenwert zu geben, und ernennt deshalb das Jahr 2011 zum Jahr des Leistungsabzeichens.

Jeder kann mitmachen – die Silber-C vom Streckenfluganfänger zählt ge-nauso wie das 1000km-Diplom des „alten Hasen“.Der Verein, der in der Saison 2011 die meisten Leistungsabzeichen, Diaman-ten und Streckendiplome erfliegt, wird mit einem Butterfly-Display für seine Leistung belohnt! Die Anträge auf Leistungsabzeichen sind an Hubs Huttel im DAeC LV NRW zu schicken. Berücksichtigt wer-den alle Flüge bis zum 31.12.11. Die Preisverleihung findet auf dem Segelflug-Forum-NRW 2012 statt.

Auf eine spannende Segelflugsaison 2011 Eure Seko

Vom 20. Juni bis 3. Juli findet in Dierdorf ein Segelkunstfluglehrgang statt. Als Kontaktperson steht Günter Forneck zur Verfügung. Seine E-Mail-Adresse lautet [email protected] Team der Kunstfluglehrer werden neben Günter Forneck Dr. Günther Seemann und Christian Mies agieren.

GR

Noch Plätze frei bei Turn-Übungen

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23Luftsport in NRW Mai 2011 23

VerbandLuftsportsparten

Einen Schnupperkurs mit dem Mo-torsegler über das Sauerland bietet die Luftsportvereinigung Meschede vom 2. bis 5. Juni an. Dieser beginnt Christi Himmelfahrt um 10 Uhr mit dem Er-öffnugsbriefing am Flugplatz Mesche-de, wo eine kleine Einweisung zum Ablauf stattfindet und eine Reihenfolge der Flüge festgelegt wird. Die Kosten betragen 199 EUR / Person inklusive ca. 2 Stunden Flugzeit, Versicherung und einer kurzen theoretischen Ausbil-

Zweiter Motorseglerschnupperkurs am Flugplatz Meschede

dung. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine vorherige Anmeldung nö-tig. Dies ist eine gute Gelegenheit, sich ohne großen Aufwand einen Eindruck vom Motorflug zu verschaffen. Auch in der Zeit zwischen den Flügen wird es sicherlich nicht langweilig, es gibt kurze Einweisungen zur Technik, Ae-rodynamik, Funk usw., auch der gemüt-liche Teil soll nicht zu kurz kommen. Das ist der zweite Schnupperkurs für die Motorseglerausbildung, der bisher

in Meschede angeboten und sicherlich ein schönes Erlebnis wird. Geflogen wird auf einer Dimona HK36 TTC 115, einer modernen doppelsitzigen Maschi-ne aus glasfaserverstärktem Kunststoff mit 115 PS.

Infos und Anmeldung bei Tobias Tebbe: 0171/4986328 oder [email protected] Internet: www.lsv-meschede.de

Zum 13. Mal organisiert der LSV Dors-ten am 10. und 11. September 2011 die Internationale Oldtimer Rallye Dorsten auf dem Flugplatz in Dorsten. Organi-sator Hans Hermann Günther wird es sicherlich wieder gelingen, eine höchst

Oldtimer Rallye Dorsten

Hier zwei Impressionen aus dem Jahr 2005.

attraktive Ansammlung von Oldtimer für die Teilnahme zu gewinnen.

Aber nicht nur Doppeldecker und an-dere Luftfahrtraritäten werden zu be-staunen sein, auch mit betagten, aber

gehegten Autos und Motorrädern wird zu rechnen sein.

Also: Termin 10./11. September vormerken! GR

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Luftsport in NRW Mai 20112424

VerbandLuftsportsparten

Auch dieses Jahr findet wieder der „Tag der Oldtimer“ am Sonntag, dem 19. Juni ab 10:30 Uhr auf dem Flugplatz Meschede-Schüren statt. Das verspricht ein volles Programm in der Luft und auf dem Boden. Der Veranstalter, die Luft-sportvereinigung Meschede, zeigt ne-ben den zahlreichen Flugzeugen auch Fahrzeuge aller Marken wie Porsche, Kelble, Krupp, Miele und Horex. Das Hauptaugenmerk liegt für die Organi-

satoren, die hauptsächlich aus Piloten bestehen, natürlich auf den alten Flug-zeugen, ob Doppeldecker wie Stampe, Bücker und Pitts oder auch Eindecker wie Job 15-180, die nicht minder inter-essant sind. Das Kunstflugprogramm wird primär von den Piloten des Acro-team-Meschede gestaltet. Mitfliegen ist auf Anfrage ebenfalls möglich. Wäh-rend des gesamten Tages können die zahlreichen Oldtimerfahrzeuge auf dem unteren Vorfeld bewundert wer-den, welche am Nachmittag ihren gro-ßen Auftritt beim Autokorso haben; in

Tag der Oldtimer 2011

den letzten Jahren waren zu diesem An-lass über 200 PKW, LKW, Motorräder und Traktoren auf der Landebahn des Flugplatzes.Damit es den Kleinen nicht zu langwei-lig wird, haben die Flieger auch für Kin-derbelustigung gesorgt, während die Eltern das Geschehen bei Kaffee und Kuchen oder etwas Deftigem genießen können. Wie auch in den letzten Jahren können schöne Preise bei der Tombola gewonnen werden. Internet: www.lsv-meschede.de Text und Bilder: Jens Nelle

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Verband

25Luftsport in NRW Mai 2011

Luftsportsparten

25

Anlass des Forums war es, die NRW Segelfluggemeinde auf die neue Saison mit vielen interessanten Vorträgen ein-zustimmen, und, wem das nicht reich-te, konnte alte Bekannte und Freunde wieder treffen und in Erinnerungen der vergangenen Flugsaison schwelgen oder neue Ziele für die Flugsaison 2011 stecken.

Die Vortragsreihe eröffnete der Stütz-punktleiter Alfons Vos mit einem an-schaulichen Bericht über den Werde-gang des LSV Ruhr-Lenne Iserlohn vom „normalen“ Verein bis hin zum heuti-gen Landesleistungsstützpunkt. „Ötte“ erläuterte im Anschluss an den Eröff-nungsvortrag die neue Segelflug Rang-liste. Er berichtete über die diesjährige Anwendung bei der Anmeldung zu den Junioren - Qualifikationswettbewerben und darüber, dass auch die DMSt – Wertung, die in der Rangliste verankert ist, schon für einen Qualiplatz sorgen konnte. Somit wird die Deutsche Meis-terschaft im Streckensegelflug stark aufgewertet und in Zukunft wieder re-gen Zuspruch finden.

Nahtlos ging es zum Thema Doping über. Der Anti-Doping-Beauftragte des Landesverbandes NRW und der Seko NRW, Günter Forneck, berichtete sehr anschaulich über den aktuellen Do-pingfall im Segelflug und erklärte an-hand einer Präsentation, wie es dazu gekommen ist und wie man sich als Leistungssegelflieger in Zukunft ver-halten muss, um nicht in die „Doping-Falle“ zu tappen.

2. NRW-Segelflug-Forum

Im Anschluss an die Mittagspause, erläuterte Ötte das neue Projekt „Sau-erlandwelle“ der Seko. Hierbei handelt es sich um einen Wellensegelflug – Katalog, in dem Wellenfluggebiete im Sauerland zusammengetragen und ver-öffentlicht werden sollen. Anhand von Wellenflügen sollen diese Gebiete aus-gewertet werden und dazu beitragen, eine optimale Nutzung für Strecken-flüge, auch außerhalb der eigentlichen Streckenflugsaison, zu ermöglichen.

„Hubs“ Huttel berichtete über die Neu-erungen in der DMSt – Wettbewerbs-ordnung. Ebenso erläuterte er, wie wichtig doch die Sportzeugenaus- und Weiterbildung ist. Die Seko NRW hat es sich zum Ziel gesetzt, den Leistungs-abzeichen wieder einen hohen Stellen-wert zu geben, und ernennt deshalb das Jahr 2011 zum Jahr des Leistungs-abzeichens. Jeder kann mitmachen – die Silber-C vom Streckenfluganfänger zählt genauso wie das 1000 km-Diplom des „alten Hasen“. Der Verein, der in der Saison 2011 die meisten Leistungs-abzeichen, Diamanten und Streckendi-plome erfliegt, wird mit einem Butterfly - Display für seine Leistung belohnt!In diesem Zuge erklärt Ötte, dass es auch in diesem Jahr ein Streckenflug-trainingslager in Frankreich geben wird sowie ein Trainingslager für Frauen in Jena, welches vom Dr. Angelika Machi-nek Förderverein für Frauensegelflug ausgerichtet wird. Der SFG Wettbe-werb für Junioren soll im zweijährigen Rhythmus stattfinden.

Beim letzten Vortrag konnte sich das Auditorium ein Bild von der „freien“ Streckenflugsoftware XCSoar machen. Max Kellermann vom Team der ehren-amtlichen Programmierer erläuterte die Vorzüge dieses Programms, wel-ches auf den handelsüblichen Pocket PCs installiert und betrieben werden kann. Die Software ist ähnlich ange-legt wie die kommerziellen Programme (z.B. Seeyou oder Strepla). Jeder kann Anregungen und Verbesserungsvor-schläge zu XCSoar geben, und die Open Source Community versucht, diese um-zusetzen.

Den Abschluss der Veranstaltung bilde-te ein Film über das Streckenfliegen in Marokko von Heinz-Bernd Kaspari.

Auch im Jahr 2012 wird es wieder ein Segelflug – Forum geben. Ausrichter wird dann der neue Leistungsstütz-punkt und der dort ansässige Aeroclub Bonn - Hangelar sein. Die Veranstal-tung findet am 26. Februar 2012 statt. Also schon mal vormerken!

Zum Schluss möchten wir uns beim diesjährigen Ausrichter, dem LSV Ruhr-Lenne Iserlohn, für die Unterstützung und die tolle Bewirtung bedanken.

Wir wünschen allen NRW Fliegern/in-nen eine tolle und unfallfreie Flugsai-son 2011!

Eure SEKO NRW

Mirja Klicks

Am�20.�Februar�2011� trafen� sich� rund�80�Segelflugpiloten/innen� auf�dem� Lan-desleistungsstützpunkt� Rheinermark� im� Sauerland.� Dazu� eingeladen� hatten� die�NRW�Segelflugkommission�und�der�Luftsportverein�Ruhr-Lenne�Iserlohn,�deren�Vorsitzende�Hans�-�Otto�Edelhoff�und�Dirk�Heinicken�die�Begrüßung�vornahmen.�Im�Vorfeld�dieser�Veranstaltung�traf�sich�der�Förderverein�Leistungssegelflug�NRW�zu�seiner�jährlichen�Mitgliederversammlung.�Auch�der�D-Kader�war�fast�vollstän-dig�vertreten,�zudem�haben�Präsident�Stefan�Klett,�Vizepräsidentin�Sue�Kussbach�und�Geschäfsführer�Gerhard�Rademacher�der�Veranstaltung�beigewohnt.

Mirja Klicks

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26 Luftsport in NRW Mai 201126

VerbandLuftsportsparten

Mit diesen Worten lässt sich der Eure-giocup in Aachen-Merzbrück 2011 wohl am knappsten und zutreffendsten be-schreiben. Auch in diesem Jahr kam wieder eine kleine Truppe motivierter Flieger zusammen, um sich fliegerisch zu messen und den Wettbewerb zu be-streiten.Dabei fanden sich im ausgewogenen Starterfeld sowohl Profis und Routini-ers, die auch andere Wettbewerbe bis zur deutschen Meisterschaft regelmä-ßig fliegen, aber auch einige Neulinge. Allein für vier von ihnen, war der Eure-giocup 2011 der erste Wettbewerb. Den-noch wurden vom gesamten Starterfeld bei z.T. schwierigen Wetterbedingun-gen, da aufgrund der Wetterlage oft erst spät in Aachen los geflogen werden konnte, beachtliche Strecken geflogen.Einigen Piloten gelang dabei ihr erstes FAI 300km Dreieck oder es wurden erste Erfahrungen im Umgang mit der „Industrie-Thermik“ gemacht. Nichts-destotrotz kamen auch die „alten Ha-sen“ nicht zu kurz und waren aufgrund der meist als AAT ausgeschriebenen Aufgaben nicht unterfordert. Abgese-hen von der reinen Fliegerei fiel uns in Aachen aber vor allem die entspannte

Atmosphäre auf, durch die man auf sehr angenehme und unbeschwerte Art und Weise an die Wettbewerbsfliegerei herangeführt wurde.Dabei darf nicht unerwähnt bleiben, dass in Aachen, da hier vom Landesleis-tungsstützpunkt geflogen wurde, eini-ge Kontakte geknüpft werden konnten. Nicht nur mit den Piloten, sondern auch mit Trainern etc.. Trotz allem Ehrgeiz bot der Wettbewerb dabei immer noch Raum zum Experimentieren. War es die Fliegerei mit Wasser, das exakte Er-fliegen und Einstellen einer optimalen Schwerpunktlage oder auch das Ken-nenlernen bisher nicht im Streckenflug gekannter Wetterbedingungen, oder auch des doch relativ engen Korridors

zwischen Köln-Bonn und Düsseldorf.Alles in allem hatten wir sehr viel Spaß und möchten an dieser Stelle auch herz-lich danken, für diesen lehrreichen und begeisternden Wettbewerb. In unseren Augen war die Teilnahme wirklich je-den Aufwand wert. Die Aufgaben lagen dabei meist in der Größenordnung von 300-350km wobei durch die AAT Aus-legung Variationen von +-100km in der Regel möglich waren. Eine Wertung kann hier leider noch nicht abgedruckt werden, da nach Redaktionsschluss noch die letzten Wettbewerbstage lie-fen.

Felix Malzbender & Sebastian Eusterholz

Vor der Abfluglinie

Startvorbereitungen

Euregiocup 2011

„Klein, aber oho!“

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Verband

Luftsport in NRW Mai 2011

Luftsportsparten

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Mit den Referenten Susanne Schödel als amtierende Deutsche und Welt-Meiste-rin in der 15m-Klasse, Peter Flosbach aus Wipperfürth und Michael Pfennig, alias „Schmörgel“ standen auch wieder interessante Referenten auf dem Podi-um. Zunächst hat Schmörgel sehr ausführ-lich die Hang- und Wellenflugmöglich-keiten an „norddeutschen Mittelgebir-gen“ vorgestellt am Beispiel zahlreicher Flüge, die er selber zwischen Ithwie-sen/Harz an der Ostgrenze und Lüb-becke an der Westgrenze in den ver-gangenen Jahren durchgeführt hat. Schon in den 60er Jahren hat man in der „Deisterwelle“ ca. 6000 m ü. NN erreicht, so Schmörgel, also ein bekann-tes Gebiet, das jedoch im Hinblick auf Außenlandung, Wetter und allgemeine Rahmenbedingungen auch seine Tü-cken hat. Auch einige Segelflieger aus dem Süden von NRW machen sich im Herbst und Frühjahr bei entsprechen-den Windrichtungen auf zur „Porta“ oder zum Flugplatz Ithwiesen oder nach Bückeburg, um von dort Hang- und Wellenflüge zu fliegen. Von daher fand sein Vortrag reges Interesse bei den Zuhörern.Peter Flosbach aus Wipperfürth, Bar-ron Hilton-Cup–Gewinner aus dem Jahr 1999, hat in seinem Vortrag über die Möglichkeiten großer Streckenflüge aus dem Bergischen Land heraus be-richtet.Welche Ziele kann / sollte man sich als Streckenflieger stecken, wie sieht eine gute Vorbereitung aus, wie voll sollte der eigene „Akku“ vor großen Flügen sein, welches Training empfiehlt sich für die Vorbereitung auf große Stre-

Full House auf dem DümpelStreckenflugseminar�auf�dem�Dümpel�wieder�sehr�gut�besucht

ckenflüge. Hier konnte Peter auf sei-nem reichhaltigen Erfahrungsschatz zurückgreifen und den Zuhörern viele gute Empfehlungen zur Wendepunkts-wahl und Streckenführung geben. Schließlich hat Susanne Schödel einen interessanten Erfahrungsbericht zu der WM 2010 in Szeged/Ungarn gegeben, wo sie bekanntlich als einzige Frau im Deutschen Team in der 15-Klasse mitge-flogen und sich sehr beachtlich im vor-deren Mittelfeld platziert hat. Die WM fand unter besonderen Rahmenbedin-

Michael Pfennig und Susanne Schödel

Peter Flosbach

Am�26.02.2011�trafen�sich�knapp�70�Segelflieger�und�Interessierte�aus�ganz�NRW�auf�dem�Flugplatz�Dümpel,�wo�der�LSC-Dümpel�sein�diesjähriges�Streckenflugse-minar� ausgerichtet�hat.�Diesmal�war�es� ein� „kleines“� Jubiläum,�denn�das�Semi-nar�fand�nunmehr�zum�15.�mal�statt.�Veranstalter�war�diesmal�der�neu�auf�dem�Dümpel�fusionierte�Verein�LSC-Dümpel,�der�sich�als�Zusammenschluss�der�vorher�existierenden�beiden�Vereine�Luftsport�Verein�Oberberg�und�der�SFC�Bergneustadt�zum�01.01.2011�gegründet�hat.

gungen statt, und Susanne hat hierzu einen kleinen Einblick in die WM gege-ben. Zum Schluß zeigte sie noch einen Film von der WM von „Hubi“, der die Stimmung bei der WM in tollen Bildern und mit Musik wiedergegeben hat.Zum Schluß gab es viel Zustimmung und Beifall für die Referenten und Dank an den ausrichtenden Verein über die gelungene Veranstaltung zu Beginn der neuen Segelflugsaison, die hoffent-lich bald beginnen wird.

Rainer Kurzawa

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Verband

28 Luftsport in NRW Mai 2011

Luftsportsparten

28

Der Start des diesjährigen Landesju-gendtreffens Modellflug stand unter einem nicht so glücklichen Stern. Erst-malig in der langen Tradition wurde der Termin auf das erste Wochenende in den Osterferien verlegt, da eine an-dere Gruppe zum Standardtermin die gesamte Jugendherberge in Schmal-lenberg belegt hatte. Dazu gab es eine Terminüberschneidung mit der Inter-modellbau in Dortmund und, als wären dies nicht schon genug Stolpersteine, kam noch eine Komplettsperrung der Zufahrtstrasse zur Jugendherberge hinzu, so dass ein Umweg von ca. 20 Minuten in Kauf genommen werden musste.Trotzdem kamen alle Teilnehmer und Betreuer am 15.04. in der Jugendher-berge an. Nachdem das Organisatori-sche erledigt war, konnte das Treffen mit dem freien Fliegen beginnen. Am

32. Landesjugendtreffen Modellflug NRW

Abend gingen alle Teilnehmer auf eine Zeitreise in die 50er Jahre und von dort zurück in die Gegenwart. Über verwen-dete Baumaterialien und die Fernbedie-nungen in den jeweiligen Zeitabschnit-ten konnten Informationen zwischen älteren Fliegern und den Jugendlichen ausgetauscht werden. Den Abschluss bildete ein Dia-Vortrag von den Treffen der vergangenen Jahre. Einige damali-ge Teilnehmer konnte man in späteren Jahren als Betreuer oder Referenten wieder erkennen.Der zweite Tag begann mit dem Kons-truktionsmodellbau. Jeder Teilnehmer erhielt eine gewisse Anzahl von Balsa-brettern und als Vorgabe nur eine Mo-dell-Größenbeschränkung auf ein DIN A4-Format. In der anschließenden Bau-kontrolle wurden die Verarbeitung, der Ideenreichtum, die Modellgröße und das verwendete Holz bewertet.

Nach dem Mittag kam die Landes-jugendvertreterin Carina Klett und animierte die Teilnehmer mit einem Lauf- und Zombieballspiel, wobei die Jugendlichen wie auch die Betreuer beim Treiben auf den Fußballplatz un-terhalb der Jugendherberge viel Spaß hatten.Am frühen Nachmittag ging es dann zu Fuß zur Halle, wo die selbstge-bauten / entworfenen Modelle fliegen mussten und die erzielte Weite festge-halten wurde. Auf dem langen Fußweg kehrten einige Mannschaften in die Eisdiele ein, sodass der Weg etwas an-genehmer wurde.Nach dem Abendessen ging es mit dem Wurfgleiterbau weiter. Am nächsten Morgen kam der zweite Fußmarsch zur Halle, um dort den Staffelflug mit den Indoor-Flugzeugen durchzuführen. Im Anschluss bekam jede Mannschaft einen Elektro-Indoor-Helikopter, wel-cher von allen Teammitgliedern ausge-testet werden konnte. Bevor es zurück zur Jugendherberge ging, konnte sich jeder im Indoor-Fesselflug probieren. Einige Piloten standen nach dem Flug nicht mehr so fest wie gewohnt auf den Beinen…ggf. war ein Drehwurm daran schuld...Nachmittags stand alles im Zeichen des Freifluges. Erst wurden die Wurfgleiter eingeflogen und anschließend drei Zeit-flüge gewertet. Unter 10 Sekunden hieß es Fehlstart und es durfte nochmals ge-flogen werden. Schätzungsweise sind 2 x 10g Tuben Sekundenkleber verbraucht worden, aber am Schluss haben alle Teil-nehmer die Wertungszeiten erreicht.

Alle Wurfgleiter am Start

Test der Eigenkonstruktionen

Die jüngste Siegermannschaft

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Verband

29Luftsport in NRW Mai 2011

Luftsportsparten

29

Freies Fliegen mit den Vereinsmodellen

Start zum Wertungsflug

Die Indoor-Helis werden getestet

Einfliegen der WurfgleiterAktivitäten beim Klötzchenspiel

Ergebnisliste�des�32.�Landesjugendtreffen�Modellflug�NRW

1.�Platz Mannschaft Clara Lammersmann Thorben König Nikolai Cleve Mannschaftsführer Kai Lammersmann

2.�Platz Mannschaft Patrick Steckel Nico Gutsche Dominik Kubiak Julian Schieffers Mannschaftsführer Alfred Schneider

3.�Platz Mannschaft Jonas Rönsch Kai Mallmann Jonas Fleck Jan-Niclas Weiß Hannes Schmidt Mannschaftsführer Nils Winkler

4.�Platz Mannschaft Max Finke Celina Hörr Tobias Bednarek Julia Kensbock Sebastian Sunderer Mannschaftsführer Reinhard Streisel

5.�Platz Mannschaft Leonard Ohle Tom Wiest Mike Pelegrin Jan Michalke Pascal Gauger Mannschaftsführer Jan Pelegrin

Danach kamen die mitgebrachten Mo-delle zum Einsatz, und Wolfgang Höfs hat den Anfängern mit einer Lehrer-Schüler-Anlage das Fliegen näherge-bracht, so dass auch sie am lustigen Treiben in der Luft teilnehmen konn-ten. Am Montag mussten morgens die Zim-mer geräumt werden. Danach warteten noch Spiele auf die Teilnehmer. Wie in jedem Jahr durfte das Klötzchenspiel nicht fehlen, welches von allen Mann-schaften erfolgreich bestritten wurde, anschließend gab es eine Zielübung mit Boule-Kugeln, welche am Hang mit Schwierigkeiten verbunden war. Den Abschluss bildete Elektrofesselflug mit vielen Looooopings für Anfänger. Stefan Klett (Präsident LV NRW) führte die Siegerehrung durch und beglück-wünschte die 33 Teilnehmer für die er-zielten Erfolge. Vielen Dank für die tolle Durchfüh-rung des Landesjugendtreffens an das Leitungsteam (Christoph Pelegrin, Wolfgang Höfs und Klaus Kosmalla), vielleicht bekommen weitere Vereine Lust mitzumachen, dann bitte den Ter-min 12.-15.04.2012 vormerken!

K. Lammersmann

Page 30: Luftsport 2-2011

Luftsport in NRW Mai 20113030

VerbandLuftsportsparten�❘�Vereine

Sportmesse in der Lipperlandhalle in Lemgo. Viele Aussteller rund um den Freizeitsport und Sportartikel waren vertreten. Die Besucher wurden mit Themen zu Wasser, Land und Luft angeregt, bei den Messeausstellern zu verweilen. Das Freizeitthema Fliegen präsentierten Vereinsmitglieder von der LSG Lippe-Südost (Flugplatz Blomberg Borkhausen) und des Deutschen Aero-Club LV NRW (DAeC LV NRW), ver-treten durch Matthias Podworny und Heinrich Lübbecke. Mit Bildern über die Fliegerei in der Freizeit bis hin zu kleinen Flugzeug- Hubschraubermo-dellen wurden die Besucher angelockt. Björn Hase zog die Aufmerksamkeit durch sporadische Flugvorführungen mit einem Hubschrauber auf sich. Ein besonderes Highlight vor der Messehal-le war das ausgestellte Segelflugzeug

Sportmesse vom 19. und 20. März in der Lipperlandhalle Lemgo

M. Podworny und H. Lübbeke beantworteten viele Fragen.

Astir CS. Besucher hatten die Möglich-keit, im Cockpit des einsitzigen Segel-flugzeuges Platz zu nehmen. Fragen über die Segel– und Motorflugausbil-dung wurden fachkompetent durch Jan und Marek Eichhorn, Frank Tönsmeier, Dieter Klose, Matthias Podworny und viele andere Motor- und Segelflugpilo-ten vom Flugplatz Blomberg Borkhau-sen beantwortet. Sie gewährten Ein-blick in die Vielfältigkeit des Flugsports und das Vereinsleben mit seinen vielen Möglichkeiten des kameradschaftli-chen Zusammenseins. So manch klei-ne (und große) Jungen und Mädchen träumten für einen Moment davon, Pilot zu sein. Der Traum vom Fliegen muss kein Traum bleiben. Die Lösung ist doch recht einfach. Runter vom So-fa, rein in das Freizeitvergnügen. Auf zu einem Flugplatz des DAeC, den Ho-rizont erweitern, sportlich aktiv sein, Geist und Körper anregen.Nicht zu vergessen neue Freunde ge-winnen mit demselben Interesse:

„Sich�den�Menschheitstraum�Fliegen�erfüllen“

LSG-Lippe SüdostKontakt: Andreas Jama [email protected]: 05262 95 31 3 Mobil: 0177 40 19 312

Liebe UL-Piloten!

Ultraleichtfliegen ist Luftsport und unsere ULs sind bekanntermaßen Luftsportgeräte. Und um Sport geht es auch bei den Deutschen Meis-terschaften der UL-Flieger, die vom 02. - 05. Juni in Borkenberge ausge-tragen werden. Noch sind ein paar Plätze frei. Warum Meisterschaften? In erster Linie geht es darum, mit Naviga-tions- und Präzisionsaufgaben den besten Piloten oder die beste Pilotin zu finden. Es geht aber auch dar-um, seine Fähigkeiten und Mög-lichkeiten zu erproben. Dabei sind die Aufgaben nicht für Draufgänger und Hasardeure gedacht, sondern es geht um ganz schlichte fliegerische Fähigkeiten wie Navigation und ge-naues Landen. Also etwas, das jeder UL-Pilot mehr oder weniger gut be-herrschen sollte. Wichtig ist hier: Es kommt nicht darauf an, mit welchem Flugzeug jemand bei der DM startet. Die Aufgaben sind so ausgelegt, dass nahezu ausschließlich das Piloten-können maßgeblich ist.Mitmachen kann jeder, also nur Mut. Das ist eine Meisterschaft für jeden der Lust hat, sich einmal zu verglei-chen. Anmeldinfos gibt es im Netz unter www.aeroclub-nrw.de, oder in Duisburg. ULKO-NRW

Deutsche Meisterschaften der UL-Flieger in

Borkenberge

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Verband

31Luftsport in NRW Mai 2011

Vereine

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Thekla Isselmann wurde mit der „Silber-nen Ehrennadel“ des DAeC Landesverband NRW für 25 Jahre Mitgliedschaft im o.g. Luftsportverein geehrt. Das ganz Besonde-re: Thekla ist erst 25 Jahre alt. Thekla erhält die Ehrung, weil ihre flugbe-geisterten Eltern Irmgard Klaff-Isselmann und Karl-Heinz Isselmann, beide sind aktive Fluglehrer in dem Club, sie bereits direkt nach der Geburt anmeldeten.Thekla begann schon mit 14 Jahren Segelflug zu betreiben, und besitzt Lizenzen für Segel-flug und Motorflug. Heinz Maurer

Schriftführer AeroClub Mülheim

Aero Club Mülheim/Ruhr

Unter dem Motto „Umweltschutz im Luftsport“ hat die Flugplatzge-meinschaft Oerlinghausen e.V. am 29.01.2011 die Checkstufe I des Sport-Audit Luftsport erfolgreich absolviert. Auf der AERO in Friedrichshafen wur-de dieser Erfolg bei der öffentlichen Zertifikatübergabe geehrt.Heinz Richter, 1. Vorsitzender der Flug-platzgemeinschaft Oerlinghausen e.V.: „Ich bin froh darüber, dass es unserem Verein mit der nunmehr erfolgreichen Zertifizierung gelungen ist, den posi-tiven Beitrag der Luftsportler für die Ziele des Umweltschutzes zu dokumen-tieren. Insofern begrüßen wir diese In-itiative des Deutschen Aero-Club e.V. (DAeC) und des Deutschen Modellflie-ger Verbandes e.V. (DMFV) ganz außer-ordentlich, dieses für die weitere Förde-rung unserer Sportart umzusetzen.“Am 16.04.2011 erhielt die Flugplatzge-

Flugplatzgemeinschaft Oerlinghausen e.V.

Nach�den�Kriterien�des�Sport-Audit�Luftsport�erfolgreich�zertifiziert.Zertifikat�auf�der�AERO�übergeben

v.l: (Die Herren im weißen Hemd links hinten sind Zuschauer)Georg Hemkendreis, Geschäftsführer der Flugplatzgemeinschaft Oerlinghausen e.V.Dr. Wolfgang Scholze, DAeC-Referat Umwelt und Natur (im weißen Hemd Mitte)Winfried Maier, Vizepräsident Deutschen Aero Club e.V.Hans Schwägerl, Präsident Deutscher Modellfliegerverband

meinschaft Oerlinghausen e.V. im Rah-men der AERO sein Zertifikat für das Sport-Audit Luftsport. Der Präsident des DMFV, Hans Schwägerl, sowie der Vizepräsident des DAeC, Winfried Mai-er, übergaben dem Geschäftsführer der Flugplatzgemeinschaft Oerlinghausen e.V., Georg Hemkendreis die Urkunde sowie eine Fahne für das erfolgreiche Bestehen der Basischeckstufe I.Mit dem Sport-Audit Luftsport nutzt die Flugplatzgemeinschaft Oerling-hausen e.V. ein hilfreiches Instrument, sich über die direkten und indirekten Auswirkungen des Sportbetriebs auf die Umwelt bewusst zu werden. In ei-nem zweiten Schritt werden dann kon-tinuierliche Verbesserungspotenziale im Luftsportverein aufgespürt und im Sinne einer nachhaltigen und positiven Umweltentwicklung umgesetzt. Nicht zuletzt durch veränderte rechtliche

Rahmenbedingungen wachsen die An-forderungen an die Luftsportvereine, ihren Beitrag zu einem am Ergebnis orientierten Umweltschutz zu betrei-ben. Eigens geschulte und ausgebildete Auditoren beider Verbände unterstüt-zen bundesweit die teilnehmenden Ver-eine und deren Ansprechpartner vor Ort mit ihrer Fachexpertise.Das Sport-Audit Luftsport ist ein Ge-meinschaftsprojekt des DAeC e.V. und des DMFV e.V., gefördert durch das Umweltbundesamt aus Mitteln des Umweltbundesministeriums. Mehr In-formationen gibt es auf der projekteige-nen Homepage unter www.sport-audit-luftsport.de.

G. Hemkendreis

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Luftsport in NRW Mai 20113232

VerbandVereine

In 37 Jahren hat unsere gelb-blaue ASK 16 schon viel von Europa gesehen. Im letzten Sommer bot uns unser Verein – die Luftsportgemeinschaft Steinfurt e.V. – dann die Möglichkeit, den Motor-segler für einen Flug rund um die Ost-see zu nutzen. Auf die Idee, einen solchen Flug zu unternehmen, brachten uns entspre-chende Reiseberichte, die in den letzten Jahren immer mal wieder in verschie-

D-KITY umrundet die Ostsee

denen Fliegerzeitschriften zu lesen wa-ren. Das Studium der Wetterkarten und ein Anruf bei der persönlichen Flug-wetterberatung des Deutschen Wetter-dienstes prognostizierten eine günstige Großwetterlage für die nächsten Tage. Beim Blick in den Atlas legten wir grob die Route fest: vom Segelfluggelände Borghorst-Füchten sollte es über Dä-nemark, Schweden, Finnland, Estland, Lettland und Litauen über Polen zurück nach Hause gehen. Bei der Recherche im Internet konnten bereits einige er-forderliche Informationen aus den je-weiligen AIP s entnommen werden. Der Rest musste inklusive des erfor-derlichen Kartenmaterials eingekauft werden. Eine Investition, die zwar weh tut, aber für die sichere Durchführung eines Fluges unabdingbar ist.Der erste Flug führte bei sommerlicher Hitze nach Flensburg. Nach dem Tan-ken und der Aufgabe eines Flugplans ging es weiter über Dänemark nach Landskrona, einem kleinen Flugplatz an der Südwestküste Schwedens. Da der Platz weit außerhalb der Stadt liegt, folgten wir nach dem Auftanken der Küste nach Norden und landeten kurze Zeit später in Höganäs. Auf dem netten Grasplatz war bei dem sonnigen Wetter noch allerhand Betrieb. Schnell bauten

wir unser Zelt auf und fuhren mit ge-liehenen Fahrrädern in die Stadt, um bei einem leckeren Krabben-Sandwich am Meer den Abend zu genießen. Am nächsten Morgen ging es weiter in Richtung Stockholm. Die Route legten wir so, dass ein kleiner Abstecher in Visingsö, einer kleinen Insel mitten im Vättern-See, gemacht werden konnte. Diesen traumhaften Grasplatz hatten wir bereits bei einem Urlaubsflug vor 17 Jahren entdeckt. Nach einer Erfri-schung im kühlen See ging es gleich weiter über Wälder und Seen nach Stockholm-Bromma. Ein Stadtbummel beendete diesen schönen Tag. Das Highlight der Reise stand uns am nächsten Tag bevor: Die Überquerung des Bottnischen Meerbusens – gut 200 Kilometer Wasser. Gern wären wir nach dem Start möglichst schnell auf Höhe gegangen. Auf Anordnung des Fluglot-sen mussten wir jedoch zunächst unter 2.000 Fuß bleiben. Kurz vor Erreichen der Küste wurde die Beschränkung aufgehoben und wir konnten auf Flug-fläche 60 steigen. Unter einem stahl-blauen Himmel mit Sichten von mehr als 100 Kilometern präsentierten sich unzählige Schären-Inseln im glitzern-den Wasser, ein absolut ergreifender Anblick. Wir flogen an Mariehamn vor-

Über den Schären

Jochen Meyer zur Altenschildesche (li.) und Matthias Gudorf vor dem Start in Berlin-Strausberg.

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Verband

33Luftsport in NRW Mai 2011

Vereine

33

bei und erreichten schon bald das finni-sche Festland. Da der 80 PS Limbach-Motor mal wieder zuverlässig vor sich hin brummte, konnten wir uns endlich nacheinander der Schwimmwesten entledigen. Die Landung erfolgte in Helsinki-Malmi. Hier beeindruckte uns vor allem das Flughafengebäude aus den 30er Jahren.Am nächsten Tag führte die Flugrou-te von Helsinki über den Finnischen Meerbusen an Tallin vorbei nach Pärnu in Estland. Was noch vor zwei Jahrzehn-ten völlig unmöglich war, geschieht heute ganz einfach. Dank EU und Schengen-Abkommen hatten wir mit Zollkontrollen und anderen Formalitä-ten nichts zu tun. Bereits im Anflug auf den ehemaligen Militärflugplatz wur-den wir überaus freundlich begrüßt. Am Boden wurden wir mit einem Übernachtungsangebot im umgebau-ten Flughafengebäude überrascht. Am Nachmittag besuchten wir das schöne Städtchen, das zu dieser Zeit von vielen Badegästen bevölkert war. Den Abend verbrachten wir mit einem ungarischen Piloten, der mit seinem Flugzeug in Pärnu Fallschirmspringer absetzte.Als nächstes Flugziel suchten wir uns Riga-Spilve aus. Die Navigation war diesmal kinderleicht: E infach dem endlosen Sandstrand in Richtung Sü-den folgen. Der Flugplatz Riga-Spilve ist nach dem Bau des modernen inter-nationalen Flughafens nur noch der allgemeinen Luftfahrt vorbehalten. Ein

Insel Visingsö im Vättern-See in Schweden

Nach dem Start in Stockholm

einst prunkvolles, aber jetzt unge-nutztes und im Verfall befindli-ches Flughafenge-bäude zeugt noch von alten Zeiten. Die Stadt selbst ist allemal einen Be-such wert. Leider kommen längere Besicht igungen auf einer solchen Reise oft zu kurz, denn Fliegen und We i te rkom me n stehen hier im Vordergrund. Im-

merhin konnten wir einen Tag in Riga verbringen.Litauen überflogen wir am Samstag ohne Zwischenlandung. Statt der an-gekündigten schweren Gewitter teilten wir uns den Luftraum nur mit ein paar Schwarzstörchen, die im Segelflug un-seren Flugweg kreuzten. Bei schöns-tem Wetter landeten wir schließlich auf dem Segelflugplatz von Suwalki, einer Stadt im äußersten Nordosten Polens. Die Segelflieger dort hatten unsere Lan-dung gar nicht mitbekommen, da sie in der Flugzeughalle Wartungsarbeiten durchführten. Als wir die Halle betra-ten, konnten wir uns nur mit Händen und Füßen sowie ein wenig Englisch verständigen. Nachdem die polnischen Fliegerfreunde jedoch unseren Motor-segler sahen, bo-ten sie uns sofort einen Schlafplatz im Clubheim an. Kurzerhand wur-de die Halle um-geräumt, so dass die KITY auch noch Platz darin fand. Den Abend am Lagerfeuer mit Würstchen und e i n he i m i s c he n Getränken werden wir so bald nicht vergessen. Für uns war jetzt schon klar, dass einer der

kommenden Urlaubsflüge wieder in Richtung Osten führen wird.Einer Bitte unserer neuen Freunde ka-men wir am nächsten Tag gerne nach: Nach dem Start verabschiedeten wir uns mit einem tiefen Überflug. Da-nach ging es mit einem Tankstopp in Olsztyn über die masurische Seenplat-te bis nach Berlin-Strausberg. Auf die-sem Teilstück sahen wir erstmals einen bewölkten Himmel – bei immer noch sehr guter Flugsicht. Der letzte Tag begann mit einem atemberaubenden Blick auf Berlin – dank Schönefeld-Turm, die den Durchflug durch die Kontrollzone genehmigten. Aufgrund des schlechter werdenden Wetters leg-ten wir einen Stopp in Hildesheim ein. Gemeinsam mit den netten Flugleitern studierten wir die Lage auf pc-met. Einzelne Gewitter versperrten uns den Weg, ein Umfliegen sollte aber möglich sein. Bereits kurz nach dem Start stan-den uns tiefe Wolken und Regen im Weg. In Richtung Norden sah es zum Glück besser aus, und ein Einflug in die Kontrollzone wäre Dank Wunstorf-Turm jederzeit möglich gewesen – ein toller Service! Nach acht Tagen, 3.300 Kilometern und 23 Flugstunden lan-deten wir schließlich wieder auf dem Flugplatz Borghorst-Füchten.

Resumé:Reiseberichte wirken ansteckend!

M. Gudorf

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34 Luftsport in NRW Mai 201134

VerbandVereine

Für einige Wochen wird Richard von Soldenhoff der jüngste Segelflieger Deutschlands sein. Bereits im Sep-tember 2010 hatte Richard die prak-tische Prüfung erfolgreich abgelegt. Auf die Aushändigung der Segelflug-lizenz musste der damals 15-jährige jedoch noch fünf Monate warten. Am 22.02.2011, seinem 16. Geburtstag, war es endlich soweit. Die feierliche Überga-be der Lizenz erfolgte im Rahmen einer Feierstunde auf dem Segelfluggelände Borghorst-Füchten. Zu Richards großer Überraschung hatten etliche Vereins-kollegen das Clubhaus feierlich herge-richtet. Die Bezirksregierung Münster war mit dem Abteilungsleiter Gerhard Hösel, dem Hauptdezernenten Theo Keller, dem damaligen Prüfer Hermann Innig und Ulla Lütkehermölle von der Pressestelle vertreten. Eine ganze Reihe von Pressevertretern hatte zudem den Weg ins Clubhaus der Luftsportgemein-schaft (LSG) Steinfurt e.V. gefunden. Der erste Vorsitzende der LSG Steinfurt Karl Heidler eröffnete den Reigen der Gratulanten und stellte fest: „Wir sind stolz auf diese besondere Leistung un-seres jungen Segelfliegers Richard von Soldenhoff, die unterstreicht, dass es mit besonderem Engagement und Lei-denschaft durchaus möglich ist, das Segelfliegen schon in so jungen Jahren zu erlernen. Für unseren Vereinsausbil-

Jüngster Segelflieger

dungsleiter Heinz Schwarte und auch unser gesamtes Fluglehrerteam ist die-se Leistung eine schöne Bestätigung und Ermunterung. Heute entlassen wir unseren Flugschüler Richard von Sol-denhoff aus der Schulung, damit er ab jetzt eigenverantwortlich Segelflugzeu-ge fliegen kann.“ Im Anschluss daran überreichte Gerhard Hösel die begehrte Lizenz mit den Worten: „Ich freue mich sehr, Deutschlands jüngstem Segelflie-ger die Lizenz persönlich überreichen zu können. Holm- und Rippenbruch und allzeit happy landings.“ Nach so vielen netten Worten musste Richard aber auch praktisch zeigen, was er in den vergangenen Jahren gelernt hatte. Die Freiheit des Segelfliegens wurde gleich mit einem Passagierflug in der vereinseigenen ASK 13 ausgelebt. Bei

Gerhard Hösel (BR Münster) überreicht Richard von Soldenhoff seine Lizenz.

Von Pressevertretern dicht umlagert

blauem Himmel und Sonnenschein hatte Richard seiner Mutter den ersten Flug versprochen. Diese hatte volles Vertrauen in ihren Sohn, und innerhalb kürzester Zeit befanden sich die beiden im F-Schlepp hinter einer Super-Dimo-na auf 500 m. Dann zeigte Richard, was die Faszination des Segelfliegens ausmacht. Fast lautlos glitten die bei-den durch die Luft, und Richard zeigte zum Abschluss des Fluges, was einen richtig guten Piloten ausmacht: Eine perfekte Landung! Fast zweihundert Stunden hatte der junge Pilot bisher be-reits im Segelflugzeug verbracht, bevor er nun seine Lizenz erhielt. Nachdem er im Anschluss sämtliche Interviewwün-sche erfüllt hatte, wurde bei Kaffee und Kuchen ordentlich Geburtstag und der Erhalt der Lizenz gefeiert.

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Luftsport in NRW Mai 2011 3535

VerbandVereine

Dies nehmen wir zum Anlass, an dem Wochenende 09. & 10. Juli 2011 auf dem Verkehrslandeplatz Altena-Hegen-scheid (EDKD) zu feiern!Alles begann vor gut 60 Jahren, als zwei Gruppen – der Faszination des Fliegens verfallen – zwei Vereine gründeten. Der „AERO Club Iserlohn e.V.“ (später „Sportflieger Iserlohn e.V.“) mit seinen Gründungsmitgliedern Karl-Heinz Schnabel und Günther Sporn versuch-ten nach der Gründung am 24. Januar 1951 ihr fliegerisches Glück ab 1952 mit einem SG38 auf einem Feld in Deiling-hofen (Hemer). Nur ein Jahr später, im Sommer 1953, machte der zweite Verein seine ersten fliegerischen Gehversuche – der im September 1950 gegründe-te „AERO Club Luftfahrt Altena e.V.“ (später „LSV Altena-Lüdenscheid e.V.“) fliegt zuerst auch in Deilinghofen und später dann auf dem Hegenscheid. 1. Vorsitzende ist der bekannte Altenaer Fabrikant Otto Lüling. Im Jahr 1959 sind die „Iserlohner“ auf der Suche nach einer Alternative für das mittlerweile bebaute Feld in Dei-linghofen und finden bei den „Altena-ern“ auf dem Hegenscheid – auf Iser-lohner Stadtgebiet direkt oberhalb von Altena eine neue fliegerische Heimat. 10 Jahre fliegt man zusammen auf dem Hegenscheid und hilft und ergänzt sich gegenseitig. Die „Chemie“ stimmt, und so entsteht 1971 durch den Zusammen-schluss der „Sportflieger Iserlohn“ und dem „LSV Altena-Lüdenscheid“ der heutige „LUFTSPOTVEREIN HEGEN-SCHEID e.V.“.

60 Jahre Luftsportverein Hegenscheid e.V.

Anfang der 60er Jahre wird durch die Städte Altena, Hemer, Iserlohn und dem Märkischen Kreis die Flugplatz-Hegenscheid GmbH gegründet. Ziel ist es, aus dem kleinen und buckligen Flugfeld einen begradigten, gut ausge-bauten Verkehrslandeplatz zu errichten. Bis die Ausbaupläne umgesetzt werden, gehen noch viele Jahre ins Land. Von ganz groß wurden die Ansprüche Stück für Stück weiter heruntergefahren. He-rausgekommen ist einer der schönsten Verkehrslandeplätze in Deutschland, aber auch einer der wenigen Verkehrs-landeplätze mit einer Graspiste. Während der 3-jährigen Bauphase genießt der Verein die sehr kamerad-schaftliche Gastfreundschaft der Flie-gerkameraden der LSV Ruhr- Lenne auf dem Flugplatz Rheinermark.Im Frühjahr 1982 wird der Vereinsbe-trieb mit Außenstart- und Landegeneh-migungen auf dem „neuen“ Hegen-scheid aufgenommen. Offiziell wird der Verkehrslandeplatz Altena-Hegen-scheid am 01.05.1984 eingeweiht. Be-treiber ist die Flugplatz Hegenscheid GmbH mit dem Märkischen Kreis und der Stadt Iserlohn als Gesellschaftern. Es gibt einen hauptamtlichen Flugleiter und Beauftragten für Luftaufsicht. Ein neues Turmgebäude wird errichtet. 1992 gründete sich ein zweiter Verein - der „AERO Club Altena-Hegenscheid e.V.“, dem viele Motorflieger, Ultra-leichtflieger, sowie Drachen- und Gleit-schirmflieger angehören.Der Luftsportverein Hegenscheid e.V. und der AERO Club Altena-Hegen-

scheid e.V. haben sich zwar (noch) nicht zusammengeschlossen, aber beide ha-ben gemeinsam im Dezember 1996 die Flugplatz-Hegenscheid GmbH von den Kommunen übernommen und führen und verwalten seit dem den VLP Altena-Hegenscheid in eigener Verantwortung und Regie. Unser Flugplatz ist Heimat für zahlreiche Flugsportarten: Segel-flug im Schlepp- und Windenbetrieb, Motorsegel-, Motor-, Ultraleicht-, Gleit-schirm-, Drachenflug und Modellflug sowie Kunstflug mit und ohne Motor.Wir – der LSV Hegenscheid mit unseren knapp 100 Mitgliedern - wollen dieses Jubiläum ein ganzes Wochenende lang auf dem VLP Altena-Hegenscheid fei-ern und laden alle herzlich ein, auf dem Luft- oder Landweg unserer Einladung zu folgen: Am Samstag, dem 9. Juli und am Sonntag, dem 10. Juli jeweils ab 10:00 Uhr und einer großen Flieger- und Freundesfete am Samstagabend! Es erwartet Euch ein buntes Programm: In der Luft mit Segel- und Motorkunst-flug, Modellflug, Drachenflug, Oldti-mer, Ballonfahrten und vielem mehr und am Boden ein umfangreiches Fa-milienprogramm mit Attraktionen für Kinder sowie Ausstellungen. Auch für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Wer über Nacht bleiben möchte, ist mit Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil herzlich willkommen. Für das morgend-liche Frühstück bitten wir um kurze Anmeldung.Weitere Informationen findet Ihr auch auf www.lsvhegenscheid.de oder Tel. 0160/1589284

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36 Luftsport in NRW Mai 201136

VerbandVereine

Discus�2cÜber den Jahreswechsel befand sich der Discus mit Marcel Reuber in Chile. Vom Flugplatz Munivitacura Pis bei Santiago de Chile aus sammelte Marcel im Dezember des vergangenen Jahres erste Streckenflugerfahrungen in den Bergen von Chile. Der Höhe-punkt seines Aufenthalts dort war wohl die Teilnahme am Grand Prix!„Es waren knapp 30 Flüge, >100 Stun-den, >1000 Fotos und weitaus mehr Erfahrungen, die ich hier in Chile ge-macht habe. Es waren eigentlich immer gute und nur selten hatte man keinen Spaß. Es fängt an mit den unglaublich schönen Bergen Chiles und ganz beson-ders den Flug zum Aconcagua.Es geht weiter mit schnellen Schnitten, großen Strecken und starken Bärten. (…) Wir werden Chile unterm Strich immer in allerbester Erinnerung be-halten und schauen nun schon auf eine sehr schöne Zeit zurück. (…) Ich werde auf jeden Fall einmal wiederkommen.“Marcel kann auf mehr als 10.000 Stre-

Die Saison 2011 hat begonnen!

ckenflugkilometer in Chile zurückbli-cken und eine Menge Erfahrung mit zurück nach Deutschland nehmen.Nachdem der Discus 2c mit einiger Verspätung auf der Rückreise wieder aus Chile angekommen war, machte er sich sofort wieder mit Tobias Stramma auf die Reise zum D-Kader Treffen in St. Auban. Im strömenden Regen kam ich dann am Sonntag mit der NRW den Pass runter geschwommen. Der Container mit dem Discus 2 aus Chile hatte auch auf der Rückreise einige Verspätung, sodass der Container erst am Sams-tag bei Spindelberger entladen werden konnte. Die zweite Woche startete dann durchwachsen, sodass nur kleinere Flü-ge möglich waren oder wir einen Café au Lait und ein Croque in Forcalquier dem Gebastel am Himmel vorzogen. Zum Ende hin wurde es jedoch noch einmal richtig interessant und bot noch einmal die volle Palette von leichten Wellenwetterlagen, Wolkenstraßen bis hin zur Blauthermik.

So konnte Tobias während der fliegba-ren Tage in St. Auban fast 2000 Stre-ckenkilometer zurücklegen.Von St. Auban aus ‚flog‘ der Discus am 10. April direkt in die Obhut von To-bias Karrasch, der sofort mit den Vor-bereitungen für den Internationalen Hockenheimwettbewerb begann. Wäh-rend des freien Trainings an seinem Heimatflugplatz Kamen Heeren gelang ihm am 16.04.11 seinen erster Flug über eine Strecke von 500km! Am 22. April fuhr Tobias dann mit dem Discus zum Internationalen Hockenheimwett-bewerb.Von seinen Erfahrungen am ersten Wertungstag berichtet Tobias folgen-des:„Nach einigen kleinen Erkundungstou-ren die letzten 2 Tage in den Odenwald, war heute der erste Wertungstag. Nach-dem ich den Abflug leider in den Sand gesetzt habe, und erneut abgeflogen bin, war der Pulk der Standardklassen-flieger ca. 10km vor mir. Nach dem Ab-flug ging es mit über 3 m/s an der Oden-

Die� Förderflugzeuge� befinden� sich� bereits� in� den� Händen� der� Piloten.� Und� es�wird�fleißig�geflogen!�Während�der�Discus�schon�auf�Wettbewerben�um�Punkte�gekämpft�hat,�wird�die�LS�4�noch�zum�freien�Training� für�spätere�Wettbewerbe�genutzt.�Doch�nun�beginnen�wir�ganz�von�vorne:

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VerbandVereine

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waldkante hoch. Ich war begeistert. Ich hörte wie die anderen im Funk teilweise mit unter 2m/s kurbelten und sah es als Chance auf den Pulk aufzuholen. Nun gab ich Gas, und versuchte nicht unter 2,5m/s zu kurbeln, was mir leider zum Verhängnis wurde, denn nach einiger Bastelei lag ich auf einem Acker, 5km vor dem Flugplatz Unterschuepf. Das Resultat war leider nur ein 13. Platz.

Insgesamt belegte Tobias mit dem Dis-cus auch den 13. Platz in der Gesamt-wertung.

Die Ergebnisse des Wettbewerbs können unter www.soaringspot.com/iswh2011/results/ eingesehen werden.Vom Hockenheimwettbewerb aus geht es für den Discus am 1. Mai zu Matthi-as Schucka. Die beiden trainieren dann schon einmal eine Woche zusammen für die Quali in Grabenstetten im Au-gust.

LS�4�WLAls erster Förderpilot dieser Saison hat-te David Neuber im März das Vergnü-gen die LS 4 zu fliegen. Leider war der

März in unseren Breitengraden nicht mit gutem Wetter gesegnet und so lässt sich im OLC auch nur ein Flug von Da-vid finden. Anfang April kam die LS 4 zu Fabian Krause. Er nutzte das hervorragende Wetter in NRW um sich von seinem Heimatflugplatz Eudenbach aus für den Qualifikationswettbewerb zur DM der Junioren in Grabenstetten vorzube-reiten.„Am ersten April war es endlich soweit, David hat mir die LS 4 NRW übergeben und jetzt konnte die Saison richtig be-ginnen. Die ersten Flüge waren leider alle nicht von Dauer, da sich an den ersten beiden Aprilwochenenden die Überland- bzw. Thermikbedingungen in Grenzen hielten. Die Entschädigung kam dann eine Woche später. Nachdem ich die ersten Wochenenden genutzt hatte mich mit der Technik auseinan-der zu setzen, kamen jetzt acht wunder-volle Tage mit sehr guten Bedingungen auf mich zu. Die sehr hohe Basis ließ Endanflüge bis über 80 Kilometer zu, sowie Topsteigwerte von 4,7m/s integ-riert. Die größte Strecke in den acht Ta-gen war 400km lang und führte mich

von Eudenbach bis zum Edersee an-schließend westlich von Fritzlar in den Süden. Nachdem ich am Edersee sehr viel Zeit verschenkt hatte entschied ich mich, das geplante Dreieck abzubre-chen und noch einen Schenkel in den Westen zu legen. In der Eifel war durch Überentwicklungen und 6/8 Abschir-mung nicht mehr besonders viel zu ho-len und somit entschied ich mich dann für den Heimweg. Die Bilanz der Zeit, in der ich die NRW ausführen durfte, war sehr gut und somit kamen ca. 1600 Streckenkilometer und etwa 30 Flug-stunden zusammen.“ Seit dem 23.04. befindet sich die LS 4 in Oeventrop bei André Brüggemann. Auch er nutzt die LS 4 fast einen Monat lang, um für den Qualifikationswett-bewerb zur DM der Junioren in Stölln/Rhinow trainieren. Wir wünschen ihm dabei viel Erfolg!Informationen zum Förderverein, den Piloten und Flugzeugen, sowie ständig aktualisierte Blogs während der Saison 2011 finden sich wie gewohnt unter:www.foerdervereinnrw.de

Manuel Lülf-Kaduk, Förderpilot 2011

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Verband

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Vereine

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Robert Glatz, Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender des Luftsportverein Brilon e.V., feierte am 27. April seinen 90. Ge-burtstag.Die Entstehung des Briloner Flugplatzes ist in hohem Maße sein Verdienst. Durch seinen Beruf als Architekt konnte er in den Katasterunterlagen nach geeigneten Flächen suchen und wurde 1960 am Thülener Bruch fündig. Mit Unterstützung der Stadt Brilon und vieler von der Fliegerei besessenen Mitglieder des gerade neu gegründeten Luftsportvereins konnte dann 1961 der Flugplatz eingeweiht werden. In diesem Jahr wird im Rahmen des traditionellen Flugplatz-festes zu Pfingsten das 50jährige Jubiläum gefeiert.Die Mitglieder des Luftsportverein Brilon gratulieren Robert Glatz zu seinem Geburtstag und bedanken sich auf diesem Wege für seinen unermüdlichen Einsatz für den Luftsport.

Gratulation, Robert!

Robert Glatz

Der LSV Brilon selbst blickt allerdings auf eine längere Flugtradition zurück. Bereits 1933 erfolgte die Gründung ei-ner Segelflugtruppe durch Hugo Mali-nowski sen. und Bernhard Hollekamp sen. Zusammen mit anderen Flugbe-geisterten konnten sie damals ein Ge-lände auf dem Gretenberg erschließen, an dem sie Hangflug mit dem Gummi-seil durchführten.

Nach dem Krieg wollte man an diese Tradition wieder anknüpfen, aber Flüg-geräte und Gebäude waren zerstört, der Gretenberg wieder aufgeforstet und zu allem Übel konnte der Pachtvertrag nicht mehr ausfindig gemacht werden. Die Suche nach einem neuen Gelände begann.

Dem späteren, langjährigen Vorsitzen-den und heutigem Ehrenmitglied Ro-bert Glatz, der in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag feierte, gelang es 1960

Flugplatz Brilon wird 50

Im Anflug auf die „07“

Luftaufsicht und Hallen

ein 54 Morgen großes, städtisches Ge-lände ausfindig zu machen und damit den Grundstein des heutigen LSV Bri-lon zu legen.

Vorher mussten die Briloner aber noch einmal kräftig in die Hände spucken und das Areal für den Flugbetrieb vor-bereiten. Fast 3000 Arbeitsstunden wurden zwischen 1960 und 1961 für das Fluggelände und die baulichen Zwecke von den Mitgliedern geleistet, bis am 30. September 1961 der erste

Windenstart gemacht werden konnte.Auf dem ehemals versumpften Gelän-de werden später weitere Hallen, Wirt-schaftsgebäude und eine 300 m lange Asphaltbahn gebaut. In den folgenden Jahren entwickelte sich der Flugplatz zu einem Anlaufpunkt für Segel- und Mo-torflieger, Gastfluggruppen und zum Austragungsort für Wettbewerbe.

1980 fand ein weiterer Ausbau des Flugplatzes statt. Das Gelände wurde um 170 m verbreitert, damit Segel- und Motorflug störungsfrei nebeneinan-der durchgeführt werden können, die asphaltierte Startbahn wird auf 700m verlängert, ein fester „Lepoweg“ ange-legt und die Tankstelle vergrößert. Ein neuer Tower mit Schulungs-, Flugvor-bereitungsräumen und neuen Sanitär-anlagen kommt im Jahr 2003 hinzu.

Auf�dem�Flugplatz�Brilon,�an�dem�sich�heute�Segel-�Motor-�und�Ultraleichtpiloten�beheimatet�fühlen,�wurde�vor�50�Jahren�der�erste�Start�gemacht.

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VerbandNachruf�❘�Termine

Der Luftsportclub Hamm trauert um seinen EhrenpräsidentenNachruf für Rudolf Meiners (13.11.1924 - 04.04.2011)

Nachruf Der Luftsportclub Hamm e.V. trauert um seinen Ehrenpräsidenten Rudolf Meiners. Oberstudiendirektor a. D. Ru-dolf Meiners hatte in den Kriegsjahren erste Verbindungen zur Fliegerei be-kommen. Als junger Mensch wurde er damals zu Kriegsdiensten eingezogen. Er kam er zu den Fliegern und flog un-ter anderem auch die Me 109. Nach dem Krieg hatte Rudolf Meiners sich geschworen, nie wieder ein Flug-zeug zu besteigen, doch der Drang zu Fliegen war größer und führte ihn zur Flugschule des Luftsportclubs Hamm. Seine Begeisterung für die Fliege-rei war nicht mehr zu stoppen. Lange Jahre frönte er so seinem wiedergebo-renem Hobby und krönte sein fliegeri-sches Können noch mit dem Erwerb der Kunstflugberechtigung. Seine Freund-schaft mit uns hat unser Leben berei-chert.Sehr bald übernahm er auch den Vor-sitz des Luftsportclubs im Jahre 1982

❚ 06.-21.08.2011 LSJ Streckenfluglehrgang in LeLouroux❚ 02.-04.09.2011 AIRlebnis 2011: Das Neue Event für alle Luftsportarten!❚ 16.-18.09.2011 Jugendvergleichfliegen in Leverkusen❚ 29.10.-06.11.2011 Jugendleiterausbildung auf Juist❚ Beachvolleyballturnier in Dorsten❚ JL-Fortbildung wieder im Dezember❚ Skifreizeit in Januar unter bewährter Leitung von Hendrik

Ihr findest das ist bisschen wenig an Terminen?? Sehen wir genauso! Na dann raus damit, wir sind für alle Taten bereit! Nur eine kurze Mail an [email protected] und die Kiste läuft!

Lust auf organisieren?? Wollt Ihr im TEAM-NRW mitmachen?? Meldet Euch einfach mal, wir beißen nicht;-))

Termine der Luftsportjugend 2011

ImpressumAuflage14.000HerausgeberDeutscher Aero-Club, Landesverband NRW e.V.,Friedrich-Alfred-Straße 2547055 DuisburgVerantwortlich�für�den�InhaltLandesverband NRWDruck�und�LayoutDelta-Druck Holtkamp

Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

und führte dieses Amt bis 1992 mit großem Erfolg durch. Der Luftsport-club Hamm e. V. würdigte seine Tä-tigkeiten durch die Verleihung der Ehrenpräsidentschaft. Er war unter den Fliegern sehr geschätzt und hatte bis zu seinem Lebensende immer ein Ohr für alle anstehenden Sorgen der Fliegerkollegen. Rudolf Meiners war 38 Jahre Lehrer an berufsbildenden Schulen, darunter 22 Jahre lang Leiter des Eduard-Spranger- Berufskollegs in Hamm. Für diese Tä-tigkeiten wurde ihm das Bundesver-dienstkreuz verliehen. Sein Tod hinterlässt bei uns tiefe Be-troffenheit und Trauer. Wir werden Rudolf Meiners nicht nur aufgrund seiner herausragenden Verdienste für den Hammer Luftsport, sondern auch wegen seiner unverwechselbaren Per-sönlichkeit stets ein ehrendes Anden-ken bewahren.

Luftsportclub Hamm e. V.

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SEGELFLUG

1911