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M A G A Z I N Samstag, 23.02.2019 PRO verkaufsoffeneR SONNTAG! einkaufen einfach erleben Sonntags-Shopping

M A G A Z I N Sonntags-Shopping - Westfalen-Blatt...2019/02/23  · tag Gottes, an dem der Schpfer sein Werk begut-achtete deutlich. Der Sonntag und die Feiertage seien ein hohes Kulturgut,

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M A G A Z I NSamstag, 23.02.2019

PROverkaufsoffeneR

SONNTAG!

einkaufen einfach erleben

Sonntags-Shopping

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WESTFALEN-BLATT

MagazinSonntags­ShoppingEinkaufen einfach erleben

Redaktionsleitung:André Best, Ulrich Windolph

Redaktion:Bernhard Hertlein, Stefan Schütt

Produktion:Stefan Schütt

Verlagsleitungund für Anzeigen verantwortlich:Gabriele FörsterAnzeigenpreisliste Nr. 30vom 1. Januar 2019

Vertrieb:ZVG Zeitungsvertriebs­ und Servicegesellschaft mbHGeschäftsführung: Lutz Klausmeier,Ulrich Baumbach, Sven Schubert

Geschäftsführung:Frank Best, Harald Busse

Verlag:Westfalen­BlattVereinigte Zeitungsverlage GmbHSudbrackstraße 14­1833611 BielefeldTelefon: 0521 / 5850

Druck:Westfalen­Druck GmbHAm Beckhof 133689 BielefeldGeschäftsführung:Frank Best, Wolfgang Sokol

ßem Aufwand so weit zuuntermauern, dass erfolgteGenehmigungen auch vorGerichten Bestand haben.

VERDI KLAGT UND KLAGT Mit der Möglichkeit von

Klagen durch die Dienstleis-tungsgewerkschaft Verdimussten Händler 2018 fastüberall rechnen – und ebensomit Richtern, die den Schutz-status der Sonntagsruhe sehrhoch bewerten. Neben demAnlass für die Sonntagsöff-nung zweifelt Verdi oft auchdie ebenfalls im Gesetz gefor-derte räumliche Nähe derVerkaufsstelle zur Veranstal-tung an.

Aus der Sicht von Verdi hatsich die Rechtslage durch dieNeufassung des Laden-schlussgesetzes im Rahmendes »Entfesselungspakets«der NRW-Landesregierungnicht grundlegend geändert.Die Kunden hätten von Mon-tag bis Samstag bis zu 24Stunden Zeit, um einzukau-fen. Da solle man den Be-schäftigten wenigstens den

freien Sonntag gönnen, for-dert Ursula Jacob-Reisinger,Gewerkschaftssekretärin vonVerdi im Bezirk Ostwestfa-len-Lippe. Den Verweis aufdas Internet lässt sie nichtgelten: Man könne zwar on-line auch an Sonntagen be-stellen; ausliefern dürfe derHändler aber erst ab Montag.

BLICK IN DIE KOMMUNENIm Ergebnis gab es 2018 in

NRW deutlich weniger ver-kaufsoffene Sonntage alsnoch 2017. Besonders heftigging es in Paderborn zur Sa-che, wo die traditionelle Öff-nung der Geschäfte am zwei-ten Libori-Sonntag nach demEinspruch von Verdi schließ-lich abgesagt wurde. Zuvorhatte das VerwaltungsgerichtMinden insbesondere dieEinbeziehung von Verkaufs-stellen abgelehnt, die nichtdirekt in der Paderborner Ci-ty liegen. In Bielefeld muss-ten die Händler auf die ge-plante Öffnung am 28. Okto-ber (»Flirt mit dem Herbst«)verzichten. Betroffen waren

auch verkaufsoffene Sonnta-ge in den Stadtteilen.

In Bünde demonstrierte dieBelegschaft des »BünderKaufhauses« nach der Absageeines verkaufsoffenen Sonn-tags. In Brakel musste dieÖffnung am Nikolaustag ab-gesagt werden. Beklagt wur-den verkaufsoffene Sonntageaußerdem in Detmold, Lage,Halle, Lübbecke, Schloß Hol-te-Stukenbrock oder Salzkot-ten. In Herford retteten dieHändler zwei verkaufsoffeneSonntage im Dezember durcherhebliche finanzielle An-strengungen und zusätzlicheAktionen. In Gütersloh wurdeder Geltungsbereich rechtssi-cher auf die Kernstadt be-schränkt – aus Sicht vonNRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) derBeweis, dass verkaufsoffeneSonntage unter dem neuenLadenschlussgesetz »sehrwohl möglich sind«. Nach-besserungen seien dahernicht notwendig.

Fortsetzung auf Seite 3

Verkaufsoffener Sonntag in der Adventszeit in Paderborn. Foto: Archiv/Jörn Hannemann

2 Sonntags-Shopping WESTFALEN-BLATT

Samstag, 23. Februar 2019

Langer Kampf für mehr verkaufsoffene Sonntage

Von Bernhard Hertlein

Zu Kaisers Zeiten, also vor 120 Jahren und mehr, konnten die Bürger selbst-verständlich auch an Sonn-tagen einkaufen. So viel Freiheit ist lange vorbei. Seit dem Sommer 2006 sind die zulässigen Laden-öffnungszeiten Ländersa-che. 2019 wären in Nord-rhein-Westfalen die meis-ten Händler froh, wenn sie wenigstens an einigen we-nigen Sonntagen im Jahr öffnen dürften.

Theoretisch sollte das zwi-schen Aachen und Mindenkein Problem ein. Das am 30.März 2018 in Kraft getreteneneue NRW-Ladenschlussge-setz ist im Vergleich zu sei-nen Vorgängern besondersgroßzügig. In Paragraf 6 heißtes da, dass Verkaufsstellen anjährlich bis zu »acht, nichtunmittelbar aufeinander fol-genden Sonn- oder Feierta-gen ab 13 Uhr bis zur Dauervon fünf Stunden« öffnendürfen. Voraussetzung ist einöffentliches Interesse. Diesesliegt nach dem Gesetz vor,wenn die Öffnung• im Zusammenhang mit ört-lichen Festen, Märkten, Mes-sen oder ähnlichen Veran-staltungen erfolgt, • dem Erhalt, der Stärkungoder der Entwicklung einesvielfältigen stationären Ein-zelhandelsangebots oderzentraler Versorgungsberei-che dient oder• die Belebung der Innenstäd-te, Ortskerne, Stadt- oderOrtsteilzentren unterstützt • oder die überörtliche Sicht-barkeit der jeweiligen Kom-mune als attraktiver und le-benswerter Standort steigert.

In der Praxis wurden An-träge auf verkaufsoffeneSonntage im vergangenenJahr meistens mit dem erstenPunkt begründet, also mitStadtfesten und ähnlichenVeranstaltungen. AlternativeGründe sind, so leicht sieauch im Gesetz daher kom-men, wohl allenfalls mit gro-

Neues Gesetz in NRW erfüllt Erwartungen noch nicht

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Fortsetzung von Seite 2

»KEINE RECHTSSICHERHEIT«Indessen gibt es inzwi-

schen selbst in den Koali-tionsfraktionen Unzufrieden-heit mit dem eigenen Gesetz.»Rechtssicherheit sei nichteingetreten«, erklärt Matthi-as Goeken, CDU-Landtagsab-geordneter im Kreis Höxter.Darunter leide besonders derEinzelhandel in den kleine-ren Städten und im ländli-chen Raum – »dort, wo sichdie Kommune keine so großeRechtsabteilung leisten kannwie in Düsseldorf oder Köln«.Die Kernzone der Innenstadtsei in der Regel zu klein be-messen.

Goeken: »Es geht nicht da-rum, das Einkaufszentrumauf der Grünen Wiese in dieSonntagsöffnung einzubezie-hen; aber wenn schon derBau- oder Gartenmarkt, dernur ein paar hundert Metervon der City entfernt ist,nicht mitmachen darf, dannist das nicht mehr sachge-recht.« Die Einschränkungspalte die Kaufmannschaftenund Werbegemeinschaften:»Denn warum sollen sich dieGeschäfte jenseits der Trenn-linie an der Finanzierung vonFesten beteiligen, wenn sienicht auch die Chance haben,wie die Anderen ein bisschenzu profitieren?« Natürlichstünden Städte wie Bad Dri-burg, Bad Lippspringe undBeverungen in Konkurrenz zugrößeren Kommunen. Auch

ihre City dürfe nicht ausblu-ten, fordert Goeken. Er gehtdavon aus, dass das Gesetznoch einmal überarbeitetwird: »Hoffentlich erhaltenwir dann die notwendigeRechtssicherheit.«

Dagegen plädiert GoekensFraktionskollege Daniel Sie-veke (Paderborn) dafür, erstnoch 2019 abzuwarten. Es gä-be durchaus die Möglichkeit,im Einzelfall »nachzujustie-ren«. »Gegebenenfalls musseine Stadt ein Verfahren auchmal bis zum Ende durchzie-hen, damit wir Rechtssicher-heit erhalten«, meinte Sieve-ke im Gespräch mit demWESTFALEN-BLATT. Zu-gleich fordert der CDU-Politi-ker die Gewerkschaft Verdiauf, ihre Klagen einzustellen.Sie seien nicht im Interesseder meisten Beschäftigten.Vielerorts leer stehende Lä-den seien ein Alarmzeichen,dass dem stationären Einzel-handel geholfen werdenmüsse – im Interesse einerlebendigen Innenstadt.

KIRCHLICHE VORBEHALTEVorbehalte hat neben Verdi

auch die katholische Kirche.»Als Katholiken treten wir fürden Schutz des Sonntagsein«, sagt Thomas Throenle,Sprecher des Erzbischöfli-chen Generalvikariats in Pa-derborn. »Bereits in der Bibelwird die Bedeutung desSonntags mit dem siebtenSchöpfungstag – dem Ruhe-tag Gottes, an dem derSchöpfer sein Werk begut-

achtete – deutlich.« DerSonntag und die Feiertageseien ein hohes Kulturgut,das es gegenüber rein kom-merziellen Interessen zuschützen gelte. Throenle:»Wir dürfen nicht alle Le-bensbereiche ökonomisie-ren.« Für Arbeitnehmer dürfeder Sonntag zu keinem Werk-tag werden. »Sie brauchenden Sonntag, ebenso wie die-ser besondere Tag im Rhyth-mus des Alltags für die Fami-lien und das Gemeinwesenbedeutsam ist. Sonntag be-deutet Unterbrechung desAlltags, schafft Raum für Er-holung und Begegnung, mitsich, mit anderen, mit Gott.«

Einige Staaten mit mehr-heitlich katholischer Bevölke-rung sind allerdings wenigerrestriktiv. In Italien könnenGeschäfte an etwa acht Sonn-tagen im Jahr öffnen, in Spa-nien an 15 und in Irland undSchottland sogar an jedemnormalen Sonntag. In Polen,wo das Thema Jahrzehntelang ähnlich liberal gehand-habt wurde, ist die Regierunggerade dabei, die Sonntags-öffnung massiv einzuschrän-ken. In einigen europäischenStaaten gibt es Beschränkun-gen hinsichtlich der Größe:So bevorzugen die Gesetze inFinnland, England und Walesdie kleineren, in Slowenienund der Slowakei dagegen diegrößeren Geschäfte. Sehr li-beral die USA: Hier bestim-men Shops und Einkaufs-zentren in der Regel selbst-ständig über Öffnungszeiten.

3Sonntags-ShoppingWESTFALEN-BLATT

Samstag, 23. Februar 2019

In Nordrhein-Westfalen gab es im vergan-genen Jahr deutlich weniger verkaufsoffe-

ne Sonntage als im Jahr 2017. Wie wird es2019 sein? Foto: dpa

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4 Sonntags-Shopping WESTFALEN-BLATT

Samstag, 23. Februar 2019

Thomas Kunz. Foto: Oliver Schwabe

»Etwas Besonderes«Thomas Kunz, Sprecher des OWL-Handelsverbands, zum Sonntagseinkauf

Der Plan der nordrhein-westfälischen Landesregie-rung, den Sonntagseinkauf rechtssicher zu regeln, war gut. Aber das Ergebnis hat noch nicht das gebracht, was die Branche braucht, sagt Thomas Kunz, Haupt-geschäftsführer des Han-delsverbandes OWL im Ge-spräch mit Bernhard Hert-lein.

? Herr Kunz, was machenSie sonntags so?

Thomas Kunz: Am Liebs-ten treffe ich an Sonntagenunsere beiden Töchter zuKaffee und Kuchen und dasgerade acht Monate alte En-kelkind zum Spielen und Spa-zierengehen.

? Und einkaufen?Kunz: Eher selten. Ver-

kaufsoffene Sonntage bedeu-ten für mich Arbeit – weil ichdann als professioneller Be-obachter unterwegs bin.

?Welches Interesse ha-ben die Händler in OWL,

auch sonntags zu öffnen?

Kunz: Außerhalb der gro-ßen Städte schafft die Sonn-tagsöffnung dem Handel dieMöglichkeit, zu zeigen, waser kann – der eigenen Bevöl-kerung, aber auch den ande-ren, die aus Anlass eines Fe-stes oder ähnlichen Veran-staltung zu ihm kommen. DieHändler haben ein großes In-teresse, dass ihr Ort oderStadtteil lebt – dass dort abund zu etwas los ist.

Es ist so: Viele Feste undandere Traditionsveranstal-tungen werden von denHändlern vor Ort mitfinan-ziert. Da ist es meiner Mei-nung nach nur fair, wenn siedurch die Sonntagsöffnungauch Einnahmen erzielenkönnen. Zudem ist die Atmo-sphäre ganz anders als in derWoche. Oft sind die Familienzusammen unterwegs. Kun-den und Mitarbeiter sind ent-spannter.

Im Übrigen gibt es auchHändler, die persönlich garkein Interesse an der Sonn-tagsöffnung haben. Das sindvor allem kleinere, vom Inha-ber geführte Geschäfte inschlechteren Lagen.

?Welche Rolle spielt dasInternet bei dem

Wunsch nach Sonntagsöff-nung?

Kunz: Für den stationärenHandel haben die Sonntags-öffnungen eine große Bedeu-tung. Sie sind ein kleiner Aus-gleich dafür, dass das Inter-net an sieben Tagen die Wo-che 24 Stunden zugänglichist. Wenn der stationäre Han-del also ab und zu auch sonn-tags öffnet, dann ist das einwinziger Schritt zur Gleich-stellung, nicht mehr. Aber erhilft.

Noch sind wir weit davon

entfernt, dass das Rennenschon gelaufen wäre. Selbstim Textilhandel, in dem dasInternet den größten Anteilhat, macht das Online-Shop-ping nur 28 bis 30 Prozent.Das schmerzt. Es heißt aber:Mehr als 70 Prozent kaufenihre Kleider, Hemden, Blusenund Anzüge weiter bei ihremHändler vor Ort. Im gesam-ten Einzelhandel, also auchinklusive Lebensmittel, be-trägt der Internetanteil zehnProzent. Die meisten Kundenschätzen nach wie vor denpersönlichen Kontakt undkompetente Beratung.

? An wie vielen Sonnta-gen im Jahr sollen die

Geschäfte öffnen?Kunz: Der Landesgesetzge-

ber ermöglicht in NRW achtverkaufsoffene Sonntage imJahr. Im Durchschnitt wollendie Händler selbst aber nuran vier öffnen. Sonntagsöff-nung muss etwas Besonderesbleiben. Sonst verliert sieihren Reiz vor allem für dieMenschen, die von außerhalbanreisen. Das lässt sich nichtzuletzt in den europäischenNachbarländern beobachten,in denen die Läden grund-sätzlich immer auch sonn-

tags öffnen können. Lukrativist das in der Regel nur dort,wo Touristen sind.

?Was wissen Sie über dieReaktion der Beschäf-

tigten?Kunz: Für die meisten Mit-

arbeiter ist es überhaupt keinProblem, an bis zu vier Sonn-tagen zu arbeiten. Viele fin-den das sogar hochinteres-sant – nicht nur finanziellwegen der Zuschläge oderdes großzügigen Freizeitaus-gleichs. Vor allem schätzendie Mitarbeiter die Atmo-sphäre. Sonntags ist alles lo-ckerer, die Stimmung besser.Die Beschäftigten arbeitengern sonntags. Meist meldensich mehr, als gebraucht wer-den.

Eine Umfrage des Betriebs-rates der Klingenthal-Gruppehat ebenfalls ergeben, dassdie große Mehrheit für dieÖffnung ist. In Bünde habensich Beschäftigte nach einemgerichtlichen Verbot sonn-tags aus eigenem Antrieb vordas Kaufhaus gestellt undden Kunden, die umsonst ka-men, erklärt, dass sie gernefür sie da gewesen wären.

Fortsetzung auf Seite 5

Foto: Adobe Stock/Kurhan

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Fortsetzung von Seite 4

? Trägt die neue gesetzli-che Regelung in Nord-

rhein-Westfalen oder be-steht Nachbesserungsbe-darf?

Kunz: Eine Überarbeitungdes jetzigen Gesetzestextesist sogar dringend notwen-dig. Die neue Regelung sollteRechtssicherheit schaffen.Das tut sie nicht. Die Landes-regierung wollte, dass die Ge-schäfte jetzt acht statt bishervier Mal im Jahr öffnen kön-nen – und sogar ohne äuße-ren Anlass. Es gibt eine Erläu-terung zum Gesetz – 38-sei-tig und voller Stolperfallen.

Wegen der Klagen derDienstleistungsgewerkschaft Verdi und der rechtlichen Un-sicherheit gehen die meistenWerbegemeinschaften dazu

über, den Antrag auf Sonn-tagsöffnung doch wieder miteinem konkreten Fest zu be-gründen. Die Klagen und da-mit die rechtliche Unsicher-heit verhindert das nicht. Daskann nur ein rechtssicheresGesetz. Dieses muss dannauch konkrete Angaben darü-ber machen, wie die Grenzenzu ziehen sind, innerhalb de-rer Geschäfte öffnen können.

Der jetzige Zustand ist un-erträglich – auch weil Verdiseine Klagen gern zu einemmöglichst späten Zeitpunkteinreicht. Die Händler brau-chen Planungssicherheit, umnicht unnötige Kosten tragenzu müssen. Manchmal wün-sche ich mir auch mehr Rück-halt aus den Rathäusern. DieVerwaltung müsste schließ-lich ein Interesse daran ha-ben, dass den Bürgern in

ihrer Stadt etwas gebotenwird. Sie muss nicht schonbeim ersten Widerstand auf-geben. Als positives Beispielsehe ich die Stadt Herford,die nach dem Verbot schnellreagiert hat und den Raum, indem die Geschäfte öffnenkönnen, so eingrenzte, dassVerdi sogar auf eine erneuteKlage verzichtet hat.

?Wäre in dieser Situationnicht ein »Runder Tisch«

mit Verdi sinnvoll?Kunz: Miteinander spre-

chen macht immer Sinn – so-wohl mit den Kirchen alsauch mit Verdi. Das Ergebnismuss aber ein Gesetz sein,das Rechtssicherheit schafft.Und da ist beim Thema Sonn-tagsöffnung die nordrhein-westfälische Landesregie-rung am Zug.

5Sonntags-ShoppingWESTFALEN-BLATT

Samstag, 23. Februar 2019

Oktober 2018: City-Kirmes und verkaufsoffener Sonntag in Herford. Foto: Archiv/Gruhn

Sonntagseinkauf in entspannter Atmo-sphäre: »Flirt mit dem Frühling« in der

Bielefelder Innenstadt im April 2018. Foto: Archiv/Bernhard Pierel

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Lebendige City profitiertvom Sonntags-Shopping

Martin Knabenreich, Bielefeld Marketing

Eigentlich, meint MartinKnabenreich, Geschäftsfüh-rer von Bielefeld Marke-ting, hätten die Kunden längst mit den Füßen ab-gestimmt – und zwar für den verkaufsoffenen Sonn-tag. Die Innenstadt sei an diesen Tagen immer außer-ordentlich gut besucht.

Vor allem Bewohner ausdem Umland nutzten die Ge-legenheit, ins Oberzentrumzu fahren. Und noch etwasfindet Knabenreich bemer-kenswert: »Es sind vor allemFamilien und Gruppen, dieden verkaufsoffenen Sonntagnutzen, gemeinsam zu shop-pen.« Unter der Woche undauch samstags sei dies vielennicht mehr möglich. Da do-minierten die Singles.

Entsprechend sei die Stim-mung an Sonntagen auch be-sonders: »freundlicher undentspannter«, meint Knaben-reich. Das wüssten nicht zu-letzt die Beschäftigten zuschätzen. Für viele sei diesein Grund, warum sie einzwei oder drei Sonntagen imJahr sogar gern arbeiteten.Die deutlich höhere Entloh-nung oder der großzügigeFreizeitausgleich ein anderer.

Und natürlich freuten sichdie Mitarbeiter, wenn vieleKunden kämen, denn danngehe es ihrem Unternehmengut.

Unter dem Druck derDienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Stadt Bielefelddie Zahl der verkaufsoffenenSonntage in der City von dreiauf zwei reduziert: auf denAbschlusstag des Leinewe-berfestes und auf den drittenAdventssonntag. Letzterwurde gewählt, weil er dermit Abstand besucherstärks-te des Bielefelder Weih-nachtsmarktes sei. Der

Wunsch der BielefelderHändler, die Geschäfte auchan einem dritten Sonntag öff-nen zu dürfen, sei aber unge-brochen, sagte Knabenreich.Noch funktioniere die City.Sie biete ein breites Spek-trum von Geschäften – egal,ob man ein Brautkleid kau-fen, sich einen Fernseher an-schaffen oder sich vor derBuchung der nächstenUrlaubsreise beraten lassenwolle. Ein lukrativer Einzel-handel und ein breites gast-ronomisches Angebot seienKernbestandteile einer leben-digen City, zu der allerdingsauch hin und wieder ein ver-kaufsoffener Sonntag gehöre.

Den Werbeeffekt sieht derChef von Bielefeld-Marketingnicht nur für die Kernstadt,sondern auch für die Stadt-teile. Sie hätten es doppeltschwer, noch genügend Kun-den anzuziehen. Der Sonntagsei vor allem eine Chance,sich auch denen darzustellen,die jetzt schon mal im Inter-net einkauften. Knabenreich:»Mit der Sonntagsöffnungwerden wir kein Spiel gewin-nen. Aber es ist möglich, dengroßen Vorteil des Onlinever-käufers, der seine Warenrund um die Uhr präsentie-ren kann, ein wenig auszu-gleichen.« (in)

Martin Knabenreich,Geschäftsführer vonBielefeld Marketing.

6 Sonntags-Shopping WESTFALEN-BLATT

Samstag, 23. Februar 2019

Verkaufsoffener Sonntag in der BielefelderInnenstadt: Die Fußgängerzone in der

Bahnhofstraße ist gut gefüllt. Foto: Archiv/Hendrik Uffmann

13. + 14. April 2019Verkaufsoffener Sonntag 13–18 Uhr

STREET FOODauf dem Marktplatz

Sa. 17–23 UhrSo. 12–19 Uhr

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Im vergangenen Jahr blieben die Läden inPaderborn am zweiten Libori-Sonntag ge-schlossen. 2017 hatten die Menschen den

verkaufsoffenen Sonntag zum Libori-Festnoch gern für Einkäufe genutzt.

Foto: Archiv/Jörn Hannemann

»Handel lässt sich nicht auseinander dividieren«

Anne Kersting, Paderborner Werbegemeinschaft

Der Paderborner Einzel-handel hat im vergangenen Jahr besonders unter den Klagen von Verdi gegen ge-plante verkaufsoffene Sonntage gelitten.

Dabei ging es nach Aussagevon Anne Kersting, Vorsit-zende der Paderborner Wer-begemeinschaft, nicht nurum Ausgaben im Vorfeld ge-planter Öffnungen. Diesehätten die Händler nach denvon Verdi erzwungenen Ab-sagen abschreiben müssen.Damit genug: Die Gewerk-schaft treibe mit ihren Klageneinen Keil zwischen die Ge-werbetreibenden in Pader-born.

Kersting zufolge haben dieHändler in der Kernstadt undetwas außerhalb immer Handin Hand zusammengearbei-tet. Das sei – nicht zuletzt beiGroßveranstaltungen wiedem Libori-Fest – durchauszum Wohl der ganzen StadtPaderborn gewesen. Dochausgerechnet bei Libori habeVerdi diese – auch finanzielle

– Zusammenarbeit torpe-diert, indem die Gewerk-schaft durchsetzte, dass einenger Kreis um die City gezo-gen wurde. Geschäfte außer-halb hätten an dem zweitenLibori-Sonntag nicht öffnendürfen. Aus Solidarität seien2018 die Läden dann in dergesamten Innenstadt ge-schlossen geblieben.

Ein Motiv für das Verhaltender Gewerkschaft kann Kers-ting nicht finden. Auch ano-

nyme Umfragen in den Be-trieben hätten ergeben, dassviele gerne ab und zu auchmal sonntags arbeiten – zu-mal, wenn es dafür einen be-sonderen Ausgleich gebe, vie-le Kunden kämen und dieStimmung regelmäßig bessersei als unter der Woche. DieHändler hätten jedenfallskein Problem, genug Personalfür die verkaufsoffenenSonntagen zu finden. »Verdiarbeitet gegen die Interessender Beschäftigten«, erklärtdie Vorsitzende der Werbege-meinschaft.

Schmerzhaft findet Kers-ting auch, dass die Geschäftein Paderborn – anders als inBielefeld – nicht an einemAdventssonntag öffnen kön-nen. »Das neue Gesetz er-möglicht theoretisch achtverkaufsoffene Sonntag«,stellt sie fest. »Wir in Pader-born wären sehr froh, wennwir die früher üblichen vierVerkaufssonntage rechtssi-cher durchführen könnten.«Für die Geschäfte, die hierwegfielen, gebe es keinen Er-satz. (in)

Anne Kersting, Vorsit-zende der Werbege-meinschaft Paderborn.

7Sonntags-ShoppingWESTFALEN-BLATT

Samstag, 23. Februar 2019

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8 Sonntags-Shopping WESTFALEN-BLATT

Samstag, 23. Februar 2019

Was sagen die Mitarbeiter?

Heidi Thull (62), Fach-verkäuferin bei Leder Fede-ler in Bielefeld: »Ein ver-kaufoffener Sonntag gibt mirdie Möglichkeit, mich ausgie-biger um die Kunden zu küm-mern. Alle sind entspannterund haben Zeit, genießeneine Beratung in Ruhe. Dasist ganz einfach angenehmesArbeiten. Schließlich ist an soeinem Wochenende mit demStiftsmarkt die ganze Atmo-sphäre besonders, flanierenganz viele Familien zwischenGeschäften und Marktstän-den, Bühnen und Programm-angeboten. Da passt so eingeöffnetes Fachgeschäft na-türlich sehr gut ins Angebot.«

Yvonne Herden (21), Per-sonalplanerin im ModehausKolck in Bielefeld-Brackwe-de: »Ich teile die Mitarbeiterfür die verkaufsoffenenSonntage ein, und es ist über-haupt kein Problem. ImGegenteil. Das ist etwas Be-sonderes, alle sind im Dienst.Wer sich für eine Ausbildungim Einzelhandel entscheidet,weiß, dass diese Veranstal-tungen auf ihn zukommen.An den verkaufsoffenenSonntagen ist richtig viel los,das macht Spaß und man be-rät auch mal Kunden aus an-deren Stadtbezirken, diesonst nicht nach Brackwedekommen. Es gibt immer auchwenige Kolleginnen, die einwichtiges Familienfest habenund nicht arbeiten können.Aber das ist dann natürlichauch kein Problem.«

Birgitta Murmann (57),Mitarbeiterin bei IntersportFinke in Gütersloh: »Icharbeite nicht unbedingt gernan einem Sonntag. Aber manmuss mit der Zeit gehen undflexibel bleiben. Die Konkur-renz durch den Online-Han-del ist heutzutage so massiv,dass der Einzelhandel aufumsatzstarke, verkaufsoffeneSonntage angewiesen ist. Dader Freizeitausgleich zeitnaherfolgt, habe ich kein Prob-lem damit, am Sonntag insGeschäft zu kommen. Dadann auch stets viele Kundenunterwegs sind, vergeht dieArbeitszeit meist wie imFlug. Aufs Jahr bezogen halteich aber vier bis fünf ver-kaufsoffene Sonntag für ab-solut ausreichend.«

Anja Mittendorf (52), Ver-kaufsberaterin im Mode-haus Brinkmann in Halle:

»Auch nach 27 Jahren berei-tet mir die Arbeit viel Spaßund Freude. An verkaufsoffe-nen Sonntagen kommen vieleKunden von außerhalb, dieunser Geschäft noch nichtkennen. Die sind oft begeis-tert von der besonderen At-mosphäre und wissen zuschätzen, dass wir uns nichtaufdrängen und mit kompe-tenter Beratung in SachenBekleidung ›von Kopf bisFuß‹ überzeugen. Im Kolle-genkreis wechseln wir uns anden betreffenden Sonntagenab. Ich nehme dann gerne dieFreizeitentschädigung in An-spruch, bei einer vollen Stellekann ich einen freien Tag gutgebrauchen.«

Ingrid Mühlenstädt(65), Fachberaterin bei Son-nenpartner Müsing in Biele-feld-Hillegossen: »Der ver-kaufsoffene Sonntag ist einegute Sache. Die Kunden ha-ben einfach mehr Zeit, sindentspannter. Gerade weil wirso ein an der Freizeit orien-tiertes Sortiment haben, istdoch etwas mehr Zeit füreinen ausgiebigen Bummelam Wochenende ideal. Man-che Frau weiß nur zu gut,dass sie ihren Partner nur anso einem Sonntag für soeinen Bummel gewinnenkann. Und was ist mit denMenschen im Einzelhandelselbst, die in der Woche fürihre Kunden tätig sind? Diemöchten auch einmal selbstKunde sein und sich ent-spannt beraten fühlen.«

Jens Fedeler (49), Fach-einzelhändler (Leder Fede-ler in Bielefeld) und Vorsit-zender des Handelsverban-des Bielefeld:

»Der verkaufsoffene Sonn-tag ist eine besondere Veran-staltung. Er tut dem statio-nären Einzelhandel gut,denn die meisten Kundenhaben Zeit für eine gute Be-ratung. Vielfach ist dieserSonntag ein Familienereig-nis. Der macht auch mir alsEinzelhändler mehr Spaß.

Der Umsatz ist natürlichwitterungsabhängig. Aneinem total verregnetenSonntag kommen schließlichweniger Kunden. Aber unterdem Strich ist so ein Sonntaggerade für den Facheinzel-händler in einem Stadtbezirkeiner Großstadt durchausein Umsatzbringer. Nebendem Bedienen der üblichen

Zielkäufer können wir unsan solchen Sonntagen aucheinem neuen Kundenkreispräsentieren.

Klar kauft man an einemSonntag mit Stadtfest keinenReisekoffer. Aber mankommt am Montag oderDienstag und erledigt die Sa-che dann. Das ist oft so, weilwir am Sonntag mit Bera-tung überzeugen konnten.

Die aktuelle Regelung inBielefeld ist sehr unerfreu-lich. In Schildesche gibt esnur ein Stadtfest und damiteinen Anlass für lediglicheine Sonntagsöffnung. Dasist schade.

Für uns als kompetentenFachberater für die Ausstat-tung der Kinder mit Schul-ranzen wäre so ein offenerSonntag eine tolle Sache.Schließlich ist der Ranzen-kauf stets Familiensache.

Aber am Sonntag sind dieKinder viel weniger gestresstals in der Woche spät nachder Kita.

Wir haben als Handelsver-band immer wieder Rechts-sicherheit gefordert, die Si-tuation jetzt nach der neuenNRW-Regelung ist sehr un-erfreulich. Wir können alleverkaufsoffenen Sonntagevergessen, wenn wir dasInternet mit Herrn Amazonam Sonntag auch schlössen.Wir hatten in Bielefeld frü-her drei offene Sonntage,von 52 Sonntagen haben wirhier doch nie gesprochen.Aber für Standorte wieSchildesche mit vergleichs-weise wenigen Einzelhänd-lern fehlen uns in BielefeldMöglichkeiten und Umfeld,um mehr offene Sonntag ge-nehmigt zu bekommen. Dasist schade.«

»Das tut dem Einzelhandel gut«

Jens Fedeler. Foto: Michael Diekmann

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9Sonntags-ShoppingWESTFALEN-BLATT

Samstag, 23. Februar 2019

der die meisten Umsätzebringt, ist das Sonntags-Shopping oft nachhaltig,weil gerade auswärtige Kun-den Anregungen für den

nächsten Einkauf auch inBielefeld bekommen haben.Der Kunde kommt wieder,weil es schön war bei uns inder Altstadt.

Aber klar ist auch: DerKunde kommt in die Stadt,um etwas zu erleben undwill sich wohl fühlen. DasEinkaufserlebnis entsteht

Henner Zimmat, Vorsit-zender der Kaufmann-schaft Altstadt in Bielefeld:

»Der verkaufsoffene Sonn-tag ist für mich ein familien-taugliches Wochenenderleb-nis mit Flair. Wir wünschenuns deswegen auch mehrSonntagsöffnungen in Biele-feld. Ist der verkaufsoffeneSonntag auch ein Riesenge-schäft für den lokalen Ein-zelhandel? Das ist sicherlichstark branchenabhängig undhängt von verschiedenenFaktoren ab. Gerade imFrühling oder bei passendemWetter haben die MenschenLust, raus in die Stadt zu ge-hen und zu flanieren.

Der Sonntag muss attrak-tiv sein, um in die Stadt zukommen. Schon die Bewer-bung im Vorfeld muss richtigneugierig machen.

Der stärkste Umsatztagbei Amazon ist der Sonntag.Warum sollen wir demUnternehmen das Feld kom-plett überlassen? Auch wennder Sonntag nicht der Tag ist,

dann, wenn der erste Fokusnicht darauf basiert. Anreizezu schaffen, die Groß undKlein begeistert, um in dieStadt zu kommen – das istunsere Aufgabe. Das fängtbereits bei der Frage an, wieich in die Stadt komme. Las-se ich das Auto stehen undnehme mal den Bus und dieBahn? Lasse ich mir die Ein-käufe per Lastenrad nachHaus liefern? Impulskäufeentstehen dann oft zufällig.

Wir veranstalten seit 2014die Events zum ›Flirt mitdem Frühling‹ – ein High-light besonders für Familien.Dieses Jahr findet das eigent-liche Sonntagsevent erstma-lig auf einem Samstag statt –am 6. April von 15 bis 21 Uhr.Wir gehen davon aus, dassdie Aktion »Hut ab« mit Stra-ßenkünstlern in der Citybeim zweiten Mal noch mehrMenschen begeistert. Undwir hoffen, dass die Zahl derverkaufsoffenen Sonntage inBielefeld wieder steigenwird.«

»Familientaugliches Wochenenderlebnis mit Flair«

Henner Zimmat. Foto: Bernhard Pierel

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10 Sonntags-Shopping WESTFALEN-BLATT

Samstag, 23. Februar 2019

dieser Stadt zu gefährden«,warnt Gerd Müsing.

Dabei ist seine Idee ganzeinleuchtend. Warum sollnicht jeder Einzelhändlerdrei oder Sonntage nacheigener Wahl öffnen können,dieses offiziell bei der Stadt

anmelden? »Uns als Anbietervon Sommerware wieStrandkörben ist nicht ge-holfen, wenn wir am drittenAdvent öffnen könnten. Zuuns kommen die Kundenganz gezielt. Dass man sie anSchautagen nicht einmal be-

raten darf, wollen viele nichtverstehen.« Zumal sichselbst viele der 60 Mitarbei-ter auf Beratungstage mitmehr Zeit wie am Sonntagfreuen, stolz sind auf ihrenArbeitgeber und da Ausstel-lungsumfeld und das auch

Die Geschäftsführer Jörn Müsing, Volker Müsing und Gerd Müsing (v.l.). Foto: Diekmann

Sonnenpartner Müsing(Strandkörbe, Gartenmö-bel, Grills und Grillsemina-re) in Bielefeld-Hillegossen:

Ein Besuch bei Müsing istwie ein kleiner Urlaub,schwärmen viele Kunden.Sonntags ist »Urlaub« beiMüsing allerdings nur zumAnschauen, nicht zum An-fassen. Der Sonnenpartner,wie das von Gerd Müsing vor33 Jahren gegründete Unter-nehmen in Bielefeld-Hille-gossen heißt, darf an keinemeinzigen Sonntag zum Ver-kauf öffnen.

»Die Stadt verliert viel anAttraktivität ins Umland«,sagt Gerd Müsing. Die Kun-den mögen verkaufsoffeneSonntage. In seinem Fachge-schäft geht es um langfristi-ge Investitionen, keinen Ta-gesverbrauch. Berufstätigebrauchen vielfach das Wo-chenende, wollen entspanntberaten werden, hören dieMitarbeiter bei Müsing im-mer wieder. Die neue Rege-lung in Bielefeld findet mandeshalb auch höchst wirt-schaftsfeindlich. »Wir sinddabei, den Einzelhandel in

gern präsentieren. Nebenbeisind die Kunden auch ent-spannter, machen den Be-such bei Müsing zum Fami-liensonntag. Gerd Müsing:»Und irgendwann möchtendie Menschen aus dem Ein-zelhandel auch einmal selbstin Ruhe bummeln.«

Die Gefahr des Internetsals Konkurrenz des stationä-ren Einzelhandels wird auchbei Müsing gesehen. DerSonntag ist der stärkste Tagder Versender im Online-Ge-schäft. Seniorchef Gerd Mü-sing spricht sogar von echterWettbewerbsverzerrung zuLasten des stationären Han-dels: »Von Chancengleich-heit ist nichts zu spüren,wenn selbst von Stadt zuStadt alles anders ist.«

Was den Kaufmann ammeisten stört: Für die Gar-tenbranche war der »Flirtmit dem Frühling« AnfangApril stets besonders wich-tig. Denn Frühlingserwachenist auch Thema von Garten-bank und Grill. Der Sonnen-partner darf nach den Vorga-ben der Stadt Bielefeld nichtmehr »mitflirten«.

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Interesse, dass es uns weitergibt. Fast alle sind an ver-kaufsoffenen Sonntagen imEinsatz. Das ist kein Prob-lem, denn bei uns kann manauch mal an einem Samstagfrei machen.

Die Geschäftsöffnung amSonntag ermöglicht uns,gegen den Internethandel zubestehen. Zalando und Ama-zon kämpfen natürlich nichtfür den verkaufsoffenenSonntag, diese Unternehmen

freuen sich, wenn wir dichthaben. Das ist kein fairerWettbewerb.

Dabei sind wir eigentlichnicht chancenlos. Ich glaube,dass die Entwicklung lang-fristig dahin geht, dass es

einen verkaufsoffenen Sonn-tag pro Monat gibt. Die Städ-te benötigen schließlich dieSteuergelder, aber vomInternethandel oder von dengroßen Ketten bekommensie die nicht.«

Joachim Kruse (67), Inha-ber des Modehauses Kolckin Bielefeld-Brackwede:

»Der verkaufsoffene Sonn-tag ist für Orte wie Brackwe-de überlebenswichtig. Eskommen Leute aus Mitte, diesonst nicht unbedingt zu unskommen. Ihnen können wiruns dann einen Tag lang prä-sentieren.

Wenn wir berücksichtigen,dass Einkaufen eine Freizeit-beschäftigung ist, kann ichnicht verstehen, warum dassonntags nicht möglich seinsoll. Auch muss man mal zuden Nachbarn schauen, zumBeispiel Polen oder Holland.Deutschland kann in SachenLadenöffnungszeiten nichtgegen die Welt leben.

Der private Handel istwichtig für die Städte, derrichtige Mix an Geschäftenmacht schließlich eine inte-ressante Stadt aus. Wir ha-ben Kunden, die uns brau-chen, gerade in einer älterwerdenden Gesellschaft.Auch für den privaten Han-del ist der verkaufsoffeneSonntag sehr wichtig. Wirmachen vier Prozent unseresJahresumsatzes an verkaufs-offenen Sonntagen. Das ent-spricht etwa einem Arbeits-platz. Das wissen auch unse-re Mitarbeiter. Sie haben ein

»Privater Handel ist wichtig für die Städte«

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Samstag, 23. Februar 2019

tig: Um Kunden weg vomInternethandel in die Innen-stadt zu locken, braucht esEreignisse, Events, die überden schnellen Einkauf unterder Woche hinausgehen.

Solche Ereignisse könntenauch städtebauliche Verän-derungen sein. Mit dem neu-en Rathausplatz, dem gut an-genommenen Kolbeplatzund der bevorstehendenGroßprojekte auf dem Bahn-hofs- und Wellerdiek-Arealhabe Gütersloh allerhand zubieten: »Langweilig wird eshier nie. Die Stadt verändertständig ihr Gesicht.« Hinzuwürden Einzelinitiativen wie

jene der KulturgemeinschaftDreiecksplatz, der Immobi-lien-Standort GemeinschaftMittlere Berliner Straße unddie Aufwertung einzelnerGebäude in der City durchInvestoren wie Peter Oester-helweg kommen. Schorcht:»Einzelhändler, Stadt, Wer-begemeinschaft und Inves-toren tun eine Menge, umdie Gütersloher Innenstadtattraktiv zu erhalten. DieLandesregierung ist jetztdringend gefordert, den ver-kaufsoffenen Sonntagenendlich einen sicheren,rechtlichen Rahmen zu ge-ben.«

Rainer Schorcht, Einzel-handelsverbandsvorsitzen-der in Gütersloh:

Unter den drei großenStädten Ostwestfalen-Lippeskommt nur Gütersloh aufvier verkaufsoffene Sonnta-ge im Jahr. »Das ist ein Ver-dienst der Stadt, der Werbe-gemeinschaft und des Stadt-marketings«, sagt RainerSchorcht. Zu allen vier Sonn-tagen hätten Werbegemein-schaft und StadtmarketingEvents auf die Beine gestellt,die dem Urteil der Verwal-tungsgerichte entsprechendtragende, die gesamte Innen-stadt umfassende Veranstal-tungen seien. Der Güterslo-her Frühling, die Michaelis-woche, das Martins-Wo-chenende und der Weih-nachtsmarkt strahlten weitüber die Stadt hinaus undlockten viele tausend Besu-cher aus benachbarten Krei-sen an.

Gleichzeitig habe die Stadtden Geltungsraum der ver-kaufsoffenen Sonntage ineiner neuen Satzung auf dieInnenstadt begrenzt.Schorcht: »Damit handelnwir urteilskonform. Für mei-ne Kollegen in den Stadttei-len tut es mir nur ausgespro-chen leid.« Denn auch diejüngste Einzelhandelsstudieder IFS Köln belege eindeu-

»Kunden vom Internethandel in die Innenstadt locken«

ausreichend und hat sich alsgut bewährt. Es muss jaschließlich schon etwas be-sonders bleiben. Vom Um-satz her lohnen sich die ver-

kaufsoffenen Sonntageschon, auf das Jahr gerechnetverteilt es sich aber, dafürhaben wir an den anderenTagen weniger in der Kasse.«

Rainer Neumann (61), In-haber von SchuhmodenNeumann in Halle:

»Wir geben uns bei derAußenpräsentation viel Mü-he, etwas auf die Füße zustellen. Alles läuft etwas le-gerer und entspannter als annormalen Wochentagen.Nach wie vor gibt es viele Fa-milien, die gemeinsam ein-kaufen wollen und das amSonntag entspannt tun kön-nen. Es sind dann auch ganzandere Kunden unterwegs,aus den Nachbarkommunenund von weiter her.

Viele Werktätige habenwährend der Woche nichtdie Möglichkeit zum Einkau-fen, da ist der Sonntag schonhilfreich. Die begrenzte An-zahl von vier Sonntagen ist

»Alles läuft etwaslegerer und entspannter«

Rainer Neumann. Foto: Johannes Gerhards

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13Sonntags-ShoppingWESTFALEN-BLATT

Samstag, 23. Februar 2019

»Vier Sonntage im Jahr reichen aus«

Heike Kammerewert (47),Inhaberin von zwei Mode-

geschäften in Rheda-Wie-denbrück:

»Verkaufsoffene Sonntagsind prinzipiell eine gute Sa-che, da sie nicht nur meistensumsatzstark sind, sondernauch Leben in die Stadt brin-gen. Außerdem locken sie beientsprechender Werbungauch Publikum von weiterher an. So bekommt Rheda-Wiedenbrück Gelegenheit,sich bestens einem größerenKreis zu präsentieren.

Ich meine aber, dass vierverkaufsoffene Sonntage imJahr ausreichend sind, denn

sie sollen ja was Besonderesbleiben. Ein Zuviel davon,und dann auch noch parallelin mehreren Städten der Re-gion, würde nur unnötig Kon-kurrenz schaffen und allesverwässern.

Wichtig wäre uns Einzel-händlern, endlich rechtssi-cher planen zu können. Dasehe ich vor allem die NRW-Landesregierung in derPflicht. Mir sind vier ver-kaufsoffene Sonntage lieber,mit denen ich definitiv pla-nen kann, als acht, von deneneinige dann wegen Gewerk-schaftsklagen kurzfristig ab-gesagt werden müssen.«

Impulse für denHaller Einzelhandel

HIW startet am 26. Februar Kampagne

»Wir wollen dem HallerEinzelhandel Impulse geben.Es soll nicht nur bedienen, ersoll begeistern.« Das sagt Sig-run Lohmeyer, Vorsitzendeder Haller Interessen- undWerbegemeinschaft (HIW),zum Start der Kampagne»Kauf’ im Ort«, die am 26.Februar, 19 Uhr, in einer öf-fentlichen Veranstaltung imHaller Landhotel Jäckel (Dür-koppstraße 8) vorgestelltwird.

Die Innenstadt soll attrak-tiver werden. »Voraussetzungist aber, die Selbstbegeiste-rung bei jedem Einzelnen fürdas eigene tägliche Tun he-rauszufordern, um somitauch ein Aktivieren im Haller

Einzelhandel hervorzuru-fen«, meint Ralf R. Strupat,dessen Agentur die Kampag-ne entwickelt hat. »Nur einAusbrechen aus dem Marktist ein Weg, um eine Markeerfolgreich zu entwickeln.«Mit »Kauf’ im Ort« solle Be-geisterung geschaffen wer-den, um zum Erlebnis »Kauf’im Ort« zu kommen.

Angelegt ist die Kampagneauf ein Jahr. Dazu gehörenunter anderem die grafischeGestaltung des symbolisier-ten Haller Ortseingangsschil-des mit dem Namen der Kam-pagne, Feed-Postkarten inden Geschäften, Kaminge-spräche und vierteljährlicheWorkshops.

Heike Kammerewert. Foto: Carsten Borgmeier

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14 Sonntags-Shopping WESTFALEN-BLATT

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Was sagen die Kunden?Sabine Fast (25), Studentin

aus Bielefeld: »Ich persön-lich nutze die verkaufsoffe-nen Sonntage nicht. Meistensliegen sie einfach so, dasssich für mich die Möglichkeitgar nicht ergibt. An sich findeich aber, dass es eine gute Sa-che und in Ordnung ist. Ichselber sehe nur für mich dieNotwendigkeit nicht, da ichauch an sechs anderen Tageneinkaufen gehen kann.«

Manfred Heidbreder (65),Rentner aus Bielefeld: »Esist eine vernünftige Sache,solange die Quantität derSonntage eingeschränktbleibt. Im Interesse der Ar-beitnehmer müssen die Tageklar geregt sein. Punktuellsind sie sicherlich ertrag-reich, allerdings muss manauch den Interessenausgleichzwischen Konsum und Zeitbedenken, sowohl für Arbeit-nehmer als auch Kunden.«

Amanda Weiß (18), Schü-lerin und angehende Auszu-bildende aus Verl: »Ver-kaufsoffene Sonntage findeich klasse, da dann in derStadt meistens richtig was losist. Zwar bestelle ich auchgern und oft im Internet,doch noch viel lieber macheich mit Freundinnen eineShoppingtour in Güterslohoder Bielefeld.

Dann können wir alle Klei-

dung anprobieren und an-schließend noch irgendwoeinen Kaffee trinken.

Es ist für mich nachvoll-ziehbar, dass der Einzelhan-del wegen des oftmals preis-günstigeren und größerenOnline-Angebots mächtigunter Druck geraten ist. Damüssen sich die Händler waseinfallen lassen, damit dieKunden weiter gern in dieStadt kommen.«

Monika Rudolf (73), Rent-nerin aus Halle: »Ich fändees schade, wenn die verkaufs-offenen Sonntage gestrichenwürden. Das ist ein ent-spanntes Einkaufen, andersals an normalen Tagen. Dasgehört einfach dazu beiStadtfesten. Ich finde esschön, dann unter Leuten zusein, ich genieße das.«

Lars Bauerdick (21), Stu-dent aus Bielefeld: »Ich fin-de verkaufsoffene Sonntageokay, wenn sie selten bleiben.Es sollte jetzt nicht jederSonntag verkaufsoffen sein,alleine schon für die Leute,die sonntags dann arbeitenmüssen. Ich glaube aber, dasses sich für den Einzelhandelschon lohnt und sinnvoll ist.«

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15Sonntags-ShoppingWESTFALEN-BLATT

Samstag, 23. Februar 2019

Karl-Friedrich Brink-mann (68), Geschäftsinha-ber vom Modehaus Brink-mann in Halle:

»In Zeiten der Vollbeschäf-tigung haben Familien wäh-rend der Woche wenig Zeit,gemeinsam shoppen zu ge-hen. Weil es für den statio-nären Handel nicht einfacherwird, stellen wir an verkaufs-offenen Sonntagen das Er-lebniseinkaufen in den Vor-dergrund. Dazu gehörenauch Aktionen wie Kaffee-,Sekt- oder Glühweinaus-schank und Musikeinlagen,um unser Geschäft in bestem

Licht erscheinen zu lassen.Darüber hinaus bietet sichdie Möglichkeit, dass Besu-cher von außerhalb die At-traktivität unseres Hauseskennenlernen. Vier Terminepro Jahr sind für Halle aus-reichend und machen auchin unserer Branche Sinn, weilwir dann neue Kollektionenvorstellen und saisonaleTrends präsentieren können.

Natürlich haben sich dieverkaufsoffenen Sonntageauch als feste Umsatzgrößeeingespielt, und die Mit-arbeiter schätzen die beson-dere Atmosphäre an solchen

Tagen. Ihre Arbeitszeit wirdaufgeteilt, niemand mussmehr als zwei Sonntageübernehmen, außerdem gibtes entsprechende Aufschlägeoder Freizeitentschädigun-gen.

Man muss sich aber auchdie Frage stellen, wie unsereInnenstädte in Zukunft aus-sehen, wenn man dem sta-tionären Handel die Chancenimmt, seine Leistungsfä-higkeit unter Beweis zu stel-len. Es geht letztlich um Er-halt, Stärkung und Entwick-lung der zentralen Versor-gungseinrichtungen.«

»Erlebniseinkaufensteht im Vordergrund«

Marion und Karl-Friedrich Brinkmann füh-ren das seit 130 Jahren bestehende Tradi-

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16 Sonntags-Shopping WESTFALEN-BLATT

Samstag, 23. Februar 2019

Was sagen die Kunden?

Natalia Manooso (28), Stu-dentin aus Bielefeld: »Wirselber gehen eigentlich nie indie Stadt, wenn wir wissen,dass verkaufsoffener Sonntagist. Im Gegenteil, wir vermei-den es dann sogar, in dieStadt zu fahren. Es ist unseinfach viel zu voll und über-laufen. Mit so vielen Men-schen an einem Fleck hatman auch keine Lust, wirk-lich einkaufen zu gehen.«

Darlene Dieler (22), Arzt-helferin aus Gütersloh: »Ichbin kein Fan verkaufsoffenerSonntage. Es gibt in der Wo-che sechs Tage, an denen aus-giebig eingekauft werdenkann. Das reicht mir völligaus. Zudem hatte ich frühermal zwei Nebenjobs in Ein-zelhandel und Gastronomieund weiß daher, wie schlechtBeschäftigte in den Branchenbezahlt werden. Diese Leutetun mir echt leid. Heute binich froh, dass ich mich sonn-tags ausruhen kann.«

Sascha Dalloz (34), Mecha-troniker aus Herford: »Ichnutze verkaufsoffene Sonnta-ge selten, aber gerne um zuschlendern. Man hat an die-sen Tagen definitiv frei undkann alles erledigen. In derWoche ist es meistens hek-tisch und problematisch, weilman arbeiten muss. Ver-kaufsoffene Sonntage solltenauf jeden Fall weiter be-stehen.«

Kerstin Finke (50), Bank-kauffrau aus Rinteln: »Ver-kaufsoffene Sonntage sindfür mich, die ich in Vlothoarbeite und in Rinteln wohne,in beiden Städten immer einbesonderes Einkaufserlebnis,die ich gern mit meiner Fami-lie besuche. Wichtig dabei ist,dass alle Geschäfte mitma-chen. Das Schöne sind danndie besonderen Angeboteund verschiedenen Aktionen,die an diesen verkaufsoffe-nen Tagen an den Ständenund in den Läden präsentiertwerden.«

Katja Csury (42), Personal-referentin aus Lübbecke:»Ich arbeite unter der Wocheund bin viel unterwegs. Des-wegen nutze ich verkaufsof-fene Sonntage ganz gerne. Ichwürde mir erhoffen, dass essich für die hiesigen Einzel-händler lohnt und der ver-kaufsoffene Sonntag als Fre-quenzbringer für die Stadtwirkt, um auch Kunden vonaußerhalb anzulocken. Ichdenke, dass man damit denlokalen Einzelhandel stärkt.Gerade verbunden mit Aktio-nen wie dem Kinderfest kön-nen bestimmt Kunden ausder Umgebung für Lübbeckebegeistert werden.«

Horst-Martin Büttner (61)aus Löhne, Mitarbeiter imAußendienst: »Mich störendie verkaufsoffenen Sonnta-ge nicht. Online kann manauch rund um die Uhr ein-kaufen. Ich finde es tut demEinzelhandel gut, wenn die-ser durch die Sonntage auchmehr Verkaufstage hat. Ichselber nutze die verkaufsof-fenen Sonntage zum Einkau-fen aber eher selten. DasMeiste kaufe ich innerhalbder Woche ein. Deswegensind solche Sonntage eherBummeltage für mich.«

Beate Meyer (60), Bank-kauffrau aus Bevern-Holen-berg: »Zwar nutze ich dasnicht oft, aber ich finde dieverkaufsoffenen Sonntagegut. Viele berufstätige Leutemüssen in der Woche undauch am Samstag viel arbei-ten und können dann mal amSonntag einkaufen.«

Andre Schmitz (18), Schü-ler aus Höxter: »Für die Ge-schäftsführer ist ein ver-kaufsoffener Sonntag natür-lich ein gutes Geschäft, dieMitarbeiter finden das aberwahrscheinlich nicht so gut.Ich selbst brauche keinenSonntag, an dem die Lädenoffen haben, da ich fast allesonline kaufe.«

Björn Gruber (39 Jahre),selbstständiger Kernbohreraus Paderborn: »Ich findeverkaufsoffene Sonntage gutund nutze das Angebot gerne.Sonntagsshopping ist prak-tisch für die, die in der Wo-che tagsüber arbeiten müs-sen. Ich kenne das selbst.Man kommt um 17 oder 18Uhr nach Hause und willnicht nochmal los. Geschäfte,die am Sonntag geöffnet ha-ben, sollten dafür in der Wo-che einen Tag geschlossensein. So wie zum Beispiel beiFrisören auch. Ob Lebensmit-telgeschäfte unbedingt sonn-tags geöffnet haben müssen,weiß ich allerdings nicht.«

Sabrina Hoeschen-Bernad(28), Bürokauffrau aus Pa-derborn: »Ich nutze die ver-kaufsoffenen Sonntage im-mer sehr gerne, weil meinFreund und ich sonst eigent-lich überhaupt keine Zeit ha-ben, gemeinsam bummeln zugehen. Ich fand es sehr trau-rig, dass einige offene Sonn-tage in Paderborn vergange-nes Jahr abgesagt werdenmussten und wünsche mirsehr, dass sich das wieder än-dert. Ich schätze es beson-ders, dass wir sonntags ohneweiteren Terminstress shop-pen können und nicht malnur so zwischen Tür und An-gel, wie es unter der Wochemanchmal der Fall ist.«

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17Sonntags-ShoppingWESTFALEN-BLATT

Samstag, 23. Februar 2019

Günter Wattenberg (62),Inhaber des Schuhgeschäfts»Mephisto-Shop« in Biele-feld: »Die Konkurrenz imInternet bietet 24-Stunden-Service. Ich aber darf meinGeschäft nur wenige Sonnta-ge im Jahr öffnen. Dieses istmeiner Meinung nach nichtgerechtfertigt. Ich kann nichtnachvollziehen, dass dieGastronomie jeden Sonntagöffnen darf und der Handelvor Ort nicht.

Wenn Kunden in meinemGeschäft Schuhe kaufen,können sie sicher sein, dass

diese auch passen. Es müs-sen nicht mehrere Größenbestellt und umständlich zu-rückgesendet werden. So ha-ben die Kunden oft wenigerAufwand als bei einer On-line-Bestellung.

Persönliche Beratung undParkplätze vor der Tür sindfür mich eine Selbstver-ständlichkeit. Verkaufsoffe-ne Sonntage sehe ich als Mit-tel zur besonderen Kunden-pflege. Service wird bei mirjederzeit groß geschrieben!

Bei den verkaufsoffenenSonntagen zählt das Ein-

kaufserlebnis. BesondereEvents steigern die Attrakti-vität, denn auch sie sorgenfür eine starke Frequenz inder Innenstadt. Diese zu-sätzliche Kundenfrequenz istnötig, da viele Geschäftsleu-te im normalen Tagesge-schäft mit Baustellenlärmund Verkehrsbehinderungenzu kämpfen haben und die-sen zusätzlichen Umsatzdringend benötigen. Diessorgt weiterhin für einen at-traktiven Einzelhandel undkompetente Beratung vorOrt.«

»Service wird groß geschrieben«

Günter Wattenberg. Foto: Ulrike Ellerbrock

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Page 18: M A G A Z I N Sonntags-Shopping - Westfalen-Blatt...2019/02/23  · tag Gottes, an dem der Schpfer sein Werk begut-achtete deutlich. Der Sonntag und die Feiertage seien ein hohes Kulturgut,

Und nach dem Einkauf ins Restaurant oder Café

Auch Gastronomie profitiert vom Sonntags-ShoppingVon Bernhard Hertlein

»Stadtleben ist ein StückLebensqualität«, sagt Regi-ne Tönsing. Die neue Hauptgeschäftsführerin des Bezirksverbandes Ostwest-falen im Hotel- und Gast-stättenverband Dehoga hat großes Verständnis für die Forderung des Einzelhan-dels, ihre Geschäfte einige Male im Jahr auch sonn-tags öffnen zu können.

»Die Gastronomie profi-tiert von den verkaufsoffe-nen Sonntagen auch«, erklärtTönsing. »Dann ist in derStadt viel mehr los.« Und woetwas los sei, hätten die Men-schen meist irgendwannauch Lust, den schönen Tagmit dem Besuch in einemRestaurant oder Café abzu-runden.

Das gute Einvernehmenzwischen Einzelhandel undGastronomie beschränkt sichTönsing zufolge nicht auf dieSonntage. Grundsätzlich be-flügelten interessante Ge-schäfte die umliegendengastronomischen Betriebe –und umgekehrt. Gemeinsamsei beiden, dass sie von Stadt-festen und ähnlichen Veran-

Gern unterbricht man den Einkaufsbum-mel, um etwas zu trinken oder zu essen.

Die Gastronomie profitiert vom offenenSonntag. Foto: Adobe Stock/djile

staltungen profitierten, diedie Kunden anlockten. »Beidewollen wir, dass Leben in dieStadt kommt.« Nicht von un-gefähr förderten beide, Han-del und Gastronomie, dieseVeranstaltungen auch finan-ziell. Wenn verkaufsoffeneSonntage gestrichen würden,bedeute dies für die Veran-stalter der Feste, dass ihnenneben Besuchern auch Geldfehle.

Tönsing verweist darauf,dass die Beschäftigten in derGastronomie Sonntagsarbeitgewohnt seien – ebenso wieKrankenhauspersonal, Pfle-

gekräfte und viel andere. Esgebe auch viele Verkäuferin-nen und Verkäufer, die einpaar Mal im Jahr an einemSonntag gern arbeiten – seies wegen des Lohnzuschlags,der Freizeit in der Wocheoder der schöneren Arbeits-atmosphäre. Ähnliches geltefür das Late-Night-Shopping,das von der Kundschaft eben-falls gerne angenommenwerde. Tönsing: »Wir solltenuns dieses Lebensgefühl, daswir im Urlaub im Ausland soschätzen, wenigstens an eini-gen Sonntagen auch das Jahrüber gönnen.«

Regine Tönsing ist seit Oktober 2018 Geschäftsführerindes Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in OWL.Zuvor war sie 16 Jahre lang Betriebsleiterin im Bielefel-der Brauhaus gewesen. Foto: Bernhard Pierel

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19Sonntags-ShoppingWESTFALEN-BLATT

Samstag, 23. Februar 2019

Wo ist geöffnet?

BIELEFELD

15. Dezember: 3. AdventBeantragt ist zudem der 2. Ju-ni (Leinewebermarkt).Welche offenen Sonntage esin den Stadtteilen gibt, stehtzur Zeit noch nicht fest.

KREIS GÜTERSLOHBorgholzhausen22. September: Kartoffel-markt8. Dezember: Piumer Weih-nachtsmarkt

Gütersloh24. März: Beginn GütersloherFrühling5. Mai: Ende GütersloherFrühling6. Oktober: Michaeliswoche3. November: Martinswo-chenende

Halle 17. März: Halle blüht auf30. Mai: Christi Himmelfahrt1. Dezember: Nikolausmarktnoch ohne Termin: HallerHerbst

Harsewinkel31. März: Frühlingserwachenin Marienfeld5. Mai: Kleesamenmarkt10. Oktober: Oktoberfest inMarienfeld10. November: Martinssonn-tag in Marienfeld1. Dezember: Weihnachts-markt

Langenberg17. März: Langenberger Früh-ling1. September: LangenbergerBiertage/Kirmes1. Dezember: Nikolaustage

Rheda-Wiedenbrück24. März: Rheda erblüht14. Juli: Stoff- und Tuchmarktin Rheda8. September: Altstadtfest inRheda8. Dezember: Adventskräm-chen in Rheda

Rietberg7. April: Rieti-Sonntag mitFrühlingsmarkt8. September: Stoppelmarktmit Bürger- und Vereinetag27. Oktober: Kürbissonntagmit Bauernmarkt15. Dezember: 3. Advent

SteinhagenGeplant sind in diesem Jahr

5. Mai: Köchemarkt30. Juni: Fest ParKultur18. August: Sommerkirmes1. September: Heidefest1. Dezember: Weihnachts-markt(noch keine Entscheidung)

Verl1. September: Verler Leben27. Oktober: Verler Tod

Versmold24. Februar: St. Petri-Markt25. August: Stadtfestival15. Dezember: Weihnachts-marktnoch ohne Termin: Wurstträ-germarkt

Werther7. April: Frühlingserwachen23. Juni: Erdbeerfest6. Oktober: Goldener Oktober10. November: Die wunderba-re Welt der Farben, Lichterund Düfte

In Herzebrock-Clarholz und Schloss Holte-Stukenbrockgibt es keinen verkaufsoffe-nen Sonntag.

KREIS HERFORDBündeGeplant sind 19. Mai: Frühlingsfest29. September: Zwiebelmarkt(Entscheidung noch offen)

Herford7. April: Herforder FrühlingGeplant sind zudem13. Oktober: City-Kirmesim Dezember: HerforderWeihnachtsmarkt(Entscheidung noch offen)

Hiddenhausenkeine offenen Sonntage

Kirchlengern10. März: Frühlingsfest23. Juni: Sommerfest13. Oktober: Herbstfest

Rödinghausen3. März: Frühlingsfest inBruchmühlen17. März: Frühlingserwachenin Rödinghausen9. Juni: Kulinarisch Röding-hausen22. September: Tag der Regio-nen in Rödinghausen6. Oktober: Herbstfest inBruchmühlen3. November: Hüttenzauberin Bruchmühlen15. Dezember: Rödinghausen

gibt es keine verkaufsoffenenSonntage.

KREIS PADERBORNAltenbeken: 7. Juli: Viaduktfest – die Ge-meinde stellt es den Einzel-händlern an diesem Tag frei,ihre Geschäfte zu öffnen.

Bad LippspringeTermine stehen noch nichtfest.

Büren29. September: Moritzmarkt8. Dezember: Nikolausmarkt

DelbrückGeplant sind von der Del-brücker Marketinggemein-schaft24. März: Frühlingsmarkt mitStreetfoodfestival19. Mai: Stadt- und Spargel-fest22. September: Katharinen-markt3. November: Herbstfest mitRegionalmesse Holztage(Entscheidung noch offen)

HövelhofÜblich waren bislang ver-kaufsoffene Sonntag zu fol-genden Anlässen:28. April: Maibaum- und Ra-delfest6. Oktober: Hövelmarkt8. Dezember: Nikolausmarkt(Entscheidung steht nochaus)

PaderbornIn der Vergangenheit gab esin der Innenstadt verkaufsof-fene Sonntage zum Früh-lingsfest (2019 wäre das am 5.Mai), am zweiten Liborisonn-tag (4. August), am zweitenHerbstlibori-Sonntag (27. Ok-tober) und an einem Advents-sonntag. Die Stadt muss nocheine neue ordnungsbehördli-che Verordnung für die ver-kaufsoffenen Sonntage in derInnenstadt und in den Stadt-teilen erlassen.

Salzkotten14. April: Sälzerfest25. August: Hederauenfest10. November: Martini15. Dezember: Hüttenzauber

Bad Wünnenberg, Borchenund Lichtenau haben keineverkaufsoffenen Sonntage.

■ Alle Angaben ohne Gewähr

Verkaufsoffene Sonntage in der Region

weihnachtet

Vlotho24. März: Kirmes Brücken-markt5. Mai: Vlotho fährt ab1. September: Herbstlaub &Winterfest8. Dezember: Adventsplätz-chen

In Enger, Löhne und Spengestehen Termine möglicherverkaufsoffener Sonntage inzur Zeit noch nicht fest.

KREIS HÖXTERBad Driburg15. September: Glasbläserfest10. November: Kunstmarkt1. Dezember: Adventsmarkt

BrakelGeplant sind 2. Juni Stadtfest4. August: Annentag13. Oktober: Michaelismarkt8. Dezember: Nikolausmarkt(noch keine Entscheidung)

Höxter14. April: Höxteraner Frühling29. September: Huxori20. Oktober: Märchensonntag8. Dezember: Weihnachts-markt

Nieheim12. Mai: Familientag1. September: NieheimerHolztage

Warburg14. April: Mittelalterspektakel29. September und6. Oktober: Warburger Okto-berwoche8. Dezember: WarburgerWintergenuss

In Borgentreich, Marien-münster und Willebadessengibt es keine verkaufsoffenen

Sonntage.

In Beverungen und Stein-heim stehen noch keine Ter-mine fest.

KREIS LIPPESchlangen3. November: SchlängerMarkt

KREIS MINDEN-LÜBBECKE7. April: Frühjahrsmarkt8. September: Weinfest13. Oktober: Herbst- undBauernmarkt15. Dezember: Weihnachts-markt

Espelkamp7. April: Automarkt14. Juli: Sommer auf demAnger22. September: City-Fest15. Dezember: Weihnachts-markt

Lübbecke14. April: Aktion Lübbecketischt auf18. August: Bierbrunnenfest17. November: Wurstmarkt8. Dezember: Weihnachts-markt

Pr. Oldendorf12. Mai: Stadtfest7. Juli: Holzhauser Markt inBad Holzhausen10. November: Lichterglanz15. Dezember: Sternenzauber

Rahden24. März: Automesse undFrühlingsfest16. Juni: Sommertage/Stadt-fest15. November: Trödelmarkt1. Dezember: Weihnachts-markt »Dezemberträume«

In Hüllhorst und Stemwede

Foto: Adobe Stock/PMD

esign

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