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Zentralvorstand Verband Schweizerischer Elektrokontrollen - Zentralvorstand - 3000 Bern Mängelstatistik 2015 des VSEK Herausgegeben im November 2016 1. Allgemeines 1.1 Grundlagen Diese Statistik umfasst den Zeitraum vom 1. Januar 2015 bis 31. Dezember 2015. Die Mängelstatistik wird jährlich durch den VSEK erfasst. Die eingereichten Daten werden aufbereitet und die Datenbasis laufend verfeinert. Installationskontrollen 2015 gesamt Kontrollen mit Mängeln 56% Kontrollen mängelfrei 44% Kontrollen… Anteile mängelbehafteter / mängelfreier

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Zentralvorstand

Verband Schweizerischer Elektrokontrollen - Zentralvorstand - 3000 Bern

Mängelstatistik 2015 des VSEK

Herausgegeben im November 2016

1. Allgemeines 1.1 Grundlagen

Diese Statistik umfasst den Zeitraum vom 1. Januar 2015 bis 31. Dezember 2015. Die Mängelstatistik wird jährlich durch den VSEK erfasst. Die eingereichten Daten werden aufbereitet und die Datenbasis laufend verfeinert.

Installationskontrollen 2015 gesamt

Kontrollen mit Mängeln

56%

Kontrollen mängelfrei

44%

Kontrollen…

Anteile mängelbehafteter / mängelfreier

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1. Allgemeines 1.2 Details zum Berichtsjahr

In der Mängelstatistik des VSEK werden die durchgeführten Kontrollen nach den Kriterien mängelfrei / mit Mängeln in den nachfolgenden Kontrollarten erfasst: • Schlusskontrollen / SK (Wohnobjekte Periodizität 20Jahre) • unabhängige Abnahmekontrollen / AK (übrige Objekte Periodizität < 20 Jahre) • periodische Kontrollen / PK (alle Kontrollobjekte Periodizität 1 - 20 Jahre) • Stichprobenkontrollen SP (alle Kontrollarten / alle Kontrollobjekte)

Die dabei festgestellten Mängel werden nach 27 verschiedenen Mängelkategorien unterschieden, dadurch können Häufigkeit und Gefährdung abgebildet werden.

Die vorliegende Statistik umfasst die Daten von 69‘789 durchgeführten Installations-Kontrollen aus allen Regionen der Schweiz. Die Schweiz zählt aktuell rund 3'631‘400 Haushalte.

Auch im aktuellen Berichtsjahr wiesen weit über die Hälfte aller überprüften Anlagen Mängel auf. Insgesamt wurden 128'115 einzelne Mängel erfasst.

Grundlage dazu bildet der Erfassungsbogen des VSEK: Statistische Erfassung des VSEK von Mängeln aus Sicherheitskontrollen gemäss NIV

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1.3 Mängeldefinitionen Die Mängeldefinitionen zur Erfassung gemäss VSEK erfolgen nach insgesamt 27 Kategorien. Die nachfolgende Tabelle zeigt die einzelnen Kriterien auf:

Mängeldefinitionen VSEK

1 Schutzleiterunterbrüche

2 Schutzleiter unter Spannung

3 Drehfeld Steckdosen

4 Schutzsystem, Hauptschutzleiter, Erder, LPS

5 Berührungsschutz, Beschädigungen

6 Wahl und Einstellung Schutzorgane / -einrichtungen

7 Wahl und Anordnung der Betriebsmittel inkl. Schutzart (IP)

8 Bemessung Leiter

9 Leitungsverlegung und Verbindungsstellen

10 Wahl und Anordnung der Schaltgerätekombination

11 Schutz gegen thermische Einwirkungen

12 Schutzmassnahmen entsprechend den äusseren Einflüssen

13 Zugänglichkeit für Bedienung Betriebsmittel, Zählerei

14 Warn-, Verbotszeichen

15 Schaltpläne, Schema

16 Beschriftungen, Legenden, Kennzeichnungen der Stromkreise,

17 Automatische Abschaltung im Fehlerfall (IK-Messungen)

18 Isolationswiderstände

19 Leitfähigkeit SPA und ZSPA

20 Funktion, Anwendung FI-Schalter (RCD)

21 Sicherheits-, Wartungs- und Notschalter

22 Provisorische Installation

23 Asbest

24 Laieninstallation, keine Bewilligung

25 Personengefährdung

26 Brandgefährdung

27 Plombierung

Anhand dieser Kriterien erfolgen die Auswertungen für die Gesamtstatistik und die Übersicht über die Mängelarten nach Häufigkeit. 1.4 Datenbasis eingereichte Statistiken An dieser Stelle bedanken wir uns bei allen Betrieben und Einzelpersonen die uns mit den zur Verfügung gestellten Daten das Erstellen dieser für die ganze Schweiz repräsentativen Statistik ermöglichen. In Abhängigkeit der Betriebsgrösse, -Organisation und der jeweils eingesetzten Software ist die betriebsinterne Gewinnung und Auswertung der Daten nicht ohne einen gewissen Aufwand möglich. Der überwiegende Anteil der eingereichten Statistiken basiert auf der Liste der VSEK-Mängeldefinitionen und bietet eine detaillierte Übersicht zu den einzelnen Kontrollarten und den dabei jeweils festgestellten Mängeln. Einzelne grössere Unternehmungen reichten die Statistik-Daten lediglich als Gesamtüberblick (ohne Unterteilung der Mängelarten auf die Kontrollarten) bzw. in absoluten Zahlen (Mängelarten im Total) ohne Unterteilung auf die Kontrollarten ein.

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Für die detaillierte Auswertung der Statistiken auf die einzelnen Kontrollarten / Mängelarten wurde auf die Berücksichtigung unvollständiger Statistiken verzichtet. Damit steht für diese eine Datenbasis von 42‘875 einzelnen Kontrollen zur Verfügung. 2. Mängel nach Häufigkeit Bei der Auswertung der Mängelhäufigkeit wird unterschieden zwischen Mängelarten gemäss Erfassungsliste einerseits sowie Mängelhäufigkeit bezogen auf die ausschliesslich Personen- / brandgefährlichen Mängelkriterien gemäss nachfolgender Tabelle. Im aktuellen Berichtsjahr wurden generell auch die erfassten Schutzleiter unter Spannung dargestellt. Bei den nur Personen- / sachgefährdenden Mängeln wurden die nachfolgenden Punkte für die Auswertung berücksichtigt.

Mängeldefinitionen Schutzmassnahmen

1 Schutzleiterunterbrüche

2 Schutzleiter unter Spannung

3 Drehfeld Steckdosen

4 Schutzsystem, Hauptschutzleiter, Erder, LPS

5 Berührungsschutz, Beschädigungen

6 Wahl und Einstellung Schutzorgane / -einrichtungen

7 Wahl und Anordnung der Betriebsmittel inkl. Schutzart (IP)

8 Bemessung Leiter

9 Leitungsverlegung und Verbindungsstellen

10 Wahl und Anordnung der Schaltgerätekombination

11 Schutz gegen thermische Einwirkungen

12 Schutzmassnahmen entsprechend den äusseren Einflüssen

13 Automatische Abschaltung im Fehlerfall (IK-Messungen)

14 Isolationswiderstände

15 Leitfähigkeit SPA und ZSPA

16 Funktion, Anwendung FI-Schalter (RCD)

17 Sicherheits-, Wartungs- und Notschalter

18 Provisorische Installation

19 Asbest

20 Personengefährdung

21 Brandgefährdung

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2.1 Mängel nach Häufigkeit / alle Mängelarten, alle erfassten Kontrollen Bei der Häufigkeit liegen der Berührungsschutz (17%) und Schutzleiterunterbrüche (14%) auf den ersten beiden Plätzen. Gefolgt von Mängeln bei Beschriftungen und Leitungsverlegung. Auf dieser Grafik wird auch der Anteil von Schutzleitern unter Spannung (rund 0.5% - bezogen auf alle überprüften Installationen) dargestellt.

Berührungsschutz17%

Schutzleiter-unterbrüche

14%Beschriftungen

12%Leitungs-verlegung

9%

RCD7%

Schema3%

Schutzleiter unter Spannung

0.5%

übrige38%

Übersicht Mängelarten nach Häufigkeit - alle Mängelarten

sämtliche eingereichten Statistiken

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2.2 Mängel nach Häufigkeit / nur Personen- / brandgefährdende Mängel alle erfassten Kontrollen In dieser Auswertung liegen wiederum Berührungsschutz (24%) und Schutzleiterunterbrüche (20%) auf den ersten beiden Plätzen. Die weiteren Plätze belegen Mängel bei Funktion und Anwendung von RCD’s (Fehlerstromschutzeinrichtungen / 9%) Bei 5% aller überprüften Installationen wurden Isolationsfehler erfasst – diese Zahl ist unter dem Aspekt zu betrachten, dass nach geltenden normativen / rechtlichen Grundlagen eine Messung der Isolationswiderstände bei Wohnobjekten gar nicht gefordert ist und demzufolge wohl auch häufig nicht vorgenommen wird. Die tatsächliche Zahl von brandgefährdenden Isolationsfehlern dürfte also weit höher liegen.

In den vergangenen Jahren ist keine markante Änderung feststellbar. Nach wie vor belegen Berührungsschutz, Schutzleiterunterbrüche und Funktion / Einsatz der Fehlerstromschutzeinrichtungen, sowie Wahl und Anordnung der Betriebsmittel Spitzenplätze. Erwähnenswert ist im Weiteren der unverändert hohe Anteil von Schutzleitern die Spannung führten – mit insgesamt 626 Fällen wurde durchschnittlich bei nahezu jeder hundertsten Kontrolle ein Schutzleiter unter Spannung angetroffen. Der Anteil liegt bei 0.7% (Vorjahr: 0.8%, 2012: 0.1%) Dieser Mangel ist unmittelbar lebensgefährlich!

Berührungsschutz

24%

Schutzleiter-

unterbrüche

20%

Funktion RCD

9%Wahl / Anordnung

Betriebsmittel

7%

Wahl / Einstellung

Schutzorgane

7%

Schutzsystem,

Hauptschutzleiter,

Erder, LPS

5%

Isolations-

widerstände

5%

Schutzleiter unter

Spannung

1% Übrige

22%

Übersicht Mängelarten nach Häufigkeit - nur Mängelarten mit

Personen- /Brandgefährdung, sämtliche eingereichten Statistiken

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3. Kontrollen nach Bereichen 3.1 Mängelanteil bei Schluss, Abnahme- und periodischen Kontrollen Für diese Erhebung stehen im aktuellen Berichtsjahr die Daten von 42‘875 einzelnen Kontrollen zur Verfügung. Im Sinne einer korrekten Darstellung wird dazu der Gesamtanteil mängelbehafteter / mängelfreier Installationen bezogen auf die zugrunde gelegten Daten nochmals dargestellt.

Die hier erfassten Daten verteilen sich auf die unterschiedlichen Kontrollarten Schlusskontrolle (SK), unabhängige Abnahmekontrolle (AK), periodische Kontrolle (PK) und Stichprobenkontrolle (SP). Bei den Stichprobenkontrollen wird in der vorliegenden Statistik auf eine detaillierte Unterscheidung nach SK, AK, und PK verzichtet.

27306

15569

mit Mängel

ohne Mängel

Anteile mängelbehafteter / mängelfreier Installationen

detailliert ausgewiesene Statistiken

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3. Kontrollen nach Bereichen 3.2 Mängelanteil nach Kontrollarten Der Gesamtanteil von 63.7% mängelbehafteten Installationen bei den detailliert ausgewiesenen Statistiken zeigt aufgeschlüsselt nach Bereichen / Kontrollarten ein sehr unterschiedliches Bild. Bei den erfassten Schlusskontrollen wiesen 53.5% Mängel auf, während bei unabhängigen Abnahmekontrollen 48.5% sowie bei periodischen Kontrollen 65.8% der überprüften Anlagen mängelbehaftet waren. Leider wiesen auch in diesem Bereich nicht alle eingereichten Statistik-Daten den gewünschten Detaillierungsgrad auf bzw. es wurden nicht überall die Mängel gemäss Erfassungsbogen des VSEK aufbereitet. Aus diesem Grund zeigt das nachfolgende Diagramm eine Anzahl Kontrollen, die nicht den einzelnen Kontrollarten zugeordnet werden konnten.

Durchgeführte / erfasste Kontrollen nach Bereichen

0

5000

10000

15000

20000

25000

30000

35000

40000

45000

1306 1977

17650

386

27306

5987

1136 2099

9191

88

15569

3055

24424076

26841

474

42875

9042

Mängelbehaftet

Mängelfrei

Summe

Übersicht Anteile mängelbehafteter /

mängelfreier Installationen

nach Kontrollarten

63

36 6

63

3

34

65

51

48

465

3

81

18

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3.2 Mängel nach Häufigkeit je Kontrollart 3.2.1 Schlusskontrollen

Die Daten zur Erfassung der Schlusskontrollen wurden sowohl von reinen Kontrollunternehmungen (spezialisierte Betriebe ohne Installationstätigkeit) als auch von Installationsfirmen (Betriebe mit Installations- und Kontrollbewilligung) zur Verfügung gestellt.

10.31.0

10.1

9.8

8.1

8.0

52.7

Schutzleiterunterbrüche

Schutzleiter unter Spannung

Berührungsschutz, Beschädigungen

Leitungsverlegung und

Verbindungsstellen

Wahl und Anordnung der

Schaltgerätekombination

Funktion, Anwendung FI-Schalter

(RCD)

Übrige

Mängelarten Schlusskontrollen

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3.2 Mängel nach Häufigkeit je Kontrollart 3.2.2 Abnahmekontrollen

Im Vergleich zur Vorjahresstatistik ist in diesem Bereich eine gewisse Verbesserung erkennbar. Einer Abnahmekontrolle gehen jeweils bereits eine Erstprüfung und eine Schlusskontrolle voran. Unter diesem Aspekt werden nach wie vor zu viele Mängelpunkte erfasst, die nicht nachvollziehbar sind. So fällt es beispielsweise schwer eine Erklärung für knapp 10% Schutzleiterunterbrüche und sogar eine Anzahl von Schutzleitern unter Spannung zu finden.

9.60.3

16.4

9.3

10.49.4

39.8

Schutzleiterunterbrüche

Schutzleiter unter Spannung

Berührungsschutz, Beschädigungen

Wahl und Anordnung der Betriebsmittel

inkl. Schutzart (IP)

Leitungsverlegung und

Verbindungsstellen

Funktion, Anwendung FI-Schalter (RCD)

Übrige

Mängelarten Abnahmekontrollen

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3.2 Mängel nach Häufigkeit je Kontrollart 3.2.3 Periodische Kontrollen

Bei der Auswertung der Mängel aus periodischen Kontrollen fällt nach wie vor der hohe Anteil an Schutzleiterunterbrüchen auf. Die Ursachen sind in den nachfolgenden Beispielen zu finden:

• Installationen / Änderungen durch Laien • Bestehende Installationen nach Nullung Sch lll • Erweiterungen ohne Anpassung der bestehenden Installation / Grundinstallation • Umbau / Ersatz von Schaltgerätekombinationen ohne Überprüfung der Schutzmassnahmen • . . .

18.20.8

17.0

6.98.3

8.8

34.7

Schutzleiterunterbrüche

Schutzleiter unter Spannung

Berührungsschutz, Beschädigungen

Wahl und Anordnung der Betriebsmittel

inkl. Schutzart (IP)

Leitungsverlegung und

Verbindungsstellen

Funktion, Anwendung FI-Schalter (RCD)

Übrige

Mängelarten Periodische Kontrollen

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Ist es wirklich sinnvoll, eine Elektroinstallation ohne Anpassung und vielfach ohne Unterhalt / Wartung während mehrerer Jahrzehnte zu benutzen? Sind für den Installationsinhaber einwandfreie Funktion und Sicherheit gleichbedeutend? Ist Elektrosicherheit wirklich eine Selbstverständlichkeit? Gerade bei Anpassungen bestehender Installationen sind die Fachleute gefordert, kompetente Information für den Kunden ist hier unabdingbar. 3.2 Mängelanteil bei Stichprobenkontrollen 3.2.4 Stichproben nach Schluss, Abnahme- und periodischen Kontrollen

In diesem Abschnitt werden die durch Verteilnetzbetreiber selbst bzw. in deren Auftrag vorgenommenen Stichprobenkontrollen sowie im Anschluss an die Mängelbehebung durch das Kontrollorgan durchgeführte Nachkontrollen dargestellt. Dabei zeigt sich ein unterschiedliches Bild. Mängelbehaftete Anlagen bei:

• Schlusskontrollen → 97%

11.70.9

14.7

13.8

14.5

12.0

25.5

Schutzleiterunterbrüche

Schutzleiter unter Spannung

Schutzsystem, Hauptschutzleiter,

Erder, LPS

Berührungsschutz, Beschädigungen

Leitungsverlegung und

Verbindungsstellen

Funktion, Anwendung FI-Schalter

(RCD)

Übrige

Mängelarten Stichprobenkontrollen

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• unabhängigen Abnahmekontrollen → 4% • periodischen Kontrollen → 42%

Aufgrund der relativ geringen Datenmenge sind diese Mängelanteile allerdings nur bedingt repräsentativ. Zur Anzahl der durchzuführenden Stichprobenkontrollen erinnern wir an dieser Stelle an die geltenden Vorgaben / Definitionen: Nach geltender Praxis müssen so viele Stichprobenkontrollen gemacht werden, dass die Netzbetreiberin (und gegebenenfalls das EStI) daraus einen Überblick über die Einhaltung der massgeblichen Vorschriften gewinnt. Bezogen auf die Daten der vorliegenden Statistik wurde bei 3% aller Anlagen eine Stichprobenkontrolle vorgenommen.

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4. Anteil Kontrollen je Kontrollart

Die Gesamtzahl der detailliert ausgewiesenen Kontrollen in der Statistik des VSEK verteilt sich auf die einzelnen Kontrollarten / Bereiche wie folgt: Schlusskontrollen 5.7% unabhängige Abnahmekontrollen 9.5% periodische Kontrollen 62.6% Stichprobenkontrollen alle Bereiche 1.1% Nicht zugewiesen 21.1% Die vorliegenden Daten geben einen repräsentativen Überblick zur Sicherheit der neuen und bestehenden Elektroinstallationen in der Schweiz.

5.79.5

62.6

1.1

21.1

Schlusskontrollen

Abnahmekontrollen

Periodische Kontrollen

Stichproben

nicht zugeordnet

Anteil Kontrollarten detailliert ausgewiesene Statistiken

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5. Schlussbemerkungen

Die Auswertung des VSEK zeigt auf, dass der Sicherheitskontrolle elektrischer Installationen eine hohe Bedeutung zukommt. Sowohl bei Neuanlagen mit Schluss- und Abnahmekontrollen als auch im Bereich der periodischen Installationskontrollen werden eine Vielzahl von Personen- und sachgefährdenden Mängeln entdeckt – wie würde sich wohl die Elektro-Unfallstatistik ohne seriöse Sicherheitskontrollen präsentieren? Aus der Statistik geht klar hervor, dass nach wie vor zu viele Mängel auftreten, die Aus- und Weiterbildung von installierenden und prüfenden Fachleuten vor allem im Bereich der Sicherheit ist heute und in Zukunft eine zentrale Aufgabe für alle Marktteilnehmer. Die vorliegende Statistik wäre ohne die Unterstützung der Fachleute und Unternehmungen im Bereich Elektrosicherheit undenkbar. Der Bedarf statistischer Auswertungen besteht nach wie vor, liefern diese Daten doch wichtige Erkenntnisse zur Verbesserung der Sicherheit bei den elektrischen Installationen. Auch im laufenden Jahr sind wir wiederum auf möglichst viele Daten angewiesen. Die ausgewerteten Daten geben wichtige Erkenntnisse zum Stand der praktischen Umsetzung von gesetzlichen und normativen Vorgaben und bilden Entscheidungsgrundlagen für einen effizienten Vollzug. Damit kann unseriösen Anbietern der Marktzugang erschwert und das Ansehen der Elektrobranche als verlässlicher Partner des Liegenschaften- / Anlagenbesitzers gestärkt werden. Bern, 20. April 2017 Markus Wey Daniel Süss VSEK VSEK Zentralpräsident Zentral-Vizepräsident