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1 Professional System 4.2013 Diskussionssystem AKG CS3 Mit dem modular aufgebauten Diskussionssystem CS3 stellt AKG eine ebenso praxisorientierte wie budgetfreundliche Lösung für kleine bis mittlere Einsatzszenarien vor. Besondere Aufmerksamkeit wurde einer einfachen Handhabung gewidmet, was laut Werbung des Herstellers zu einer „efficient and conveniant communication“ führen soll. Magazin für AV-Systemintegration PROFESSIONAL system Artikel aus Professional System 4/2013 JULI/AUGUST

Magazin für AV-Systemintegration - akg-pro.ch · neuen AKG CS3 angenehm übersichtlich ist, der robuste Aufbau Langlebigkeit in Aussicht stellt und das System bei Bedarf flexibel

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Page 1: Magazin für AV-Systemintegration - akg-pro.ch · neuen AKG CS3 angenehm übersichtlich ist, der robuste Aufbau Langlebigkeit in Aussicht stellt und das System bei Bedarf flexibel

1 Professional System 4.2013

Diskussionssystem AKG CS3Mit dem modular aufgebauten Diskussionssystem CS3 stellt AKG eine ebenso praxisorientierte wie

budgetfreundliche Lösung für kleine bis mittlere Einsatzszenarien vor. Besondere Aufmerksamkeit wurde

einer einfachen Handhabung gewidmet, was laut Werbung des Herstellers zu einer „efficient and conveniant

communication“ führen soll.

Magazin für AV-Systemintegration

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tem Artikel aus Professional System 4/2013 JULI/AUGUST

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Mit dem umfangreich parametrisierten Kon-ferenzsystem CS5 war AKG in den vergange-nen Jahren weltweit erfolgreich. Anlässlichder Prolight + Sound 2013 präsentierte derzur Harman-Gruppe gehörende Hersteller un-ter der Bezeichnung CS3 ein neues drahtge-bundenes Diskussionssystem, das mit einerbesonders attraktiven Preisgestaltung bei ei-nem gegenüber dem CS5 deutlich reduzier-ten Funktionsumfang weitere Anwenderkrei-se erschließen soll. Bis zu 60 Sprechstellenkönnen an einer Zentraleinheit verwaltet wer-den. Dank mehrerer Betriebsmodi ist das Sys-tem an unterschiedliche Besprechungserfor-dernisse anpassbar.

CS3 BUDreh- und Angelpunkt der neuen AKG-Diskus-sionsanlage ist die Zentraleinheit CS3 BU(Base Unit), mit der bis zu 60 Sprechstellenkontrolliert sowie mit Strom versorgt werdenkönnen. Beim Einbau in ein 19"-Rack nimmtdie Zentraleinheit 2 HE in Anspruch; zweiseitlich montierte Lüfter stellen die Kühlungder Elektronik sicher. Ein An/Aus-Schalter istauf der Gerätevorderseite zu finden; mitStrom (100 bis 240 Volt, 50/60 Hertz) wirddas System über ein mitgeliefertes Kaltgerä-tenetzkabel versorgt.

Die Frontplatte ist sehr übersichtlich gestaltetund stellt mehrere Bedienelemente bereit: PerTipptaster lässt sich die Gesamtlautstärke desSystems in sechs Stufen einstellen, was auchfür eine einfache Filterung (Bässe/Höhen)gilt: Jeweils sechs flankierende LEDs sorgenfür Übersicht. Die Zahl der maximal zeit-gleich freizuschaltenden Delegiertensprech-

stellen lässt sich in vier Stufen (1/2/4/6) va-riieren; Sprechstellen für Vorsitzende sindvon der Begrenzung nicht betroffen.

Einen klärenden Blick in die Bedienungsanlei-tung mögen vier Piktogramme erfordern, dieseitlich neben einem weiteren Taster ange-bracht sind: Zu wählen sind hier die unter-schiedlichen Betriebsmodi (Override, Nor-mal, Free, Request) des CS3-Systems.– Override: Ist die maximale Zahl aktiver

Mikrofone erreicht, wird das zum frühestenZeitpunkt aktivierte Mikrofon stummge-schaltet, sobald innerhalb des Systems einweiterer „Speak“-Button betätigt wird.

– Normal: Sprechwünsche von Delegierten,welche die definierte Maximalzahl aktiverSprechstellen überschreiten, werden auto-matisch auf die Queue-Liste gesetzt.

– Free: Die Mikrofone von bis zu 20 Dele-gierteneinheiten lassen sich simultan öff-nen.

– Request: In diesem Modus kann der Vorsit-zende Sprechstellen aus der Warteschlan-ge aktivieren. Maximal sechs Anfragenwerden im internen Systemspeicher vorge-halten.

Sämtliche Ein- und Ausgänge sind auf derRückseite der Zentraleinheit platziert. Überachtpolige DIN-Anschlüsse lassen sich dieSprechstellen anbinden. Drei gleichwertigeAnschlüsse (CU/DU) für bis zu drei Stichlei-tungen sind an der CS3 BU vorhanden undunterstützen sinnvolle Verkabelungskonzeptegemäß der lokalen Gegebenheiten. ExterneSignale, z. B. ein drahtloses Mikrofon odereine Telefonkonferenzan lage, lassen sichüber einen XLR-Eingang oder zwei Cinch-

buchsen in das System einspeisen; über kor-respondierende Ausgänge (XLR, Cinch) kön-nen eine Beschallungsanlage und/oder einAufzeichnungsgerät beschickt werden. Anden Ausgängen erscheint gegebenenfalls ei-ne Mischung aus dem Floor-Signal (alles,was gesprochen wird) und den von außen indas CS3-System geführten Audiosignalen.

Zwei serielle Schnittstellen gehören ebenfallszur Ausstattung der Zentraleinheit: An dieBuchse „Central Control“ lässt sich eine ex-terne Kamerasteuerung anschließen; den ein-zelnen Sprechstellen werden bei der Erstein-richtung des Systems unter Verwendung eines„ID-Switch“ individuelle Nummern zugewie-sen. Die zweite RS-232-Schnittstelle ist derVerbindung mit einem PC vorbehalten undwird derzeit ausschließlich für Firmware-Up-dates genutzt. Künftig wird bei AKG eineSteuersoftware verfügbar sein – da sich dasGesamtsystem vollkommen problemlos ander Hardware bedienen lässt, werden poten-zielle Interessenten bis dahin mutmaßlich gutauf eine Softwaresteuerung mit GUI verzich-ten können.

CS3 DUDas Kürzel „DU“ steht erwartungsgemäß für„Delegate Unit“. Die formschöne Sprechstelle(170 × 143 × 63 mm) mit sanft ansteigen-dem grau-schwarzen Gehäuse hinterlässt ei-nen robusten Eindruck und ist sehr sauber ver-arbeitet – Vorbehalte gegen das Label „madein China“ scheinen in diesem Fall unange-bracht zu sein. Nicht ganz unerwartet weistder Hersteller auf die Entwicklung in Europasowie auf strenge Qualitätskontrollen hin.

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Vorder- und Rückseite der Zentrale CS3 BU

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Teil der Ausstattung sind ein integrierter Laut-sprecher (2 Watt) sowie zwei Miniklinken-buchsen für den Anschluss von Kopfhörern –zwei Personen können sich somit eineSprechstelle teilen. Die Lautstärke lässt sichübergreifend mithilfe eines seitlich positio-nierten Drehrads regeln. Eine große, gut zu-gänglich Sprechtaste wird von einer läng-lichen LED-Anzeige flankiert: Leuchtet Letzte-re blau, ist die Sprechstelle an dasCS3-System angeschlossen und wird mitStrom versorgt. Ein Aufleuchten in Rot signa-lisiert Sprechbereitschaft, Blinken den Eintrittin die Warteliste. Der LED-Ring am Schwa-nenhals wird in den letztgenannten Zu-sammenhängen ebenfalls aktiv. AproposSchwanenhals: AKG bietet zwei Variantenmit 30 cm (AKG CS321) oder 50 cm (AKGCS521) Länge an. Sprechstelle und Schwa-nenhals werden als Set (AKG CS3 DU 30und AKG CS3 DU 50) verkauft, wobei einenachträgliche Umbestückung möglich ist. DieVerbindung zwischen Sprechstelle undSchwanenhals erfolgt via „Discreet AcousticsModular Plus“ 4-Pin-Anschluss („DAM+“)samt Sicherungsmutter. Die langen Schwa-

3 Professional System 4.2013

K O N F E R E N Z T E C H N I K P R A X I S T E S T

Delegiertensprechstelle CS3 DU 30

Die beiden Schwanenhals-MikrofoneAKG CS321 und AKG CS521

Vorsitzendensprechstelle CS3 CU 30

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nenhalsvarianten verfügen über zwei Biege-stellen und lassen sich somit ergonomischsinnvoll einstellen – AKG verspricht langjäh-rige Stabilität ohne Materialermüdung, diesich im Worst Case in Form von „hängen“ äu-ßern könnte.

An der etwa 1 kg schweren CS3 DU festmontiert ist ein zwei Meter langes Kabel, dasder Verbindung mit der Zentraleinheit odermit einer anderen Sprechstelle dient. EinBuchsenkonterpart erlaubt die Anbindungweiterer Sprechstellen per Daisy-Chaining.Die schwarzen Kabel wirken solide, fallenoptisch jedoch zwangsläufig mehr auf als dieschlanken Cat-Kabel des CS5-Systems. DerHersteller hält Verlängerungen und Adapterin diversen Ausführungen bereit.

CS3 CUDie zum System gehörende „Chairman Unit“unterscheidet sich hinsichtlich ihrer Abmes-sungen nicht von den „normalen“ Sprechstel-len. Allerdings stehen dem Vorsitzendengleich drei Tasten zur Verfügung, die mitunterschiedlichen Symbolen gekennzeichnetsind. Der „Speak“-Button entspricht in seinerFunktion den Delegiertensprechstellen. EinRombus ziert als Symbol den „Priority“-But-ton: Ein kurzer Druck führt hier dazu, dass

die gerade aktive De-legiertensprechstellestummgeschaltet unddie Präsidenten-sprechstelle aktiviertwird. Ein erneuterDruck schaltet denkurzzeitig „ruhigge-stellten“ Sprecherwieder frei. Wird dieTaste mehr als dreiSekunden gehalten,werden die Statusin-formationen (spre-chen, melden, war-ten) aller Delegierten-sprechstellen gelöschtund lediglich die Prä-sidentensprechstellefreigegeben. Der „App rove“ -Bu t t onschließlich sorgt da-für, dass eingehendeRequests der Dele-gierten freigegebenwerden können bzw.der nächste auf derinternen Liste geführ-te Sprecher („next inline“) zu Wortkommt – eine blinken-de LED-Anzeige weist15 Sekunden lang

auf eingehende Anfragen hin.

PraxisBei einem Testaufbau im Konferenzraum desMM Musik-Media-Verlags wusste das CS3auf Anhieb zu gefallen: Ohne Blick in die Be-dienungsanleitung war das neue AKG-Sys-tem gemäß des Mottos „plug and play“ raschaufgebaut, verkabelt und betriebsbereit. Po-sitiv fielen die robusten Steckverbinder auf,die dank einer Überwurfmutter „bombenfest“sitzen, dennoch aber beim Abbau schnell zulösen sind. Die elegant wirkenden Sprechstel-len finden dank ihres Gewichts sowie der aufder Unterseite angebrachten Gummi-Pads gu-ten Halt auf der Tischoberfläche – auch wennein langer Schwanenhals hin und her ge-schwenkt wird, verbleibt die Sprechstelle anihrem Platz.

Angenehm fiel auch der Klang der in dieSprechstellen integrierten Lautsprecher auf:Er ertönt sonorer, als man vorab mit Gedan-ken an die Gehäusegröße vermuten würde.Bass- und Höhenfilterung sowie die globaleLevel-Einstellung an der Zentraleinheit bietenje nach lokaler Raumakustik zusätzliche Ge-staltungsmöglichkeiten. Die zum Einsatz kom-menden Mikrofonkapseln mit nierenförmigerRichtcharakteristik (AKG CK 31, Windschutz

wird mitgeliefert) hinterlassen einen hochwer-tigen Eindruck und ließen im praxisnahenTestszenario keine besondere Rückkop-plungsempfindlichkeit erkennen – ist eineSprechstelle aktiv, wird der eingebaute Laut-sprecher zwecks Schutz vor Feedbacks auto-matisch deaktiviert. LED-Streifen und LED-Rin-ge sorgen für willkommene optische Funk-tionsrückmeldungen.

FazitIn seiner Preisregion hat das seit Ende Mai2013 verfügbare CS3 von AKG nur wenigeähnlich ausgerichtete Wettbewerber – für un-ter 5.000 Euro ist ein kleines System mit 1 ×BU, 1 × CU und 9 × DU sowie einem Verlän-gerungskabel zum Absetzen der lüfterbe-stückten Zentraleinheit erhältlich. Derart gün-stig ist eine Diskussionsanlage andernortskaum zu haben, was in Zeiten chronischknapper Kassen insbesondere den Bedürfnis-sen von Gemeinden und Städten überschau-barer Größen entgegenkommen sollte. Auchmittelgroße Firmen dürften die Preisgestal-tung attraktiv finden – nicht in jedem Szena-rio werden schließlich die zahllosen Featureseines „großen“ Konferenzsystems wie desAKG CS5 benötigt. Dass die Bedienung desneuen AKG CS3 angenehm übersichtlich ist,der robuste Aufbau Langlebigkeit in Aussichtstellt und das System bei Bedarf flexibel er-weitert werden kann, wird von Entscheidernin den anvisierten Einsatzfeldern fraglos er-freut zur Kenntnis genommen werden.

Text: Jörg KüsterFotos: AKG

4Professional System 4.2013

Preise AKG CS3**unverb. Preisempfehlungen

CS3 BU Zentrale, ca. 1.299 EuroCS3 DU 30 Delegiertensprechstelle

mit 30 cm Schwanenhals, ca. 329 EuroCS3 CU 30 Präsidentensprechstelle

mit 30 cm Schwanenhals, ca. 399 EuroCS3 DU 50 Delegiertensprechstelle

mit 50 cm Schwanenhals, ca. 329 EuroCS3 CU 50 Präsidentensprechstelle

mit 50 cm Schwanenhals, ca. 399 EuroCS321 30 cm Schwanenhals für CS3,

Nierenkapsel, ca. 98 EuroCS521 50 cm Schwanenhals für CS3,

Nierenkapsel, ca. 98 EuroCS3EC002 CS3 2 Meter Kabel, ca. 42 EuroCS3EC005 CS3 5 Meter Kabel, ca. 61 EuroCS3EC010 CS3 10 Meter Kabel, ca. 119 EuroCS3EC020 CS3 20 Meter Kabel, ca. 249 EuroCS3EC050 CS3 50 Meter Kabel, 498 EuroCS3EC100 CS3 100 Meter Kabel, ca. 759 EuroCS3ECT002 CS3 2 Meter Kabel mit T-Verbinder,

ca. 95 EuroCS3ECT005 CS3 5 Meter Kabel mit T-Verbinder,

ca. 148 EuroCS3TC CS3 T-Verbinder, ca. 55 EuroCS3LC CS3 Verbinder, ca. 12 Euro