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2 | 2009www.schiffahrtundtechnik.de | 8,50 E | 28. JAHRGANG | April 2009 | 3993

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK

NationalesHafenkonzept

90 Jahre Reederei Jaegers

SchiffstaufeKV HANSEATIC

TMS EILTANK 40 während der Jungfernfahrt auf dem Rhein bei Duisburg am 2. April 2009 |Bild: Reederei Jaegers

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EdIToRIAl

Die Ära Mehdorn ist zu Ende. Das eine Dekade währende Schauspiel „Schmieden des Weltkonzerns Deutsche Bahn“ hatte etwas nibelun-genhaftes. Hartmut Mehdorn in der Rolle des jungen Siegfried vertei-digte bis zuletzt das über 180 Jahre gewachsene Bahnmonopol. Ge-stärkt durch das Bad im ‚Blut’ seiner Gegner - Mehdorn überdauerte in seiner Amtszeit vier Verkehrsminister - hielt er sich für unverwundbar und insofern war es ihm immer egal, wer unter ihm in diesem Amt diente. Ob Reinhard Klimt (1999 – 11/2000), Kurt Bodewig (11/2000 – 10/2002), Manfred Stolpe (10/2002 – 11/2005) oder Wolfgang Tiefensee (seit 2005) - alle lernten die Rambo-Methoden des Hartmut Mehdorn im politischen Tagesgeschäft kennen und traten gegen Kampf-schwert, Morgenstern und Lanze mit Degen, Dolch und Blechschild an. Ihrer vom Gesetzgeber vorgesehenen Aufgabe, Mehdorn zu kontrollie-ren, wurde keiner der Minister gerecht. Auch den illustren Kreis seiner Aufsichtsratsvorsitzenden wählte Mehdorn meist selber aus, immer gestützt durch die Sippenführer im Kanzleramt, Gerhard Schröder und Angela Merkel. Ausgerechnet der von Mehdorn am meisten verachtete Wolfgang Tiefensee kannte die von dem gewerkschaftlichen Feigenblatt überdeckte verwundbare Stelle Hartmuts, und versetzte ihm mit der von Mehdorn unwissentlich inszenierten Abhöraffäre den Todesstoß. Zuvor allerdings zog Brunhilde in der Besetzung Angela Merkel dem bereits angeschlagenen Althelden die schützende Tarnkappe rechtzeitig weg, bevor es zum Äußersten kam. Rasch in die Rolle der Kriemhild wechs-elnd, verdrückte Angela am Todeslager des treuen Hartmut dicke Kro-kodilstränen voll des Lobes und der Anerkennung seiner Leistungen im Kampf um die Bahn, um sich gleich dem jungen Helden Rüdiger Grube zuzuwenden, der Hartmut bereits in seiner Jugendzeit als Knappe und Stiefelputzer gedient hatte.Lässt man die neun Jahre und vier Monate währende Amtszeit von Hart-mut Mehdorn Revue passieren, so ist es in der Tat beachtlich, dass sich der kantige Manager solange an der Spitze der Bahn halten konnte. Von Beginn seiner Tätigkeit an verfolgte Mehdorn eine Unternehmensstrate-gie, die konträr zu den vom Gesetzgeber festgelegten Aufgaben stand. Nach dem Deutsche-Bahn-Gründungsgesetz sollte die DB-Holding in voneinander unabhängig agierende Aktiengesellschaften für den Personenfernverkehr, den Personennahverkehr, den Güterverkehr und den Fahrweg aufgeteilt werden, die selbstständig am Markt agieren. Mehdorn war die weitgehende Selbstständigkeit von Teilunternehmen wie DB-Cargo von Anfang an ein Dorn im Auge. Auch die vorgesehene Trennung von Netz und Betrieb sah Mehdorn als wesentliches Hindernis an, die Kontrolle über das Gesamtunternehmen Deutsche Bahn zu be-halten. Vor dem Hintergrund der aufkommenden privaten Konkurrenz liberalisierter Personen- und Güterverkehrsmärkte hielt es Mehdorn für besser, auf die Aufsplitterung der Bahn zu verzichten und stattdessen einen straff geführten Gesamtkonzern unter Beibehaltung wesentlicher Teile der alten Monopolstrukturen an die Börse zu bringen. Um die lahmende Wirtschaftlichkeit der der gewerkschaftlich organi-sierten Bahnunternehmen zu übertünchen, kaufte Mehdorn 2003 für 2,5 Mrd. EUR den ehemals im Bahnbesitz befindlichen Logistikkonzern Stinnes zurück und übernahm Ende 2005 für 1 Mrd. EUR den US Logis-tiker Bax Global. Mehdorns selbst erklärtes Ziel dieser Aktion war ein

weltweit in allen Sparten füh-rendes Logistikunternehmen: In einer 20-seitigen Beilage zu den wichtigsten deutschen Nachrichtenmagazinen war im Sommer 2007 der Weg der DB von der Adlereisenbahn 1835 zum global player nachzulesen. Ob als Garant für Mobilität auf freien Straßen, als Nr. 1 im europäischen Schienengüter-verkehr, als Nr. 2 der weltweiten Luftfracht oder als Nr. 3 in der Seefracht – „die Deutsche Bahn wird ihre Spitzenposition weiter ausbauen, um als Verkehrsunternehmen weltweit die Nr. 1 zu werden“, so die DB in ihrer Imagebroschüre „Zukunft bewegen“. Da sich dem Größenwahn Mehdorns niemand ernsthaft in den Weg stellte, konnte er seine Ein-kaufstour ungehindert fortsetzen. Neben einst staatlichen Güterbahnen in den Niederlanden und Dänemark landeten private Güterbahnen in Großbritannien, Spanien, Italien, der Schweiz und Polen ebenso in Mehdorns Portfolio wie Speditionen in den neuen EU-Ländern im Osten. Dabei wird den zugekauften Unternehmen, die meist erfolgreich in Marktnischen operieren, rasch jede Eigenständigkeit abgewöhnt. Bestes Beispiel hierfür ist der von erfahrenen Managern erfolgreich geführte Logistikkonzern Schenker, der gegen den erklärten Willen der früheren Führungskräfte mit dem verlustträchtigen Bahnengüterverkehr verwoben wurde und heute eng in die DB Strukturen eingebunden ist. In der Folge verließen exzellente Kenner des weltweiten Logistikmarktes den DB Konzern und wechselten zur Konkurrenz.Die Finanzkrise hat Mehdorns eigentlichen Plan vereitelt, die lästigen Politiker, die er im Tagesgeschäft ohnehin nie ernst genommen hat, mit der Privatisierung los zu werden. Mit seiner an Stasimethoden er-innernden Abhöraktion aller Mitarbeiter hat Mehdorn vor allem die Gewerkschaften gegen sich aufgebracht, die am Ende zu Recht seine Ablösung forderten. Was Mehdorn in dem wenig durchschaubaren Kon-glomerat DB Konzern letztlich angerichtet hat, wird in nächster Zeit zu Tage treten. Zumwinkel und die Post sind hier ein Beispiel und zeigen was auf uns zukommen kann.. Für die Politik sollte dies Anlass sein, sich der ursprünglichen Aufgabenstellungen des Deutsche-Bahn-Gründungs-gesetzes wieder bewusst zu werden, und die DB zukunftgerichtet neu zu strukturieren. Dazu gehört zuallererst eine klar gefasste Aufgabenstel-lung an den neuen Vorstand, die dieser kontrolliert abzuarbeiten hat. Was die deutsche Wirtschaft und die deutsche Bevölkerung als Kunde des Dienstleistungsunternehmens Deutsche Bahn zuallerletzt braucht, ist eine Neuauflage der alten Verhältnisse, etwa indem der alte Chef dem neuen Chef als ‚Bahnflüsterer’ zur Seite steht, oder ihn gar aus alter Verbundenheit als seine Marionette betrachtet. Dass Weltunter-nehmen mit um eigene Führungsstrukturen kastrierten nationalen Tochterunternehmen nicht führbar sind und scheitern müssen, erleben wir aktuell am Beispiel General Motors. Noch ist es Zeit, der DB und dem deutschen Steuerzahler ein vergleichbares Schicksal zu ersparen. Insofern ist Hartmut Mehdorns Rücktritt ein Befreiungsschlag. Möge die Politik ihn nutzen.

MehdornsBefreiungsschlag

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INHAlT

EdIToRIAlMehdorns Befreiungsschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 3

mARKT + mElduNgENPersönliches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 6Auslastung der Wasserstraßen leicht gesunken . . . . . . . . . . . | 8Gefahrgut-Tage in München im Mai 2009 . . . . . . . . . . . . . . . | 8PEMA und TT Club für mehr Sicherheit im Hafen . . . . . . . . . . | 8Linde eröffnet „Giraffenhaus“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 8ZKR informiert über elektronisches Meldeverfahren . . . . . . . . | 8Mastervolt bezieht Kölner Hagen Campus . . . . . . . . . . . . . . . | 8

VERKEHRSpolITIKNiedersächsische Seehäfen investieren in Ausbau . . . . . . . . | 10Parlamentarischer Abend des BÖB zum Hafenkonzept . . . . . | 11Stellungnahmen der Verbände zum nationalen Hafenkonzept . | 12Seaports of Germany: Nordseehäfen kooperieren . . . . . . . . | 14

SCHIfffAHRT + pRAxISJohannes Bruns, OVB Leer: Finanzierung in der Krise . . . . . | 15Frauen in der Binnenschifffahrt: Karin Roth . . . . . . . . . . . . | 16Schwefelarmer Diesel: Umweltschonend und kostenneutral? . | 18SPC analysiert Logistik bei M-real . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 19

RECHT + TRANSpoRT INTERmodAlWSD West: Häfen drohen mit Klagewelle . . . . . . . . . . . . . . | 20Verständnisfrage: Wasserschutzpolizei und Binnenschiffer . . | 21

ImpRESSum ............................................................ | 6

mESSEN + KoNgRESSEVeranstaltungen auf der transport logistic 2009 . . . . . . . . . . . . | 9Bremer Logistiktag: Globalisierung trotz Krise . . . . . . . . . . . | 925 Jahre NWB-Schiffermahl in Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . | 9

TITElTHEmA | TRANSpoRT uNd umSCHlAg AN NIEdERRHEIN uNd wESTdEuTSCHEm KANAlgEbIET

Duisport denkt an Leben nach der Krise . . . . . . . . . . . . . . | 22HGK beginnt mit Hafenerweiterung in Köln . . . . . . . . . . . | 24HGK gibt Kölner Hafenzeitung heraus . . . . . . . . . . . . . . . . | 25Lagerhaus Pegels kombiniert Dienstleistungen. . . . . . . . . . | 26NRW Kanalhäfen melden differenziertes Geschäft . . . . . . . | 27HTAG setzt auf Langzeitstrategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 28Marktsituation für Doppelhüllentanker . . . . . . . . . . . . . . . . | 3090 Jahre Reederei Jaegers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 31Rhenus Partnership investiert in Kraftwerksversorgung . . . . | 32Bunkermarkt: Rhenus übernimmt BP und Castrol . . . . . . . . . | 3325 Jahre CTS Köln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 34Kanalhafen Dortmund trotz Mengenrückgang zufrieden . . . . | 36Hülskens erneuert Hafenspundwand in Lingen . . . . . . . . . | 38Hafen Emmerich: klein, aber leistungsfähig . . . . . . . . . . . . . | 40NAVAL marine bringt Internet und Folienpanele . . . . . . . . . . | 41Bahnprojekt MAEKAS bringt erste Erfolge . . . . . . . . . . . . . . | 42

HAfEN + TRANSpoRT INTERmodAlZeeland Seaports: Ambition und Bescheidenheit . . . . . . . . . | 44+++ CoNTAINERTICKER +++ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .| 46 - 50Kiel startet Containerumschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 46Hamburger Binnenschifffahrt erreicht Rekordergebnis . . . . . | 46EU genehmigt Kombifördermittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 46BASF baut Bahnterminal in Antwerpen . . . . . . . . . . . . . . . . | 48HHLA nimmt vierten Bahnkran in Betrieb . . . . . . . . . . . . . . | 48Kombiverkehr nutzt flexible Fahrpläne . . . . . . . . . . . . . . . . | 49UES Intermodal stellt Universalcontainer vor . . . . . . . . . . . | 50TSG Transfracht mit neuem Internetauftritt . . . . . . . . . . . . . | 50Seehafen Odessa erhält weiteres KV-Terminal . . . . . . . . . . . | 50Contargo plant neues Terminal in Nordfrankreich . . . . . . . . | 50Schweizerische Rheinhäfen für Infrastrukturplanung . . . . . . | 51

Offizielles Mitteilungsorgandes Germanischen Lloyd AG fürdie Binnenschifffahrt Europas

2|2009

mARKTplATzMarktplatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 52, 83Stellenmarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 8, 9 Schiffsbörse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 74, 75Einkaufsbörse | Buyer‘s Guide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 76 - 82

TECHNIK + SCHIfffAHRTMTU – 100 Jahre Antrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 54DETTMER TANK 179 erweitert Doppelhüllenflotte . . . . . . . . . | 56SUK und GL klassifizieren CHRISTOPH BURMESTER . . . . . . . . | 59Familie Haak tauft KV HANSEATIC . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 60DgzRS stellt EISWETTE in Dienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 64MARIA-FRANZISKA fährt Deutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 66Schubschiff EDO erhält Totalumbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 68DLR UND BMW erproben Thermoelektrischen Generator . . . . | 70Rathjens Propeller fertigt Design-Stücke . . . . . . . . . . . . . . | 71Andreas Stake übernimmt KSE Schiffselektronik . . . . . . . . . | 72Glass‘n Fit ersetzt Fensterrahmen mit Klebstoff . . . . . . . . . . | 73

DruckauflageMärz 20096.350 Exemplare

Der Gesamtauflage liegt die Beilage WIWA NEWS der WIWA Wilhelm Wagner GmbH & Co.KGGewerbestrasse 1-3 in 35633 Lahnau bei

HäfEN + bAHNAberle zeigt Entwicklungstendenzen auf . . . . . . . . . . . . . . . | 53

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