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Ausgabe 5 06 | 2011 http://magazin.museum.de MAGAZIN MUSEUM.DE Auswanderermuseum Ballinstadt, Hamburg

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Magazin Museum.de Sommerausgabe 2011

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Ausgabe 5 06 | 2011 http://magazin.museum.de

MAGAZINMUSEUM.DE

Auswanderermuseum Ballinstadt, Hamburg

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m 1970 war die Aktionskneipe Creamcheese in der Düssel-dorfer Altstadt Treffpunkt der Kunstszene, darunter Beuys, Kriwet, Uecker und Richter.

Einige Objekte der damaligen Einrichtung, wie z. B. das Bild der schönen Liegenden von Richter, sind nach dem Umbau und Neuordnung im Museum Kunstpalast zu sehen.

Mit der damaligen Aufbruchstimmung, dem Leben näher zu kommen, laden wir Sie am 30. September zum eintrittsfreien MUSEUMSTREFFEN 2011 im Museum Kunstpalast in Düsseldorf ein. Das Motto lautet »Museen im Wandel«.

Ausgabe Nr. 5, Auflage 6.100

Juni 2011

[email protected] · http://magazin.museum.de

Telefon 02801-9882072

Telefax 02801-9882073

Das deutsche Museumsportal

Uwe Strauch, Dipl.-Inf TU

MAGAZIN MUSEUM.DE

Design: Andrea Wark

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Siegfriedstr. 16

46509 Xanten

Uwe Strauch und Beat Wismer, Direktor des mkp im Museum Kunstpalast vor Richter, PIN UP; Foto: H. Boele

Druck: druckstudio GmbH

www.druckstudiogruppe.com

In diesem Heft:

AuswanderermuseumBallinstadt 6

»Moneta dell Italia unita«Eröffnung in Rom 28

Museum KunstpalastDüsseldorf 44

Museumstreffen 58

Steiff-MuseumGiengen 64

Stiftsmuseum Xanten 72

Manufaktur der Träume 88

Ich möchte mich ausdrücklich beim Museum Kunstpalast bedanken, das den Teilnehmern an diesem schönen Tag die Besichtigung der kompletten Sammlung gestattet.

In lockerer rheinländischer Atmosphäre haben Sie Gelegenheit, sich mit Ihren Kollegen auszutauschen. Anmeldung für Museen unter http://treffen.museum.de.

Wir treffen uns in DüsseldorfUwe Strauch

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BallinStadt:das Museum der Träume

Über fünf Millionen Menschen brachen zwischen 1850 und 1934 aus ganz Europa

über den Hamburger Hafen in die Neue Welt auf, um dort ihr Glück zu finden.

Ihnen ist das BallinStadt Auswanderermuseum auf der Veddel gewidmet.

»Ich stelle es mir ganz spannend vor, nach Amerika zu reisen und dort zu leben. Hättest du auch Lust dazu?«, fragt der zehn-jährige Heinz unverblümt.

Er stammt aus Essen, wo er 1897 das Licht der Welt erblickte, und ist eine von insgesamt acht Puppen, die in historischem Gewand die Besucher des Auswanderermuseums BallinStadt auf ihre Reise nach Amerika einstimmen.

Genau vor vier Jahren, am 4. Juli 2007, eröffnete das prämierte Auswanderermuseum BallinStadt direkt am historischen Ort der ehemaligen HAPAG Auswandererhallen seine Pforten.

Heute ist die BallinStadt fester Bestandteil der Hamburger Muse-umslandschaft und begeistert nicht nur Kulturinteressierte, son-dern alle, die in die spannende Geschichte der europäischen Auswanderung eintauchen möchten.

Registrierung der Auswanderer im großen Hauptgebäude

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Der Raum der Träume

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Welche Wünsche, Träume und Hoffnun-gen hatten die Menschen damals? Was bewegte sie dazu, diese für die damalige Zeit unglaubliche Reise über den Atlantik hinweg zu unternehmen?

In drei rekonstruierten Pavillons auf 2.000 qm Ausstellungsfläche mit inter-aktiven Elementen, multimedialen Erleb-nisstationen, einem kostenlosen Fami-lienforschungszentrum und über 1500 Originalexponate lässt das Auswanderer-museum ihre bewegenden Geschichten wieder aufleben und schlägt dabei den Bogen von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft.

Das größte Gasthaus der Welt

Die Geschichte der BallinStadt begann vor hundert Jahren, als Albert Ballin, General-direktor der Reederei HAPAG, im Ham-burger Hafen das größte Gasthaus der Welt errichten ließ: die legendären Aus-wandererhallen.

Viele tausend Menschen aus ganz Europa, die sich aufgrund wirtschaftlicher, politi-scher oder religiöser Gründe zu einer Aus-wanderung entschlossen hatten, kamen hier jede Woche an und warteten auf die Abfahrt ihrer Schiffe.

Ursprünglich umfasste das Gelände 25.000 qm und bestand aus 15 Gebäu-den: Empfangsgebäude, fünf Schlaf- und Wohnpavillons, zwei Hotels, Speisehalle, Kirche, Musikpavillon, Verwaltungsge-bäude, Lazarett, Gepäckschuppen und Stall. Nach der Erweiterung um 1907 waren die Auswandererhallen auf 30 Gebäude angewachsen. Bis zu 5.000 Menschen konnten hier gleichzeitig untergebracht werden. Die Auswande-rerhallen waren für die meisten der Aus-wanderer die letzte Heimstätte auf dem europäischen Kontinent und mit dem neu erhofften Glück zum Greifen nah, auch der »Hafen der Träume«.

oben: Speisesaal 1910links: Nachbau Schiffskabine 2. Klasse um 1910; unten: Nachbau Zwischendeck um 1870

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Maritime Geschichte der Hansestadt

Die Idee, an diesem besonderen Ort diesen wichtigen Teil der maritimen Geschichte Hamburgs wieder aufleben zu lassen, wuchs über die Jahre zu einem konkreten Vorhaben heran. So begann das Staatsarchiv Hamburg 1999 zunächst damit, die Hamburger Passagierlisten in einem aufwendigen Verfahren zu digi-talisieren und über das Internet öffent-lich zugänglich zu machen. Seit Januar 2007 werden die Hamburger Passagier-listen im Internet von The Generation Network GmbH gezeigt, zu finden unter www.ancestry.de. Die Datenbank ist nun verknüpft mit den digitalen Bildern der Passagierlisten, so dass jeder Interessent sich das Bild der originalen Passagierliste ansehen kann.

2004 erarbeitete die »Stiftung Hamburg Maritim« dann ein Konzept, das auf der Idee einer Public-Private-Partnership basierte. »Als es uns gelang, private Sponsoren für das Projekt zu begeistern und ein Unternehmen zu finden, das bereit war, eine Ausstellung ohne städ-tische Zuschüsse zu betreiben, war die BallinStadt beschlossene Sache«, berich-tet Reinhard Wolf, Syndikus der Handels-kammer und Vorstandsvorsitzender der Stiftung zu diesem Zeitpunkt.

Die Stadt übernahm drei Viertel der ins-gesamt rund zwölf Millionen Euro Inves-titionskosten, die aus dem Sonderinvesti-tionsprogramm Hamburg 2010 bestritten wurden. Ein Viertel der Gesamtinvestitio-nen wurde durch private Sponsoren auf-gebracht, in erster Linie von der Hapag-Lloyd AG sowie der Aurubis AG (damals: Norddeutsche Affinerie), dem Hamburg Airport und der Hamburger Feuerkasse.

Mit diesen Mitteln wurden drei Pavillons nach alten Plänen originalgetreu wieder aufgebaut und die Ausstellung sowie der BallinPark und der eigene Barkassenan-leger eingerichtet. Glücklicherweise sind alle Baupläne und Baubeschreibungen aus dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhun-derts erhalten geblieben, so dass die drei Pavillons als originalgetreue Rekonstruk-tion wieder errichtet werden konnten.

Um Raum für die Ausstellung zu gewin-nen, erhielten zwei der Gebäude Glasku-ben, die die Innenhöfe überdachen. Der historische Pavillon 13/14 aber entstand in der Form, wie er vor 100 Jahren erbaut worden war. Hier wurden auch die erhal-tenen Backsteine wieder verbaut.

Das Konzept der multimedialen und inter-aktiven Ausstellung wurde von der leisu-reworkgroup GmbH entwickelt, deren Tochtergesellschaft nun das Museum ohne jegliche staatliche Zuschüsse betreibt. Natürlich können nicht all die Geschich-ten der über fünf Millionen Menschen, die über Hamburg in die Neue Welt reisten, in der BallinStadt erzählt werden.

Deshalb entwarf die leisureworkgroup ein Konzept für die Wiedererstehung eines

Teils der ehemaligen Auswandererhallen, das auch den Hamburger Senat sofort überzeugte. Stellvertretend für die vielen Geschichten der Auswanderer wurden Protagonisten in der Ausstellung geschaf-fen, die die Besucher des Museums auf ihrer Reise begleiten, von dem Ausgangs-punkt in den einzelnen Herkunftsländern bis hin zum Leben in der Neuen Welt. So wie »Heinz«, den wir am Anfang des Bei-trages kennengelernt haben.

Lebendige Ausstellung

Das Herzstück der BallinStadt ist die in Haus 2 befindliche große Auswanderer-ausstellung, die nicht nur vom Aufbruch in der Heimat und die Reise in die Neue Welt erzählt, sondern auch der Frage nachgeht, wie es in der neuen Heimat weiterging und ob sich die Träume und Wünsche erfüllt haben. Die Besucher begegnen dabei den Schicksalen der Aus-wanderer stets auf Augenhöhe.

»Die große Herausforderung für uns war«, so Jens Nitschke, der kreative Kopf und Geschäftsführer der leisurework-group, »die Menschen der damaligen Zeit nahe an unsere heutigen Besucher heranzuführen. Denn nur wenn man selbst berührt ist, schafft man Verständnis für das Leben anderer und vergangene Zeiten.«

Dies ist dem Team der leisureworkgroup mit seiner Ausstellung gelungen. Denn schon im Eingangsbereich der Haupt-ausstellung begegnen die Besucher den Beweggründen der Auswanderer auf einer persönlichen Ebene. Im »Raum der Träume« erzählen die einzelnen Auswan-derercharaktere als multimediale Puppen, von ihren Wünschen und Hoffnungen

Besucher mit »Heinz«

Dovenfleet in Hamburg, 1883, Quelle: Denkmalschutzamt Hamburg Bildarchiv

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und den Gründen, warum sie ihre Heimat verlassen haben. Auffällig dabei ist, dass die Träume der damaligen Auswanderer, sich kaum von den Wünschen der Men-schen der heutigen Zeit unterscheiden.

Im weiteren Rundgang laden die Aus-wandererpuppen die Besucher ein, ihren Lebensbahnen zu folgen. Viele weitere interaktive und multimediale Erlebnissta-tionen wie Hörspiele, Videoeinspielungen und Sound-Duschen erzählen von dem damaligen Leben in den Auswanderer-hallen und den einzelnen Stationen bis in die neue Heimat. Dazu gehören über 1.500 Originalexponate, die das Team der leisureworkgroup und der BallinStadt seit 2004 erworben oder von Besuchern für die Ausstellung zur Verfügung gestellt bekommen hat.

»Die BallinStadt ist eine lebendige Aus-stellung, laufend kommen neue Exponate hinzu oder wir erweitern die Ausstellung um Elemente, die auch seitens der Besu-cher angefragt werden«, so Volker Rei-mers, Geschäftsführer der Betriebsgesell-schaft BallinStadt.

2008 wurde deshalb die Ausstellung um das Thema »Auswanderung nach Süd-amerika« erweitert und die Besucher können nun erfahren, wo und wie sich deutsche Auswanderer in Argentinien, Brasilien und Chile ein neues Leben auf-

bauten und welchen Einfluss sie auf ihre neue Heimat ausübten. Eine weitere Eigenentwicklung der leisureworkgroup, die eigentlich nur für Kinder gedacht war, kommt bei allen Altersgruppen sehr gut an: Das interaktive Auswandererspiel »Simmigrant«, bei dem Besucher in den »virtuellen Charakter« eines Auswande-rers schlüpfen und selbst den Herausfor-derungen begegnen, die die Menschen vor über 100 Jahren auf ihrer Reise über-stehen mussten.

Im vergangenen Jahr konnte dank der Unterstützung der Hamburger Morgen-sprache der Handelskammer Hamburg und der Behörde für Kultur und Medien zudem ein neuer Ausstellungsteil eröffnet werden. Das Innere des Schiffrumpfes in der Hauptausstellung wurde umgebaut und zeigt fortan die unterschiedlichen Reisebedingungen in erster, zweiter und dritter Klasse während der Überfahrt in die Neue Welt vor über 100 Jahren. Besucher können hautnah die Entwick-lung von minimalistischen Zwischendeck-Unterkünften auf einem Großsegler um 1870 bis hin zur komfortablen 2. Klasse-Kajüte auf einem Schnelldampfer um 1910 erleben.

Im historischen Teil der Ausstellung in Haus 3 befinden sich die Rekonstruktion der Empfangssituation in den Auswan-dererhallen und der große Schlafsaal, in

dem die Besucher alles über das Leben in den Auswandererhallen zwischen 1901 und 1934 erfahren. Zudem können sich die Besucher dort im eigenen Familien-forschungszentrum auf die Spuren ihrer Ahnen begeben und an mehreren Com-puterterminals selbstständig in einer Vielzahl an digitalisierten Daten wie den Hamburger Passagierlisten kostenfrei recherchieren.

Die BallinStadt ist also weit mehr als eine Geschichtsausstellung. Sie ist Stadtent-wicklungsprojekt, Anziehungspunkt für Touristen, »kultureller Leuchtturm«, Bau-stein einer »Maritimen Erlebniswelt«, und ein spezieller Erinnerungsort Hamburgs. »Vor allem aber ist die Ausstellung eine Hommage an die Menschen, die es wag-ten und wagen, das eigene Schicksal in die Hand zu nehmen und bereit sind, Neues zu probieren, sich Herausforderun-gen zu stellen, Fremdem offen zu begeg-nen und einen eigenen Weg zu gehen. Damals wie heute«, so Volker Reimers.

AUSWANDERERMUSEUM BALLINSTADTVeddeler Bogen 2 · 20539 HamburgTelefon 040/3197916-0www.ballinstadt.de

Öffnungszeiten: täglich, auch an Sonn- und FeiertagenApr–Okt: 10–18 Uhr; Nov–Mrz: 10–16:30 Uhr

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Grüße aus der Neuen Welt: Postkarten, Haus 2

New York Ladenszenerie, Haus 2

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1914 wird Margaretha Sauthoff in Kapstadt als erstes Kind

ihrer deutschstämmigen Eltern geboren. Der Vater hatte sich als Techniker bei der Eisenbahn-Companie in Deutsch-Südwest-Afrika beworben, die Mutter war, nach einer klassischen Ausbildung für Höhere Töchter, als Wirtschafterin der Zweigstelle der Woermann-Linie nach Lüderitzburg angenommen worden. An Bord des Schif-fes lernen die beiden sich kennen und hei-raten bald nach der Ankunft in der evan-gelischen Kirche in Lüderitzburg.

Der Erste Weltkrieg brachte erst einmal Internierung für die junge Familie mit sich. Häufig musste sie in andere Lager umziehen und wurde schließlich in Wind-huk sesshaft. Dort verlebten sie jedoch eine angenehme Zeit: eine deutsche Schule, ein deutscher Kindergarten, Turn-verein und Gesangsverein sorgten für viel Zerstreuung und Geselligkeit.

Nach Ende des Krieges sollte der Vater sich zwischen der Annahme der englischen

Staatsbürgerschaft oder der Ausweisung aus Afrika entscheiden. In der Zwischen-zeit waren zwei weitere Kinder geboren worden, doch trotz der schlechten wirt-schaftlichen Situation in Deutschland wollten sie dort einen Neuanfang wagen, so dass die Familie zu den Großeltern nach Lübeck reiste. Dort waren die Ver-

hältnisse noch schlimmer als gedacht. Es gab keine Arbeitsmöglichkeiten, der Ver-lust der so lieb gewonnenen Freiheit wird zusätzliches Fernweh geschürt haben, so dass man sich nach kurzer Zeit zur erneu-

ten Ausreise entschloss: diesmal nach Bra-silien. Dort solle es viel Land geben, gute Verdienstmöglichkeiten und Freiheit.

Nach der Ankunft in Porto Alegro eine weitere Ernüchterung. Auch hier war es längst nicht so rosig wie erhofft. Das versprochene Land war weit entfernt, mit Pferd und Ochse ging es durch den unwirtlichen Urwald. Doch auch dort waren sie nicht richtig.

Ihr endlich erreichtes neues Heim bestand aus einem massiven Steinhaus ohne Fenster und mit Wellblech bedeckt. Das Gelände war völlig von Bäumen umschlos-sen, fruchtbare Erde war kaum vorhan-den, so dass die nächsten Wochen mit der Rodung des Waldes verbracht wurden.

Und was taten die Kinder? Sie waren für die Aufsicht über das Feuer zuständig. Das Herdfeuer durfte nicht verlöschen. Ansonsten führten sie ein wirklich freies, ungezwungenes Leben. Zur »nächstge-legenen« Schule ritt man auf dem Pferd,

häufig verbummelten sie ihre Tage mit schaukeln auf Lianen. Doch die Freiheit hatte ihren Preis: schon die kleinen muss-ten ein Leben wie die Erwachsenen füh-ren: Kochen, putzen, auf die jüngeren Geschwister aufpassen, all das gehörte zum regulären Ablauf der kleinen Mar-garetha. Sandflöhe waren allgegenwärtig

und nur in äußersten Notfällen wurde ein Arzt gerufen – dessen Ankunft jedoch einige Stunden benötigte.

Schnell mussten die Auswanderer erken-nen, dass die Arbeit ohne fremde Hilfe unmöglich war. Nach-barn mit erwachse-nen Söhnen hatten es einfacher, aber alleine war all die körperlich schwere Arbeit nicht zu bewältigen. Nach

kurzen Aufenthalten in anderen brasili-anischen Städten ließ sich Familie Sau-thoff in Uruguay nieder, wo der Vater eine Anstellung in einer Maschinenfabrik erhielt.

Große Geschichten in der BallinStadt1924 wurden Margaretha und ihr Bru-der von Montevideo aus nach Deutsch-land zurückgeschickt. Ohne Koffer, nur mit wenigen Kleidern in Segeltuch ein-geschlagen, machten die beiden Kinder sich auf den weiten Weg nach Europa. Angst oder Einsamkeit verspürten sie dabei nicht – alles war ein großes Aben-teuer und es gab auf dem Schiff so viel zu entdecken. Kurze Zeit nach der Ankunft in Deutschland stand den Geschwistern die härteste Entscheidung gegenüber: sie wurden unter den Großeltern »ver-teilt« und sahen sich nur zu wenigen Anlässen.

Als der Vater 1927 von seiner Neuver-heiratung schrieb, kehrte ihr Bruder umgehend nach Uruguay zurück, wo er bis zu seinem Lebensende 2008 blieb. Margaretha jedoch entschied sich für die neue, alte Heimat bei ihren Großeltern.

Rückblickend ist für sie die Zeit in Bra-silien die schönste ihres Lebens. Das Gefühl von Freiheit und Sorglosigkeit hat sie jahrelang vermisst, der Geschmack des Essens liegt ihr auch heute noch auf der Zunge. Heute lebt sie mit ihrer Toch-ter in Hamburg.

Margaretha Sauthoff mit ihrem jüngerem Bruder 1926 in Deutschland

Margaretha Sauthoff 1931

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Herr Nitschke, wie würden Sie die Unternehmensphilo-sophie der lwg beschreiben?

In unseren Entwicklungen und Konzeptionen steht immer der Mensch im Mittelpunkt. Ihn gilt es zu erreichen – mit der Fas-zination der Themen, die wir vermitteln. Wir schaffen einen transparenten Kokon des Wissens, der sich schon bei der ersten Betrachtung, dem ersten flüchtigen Blick enthüllt und in sei-nem Inneren die ungeahnten Facetten der Themen umhüllt, die durch unsere Besucher erobert werden.

Gilt das für alle Ihre Ausstellungen?

Unser Portfolio ist zugegeben nicht auf die klassische Muse-umsentwicklung und Ausstellungsgestaltung beschränkt.

In den vergangenen Jahren haben wir einige große Nature Science Center entwickelt und geplant, so dass erste Unterwas-seraquarium weltweit oder das UNESCO Welterbe Zentrum im Spreewald. Der Gewinn der Ausschreibungen dieser Projekte führte natürlich dazu, dass wir uns verstärkt auch in der Gestal-tung und Entwicklung von Naturwelten und Naturzentren einen Ruf erarbeitet haben.

Aktuell sind wir mit der Planung für ein modernes und öko-logisch beispielhaftes Nature Science Center in Schleswig-Hol-stein beauftragt, welches auf innovative Weise den Besuchern die Landschaft, die Kultur der Region und die Verknüpfung von unterschiedlichen Lebenswelten vor Augen führt.

Welchen Umfang deckt Ihr Leistungsportfolio hierfür ab?

In unseren Büros in Hamburg und Mainz entwickeln wir gemein-sam mit unseren assoziierten Architekten von der Architektur über die Konzeption und Design bis hin zur Umsetzung die gesamten Ausstellungen. Für die jeweiligen Fachinhalte arbei-ten wir eng mit den jeweiligen Museen oder Instituten zusam-men und stellen je nach Projektumfang weitere Freelancer ein.

Ein für uns faszinierendes Projekt, welches uns auch sehr stolz genacht hat, ist das neue Ozeaneum in Indien. Unsere Ent-würfe für Ausstellung und die gesamte Architektur haben dazu geführt, dass wir das einzige Planungs- und Designbüro aus Europa sind, welches in die letzte Runde der Ausschreibung gekommen ist.

Herr Reimers, Ihr Fachgebiet ist in der Ausstellungsent-wicklung etwas ungewöhnlich, oder?

Da haben Sie recht! Eine wesentliche Komponente in der Ent-wicklung unserer Ausstellungen, Museen und Science Cen-tern ist auch schon bei Planungsbeginn eine Optimierung von Betriebsabläufen und die Integration in bestehende Betriebe.

Wir haben bei den unterschiedlichsten Projekten auch die Betriebskonzeptionen entwickelt bzw. die Ausstellungen auf einen optimierten Betriebsfluss hin entwickelt.

So sind neben einem eigenständigen und erfolgreichen Design auch andere Faktoren wie Erweiterbarkeit, Instandhaltung und täglicher Umgang mit den Exponaten und Ausstellungseinhei-ten integraler Bestanddteil unserer Planungen.

Porträt der leisureworkgroup | lwgBüro für Konzeption, Planung und Design von modernen Museen und Erlebniswelten

Ein Gespräch mit Jens H. Nitschke und Herr Volker Reimers, Geschäftsführer der leisureworkgroup

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Diese sind ganz entscheidend für eine hohe Besucherzufrieden-heit – und nicht zu vergessen: auch die Zufriedenheit der Mitar-beiter in den einzelnen Häusern nimmt zu.

Herr Nitschke, die lwg besteht aus mehreren Unterneh-menseinheiten, was ist darunter zu verstehen?

Mit der leisureconsult beraten wir Museen und entwickeln Machbarkeitsstudien für künftige Projekte, ebenso werden mit der leisuremedia auch Leistungen einer klassischen Werbeagen-tur für Auftragskunden abgedeckt – nur mit dem Unterschied, dass wir uns auf Museen und Ausstellungen konzentriert haben und so auch die notwendige Ansprache der potentiellen Besu-cher genau kennen.

So entwickeln wir für einen Großteil der Projekte auch die Mar-ketingkonzepte und die werbliche Umsetzung. Aus unserer Erfahrung hat sich dies sehr gut bewährt, da wir so bereits sehr frühzeitig in der Ausstellungsplanung schon die wesentlichen Botschaften für die künftigen Besucher entwickeln können und diese über unsere PR-Abteilung den Medien vermitteln können.

Herr Reimers, welchen Stellenwert haben die touristi-schen Konzeptionen in Ihrem Hause?

Die touristischen Konzeptionen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeiten. Oftmals sind die von uns entwickelten Objekte gleichzeitig auch touristischer Anker für die Entwicklung oder Stärkung eines Stadtteils oder einer Region. Die BallinStadt oder das Nature Science-Center in Schleswig-Holstein sind ein gutes Beispiel hierfür. Mit einem Erfahrungsschatz von mehr als

18 Jahren in Betrieb, Entwicklung und Gestaltung sind wir hier-für sehr gut aufgestellt.

Herr Nitschke, zum Schluss – was ist ihr aktuell span-nendstes Projekt?

Spannend sind alle Projekte für uns – wir sind mit Leidenschaft Designer und Planer. Im eigentlichen Wortsinne gibt es aber ein besonders spannendes Projekt: unsere neue Ausstellung »Top secret – Die Welt der Geheimdienste«. Auf Basis einer der größ-ten Sammlungen weltweit verwirklichen wir einen faszinieren-den Einblick in die Welt der Spionage, von der Vergangenheit bis in die Gegenwart und geben einen spannenden Ausblick auf die Zukunft. Neben dem »International Spy Museum« in Washington wird dies die größte Ausstellung zu diesem Thema weltweit werden.

Wir danken für das Gespräch.

Mit Büros in Hamburg und Mainz beschäftigt die lwg zur Zeit 23 Mitarbeiter.Jens H. Nitschke ist Geschäftsführer und zeichnet verantwortlich für die Konzeption und Gestaltung der Arbeiten der lwg.Volker Reimers ist als Geschäftsführer für die betriebliche Planung und Optimierung zuständig.

kontakt:leisureworkgroup | lwgVeddeler Bogen 220539 Hamburgwww.leisureworkgroup.de

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ASISI

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ASISI

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Das im Jahr 1720 aus der Kurfürstlichen Kunstkammer ausgegliederte Kupfer-stich-Kabinett in Dresden ist eine der ältesten und bedeutendsten grafischen Sammlungen der Welt und das älteste Museum für graphische Künste im deutschsprachigen Raum. Der Bestand umfasst etwa 515.000  Blätter (Zeich-nungen, Kupferstiche, Lithographien, Radierungen, Holzschnitte, Siebdrucke, Mappenwerke, grafische Folgen, Künst-lerplakate, illustrierte Bücher und künst-lerische Fotografien) aus acht Jahrhun-derten von mehr als 11.000  Künstlern, darunter Werke von Albrecht Dürer, Lucas Cranach  d.Ä., Hans Holbein  d.J., Remb-randt, Rubens, Goya, Caspar David Fried-rich und Ludwig Richter.

Bereits im 16. Jahrhundert hatten die sächsischen Herrscher begonnen, Kunst auf Papier zu sammeln und zunächst ein »Zentrum der Bilddokumentation« der fürstlichen Wissensansprüche und Welt-vorstellungen angelegt. Später trat der künstlerische Anspruch in den Vorder-grund. Großen Aufschwung nahm die Sammlung, als August der Starke 1720 ein eigenes Museum dafür begründete. Er richtete im Zwinger eine Art Univer-salmuseum ein und brachte dort die naturwissenschaftlichen Sammlungen, die Bibliothek und eben auch das Kupfer-stich-Kabinett unter.

Über die Jahrhunderte und auch über die DDR-Zeit konnte der Bestand erwei-tert und der internationale Charakter der Sammlung erhalten werden. Von 1945 bis 2003 war das Kupferstich-Kabinett im Gebäude der Kunstgewerbeschule an der Güntzstraße in Dresden untergebracht. Seit 2004 befindet sich das Kupferstich-Kabinett inklusive Ausstellungsräumen, Depots und einem Studiensaal im Resi-denzschloss. Seit 2009 werden das Kup-ferstich-Kabinett und die Gemäldegalerie Alte Meister in Personalunion von Prof. Dr. Bernhard Maaz geleitet.

Für die jährlich drei bis vier Wechselaus-stellungen stehen im sanierten 2. Ober-geschoss zwei Räume zur Verfügung. Besucher gelangen zunächst in einen langen, schmalen Raum mit Fenstern und Schrägen, anschließend in einen ebenfalls rechteckigen Raum mit eher gleich lan-gen Seiten. Für Ausstellungen setzen die Kuratoren auf ein mobiles Wandsystem, das sich flexibel aufstellen lässt und aus-stellungsspezifische Oberflächengestal-tungen ermöglicht.

Zum Einsatz kommt das Ausstellungssys-tem mila-wall Serie 100. Die von MBA entwickelte mila-wall Modulbautech-nik eignet sich besonders für derartig anspruchsvolle Anforderungen. Innerhalb

kurzer Zeit können mit dieser Technik modulare Raumstrukturen ohne sichtbare Systemtechnik gebaut werden. Die her-vorragende Qualität dieser Wände, die in anderen Einrichtungen zum Teil unverän-dert schon zwanzig Jahre im Einsatz sind, gewährleistet eine Kontinuität in der Nut-zung, die von keinem anderen Wandsys-tem erreicht wird. Somit entspricht dieses Wandsystem allen ökonomischen wie ökologischen Anforderungen und liefert den Beweis dafür, was echte Nachhaltig-keit zu bewirken vermag.

Die räumliche Planung der Wechsel-ausstellungen liegt in den Händen der Kuratoren, die sich nach der inhaltlichen Gestaltung häufig Unterstützung von externen Kreativen holen. »Die Ausstel-lung entsteht dann im Dialog«, so Dr. Petra Kuhlmann-Hodick, Konservatorin im Kupferstich-Kabinett. »Unsere räumli-che Situation stellt immer wieder die Her-ausforderung, wie wir mit den Fenstern und den Dachschrägen umgehen. Wollen wir die Fenster zubauen? Wie können wir die Akzente im Raum setzen? Wie passen Exponate, Farben und Räume zusammen, um den Besucher zu leiten und gleichzei-tig für Ästhetik zu sorgen?«

Vom Glück der Räume …

Ausstellungsgestaltung im Kupferstich-Kabinett Dresden

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Leichte Bauweise

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die Schwelle überwunden, bleibt er im Schnitt rund 30 Minuten«, so Prof. Dr. Bernhard Maaz.

Mit den Sonderausstellungen hat das Kupferstich-Kabinett aber schon häu-fig für Aufmerksamkeit gesorgt und konnte beispielsweise für »Mannes Lust und Weibes Macht« innerhalb von vier Monaten 85.000 Besucher verzeichnen. »Natürlich ist die Zahl der Besucher für uns nicht allein ausschlaggebend für den Erfolg einer Ausstellung«, so Dr. Maaz. »Wir reflektieren auch auf die Experten-meinung unsere Fachkollegen und die

Presseresonanz, nicht nur zur Eröffnung, sondern insbesondere auch während der Laufzeit der Veranstaltung.«

Das in Dresden eingesetzte Ausstellungs-system mila-wall Serie 100 hat eine Bau-höhe von 2.500 mm und steht in den verschiedenen Wandbreiten 260 mm, 420 mm, 900 mm und 1.200 mm zur Verfügung. Es hat wiederablösbare und streichfähige Oberflächen für wiederholte individuelle Gestaltungen. Die Wandfu-gen des modularen Systems lassen sich auf Wunsch mit einem fast unsichtba-ren Fugenband überkleben. Dadurch erscheint nach dem Überstreichen der

Gebaut wird dann mit der mila-wall Aus-stellungstechnik, die allen Anforderun-gen gerecht wird. Die Räume provozieren mit ihrer Form zur Schaffung von Sicht-achsen, um so die Wirkung bestimmter Exponate zu betonen und dem Besucher thematisch zu führen. Kompromisse sind dabei nicht nötig, die mila-wall Ausstel-lungswände passen sich optimal in das Gesamtkonzept ein – frei im Raum oder verbunden mit der Architektur.

Dazu Dr. Claudia Schnitzer, ebenfalls Konservatorin im Kupferstichkabinett: »Wir müssen die Räume immer wieder

neu schaffen und sehen dabei die Aus-stellungsgestaltung grundsätzlich als kre-ativen Prozess – eigentlich eine glückliche Situation.«

Das ist auch wichtig, denn der Besu-cher will zum Besuch der Ausstellungen überzeugt werden. Er kommt mit einem Kombiticket ins Residenzschloss und hat damit Zugang zum Hausmannsturm, dem Neuen Grünen Gewölbe, der Türckischen Cammer  sowie den Sonderausstellun-gen.  Steuert er nicht gezielt eine Son-derausstellung im Kupferstich-Kabinett an, so will er am Eingang überzeugt werden, dass sich der Besuch lohnt. »Ist

Wandflächen mit wasserlöslicher Dis-persionsfarbe eine erhabene fugenlose Wandfläche als makelloser Bildträger. Die Wandmodule lassen sich wegen des geringen Eigengewichts und in Verbin-dung mit ihrer Nut-Feder-Einhängetech-nik einfach und schnell montieren.

Der umlaufende Multifunktionsrahmen aus Aluminium gewährleistet hohe Stabi-lität der Wand und schützt vor Beschädi-gungen im Kantenbereich. Somit ist eine extrem hohe Lebensdauer der Wände gewährleistet. Sollen an den Wänden besonders schwere Exponate befestigt

werden, sind Wandmodule mit Massiv-holzeinlagen lieferbar.

Diese Ausstellungswände der mila-wall Serie 100 sind mit kapazitiver Alarmtech-nik ausgestattet, die die beidseitige Nut-zung gewährleistet. Die gesamte Alarm-technik ist in die Wand integriert und von außen nicht sichtbar.

Vom 9. April bis 13. Juni 2011 kommt das Wandsystem für die Ausstellung »Picasso Künstlerbücher« im Kupferstichkabinett zum Einsatz.

Info:www.skd.museum

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LED im Museum – ein Paradigmenwechsel?

Im Jahre 1987 führte ERCO den Eclipse-Strahler ein, der heute noch in vielen Museen verwendet wird. Dies spricht für die Langle-bigkeit und Nachhaltigkeit des Produkts. Neu waren damals die Niedervolt-Technik, die Wechsellichtköpfe und das umfangrei-che museumsspezifische Zubehör.

2011 stellt ERCO der Museumswelt die Logotec-Familie vor: Dies ist die erste ERCO-Strahlerfamilie, die ausschließlich für LEDs entwickelt wurde. Diese Strahlerentwick-lung unterscheidet sich grundsätzlich von vorherigen Lösungen, da wir es bei der

LED (Licht emittierende Diode) nicht mehr mit einer normalen Lampe, sondern mit Halbleitern, die sich auf Platinen befinden und elektronisch betrieben werden, zu tun haben. Die Langlebigkeit der LED-Leuchten mit einer Lebensdauer von 60.000 Stunden, der nicht mehr notwendige Lampenwechsel, die UV-freie Strahlung und die reduzierten Anschlussleistungen sind wesentliche Vor-teile von LED-Lösungen.

Stehen wir vor einem Paradigmenwechsel? Ersetzt die LED-Beleuchtung viele bisherige Anwendungen mit Halogen-Glühlampen im Museum? Die Ergebnisse erster bereits reali-sierter Museumsbeleuchtungen sind sehr viel-versprechend. Da die Logotec-Strahler wie gewohnt in den ERCO Stromschienen betrie-ben werden können, treten keine zusätzli-chen Installationskosten auf. Aufgrund der Dimmbarkeit am Strahler und dem einfachen Wechsel der Spherolitlinsen zur Änderung der Lichtcharakteristik (Narrow Spot, Spot, Flood, Wideflood, Ovalflood, Wallwash) ist dies auch eine wirtschaftliche Lösung für Dauer- und Wechselausstellungen.

Um den neuen Anforderungen im Museum gerecht zu werden, hat ERCO zum 1.1.2011 eine neue Abteilung »Museum und Gale-rien« gegründet. Als Leiter dieses Segments konnte Dr. Wolfgang Roddewig gewonnen werden, der sich schon seit vielen Jahren in seiner alten Funktion als Regionalleiter in Berlin dem Thema Museum gewidmet hat. Seine Tätigkeit als Privatdozent an der TU Berlin unterstreicht die Kompetenz, die ERCO für diesen Markt erforderlich hält.

Der Durchbruch der LED-Technik, den wir zur Zeit erleben, stellt wohl die größte Umwäl-zung in der Lichttechnik seit Jahrzehnten dar. Bei der Umsetzung dieser Fortschritte in praxisgerechte LED-Werkzeuge übernimmt ERCO eine Führungsrolle. Dieser Paradig-menwechsel kann auf den ERCO-Seminaren diskutiert werden, die unter dem Titel »Seh-komfort als Qualitätskritrium der Museums-beleuchtung« in Museen durchgeführt wer-den. Die nächsten Termine können unter der angegebenen Adresse erfragt werden.

Dr.-Ing. Wolfgang RoddewigLeiter Segment [email protected] · www.erco.com

1987: NV-Eclipse-Strahler 2011: LED Logotec Strahler

Dr. Roddewig erklärt LED-Beleuchtung im Showroom Berlin

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tune the light

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Premiere für Logotec LED Strahler – die erste Strahlerse-rie von ERCO, die konsequent um die LED, das Leuchtmittel der Zukunft, herum konstruiert wurde. Mit einem Design, das der innovativen Lichttechnik Ausdruck verleiht. Das flache Gehäuse aus Aluminiumguß integriert das Betriebsgerät und sorgt mit ausgefeiltem

Wärmemanagement für lange Lebensdauer. Hochleistungs-LEDs in Warmweiß oder Tages-lichtweiß bieten Lichtströme von bis zu 1080 lm bei nur 14W Anschlußleistung – eine vergleichbare Niedervolt-Halogenlampe benötigt 50W. Nur bei ERCO gibt es die besonders effiziente LED-Lichttechnik aus Kollimatoren

und Spherolitlinsen – mit sechs Lichtverteilungen von narrow spot bis wide flood, oval flood und wallwash: Für kreative Lichtkonzepte mit effizientem Sehkomfort.

www.erco.com/led

Logotec LED

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Italien feiert: »La moneta dell`

Italia unita«Kleine Objekte erzählen große Geschichte –

inszeniert von ATELIER BRÜCKNER

Magazin Museum.de machte sich selbst ein Bild von der feierlichen

Eröffnung der Ausstellung in Rom

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Aus Anlass der 150-jährigen Gründung des Staates Italien prä-sentiert die italienische Zentralbank Banca d´Italia die glanz-volle Jubiliäumsschau »La moneta dell` Italia unita – dalla lira all` euro«. Die von ATELIER BRÜCKNER gestaltete Ausstellung wurde am 4. April durch den italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano im Palazzo delle Esposizioni in Rom eröffnet. Wert- volle Münzen, Medaillen und Banknoten aus ver- gangenen Jahrhunderten erhalten hier ihren großen Auftritt, aber auch die aktuelle Wäh-rung, der Euro, wird einbezogen und hinsichtlich seiner Bedeu-tung für Italien vorgestellt.

Die wissenschaftlich fundierte Ausstellung, die hochkarätige Exponate unter anderem aus dem Archiv der Banca d`Italia, dem Staatsarchiv und dem Museo Nazionale Romano vereint, soll nicht nur den versierten Numismatiker ansprechen, sondern bei einem breiten Publikum Interesse für die italienische Währungs-geschichte wecken. Es gilt, den Blick auf kleine Objekte zu len-ken, hinter denen große Geschichte steht.

Auf 500 Quadratmetern Aus-stellungsfläche erhält der Besu-cher einen intuitiven Zugang zu Historie und Gegenwart der italienischen Währung. Der prachtvoll inszenierte Hauptraum »Monetary Uni-fication« ist der italienischen Währungsvereinigung gewid-met und bietet einen Überblick über das Zeitgeschehen von 1796 bis zum Jahr 1999. Drei Nebenräume nehmen Einzel-aspekte der Zahlungsmittel in den Fokus und weisen, jeweils entsprechend der intendierten inhaltlichen Aussage, eigen-ständige, themenspezifische Raumbilder auf.

Durch ein korinthisches Säu-lenportal betritt der Besucher zunächst den großzügigen, klar gegliederten Hauptraum.

Eine aufwendig ausgearbeitete, dreidimensionale Zeitleiste umgreift den annähernd quadratischen Saal, gibt ihm Halt, Struktur und Rhythmus. Nach oben ausgestellte Zahlen zeich-nen sich plastisch vor den goldgefassten Wänden ab. Die Zahlen bieten Orientierung im Raum und nehmen zwischen sich die Geschichte zweier Jahrhunderte auf, die mittels Text, Abbildun-gen und an intergrierten Medienstationen erzählt wird.

Weitere Medienstationen sind inselartig über den Raum verteilt. Sie greifen Einzelthemen der Zeitleiste heraus und eröffnen jeweils einen vertiefenden Dialog mit ausgestellten Objekten. So wird beispielsweise in Kontext mit einer Präzisionswaage und verschiedenen Wechselkursbüchern ein interaktives Brett-spiel angeboten: Bei einer fiktiven Reise durch das Italien des frühen 19. Jahrhunderts erhält der Besucher einen Eindruck von den Schwierigkeiten, die zwangsläufig mit dem Umtausch von Münzen verbunden waren – rund 200 verschiedene Währun-gen zählte Italien bis zur Staatsgründung im Jahr 1861.

Überraschende Exponate stellen in Frage, was selbstverständlich scheint:

Geld passt in die Hosentasche. Nicht so auf den Yap-Inseln in Mikronesien.

Dort kann das Steingeld bis zu vier Meter Durchmesser haben.

An der Gestaltung der Ausstellung beteiligt im Team von ATELIER BRÜCKNER:

(von links nach rechts) Caterina de Manuele, Uwe R. Brückner, Eberhard

Schlag, Matt Schwab (Projektleiter).

Nicht im Bild: Sabine Loucka und Nana Wiesert (Ausstellungsgrafik) sowie das

Team der Lichtdesigner von LDE Belzner Holmes und das Team der Medien-

designer von ToDo.

In unersetzlichen Unikaten blättern – hier das ausgestellte Album mit Originalfotos

sämtlicher Angestellter der Banca Nazionale von 1868 – das wird möglich

durch multimediale Aufbereitung.

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Einzelne thematische Medienstationen lassen den Besucher interaktiv in die Historie eintauchen. Die Inhalte der ausgestell-ten Originaldokumente und der Handelswert historischer Zah-lungsmittel werden auf spielerische Weise begreifbar.

Prof. Eberhard Schlag und Prof. Uwe

R. Brückner mit dem Gründungsdo-

kument der italienischen Währungs-

union, 1862

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Fulminant wird italienische Geschichte im Zentrum des Haupt-raumes am Unification-Monument inszeniert. Begleitet von einer feierlichen Klangcollage ziehen eindrucks-volle, filmische Bilder die Aufmerksamkeit des Besuchers auf sich. Ein emotionaler Zugang zum komplexen Prozess der monetären Vereinigung Italiens entsteht.

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Die Timeline: Vertiefende Informationen bietet eine detailreich ausgearbeitete Zeitleiste mit inte-grierten Exponaten, die den gesamten Ausstellungsraum umgreift. Beginnend mit ersten Eini-gungstendenzen unter Napoleon 1796, über das Staatsgründungsjahr 1861, bis zur Einführung des Euro vor gut zehn Jahren wird Italiens Geschichte nachvollziehbar. Sie wird unter den Aspek-ten »International«, »National« und »Daily Life« vorgestellt, denen jeweils eine eigene Farbe zugewiesen ist, nämlich ehrwürdiges Gold, dunkles Blau und ein belebend-freches Magenta.

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Der Raum »Manufacturing coins and banknotes«, ganz in mystisches Blau getaucht, bietet einen Einblick in Präge- und Druckwerk-stätten vergangener Jahrhunderte und verdeutlicht deren Exklusivität – bis zum heutigen Banknotendruck. Im Zentrum der Präsen-tation stehen zwei historische Druckmaschinen.

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Als Raum im Raum präsentiert sich die so genannte Schatzkammer. Sie ist gleich einem Tresorraum kühl in silbernen Farbtönen gehalten. Rechteckige Felder, in die Vitrinenbänder eingelassen sind, erinnern an Schließfächer und verleihen dem Raum eine gleichmäßige, durchgängige Struktur.

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Ein digitales Knistern umfängt den Besucher schließlich im futu-ristisch inszenierten Raum »Money today«. Hier geht es um die heutige monetäre Vernetzung und das aktuelle Bankenwesen – ganz ohne Exponate.

Farbige Pixel schwirren über die dunklen Wände, werden größer und verschmelzen zu Fragen, die der Besucher einzeln aufru-fen kann. Er ist Chef einer Schaltzentrale. Am elf Meter langen Medientisch laden 17 verschiedene Touch-Points zur Interaktion ein. Sie können sowohl einzeln als auch gleichzeitig bedient werden. Je nach ausgewähltem Inhalt verändert der ganz in Anthrazit gehaltene Ausstellungsraum seine Ausstrahlung: von geheimnisvoll mystisch bis zu farbenfroh keck. Interaktiv, mit spielerischer Neugier taucht der Besucher in das komplexe Ban-kenwesen ein.

PALAZZO DELLE ESPOSIZIONIEingang: Via Milano 9ARom, ITALIEN

Öffnungszeiten:Sonntag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag: 10 – 20 UhrFreitag und Samstag: 10 – 22.30 UhrMontag: geschlossen

Eintritt: freiFo

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LED-Licht lässt die Kunst strahlen

Mit einer lichtdurchfluteten Eingangshalle empfängt das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg seine Gäste. Neue Sichtachsen ermöglichen den Besuchern eine bessere Orientie-rung und lassen viel Tageslicht in das historische Gebäude. Eine moderne Lichtlösung mit dem LED-Lichtsystem Supersystem von Zumtobel unterstützt die moderne Innenarchitektur. Thomas Frey, der technische Leiter des Museums, betont: »Eine LED-Lösung haben wir von Anfang an favorisiert und haben durch die kompetente technische Unterstützung von Zumtobel nun ein sehr attraktives Ergebnis.«

»Mehr Licht« war der Ansatz des Hamburger Architekturbüros MRJ-Architekten, das unter anderem mit der Umgestaltung der Eingangsbereiche beauftragt war. In Zusammenarbeit mit der Innenarchitektin Renate Müller wurde das Museum in mehre-ren Bauabschnitten erneuert. Ehemalige Abstellflächen wurden zu modernen Verwaltungsräumen, die Museumsleitung bekam einen Anbau im Innenhof. Ein besonderes Highlight ist nun das

neue Hauptportal, das mit dem angrenzenden Foyer zu einem hellen, besucherfreundlichen Eingangsbereich mit Büchershop und Sonderausstellungsfläche umgebaut wurde. Das mehr als 130 Jahre alte Museum für Kunst und Gewerbe zählt mit durch-schnittlich 250.000 Besuchern im Jahr zu Europas führenden Museen seiner Art.

Die historischen Stuckdecken wurden komplett freigelegt und restauriert, vorgesetzte Gipskartonwände herausgenommen und Zwischentüren in die Seitenflügel versetzt. Anhand vorhandener Reste konnten die ehemals in die Wände integrierten Pilaster mit ihren Sockeln und Kapitellen komplett rekonstruiert werden. Zurückhaltend integrierte Sonderleuchten sorgen mit einer indi-rekten Deckenaufhellung für eine angenehme Atmosphäre.

Von der Museumsdirektorin Professor Sabine Schulze stammt die Idee, das LED-Supersystem von Zumtobel zu verwenden. Mit dem multifunktionalen LED-Supersystem wird der Stromver-brauch auf ein Minimum beschränkt. Lediglich 2,5 Watt nehmen die Leuchtdioden auf, die jeweils in Dreiergruppen an der Unter-seite der Pendelleuchten angeordnet sind. Nach unten gerichtet ergeben sie eine angenehme Grundbeleuchtung ohne schädliche UV- oder IR-Strahlung. Um Kunstobjekte ganz gezielt und aus verschiedenen Richtungen auszuleuchten, lassen sie sich einzeln herausziehen und exakt auf ein Objekt ausrichten. Für die Aus-stellungsvitrinen wurden das Supersystem angepasst und integ-riert sich nun unauffällig und effektiv in die Rahmenkonstruktion.

Bauherr: Stadt HamburgArchitektur Masterplan: MKG Architekten, HamburgArchitektur Sanierung Museum: MRJ Architekten, HamburgLichtplanung Masterplan: Peter Andres Lichtplanung, HamburgLichtlösung: Zumtobel Supersystem in abgependelter Ausführung mit je drei LED-Superspots a 2,5 Watt und regelbarer indirekter Beleuchtung, Sonderleuchten für die Flure und Verkehrsbereiche

ZUMTOBEL LICHT GMBHGrevenmarschstrasse 74–78 · D-32657 LemgoTelefon +49 (5261) 212-0 · Telefax +49 (5261) 212-9000E-Mail: [email protected] · www.zumtobel.de

Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg mit neuer Lichtlösung

Sonderleuchten sorgen in den Fluren für eine ansprechende, indirekte Decken-

beleuchtung.

Das Aluminium-Schienensystem des Supersystems integriert sich optimal in

die Architektur und garantiert mit seinem UV- und IR-strahlungsfreien Licht

eine schonende Beleuchtung der Exponate.

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Intelligente Lichtlösungenvon Zumtobel sind in perfekter Balance von Lichtqualität und Energieeffizienz – in HUMANERGY BALANCE.

www.zumtobel.de

Im Zusammenspiel mit intelligenten Lichtsteuerungen entstehen dynamische Lösungen, die Lichtqualität und Energieeffizienz optimal verbinden.

Leistungsstarke LED-Produkte von Zumtobel

faszinieren durch hohe Effizienz, hervorragende Farbwiedergabe,

Wartungsfreiheit und anspruchsvolles Design.

ARCOS LED für schonende und effiziente Beleuchtung (in Kunst und Kultur) mitexzellenter Lichtqualität

Strahlersystem ARCOS - funktionales Design für perfekte Lichtlösungen in Kunst und Kultur.Design: David Chipperfield

ARCOS Wallwasher in reduzierter, schlanker Bauform für gleichmäßige vertikale Ausleuch-tung von Flächen und Wänden.

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Wahrscheinlich findet man heute kaum noch Verantwortliche, die nicht über die Grundzüge des UV- und Lichtschutzes gut Bescheid zu wissen meinen. Aber sind alle gut gemeinten Maßnahmen auch immer gut gemacht? Oder sind manche leider doch nur ein Feigenblatt?

Sicherlich, eine Maßnahme ist besser als keine Maßnahme, aber lassen Sie uns doch einmal einige an sich bekannte Zusammenhänge verknüpfen.

Nach DIN/EN 5031 wird UV-Strahlung unterteilt in UV-C-VUV von 100 bis 200 nm, UV-C-FUV von 200 bis 280 nm, UV-B von 280 bis 315 nm, UV-A von 315 bis 380 nm. Außerhalb der DIN-Definition spricht von 1 bis 100 nm von UV-EUV oder XUV, der so genannten extremen UV-Strahlung. Sichtbares Licht ist hier von 380 bis 780 nm definiert. Manche Litera-turstellen definieren sichtbares Licht erst ab 400 nm1.

Fensterglas, heute in der Regel Floatglas auf Kalk-Natron-Basis, ist nur zwischen ca. 300 und 2.800 nm für UV, VIS und IR Strahlung durchlässig2. Berücksichtigt man die Untersuchungen von Judd, aus Hilbert 19973, zu den relativen Schädigungsfak-toren, so wird schnell deutlich, dass auch jenseits des nach DIN definierten UV-Berei-ches großes Schadpotential vorhanden ist. In idealisierter Weise bedeuten die Ergeb-nisse, dass ein z.B. mit 389 nm bestrahlter Gegenstand 90mal schneller altert als ein mit 546 nm bestrahlter!

Da das spektrale Helligkeitsempfinden des menschlichen Auges als Glockenkurve ausgebildet ist, mit einem Maximum bei 555 nm (spektraler Hellempfindlichkeits-grad = 1), wird bei gleicher Energiedichte eine grüne Lichtquelle mehr als 800 mal stärker wahrgenommen als eine blaue bei 410 nm oder eine rote Lichtquelle bei 750 nm4 (spektraler Hellempfindlichkeitsgrad = 0.0012)5. Die Empfindlichkeitskurve eines Luxmeters ist diesem Helligkeitsempfinden des Menschen nachempfunden6.

Um also den »berühmten« 50-Luxwert zu erreichen, müsste deshalb eine nur bei 405 nm strahlende Lichtquelle, im Ver-hältnis zu einer nur bei 546 nm strahlende Lichtquelle tatsächlich jedoch soviel Ener-gie abstrahlen, dass sie eine 73.125-fach höhere Schädigung bewirken würde7! Hier wird deutlich, wieso eine undiffe-renzierte Betrachtung des 50-Lux-Wertes verhängnisvoll sein kann.

Nach Abwägung dieser Überlegungen ist es sicherlich sinnvoll, die schädigende Strahlung soweit in den Bereich des sicht-baren Lichtes hinein zu filtern, wie dies ästhetisch möglich ist. Angesichts der geringen Empfindlichkeit des menschli-chen Auges im kurzwelligen Bereich des sichtbaren Spektrums, kann, in der Regel ohne bedeutende ästhetische Einbußen, auch die Schadstrahlung bis 400 nm und, je nach Objekt, Lichtklima der Umgebung und Filterqualität, durchaus auch bis zu einer Filterkantenlage von 405 oder 410 nm gefiltert werden.

Herkömmliche UV-Schutzverglasungen, meist auf Basis von PVB-Folien haben ihren 1% Filterkantenfußpunkt bei 380 oder gar schon bei 365 nm. Bei 400 nm liegt die Transmission dieser Verbundglä-ser bereits wieder bei ca. 65 bis 90%; der relative Schädigungsgrad wird hier also bestenfalls auf ca. 39 reduziert.

Dem gegenüber erbringt schon unsere Standard-UV++Schutzscheibe einen er-heblich besseren, effektiveren und dau-erhaften Schutz. Unsere Standardgläser haben einen 1%-Kantenfilterfußpunkt bei 400 nm, der Schädigungsgrad des damit gefilterten Lichtes sinkt auf 0,6! Für kriti-scheres Ausstellungsgut sind aber auch Gläser mit einem 1% Filterkantenfuß-punkt bei 405 oder 410 nm realisierbar.

Zusätzlich können unsere UV++Schutz-gläser mit verschiedenen IR- und VIS-Filtern sowie den unterschiedlichsten Gläsern kombiniert werden, so dass wir heute dem Ideal eines optimierten und ästhetisch ansprechenden Strahlungs-schutzfilters sehr nahe kommen, der nur noch die Transmission des wichtigsten sichtbaren Lichtes bei einer minimierten Restmaterialschädigung zulässt.

Hinzu kommt, dass bei herkömmlichen Gläsern mit UV-Schutz auf Basis von nor-malen PVB-Folien die Schutzfunktion im Laufe der Zeit abgebaut wird8. Bei unseren UV++Schutzgläsern mit speziell dotierter PVB-Folie ist das nicht der Fall. Durch die hohen Bindekräfte im Absorber des Dotie-rungsmaterials ist dieses extrem beständig. In Xenon-Alterungstests wurde die 150-Jah-res-Äquivalenz bereits überschritten.

Bei unseren Möglichkeiten im UV-Schutz-bereich steht das Objekt und seine (Ihre) Bedürfnisse im Vordergrund. Ob Sie eine Lösung mit einfachem Floatglas, mit mundgeblasenen oder mit entspiegelten Gläsern oder ganz ohne Glas suchen (St. Ullrich und Afra Augsburg, Schne-ckenkapelle), erstklassiger UV Schutz bedeutet, die Wahl zu haben.

Mehr Informationen finden Sie unter: www.museumsglas.de

1 Hans Rudolf Ris, Beleuchtungstechnik für Praktiker, VDE Verlag, 2008 Seite 182 Pilkington Glaskompendium, Technische Informationen und Hintergründe rund um das Thema Glas. Ausgabe: 1, Juni 20023 Judd, aus Hilbert 1997, relative Schädigungsfaktoren: 546 nm / 1; 436 nm / 22; 405 nm / 60; 389 nm / 90; 365 nm / 135 festgelegt wurde dies an Hand der Schädigungemenge (z.B. gemessenen Farbveränderungen, Versprödung etc..4 Hans Rudolf Ris, Beleuchtungstechnik für Praktiker, VDE Verlag, 2008 Seite 215 Prof. Dr.-Ing. Peter Ott Hochschule Heilbronn, Technische Optik http://to.hs-heilbronn.de/wiki/ HellempfindlichkeitsgradSpektraleEmpfindlichkeitDesAuges6 Hans Rudolf Ris, Beleuchtungstechnik für Praktiker, VDE Verlag, 2008 Seite 4097 546 nm = relativer Schädigungsfaktor 1 = V(�) ca. 0.975; 405 nm = relativer Schädigungsfaktor 60 = V(�) ca. 0.0008; 0.975 V(�) / 0.0008 V(�) = 1.218,75 x Schädigungsfaktor 60 = Schädigungsfaktor 73.1258 Pilkington Basisgläser 2011, Seite 205: UV-Transmission nach DIN EN 410: ...Die Strahlungsdurchlässigkeit im UVA-Bereich beginnt bei Pilkington

Optilam™ bei ca. 360 nm. ... Die zuvor genannten Werte gelten für den Neuzustand unserer Produkte. Bei der Anwendung der Verglasung muss die Einflussmöglichkeit weiterer Strahlungsquellen auf das zu schützende Objekt, etwa das natürliche oder künstliche Licht, mit einbezogen werden.

UV- und Lichtschutz: Gefahr erkannt?

Gefahr doch nicht wirklich gebannt?

Matthias Rothkegel, Anne Kaiser; Rothkegel Glas GmbHRolf Sandner; BFI, Büro Freier Ingenieure

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Die kostenlose Appfür alle

deutschen MuseenSommer 2011: Familie Schmidt unter-wegs im Urlaub, irgendwo in Deutschland.

Mutter Lena:»Sag mal Micha, weißt Du, welche Museen hier in der Nähe sind?«

Vater Micha: »Moment, ich schau mal eben im iPhone nach. Bei museum.de gibt es ein App, das direkt Kontakt mit der Datenbank aufnimmt. In einer Minute wissen wir Bescheid!«

Lena: »Gib doch unserem Moritz das iPhone. Er sucht ein Museum aus und sagt uns gleich, ob es dort gerade eine interessante Ausstellung gibt.«

Moritz (9): »Lasst uns doch ins Eisenbahn-Museum fahren, das ist ganz in der Nähe. Ich freu mich schon.«

Die App von museum.de wird im Sommer 2011 verfügbar sein –

kostenlos für Besucher und Museen. Den genauen Starttermin

geben wir demnächst bekannt.

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museum.de

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Seit seiner Wiedereröffnung im Jahre 2001 steht das Museum Kunstpalast für vielseitige und aufsehener-regende Ausstellungen und eine breitgefächerte und

umfangreiche Sammlung.

Das Museum Kunstpalast befindet sich mitten im Ehrenhof, Düsseldorfs traditionsreichstem Ort der Kunst, direkt am Rhein im Herzen der Landeshauptstadt Düsseldorf. Mit seinen ca. 9.000 m² Ausstellungsfläche und dem integrierten Konzertsaal Robert-Schumann-Saal mit 900 Sitzplätzen zieht es sowohl ein kunstinteressiertes Publikum aus ganz Deutschland und Europa, wie auch auf lokaler Ebene Besucherinnen und Besu-cher aus dem gesamten Rhein/Ruhr-Gebiet an.

Im Jahre 1998 wurde die Stiftung Museum Kunstpalast als erste Public-Private-Partnership im Kulturbereich durch die Stif-ter Stadt Düsseldorf und der E.ON AG ins Leben gerufen. Nach-dem im Mai 2001 die METRO Group und die Evonik Industries AG (Stifter bis 2009) als weitere Stifter hinzukamen, wurde im September 2001 das Museum Kunstpalast mit dem komplett renovierten Ausstellungsflügel und integrierten Robert-Schu-mann-Saal wiedereröffnet.

Seither hat das Museum Kunstpalast mit neuen Ausstellungskon-zepten von sich reden gemacht und sich mit Ausstellungen wie »Dalí und die Magier der Mehrdeutigkeit« (2003), »Caravaggio. Auf den Spuren eines Genies« (2006), »Bonjour Russland. Fran-zösische und Russische Meisterwerke 1870–1925 aus Moskau und St. Petersburg« (2007), »Diana und Actaeon – Der verbo-tene Blick auf die Nacktheit« (2008), »Zerbrechliche Schönheit. Glas im Blick der Kunst« (2008) und »le grande geste! Informel und abstrakter Expressionismus 1946–1964« (2010) einen inter-nationalen Ruf erarbeitet.

Museum

oben: Netsuke, Kurtisane und

Dienerin, 1. Hälfte 19. Jh.,

Museum Kunstpalast, Düsseldorf,

Sammlung Skulptur

und angewandte Kunst

links: Dirck Hals,

Lustige Gesellschaft,1628,

Museum Kunstpalast, Düsseldorf,

Gemäldegalerie

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Die Sammlung des Museum Kunstpalast beinhaltet Werke aus den Bereichen Gemälde, Moderne, Graphik, Skulptur und Angewandte Kunst sowie dem Glasmuseum Hentrich. Der Bestand der Gemäldegalerie von der Frührenaissance bis zur klassischen Moderne spiegelt die Geschichte der Malerei in Europa und besonders in der Kunstmetropole Düsseldorf. Sie umfasst mehr als 2.500 Ölgemälde und 350 Ölskizzen. Zu den besonderen Schätzen der Gemäldegalerie gehören Werke von Peter Paul Rubens, Giovanni Bellini, Lucas Cranach, Caspar David Friedrich und Adolf Menzel.

Der weitaus bedeutendste Teil der Graphischen Sammlung gilt der Sammlung Krahe, die seit dem Jahre 1932 als Dau-erleihgabe der Kunstakademie Düsseldorf im Museum Kunst-palast beheimatet ist. Die komplette Graphische Sammlung umfasst heute mehr als 80.000 Blätter vom 15. Jahrhundert bis zum heutigen Tage und beinhaltet Werke von Künstlern wie Raffael, Carl Blechen, Adolf Menzel, Wassily Kandinsky, Ernst Ludwig Kirchner und August Macke.

Die »Moderne Abteilung« wurde im Jahr 1970 gegründet und schenkt der Kunst der Gegenwart seitdem besondere Auf-merksamkeit. Die Bestände der Modernen Abteilung spannen mit über 3.000 Gemälden, Skulpturen, Objekten, Installatio-nen, Fotografien und Videoarbeiten einen weiten Bogen über das gesamte 20. Jahrhundert bis hin zur unmittelbaren Jetzt-zeit. Glanzlichter lokaler Kunst, wie zum Beispiel Gert. H. Woll-heim und Walter Ophey, stehen in einem spannungsreichen Dialog mit internationalen Meisterwerken von zum Beispiel Franz Marc und August Macke.

Kunstpalast

oben: Gert Wollheim, Abschied von Düsseldorf, 1924,

Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Sammlung Moderne Kunst

ganz oben: Gustav Klimt, Junge Dame im Sessel, 1896,

Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Graphische Sammlung

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Lucas Cranach d.Ä., Ungleiches Paar, um 1530, Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Gemäldegalerie

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Yves Klein, Schwammrelief, 1960, Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Sammlung Moderne Kunst, © VG Bild-Kunst, Bonn 2011

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Peter Paul Rubens, Venus und Adonis, um 1610, Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Gemäldegalerie, Sammlung der Kunstakademie Düsseldorf (NRW)

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Alessandro Mendini, Poltrona di Proust, 1931,

Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Sammlung Skulptur und angewandte Kunst

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Blick in die Ausstellung »Neue Farben. Eine Auswahl aus der Sammlung Kemp«, links: Otto Piene, Gelb, teurer Freund, 1989/90,

Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Sammlung Moderne Kunst, Sammlung Kemp, Foto: Andreas Schiblon

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Der systematische Aufbau einer Sammlung mittelalterlicher Plastiken in Düsseldorf begann 1928 mit der Neuordnung des städtischen Kunstbesitzes und der Eröffnung des Kunstmuse-ums am Ehrenhof. Damals beschloss man, den wenig bedeu-tenden Skulpturenbestand des Kunstgewerbemuseums zu einer eigenständigen Sammlung zu erweitern. Der Bereich der früh- und spätmittelalterlichen Marien- und Heiligendarstel-lungen umfasst insgesamt über 1300 Exponate von der Klein-bronze bis hin zu lebensgroßen Figuren aus der Zeit des 11. bis 19. Jh und bildet den Schwerpunkt der Sammlung.

Das Museum Kunstpalast beherbergt mit dem Glasmuseum Hentrich eine der weltweit renommiertesten Glasausstellungen und nach dem Victoria and Albert Museum die umfassendste Glassammlung Europas. Die Entwicklung der Glaskunst vom Luxusglas vorrömischer Zeit bis zum Studioglas der Gegenwart wird hier breit und fast lückenlos präsentiert.

Um diese Vielfalt an Inhalten auch jungem und erwachsenen Publikum zu vermitteln, verfügt das Museum Kunstpalast über eine sehr anerkannte Pädagogik-Abteilung, die bereits seit den 1960er Jahren besteht und sich seither immer weiterentwickelt hat. Die Abteilung versteht sich als Bindeglied zwischen dem Museum und seinen Besuchern, deren Wissenslust, Entdecker-freude und Kreativität sie unterstützen und anreden möchte. Ihre Programme und Aktionen beziehen sowohl die Museums-sammlungen als auch die Sonderausstellungen mit ein und berücksichtigen unterschiedliche Altersgruppen, Bedürfnisse, und Bildungsvoraussetzungen.

Aufgrund von erforderlichen R e n o v i e r u n g s - maßnahmen war der Samm- lungs f l üge l des Museum Kunstpa last über zweieinhalb Jahre nicht der Öffentlichkeit zugängl i ch . Seit Anfang Mai sind diese Renov i e rungen nun abge-schlossen und der Sammlungs-flügel erstrahlt im neuen Glanz. Kunstinteressierte Besucher in-nen und Besucher werden eingeladen, in der wiedereröffneten Sammlung Museum Kunstpalast eine Auswahl von 450 Glanz-stücken der umfangreichen Sammlung in neuer, chronologi-scher Hängung wieder oder neu zu entdecken.

Zu den Höhepunkten der Sammlungspräsentation gehören zum Beispiel die Rubensgalerie mit den Gemälden »Himmel-fahrt Mariae« und »Venus und Adonis«. Weitere Höhepunkte bilden die Räume, die von Künstlern selbst gestaltet wurden, wie der von Nam June Paik, der seine Multimonitorinstalla-tion Fish Flies on Sky (1983-1985) unter einer Raumdecke anbrachte, oder der Raum mit Werken von Joseph Beuys sowie der von Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker errichtete ZERO-Lichtraum, der seit 1992 zum festen Bestand der Samm-lung in Düsseldorf gehört.

Besondere Aufmerksamkeit verdienen zudem die verschie-denen künstlerischen Arbeiten aus dem legendären Cream-cheese-Künstlerlokal (1967–1977) sowie die von Thomas Schütte geschaffene Rauminstallation Mobiliar für ‚One Man Houses‘ (2005).

oben: Alexej Jawlensky, Mädchenporträt, 1909, Museum Kunstpalast,

Düsseldorf, Sammlung Moderne Kunst ©VG Bild-Kunst, Bonn 2011

links: Ziege; Marta Klonowska, Düsseldorf 2008,

Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Glasmuseum Hentrich, ©Marta Klonowska

unten: »Diagonale«; Entwurf Stanislav Libenský, Ausführung Jaroslava

Brychtová, Zelezný Brod, Tschechoslowakei, 1989,

Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Glasmuseum Hentrich

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Franz Xaver Messerschmidt, »Der Gähner«, Wiesensteig bei Geislingen um 1775, Bronze, schwarz patiniert

Foto: Stefan Arendt

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Nam June Paik, Fish Flies on Sky, 1983-1985, hinten Mercury von Nam June Paik,

Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Sammlung Moderne Kunst ©Nam June Paik Estate, New York, 2010 Foto: Stefan Ahrendt

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oben: Hermann Joseph Kuhna, lost one, 1997, Museum Kunstpalast, Sammlung Moderne Kunst,

© VG Bild-Kunst, Bonn 2011, Foto: Andreas Schiblon

Motiv aus der aktuellen Werbekampagne zur Neueröffnung: Badende als 3-D-Aufsteller im Kögraben.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch in Düsseldorf!

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oben: Andy Warhol, Joseph Beuys, 1983, Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Sammlung Moderne Kunst,

© The Andy Warhol Foundation for The Visual Arts / Artists Rights Society (ARS) New York, 2011

STIFTUNG MUSEUM KUNST PALAST Ehrenhof 4–5 40479 Düsseldorf Telefon +49(0) 211-899 62 50 Telefax +49(0) 211-892 95 04 E-Mail [email protected]

Di–So 11–18 Uhr , Do 11-21 Uhr

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Christine Streuli, Kunst Palast, 2007, © Christine Streuli

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Das bundesweite Museumstreffen am 30. Sep

MUSEUMSTIM MUSEUM K

Das deutsche Museumsportal lädt als Veranstalter erstmals zum bundesweiten Museumstreffen in Düsseldorf ein. Dazu möchten wir Sie und bis zu sechs weitere Mitarbeiter Ihres Museums herzlichst ein-laden. Die Teilnahme ist kostenlos.

Zum Thema »Museum im Wandel« werden ausgewiesene Experten unter-schiedlicher Disziplinen referieren. Ziel der Veranstaltung ist, Kommunikation und Erfahrungsaustausch zwischen den Mitarbeitern der verschiedenen Museen zu fördern.

Die Vortragsreihe im stimmungsvollen Robert-Schumann-Saal wird grundsätzli-che Gedanken zum Museum aufgreifen:

Wo ist »das Museum« heute und wohin wollen wir. Wer sind heute unsere Besu-

cher und welche sollen in Zukunft dazu kommen. Wie gestalten wir das Museum zeitgemäß und wie wird es fit für die Zukunft. Welchen Anspruch haben wir an uns selbst, damit dieses Ziel erreicht werden kann? Wir möchten diese offe-nen Fragen aus verschiedenen Blickwin-keln beleuchten.

Begleitend dazu werden Ihnen inno-vative Museumslieferanten aus dem Bereich Museumstechnik beratend zur Seite stehen.

Am 30. September sind Sie einfach Gast und können sich im gesamten Museum frei bewegen. Während der Veranstal-tung kann die gesamte neu gestaltete Ausstellungsfläche des Museum Kunst-palast von allen Teilnehmern kostenlos besucht werden.

UNSER HERZLICHER DANK GEHT AN UNSERE SPONSOREN

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ptember 2011 von 9–16.30 Uhr in Düsseldorf

TREFFEN.DEKUNSTPALAST

WIR FREUEN UNS AUF IHREN BESUCH!

Es erwartet Sie die Ausstellung »Weltklasse! Die Düsseldorfer Malerschule 1819–1918« und die Neupräsentation der Sammlung des Museums.

Lichtdurchflutete Räume. Die Kunst im Umfeld als Begleiter für kreative Gedan-ken. Ein lebendiges Museum – im Innen-hof lädt ein großer Springbrunnen zum Verweilen ein. Nehmen Sie sich auch die Zeit für eine Tasse Kaffee oder ein Mittag-essen in der gegenüber liegenden Kan-tine von EON.

Was Ihre Kollegen aus anderen Museen dazu meinen? Fragen Sie sie doch einfach vor Ort in Düsseldorf. Vor Ihnen liegt ein Tag mit interessanten Vorträgen und anre-genden Gesprächen – mit einer gesunden Distanz zum eigenen Museum.

Für den Abend bietet sich an, die nahe Rheinpromenade, die Altstadt oder die Kö zu besuchen.

Zutritt zur Veranstaltung haben die Muse-umsmitarbeiter, deren Begleitung und die Fachleute der Museumslieferanten.

Für den kostenlosen Einlass melden sich Museen bitte an unter http://treffen.museum.de

Foto: Stefan Arendt

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DIE REFERENTEN BEIM

Time-slot für die Kultur – Museen zwischen Eventmarketing und Forschungsauftrag

Prof. Dr. G. Ulrich Großmann, Generaldirektor Germanisches Nationalmuseum Nürnberg

Endstation Sehnsucht – warum Museum Szenografie braucht.

Prof. Uwe Brückner,Atelier Brückner, Stuttgart

Neue Perspektiven: Markenidentität, Faszination und Ästhetisierung

Dr. Andreas Braun, Kurator BMW-Museum München

The Power of Giving Chancen internationalen Austauschszwischen großen und kleinen Museen

Dr. Claus DeimelDirektor der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen / Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Begrüßung durch

Beat WismerDirektor des Museum Kunstpalast, Düsseldorf

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MUSEUMSTREFFEN.DE

Die Wa(h)re Kunst als Stütze der Gesellschaft oder warum die Preise steigen unddie Ideen fehlen...

Prof. Dr. h.c. Walter Smerling,Direktion Museum Küppersmühle Duisburg und Vorstand Stiftung für Kunst und Kultur e.V. in Bonn

Das Museum zwischen Wissenschaft und Event am Beispiel der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim

Prof. Dr. Alfried Wieczorek, Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim

Über die Qualität der Szenographie

Prof. Dr. Gerhard Kilger,Direktion DASA Dortmund

Technik und Kunst – Zwei Welten treffen aufeinander im Zeppelin Museum Friedrichshafen

Dr. Ursula Zeller, Direktorin Zeppelin Museum Friedrichshafen

Vom Museum zur Museumslandschaft. Eines der größten Kulturinvestitionsprojekte Deutschlands.

Prof. Dr. Bernd Küster, Direktor der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK)

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Vogelgezwitscher empfängt den Besu-cher. Handbearbeitete Holzpalisaden und Begrenzungen, die eigens von Experimen-talarchäologen nachgebildet wurden, lei-ten ihn über einen stilisierten Erdgraben in die Ausstellung. Videoprojektionen lassen archäologische Funde im Graben sichtbar werden.

Dies ist das Entreé der Ausstellung »Jung-steinzeit im Umbruch« im Badischen Landesmuseum Karlsruhe - eine insze-nierte Eingangssituation eines Erdwerks in nahezu Originalgrösse. Die Ausstel-lungsmacher wollen damit dem Besucher zeigen, wie ein Eingang einer solchen Anlage ausgesehen haben könnte.

Inszenierungen dieser Art sind Bestand-teil eines Gestaltungskonzeptes, wel-ches das Büro Raumeinsichten in enger Zusammenarbeit mit den Kuratoren des Museums entwickelt hat. Die Grund-lage hierfür bildet ein »Drehbuch«, das die Vorgaben des Museums hinsichtlich Ausstellungsidee, Inhalt und Objektprä-sentation für das Ausstellungsprojekt beschreibt. Das Büro Raumeinsichten macht sich dann mit einem Team aus Spezialisten, die alle Bereiche der Planung und Realisierung einer Ausstellung abde-cken, an die Umsetzung. Wichtig ist den Gestaltern dabei stets eine enge Koopera-tion mit den Auftraggebern – oft mittlere und kleinere Museen.

Eingangssituation Ausstellung Jungsteinzeit

Inszenierungen im Raum

Seit über 10 Jahren arbeiten die Desig-ner im Bereich Ausstellungsgestaltung, Messedesign, Corporate Design und Printmedien. Auch als Berater für kleinere Museen, die sich eigentlich keine Gestal-ter leisten wollen, ist man tätig.

Dabei wird jede gestellte Aufgabe mit der gleichen Leidenschaft und Sorgfalt bear-beitet – ob einfache Ausstellung mit Gra-fikelementen oder groß inszenierte Prä-sentation mit über 1000 qm. Eingesetzt werden stets nur so viele Mitarbeiter, wie für das Projekt erforderlich sind. Das garantiert für den Kunden überschaubare Budgets und Kostenkontrolle. Zahlreiche Kooperationspartner garantieren spezi-elle Lösungen für jede Ausstellungsidee. Ziel ist eine optimale räumliche Lösung, die Objekte respektvoll präsentiert und publikumswirksam inszeniert. Jede Auf-gabe erfordert spezifische Gestaltungsan-sätze, die für den Inhalt und den Auftrag-geber gleichermaßen maßgeschneidert sind.

www.raumeinsichten.de

Die Gestaltergruppe raumeinsichten realisiert Kommunikation im Museumsraum

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Sehen, Hören, Fühlen und Begreifen!Ausstellungen für alle Sinne

Wir konzipieren und gestalten für Sie Ausstellungen, die Neugier wecken und Besucher begeistern.

Die Gestaltergruppe Raum - ein sichten ist ein interdisziplinäres Team aus Architekten, Designern, Modellbauern, Technikern, Künstlern und Medienspezialisten.

Wir gestalten und realisieren für Sie Kommunikation im Raum.

Unsere flexible Struktur ermög-licht maßgeschneidert für jedes Projekt – egal ob Heimatmuseum oder Landesausstellung – eine individuelle Betreuung und kosten-günstiges Arbeiten.

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Sonderausstellung Indiens Tibet – Tibets Indien, Linden-Museum Stuttgart

Sonderausstellung Jungsteinzeit im Umbruch, Badisches Landesmuseum Karlsruhe

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Das schwäbische Städtchen Giengen an der Brenz ist als Heimat und Geburts-stätte des Teddybären bekannt. Freunde der Kuscheltiere mit dem »Knopf im Ohr« können ihre Lieblinge dort auf ganz besondere Weise erleben: Zum 125-jähri-gen Firmenjubiläum der Margarete Steiff GmbH im Jahr 2005 eröffnete hier das Steiff Museum, eine Erlebniswelt für die ganze Familie.

Über 2.000 Steiff Tiere finden hier auf einer Gesamtfläche von 2.400 Quadrat-meter ein neues Zuhause. Verteilt auf drei Ebenen wird die Geschichte des Steiff Teddybären und des Unternehmens bil-derreich und informativ inszeniert und ist sowohl für Kinder als auch für Erwach-sene und Sammler ein faszinierendes Erlebnis.

DAS STEIFF MUSEUM: Ein spannendes Ausflugsziel für die ganze Familie

Wahlweise auf Deutsch, Englisch oder Japanisch reisen die Besucher zunächst mit dem Teddybären »KNOPF« und sei-ner Freundin »Frieda« in einer interakti-ven 22-minütigen Tour auf den Planeten Plüsch. Dort beteiligen sie sich an einer abenteuerlichen Suche nach 3.000 spur-los verschwundenen Teddybären.

Ein Amerikaner hat im Jahre 1902 3.000 Exemplare der plüschigen Gesel-len bestellt und so der Firma Steiff zum Durchbruch verholfen. Doch wie es aus-sieht, sind die Teddybären auf der Reise verschwunden. Wohin bloß?

Nachdem die Besucher das herausgefun-den haben, können sie tiefer in die über 130-jährige Geschichte der Margarete Steiff GmbH eintauchen und die einzigar-tige Produktvielfalt kennen lernen.

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Bei der eigens für das Museum einge-richteten Schaufertigung erleben sie, wie in aufwändiger Handarbeit und mit viel Liebe zum Detail, Schritt für Schritt ein original Steiff Tier entsteht.

Ergänzt wird das Steiff Museum vom größten Steiff Shop der Welt sowie dem Bistro Knopf mit 70 Sitzplätzen. Darüber hinaus finden das ganze Jahr hindurch zahlreiche Events wie zum Beispiel der Steiff Sommer oder der Steiff Weih-nachtsmarkt statt.

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Tierbändiger gesucht: Das Steiff Museum hat zum fünfjährigen Jubiläum den weltgrößten begehbaren Steiff Streichelzoo eröff-net. Viele lebensgroße exotische Tiere haben nach dem Umbau des Steiff Museums Einzug in das zweite Obergeschoß gehalten und warten darauf von Kindern liebevoll gezähmt zu werden.

Auf lebensgroßen Tigern durch exotische Dschungellandschaf-ten reiten oder unter Palmen mit imposanten Gorillas kuscheln – kleine Abenteurer begeben sich auf dem Rücken ihrer neuen Freunde auf eine aufregende Reise. Sogar Elefanten, Kamele und Esel haben den Weg ins Steiff Museum gefunden. In Mitten einer orientalischen Palastkulisse freuen sie sich auf die Strei-cheleinheiten ihrer neuen Spielkameraden.

Lang, länger, am längsten: eine 15 Meter lange Röhrenrut-sche schlängelt sich ab sofort in Form einer gigantischen Steiff Schlange aus der Großtierwelt im 2. OG hinunter in das 1. OG des Museums. Die Steiff Schlangenrutsche für Kinder ist welt-

weit das erste begehbare Steiff Tier und somit eine einzigartige Rarität. Die Außenwand der Edelstahl-Rutsche ist mit 60 Qua-dratmeter grünem Plüsch verkleidet, was den Eindruck einer echten überdimensionalen Schlange verstärkt. Damit sich das kuschelige Tier in der aufregenden Steiff Welt wie zu Hause fühlt, ist der Bereich um den Ausgang der Rutsche wie ein Bam-buswald gestaltet. Die Kinder tauchen so bei ihrem Rutsch in die Tiefe direkt in einen Urwald hinein, in dem weitere Tiere zum Kuscheln und Spielen auf sie warten

Auch das Gebäude, in dem sich das Steiff Museum befindet, ist ein Erlebnis. Seine harmonische, elliptische Form verkörpert den »Knopf im Ohr«, das Markenzeichen eines jeden Steiff Tiers. Seit mehr als 130 Jahren ist Steiff ein Synonym für Kindheits-träume: »Für Kinder ist nur das Beste gut genug« – dieses Leit-bild formulierte Margarete Steiff. Das Konzept des Steiff Muse-ums steht für diese Werte und vermittelt sie dem nationalen und internationalen Publikum, das hier unvergessliche Stunden in einer traumhaften Kulisse erlebt.

STEIFF MUSEUMMargarete-Steiff-Platz 1 · D-89537 GiengenTelefon: +49-1805 13 11 01 (0,14 Euro / min. aus dem dt. Fest-netz, max. 0,42 Euro / min aus dem Mobilfunknetz)Telefax +49-7322 131 700 · [email protected]

Öffnungszeiten: Das Steiff Museum ist täglich** geöffnetApril bis Oktober: 9:30 Uhr bis 19:00 UhrNovember bis März: 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr

* geschlossen am 1. November, 25. und 26. Dezember, 1. Januar, Karfreitag; am 24. 12. und 31. Dezember bis 13:00 Uhr

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Die DASA Arbeitswelt Aus-stellung in Dortmund bot am 9. April die Bühne für die Verleihung von drei europä-ischen Museumspreisen. Vor einem Publikum mit rund 100 Gästen aus der internationalen Museums-welt überreichte Prinzessin Sibilla von Luxemburg für die Micheletti-Foundation die begehrte Trophäe des Micheletti-Awards, der Aus-zeichnung für Europas bes-tes Industrie-, Technik- und Wissenschaftsmuseum.

Gewonnen hat dieses Jahr das tim, das Staatliche Textil- und Industriemuseum in Augsburg. Nominiert waren insgesamt 18 Kandidaten aus neun Ländern.

»Das tim ist ein Museum, in dem Besu-cher Geschichte erleben können. Auf sie warten die vier M´s: Mensch-Maschine-Muster-Mode«, erläutert Museumsdi-rektor Dr. Murr das Konzept. Im histori-schen Ambiente einer Garnspinnerei aus dem Jahr 1836 ist das Museum seit 2010 zu Hause. Hier können sich die Besu-cher über die bewegte Geschichte, über Lebensläufe und Arbeitsbedingungen informieren. Die Begründung der Jury hebt die herausragende Vermittlung im Museum hervor, die über vielgestaltigen Medieneinsatz und persönliche Erläute-rungen von Mitarbeitern funktioniert. Im Zentrum der Dauerausstellung steht die Musterbuchsammlung der Neuen Augs-burger Kattunfabrik (NAK). Das Atelier Brückner hat diese Stoffmuster in Szene gesetzt. Über vier Meter hohe Figuren dienen als interaktive Projektionsfläche und übersetzen die digitalisierten Stoff-muster in die dritte Dimension.

Stimulation für die europäische Museumsszene

Erstmalig in diesem Jahr wurde in der DASA außerdem der EMA Award verlie-hen. Die neue Auszeichnung der Euro-pean Museum Academy prämiert eine Institution, die Pionierarbeit für die Ent-wicklung von Museen in Europa leistet. In beispielhafter Weise erfüllt das Galileo Museum in Florenz die Bewertungskrite-rien, wie die Jury der EMA mitteilte.

Die EMA fördert Forschungen auf dem Gebiet der Museologie und bestärkt den

wissenschaftlichen Austausch in Europa. Sie führt internationale Experten bei Ver-anstaltungen zusammen und fordert zum Dialog auf.

DASA Award für ein portugiesisches Museum zur Fischerei

Die DASA feierte eine weitere Premiere: Sie vergab zum ersten Mal den DASA-Award. Vergangene, moderne oder zukünftige Arbeitswelten zu präsentieren und dabei den Menschen in all seinen Belangen, Bedürfnissen und Fähigkeiten in das Zentrum der Betrachtung zu stel-

len, ist selten. Deswegen will die DASA Museen mit einem solchen Ansatz ihre Anerkennung aussprechen. Im ersten Jahr hat sich die DASA in erster Linie dem Urteil der EMA-Jury angeschlossen und einen Preisträger aus den nominierten Kandida-ten ausgesucht. Der Auswahl lagen daher die Kriterien für die Micheletti-Bewer-bung zugrunde. Zusätzlich bewerteten die DASA-Juroren die Darstellung von Arbeitswelt in ihrem sozialhistorischen

Kontext und ihrer regionalen Wirkung.Den Kriterien standgehalten hat ein por-tugiesisches Haus, das »Museu de Por-timão« an der Algarve.

»Auf sehr didaktische und sehr publi-kumsnahe Art der Vermittlung ist es den Planern dieses neuen Ausstellungsbe-reiches gelungen, nicht nur die Arbeits-vollzüge und ihre technischen Geräte, sondern das menschliche Leben in einer unsere Zeit prägenden Arbeitswelt dar-zustellen«, begründet DASA-Leiter Dr. Gerhard Kilger in der Laudatio auf das Museum die Vergabe des Preises.

Eingebettet war die Preisverleihung in eine Tagung zum Thema »Qualität von Museen«. Alle Kandidaten präsentierten ihre Häuser in Kurzvorträgen im Pecha-Kucha-Format und vermittelten span-nende Einblicke in ihre Häuser und die neuesten museologischen Entwicklun-gen in Europa. Im Anschluss diskutier-ten die Redner über Möglichkeiten und Herausforderungen für Museen in der Zukunft.

Micheletti-Preis geht nach Deutschland

Glückliche Sieger, strahlende Gewinner von links nach rechts: DASA-Leiter und Preisstifter Dr. Gerhard Kilger, Prof. Paolo Galluzzi, Direktor des

Museo Galileo in Florenz und Gewinner des 1. EMA-Awards, José Gameiro, Direktor des Museu de Porti-

mao, Gewinner des 1. DASA-Awards, EMA-Direktor Dr. Massimo Negri, Ihre Königliche Hoheit Prinzessin

Sibilla von Luxemburg, EMA-Chairman Wim van der Weiden, Prof. Dr. Pier Paolo Poggio von der Micheletti-

Foundation und Micheletti-Award-Gewinner 2011: Dr. Karl Borromäus Murr, Direktor des tim in Augsburg.

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Sichtachse von Paramente I zu Paramente II

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StiftsMuseum Xanten

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oben: Handschriftenraum

links: Historische Ereignisse

mit Blick auf Handschriftenraum

rechts: Historische Ereignisse

mit Blick auf Paramente

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Museale und mediale Präsentation,

Lichtgestaltung

und Corporate Design

am Beispiel des

StiftsMuseums Xanten

StiftsMuseum Xanten Von den Römern über das Mittelalter und das Gründungsjahr des St.-Viktor-Stiftes Mitte des 8. Jahrhunderts bis zur Auf-lösung des Stifts Anfang des 19. Jahrhunderts unter napole-onischer Herrschaft – fast zwei Jahrtausende deutsche und europäische Kulturgeschichte kann seit vergangenem Jahr im StiftsMuseum Xanten erlebt werden. Errichtet wurde das Stifts-Museum mit Archiv und Bibliothek in den denkmalgeschützten historischen Gebäuden des ehemaligen Kanonikerstiftes Xanten mit Gebäudeteilen aus dem 11. bis 16. Jahrhundert sowie in einem Neubau.

Diese Gebäude umschließen den Kreuzgang, der auf der Nord-seite des St.-Viktor-Domes liegt. Die sensible und behutsame Restaurierung, Sanierung und der Umbau des Gebäudes für die museale Nutzung sowie die Errichtung des Neubaus lag bei der Architektengemeinschaft Prof. D. G. Baumewerd/H. Wrede.

An der Umsetzung des von Dr. Udo Grote und Elisabeth Maas erarbeiteten Museumskonzepts waren vier Büros beteiligt: Für die Ausstellungsgestaltung ist Ingrid Bussenius aus Köln ver-antwortlich, für die Lichtgestaltung das »atelier deLuxe« aus Offenbach. Einen Teil der medialen Aufbereitung führte »Pup-peteers« aus Schwerte durch und das Corporate Design, die Ausstellungsgrafik und das Informations- und Orientierungssys-tem entwickelte »Art des Hauses« aus Hagen.

Für die Gestalter der Ausstellung – die bereits bei verschiede-nen Projekten, zum Beispiel den Domschatzkammern Köln und Essen zusammengearbeitet haben – galt es, die Geschichte des Stifts anschaulich zu dokumentieren und die besonderen Kostbarkeiten dieser sakralen Kulturschätze ins richtige Licht zu stellen.

www.stiftsmuseum-xanten.de

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oben: Goldene Kapelle

links: Goldene und Rote Kapelle

rechte Seite: Skulpturenraum

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1. Die Gestaltung des StiftsMuseum Xanten: Büro Ingrid Bussenius

Für das neue StiftsMuseum Xanten mit Archiv und Bibliothek wurden zehn Themenräume auf 800 qm jeweils individuell kon-zipiert und gestaltet. Hierbei galt es einerseits, den unterschied-lichen architektonischen Charakter der teilweise modernisierten und der historischen, mehrere Jahrhunderte alten, Räumlichkeit zu berücksichtigen. Zugleich musste dieser in eine harmonische Beziehung zur Ästhetik und Bedeutung der außergewöhnlichen Exponate gebracht werden.

Der Schwerpunkt der Ausstellung im StiftsMuseum Xanten liegt auf der Darstellung historischer Ereignisse aus fast zwei Jahrtau-senden im Kontext der Stiftsgeschichte. Mittels der Präsentation liturgischer Geräte und Gewänder, Skulpturen, Reliquiare, Tex-tilien, Schriften und vieler anderer – einzigartiger – Kunst- und Kirchenschätze werden diese hier lebendig.

Die besondere Herausforderung bestand darin, eine Einheit von Ausstellungsort und Exponaten zu schaffen. Diesem Anspruch wurde auch bei der Gestaltung der Präsentationsmittel wie Vi-trinen, Wandelemente, Sockel und Medienstelen entsprochen – sie alle sind präzise und reduziert gestaltet und konsequent auf das Ausstellungsstück oder ein Ensemble, für das sie ent-worfen wurden, abgestimmt. So ist die Vitrine z. B. nicht nur als Schutz, sondern zugleich auch als Bühne, gleichsam als Raum im Raum, zu verstehen. In ihr entfaltet ein Objekt seine Wirkung und strahlt diese in den Raum aus. Daneben hat die Vitrine als skulpturales Objekt eine Funktion in der Raumkomposition, die sich wiederum stimmig in die Gesamtarchitektur einfügt.

Diese Ménage von Vitrine, Exponat und Raum wird besonders offenbar bei der Präsentation der Gewänder der »Goldenen Kapelle«. Hier steht die Vitrine mittig im Raum und zugleich in Beziehung zu den beiden anderen Vitrinen, die dem Chorman-tel des Bernhard von Clairvaux und den Gewändern der »Roten Kapelle« Schutz und Bühne sind. Diese Inszenierung legt die Assoziation einer Prozession nahe. Der Besucher wird über eine Sichtachse in den nächsten Paramentenraum geleitet; hier zei-gen sich die Gewänder in einem Vitrinen-Karree von allen ihren schönen Seiten.

Die Reduktion und der Purismus der Gestaltungsmittel im Zusammenspiel mit der Raumarchitektur ermöglichen ein Höchstmaß an Transparenz und Konzentration des Betrachters auf das Wesentliche.

Die Anfertigung der Vitrinen lag bei Firma Reier in Lauta.

Weitere Informationen: www.ingrid-bussenius.de

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oben: Bernhardskasel

links: Paramente I

rechts: Paramente II

rechte Seite oben:

Bernhardskasel, Detail

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2. Die Lichtgestaltung am Beispiel einer byzantinischen Seide: atelier deLuxe

Lichtgestaltung im Museum bedeutet zunächst immer, unter Einhaltung aller konservatorischen Vorgaben, die Exponate mit all ihren Besonderheiten gut ablesbar auszuleuchten.

Darüber hinaus ist es aber ein ebenso wichtiger, wenn nicht viel-leicht sogar der wichtigste Aspekt der Lichtgestaltung, mit dem Licht als Träger von Atmosphären ganz gezielt und entschei-dend auf die Raumatmosphäre Einfluss zu nehmen. Denn Licht und Atmosphäre modifizieren die Befindlichkeit des Besuchers und damit die Art und Weise seiner Rezeption: Kann er der Aus-stellung z.B. über längere Zeit interessiert folgen oder verliert er bereits nach kurzer Zeit die Konzentration? Sieht er nur das Äußere des Exponates oder erweckt das Atmosphärische seine imaginativen Fähigkeiten und eröffnet ihm den Zauber der Welt hinter dem Exponat?

Das Messgewand des heiligen Bernhard von Clairvaux stellte neben all den anderen Kostbarkeiten innerhalb der liturgischen Gewänder eine besondere Herausforderung an die Lichtgestal-tung dar. Die glockenförmige Kasel, die Bernhard von Clairvaux 1147 bei einer Messfeier in Brauweiler getragen haben soll, ist aus einer byzantinischen Seide des 11. bis 12. Jahrhunderts gefertigt.

Die Besonderheit dieser monochromen, gold-gelben Seide liegt in ihrer außerordentlichen Webtechnik. Kett- und Schussfäden werden in einem komplizierten Rhythmus so miteinander ver-flochten, dass die vertieft liegenden Fäden der Seide wie dunkle Eingravierungen in einer hellen Fläche erscheinen. Auf diese Art und Weise entsteht bei diesen sogenannten »geritzten Seiden« allein durch Licht- und Schattenwirkung ein subtiles ornamen-tales Muster, in diesem Fall ineinander geschobene Spitzovale, deren Innenzeichnung aus Palmetten und Rosetten besteht.

Um diese zarten Ornamente für den Besucher sichtbar wer-den zu lassen, bedarf es einer sehr kontrollierten Lichtführung. 60 Glasfaseroptiken in der Vitrine mit ihrem punktgenauen, steilwinkligen und dadurch kontrastreichen Licht heben diese Ornamente plastisch hervor. Damit die Kasel aber nicht in die Vielzahl ihrer Details »zerfällt«, wird sie mit einem externen, frontalen Licht tarierend »zusammengefügt«.

Diese kombinierte Beleuchtung ermöglicht es dem Besucher, sich nicht nur von dem zarten Glanz dieses über 900 Jahre alten liturgischen Gewandes verzaubern zu lassen, sondern auch die anderen Kostbarkeiten in ihrem Detailreichtum zu erleben.

Weitere Informationen: www.atelierdeluxe.de

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Raum Liturgie

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Bild oben und unten: Reliquiare

Bild oben: Frühe Geschichte

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3. Computeranimation zur Baugeschichte der gotischen Stiftskirche St. Viktor

Die moderne Technik der Computeranimation bietet die Mög-lichkeit, nicht mehr Vorhandenes visuell darzustellen. Es kann sich dabei um Gegenstände, Gebäude, oder sogar Abläufe (Prozesse) handeln. Formen und Funktionen werden für den Betrachter lebendig und die Zusammenhänge erschließen sich leichter.

Die Herausforderung in der Gestaltung dieses multimedialen Exponates bestand in der visuellen Umsetzung eines sehr lan-gen Zeitraumes: die über 300-jährige Baugeschichte der Stiftskir-che St. Viktor zu Xanten.

Die gewählte Form ist eine Animation, die an die Ästhetik einer Zeitrafferaufnahme angelehnt wurde. Da die einzelnen Bauab-

schnitte, deren historische Zuordnung, sowie die verwendeten Techniken durch Quellen bekannt sind, konnte eine recht prä-zise zeitliche Abfolge festgelegt werden. Jedes Bild der Anima-tion entspricht in etwa einem zeitlichen Abstand von 20 Tagen. Abweichungen wurden zugunsten eines besseren Verständnis-ses in Kauf genommen, wie etwa bei dem Turmbrand, der sonst nicht zu sehen gewesen wäre, dem aber historisch eine größere Bedeutung zukommt.

Im Vorfeld mussten allerdings zunächst der Ausgangszustand (die romanische Stiftskirche) und der bis heute bestehende End-zustand (die gotische Stiftskirche) in den Computer übernom-men werden.

Begonnen wurde mit der gotischen Stiftskirche, da sie immer noch Teile der romanischen Version enthält (die Basis der Türme). Hier wurde spezielles Augenmerk auf die Richtigkeit und Maß-haltigkeit der einzelnen Bauabschnitte gelegt. Die Abbildung sollte nicht idealisiert sein, sondern der Realität möglichst nahe kommen. Die Umgebung der Stiftskirche, obwohl zunächst anders geplant, ist nur stilisiert dargestellt. Hierfür gab es im Wesentlichen zwei Gründe: Zum einen sollte sich die Anima-tion auf den Bau konzentrieren; Umgebungsdetails hätten hier unnötig abgelenkt. Zum anderen ist über die Entwicklung der Umgebung in dem beschriebenen Zeitraum nur wenig bekannt.

Die Animation gestaltete sich sehr aufwendig. Zunächst muss-ten beide Kirchenmodelle in Bauabschnitte unterteilt werden. Es wurde beschlossen, den Rückbau der romanischen Stifts-kirche nicht ausführlich zu behandeln, da auch hier wenige Erkenntnisse vorliegen. Für die gotische Stiftskirche wurden in der Vorbereitung auch alle unsichtbaren Details ergänzt, wie z.B. der Dachstuhl. Auch die sichtbaren Teile der Kirche wurden in Abschnitte zerlegt, um das Modell anschließend Stück für Stück, Bild für Bild wieder zusammenzusetzen. Die Kamerafüh-rung sorgt dafür, dass der Betrachter immer den optimalen Blick auf das Baugeschehen hat.

Weitere Informationen: www.puppeteers.de

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oben: Medienstation mit Puppeteer-Animation; linke Seite, unten und rechts: Camerashots

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4. Corporate Design, Ausstellungs-grafik und Informations- und Orientierungssystem für das StiftsMuseum Xanten

Ein stringentes und imageförderndes Erscheinungsbild wird für Museen ein immer wichtigerer Faktor beim Thema Besuchergewinnung. Ein positives und starkes Image entsteht nur durch einen konsequenten, auf das Museum abge-stimmten Auftritt, der die einzigartige Identität auf visueller Ebene nach außen wahrnehmbar werden lässt.

Für die Außenwirkung des StiftsMuseum wurde ein nachhaltiges und einpräg-sames Corporate Design entwickelt.Die Architektur des Gebäudes und der geschichtliche Hintergrund der Exponate des Museums, aber auch der Standort Xanten und die Geschichte dieser Stadt gaben den Denkanstoß für die Konzep-tion der kombinierten Wort-Bild-Marke. Das »X« der Bildmarke wird aus vier Ele-menten unterschiedlicher Zeitepochen gebildet: einer römischen Kapitalis, einer humanistischen Minuskel, einer klassizis-tischen Antiqua (die stellvertretend für die Zeit der Römer bis zur Säkularisation steht) und einer serifenlosen Linear-Anti-qua (stellvertretend für die Gegenwart).

Auf der kombinierten Wort-Bild-Marke basierend, wurde ein flexibles Corporate Design mit den Elementen Schrift, Farbe und Form entwickelt. Auf dieser Grund-lage wurde eine umfangreiche Geschäfts-ausstattung, Printmedien wie verschie-dene Flyer und der Ausstellungskatalog gestaltet. Eine die Einladung, Anzeigen, Plakate und Pressemappe umfassende Eröffnungskampagne wurde entwickelt. Das Screendesign des Internet-Auftritts sowie unterschiedliche Merchandising-Produkte sind gestaltet worden. Des Weiteren ist eine auf die Architektur des Gebäudes und die Exponate der Ausstel-lung individuell angepasste Ausstellungs-grafik sowie ein Informations- und Orien-tierungssystem umgesetzt worden.

Zusätzlich sind aus den vier Elementen des Signets ornamentale Muster entworfen worden, die für verschiedene Merchandi-sing-Produkte eingesetzt werden und die Homogenität von Schrift, Farbe und Form des Erscheinungsbilds im Zusammen-klang mit dem Museum betonen.

Weitere Informationen: www.art-des-hauses.com

klassizistische Antiqua18. Jahrhundert

serifenlose Linear-Antiqua19. Jahrhundert

römische Capitalis Monumentalis1. Jahrhundert v. Chr.

humanistische Minuskel15. Jahrhundert

Logo-Entwicklung und Hintergrundmuster

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Wortmarke Katalogtitel und -innenseiten

oben: Flyer

unten: Anzeige zur Eröffnung

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Sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen – mit allen Sin-nen durch die Ausstellung gehen und sie sinnlich erleben, so lautet die Intention des neu geschaffenen Spezialmuse-ums Manufaktur der Träume, das am 29. Oktober 2010 in Annaberg-Buchholz mit einer Schokoladenschaumanufak-tur eröffnet wurde.

Mit großer Leidenschaft und Verve hat die in der Schweiz lebende Biologin Dr. Erika Pohl-Ströher mit 1500 Objekten die umfassendste Privatsammlung erzgebirgischer Volks-kunst im deutschsprachigen Raum zusammengetragen und in ihre alte Heimat, das Erzgebirge, zurückgegeben.

Erzgebirgische Volkskunst in der Manufaktur der Träume –

Alles nur Kitsch?

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Unser Vorbild ist die NaturMit diesem Leitspruch setzt SOMSO die Maßstäbe in Form und wissenschaftlicher Exaktheit bis ins kleinste Detail bei der Entwicklung und Herstellung seiner Modelle. Die Serie „Lurche und Kriechtiere Mitteleuropas“ wird wissenschaftlich von Studiendirektor Christian Groß betreut, umfasst mittlerweile 53 Modelle und wird laufend erweitert.

MARCUS SOMMER SOMSO MODELLE GMBHFriedrich-Rückert-Straße 54, 96450 Coburg

Telefon (0 95 61) 8 57 40 • Telefax (0 95 61) 85 74 [email protected] • www.somso.de

ZoS 1007Teichmolch, Triturus vulgaris, J Kin Wassertracht

ZoS 1028/1Smaragdeidechse, Lacerta viridis, Khalberwachsen

ZoS 1024Wasserfrosch, Rana esculenta, K

ZoS 1026/2Blindschleiche, Anguis fragilis, K

ZoS 1010/1Rotbauchunke,Bombina bombina, von unten

ZoS 1003Gebänderter Feuersalamander, Salamandra s. terrestris, J

ZoS 1016/1Europäischer Laubfrosch,Hyla arborea, Kaktiv und ruhend

Sonderverzeichnis: Poster A 187 auf Anfrage erhältlich

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Auf über 1.800 qm entführen 1000 Objekte erzgebirgi-scher Handwerkskunst zu einer erlebnisreichen Reise durch drei Ausstellungsebenen Sehen – Machen – Staunen. Die Sammlung aus den Bereichen Volkskunst, Kunsthandwerk, Spielzeug und Sachzeugen der Bergbaukultur aus vier Jahrhunderten besticht durch Charme. Das Arrangement der neu geschaffenen Volkskunstpräsentation begegnet mit Humor und Augenzwinkern. Von Kitsch keine Spur!

Die Leichtigkeit der Präsentationen verführen, aus dem Lebensalltag wegzutauchen; sie entführen uns in eine Welt des Spiels. Ja, sie können sogar die Sehnsucht vie-ler Erwachsener stillen, das unbedarfte Gefühl zu haben, wieder Kind sein zu dürfen. Andererseits erhebt die Schau Kinder durch stimmungs- und methodenreiche Präsentati-onen, sich eigene Bereiche zu erschließen und Erwachse-nen auf Augenhöhe zu begegnen.

Hinter der Manufaktur der Träume steckt die Idee der Völkerverständigung. Das Zusammenspiel der deutsch-tschechischen Kooperation im Projekt Zentrum erzge-birgischer Volkskunst zwischen der Großen Kreisstadt

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Annaberg-Buchholz, der Partnerstadt Chomutov, dem Regionalmuseum und dem Zoopark Chomutov sowie dem Regionalmuseum Most ist ein gelungenes Beispiel grenz-übergreifender Kulturarbeit. Diese wird in weiteren Son-derausstellungen mit Objekten der Sammlung Erika Pohl-Ströher in Chomutov und Most fortgeführt.

Finanziert wurde das Projekt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Programm INTERREG III A und der Ziel3/Cil3-Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik.

Wetten, dass wir auch Ihnen ein Lächelnauf Ihre Lippen zaubern?

Dr. Silke Kral

MANUFAKTUR DER TRÄUME – Sammlung Erika Pohl-Ströher

Buchholzer Straße 2D-09456 Annaberg-BuchholzTelefon +49 (0)37 33 - 1 94 33Telefax +49 (0)37 33 - 5 06 97 [email protected]

Museumseinrichtungen und Erlebniswelten

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Multimedia, Animation und interaktives Besucher-Involvement

Im neu eröffneten SPICARIUM in Bremen-Vegesack ist ein interessanter Ausschnitt aus unserem Leistungsangebot zu sehen:

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In die Ausstellungsumgebung integrierte interaktive Boden-projektion. Die Mäuse reagieren auf die Besucher.

Illustrierte interaktive Animation mit historischen Bildelementen auf einem großen Touchscreen.

Zweiachsiger Shift-Screen zur Geschichte der Weserhäfen. (Exponatbau von Expotec)

Wir freuen uns auf Ihre individuellen Anforderungen!

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„Das Licht ist der Feind der

Exponate“. Manch ein Verant-

wortlicher in Museen und Aus-

stellungen kann diese Aussage

leidgeprüft unterschreiben. Die

energiereichen UV-Anteile des

Tageslichtes und des konventio-

nellen Kunstlichtes führen zu

Schädigungen und zu unwieder-

bringlichen Verlusten. Farbpig-

mente werden zerstört, Material

vergilbt und wird brüchig, Mozarts

Jupiter-Symphonie z. B. ist einfach

zerbröselt.

Das Faserlichtsystem bedea akzent

ist eine Problemlösung, auf die

viele lange gewartet haben. Das

Grundprinzip ist einfach: Licht

wird zentral erzeugt und mittels

High-Tech-Fasern zu beliebig

angeordneten Austrittspunkten

geführt. Das hier austretende

Licht erzeugt keine Wärme und ist

praktisch UV-frei. Das Faserlicht-

system bedea akzent ist nicht nur

ein wertvoller Erhaltungsfaktor,

sondern mit seinen vielseitigen

Gestaltungsmöglichkeiten auch

ein Instrument der gekonnten

Präsentation in Räumen und in

Aussenbereichen.

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Licht als Freund

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Europaweit im Einsatz

Das Unternehmen Binker besteht seit über 45 Jahren und ist im Bereich Holz- und Bautenschutz sowie Schädlingsbe-kämpfung an überwiegend denkmalge-schützten Bauwerken bundesweit tätig. Wir verstehen uns als zukunftsorientiertes Dienstleistungsunternehmen mit breitem Leistungsspektrum.

Unsere Aufgabe als Fachunternehmen sehen wir darin, Ihnen objektbezogen von der Schadensermittlung bis hin zur Scha-densbeseitigung umfassende Serviceleis-tungen aus einer Hand anzubieten. Zur Zeit betreuen wir über 1000 Kunden aus allen Bereichen der Bauwirtschaft: Staat-liche Hochbauämter, kirchliche Bauämter, Kommunen, Architekturbüros, Indust-rieunternehmen, Lebensmittelbetriebe, Mühlen und private Bauherren.

Auszug aus unserer Referenzliste: Staatliches Museum für Naturkunde, Baden-Württemberg, StuttgartBodemuseum BerlinBurgmuseum LörrachTeppichmuseum LüneburgGutenberg-Museum MainzSteiermarkisches Landesmuseum GrazSchloss EutinNiedersächsisches Landesmuseum Napoleonmuseum Schloss ArenenbergKunstmuseum BonnStiftskirche Lindau/BodenseeDom zu ErfurtDom zu FuldaHerzoglicher Kunstbesitz Schloss Callenberg CoburgWeltkulturerbe UNESCO:Gartenreich Dessau-Wörlitz, Gotisches HausDom zu Regensburg

45 Jahre Erfahrung im Material- und Bautenschutz

BINKER MATERIALSCHUTZ GMBH

Westendstraße 3 · D-91207 LaufTelefon + 49 (0)9123 - 998 20Telefax + 49 (0)9123 - 998 [email protected] · www.binker.de

Mobile Zelte und Einhausungen für die Schädlings-bekämpfung vor Ort

Die katholische Kirche Salmdorf, zur Käfer-Bekämpfung in unser Zelt verpackt

Heißluft- und Wärmebehand-lung mit mobilen Heizzentralen, Elektroöfen oder mit Hochfrequenz-technik

Stationäre Schädlings-

bekämpfung mit Klima-

regelung und auto-matischer Stickstoff-

versorgung

Konventioneller Holz- und

Bautenschutz, wie Hausschwamm-sanierung, chemisch-

technischer Holz-schutz, Tauben-

abwehr, Schimmel-pilzsanierung etc.

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MüllerKälber GmbH | Daimlerstraße 2 | D-71546 AspachTel.: +49 (0) 7191 - 36 712 0 | Fax.: +49 (0) 7191 - 36 712 10E-Mail: [email protected] | www.muellerkaelber.de

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Fon: +49 (0) 2204 - 204 301 · Fax: +49 (0) 2204 - 204 300

[email protected] · www.holopro.de

HoloPresenter plus

De Young Museum, San Francisco

Spero Lucem, Michael Bleyenberg, Köln

Römermuseum, Güglingen

STAM-Museum, Gent

Museum of Islamic Art, Doha, Qatar

Überseemuseum, Bremen

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Wir sehen uns im Museum Kunstpalastam 30. September von 9–16:30 Uhr

in Düsseldorf

Anmeldung für Museen unter http://treffen.museum.deDie Veranstaltung ist für Sie und Ihre Kollegen kostenlos.

MUSEUMSTREFFEN 2011

Museum Kunstpalast

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Museum Ingres, Frankreich

Boijmans van Beuningen, Niederlande

Museum Aan de Stroom, MAS, Belgien

Musée Valence, Frankreich

Bruynzeel Museum

Bruynzeel Archiv & Bürosysteme, tel: 02131 409 90, www.bruynzeel.de, [email protected]

Wir wünschen Ihnen

Frohe Weihnachten

und ein erfolgreiches

Jahr 2011