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1 Ausgabe 8 3 | 2012 http://magazin.museum.de MAGAZIN MUSEUM.DE Militärhistorisches Museum Dresden Geschichte der Gewalt

Magazin Museum.de Nr. 8

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Magazin Museum.de Nr. 8

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Ausgabe 8 3 | 2012 http://magazin.museum.de

MAGAZINMUSEUM.DE

Militärhistorisches Museum Dresden

Geschichte der Gewalt

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anche Museen haben einen nicht ganz so einfachen gesell-schaftlichen Auftrag.

Das Militärhistorische Museum der Bun-deswehr (MHM) in Dresden ist eines davon. museum.de war vor Ort und zeigt Fotos von der Verleihung des Dresden-Preises an den Kriegsfotografen James Nachtwey in der Semperoper und der Ausstellungseröffnung im MHM.

Wir freuen uns schon jetzt auf das zweite bundesweite MUSEUMSTREFFEN am 5. Oktober 2012 in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn. Bitte melden Sie sich rechtzeitig an unter http://treffen.museum.de. Zur kostenlosen Teilnahme sind ausschließlich Mitarbeiter aus Museen berechtigt.

Der rasch ausgebuchte Workshop »Marketing für Museen« der Akademie Museum.de im Haus der Geschichte in Bonn hat uns dazu veranlasst, den Work-shop im September zu wiederholen.

Ausgabe Nr. 8, Auflage 7700

März 2012

[email protected] · http://magazin.museum.de

Telefon 02801-9882072

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Das deutsche Museumsportal

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In diesem Heft:

Arche Nebra 6

Bundeskunsthalle BonnRomy Schneider 15

Museumstreffen 2012 16

Bundeskunsthalle BonnMénage à trois 19

Workshops im Juni 21Workshop Lichtplanung 22Workshop Dokumentation 24Workshop Depotplanung 26

Martin-Gropius-BauBerlin 29

Dresden-Preis 2012 31

Ausstellung James Nachtwey im MMH 32

Militärhistorisches MuseumDresden 40

DASA-Kolloquium 2012 70

Korea erleben!Grassi Museum Leipzig 76

Im Juni bieten wir weitere Akademien an, bei denen ausgewiesene Experten in Workshops mit kleiner Teilnehmerzahl Fachwissen aus der Praxis vermitteln. Sie sind herzlich willkommen zu den Work-shops »Dokumentation« und »Depotpla-nung« im Martin-Gropius-Bau in Berlin und »Grundlagen zur Lichtplanung« im Museum Folkwang Essen.

Touristen sind eine wichtige Zielgruppe für jedes Museum. Jährlich trifft sich die Reisebranche beim größten Kongress weltweit in Berlin. Von fast 170.000 Besu-chern der ITB 2011 waren rund 111.000 Tourismus-Profis und 7.200 Journalisten.

Für die ITB 2013 planen wir einen Gemein-schaftsstand »Deutschlands Museen« und laden Sie und Ihr Museum herzlich zur Teilnahme vor Ort ein. Bei Interesse faxen Sie uns bitte das ausgefüllte Faxfor-mular zurück.

Herzlich IhrUwe Strauch

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oeleTitelfoto: Hochvitrine im MHM Dresden;

Das Beleuchtungssystem Linaria

von Zumtobel sorgt für eine optimale

Hochvitrinenausleuchtung

Bild: Zumtobel

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Aufregende Zeiten für die Museums-beleuchtung: Mit dem Durchbruch der LEDs (Licht emittierende Dioden) als Lichtquelle an breiter Front erleben wir momentan einen tiefgreifenden techno-logischen Umbruch, vergleichbar mit dem Übergang von der analogen Schallplatte zur digitalen Musik auf CD und Speicher-chip oder von der analogen zur digitalen Fotografie.

Ihr enormes Potenzial sowohl bei der Effizienz als auch bei Lichtqualität und Sehkomfort prädestiniert die Leuchtdi-oden als Lichtquellen der Zukunft – und als Alternative insbesondere zu den Glüh-lampen und Halogenlampen mit ihrer ungünstigeren Energiebilanz.

Solche Phasen des Umbruchs bringen einen großen Bedarf an Information mit sich:

- Was sind die spezifischen Eigenschaf-ten von LEDs für die Museumsbe-leuchtung, worin liegen ihre Vorteile gegenüber konventionellen Leucht-mitteln?

- Wie funktionieren LED-Lichtwerk-zeuge, und welche Faktoren entschei-den über ihre Effizienz in der prakti-schen Anwendung?

- Welche konservatorischen Fragestel-lungen ergeben sich beim Einsatz von LED-Leuchten?

- Welche neuen Gestaltungsmöglichkei-ten bieten LED-Leuchten für Gestalter und Szenografen und inwieweit ver-ändern sich dadurch Planungsprozesse und -paradigmen?

Diese Fragen können auf zweierlei Weise beantwortet werden:

- Die Broschüre »Beleuch-tung mit LED«, die kosten-los angefordert werden kann, vermittelt die Grund-lagen und verdeutlicht die spezielle Herangehens-weise von ERCO an das Thema LED.

- ERCO bietet Seminare an unter dem Thema »Licht im Museum«, wobei speziell die Punkte LED-Technik, Inno-vation und Wirtschaftlichkeit, sowie Lichtschutz im Museum angesprochen werden. Termine in Ihrer Nähe können ebenfalls unter nachstehender Adresse erfragt werden.

Innovationen bei LEDs bedeuten auch neue Strahler mit höheren Leistungen. Bei den neuen ERCO LED-Strahlerfamilien Light Board und Opton stehen Lichtpa-kete von 870 bis 4320 lm bei einer elek-trischen Leistung von 13 bis 54W zur Verfügung. Alle diese Strahler sind genau wie die bewährten LED-Logotec-Strahler mit eigens entwickelten Platinen, Kollima-toren und Spherolitlinsen ausgerüstet.

Durch einfachen Wechsel der Sphero-litlinsen können unterschiedliche Licht-stärkeverteilungen erzeugt werden: Symmetrische Verteilungen von Spot bis Wideflood, asymmetrische Verteilungen wie Oval Flood und Wandfluter-Charak-teristiken. Damit kann auf fast alle Anfor-derungen im Museum hinsichtlich ver-schiedener Geometrien und Raumhöhen eingegangen werden.

Dr.-Ing. Wolfgang RoddewigLeiter Segment [email protected]

LED – Fragen und Antworten

Fleming Collection mit LED Logotec-Strahlern

Opton Light Board

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Premiere für Logotec LED Strahler – die erste Strahlerse-rie von ERCO, die konsequent um die LED, das Leuchtmittel der Zukunft, herum konstruiert wurde. Mit einem Design, das der innovativen Lichttechnik Ausdruck verleiht. Das flache Gehäuse aus Aluminiumguß integriert das Betriebsgerät und sorgt mit ausgefeiltem

Wärmemanagement für lange Lebensdauer. Hochleistungs-LEDs in Warmweiß oder Tages-lichtweiß bieten Lichtströme von bis zu 1080 lm bei nur 14W Anschlußleistung – eine vergleichbare Niedervolt-Halogenlampe benötigt 50W. Nur bei ERCO gibt es die besonders effiziente LED-Lichttechnik aus Kollimatoren

und Spherolitlinsen – mit sechs Lichtverteilungen von narrow spot bis wide flood, oval flood und wallwash: Für kreative Lichtkonzepte mit effizientem Sehkomfort.

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Logotec LED

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Arche Nebra – Die Himmelsscheibe erleben

Vor zehn Jahren trat mit der Himmels-scheibe von Nebra einer der bedeutends-ten archäologischen Funde der letzten Jahrzehnte ins Bewusstsein der Weltöf-fentlichkeit. Die 3600 Jahre alte Bronze-scheibe misst 32 cm im Durchmesser und zeigt die älteste bisher bekannte konkrete Darstellung des Kosmos weltweit. Sie ermöglicht erstmals einen Einblick in das Weltbild der mitteleuropäischen Bronze-zeit und ist damit ein einzigartiges Zeug-nis der Menschheitsgeschichte.

Nahe dem Fundort der Himmelsscheibe, bei Nebra im südlichen Sachsen-Anhalt, wurde im Jahr 2007 die Arche Nebra eröffnet. Die Errichtung eines eigenen, innovativen Besucherzentrums am Fund-ort – zusätzlich zum Ausstellungsort der originalen Bronzescheibe im Landes-museum für Vorgeschichte in Halle (Saale) – trägt der Bedeutung des spektakulären Bodenfundes Rechnung.

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ARCHE NEBRA

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Das Besucherzentrum

Herzstück der Arche Nebra ist das Plane-tarium mit einer 22-minütigen Show zur astronomischen Deutung der Himmels-scheibe. Unter der Planetariumskuppel wird das komplexe astronomische Wissen begreifbar, das auf der Himmelsscheibe verschlüsselt ist. Schon vor 3600 Jahren ließen sich mit dieser »astronomischen Uhr« Kalendertermine festlegen und der Sonnen- mit dem Mondkalender verbinden.

Die Dauerpräsentation des Hauses wid-met sich der Geschichte rund um die Himmelsscheibe. Neben einem Einblick in die Kulturgeschichte der Region, von den ersten menschlichen Zeugnissen der Steinzeit bis in mittelalterliche Zeit, erfahren Besucherinnen und Besucher Wissenswertes über die frühe Bronzezeit. Die komplexen Vorgänge von der Herstel-lung der Scheibe in all ihren Schritten und Veränderungsphasen bis zu ihrer Nieder-legung in die Erde werden in der Arche Nebra für jedermann anschaulich. Nicht fehlen darf die aufregende Geschichte ihrer Auffindung – ein echter Krimi: Zwei Raubgräber entdeckten die Bronze-scheibe zusammen mit weiteren wertvol-len Beifunden bereits 1999 und verkauf-ten die Fundstücke illegal.

Erst 2002 konnte die Himmelsscheibe in einer fingierten Ankaufssituation in einem Baseler Hotel sichergestellt werden. In der Arche Nebra erzählt ein Kasperltheater – mit einem kleinen Augenzwinkern – von dem »Theater um die Scheibe«.

Vielfältige innovative Ideen, die übli-che Sichtweisen durchbrechen und den Zugang zum Thema erleichtern, sind darüber hinaus in der Präsentation zur Umsetzung gekommen: So geistern zum Beispiel virtuelle Figuren durch die Vitri-nen und sprechen die Besucher mit Witz und Charme direkt an; eine 3D-Simula-tion zeigt die Himmelsscheibe ganz nah; Text- und Bildinformationen werden ergänzt durch Comicstrips und Cartoons; spielerische Elemente laden zum Anfas-sen und Mitmachen ein.

Das Besucherzentrum verfolgt einen weniger musealen, sondern eher erlebnis- orientierten Ansatz. Das Zusammenspiel aus Repliken, (wenigen) Originalobjekten, Texten, Bildern und filmischen Sequen-zen bietet unterschiedlichsten Alters- und Interessengruppen Zugänge. Dabei ist es gelungen, einen hohen wissenschaftli-chen Anspruch mit emotionalem Erleben zu verbinden.

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Der Fundort

Etwa 3,5 km vom Besucherzentrum ent-fernt, mitten im Naturpark »Saale-Unstrut-Triasland« gelegen, ist der Fundort der Himmelsscheibe zu Fuß, mit dem Fahrrad oder per Linienbus erreichbar. Markiert wird er durch das »Himmelsauge«: Die leicht gekrümmte Scheibe aus poliertem

Edelstahl spiegelt das Firmament und ver-bindet Himmel und Erde genau dort, wo 3600 Jahre lang ein Bild des Himmels im Boden verborgen lag.

Unweit der Fundstelle wurde zudem ein markanter Aussichtsturm errichtet. 30 m hoch und um 10° geneigt, ist er gestaltet wie der Zeiger einer überdimensionalen

Sonnenuhr. Ein senkrechter Schnitt teilt das Bauwerk und markiert die Sichtachse zum Harzmassiv mit dem Brocken. Das Mittelgebirge war ein wichtiger Orientie-rungspunkt für die Nutzer der Himmels-scheibe. Hinter dem Harz ging die Sonne am längsten Tag des Jahres, zur Sommer-sonnenwende, unter. Auf diese Weise ließ sich die Himmelsscheibe ausrichten und

als Sonnenkalender benutzen. Zur Zeit der Himmelsscheibe war der Mittelberg unbewaldet – heute ermöglicht der Aus-sichtsturm über die Baumwipfel hinweg Ausblicke wie zur Bronzezeit. Darüber hinaus besteht durch den Aussichtsturm auch am Fuß des Mittelberges in der Arche Nebra eine Sichtverbindung mit dem Fundort.

Das touristische Potenzial der Him-melsscheibe von Nebra

Nach Bekanntwerden der Himmels-scheibe zeigte sich, dass viele Menschen fasziniert von der geheimnisvollen Bron-zescheibe waren. Der Krimi rund um die Auffindung, das Alter und die Echtheits-diskussion sowie das verschlüsselte Wis-sen spielen dabei eine wichtige Rolle. Seit 2004 sahen mehrere hunderttau-send Menschen die Ausstellung »Der geschmiedete Himmel – Die weite Welt im Herzen Europas vor 3600 Jahren« des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle. Auch der Fundort der Himmels-scheibe auf dem Mittelberg wurde von zahlreichen Interessierten aufgesucht. Über die reine Informationsvermittlung hinaus ging es bei der Entwicklung der Pläne für ein Besucherzentrum am Fund-ort daher von Anfang an auch darum, die Faszination der Himmelsscheibe und das damit verbundene Besucherpotenzial zu nutzen, um den immer wichtiger werden-den Wirtschaftsfaktor Tourismus in der Saale-Unstrut-Region zu stärken.

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Die Arche Nebra hat sich mittlerweile als ein kulturtouristischer Höhepunkt der Region etabliert. Veranstaltungen rund um die Themen Archäologie und Astro-nomie, von der Gruppenführung bis zur Sonderschau, runden das Programm des Hauses ab. Das Besucherzentrum ist dabei nicht gemeinnützig und erhält keine öffentlichen Zuwendungen. Der laufende Betrieb muss vollständig über Einnahmen finanziert werden. Neben den Eintrittsgeldern erwirtschaftet die Arche Nebra deshalb weitere Einnahmen über die Vermietung von Räumen für Tagun-gen und Feiern (z. B. Trauungen, Weih-nachtsfeiern u. ä.).

Die Himmelswege

Für die touristische Vermarktung spielt neben der Einbindung in die regionalen und lokalen Netzwerke die Tourismus-route »Himmelswege« eine wichtige Rolle. Sie verbindet seit 2008 vier bedeu-tende archäologische Standorte im Süden Sachsen-Anhalts miteinander. Gleichzei-tig sind die Himmelswege eine der vier Markensäulen im Tourismusmarketing des Landes Sachsen-Anhalt und werden entsprechend in die touristischen Marke-tingmaßnahmen auf Landesebene einbe-zogen.

Arche Nebra – Die Himmelsscheibe erlebenAn der Steinklöbe 1606642 Nebra OT Kleinwangen

Telefon 034461-25520Telefax 034461-255217info@himmelsscheibe-erleben.dewww.himmelsscheibe-erleben.de

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GruppenführungenTelefon 0228 9171-243(Mo–Do 9–15 Uhr, Fr 9–12 Uhr)E-Mail: [email protected]: 0228 9171-244

PauschalarrangementsHotel + AusstellungsbesuchFür Gruppen- und EinzelreisendeTourismus & Congress GmbH BonnTelefon 0228 91041-30, Telefax: -46E-Mail: [email protected]

Romy Schneider gehört zu den bedeu-tendsten deutschsprachigen Schauspie-lerinnen und inspirierte viele Fotografen und Regisseure. Ihr Bild hat einen festen Platz im kollektiven Gedächtnis. Nicht nur als Sissi, deren Image sie vor allem in Deutschland nie ganz abstreifen konnte, sondern ab den 1970er Jahren vor allem als Star des französischen Kinos.

Die Hommage in der Bundeskunsthalle nähert sich Romy Schneider als Star und Privatperson und zeichnet ihren Lebens-weg nach: die frühen Rollen, ihre mutige und konsequente berufliche Emanzipa-tion, ihre große Leidenschaft, ihre pri-vate Tragödie, die mit ihrem frühen Tod endete.

Bilder aus Film, Presse und Privatleben werden mit Filmausschnitten kombiniert. Medieninstallationen zeigen das Wech-selspiel zwischen Projektion und aktiver Selbstinszenierung. Zudem präsentiert die Ausstellung zahlreiche Plakate, Kostüme, Briefe, Fanartikel und Fotos von Romy Schneider, ihren Filmpartnern und ihrer Familie.

Die Bundeskunsthalle knüpft mit dieser Ausstellung an frühere Präsentationen zum Thema Film wie Luis Buñuel (1994), Marlene Dietrich (1995/1996) und Anime! High Art–Pop Culture (2011) an und plant weitere Ausstellungen zu die-sem Themenkreis.

Kunst- und Ausstellungshalleder Bundesrepublik DeutschlandMuseumsmeile BonnFriedrich-Ebert-Allee 453113 BonnTelefon 0228 9171-200E-Mail: [email protected] E-Mail-Newsletter: Abonnieren unter www.bundeskunsthalle.de

Romy SchneiderKunst- und Ausstellungs-

halle der Bundesrepublik

Deutschland, Bonn

6. April – 24. Juni 2012

Foto: ©Eva Sereny; Camerapress

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2. Museumstreffen am 5. Oktober 2012 in Bonn

Unter dem Motto »Lebendiges Museum« findet am 5.10. das zweite bundesweite Museumstreffen in der Kunst- und Ausstel-lungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn statt.

Im letzten Jahr hatten wir das erste bundesweite Museumstref-fen im Museum Kunstpalast in Düsseldorf. Museumsmitarbeiter aus ganz Deutschland gaben sich an einem wunderschönen Spätsommertag ein Stelldichein.

Auch dieses mal haben wir Referenten, die ihre Gedanken und Visionen zum Motto des Tages vortragen. Sie kennen den „inte-ressanten Platz“ zwischen zwei Gemälden in einer Ausstellung? Das ist die entspannende Lücke zur Erdung Ihrer Sinne. Zwi-schen unseren Vorträgen in Bonn haben wir Pausen, die zum lockeren Gespräch unter den Kollegen einladen. Sie können sich auf sieben Referenten freuen, die dem Fachpublikum Ihre halb-stündigen Beiträge aus sehr unterschiedlichen Positionen heraus vortragen werden.

Ein Museum, das die Besucher durch eine anspruchsvolle Aus-stellung anzieht, füllt sich mit Leben. Der Besucher möchte mit seinen Gedanken aktiv in die Ausstellung einbezogen werden und innerlich bewegt werden. Zu einem lebhaften Kontakt zum Museum ist es sicherlich gut, wenn das Museum nach außen strahlt und die Menschen in ihrem Alltag abholt.

Wir danken unseren Sponsoren:

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2. Museumstreffen am 5. Oktober 2012 in Bonn

Damit wir alle ein Gefühl für diese Lebendigkeit bekommen, wollen wir uns wieder ganz real in einem Museum treffen. Las-sen Sie uns gemeinsam den Puls der Museen fühlen und deren Temperatur messen. Ist das Museum für den Besucher mehr als ein Ort für die Kulturvermittlung? Die belebten Museumscafés und Veranstaltungen zeigen, dass sie auch untereinander im Museum kommunizieren möchten.

Für den herzlichen Empfang durch die Mitarbeiter der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland möchte ich mich schon jetzt bedanken und lade Sie mit Vorfreude auf diesen besonderen Tag nach Bonn ein.

Zur kostenlosen Teilnahme melden Sie sich mit Ihren Kollegen bitte unter http://treffen.museum.de an.

Wir sehen uns in BonnUwe Strauch

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Um jedoch die unterschiedlichen künst-lerischen Temperamente herauszustellen, werden auch viele Einzelwerke gezeigt. Andy Warhol, zentrale Figur der Pop-Art, führt das Grafische und Serielle in der Kunst in einem klaren, oft kühl wirken-den Stil aus.

Das Werk des jungen Jean-Michel Bas-quiat ist mit seiner wütend ausdrucksvol-len Geste, einer Mischung aus Symbolen, Piktogrammen und Buchstaben, die aus den Graffitis kommen, ein temperament-voller Gegenpol zu Warhols Arbeiten. Die Gemälde von Francesco Clemente, einem Vertreter der Transavanguardia, wirken wiederum traumhaft, mystisch und fast surreal.

Die Ausstellung ist in Kooperation mit ARKEN Museum für Moderne Kunst, Dänemark, entstanden.

Ménage à trois Warhol, Basquiat, Clemente 10. Februar bis 20. Mai 2012

Kunst- und Ausstellungshalleder Bundesrepublik DeutschlandMuseumsmeile BonnFriedrich-Ebert-Allee 4 · 53113 BonnTelefon 0228 9171-200E-Mail: [email protected]

Die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland stellt in der Ausstellung Ménage à trois zum ersten Mal die Kollaborationen von Andy War-hol, Jean-Michel Basquiat und Francesco Clemente in den Kontext ihres eigenen Schaffens, wodurch Bezüge und Unter-schiede zwischen den Künstlern aufge-zeigt werden.

Mit mehr als 150 Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Fotografien wird ein umfassender Einblick in das gemeinsame Schaffen, dessen Facettenreichtum und die kunsthistorische Bedeutung dieser Gemeinschaftsbilder gewährt. Sie sind in einer intensiven Arbeitsphase zwischen 1983 und 1985 entstanden und Zeugnis der gegenseitigen Wertschätzung.

Ménage à trois Warhol, Basquiat, Clemente

Jean-Michel Basquiat, Francesco Clemente und Andy Warhol

Ex-Ringeye, 1984

© The Estate of Jean-Michel Basquiat / ADAGP, Paris, 2011

© Francesco Clemente

© The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc.

Jean-Michel Basquiat, Francesco Clemente und Andy Warhol

Alba‘s Breakfast, 1984

© The Estate of Jean-Michel Basquiat / ADAGP, Paris, 2011

© Francesco Clemente

© The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc.

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TEMUSTemus GmbH | Technische Museumseinrichtungen | Schlehenweg 1 | 74864 Fahrenbach

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Meistens belehrt erst der Verlust uns über den Wert der Dinge. (A. Schopenhauer)

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WorkshopLichtplanungam 20.6.2012

in der Bundeskunsthalle Bonn

Zielgruppe: Der Workshop richtet sich an Museums-mitarbeiter, Kuratoren und alle Interes-sierten, die in ihrem Berufsalltag mit der inhaltlichen und szenografischen Gestal-tung von Ausstellungsräumen betraut sind und das Licht als wichtiges Medium über das Sichtbarmachen der Kunst hin-aus erkannt haben.

mehr auf Seite 22

Akademie museum.de 2012

WorkshopDokumentationam 20.6.2012

im Martin-Gropius-Bau in Berlin

Zielgruppe: Der Workshop richtet sich an Museums-mitarbeiter, die als Berufsanfänger, Quer-einsteiger oder Volontär mit der komple-xen Aufgabe der Objektdokumentation betraut sind.

mehr auf Seite 24

WorkshopDepot-Planungam 21.6.2012

im Martin-Gropius-Bau in Berlin

Zielgruppe: Der Workshop richtet sich an Museums-mitarbeiter, Nutzervertreter, Bauherren und Architekten/Planer, die mit der Konzeption, Planung und Bau sowie in die Umsiedlung von Depots für Kulturgut betraut sind (Neu-bauten und Umnutzungen).

mehr auf Seite 26

Die Akademie hat ihr Portfolio um wei-tere Workshops erweitert, die von aus-gesuchten Referent/innen mit viel Pra-xiserfahrung gehalten werden. Bei allen Workshops ist die Teilnehmerzahl auf 20 Personen beschränkt, um einen persönli-chen Rahmen und eine effektive individu-elle Betreuung zu gewährleisten.

In Kurzvorträgen, Übungen und in kleinen Arbeitsgruppen werden herstellerneutra-les Wissen und Methoden vermittelt. Alle Workshops der Akademie haben zum Ziel, dass Sie praktische Ideen, Lösungs-ansätze und Entscheidungsgrundlagen für die Arbeit in Ihrem Museum mit nach Hause nehmen.

Zur Anmeldung senden Sie uns bitte das beiliegende Faxfor-mular ausgefüllt zurück oder nutzen Sie das entsprechende Anmeldeformular im Internet, auf das wir im jeweiligen Ange-bot hinweisen. Der Workshop »Marketing für Museen« am 21.03.2012 in Bonn war sehr schnell ausgebucht. Er findet erneut am 28.08.2012 in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutsch-land in Bonn statt. Über das beiliegende Faxformular können Sie sich bereits jetzt Ihren Platz sichern.

Bei Anmeldungen bis zum 16. April 2012 erhalten Sie 10% Frühbucherrabatt.

Darüber hinaus bieten die Workshops Ihnen eine gute Gelegenheit für die Erweiterung Ihres museumskollegialen Netzwerks.

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Zielgruppe: Der Workshop richtet sich an Museumsmitarbei-ter, Kuratoren und alle Interessierten, die in ihrem Berufsalltag mit der inhaltlichen und szenogra-fischen Gestaltung von Ausstellungsräumen betraut sind und das Licht als wichtiges Medium über das Sichtbarmachen der Kunst hinaus erkannt haben.

Nutzen:Nach einer Einführung in das Thema Licht und Beleuchtung für Museen und der Vorstellung von beispielhaften Museumsbeleuchtungen erhalten die Kursteilnehmer die Möglichkeit, Beleuch-tungsprinzipien und szenografische Ansätze auf die eigenen Museumsräumlichkeiten zu übertragen. Das Zusammenspiel physikalischer Gesetzmäßigkeiten, technischer Feinheiten und gestalterischer Möglichkeiten bereichert die ganzheitliche Herangehensweise für die Ausstel-lungsgestaltung, Inhaltsvermittlung, Raumatmo-sphäre, Materialien und Farben.

Inhalte:1. Teil: Licht verstehen Der Werkzeugkasten - Quantitative Parameter

der Lichtplanung:• Kleiner Exkurs in die physikalischen Lichtphä-

nomene • Leuchtmittel – insbesondere energieeffiziente

Leuchtmittel für den Einsatz im Museum• Leuchten und Lichtwerkzeuge

Workshop zum Thema Raumlicht – Lichtraum;Interaktion von Licht und Kunst im Museumam 20. Juni 2012 von 09.00–17.30 Uhr in der Bundeskunsthalle in Bonn

2. Teil: Mit Licht gestalten Prinzipien für kreative Lichtarchitektur - Quali-

tative Parameter der Beleuchtungsplanung:• Aspekte der Wahrnehmungspsychologie• Die Grammatik des Lichts – wahrnehmungs-

orientierte Beleuchtungskriterien für Muse-ums- / Ausstellungsbeleuchtung

• Beleuchtungsarten und Lichtrichtungen • Interaktion von Licht, Ausstellungsobjekten,

Mensch und Raum • Lichtplanung in der Praxis: Tricks und Kniffe • Referenzlichtplanungen LDE Kober Lichtplaner

3. Teil: Begreifen eines unsichtbaren Mediums: Aktive Auseinandersetzung mit der eigenen Lichtrealität der Kursteilnehmer

• Bemusterung von mitgebrachten Leuchten• Analyse und Diskussion der eigenen Lichtrea-

lität der Kursteilnehmer anhand mitgebrachter Bilder (gerne vorab per e-mail an

[email protected])• Lichtplanung einer Phantasieausstellung in

Kleingruppen• Präsentation der Lichtplanung

Methoden:Kurzweilige, interaktive und erlebnisorientierte Vermittlungsmethoden der Moderatorin. Das Thema Licht ist wenig greifbar, weil Licht nicht sichtbar ist, sondern sichtbar macht. Der Einfüh-rungsteil nimmt daher einen gewissen Raum ein, wird jedoch durch Diskussion und praxisnahe Beispiele zugleich Erfahrungsaustausch • Anwendung der Lichtprinzipien und Planungs- möglichkeiten auf das eigene Museum• Kleingruppenarbeit / Workshop

Moderation:Nicole Kober, Dipl.-Ing. ArchitekturInhaberin des Lichtplanungsbüros LDE KOBER LICHTPLANER in Dortmund und Lehrbeauftragte im Bereich »Gestalten mit Licht« an der Architek-turfakultät der Hochschule Münster.

Schwerpunkte von LDE KOBER sind unter ande-rem Museen, Ausstellungen, Industriekultur (Nachnutzung, Umnutzung und Sanierung alter Industrieanlagen), Park- und Landschaftsbe-leuchtung, CI-Lichtberatung.

Beitrag:295 € zzgl. 19% ges. Umsatzsteuer Das Mittagessen und Getränke sind im Preis inbegriffen.

Zeiten:09.00 – 10.30 Uhr11.00 – 12.30 Uhrgemeinsames Mittagessen, Möglichkeit zum Besuch der Ausstellung14.00 – 15.00 Uhr15.30 – 17.30 Uhr

Veranstaltungsort:Kunst- und Ausstellungshalleder Bundesrepublik DeutschlandMuseumsmeile BonnFriedrich-Ebert-Allee 4 · 53113 Bonn

Das Anmeldeformular mit weiteren Informationen finden Sie unterhttp://www.museum.de/akademie/bn_20062012.pdf

Nicole Kober, Dipl.-Ing. Architektur

Licht im Museum

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Zielgruppe: Der Workshop richtet sich an Museums-mitarbeiter, die als Berufsanfänger, Quer-einsteiger oder Volontär mit der komple-xen Aufgabe der Objektdokumentation betraut sind. Gleichermaßen interessant ist er für Personen der Leitungs- und Ver-waltungsebene der Museen, die einen Blick »hinter die Kulissen« einer der wich-tigsten Aufgaben im Museum werfen wollen.

Nutzen: Wir bringen Licht in den Dschungel der oft unübersichtlichen Angebote, Systeme und Begrifflichkeiten im weiten Feld der Objektdokumentation.

Sie erfahren, welche Probleme bei der Objektdokumentation entstehen können, wie Sie diese erkennen und mit möglichst geringem Aufwand beheben können.

Unabhängig von Systemen und Anbietern befähigen wir Sie, zum Kern der Objekt-dokumentation vorzudringen um aus diesem Wissen heraus selbstständig und verantwortlich handeln zu können.

Wir versetzen Sie in die Lage, das Niveau Ihrer hauseigenen Dokumentation richtig einzuschätzen, um gegebenenfalls pass-genaue Maßnahmen zur Korrektur und Optimierung einzuleiten.

Ein interaktiver Workshop zu den Standards, Höhepunkten und Abgründen der Objekt-dokumentation im Museum

am 20. Juni 2012 von 09.00 – 17.30 Uhr im Martin-Gropius-Bau in Berlin

Inhalte: • Objektdokumentation– Warum? Wozu? Wie?• Standards,Richtlinien• SystematikenundVokabulare• Physisch/Digital? Stärken und Schwächen• AbwicklungvonSuchanfragen• DatenaustauschmitMuseen• DatenbereitstellungfürPortale

Methoden: Interaktiver Workshop mit praxisnahem Planspiel, fachlichen Gesprächen, kniffeli-gen Aufgaben und Raum für spontane Entscheidungen – Mitarbeit unbedingt erwünscht!

• Warm-up• »JägerdesverlorenenSchatzes« Spannendes Planspiel in Teamwork • »HeißeGlocke«fürbrennendeFragen• Kurzreferate

Zeiten: 09.00 – 10.30 Uhr 11.00 – 12.30 Uhrgemeinsames Mittagessen, Möglichkeit zum Besuch der Ausstellung 14.00 – 15.00 Uhr 15.30 – 17.30 Uhr

Moderation:Klinge & Wagner Museumsdienstleistungen www.klingeundwagner.de

Dipl. Museologin Astrid Klinge Dipl. Museologin Kerstin Wagner

•MuseumsberatungundAusstellungs-konzeptionen seit 2005

• Schwerpunkte:Sammlungskonzepte,Ausstellungskonzepte, Ausstellungs-grafik, Ausstellungstexte, Museums-marketing und Besucherfreundlichkeit

Ihr Beitrag: 295 € zzgl. 19% ges. Umsatzsteuer Das Mittagessen und Getränke sind im Preis inbegriffen.

Veranstaltungsort:Martin-Gropius-BauNiederkirchner Straße 7 10963 Berlin

Das Anmeldeformular mit weiteren Informationen finden Sie unterhttp://www.museum.de/akademie/b_20062012.pdf

Dipl. Museologin Kerstin Wagner, Dipl. Museologin Astrid Klinge

»Jäger des verlorenen Schatzes«

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Die abgebildeten Referenzen sind nach Entwürfen und Zeichnungen von Architekten und Ausstellern angefertigt worden.

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Zielgruppe: Der Workshop richtet sich an Museums-mitarbeiter, Nutzervertreter, Bauherren und Architekten/Planer, die mit der Konzeption, Planung und Bau sowie mit der Umsiedlung von Depots für Kulturgut betraut sind (Neu-bauten und Umnutzungen).

Nutzen: • Sie lerneneinDepotprojekt insLeben

zu rufen und wissen, welche Teilpro-jekte es umfasst.

• Sieerfahren,welcheGrundlagenwannund in welcher Qualität bereitzustellen sind.

• Sie lernen Methoden und Hilfsmittelkennen, die Sie bei der Erarbeitung der Grundlagen und Vorgaben sowie bei der Umsetzung des Projekts verwen-den können.

• SiekennendieBedeutungbegleitenderProjekte (Registrierung, Bereitstellung/Umzug/Einlagerung, Konservierung, Reinigung, Schädlingsbekämpfung, Dekontamination, Standortverwaltung)

• SieerhaltenEinblickinaktuelleDepot-konzepte, Lagertechnik und Bewirt-schaftungskonzepte sowie in die Umsiedlung großer Objektbestände.

am 21. Juni 2012 09.00 – 10.30 Uhr11.00 – 12.30 Uhrgemeinsames Mittagessen, Möglichkeit zum Besuch der Ausstellung 14.00 – 15.00 Uhr15.30 – 17.30 Uhr

im Martin-Gropius-Bau in Berlin

Inhalte: • Projektstruktur(DierichtigePersonzur

richtigen Zeit am richtigen Ort)• Hilfsmittel(Depotbewertung,Men-

gengerüst, Raumbuch, Nutzerbedarfs-programm, Pendenzenliste, externe Ressourcen)

• Terminplanung(vorausschauendeBereitstellung)

• Parallelprojekte(Umzug,Sammlungs-survey/Konservierung, Schädlings-bekämpfung, Reinigung/Dekontami-nation, Standorterfassung)

• Lagertechnik• Depotumzug(MasseundKlasse)• StandortbewirtschaftungmitDaten-

banken• Bewährtesweiterentwickeln–aus

Fehlern lernen

Methoden: • Grundsatzreferat »Immer größer, besser, mehr – die Zukunft von Museumsdepots« • WarumsollichIhneninZukunft

etwas überlassen? – Ihre Institution auf dem Weg zum angemessenen

Ort der Sammlungserhaltung (Selbsteinschätzung)• Baukasten– Teilnehmer legen Schwerpunkte• ArbeitinKleingruppenzukonkreten

Teilfragen• Kurzpräsentationen• Transfair– unsere Erfahrung ist ihr Wissen

Moderation:Joachim Huber, Dr. Phil., KunsthistorikerPrevart GmbH Konzepte für die Kultur-gütererhaltung – Museumsplanerwww.prevart.ch

Seit 15 Jahren selbstständiger Museums-berater im deutschsprachigen Raum mit Schwerpunkt Museums- und Depotpla-nung, Bauherrenberatung, Präventive Konservierung sowie Museumslogistik. Beteiligt an der Planung von Depots u.a. in Basel, Bern, München, Nürnberg, Sankt Pölten, Schaffhausen, Wien, Zürich (Affoltern am Albis).Zusammen mit Karin von Lerber Autor des Buches »Handhabung und Lagerung von mobilem Kulturgut« (2003).

Ihr Beitrag: 295,00 € zzgl. 19% ges. Umsatzsteuer Das Mittagessen und Getränke sind im Preis inbegriffen.

Veranstaltungsort:Martin-Gropius-BauNiederkirchnerstraße 710963 Berlin

Das Anmeldeformular mit weiteren Informationen finden Sie unter http://www.museum.de/akademie/b_21062012.pdf

Dr. phil. Joachim Huber

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Martin-Gropius-BauIn diesem Jahr präsentiert der Martin-Gropius-Bau folgende Ausstellungen:

Pacific Standard Time. Kunst in Los Angeles 1950-1980 (15. März bis 10. Juni 2012)

Einzige europäische Station der großen Ausstellung des Getty-Museum ist der Martin-Gropius-Bau in Berlin. Mit über 70 Werken von rund 40 Künstlern wie John Baldessari, David Hockney, Edward Kien-holz oder Ed Ruscha präsentiert die Aus-stellung die  aufregende Kunstszene  im Los Angeles der Nachkriegszeit. 

ARTandPRESS (23. März bis 24. Juni 2012)

Die Ausstellung präsentiert wichtige Ver-treter der aktuellen internationalen Kunst-szene, die sich in ihren Arbeiten intensiv mit dem Medium Zeitung beschäftigen. Über 40 zeitgenössische Künstler, u. a. Christian Boltanski, Jenny Holzer und Anselm Kiefer sind mit Arbeiten beteiligt, etliche Werke werden eigens für die Aus-stellung geschaffen. 

Baumeister der Revolution – Sowjetische Kunst und Architektur 1915–1935Mit Fotografien von Richard Pare (5. April bis 9. Juli 2012)

Die Ausstellung zeigt Fotografien der konstruktivistischen Avantgarde-Archi-tektur der 1920er Jahre von Richard Pare und ergänzt sie mit Werken von El Lissitzky, Gustav Kluzis, Ljubow Popowa, Alexander Rodtschenko oder Wladimir Tatlin und Architekturfotografien aus den 1920er und 1930er Jahren. Die Architek-tur der Konstruktivisten zählt heute zum Weltkulturerbe der Moderne.

 Diane Arbus (22. Juni bis 23. September 2012)

Diane Arbus hat mit ihren ungewöhn-lichen Aufnahmen von Menschen am Rande gesellschaftlicher Akzeptanz der Fotografie in den 1960er Jahren neue Impulse gegeben. Der Martin-Gropius-

Kunst und Archäologie, Fotografie und Kulturgeschichte – das sind die Schwer-punkte aller Ausstellungen im Martin-Gropius-Bau.

Sammlungen in aller Welt, staatliche Insti-tutionen und private Leihgeber öffnen für unsere Ausstellungen – meist zum ersten und oft auch einzigen Mal – ihre Schatz-kammern und Sammlungen und schicken ihre bedeutendsten Werke auf die Reise nach Berlin.

Bau zeigt eine Auswahl von  über 200 Aufnahmen, die sowohl bekannte wie auch bisher unveröffentlichte Werke der Fotografin einschließt.

Mythos Olympia – Kult und Spiele (31. August 2012 bis 7. Januar 2013)

Erstmals stellt das Olympia-Museum aus Olympia über 600 wertvolle archäolo-gische Werke in Berlin aus. Der Aus-stellungsteil, der dem antiken Olympia und seiner Geschichte wie Forschungs-geschichte gewidmet ist wird ergänzt um einen Ausstellungsteil, der sich der Geschichte der modernen Olympiade widmet.

Martin-Gropius-BauNiederkirchnerstraße 710963 Berlin

Online-Tickets: www.gropiusbau.deEintritt frei bis 16 Jahre

David Hockney; A Bigger Splash, 1967

Acryl auf Leinwand, 96 x 96«

© David Hockney,

Collection: Tate Gallery, London, 2011

Junger Mann mit Lockenwicklern zu Hause in der

West 20th Street, N.Y.C., 1966

© The Estate of Diane Arbus

Foto © Jirka Jansch

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Einer der bekanntesten Kriegsfotogra-fen ist der Amerikaner James Nachtwey (geb. 1948). Seit 1981 dokumentieren seine Bilder die allgegenwärtige Gewalt auf allen Erdteilen. Dabei zeigen seine Fotografien nicht nur physische und psy-chische Gewaltausübung, sondern auch Armut und Hunger als Folgen und als Mittel der Gewalt.

James Nachtwey erhielt für sein fotogra-fisches Werk zahlreiche Auszeichnungen: den Martin Luther King Award, fünf Mal die Robert Capa Gold Medal, zwei Mal den World Press Photo Award, zwei Mal den Leica Award. Sieben Mal wurde er zum »Magazine Photographer of the Year« gewählt.

Am 11. Februar 2012 wurde James Nacht-wey für sein Engagement gegen Krieg und Gewalt der »Dresden-Preis« verliehen. Der Förderverein Friends of Dresden stiftete 2010 den »Dresden-Preis« als internatio-nalen Friedenspreis, der für Leistungen auf dem Gebiet der Konflikt- und Gewaltprä-vention vergeben wird. für Leistungen auf dem Gebiet der Konflikt- und Gewaltprä-vention vergeben wird.

BEGRÜNDUNG DER VERGABE DESDRESDEN-PREISES AN JAMES NACHTWEY

Gewaltprävention ist besonders effektiv, wenn ein Bild vermittelt wird von dem, was Krieg und Gewalt ist. James Nachtwey ist einer derjenigen, die ungeachtet der Gefahr für sich selbst solche Bilder liefern. Bilder, die man nie wieder vergisst.

Und er tut das als Moralist, als einer, der nicht nur hofft, sondern daran glaubt, dass seine Bilder ein Umdenken bewirken kön-nen. Ohne die Fotos des versehrten Dres-dens wäre die Zerstörung der Stadt lange nicht mehr im Weltgedächtnis präsent als Mahnung vor dem Krieg.

Durch die Fotos von James Nachtwey blei-ben andere Kriege im Gedächtnis. Susan Sontag schrieb: Kriege, von denen es keine Fotos gibt, werden vergessen. Und genau das dürfen wir nicht, Kriege vergessen, weil wir dann auch die Opfer vergessen.

Dr. Günter Blobel, NobelpreisträgerVorsitzender des Kuratoriums des Dresden-Preises

Wim Wenders sprach die Laudatio

Die Verleihung des Dresden-Preises 2012 in der Semper-Oper

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oben: James Nachtwey erhält den Dresden-Preis

aus den Händen von Hans-Joachim Dietze,

der als Jugendlicher den Feuersturm von Dresden

fotografierte

unten: Wim Wenders, James Nachtwey

und Gerhart Baum

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Das Militärhistorische Museum der Bun-deswehr wird sich nicht einseitig durch seine große Dauerausstellung, sondern gleichzeitig durch seine Wechselausstel-lungen definieren. Dafür stehen eine große Ausstellungshalle im Erdgeschoss des historischen Arsenalgebäudes und eine kleinere Säulenhalle für Foto- und Gemäldeausstellungen im zweiten Ober-geschoss zur Verfügung.

Rund 100 Tage nach Eröffnung der neuen Dauerausstellung des Militärhistorischen Museums, die sich über 10.000 qm in einem Arsenalgebäude aus der Grün-derzeit und einem Neubau des ameri-kanischen Architekten Daniel Libeskind erstreckt, präsentieren die Kuratoren die erste Sonderausstellung.

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Krieg Fotografien von James Nachtwey

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James Nachttwey, Wim Wenders, Gerhart Baum (geb. 1932 in Dresden) und Renate Liesmann-Baum mit

Dr. Gorch Pieken und Oberst PD Dr. Matthias Rogg am Vorabend der Eröffnung in der Ausstellung

Gezeigt wird eine Auswahl der bedeu-tendsten Arbeiten des amerikanischen Kriegsfotografen James Nachtwey. Die weltberühmten Fotografien James Nacht-weys sind Teil des neuzeitlichen Bildge-dächtnisses.

Rund 80 Bilder werden ausgestellt, die in acht Themenblöcke unterteilt sind. Im Tableau der Ausstellung verschwimmen jedoch Afghanistan, Balkan, Indonesien, Sudan, Tschetschenien, Ruanda, USA und Irak zu einem einzigen Ort.

Erstmals in Deutschland gezeigt wird der 10 Meter lange Wandfries mit dem Titel »The Sacrifice«, mit 60 Einzelbildern aus amerikanischen Militärlazaretten im Irak 2006.

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Krieg ist das Absurdwerden der Welt, aus Mitleid wird Hass, aus Angst wird Wut, und das Tötungsverbot wird zum Tötungsgebot. Das bedeutende fotogra-fische Werk von James Nachtwey ist ein bedrückendes Dokument der jüngsten Gewaltgeschichte der Menschheit und gleichzeitig ein Appell an die Vernunft und das Mitgefühl im Menschen.

Die fotografische Abbildung des Krieges bewegt sich bis heute in jenem Zwie-spalt zwischen zeigen und verbergen. Zwischen Sichtbarmachung und Ohn-macht. Was und wie etwas fotografiert wird, prägt das Bild vom Krieg. Der Foto-graf wählt sich seinen Bildausschnitt und nimmt damit maßgeblich Einfluss auf die Aussage des Bildes.

Einige der von James Nachtwey porträ-tierten Menschen scheinen sich mit ihren Blicken direkt an ihr Gegenüber außer-halb des Bildes zu wenden. Ihre Blicke gerinnen dabei zu Fragen, denen man sich nicht entziehen kann.

»The picture becomes evidence of the general human condition. It accuses nobody and everybody.« (John Bayer)

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Für die Hängung von fast 80 großforma-tigen, gerahmten Fotografien wurde ein qualitativ hochwertiges, robustes und fle-xibles Ausstellungswandsystem gesucht. Die Entscheidung fiel auf die mila wall, die sehr schnell aufzubauen und mit verschiedensten Verbindern sehr flexibel gestaltbar ist. Entscheidend war unter anderem auch die umlaufende Alukante, die die Wandelemente besonders an den Ecken beim Auf- und Abbau schützt.

Vier Stellwand-Inseln aus mila wall Ele-menten schaffen Raum im Raum. Die leicht versetzte Anordnung macht es möglich, beim Betreten des Raums alle vier Inseln mit den acht Themenbereichen gleichzeitig wahr zu nehmen.

Mit weniger als 70 Elementen konnte der 400 qm große Raum in einzelne Zonen mit drei Gängen aufgeteilt und die Exponate thematisch angeordnet werden. Aufbau und Hängung mit mila wall realisierte das Team im MHM in weniger als drei Tagen.

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Leichte Bauweise

Zeitloses Design

Einfacher Auf- und Abbau

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Krieg – Fotografien von James Nachtwey12.02.–31.05.2012

Die nächste Fotoausstellung im Militärhis-torischen Museum Dresden:OTKUDA? KUDA? – Woher? Wohin?Fotografien von Martin Hertrampf – erste Ausstellung des MHMBw Nov. 199228. September – 06. Januar 2013

Militärhistorisches Museum der Bundeswehr Olbrichtplatz 2 · 01099 DresdenTelefon 0351 / 823-2803 Telefax 0351 / 823 2805E-Mail: [email protected] www.mhmbundeswehr.deMittwoch geschlossen

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Militärhistorisches Museum Dresden

Leitgedanken

In der Vergangenheit waren Militär-museen vor allem Ausstellungshal-len für Waffentechnik und für die glanzvolle Repräsentation nationaler Streitkräfte. Geschichte bestand in diesen Häusern aus einer Kette von aneinandergereihten Kriegen, fast losgelöst von anderen historischen Ereignissen. So wie die allgemeine Geschichte ausgeblendet war, so blieb auch das Schicksal der einfa-chen Soldaten oder der von Kriegen betroffenen Zivilisten unerwähnt.

In einem Militärhistorischen Museum hingegen sind Krieg und Mili-tär unlösbar mit der allgemeinen Geschichte verwoben. Eine moderne Militärgeschichte führt mit zahlrei-chen Verästelungen in die politik-, sozial-, mentalitäts- und kulturge-schichtliche Forschung. Dabei ist das Militär selbst nur der sichtbarste Aus-druck des Militärischen. Denn viele gesellschaftliche Bereiche stehen in einer engen Verbindung zum Mili-tär, und umgekehrt wird das Militär beeinflusst durch die Gesellschaft, die Politik, Ökonomie, Technik und Kultur in einem Prozess der wechsel-seitigen Durchdringung.

Die Arbeiten moderner Künstler bilden einen roten Faden durch den Neubau und ermöglichen einen anderen Zugang zu Aspekten der Militär- oder Gewaltgeschichte.

Die erste künstlerische Installation der Dauerausstellung wird im Eingangsbereich des Museums gezeigt. Der schottische Künstler Charles Sandison projiziert dort viele Hun-dert Mal das Wort »Love« und das Wort »Hate« an die Wände. In einer Endlosschleife führen »Love« und »Hate« einen Kampf gegeneinander, bei dem einmal die eine und dann wieder die andere Seite die Oberhand behält. Die Besucherinnen und Besucher werden in die Installation integriert, indem sie zur Projektionsfläche der Wörter werden.

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Militärhistorisches Museum Dresden

Inhaltliche Neuausrichtung

Das Militärhistorische Museum der Bundeswehr stellt Militärgeschichte in ihrer ganzen Bandbreite dar. Es geht sogar noch einen Schritt dar-über hinaus und stellt die Frage, inwiefern es Militär gibt oder viel-leicht geben muss, weil es gewis-sermaßen Teil der Anthropologie ist. Dabei konfrontiert die Ausstellung die Besucherinnen und Besucher mit dem eigenen Aggressionspotenzial und thematisiert Gewalt als histori-sches, kulturelles und anthropolo-gisches Phänomen. Ist Aggressivität evolutionsbiologisch möglicherweise in jedem Menschen angelegt, ist sie so selbstverständlich und unvermeid-bar wie das Bedürfnis zu schlafen, zu essen oder zu trinken? Oder ist der Gewaltanteil in uns vor allem kultu-rell geprägt und beeinflusst?

Im Militärhistorischen Museum wird nicht nur die organisierte und institu-tionalisierte Gewalt thematisiert, son-dern auch der offenen und latenten Gewalt nachgespürt, die zwischen und innerhalb von gesellschaftlichen Gruppen herrscht. Nicht nur Uni-formen und Waffen im Wandel der Zeit erwarten die Besucherinnen und Besucher, sondern beispielsweise auch Gewaltdarstellungen in mytho-logischen oder biblischen Szenen, die als kulturelles Erbe in den Gemäldegalerien der Welt bewahrt wer-den, wobei jedoch aus Stilgeschichte Sozial-geschichte wird.

Dr. Gorch Pieken

Wissenschaftlicher Direktor

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Räumliche Neuausrichtung

Die Gesamtkonzeption von Architektur und neuer Dauerausstellung steht für das Nebenei-nander von klassischen und neuartigen Sicht-weisen und Ausdrucksformen. Tradition und Innovation – alte und neue Zugänge zur Mili-tärgeschichte – bilden die Eckpunkte der Kon-zeption.

Das MHM besteht aus zwei Museen zur Militär-geschichte, die sich architektonisch und durch die Ausstellungsgestaltung unterscheiden; the-matische Querschnitte im Neubau und chrono-logischer Rundgang im sanierten Altbau.

Mit der Grundsanierung des alten Arse-nals – einer dreiflügeligen Anlage der Semper-Schule aus den 1870er Jahren – und einem Erweiterungsbau wurde 2002 der amerikanische Architekt Daniel Libeskind beauftragt. Bei dem histori-schen Arsenalgebäude handelt es sich

um ein neoklassizistisches Gebäude, das wie ein Tempel auf einem künstlichen Plateau thront. Der von Daniel Libeskind entworfene keilför-mige, asymmetrische Neubau durchdringt den massiven, klassisch gegliederten Altbau.

Eine transparente Fassade aus Metalllamellen überlagert den historischen Baukörper. Der Neubau ergänzt die stark horizontal ausge-richteten, durch ein starres Säulenraster geglie-derten Flügel des Arsenals durch vertikale, geschossübergreifende Säle und schafft damit Platz für große und sperrige Schwerexponate. Der Raum folgt hier der Funktion. Und gleich-zeitig sind auf diesen inhaltliche Codierungen übertragen, die das Gebäude zum ersten und größten Exponat der Ausstellung machen.

Der Neubau wird zu einem Gewaltinstrument, wodurch er »den Geist der alten Architek-tur aufnimmt« (Thomas Schmid, »Die Welt«), gleichzeitig wird er zu einem Zeichen von Krieg und Schmerz, zu einem Kontrapunkt des Arsenalgebäudes, der den Krieg nicht als Hoch-amt feiert oder als unausweichliches Schicksal der Menschheit hinnimmt, sondern hinterfragt.

Themenparcours

Die zwölf Ausstellungsbereiche des Themen-parcours folgen keiner nach Daten sortierten chronologischen Ordnung, sondern präsentie-ren innerhalb einer systematischen Gliederung sehr unterschiedliche und zum Teil überra-schende Aspekte der Militärgeschichte.

Der Themenparcours beginnt im 4. Oberge-schoss. Mit einem spektakulären Blick auf die Frauenkirche, das Schloss und den Rathausturm öffnet sich der Neubau zur Stadt hin.

»Man kann nicht gegen die

Architektur von Libeskind

arbeiten«

Die beiden Museumsgestalter HG Merz und Holzer Kobler Architekturen erschließen mit einprägsamer Bildsprache einen neuartigen, gesellschaftsüber-greifenden Zugang zu der komplexen Thematik.

Ihre Ausstellungsarchitektur geht sowohl eine Sym-biose mit dem klassizistischen Altbau als auch dem keilförmigen Neubau ein. Die Architektur von Daniel Libeskind ermöglichte den Szenografen zu experi-mentieren und für ein Museum unkonventionelle Maßstäbe zu finden. In begehbaren Rauminstalla-tionen und mit einer sehr reduzierten Auswahl von Objekten werden die Themen der Ausstellung wir-kungsvoll in assoziative Bilder übersetzt. Die offenen Enden des Keils durchdringen den Bau von unten bis oben. Sie bieten Raum für großformatige Exponate und erlauben Sichtbeziehungen und Querverweise zwischen den unterschiedlichen Themenbereichen.

Als zusätzliche Bildebene verknüpfen zeitgenössi-sche Medienkunstwerke Raum und Exponate. Im Zusammenspiel von Architektur, Szenografie und Inhalt entstehen eindrückliche Bilder, die den Be-sucher verblüffen, irritieren und zugleich sensibili-sieren.

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Im Mittelpunkt der neuen Dauerausstel-lung steht immer wieder der einzelne Mensch, der Gewalt ausübt oder Gewalt erleidet. Ein eigenes Ausstellungselement sind Kurzbiografien, die in tabellarischer Form zwischen den Vitrinen angebracht sind und die Besucherinnen und Besu-cher in die jeweilige Epoche oder den jeweiligen Zeitabschnitt geleiten.

Gegenübergestellt werden immer zwei Biografien von Menschen, die in dersel-ben Zeit lebten, aber unterschiedlichen Lebensentwürfen folgten, oder die in ein und derselben historischen Entschei-dungssituation unterschiedliche Wege gingen. In einigen Biografien wird dabei eine unauflösbare Verstrickung von Opfern und Tätern sichtbar.

Das Prinzip der Vielperspektivität durch-zieht die Bereiche des Themenparcours, häufig unterstützt von der Vitrinenar-chitektur. So stehen sich im 3. Oberge-schoss in den fahrbaren Rollregalanlagen des Ausstellungsbereichs »Krieg und Gedächtnis« immer zwei Vitrinen gegen-über, die zwei unterschiedliche Sichten auf ein Thema ermöglichen, auf zwei Aspekte eines Objektes verweisen oder die unterschiedlichen Formen der Erin-nerung an Ereignisse, ihr Nachleben und Fortleben im kulturellen Gedächtnis der Nation thematisieren.

unten rechts: Vanda Vieira-Schmidt / Weltrettungsprojekt / 1995–2012.

Seit Mitte der 1990er Jahre überzieht die Künstlerin jeden Tag zahllose Blatt Papier mit magischen Linien, Mustern und Zahlen, um die Menschheit vor bösen Mächten

zu schützen und Gefahren für den Weltfrieden zu bannen. Inzwischen ist ihr Werk auf weit über eine halbe Million Blätter angewachsen.

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Einheitliches Beleuchtungskonzept von Zumtobel

Dieser erste Raum des Themenparcours ist genauso der Zerstö-rung Dresdens gewidmet wie der anderer europäischer Städte im Zweiten Weltkrieg, der von Deutschland begonnen wurde und an seinen Ausgangspunkt zurückkehrte.

Der Weg zur Aussichtsplattform in der Keilspitze führt ent-lang von Gehwegplatten aus der polnischen Stadt Wielun, die Beschussspuren vom deutschen Angriff aufweisen, und an den Fragmenten einer Figur vom Rotterdamer Waisenhaus, das durch deutsche Bomber zerstört wurde. Gleichsam aus der Wie-luner und Rotterdamer Perspektive schauen die Besucherinnen und Besucher auf die wieder aufgebaute Altstadt von Dresden.Fo

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Im Mittelpunkt des 2. Obergeschosses steht das Thema »Politik und Gewalt«, die (ästhetische) Darstellung verschiede-ner Formen von Gewalt und deren (medi-ale) Vermittlung. Betrachtet werden die Ausübung und die Folgen von staatlicher Gewalt für den politischen Prozess und das politische System selbst. Bei einem Verfall der inneren Staatsordnung sind vor allem zwei Formen des Scheiterns denk-bar: die Anarchie und der Gewaltstaat.

Vielfältig sind die Beziehungen zwischen militärischer und ziviler Welt. Unter dem Oberbegriff »Gesellschaft und Militär« sind ganz unterschiedliche Themen aus-gestellt, die besonders anschaulich die enge Verzahnung beider Sphären deut-lich machen.

Bei dem Unterthema »Militär und Sprache« handelt es sich um aus der Geschichte und der Militärgeschichte nicht wegzudenkende Mittel, Selbst- und Feindbilder zu beschreiben, Hass zu erzeugen, Leiden und Begeisterung auszudrücken. Jede Armee, jeder Krieg bringt eigene Wortschöpfungen hervor.

Seit jeher bestanden Wechselwirkungen zwischen der ureigensten militärischen Musik, das heißt der Signalmusik und Marschmusik und der jeweiligen Musik-kultur einer Epoche. Auf diese Verbin-dungen hinzuweisen, ist der Zweck eines weiteren Themenkomplexes mit dem Titel »Militär und Musik«.

Ein viertes Unterkapitel im Themenkom-plex »Gesellschaft und Militär« trägt den Titel »Krieg und Spiel«. Dieser Bereich durchschneidet räumlich eine der von Daniel Libeskind sogenannten Vertikalen Vitrinen im Neubau, die als prismenartige, geschossübergreifende Aussteifungskerne für die Lastabtragung des Stahlbetonbaues wichtig sind. Hier werden Karussell-Gondeln in der Form kleiner Panzer, Raketenwerfer und Jagd-flugzeuge von Jahrmärkten der 1950er und 1960er Jahre an die Stahlbetonwand montiert. Hintereinander aufgereiht erin-nern sie an eine Verfolgungsjagd, an eine Vorform moderner Ego-Shooter aus dem Krieg im Kinderzimmer heutiger Zeit.

Das Unterthema »Mode und Mili-tär« reicht vom »Gänsebauch« über die »Heerpauke« bis hin zum Matrosenan-zug. Es berücksichtigt die Erfindung von Armbanduhren und Sonnenbrillen im Ersten Weltkrieg genauso wie die aktu-elle Haute Couture. Viele modische soge-nannte Klassiker sind ursprünglich dem Militär entlehnt, wie zum Beispiel das T-Shirt, der Trenchcoat, der Fliegerblou-son und die Safari-Mode, sogar die heute gebräuchlichen Größeneinteilungen S, M, L und XL gehen zurück auf das Prinzip der standardisierten Uniformfertigung.

Das größte Exponat der Ausstellung ist eine 14 Meter hohe »V2«-Rakete aus dem Zweiten Welt-krieg. Auf einem Starttisch im Erdgeschoss ste-hend, ragt ihre Spitze in den Ausstellungsbereich »Krieg und Spiel« im 2. Obergeschoss.

In unmittelbarer Nähe zum Raketenkopf ist die Puppenstube eines Mädchens aus London aus-gestellt, das ihr Spielzeug kriegstauglich machte. Das Mädchen hatte Gasbettchen für ihre Pup-penkinder aufgestellt, die Fenster verdunkelt und einen Schutzraum, einen Anderson-Shelter, im Vorgarten aufgebaut. Spätestens an dieser Stelle war aus Spiel Ernst geworden und der reale Krieg in das Kinderzimmer gekommen.

Die Präsentation macht die »V2«-Rakete in ihrer ganzen Ambivalenz erfahrbar. Einerseits gilt sie als technisches Wunderwerk und Ausgangspunkt der zivilen Raumfahrt, andererseits wurde sie im Zweiten Weltkrieg als Waffe gegen die Zivilbevöl-kerung in London und Antwerpen entwickelt und eingesetzt. Doch nicht durch die Waffenwirkung starben die meisten Menschen, sondern infolge unmenschlicher Zwangsarbeit im Konzentrati-onslager Mittelbau Dora, in dem die »V2« seit Januar 1944 unter Tage produziert wurde.

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unten: »Politik und Gewalt« im 2. OG mit dem

Treppenaufgang zum 3. OG

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Splitter einer explodierten Granate

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Ein dreigeteilter Ausstellungsbereich erwartet die Besucherinnen und Besucher im 1. Obergeschoss.

Die abendländische Kultur kennt zwei Erzählungen vom Urzustand, die eine heißt Paradies und die andere Krieg. Auf den ersten Blick sehen die 18 Tierpräpa-

rate im Ausstellungsbereich »Tiere beim Militär« im 1. Obergeschoss wie ein Teil der biblischen Arche Noah aus, auf den zweiten Blick erinnert die Präsenta-tion eher an eine Schlachtbank, denn es ist deutlich zu erkennen, dass jedes Tier eine Kriegsverletzung hat oder mit einem Attribut des Krieges ausgestattet ist.

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Arcos Strahler von Zumtobel lenken mit präzisen Lichtkegeln die Blicke der Betrachter und kreieren ein spannen-des Gefüge aus Licht und Schatten.

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Der Ausstellungsbereich »Formation der Körper« auf derselben Etage beginnt bei der Musterung von Soldaten, zeigt ihre Ausbildung und endet mit dem Aufgehen des Individuums in einer militärischen For-mation.

Doch das Aufgehen in einer Masse ist nicht nur ein militärisches Phänomen. Menschen haben ein Bedürfnis nach Anerkennung und suchen Anschluss in der Gruppe. Der Berliner Klangkünst-ler Carsten Nicolai verdeutlicht in einer Audio-Installation die Rolle des Rhythmus bei der Auflösung der Ich-Grenze im mili-tärischen und zivilen Leben.

Der dritte Ausstellungsbereich im ersten Obergeschoss handelt von den »Leiden am Krieg«, von Opfern und Tätern. Die Exponate werden in einem geschlossenen Kabinett präsentiert. Eine Hinweistafel am Eingang zum Kabinett weist auf die besonderen Exponate in diesem Bereich hin und auf die Maßnahmen, die getrof-fen wurden, um die postmortale Men-schenwürde von Humanpräparaten zu wahren, die hier ausgestellt werden.

Wie in anderen Ausstellungsbereichen stehen auch hier einzelne Biografien im Zentrum der Erzählung. Um der Fülle der Leidensformen ebenso Rechnung zu tra-gen, wie der Unmöglichkeit, das subjek-tive Erlebnis zu vermitteln, greift die Aus-stellung Einzelaspekte des körperlichen und seelischen Leidens auf.

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links: Ein U-Boot aus dem Jahre 1851, der Brand-

taucher

unten: Schädel eines Soldaten aus dem Zweiten

Weltkrieg, der mit einem Schuss in den Kopf

Selbstmord beging

unten Mitte: Moulage eines gesichtsverletzten

jungen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg

oben: Reihe von Prothesen bein- und armamputier-

ter Männer, Frauen und Kinder von 1600 bis 2010

oben: Kabinett »Leiden am Krieg« von außen

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Im Westflügel des Erdgeschosses wird die zivile und gleichzeitig militärische Nut-zung von Technologien thematisiert und im Ostflügel die Gewaltspirale aus Angriff und Verteidigung, schützen-den und zerstörenden Kampfmitteln.

Ein Geschosshagel aus realen Raketen und Bomben hängt drohend über den Köpfen der Besucherinnen und Besucher. Hier simuliert der Künstler Ingo Günther den Blitz einer Atombombe, der den Schatten der Besucherinnen und Besu-cher sekundenlang auf einer phosphori-sierenden Wand festhält und so Assozia-tionen an die Opfer von Hiroshima weckt.

Jedes Exponat in diesen Ausstellungsteilen weist verschiedene inhaltliche Zugänge auf. Gleichzeitig werden die Großexponate im Erdgeschoss wie in vielen anderen Berei-chen des Themenparcours offen präsen-tiert, ohne Glashauben. Das Umlaufen der Objekte und das Betrachten der Exponate aus vielen Blickwinkeln ist dabei erwünscht.

oben: Tischvitrine »Formation der Körper«

oben: Geschosshagel und Einmannbunker im Ausstellungsbereich »Schutz und Zerstörung«

unten: Installation »The Hiroshima Thank You Instrument« von Ingo Günther, 2010

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Chronologie

Der zeitbezogene und nach Daten sor-tierte Rundgang durch die deutsche Mili-tärgeschichte befindet sich in den drei Altbauflügeln. In der klassischen chro-nologischen Geschichtserzählung ist der größte Teil der insgesamt etwa 10.000 im Innenbereich ausgestellten Objekte, Dokumente und Bilder zu finden.

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In jedem der drei Altbauflügel ist ein Vitri-nenmäander errichtet, um das ein breiter Hauptweg herumführt.

Wer sich an diesen Hauptweg hält, den führt ein Kurzrundgang durch wichtige Kriege und bedeutende politische Ereig-nisse der letzten 700 Jahre.

Orientierung bieten zehn große Leitvit-rinen, die schlaglichtartig Wendepunkte der deutschen Geschichte thematisie-ren, etwa den Dreißigjährigen Krieg, Beginn und Ende des Zweiten Welt-kriegs sowie Teilung und Wiedervereini-gung Deutschlands.

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Leitvitrine zum 30jährigen Krieg

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Von dem Hauptweg öffnen breite Durch-gänge den Weg in eine zweite Ausstel-lungsebene, die Kabinette. In diesen wird der Erzählfaden des Hauptwegs aufgegriffen und weiter ausgeführt. Um zu jeder Epoche herausragende Origi-nalobjekte zeigen zu können, ergänzen Leihnahmen aus Museen, Sammlungen und Archiven die eigenen Bestände des Militärhistorischen Museums. Besonders lichtempfindliche Dokumente werden innerhalb der Vitrinen in lichtundurchläs-sigen Schaukästen präsentiert, die sen-sorgesteuert nur für wenige Minuten den Blick auf die Exponate freigeben.

Von den Kabinetten ist eine dritte Aus-stellungsebene zugänglich, die Vertie-fungsräume. Der Eingang zu diesen ist schmaler, als zu den Kabinetten. Die Vertiefungsräume sind Spezialthe-men wie »Ökonomie des Krieges« oder »Militärtechnik und Taktik« gewidmet. Sie gewähren eine Blick auf das Leben in einer Garnison, in der sogenannten Etappe oder an der »Heimatfront«. Der Einsatz von Frauen im Krieg wird thema-tisiert, das Lazarettwesen, Verwundung und Tod, Besatzungsherrschaft und Parti-sanenkrieg. Aber auch in den Kabinetten und entlang des Hauptwegs ist die Ope-rations- und Politikgeschichte eng mit der Alltagsgeschichte verwoben.

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oben: Kabinett zum Kaiserreich 1871 bis 1914

rechts: Leitvitrine zu den Napoleonischen Kriegen

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Der erste Chronologie-Flügel im Erdge-schoss führt vom Spätmittelalter über die Frühe Neuzeit zur Märzrevolution von 1848 und zu den Reichseinigungskriegen gegen Dänemark 1864, gegen Österreich 1866 und gegen Frankreich 1870/71. Die Ausstellungsthemen korrespondieren mit den Geschichts-Lehrplänen für den Schulunterricht in Sachsen und anderen Bundesländern. Sie bieten viele Bezüge zum fächerübergreifenden Unterricht mit Fächern wie Ethik und Geografie oder Gemeinschaftskunde.

Lange Zeit wurden Historiengemälde in Schulbüchern zur Illustration oder sogar wie historische Dokumente verwendet. Heute lernen Schüler, Bilder wie Texte zu lesen, zeitlich einzuordnen und zu inter-pretieren. Auch das Militärhistorische Museum zeigt Schlachten- und Militär-gemälde in ihrem historischen Zusam-menhang. Über die Zeit ihrer Entstehung sagen solche Gemälde oft mehr aus, als über die dargestellten Ereignisse. Dies ver-anschaulicht etwa eine Galerie mit deut-schen Historiengemälden des 19. Jahr-hunderts an den Nord- und Südwänden im Erdgeschoss; sie hat einen räumlichen Abstand und gleichzeitig Sichtbezug zur Chronologie der Ereignisse.

Über den Aufzug oder – besser noch – über das historische Treppenhaus des alten Königlich Sächsischen Arsenalge-bäudes gelangen die Besucherinnen und Besucher in das 1. Obergeschoss. Entlang der Treppe hängen die Porträts sächsi-scher Könige und Generale, darunter auch der Namensgeber der Albertstadt, König Albert von Sachsen (1828–1902).

oben: Kabinett zu den Napoleonischen Kriegen

rechts: Jeder Helm repräsentiert einen Bundesstaat

des Deutschen Reichs nach 1871

Hauptweg im Chronologieflügel 1300–1914 Vitrine zur Flottenrüstung des Deutschen Reichs von 1871 bis 1914 mit

einer Medienstation und einer integrierten museumspädagogischen Station

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Im Westflügel des 1. Obergeschosses ist der Ausstellungsbereich zum Ersten und Zweiten Weltkrieg verortet – eine Epo-che, die in der neueren Geschichtsschrei-bung auch als zweiter Dreißigjähriger Krieg oder als das Zeitalter der Weltkriege bezeichnet wird.

Mit der Technologisierung und Industria-lisierung des Ersten Weltkriegs wandelte sich das Bild vom Soldaten. »Eine ganze Generation verroht« (Hannah Arendt) in den Grabenkämpfen und im Trommel-feuer der Westfront. Der Kriegsverlauf an dieser Front wird in der Ausstellung ebenso geschildert wie der des sogenann-ten vergessenen Krieges im Osten und in den Kolonien, im Luft- und Seekrieg. Der Kriegseintritt der USA und das Scheitern der deutschen Frühjahrsoffensiven 1918 leiten das Ende der Kampfhandlungen ein. In den Vertiefungsräumen werden die verschiedenen Gesichter des Krieges gezeigt.

Die Vitrinen der Vertiefungsebene zum Ersten Weltkrieg erstrecken sich über eine Länge von mehr als 30 laufenden Metern. Ihnen gegenüber stehen im direkten Ver-gleich dieselben Vertiefungsthemen des Zweiten Weltkriegs. Zugänglich ist dieser lang gestreckte Raum mit seinen parallel verlaufenden Vitrinenreihen aus beiden Zeitabschnitten. Zur Ereignis- und Politik-geschichte des Zweiten Weltkriegs gelan-gen die Besucherinnen und Besucher über die erste Nachkriegszeit von 1918.

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links: Leitvitrine zum Ersten Weltkrieg

unten: Hauptweg im Chronologieflügel »Zeitalter

der Weltkriege«

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In der Weimarer Republik hatte man sich für einen kurzen Moment im Frie-den eingerichtet und doch wurde diese Zeit nur zu einer Atempause, in der auch Konzepte entwickelt wurden, wie der Erste Weltkrieg doch noch zu gewinnen sei. Die Nationalsozialisten fanden für ihre Politik, mit allen Mitteln eine Revi-sion des Versailler Vertrages zu errei-chen, Unterstützung in breiten Bevöl-kerungsschichten. Die Revisionspolitik ging bruchlos in eine uneingeschränkte Eroberungspolitik über.

Mit dem Überfall auf Polen am 1. Sep-tember 1939 löste das Deutsche Reich den Zweiten Weltkrieg aus. Aus dem übersteigerten Nationalismus des Ersten Weltkriegs wurde unter nationalsozia-listischer Herrschaft ein rassenideologi-scher Vernichtungskrieg. Die militärischen Erfolge der Wehrmacht vergrößerten den deutschen Herrschaftsbereich und führ-ten unter anderem zur Besetzung Norwe-gens, Frankreichs, des Balkans und weiter Teile Osteuropas.

Deutsche Kriegführung und Völkermord waren im Zweiten Weltkrieg eng mitein-ander verwoben. An der Ermordung der jüdischen Bevölkerung Europas war die Wehrmacht mittelbar und unmittelbar beteiligt. Insgesamt wurden bis Kriegs-ende rund sechs Millionen europäische Juden Opfer des Völkermordes.

Einbezogen war die Wehrmacht auch in die rassenideologische Verfolgung und Ermordung slawischer oder anderer Bevölkerungsgruppen wie der Sinti und Roma. Viele von ihnen wurden für töd-liche medizinische Versuche missbraucht, die mitunter direkt im Auftrag der Luft-waffe durchgeführt wurden. Zudem war die Wehrmacht auch an der systemati-schen Erschießung von Sinti und Roma hinter der Ostfront beteiligt.

Nur wenige Angehörige der Wehrmacht leisteten einzeln oder in Gruppen Wider-stand gegen Hitler und das NS-Regime. Formen, Motive und Ziele dieses militä-rischen Widerstandes waren vielfältig. Sie reichten vom Wunsch, den Krieg zu verhindern, später ihn zu beenden, über Unzufriedenheit mit den militärischen Entscheidungen Hitlers bis hin zur mora-lisch begründeten Ablehnung der verbre-cherischen NS-Politik.

Die bekannteste Form militärischen Widerstands ist das von Oberst i.G. Claus Schenk Graf von Stauffenberg verübte Attentat vom 20. Juli 1944. Neben die-sem Attentat und dem damit verbunde-nen Umsturzversuch gab es auch die mit dem Gewissen begründete Kriegsdienst- und Befehlsverweigerung, politisch oder moralisch motivierte »Fahnenflucht« sowie das Verfassen und Verteilen von Flugblättern gegen das NS-Regime.

links: Vertiefungsraum zum »Zeitalter der Welt-

kriege«

unten: 60 Schuhe aus dem Vernichtungslager

Majdanek, 1930/1940er Jahre,

Leihgabe: Aus den Sammlungen des Staatlichen

Museums Majdanek in Lublin, Polen

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Im gegenüberliegenden Altbauflügel des 1. Obergeschosses beginnt der Zeitab-schnitt »1945 bis heute«. Er führt durch die unmittelbare Nachkriegszeit in die bipolare Welt des Kalten Krieges und die Aufbau-jahre der beiden deutschen Armeen – Bun-deswehr und Nationale Volksarmee.

Die politische Chronik von Bundeswehr und Nationaler Volksarmee reicht von der Hochphase des Kalten Krieges über die zweite Hälfte der 1960er Jahre, als die Bereitschaft zu Entspannungspolitik und Rüstungsbegrenzungen wuchs, bis in die 1980er Jahre, als nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan 1979 und dem NATO-Doppelbeschluss der Kalte Krieg einen neuen Höhepunkt erreichte.

Mit dem Fall der Mauer und der Wie-dervereinigung der beiden deutschen Staaten beginnt die Geschichte der Bundeswehr als Armee der Einheit und Armee im Einsatz.

Seit dem Bürgerkrieg im ehemaligen Jugoslawien und der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts 1994 über die Bedingungen des Einsatzes der Bundes-wehr wurde diese zunehmend mit Aufga-ben »out of area« betraut.

Der Rundgang endet mit einem Blick auf die »Herausforderungen des 21. Jahrhun-derts«. In diesem letzten Ausstellungsab-schnitt des chronologischen Rundgangs werden sicherheitspolitische und militä-rische Entwicklungen und Diskussionen thematisiert, die seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 den öffentlichen Diskurs bestimmen. Zentrale Themen sind dabei neue Formen der Friedlosigkeit und ein moderner Friedensbegriff, der den Schutz der Umwelt und die Bekämpfung von Armut und Hunger mit einbezieht.Fo

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oben: Vitrine zu Gesellschaft und Bundeswehr

oben: Leitvitrine zum »Kalten Krieg« oben: Vitrine mit Uniformen aus 16 NATO-Staaten

unten: Vertiefungsraum zum Kasernenalltag in der NVA

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oben: One Step beyond –

Wiederbegegnung mit der Mine

(OSB) von Lukas Einsele, 2005

Die Arbeit basiert auf einer

langwierigen und ausführlichen

Recherche, die den Künstler in

die Regionen führte, die am

stärksten durch Landminen

betroffen sind: Angola, Afgha-

nistan, Bosnien-Herzegowina

und Kambodscha.

Einsele befragte Menschen,

deren Leben von Landminen

beschädigt wurde: Opfer, die

sich noch einmal schmerzhaft

jenes Schrittes erinnerten, der

das Augenlicht, Beine oder

Arme, die Existenz kostete.

oben: Von einem IED-Sprengsatz in Afghanistan beschädigter Leichter LKW Wolf

der Bundeswehr, 2004

unten: Vitrine mit einem Außenbordmotor einer Piraten-Dau, der von der Fregatte Karlsruhe während der Operation Atalanta sichergestellt wurde

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Mit der Wiedereröffnung des Militärhis-torischen Museums in Dresden im Okto-ber 2011 wagten sich die Verantwortli-chen an ein nicht unumstrittenes Thema heran: Das zur Schau stellen von Krieg und Gewalt. Doch die Umsetzung ist gelungen – nicht zuletzt durch die Kom-bination aus modernster Architektur, sub-tiler Lichtkompositionen und inhaltlichem Konzept.

Der Stararchitekt Daniel Libeskind entwarf dazu eine außergewöhnliche Architektur, die Zumtobel mit einem umfassenden Lichtkonzept unterstützt. Die Kombina-tion aus Architektur und Licht verwandelt die Ausstellungsräume in eine faszinie-rende Zeitreise und ermöglicht eine neue Sichtweise auf diesen besonderen Muse-umstypus.

Zumtobel verwandelt das Militärhistorische Museum in einen Ort bewegender Geschichte

Akzentuierung der Exponate durch intelligente Vitrinenbeleuchtung

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Das Zusammenspiel von Licht und Raum

Die atmosphärische Anmutung der Räume wird durch das besondere Licht-design bewirkt, das Zumtobel in Zusam-menarbeit mit Daniel Libeskind entwickelt hat. Hier zeigt sich das Lichtverständnis des Stararchitekten, der Licht als Design-werkzeug versteht. Die unterschiedlichen Exponate und Materialien erfordern eine flexible Lichtgestaltung. Prunkvolle Uni-formen, Militärtechnik, Handwaffen oder auch Evakuierungspläne –jedes Stück soll in einem besonderen Licht stehen. Dabei fließen Grund- und Akzentbeleuchtun-gen wie selbstverständlich ineinander.

Die für die Grundbeleuchtung eingesetz-ten Strahler erhellen das, was die Auf-merksamkeit des Betrachters erwecken soll und punktieren, wo das Auge sich mit Details beschäftigen darf. Diese Vielfältig-keit schafft das Zumtobel Strahlersystem Arcos, das speziell für die Bedürfnisse des Kunst- und Kulturbereichs entwickelt wurde. Es verfügt über ein umfassendes Produktprogramm, das für jedwede Auf-gabe der Lichtgestaltung eine passende Produktlösung bietet. Die Strahler können flexibel an dem Tecton Tragschienensys-tem positioniert werden. Diese elfpoligen Tragschienen erlauben es, flexibel auf die verschiedenen Raumlängen und Ausstel-lungskonzepte im Museum zu reagieren.

Je nach Erfordernissen ermöglicht das Arcos Strahlersystem den Einsatz von HIT-Metalldampflampen, Niedervoltlampen bis hin zu LED-Ausführungen, die die Räume entweder gleichmäßig erhellen oder gewollt Akzente setzten. Trotz der Nähe zu den Museumsstücken, ermög-licht eine reduzierte Wärmestrahlung eine schonende Beleuchtung. Wo die Farben bzw. Materialbeschaffenheit es notwendig machen, werden Farbkorrek-turfilter eingesetzt. Gleichzeitig nehmen die Leuchten sich durch ihre dezente For-mensprache zurück.

Das gilt auch für die notwendige Sicher-heitsbeleuchtung. Durch eine optimale Integration der hochmodernen LED-Leuchten Resclite in das Tecton Schienen-system bleibt die Sicherheitsbeleuchtung im alltäglichen Museumsbetrieb unsicht-bar. Im Notfall sorgen die mit einer Erken-nungsweite von 16 Metern effizienten LEDs für sicheres Geleit.

© Joachim Krumnow

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Arcos – Leuchtenserie für künstlerische Ansprüche

Das Strahlersystem verbindet Funktiona-lität mit höchster Sensibilität für Museen und Ausstellungen. Das Design des zylin-drischen Körpers spricht eine minimalis-tische und puristische Sprache. Dadurch werden Museumsarchitektur und Expo-nate nicht gestört.

Der vielseitige Deckenstrahler in vier verschiedenen Größen vereint raffinierte Lichttechnik mit unauffälligem Design in schwarzer oder weißer Optik. Die ver-schiedenen Ausführungen des Strahlers bieten sich dank ihrer zahlreichen Zube-hörteile für die unterschiedlichsten Ein-satzgebiete an.

Strahler betonen Einzelheiten

In den Standard-Ausführungen ist Arcos für den Einsatz für niedrige und hohe Decken, für randscharfe Akzentbeleuch-tung oder für große Ausstellungsflächen gerüstet.

Neben konventioneller Lampentechnik setzt Zumtobel bei Arcos auf modernste LED-Technologie: Durch die neue Tunable White Funktion werden Veränderungen der Farbtemperatur von 2.700 bis 6.500 Kelvin möglich, um die Beleuchtung an wechselnde Exponate flexibel anpassen zu können, ohne die Lampe austauschen zu müssen. Empfindliche Ausstellungs-stücke beleuchtet Arcos konservatorisch und mit hoher Farbwiedergabequalität.

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Authentische Beleuchtung betont Details

Das Zumtobel Lichtkonzept fügt sich har-monisch in das Museumskonzept hinein: Es schafft einerseits eine gewisse Distanz zu den Museumsstücken. Andererseits betont das Licht authentisch jedes Detail – dies ist zum Beispiel eindrucksvoll in den verschiedenen Vitrinen zu erleben. Hier wird jeder Orden, jedes Wappen nuan-ciert hervorgehoben. Die eingesetzte Starflex Fasertechnik ermöglicht eine UV- und wärmefreie, punktuelle Beleuch-tung, die den Exponaten eine packende Authentizität verleiht.

Der sogenannte Cat Walk, ein Raum der u.a. lebensgroße Tiermodelle zeigt, ver-mittelt eine ähnliche Szenerie: Hier wird eine lebendig wirkende Atmosphäre geschaffen, die den Betrachter ein wenig von den damaligen Geschehnissen erah-nen lässt. Auch die hier eingesetzten Arcos Strahler sorgen durch engbün-

delnde Abstrahlcharakteristiken für prä-zise Lichtkegel, um die Blicke der Betrach-ter zu lenken und ein spannendes Gefüge aus Licht und Schatten zu kreieren.

Gelungene Inszenierung

Das elfpolige Tecton-System ist inte-griert in ein Aluminium H- und U-Pro-fil. Das gesamte System sorgt für die 3-Phasen-Wechselstromversorgung, die DALI-Lichtsteuerung und nimmt die LED-Notlichtbeleuchtung sowie die Fluchtweg-beleuchtung mit auf. Durch diesen modu-laren Aufbau wurde eine ideale Lösung geschaffen, um ein formal einheitliches Beleuchtungskonzept mit unterschiedli-chen Lichtniveaus zu gestalten.

Die Grund- und Akzentbeleuchtung hat Zumtobel über das Strahlersystem Arcos gelöst. Das komplexe Produktprogramm verfügt über verschiedene Baugrößen und Ausstrahlungswinkel sowie umfangrei-ches Zubehör, so dass spezielle Anforde-

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Tecton Tragschienen mit Arcos Strahlern sorgen für die passende Akzentbeleuchtung.

Diverse Strahlergehäuse nehmen auch Akustik-Lautsprecher und Überwachungskameras auf.

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Zumtobel ist ein international führender Anbieter ganzheit-licher Lichtlösungen. Zielset-zung ist, das Zusammenspiel zwischen Licht und Architektur sichtbar zu machen und dabei besonders die ergonomischen und ökonomisch-ökologischen Ansprüche zu berücksichtigen. Als Innovationsführer bietet Zumtobel dazu ein umfassen-des Spektrum an hochwertigen Leuchten und Lichtsteuerungs-systemen für die unterschied-lichsten Anwendungsbereiche der professionellen Gebäude-beleuchtung.

Projektinformation: Militärhistorisches Museum Dresden

Bauherr: Staatsbetrieb Sächs. Immobilien- und Baumanage-ment, Dresden/D

Architekt: Studio Daniel Libeskind AG, Zürich/CH

Lichtplanung: DELUX AG, Zürich/CH

Elektroplanung: IPRO Dresden, Dresden/D; INNIUS GTD Dresden/D

Elektroinstallation: Elektro Dresden West, Dresden/D; FAE Elektrotechnik GmbH & Co.KG, Heidenau/D

Lichtlösung: ZumtobelLichtbandsystem Tecton, Strahlersystem Arcos, LED-Sicherheitsleuchten Resclite, Lichtlinie Linaria, Sonderlösung Starflex-Faser-technik mit unterschiedlichen Ausstrahlungswinkeln

Weitere Informationen:Zumtobel Licht GmbHGrevenmarschstrasse 74–78D-32657 Lemgowww.zumtobel.de/[email protected]

Telefon +49-5261/212-0Telefax +49-5261/212-7777

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rungen stets mit dem gleichen Produktde-sign gelöst werden konnten. Sogar die Akustik und die Überwachungstechnik wurden komplett in die Strahlergehäuse integriert. Dadurch wird das Deckenbild in keinster Weise unterbrochen.

Zur Ausleuchtung der Vitrinen kamen spe-zielle Faserlichtauslässe mit unterschiedli-chen Ausstrahlungscharakteristiken und UV-/IR-Sperrfiltern zum Einsatz. Entspre-chend den Anforderungen des Nutzers ist als Lichtquelle ein Starflex Lichtgenerator mit einer 100W QR-CB Halogenlampe mit dichroitischen Glasreflektor zur optimal Lichteinkopplung eingebaut. Spezielle

Tischvitrinen sind mit der Zumtobel Licht-leiste Linaria ausgeleuchtet. An den Rück-wänden deckenbündig installiert, stört die schmale Lichtlinie das Erscheinungs-bild nicht und leuchtet den Vitrinenraum angenehm gleichmäßig aus.

Insgesamt ist die Lichtinszenierung von Zumtobel ein gelungener Begleiter durch das Militärhistorische Museum Dresden. Das Licht entführt den Besucher in eine Zeitreise und erschafft durch die nuan-cierte Hervorhebung einzelner Elemente ein lebendiges Umfeld, das zum Nach-denken anregt.

Ob Allgemein- oder Akzentbeleuchtung, die eingesetzten Zumtobel Lichtsysteme schaffen ein jeweils passendes Raum-

ambiente mit maximalem Kunstgenuss Bild: Zumtobel

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Als Leitmuseum im Museums- und Samm-lungsverbund der Bundeswehr gehören neben dem Auftrag zum Ausstellen Bil-dung und Forschung sowie Sammeln, Bewahren und Erhalten von Sachzeugen der deutschen Militärgeschichte zur über-geordneten Aufgabe des Militärhistori-schen Museums (MHM).

Eingeschlossen in die inhaltlich-gestal-terische und schließlich auch architek-tonische Neugestaltung des Museums wurden auch die Bibliothek/Fachinforma-tionsstelle sowie das Bildarchiv. In einem Ausschreibungsverfahren hat die Firma Bruynzeel Archiv & Bürosysteme GmbH den Zuschlag für die Einrichtung von Bib-liothek und Fotothek mit feststehenden Regalsystemen erhalten. Schon seit über 50 Jahren entwickelt Bruynzeel Archiv & Bürosysteme im ständigen Dialog mit seinen Kunden innovative und maßge-schneiderte Lösungen zur Aufbewahrung und Archivierung .

Raum für Bücher und Dokumente

Der Bestand der Bibliothek des Militärhis-torischen Museums umfasst über 40.000 Dokumente, darunter über 700 histo-risch sehr wertvolle Bücher. Diese werden auf insgesamt 2.500 laufenden Metern Regalböden aufbewahrt. Bewusst hat man sich für das System Sysco® mit offe-nen bzw. gelochten Rahmen entschieden, um eine kontinuierliche Belüftung der Bücher zu garantieren. Das Regalsystem Sysco® zeichnet sich durch seine Multi-funktionalität und Flexibilität aus.

Optimale Bedingungen für Fotos, Negative, Dias, …

Im Bildarchiv werden Papierfotografien, Bild- und Fotopostkarten, Fotoalben, Negative und Dias zur deutschen und internationalen Militärgeschichte gesam-melt und bewahrt. Insgesamt befinden sich rund eine Million Objekte im Bestand.

Um optimale Aufbewahrungs- und Erhal-tungsbedingungen, insbesondere für die sehr temperaturempfindlichen Fotonega-tive zu schaffen, sind alle Räume klimati-

Bruynzeel bietet optimale Lösung für Bibliothek und Bildarchiv

siert. Im Dialog mit den Verantwortlichen des Militärhistorischen Museums wurde eine noch bessere Sonderlösung zur Auf-bewahrung der Fotonegative erarbeitet und realisiert als ursprünglich geplant war.

Auch hier wird das System Sysco® mit offenen bzw. gelochten Rahmen einge-setzt, um optimale klimatische Bedin-gungen zu garantieren. Über 1.000 Stellmeter von Negativen werden in Metallkästen aufbewahrt, die bei Bedarf einzeln aus den Hängeauszügen her-ausgehoben werden können. So wer-Fo

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Bruynzeel Archiv & Bürosysteme GmbHMoselstr. 1841464 NeussTelefon 02131/4099-0Telefax 02131/[email protected]

den die Negative optimal gelagert und gleichzeitig vor Schmutz, Staub und Beschädigungen geschützt. Außerdem werden im Bildarchiv ca. 30.000 Dias in über 100 Schubladen sowie diverse andere Gegenstände, Bücher, Ord-ner etc. in über 500 laufenden Metern Sysco® Regalen aufbewahrt.

Kunstwerke finden ihren Platz

Für die Aufbewahrung diverser Kunst-werke wurde mit ArteStore Terra – aus-ziehbaren Gemälderahmen – eine

passende Lösung gefunden. Diese maß-gefertigten Gemäldegestelle bewegen sich praktisch ohne  Erschütterung und sind äußerst stabil. Auf ca. 100 m² Git-terwänden werden die Kunstwerke hän-gend gelagert.

Bruynzeel Archiv & Bürosysteme bietet ein speziell auf den Museum- und Biblio-theksbereich zugeschnittenes Portfolio, das vielseitigen Anforderungen gerecht wird – vom einfachen stationären Rega-lsystem bis hin zum technisch voll durch-dachten mobilen Regalsystem.

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Anne Frank HuisAmsterdamNiederlandewww.annefrank.org

Lichtplanung durch Hans Wolff & PartnersLichtpartner Q-CAT LightingLichtlösungen von Roblon

Tischvitrine1 x Framing Spot LED Armatur mit Lichtschutz

Wandvitrine176 Lichtpunkte in zwei XPO Faseroptik-Stableuchten 4 x 75W Halogen Lichtgenerator mit Dimmung und UV FilterPMMA Faser

Freistehende Vitrine 4 x Ball & Socket Focus Faseroptikarmaturen 4 x 2W LED Lichtgeneratoren mit Dimmung Glasfaser

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»Wenn man als Besucher im Museum umhergeht, empfindet man die Umgebung als sehr ruhig und sehr friedlich.

Der Raum, in dem sich die Tagebücher auf dem Display befinden, ist etwas ganz Besonderes. Die Farben im Raum sind zurückhaltend und schlicht. Die Lichtlösung ist sehr diskret.

Die Besucher wirken sehr überwältigt, wenn sie die Tagebücher und Briefe in den Vitrinen sehen. Das Licht sorgt dafür, dass der Schwer-punkt des Augenblickes auf jedes einzelne Objekt gerichtet ist.

Der Besucher versteht schnell, dass es im Raum nichts anderes gibt. Nichts lenkt von den Tagebüchern ab.« Lichtplaner Roel Meijer von Q-CAT Lighting, Niederlande

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Was hat Ihr Museum mit einem Joghurt zu tun?

In der freien Wirtschaft ist das Thema Marketing eine Selbstverständlichkeit. Produkte werden strategisch aufgestellt und über verschiedene Kanäle beworben. Im Gegensatz zu Konsumgütern wird Kul-tur nicht verkauft, sondern vermittelt.

Allerdings gibt es Mechanismen, die trotz aller Unterschiede Allgemeingültigkeit haben. In der freien Wirtschaft werden das Produkt und die Zielgruppe genau

analysiert. Ein fettarmer und hochwerti-ger Joghurt muss gut schmecken und gut aussehen und spricht den genuss- und gesundheitsorientierten Verbraucher an.

Der Erfolg eines Museums ist sicherlich nicht allein an seiner Besucheranzahl zu messen. Ein Museum ohne Besucher hingegen würde seiner elementaren Aufgabe der Vermittlung von Kultur nicht gerecht werden. Denn Kultur ist letztlich für die Menschen da und nicht für sich selbst.

Somit ist es eine Herausforderung für alle Museen, aktiv auf die potenziellen Besucher zuzugehen und sie neugierig zu machen, um das Museum in einen leben-digen Ort für den kulturellen Austausch zu verwandeln.

Grundlegende Gedanken dazu wollen wir uns auch beim diesjährigen Deut-schen Museumstreffen am 05.10.2012 in der Bundeskunsthalle in Bonn machen.

Zu der für Sie kostenfreien Veranstaltung unter dem Motto »Lebendiges Museum« sind Sie als Museumsmitarbeiter/in herz-lich eingeladen. Zurück zum Joghurt. Bei Lebensmitteln ist es wichtig, dass der Inhalt konstant hoch-wertig ist. Hersteller ohne professionelles Qualitätsmanagement sind chancenlos. Der Becher und die äußerliche Gestaltung eines Joghurts werden von Verpackungs-designern entworfen und vermitteln die Werte der Joghurtmarke (gesund, lecker, frisch, fruchtig ...).

Im Museum wird die Aufgabe der »Ver-packung von Kultur« durch Szenografen gelöst, die ein didaktisches und gestalte-risches Konzept für die Ausstellung erar-beiten.

Schauen Sie doch mal ganz bewusst in den Medien, was der Handel alles tut, um die Käufer auf einen Joghurt im Ladengeschäft aufmerksam zu machen. Schließlich muss der Käufer davon über-zeugt werden, dass es sich lohnt, sich auf den Weg in das anbietende Geschäft zu machen. Mit einer einmalig geschalte-ten Anzeige hätte es der Joghurt wohl schwer, den Weg noch vor Verfallsdatum aus dem Regal zu schaffen. Damit der Joghurt zur begehrten Marke aufsteigt, ist kontinuierlich weitaus mehr zu tun.

In den Printmedien werden Ausstellungen in Museen in einer Pressemeldung oft nur zu Beginn vorgestellt und dann noch ein-mal wenige Tage vor Ausstellungsende. Das Museum selbst kann man in den lokalen Medien nur schwierig wiederholt mit seiner Dauerausstellung vorstellen. Gut aufgestellte Museen in Großstäd-ten sind in der glücklichen Lage, durch stetigen Wechsel von Ausstellungen und sonstige Veranstaltungen auch das lokale Publikum immer wieder aufs Neue anzuziehen.

Nun sagen Sie vielleicht, der Strauch kennt den Unterschied zwischen einer Ausstellung und einem Joghurt nicht. Der Joghurt verlässt die Stätte der Herstellung containerweise und findet in tausenden Lebensmittelgeschäften seinen Platz in greifbarer Nähe zum Konsumenten. Hier ist ein unvergleichbar höheres Budget vorhanden, um gezielt und mehrfach in den Medien zu werben.

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Was hat Ihr Museum mit einem Joghurt zu tun?

Aber möglicherweise ist der Vergleich gar nicht so dumm. Denn auch für Museen stellt die Ausweitung ihrer Strahlkraft und Reichweite ein hohes Potenzial dar. Tages-touristen aus dem erweiterten regionalen Umfeld sind für Museen inzwischen eine sehr wichtige Zielgruppe. Überregional haben jedoch nur wenige Museen die Chance zu einer kostenlosen Berichter-stattung in den klassischen Medien wie Zeitung, Zeitschrift oder Lokalfernsehen. Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter sind inzwischen als kostengüns-tige Kanäle mit geografisch großer Reich-weite bekannt. Allerdings zeichnet sich auch hier eine Flutwelle an eher lästiger »Überinformation« ab – ähnlich wie bei den E-Mail-Newslettern.

Das überregionale Marketing für Museen ist also zu einer ganz besonderen Krea-tivität gefordert, die diesem speziellen Umfeld gerecht wird. Hier sind neue Lösungen gefragt, die nachhaltig, per-manent und dazu auch noch finanzierbar sind. Nach einem Besuch im Museum sollte der Kontakt zum Besucher weiter-hin aufrecht erhalten werden. Denn oft werden kulturelle Einrichtungen nur ein einziges Mal besucht. Danach heißt es: »Da waren wir schon«.

Hingegen begleitet die Lebensmittelin-dustrie ihre Kunden beispielsweise mit einer Nougatcreme ein ganzes Leben hin-durch. Das heißt, überregionales Marke-ting ist gefragt, das aus mehr als »Einmal-Aktionen« besteht.

Der rasch ausgebuchte Workshop »Marke-ting für Museen« im Haus der Geschichte in Bonn am 21.03.2012 beweist, dass das Thema längst im Bewusstsein der Museen angekommen ist. Deshalb bietet die Aka-demie Museum.de diesen Workshop erneut am 28.08.2012 in der Bundes-kunsthalle in Bonn an. Über beiliegendes Faxformular können Sie sich jetzt schon einen Platz sichern.

Museums-Besuchermagazin jetzt für iPad verfügbar

Ein gänzlich neues Medium zur dauer-haften Kommunikation Ihres Museums mit seinen Besuchern steht Ihnen nun seit Ende Februar zur Verfügung. Nachdem die App für das iPhone so erfolgreich an den Start ging, haben wir diese tech-nisch an das iPad angepasst und inhalt-lich um ein attraktives Besuchermagazin erweitert. Wenn Sie im App-Store nach »museum.de« suchen, finden Sie die kos-tenlose App mit dem multimedial erwei-terten Magazin museum.de, das speziell Museumsbesucher anspricht. Neben der aktuellen Ausgabe wird den Besuchern in Zukunft das komplette Archiv mit den vorangegangenen Ausgaben zur Verfü-gung stehen.

Die App mit dem integrierten Magazin museum.de kann gratis geladen werden und setzt das aktuelle iPad-Betriebssys-tem iOS5 voraus. Schließlich wollen wir auf eine ästhetisch ansprechende und zeitgemäße Art und Weise möglichst viele kulturinteressierte Menschen zum Muse-umsbesuch einladen. Haben Sie bitte Ver-ständnis dafür, dass die Museen, die hier bundesweit in den Fokus gelangen, finan-ziell am Aufwand der Erstellung ihrer indi-viduellen Präsentation beteiligt werden. Bei Interesse nehmen Sie bitte direkten Kontakt mit mir auf.

Deutschlands Museen auf der ITB 2013 Nicht nur die Medienarbeit ist für das überregionale Marketing wichtig. Für die ITB (Internationale Tourismus Börse) im Jahr 2013 plant museum.de einen Gemeinschaftsstand für alle interessierten Museen aus ganz Deutschland. Ziel ist es, einen flächendeckenden Eindruck von der deutschen Museumslandschaft zu vermit-teln, damit ggf. Ihr Museum das Ziel von Reiseveranstaltern aus dem In- und Aus-land wird. Die ITB ist die weltweit größte Tourismusmesse. Sie findet jährlich im Frühjahr in Berlin statt.

Falls Sie Interesse an einer vergünstigten Teilnahme an der ITB 2013 haben, sen-den Sie uns bitte das beiliegende Faxfor-mular ausgefüllt zurück. Wir werden Sie auf Anfrage gern über Ihre Möglichkeiten und Konditionen bei der ITB informieren.

Herzlichst Ihr Uwe Strauch

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Wenn das Thema eines Kolloquiums zur Szenografie »Zwischenräume – Wandel und Übergang« heißt, so denkt man mit Bezug zur Gestaltung von Ausstel-lungen und Museen zunächst an die Beziehungen zwischen der sinnlichen Wahrnehmung des Menschen und der gestalteten Gegenstandswelt des Ausstel-lungsraumes.

Weit über die Relationen hinaus, die durch die euklidische Geometrie ausge-drückt werden können, sind diese Zwi-schenräume Erlebnis- und Erfahrungsbe-reiche nicht nur zwischen Mensch und Objekt, sondern auch zwischen Mensch und Mensch oder Objekt und Objekt. In einem engeren Sinne spielen Schwellen, Übergänge, Passagen, Fugen und Licht-wechsel für eine Ausstellung hier eine besondere Rolle.

Szenografie in Ausstellungen und Museen

Zwischenräume – Wandel und Übergang12. Kolloquium der DASA vom 18. – 20.01.2012 in Dortmund

oben: Stahlhalle der DASA

links: Pause in der Gefahrstoffhalle

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Aber es wäre keine Veranstaltung der DASA Arbeitswelt Ausstellung in Dort-mund, wenn nicht auch in diesem Jahr wieder der Blick über den Tellerrand der Grundlagen des Ausstellungsmachens erfolgt wäre: Das Phänomen des Zwi-schenraums wurde während der drei-tätigen Fachzusammenkunft unter den Blickwinkeln der Architektur, Soziologie, Psychologie, Philosophie, der drama-tischen Künste und Kulturgeschichte betrachtet und analysiert.

Das Kolloquium vom 18. bis zum 20. Januar 2012 war das zwölfte in der DASA-Reihe »Szenografie in Ausstellun-gen und Museen« seit dem Jahre 2000. Ziel ist es, die sinn- und bedeutungsbil-dende Funktion einer szenografischen Methode und deren Prozesse für die Ent-wicklung von Ausstellungsräumen, die immer auch soziale und psychologische Bezüge haben, unter jährlich wechselnden Themenschwerpunkten herauszuarbeiten und der Fachwelt zur Verfügung zu stellen.

Inzwischen liegt zudem der fünfte Band einer gleichnamigen Schriftenreihe vor. Sie umfasst die Beiträge aller elf voraus-gegangenen Kolloquien und wird von der Fachwelt als eine der maßgeblichen Ver-öffentlichungen für die szenografische Gestaltung im Gegenzug zu einer Effekt haschenden, verführenden Eventkultur bewertet. Zunehmend wird die Schriften-reihe auch für die Ausbildung von Nach-wuchskräften verwendet.

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Dementsprechend hoch war die Teilneh-merzahl in diesem Jahr: Mehr als vierhun-dert Personen aus der Schweiz, Österreich und Deutschland, bildeten das Publikum. Neben lang gedienten Fachleute aus den Bereichen des Museumswesens, der Hochschullehre und der etablierten Aus-stellungsmacher versammelte sich außer-dem die neuen jungen Generation der Ausstellungsmacher/innen.

Das »Zwischenraum-Kolloquium« hatte eine klare thematische und dramaturgi-sche Struktur, in deren Rahmen die 19 Fachvorträge, fünf Workshops und sie-ben sogenannte Knowledge-Cafés ein-gebettet waren.

Der Leiter der DASA, Direktor und Prof. Dr. Gerhard Kilger, und DASA-Kurator Wolfgang Müller-Kuhlmann moderierten die drei Tage auch und gerade unter dem Motto, dass in der durch zunehmende Leistungsverdichtung gekennzeichneten Arbeitswelt u. a. auch der Vortragenden und der Gäste eine Veranstaltung dieser Art einen Zwischenraum im Alltag bilden soll, in dem Ideen und Visionen ihre krea-tive und durchaus unvollendete Entwick-lung nehmen.

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Der erste Tag war Beiträgen gewidmet, die nicht unmittelbar das Thema der Ausstellungsgestaltung behandelten, sondern die durch einen interdisziplinä-ren Ansatz das Phänomen des Zwischen-raums aus gänzlich unvermuteten Blick-winkeln beleuchteten. Dazu gehörten Vorträge aus Philosophie, Tanz, Litera-turwissenschaft, Theaterpädagogik, der cineastischen Medientheorie aber auch der Soziologie. Hierzu zählte etwa der Beitrag von Prof. Dr. Ernest Wolf-Gazo, der am Beispiel der sozialen Strukturen der Gesellschaften im Nahen Osten die Bedeutung von sozialen Zwischenräu-men, aus denen Freiheit und sinnhafte Entwicklungsmöglichkeiten entstehen können, auswies.

Aus allen Vorträgen wurde deutlich, dass der »Zwischenraum« als Phänomen menschlichen Lebens, des Fühlens und Denkens, alles andere als eine unfrucht-bare Leere ist, die als Überflüssiges zu vermeiden wäre, sondern dass er als Ausgangspunkt für Visionen, Neuorien-tierung und Begeisterung zu dienen ver-mag. Die Menschen, so der Tenor, bedür-fen des Zwischenraums.

In diesem Sinne fanden am selben Tag auch Workshops vor dem Hintergrund von Tanz, Spieltheorie, der Methode der Ideenfindung und einer Prozess-Theorie der Ausstellungsgestaltung statt. Dass die DASA einen besonderen Wert auf die Zusammenarbeit mit Nachwuchs-kräften legt, zeigt sich in den sogenann-ten »Knowledge-Cafés«. Studierende, zumeist Meisterschüler/innen aus den Bereichen Innenarchitektur, Szenografie, Bühnenbild und Design, haben mit den Teilnehmer/innen auf der Grundlage der von ihnen selbst entwickelten Thesen oder Fragestellungen »Zwischenräu-men« nachgespürt. Ziel dieses »open-space«-Prozesses waren nicht Ergebnisse, sondern das Aufspüren von Fragen und neuen Ansätzen.

Den Schwerpunkt des zweiten Tages bil-deten Beiträge von Kuratoren/innen und Museumsleitungen. Auch hier wurde deutlich, dass das Thema des Zwischen-raumes und des damit verbundenen Wan-dels und der Übergänge die Vortragen-den zu Darstellungen inspiriert haben, die über die Analyse Raum bildender Maß-

nahmen hinausgehen. Daneben kamen die »Zwischen«-Zustände von Museen in der ökonomisch-politischen Gemenge-lage zur Sprache, wie auch der schwierige Umgang und die Darstellung von Themen in einer Ausstellung, die durch den Gene-rationswechsel der Bevölkerung in einen Zwischenraum der Vermittlungskrise geraten sind. Wesentlich für alle Beiträge war, wie diese »Zwischenräume« für die Entwicklung von Gestaltungslösungen, Ausstellungsdramaturgien und Vermitt-lungskonzepte genutzt werden konnten.

Der Tag gipfelte in der Gegenüberstel-lung zweier »Keynote-Speaker«: Zwei Sichtweisen – die der Museumswelt und der Gestalterwelt – wurden von Gerhard oben: Dr. Anna Schmid, Museum der Kulturen,

Basel, in der Stahlhalle der DASA

links: Dr. Jutta Engelhard, Rautenstrauch-Joest-

Museum, Köln

ganz links: Energiehalle; Keynote:

Prof. Uwe Brückner, Atelier Brückner, Stuttgart

oben rechts: Johannes Milla,

Milla & Partner, Stuttgart

rechts: Dir. u. Prof. Dr. Gerhard Kilger,

DASA, Dortmund

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Kilger und Uwe Brückner vorgestellt. Der erste führte in die bisherige Entwicklung, der andere wies auch in die Zukunft.

Nicht zuletzt gehört zum Konzept eines DASA-Szenografie-Kolloquiums die Prä-sentation neuester Ausstellungsprojekte und Arbeiten von Ausstellungsplaner/innen, insbesondere aus dem Bereich der Gestaltungsagenturen. Neben ande-rem bildete sich am dafür vorgesehenen dritten Tag der Veranstaltung durch die Vorträge eine komplexe Analyse und Darstellung des »Zwischenraums« an Bei-spielen der Immersion, Virtualität und der Trennlinie zwischen medialem und rea-lem Raum heraus.

Seit Jahren beliebt und mit gutem Essen begleitet sind die abendlichen Veranstal-tungen im Rahmen des Kolloquiums in der Stahlhalle der DASA. Nicht nur das Wieder-sehen und das Knüpfen neuer Kontakte hat die vielseitigen Gespräche geprägt, sondern auch das Entstehen und Beleben eines gemeinsamen Geistes, was für viele im Mittelpunkt ihres beruflichen Wirkens steht: Der Qualität von Szenografie.

Am ersten Abend haben sich einige Gedanken im Eindruck der Klangkunst von Christof Schläger entwickelt. Am zweiten Abend war es die Entstehung der »Ur-Hütte der Szenografie«, die in einer dramaturgisch offenen Aktionskunst ent-

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standen ist. Zehn Personen hatte Frank den Oudsten schon im Vorfeld so inspi-riert, dass in einem spontan und faszi-nierenden Geschehen ein künstlerisches Gebilde zwischen Hochstühlen, schwar-zen und weißen Latten, Laubbläser und Glocke im offenen Raum der Stahlhalle entstanden ist. Um diesen Kern rankte sich der weitere offene Diskurs und wies auch den Weg zur »Öffnung des Unver-hofften«, den die Richtung zum nächsten Zusammentreffen weist.

Denn das Thema des nächsten DASA-Szenografie-Kolloquiums für die Zeit vom 23.–25.01.2013 steht schon fest:

»Aussichten – zur Öffnung des Unver-hofften.«

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oben: : Dir. u. Prof. Dr. Gerhard Kilger,

DASA, Dortmund

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Eine Ausstellung des GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig

Korea hautnah entdecken und faszinie-rende Einblicke in seine Kultur- und Kunst-geschichte gewinnen: diese Möglichkeit bietet erstmalig in Deutschland die Aus-stellung »Entdeckung Korea! – Schätze aus deutschen Museen«. Auf Initiative der Korea Foundation haben sich zehn deutsche Museen zusammengeschlossen und präsentieren nun eine erlesene Aus-wahl koreanischer Sammlungsobjekte, die so noch nie zu sehen war.

Nach Köln ist das GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig die zweite Station dieser Wanderausstellung, die danach noch in Frankfurt und Stuttgart gezeigt wird, an jedem Standort aber ihr Gesicht wandelt.

Die Korea Foundation hat gemeinsam mit den Kuratoren aus den zehn beteiligten deutschen Museen 115 Objekte ausge-wählt, welche die Grundlage der Aus-stellung an allen vier Standorten bilden. Die Exponate präsentieren die Zeit der drei großen koreanischen Dynastien mit Objekten aus der Zeit vom 1. Jahrhundert u. Z. bis zum Beginn der japanischen Kolo-nialzeit 1910. Neben Keramiken, Schrif-ten, Holz- und Textilarbeiten sind auch Malereien auf Papier und Seide vertreten.

KOREA ENTDECKEN! Schätze aus deutschen Museen

Von den ausgewählten Objekten sind besonders hervorzuheben: eine Seiden-malerei mit buddhistischer Gottheit aus dem 14. Jahrhundert, das sogenannte Kölner »Wasser-Mond-Avalokitesvara«, und ein mit Brokat ausgeschlagener »Hwagak«-Kasten aus dem Museum für Angewandte Kunst Frankfurt. Dessen Ansichtsflächen bestehen aus gepressten und polierten Rinderhornplatten und sind mit einem außerordentlich lebendigen Dekor bemalt.

Auf der Basis der 115 Exponate aus den zehn beteiligten Museen verwirklicht jedes der vier ausstellenden Museen sein eigenes Konzept. Die Leipziger Ausstel-lung, die unter der Schirm herrschaft des Sächsischen Landtagspräsidenten Dr. Matthias Rößler steht, thematisiert besonders die Vermittlung zentraler geis-tiger, sozialer und ästhetischer Aspekte der traditionellen koreanischen Kultur. Eine Besonderheit ist, dass das Leipziger Völkerkundemuseum eine der größten und bedeutendsten Korea-Sammlungen europaweit besitzt und seine Präsentation zusätzlich mit 150 eigenen Ausstellungs-stücken ergänzen kann.

Spiegel mit dem Motiv«Drache, Baum und Pavillon«; Bronze;

11. Jahrhundert © MKG Hamburg; Foto: Brigitte Saal

Helm; Messing, Textil, Pelz und Rosshaar; 19. Jahrhundert

© Missionsmuseum 5t. Ottilien; Foto: Christian Mitko

»Hwagak«- (Gefärbtes Horn-) Kasten

Rückseitig bemalte Rinderhornplatten auf Holz; 19. Jhd

© Museum für Angewandte Kunst Frankfurt

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oben links: Bernstein-Anhänger; Bernstein mit vergoldeter

Metallfassung und Eisvogelfedern; 19. Jahrhundert

© GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig

Foto: Erhard Schwerin

links: Detail,»Hwagak«- (Gefärbtes Horn-) Kasten; 19. Jhd

© Museum für Angewandte Kunst Frankfurt

Foto: Uwe Dettmar

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Insbesondere aus den Bereichen höfi-sches Leben und Militärgeschichte wer-den seltene und wertvolle Objekte, die in vergleichbarer Anzahl und Qualität kaum ein zweites Mal außerhalb Koreas anzu-treffen sind, ausgestellt. Darunter finden sich zahlreiche Schmuckstücke, Rangab-zeichen und Gebrauchsgegenstände des einstigen Königshofes und der hohen koreanischen Aristokratie. Ein beson-ders schönes Stück ist ein Pinselbecher mit plastischem Pflanzendekor aus dem 19. Jahrhundert. Reizvoll sind auch die Anhänger aus Bernstein, mit denen die Frauen am Hof ihre Kleidung verzierten. 

Die Erweiterung der Ausstellung auf der Grundlage eigener Sammlungsbestände erlaubt zudem eine stärkere Würdigung der frühen deutsch-koreanischen Bezie-hungen – insbe sondere in der Person des Diplomaten und Sammlers Paul Georg von Möllendorff.

Dieser genießt bis heute in Korea großes Ansehen, da er sich in den 80er Jahren des 19. Jahr hunderts im Dienste des koreanischen Königs entschieden für die Unabhängigkeit des Landes und gegen die damaligen japanischen Hegemonie-Bestrebungen einsetzte. GRASSI Museum für Völkerkunde

zu Leipzig

17. Februar bis 27. Mai 2012 Johannisplatz 5–11 · 04103 Leipzig Öffnungszeiten: Di–So 10 bis 18 Uhr montags geschlossen

Wasser-Mond-Ava lokitesvara; Unbekannter Künstler; 14. Jahrhundert

© Museum für Ostasiatische Kunst Köln; Foto: Museum für Ostasiatische Kunst Köln

rechts:

Großer Schultertopf mit Drachendekor

Porzellan mit kobaltblauer Bemalung unter der Glasur

18. Jahrhundert

©GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig

Foto: Erhard Schwerin

Pinselbecher mit plastischem Pflanzendekor; 19. / 20. Jhd

© GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig

Foto: Erhard Schwerin

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Museum Ingres, Frankreich

Boijmans van Beuningen, Niederlande

Museum Aan de Stroom, MAS, Belgien

Musée Valence, Frankreich

Bruynzeel Museum

Bruynzeel Archiv & Bürosysteme, tel: 02131 409 90, www.bruynzeel.de, [email protected]

Wir wünschen Ihnen

Frohe Weihnachten

und ein erfolgreiches

Jahr 2011