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Unsere Wirtschaft Region Friedrich Herdan als IHK-Präsident wiedergewählt (Seite 7) Magazin Ausgabe 1-2/2011 Aus- und Weiterbildung Bundesweit beste Nachwuchs- Floristin aus Coburg (S. 26) Standort Regionale Wirtschaft weiter auf Wachstumskurs (S. 18 - 19)

Magazin Unsere Wirtschaft - coburg.ihk.de | Coburg Wirtschaft · 14. Februar Die Seketärin – das professionelle Sekretariat – Teil 1 21. März Korrespondenz mit Pfiff – Teil

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Ausgabe 12/2010

Unsere WirtschaftRegion

Friedrich Herdan als IHK-Präsident wiedergewählt (Seite 7)

Magazin

Ausgabe 1-2/2011

Aus- und Weiterbildung

Bundesweit beste Nachwuchs-Floristin aus Coburg (S. 26)

Standort

Regionale Wirtschaft weiter auf Wachstumskurs (S. 18 - 19)

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

Tagesseminare

Tagesseminare Februar und März 2011Februar 8. und 9. Februar Rhetorik – sicher auftreten, wirkungsvoll sprechen14. Februar Coburger Sekretärinnen-Arbeitskreis: Die Sekretärin – das professionelle Sekretariat – Teil 114. Februar Seminarreihe „EDV“: Excel-Bausteine: Arbeiten mit Arbeitsmappen und –blättern16. Februar Lebensmittelhygieneschulung gemäß § 4 Lebensmittelhygiene-Verordnung17. Februar HACCP in der betrieblichen Praxis – Workshop zur Umsetzung von HACCP-Konzepten21. Februar Die Anwendung des Bilanzmodernisierungsgesetzes (BilMoG) in der Praxis

März 1. und 2. März Technik für „Nichttechniker“ – Basiswissen Technik im Maschinenbau 3. März Preisverhandlungen sicher führen14. März Seminarreihe „EDV“: Excel-Bausteine: Zahlen- und Was-wäre-wenn-Analysen15. März Zeitmanagement – die Organisation der eigenen Arbeit16. März Entscheidungen optimieren – Risiken minimieren17. und 18. März Erfolgreiche Preisverhandlung – Profiwerkzeuge der Einkäufer21. März Coburger Sekretärinnen-Arbeitskreis: Korrespondenz mit Pfiff – Teil 222. März Textgestaltung – neue Richtlinien und Normen DIN 500822. März Netikette: E-Mails richtig gestalten und formulieren23. März Kooperation REFA / IHK Kostenbeeinflussung, -gestaltung und –reduktion auf Basis der Prozesskosten24. März Ausbilder-FIT: Einstellungsgespräche bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen zielgerichtet führen29. März Seminarreihe „Arbeitsrecht“: Aktuelles Kündigungsschutzrecht31. März und 1. April Sicher führen in Produktionsbetrieben – Teil 1

Fremdsprachen für den Beruf Fit for Business English – 3 Bausteine, 3 Abende pro Baustein, Januar bis Mai 2011

März/April 2011 Baustein 2: Correspondence – Emails and business lettersMai 2011 Baustein 3: Presentations

Seminarreihe EDV (Unterrichtszeit: 18:00 Uhr bis 21:15 Uhr)

14. Februar Excel-Bausteine: Arbeiten mit Arbeitsmappen und –blättern14. März Excel-Bausteine: Zahlen- und Was-wäre-wenn-Analysen

Coburger Sekretärinnen-Arbeitskreis14. Februar Die Seketärin – das professionelle Sekretariat – Teil 121. März Korrespondenz mit Pfiff – Teil 2

Ausbilder-FIT24. März Einstellungsgespräche bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen zielgerichtet führen

Seminarreihe „Arbeitsrecht“29. März Aktuelles Kündigungsschutzrecht

Auskünfte und detailliertes Informationsmaterial: IHK zu Coburg, 96450 Coburg, Schloßplatz 5, Telefon 09561 7426-23, -24, -25, Fax 09561 7426-15, E-Mail: [email protected]

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

3Editorial

Coburg braucht Perspektive!

Friedrich Herdan, Präsident

Historisch gesehen hat Coburg ein Alleinstellungsmerkmal in Bayern, in dem es sich 1920 völlig frei und demokratisch für die Zugehörigkeit zum bayerischen Staat entschied. Eine politische Entscheidung mit nachhaltigem

Win-Win-Effekt — keine Frage.

Der Strukturwandel in unserer Region sowie die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 und 2009 fordern jetzt aber zum Appell nach München heraus: „Coburg braucht strukturpolitisch mehr als früher Unterstützung der Staatsregierung!“

- Sorge macht uns die laufende Strukturförderung in Bezug auf die regionale Nähe zu Südthüringen. Nach der Wiedervereinigung war diese Förderung zweifelsfrei wichtig, um auf thüringischer Seite gleiche Bedingungen zu schaffen. Die angestrebte Nivellierung hat sich aber längst vollzogen und zurückgeblieben sind Strukturprobleme diesseits wie jenseits der Landesgrenze, in unserer Region Coburg und auf thüringischer Seite. Gleichermaßen leiden wir unter Bevölkerungsabnahme und Überalterung. Industrie- und Wirtschaftsansiedlung sowie ausgeprägte Bestandspflege sind sowohl für Coburg als auch für unsere Nachbarn in Südthüringen das Gebot der Stunde. Gleichermaßen müssen wir jungen Menschen berufliche Perspektiven bieten, um sie zum Bleiben in der Region zu ermutigen. Das Gebot der Fairness erfordert es nunmehr auch gleiche Förderbedingungen zu schaffen. Die historisch gewachsene, wirtschaftliche Brückenfunktion Coburgs nach Südthüringen bietet die solide Grundlage für länderübergreifende Zusammenarbeit. Profitieren würden davon alle.

- Die Coburger Wirtschaftsstruktur, mit einem schwergewichtigen Dienstleister der Versicherungswirtschaft und hohem Industriebesatz sorgte über die Jahre hinweg für eine gute finanzielle Ausstattung der Kommune. Doch das ist Geschichte. Inzwischen sind auch wir darauf angewiesen, dass unser Raum bei der Vergabe staatlicher Fördermittel analog vergleichbarer Standorte Berücksichtigung findet.

- Priorität für die Bestandspflege ansässiger Unternehmen und die Ansiedlung neuer Wirtschaftsbetriebe hat die Verbesserung unserer Verkehrsinfrastruktur. Ohne ICE-Systemhalt, eine schnelle Ost-West-Vernetzung auf der Straße und eine zukunftssichere Luftverkehrsanbindung für den Geschäftsflugverkehr haben heimische Unternehmen im Wettbewerb künftig das Nachsehen. Der Abstand zu den Ballungsräumen würde sich ausweiten, nicht nur ökonomisch.

Wir sind dankbar für Zusagen der Politik, die Vorschläge und Forderungen der IHK zu unterstützen. Jetzt müssen daraus positive Entscheidungen werden, die gerade in Zeiten des demografischen Wandels zum Aufbruchsignal werden können.

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Inhalt4

Unsere Wirtschaft 1-2/2011

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RegionFinanzminister Fahrenschon will 8 IHK-Forderungen unterstützen

Interview: Welchen Kurs setzt 10 IHK-Hauptgeschäftsführer Schnabel?

Coburg Kompetenzzentrum für 14 Sachverständige der Möbelindustrie

Empfehlungen des Zukunftsrats 15scharf zurückgewiesen

StandortHeimische Wirtschaft auf 18 Wachstumskurs

TourismusKonjunkturaufschwung kommt 20 zeitversetzt an

Aus- und WeiterbildungBerufsbildungsmesse 2011 ab sofort buchbar 27

Termine der schriftlichen Prüfungen 28von IHK-Weiterbildungen 2011

Starthilfe und UnternehmensförderungKfW verbessert Online-Wegweiser 29 zu Förderprogrammen

IHK-Veranstaltungen — nicht nur für 30 Gründer und junge Unternehmen

Innovation und UmweltEuropas Automobilbranche zu 33 Fachtreffen bei Brose

Attraktive Sonderförderung für 34 Automatisierungs-Projekte

InternationalAuch Coburger Firmen von Unruhen 37 in Nordafrika betroffen

RechtSteuerpläne der Regierung gehen 39 Wirtschaft nicht weit genug

Wichtiges EuGH-Urteil zum 40 Online-Handel

Betriebliche PraxisGesundheitsmanagement im 45 Unternehmensalltag

BekanntmachungenDie neue Prüfungsordnung der 46 IHK zu Coburg

Wirtschaftssatzung 2011 der 52 IHK zu Coburg

Nachtrags-Wirtschaftssatzung 54 2010 der IHK

7–8 Region

Zweite Amtsperiode für Präsident HerdanDie Coburger Wirtschaft hat IHK-Präsident Friedrich Herdan einstimmig für eine zweite Periode in ihr höchstes Ehrenamt berufen. Seine bisherigen Stellvertreter wurden ebenfalls bestätigt und der Kreis der Vizepräsidenten mit Dr. Andreas Engel auf drei erweitert. Zu Herdans ersten Gratulanten zählten Amtsvorgänger Michael Stoschek (rechts) und Martin Kapp (Mitte).

21—25 Sonderthema: ITK

Hohe Erwartungen an CeBIT Angesichts positiver Konjunkturaus-sicht ist die Phantasie in die internati-onale ITK-Branche zurückgekehrt. Die Erwartungen an ihre Leitmesse, die CeBIT (01.–05. März in Hannover), sind entsprechend hoch gesteckt. Unser Sonderthema beleuchtet Schlüssel- aspekte des Brachentreffens und zeigt Lösungen auf, ausgediente Hardware umweltgerecht und sicher zu entsor-gen.

32 Wirtschaftsjunioren

Bildungsprojekt gestartetDer neue Arbeitskreis „Bildung“ der Wirtschaftsjunioren Coburg hat mit dem Gymansium Ernstinum seine prak-tische Zusammenarbeit mit Schulen be-gonnen. Gestartet wurde ein Projekt zur Motivation, Verbesserung des Lern- erfolgs und Teamarbeit von Schülern.

Titelbild Die IHK-Organisation hat das Jahr 2011 bundesweit dem zentralen Thema „Gemeinsam für Fachkräfte — bilden, beschäftigen, integrieren“ gewidmet. Unsere Bild-collage illustriert Aspekte in Szenen aus Unternehmen und Metaphern.

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5Titelthema©

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Wie äußert sich die Situation in den Unternehmen der Region?Die demografische Entwicklung stellt die regionale Wirtschaft vor neue He-rausforderungen. Für die Unterneh-men bedeutet dies sowohl ein steigen-des Durchschnittsalter der Belegschaft als auch ein knapperes Angebot an jün-geren, qualifizierten Fachkräften.

Ein Viertel der befragten Unter-nehmen – so das Ergebnis der jüngs-ten IHK-Konjunkturumfrage – sehen im Fachkräftemangel ein Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung. Im produ-zierenden Gewerbe sind es sogar knapp 30 Prozent.

Welche Tendenzen zeichnen sich ab?Die demografische Entwicklung wirkt sich dahingehend aus, dass über kurz oder lang vor allem in der Produkti-on qualifizierte Fachkräfte und in For-schung und Entwicklung hochqualifi-zierte Ingenieure und Wissenschaftler fehlen werden.

Vor allem der Mittelstand, zu dem der Großteil der Unternehmen in unse-rem Wirtschaftsraum gehört, wird da-von betroffen sein. In absehbarer Zeit werden unsere Unternehmen auch mit

rückläufigen Zahlen von Ausbildungs-bewerbern konfrontiert sein.

Dieser Entwicklung muss präventiv gegengesteuert werden, um die Inno- vationskraft der Unternehmen nicht aufs Spiel zu setzen und Wissensver-lust zu vermeiden. Die IHK zu Coburg unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen dabei, die Folgen des rasch fortschrei-tenden demografischen Wandels zu-kunftweisend zu lösen. Wie können Mitarbeiter erfolgreich rekrutiert werden?Die Personalabteilungen unserer Un-ternehmen müssen sich strategisch auf die veränderten Bedingungen einstel-len. Es sind in einem Schritt personel-le Maßnahmen von Nöten, die das vor-handene Kontingent an arbeitsfähigen Mitarbeitern besser nutzen. Aufgrund sich verändernder Erwerbsbiografien, verlängerter Lebensarbeitszeiten und vergleichsweise höherem Altersdurch-schnitt der Belegschaft müssen die Un-ternehmen vermehrt in den Erhalt der Arbeitsfähigkeit investieren. Neben der kontinuierlichen Weiterbildung sind zielgerichtete Maßnahmen zur Gesun-

WIRTSCHAFT IM AUFBRUCHFragen zum Thema „Demografiewandel in den Unternehmen der Region“

Internationale Teambesprechung bei Brose. Zukunftsorientierte Unternehmen ermöglichen Beschäftigten ihre Leistung zu entfalten, ohne dass deren familiäre Verpflichtungen zu kurz kommen müssen.

Produktion im Coburger Werkzeugmaschinenbau (oben) und der Polstermöbelindustrie (unten); um ihren künftigen Fachkräftebedarf zu decken, müssen Unternehmen bislang ungenutzte Beschäftigungspotenziale erschließen.

Fortsetzung auf Seite 6

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

6 Titelthema

derhaltung der Belegschaft erforder-lich. Denn bekanntlich steckt nur in einem gesunden Körper auch ein quali-fizierter Geist.

In gleichem Maße wie ältere Mitar-beiter mehr als früher in die Weiterbil-dung einbezogen werden müssen, gilt es, durch familienfreundliche Maßnah-men junge Frauen und Mütter besser in den Leistungsprozess einzugliedern und somit langfristig an die Unter-nehmen zu binden. Unternehmen sind mehr als bisher angehalten, Arbeits-zeitmodelle zu entwickeln, die Kinder-erziehung und Beruf sowie auch die Pflege eines Familienangehörigen und den Beruf vereinbaren lassen.

Kann durch Längerbeschäftigung älterer Arbeitnehmer das Problem entschärft werden?Durch die Anhebung des Rentenalters kann nicht nur die Zahl der Erwerbstä-tigen erhöht werden, viel wichtiger ist, dass dadurch eine wichtige Maßnahme ergriffen wird, um bei immer weniger Beitragszahlern und der finanziellen Lage der Rentenkassen unser Renten-system finanzierbar zu erhalten.

Ohne diese Reform müssten die Ren-tenversicherungsbeiträge weiterhin stei-gen und die Renten gekürzt werden, letztlich zum Schaden der Beitragszah-ler, der Rentner und auch der gesamten Wirtschaft. Über eine längere Lebens-arbeitszeit können die Beiträge stabil gehalten, vielleicht sogar gesenkt wer-

den. Dies hat unmittelbar positive Aus-wirkung auf die Lohnzusatzkosten und damit auf die Beschäftigungschancen.

Welche Voraussetzungen müssen Unternehmen bieten, um ältere Fachkräfte länger an sich zu binden?Angesichts der gesellschaftlichen Um-brüche gilt es die Weichen zu stellen für eine lebenszyklusorientierte Personal-arbeit, in der ebenso die zunehmende Verknappung junger, gut ausgebilde-ter Mitarbeiter wie die erhöhte Mobi-lität der Arbeitnehmer, die wachsenden Anforderungen hinsichtlich der Verein-barkeit von Familie und Beruf sowie die sich wandelnden Bedürfnisse und An-forderungen einer älter werdenden Be-legschaft Berücksichtigung finden.Stichworte: lebenslanges Lernen, betriebliche Gesundheitsförderung

Auch die Kundenklientel wird älter – wie muss man sich darauf einstellen?Unsere Unternehmen müssen auf die gewandelten Anforderungen einer äl-teren Kundenklientel mit veränderten Dienstleistungsangeboten und einer auf die neue Zielgruppe ausgerichteten Produktpalette reagieren.

Der Anteil älterer Menschen steigt – und damit auch ihre Kaufkraft. Die über 60-Jährigen verfügen laut Bundesmi-nisterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend über eine Kaufkraft in Hö-he von 316 Milliarden Euro. Von diesem Mehr an Kaufkraft können Handel und Dienstleistungen hierzulande profitie-ren. Doch steckt das sogenannte „Age Management“, also der Umgang mit äl-teren Kunden, bei vielen Unternehmen noch in den Kinderschuhen. Auch hier sieht sich die IHK zu Coburg gefordert, ihre Mitgliedsunternehmen zu unter-stützen. Die „Alten“ sind als Konsumen-ten eine Macht, und ihren Markt gilt es zu gestalten. Nicht nur mit großartigen Erfindungen, sondern auch mit klitze-kleinen Verbesserungen, die der Kunde beim alltäglichen Einkauf spürt. n

Fachkraft an höhenverstellbarem Arbeits-tisch (oben); Mitarbeiter-Gruppe beim größten Coburger Arbeitgeber im Dienst- leistungssektor (unten)Die Arbeitswelt muss sich den Bedürfnissen von Menschen anpassen, damit sie nicht nur lange arbeiten, sondern auch leistungsfähig bleiben können. Altersge-mischte Teams sind besonders effizient, wenn sich Jüngere und Ältere optimal ergänzen können.

Tai-Chi-Training in Coburg. Wettbewerbsvorteil für Firmen, die geistig und körperlich beweglich zu halten verstehen.

Fortsetzung von Seite 5

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

7Region

Vertrauensbeweis für den IHK-Präsidenten Vollversammlung wählt Friedrich Herdan einstimmig für zweite Amtsperiode

Friedrich Herdan, Geschäftsführer der LASCO Umformtechnik GmbH, wurde von der Vollversammlung

in deren konstituierenden Sitzung ein-stimmig zum Präsidenten der IHK zu Coburg gewählt. Damit geht er in sei-ne zweite Amtsperiode. Herdan hat seit Juni 2008 das höchste IHK-Ehrenamt inne. In seiner Antrittsrede bedankte er sich für das entgegengebrachte Ver-trauen. Seine Wiederwahl sei für ihn Bestätigung in seiner Arbeit als Präsi-dent in den vergangenen zweieinhalb Jahren. Auch zeige es ihm, dass er den vom Ehrenamt vorgegebenen Kurs zur Zufriedenheit umgesetzt habe.

Durch diese Bestätigung fühle er sich angespornt und verpflichtet, sich wei-terhin mit bekannt hohem Engage-

ment den anstehenden Aufgaben und Herausforderungen zu stellen – dabei immer das Ziel vor Augen, die Unter-nehmen in der Region zu unterstützen und zu fördern.

Auch wolle er gemeinsam mit dem ebenfalls neu gewählten Präsidium und dem Hauptamt daran festhalten, das Profil der IHK zu Coburg weiter zu schär-fen und die Coburger Kammer zu einem modernen, kundenorientierten Dienst-leistungsunternehmen auszubauen.

Zusätzlicher VizepräsidentAls aktive Präsidiumsmitglieder zur Sei-te stehen werden Herdan fortan drei Stellvertreter. Im Amt einstimmig be-stätigt wurden Dr. Ulrich Eberhardt, Vorstand der HUK-COBURG Rechts-

Das neue Präsidium der IHK zu Coburg (v. l.): Vizepräsidenten Dr. Andreas Engel und Dr. Ulrich Eberhardt, Präsident Friedrich Herdan und Vizepräsident Peter Martin mit Finanzminister Georg Fahrenschon und IHK-Hauptgeschäftsführer Siegmar Schnabel.

schutzversicherung, sowie Peter Mar-tin, Geschäftsführer der Martin Me-tallverarbeitung GmbH. Zum dritten Vizepräsidenten und damit als neues Mitglied ins Präsidium wurde einstim-mig Dr. Andreas Engel, Geschäftsführer der LEISE GmbH & Co. KG, gewählt.

Der Bayerische Finanzminister Ge-org Fahrenschon, der eigens zur Voll-versammlung nach Coburg gekommen war, gehörte neben zahlreichen Ehren-gästen zu den ersten Gratulanten.

Präsident Herdan nutzte die Ge-legenheit seiner Eröffnungsanspra-che des IHK-Empfangs zur konstitu-ierenden Sitzung, um insbesondere gegenüber der Bayerischen Staatsre-gierung um Unterstützung der Region im Strukturwandel zu werben. n

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

8 Region

Bayerns Finanzminister Georg Fah-renschon (CSU) will ein bereits vorgesehenes Treffen mit seinem

neuen thüringischen Amtskollegen Dr. Wolfgang Voß (CDU) in der Region Co-burg-Meiningen führen und Struktur-fragen des Raumes „südlich des Renn-steigs“ auf die Tagesordnung nehmen. Er könnte sich vorstellen, dass „die IHKs dafür eine gute Plattform bilden“. Im Gepäck will er dazu die Vorschläge der IHK zu Coburg zur Strukturförderung haben. Es gebe „eine ganze Reihe von guten Gründen“, diese Vorschläge zu unterstützen, sagte der Finanzminister als Ehrengast des Empfangs der IHK zu Coburg anlässlich der konstituierenden Sitzung der neuen Vollversammlung.

Zuvor hatte IHK-Präsident Friedrich Herdan um Unterstützung des Wirt-schaftsraumes Coburg bei der Bewälti-gung der Aufgaben des Strukturwandels durch den Freistaat geworben. Herdan argumentierte die IHK-Positionen hin-sichtlich des dringenden Ausbaus der Verkehrsinfrastruktur und forderte Chancengleichheit für den gesamten Raum südlich des Rennsteigs in der Strukturförderung. Coburg müsse in der Staatsregierung „wieder näher ins Bewusstsein für Bedürftigkeit rücken“, sagte Herdan unter Verweis auf die Fi-

nanzlage der kommunalen Haushalte im Kreis und in der Stadt Coburg.

In seiner Entgegnung erwies sich Fi-nanzminister Fahrenschon als exzel-lenter Kenner aktueller Zahlen hin-sichtlich der Steuerkraft, speziell des Oberzentrums Coburg. Mehrfach durch Applaus unterbrochen, sagte der Mini-ster zu, die berechtigten Forderungen der Wirtschaft in Bezug auf das Steu-errecht, die Infrastrukturmaßnahmen und das Fördergefälle „mit aller Kraft“ unterstützen zu wollen. Ausdrücklich bekannte er sich zur Verlängerung der Ausnahmegenehmigung für den In-strumentenflug auf der Brandensteins-ebene, den Neubau eines richtlinien-konformen Verkehrslandeplatzes, die Einrichtung eines ICE-Systemhalts am Bahnhof Coburg und den raschen Aus-bau der Staatsstraßen 2204 und 2205.n

„Respekt – da musst du hinschauen!“ – So möchte Finanz-minister Georg Fahrenschon nach eigener Aussage, dass über bayerische Regionen gesprochen wird. Er erklärte in Coburg, sich zum Anwalt der regionalen Unterstützungs-forderungen machen zu wollen und zeigte Verständnis an der Kritik zu den Vorschlägen des Zukunftsrates.

IHK-Ehrenpräsidenten Dr. Günter Kammer-scheid (l.) und Heinrich-G. Bender.

Finanzminister will Strukturgespräch führen Georg Fahrenschon interpretiert IHK-Forderungen als Auftrag

Ehrengäste des IHK-Empfangs zur konstituierenden Sitzung der Vollversammlung: Georg Fahrenschon, Bayerischer Staatsminister der Finanzen, Jürgen W. Heike, Mitglied des Bayerischen Landtages, Petra Platzgummer-Martin, Vizepräsidentin Reg. v. Oberfranken,Hans-Heinrich Ulmann, Bürgermeister Stadt Coburg, Frank Rebhan, Oberbürgermeister Stadt Neu-stadt, Gerhard Preß, 1. Bürgermeister Stadt Rödental, Prof. Dr. Michael Pötzl, Präsident Hoch-schule Coburg, Dr. Friedrich Krauß, Präsident Landgericht Coburg, Sabine Diez, Vizepräsidentin IHK Südthüringen, Horst Eggers, Hauptgeschäftsführer HWK für Oberfranken, Wolfram Brehm, Stv. Hauptgeschäftsführer IHK für Oberfranken, OStD Anton Staudigl, Leiter Freiherr-von-Rast-Schule, OStDin Andrea Wittig, Leiterin Berufsschule II Coburg, StD Rolf Sander, Stv. Leiter Freiherr-von-Rast-Schule, Franz Brosch, Geschäftsführer vbw-Bezirksgruppe Oberfranken, Thomas Dippold, Vor-sitzender d. Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, Coburg, Stephan Horn, Geschäftsführer Wirt-schaftsförderungsgesellschaft Coburg, Martin Schmitz, Wirtschaftsförderung Landkreis Coburg, Sandra Franz, Wirtschaftsförderung Stadt Neustadt, Frank Ebert, Redaktionsleiter TV Oberfranken, Wolfgang Braunschmidt, Redaktionsleiter Neue Presse Coburg, Daniela Köhler, Wirtschaftsredak-teurin Neue Presse Coburg, Christian Brossmann, Wirtschaftsredakteur Coburger Tageblatt, Ehren-präsidenten und Ehrenmitglieder der Vollversammlung der IHK zu Coburg.

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

Region 9

Wirtschaftssatzung und Wirtschaftsplan beschlossen/Positionspapier zur Fachkräfte- sicherung verabschiedet

Die Vollversammlung der Indust-rie und Handelskammer zu Co-burg, das Parlament der Unter-

nehmerinnen und Unternehmer, traf sich im Dezember zur letzten Sitzung in 2010.

Im Mittelpunkt standen der Jahres-abschluss 2009 sowie die Wirtschafts- und Jahreszielplanung für das Jahr 2011. Des Weiteren wurde ein Positi-onspapier zum Thema „Fachkräftesi-cherung“ der Vollversammlung zum Beschluss vorgelegt. Dabei handelt es sich um ein auf Ebene der bayerischen IHKs abgestimmtes Positionspapier. Es enthält Handlungsfelder und –ansätze zur Gewinnung und Sicherung von Fachkräften für die bayerische respek-tive regionale Wirtschaft (Details siehe Seite 13).

Zu allen Punkten wurden einstimmige Beschlüsse gefasst und damit die Wei-chen für die IHK-Arbeit in 2011 gestellt. Die Vollversammlung beschloss zu-dem, den Umlagehebesatz für 2011 bei 0,18 Prozent beizubehalten.

Die Sitzung der Vollversammlung war unter anderem geprägt vom Rückblick auf die Aktivitäten und Projekte der IHK zu Coburg in 2010. Präsident Herdan zog eine durchwegs positive Leistungs-bilanz der Arbeit des IHK-Hauptamts. Besondere Erwähnung fand in die-sem Zusammenhang die erfolgreiche Zertifizierung der IHK zu Coburg nach ISO 9001:2008 im Januar 2010.

Im Anschluss an die nichtöffentliche Sitzung fand ein wirtschaftspolitischer Austausch mit Regierungsvizepräsiden-tin Petra Platzgummer-Martin statt.

Im Mittelpunkt der Begrüßungs-worte von IHK-Präsident Friedrich Herdan standen Stärken und zukünf-tige Chancen der Wirtschaftsregion Coburg, die Forderungen der IHK zu

Coburg zur Verbesserung der Verkehrs-infrastruktur im Kammerbezirk so-wie der Abbau des Fördergefälles zu Südthüringen mit Revision der EU-Ko-häsionspolitik nach 2013. Herdan hob insbesondere Aspekte wie den Aus-bau Coburgs zum Tagungs- und Kon-gresszentrum, die Chancen der Region als Gesundheits- und Wellnessregion sowie notwendige Infrastrukturprojek-te wie die Durchsetzung eines ICE-Sys-temhalts am Bahnhof Coburg und den Bau eines zukunftsfähigen Verkehrs-landeplatzes in der Region Coburg zur Verbesserung der wirtschaftlichen Rah-menbedingungen hervor.

Regierungsvizepräsidentin Platz-gummer-Martin erwiderte, dass das Thema „Tourismusförderung im Raum Coburg“ bei der Regierung von Ober-franken hohe Priorität besitze. Sie be-scheinigt der Region ein hohes, noch unerschlossenes touristisches Poten-zial, vorzugsweise im Bereich „Medi-cal Wellness“. Auch liege es im Inter-esse der Regierung von Oberfranken, die Verkehrsinfrastruktur in der Regi-on Coburg zukunftsfähig auszubauen. Laut Platzgummer-Martin strebe die Planfeststellungsbehörde der Regie-rung einen raschen Abschluss des Plan-feststellungsverfahrens des letzten Ab-schnitts der Staatsstraße 2205 (Coburg – Bad Rodach) an.

Darüber hinaus sehe die Regierung von Oberfranken „Design“ als ein für die Region zukunftweisendes Thema an. Den Schlüssel für Erhalt und För-derung der Innovationskraft der Un-ternehmen sieht die Regierung in der Schaffung gleichwertiger, wirtschafts-freundlicher Rahmenbedingungen. n

Vollversammlung stellt Weichen für 2011

Präsidium und Hauptgeschäftsführer mit den Ehrengästen der letzten Vollversammlung im alten Jahr, Regierungsvizepräsidentin Petra Platzgummer-Martin und Jörg Falkenberg (r.)

Durch einen tragischen Unglücksfall verstarb am 09. Januar 2011

Herr Heinz EngelSeniorchef der Firma LEISE* 14. Dezember 1935

Mit Heinz Engel verliert die Region Coburg einen angesehenen und geachteten Unternehmer. 1955 übernahm er das von seinem Großvater gegründete Unternehmen. Heute zählt LEISE rund 300 Mitarbeiter an neun Standorten und ist mit den Söhnen Dr. Andreas Engel und Thomas Engel weiterhin in Familienhand.

Heinz Engel war ein Unternehmer, der sich über die Leitung seines Familienunternehmens hinaus stets für gesellschaftliche Belange eingesetzt hat. Er war eine herausragende Persönlichkeit mit star-kem Gemeinsinn und hoher sozialer Verantwortung. Seine mensch-lich angenehme Art hat ihn allseits beliebt gemacht. Die Industrie- und Handelskammer zu Coburg ist dem Verstorbenen größten Dank und höchste Anerkennung schuldig.

Unser Mitgefühl gilt seiner Frau und seiner Familie.

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

10 Region

DIENSTLEISTER-PROFIL SCHÄRFENINTERVIEW: Welchen Kurs setzt der neue IHK-Chef?

Herr Schnabel, als Hauptgeschäftsführer haben Sie Ihre „Einarbeitungszeit“ von 100 Tagen hinter sich. War diese angesichts Ihrer langjährigen Tätigkeit für die IHK zu Coburg überhaupt nötig?Ja und nein. In meiner vorherigen Funktion als Geschäftsführer und Leiter des Bereichs Zentrale Dienste der IHK zu Coburg wurde ich bereits vom Präsidium und dem Hauptgeschäftsführer bei allen wichtigen Entscheidungen mit einbezogen. Die wichtigen IHK-The-men waren deshalb für mich nicht wirklich neu. So hatte ich nicht nur die baulichen und organisatorischen Änderungen der IHK-Struktur hin zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen und die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems (QMS) als Pro-jektleiter verantwortet, sondern war auch bei vielen Standort- und Bildungsthemen involviert. Bei der Komplexität und Vielschichtig-keit der Aufgabenstellungen ist eine tiefergehende thematische Einarbeitung sowie das Kennenlernen von Zusammenhängen und Hintergrundinformationen immer erforderlich.

Welche Vorteile sehen Sie für die Mitgliedsunternehmen in der Berufung eines Routiniers aus dem Hause?Wenn jemand die Leitung der IHK innehat, der in langjähriger Be-rufserfahrung ein Netzwerk zu Unternehmen, Behörden, Politik und Verwaltung vor Ort aufbauen konnte und damit die Interes-senvertretung der regionalen Wirtschaft unmittelbar und effek-tiv wahrnehmen kann, ist dies bestimmt förderlich. Die Belange der Unternehmen unseres Raumes sind mir nicht nur durch mei-ne bisherige IHK-Tätigkeit bestens bekannt. Ich bin in Coburg ge-boren und im Landkreis aufgewachsen. Das Wohl der Region liegt mir sehr am Herzen.

Hat Ihre erweiterte Führungsaufgabe zu Veränderungen in der bisherigen Aufgabenverteilung geführt?In Teilen zentraler Verwaltungstätigkeiten unterstützt mich ein neuer Mitarbeiter, sodass ich mich stärker auf die strategische Ausrichtung der IHK-Arbeit konzentrieren kann. Qualitätsverbes-serungen und Effizienzsteigerungen in den Verwaltungsprozessen bleiben jedoch mein besonderes Anliegen und damit „Chef-Sache“.

Mit Beginn des neuen Jahres hat die IHK ihr Wirtschafts- magazin in neuer Gestaltung aufgelegt. Was wird sich unter Ihrer Verantwortung demnächst noch verändern?Die Themen Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikationswege zu

unseren Mitgliedsunternehmen gewinnen weiter an Bedeutung. In diesem Kontext haben wir unser Wirtschaftsmagazin optimiert, um es besser lesbar und informativer zu gestalten, aber auch in seiner Ratgeberfunktion weiter zu stärken. Außerdem sind wir dabei, un-seren Internetauftritt grundsätzlich zu überarbeiten und werden demnächst mit einer zeitgemäßen Homepage an den Start gehen. Zur Profilschärfung haben wir die Öffentlichkeitsarbeit durch per-sonelle Umstrukturierungen ausgebaut. Wir wollen unsere Präsenz in den Medien erhöhen und öffentlichkeitswirksame Auftritte wie Messen verstärkt wahrnehmen. Um Synergien von Aus- und Wei-terbildungsthemen zukünftig besser nutzen zu können, agieren die beiden Bereiche ab sofort unter einer Leitung.

Was sind Ihre Ziele für 2011?Ein wenig plakativ lassen sich meine Zielvorstellungen für 2011 so beschreiben: die IHK auf ihrem Weg zum modernen, kundenorien-tierten Dienstleistungsunternehmen voranbringen, das Profil der IHK als erste Adresse in Wirtschaftsfragen schärfen und insgesamt zur Stärkung des hiesigen Wirtschaftsraums beitragen.

Konkret bedeutet dies, die Effizienz der Verfahrensabläufe im Haus weiter zu steigern. So werden wir beispielsweise unser Dokumen-tenmanagementsystem ausweiten und zur schnellen, zielgerichteten Information unserer Mitgliedsbetriebe ein CRM-System einführen. Durch ein noch differenzierteres Leistungsangebot und die Qualifi-zierung unserer Mitarbeiter möchten wir besonders Mitglieder an-sprechen, die Leistungen der IHK bisher noch nicht so häufig in An-spruch genommen haben. Dabei helfen uns Erkenntnisse, die wir durch unser Qualitätsmanagementsystem gewonnen haben.

Das Thema „Fachkräftesicherung“ bildet 2011 einen Schwerpunkt für unsere Maßnahmen zur Stärkung des Wirtschaftraums. Mit den Bereichsleitern haben wir dazu eine Reihe von Veranstaltungen und Projekten konzipiert, etwa die Schaffung einer Sommerakademie zur Nachqualifizierung von Schülern und Auszubildenden zur Verbesse-rung der Ausbildungsreife, sowie Unternehmensexkursionen für Stu-denten zur Steigerung der Interaktion von Hochschule und Wirt-schaft. Bei den Infrastrukturprojekten stehen die Sicherung einer zukunftsfähigen Luftverkehrsanbindung und die Durchsetzung eines ICE-Systemhalts ganz oben auf der Agenda.

Seit August trägt Siegmar Schnabel im Hauptamt die Verantwortung für die IHK zu Coburg. Frei nach der Maxime „Evolution statt Revolution“ ist er angetreten, die Wirt-schaftsorganisation als modernes Dienstleistungsunterneh-men zu profilieren. Welchen Kurs er konkret setzt, erläutert der Hauptgeschäftsführer im Interview.

Hauptgeschäfts- führer Siegmar Schnabel misst den Nutzen einer IHK daran, wie stark ihr Leistungsangebot nachgefragt wird.

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

Region 11

Unsere strategischen Ziele und Aufgaben 2011

IHK als modernes kundenorientiertes Dienstleistungsunternehmen

Durch • die Schaffung effizienter Strukturen der Aufbau- und Ablaufor-

ganisation• die Nutzung moderner IT-Unterstützung (Wissensmanagement)• die kontinuierliche Verbesserung der Serviceorientierung • kurze Bearbeitungszeiten• hohe Kompetenzwollen wir die originäre Verantwortung einer IHK im Hinblick auf eine wirksame Gesamtinteressenvertretung unserer Mitgliedsbe-triebe und die Förderung der gewerblichen Wirtschaft bestmöglich erfüllen. Unsere hoheitlichen und Serviceaufgaben erbringen wir effizient, schnell und wirtschaftsnah.

IHK – die erste Adresse in Wirtschaftsfragen

Dazu ist es erforderlich, dass wir unser Profil als regionale Interes-senvertretung nach außen schärfen, indem wir uns zu wirtschafts-politischen Themen kompetent und klar äußern und als erster An-sprechpartner in Wirtschaftsfragen von Politik und Wirtschaft wahrgenommen werden. Auch dürfen wir nicht nachlassen, die Mittlerfunktion zwischen Wirtschaft und Politik wahrzunehmen.

Stärkung des Wirtschaftsraums

Der Wirtschaftsraum Coburg hat sehr leistungsstarke Wirtschafts-betriebe in Industrie, Handel und Dienstleistung und weist im bun-desweiten Vergleich eine hohe Dichte an Unternehmen der Au-tomobilzulieferindustrie und des Maschinenbaus auf. Einige der

ansässigen Unternehmen dieser Branchen zählen gar zu den Top- Performern im nationalen und internationalen Wettbewerbsum-feld. Coburg hat sich zudem in den letzten Jahren zu einem Zent-rum der Finanz- und Versicherungswirtschaft in Bayern entwickelt.

Einer der größten Pluspunkte unserer Wirtschaftsregion liegt in der engen Verzahnung von Hochschule und Wirtschaft. Viele Un-ternehmen haben auf dieser Basis neue Produkte entwickelt und sich so fit gemacht für den globalen Wettbewerb. Diese hohe Inno-vationskraft sowie die Kooperation von Wissenschaft und regiona-ler Wirtschaft gilt es, durch unser Engagement weiter zu stärken.

Wichtig für die Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftsraums ist, dass Kommunalpolitik und Wirtschaft es als vordringliche Aufgabe begreifen, längst überfällige Strukturmaßnahmen schnellstmöglich voranzubringen.

Eckpunkte sind: • Bestandssicherung• Intensivierung der Ansiedlungswerbung• Aufrüstung der logistischen Infrastruktur und der Kommunikati-

onstechnik• Bindung von Fachkräften an die Region

Praktische Beispiele dazu sind die zügige Umsetzung standort- fördernder Maßnahmen wie der Ausbau der Hochschule, ein ICE-Systemhalt, die Sicherstellung der Luftverkehrsanbindung und die Intensivierung der beruflichen Aus- und Weiterbildung durch Ver-netzung zwischen Wirtschaft, Bildungsträgern und Hochschule… Die Reihe ließe sich weiter fortführen.

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

12 Region

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Das Motto der IHK-Organisati-on für das Jahr 2011 bringt die Herausforderungen, die auf

den Arbeitsmarkt zukommen, auf den Punkt. Der deutschen respektive der regionalen Wirtschaft droht ein mas-siver Fachkräftemangel.

Eine aktuelle Prognose des Bayeri-schen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung geht davon aus, dass die Zahl der Erwerbsfähigen im Alter zwischen 18 und 40 Jahren bis 2028 in der Stadt Coburg um rund 16 Prozent schrumpfen und im Landkreis sogar um fast 19 Prozent zurückgehen wird.

„Viele Unternehmen beginnen zu er-kennen, was auf sie zukommt. Der de-mografische Wandel lässt den Fach-kräftebedarf weiter steigen“, sagt Dr. Ursula von der Leyen. Die Bundesmi-nisterin für Arbeit und Soziales warnt: „Wenn wir uns nicht in die richtige Richtung bewegen, geht uns nicht die Arbeit aus, sondern die Arbeitskraft. Es gilt also frühzeitig umzusteuern, denn es gibt noch viele Menschen in unse-rem Land, die unter ihren Möglichkei-ten arbeiten.“

Lücken müssen geschlossen, vorhan-dene Potenziale besser genutzt wer-

den. Politik und Wirtschaft sind gefor-dert, bereits heute den Arbeitsmarkt von morgen zu gestalten. Die IHK zu Coburg unterstützt den Weg in die Zu-kunft. Zahlreiche Veranstaltungen und Arbeitsschwerpunkte widmen sich 2011 dem IHK-Jahresthema. Im Folgenden finden Sie eine Auswahl geplanter bzw. bereits feststehender Termine:

Die IHK zu Coburg veranstaltet ge-meinsam mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Coburg und der Hochschu-le Coburg Unternehmensexkursionen für Studierende der Fachrichtungen Betriebswirtschaft, Soziale Arbeit, Ma-schinenbau und Elektrotechnik. An drei Terminen im April und Mai können in-teressierte Studenten ausgewählte Un-ternehmen in der Region Coburg ken-nenlernen. Mit dieser Veranstaltung, so Patricia Leistner-Wolf, Leiterin des Be-reichs Standortpolitik in der IHK zu Co-burg, wollen wir den Bekanntheitsgrad unserer Unternehmen erhöhen und das Bewusstsein der Studierenden für die-se als potenzielle Arbeitgeber schärfen.

Am 10. November 2011 wird die IHK zu Coburg in Kooperation mit der Hochschule Coburg bereits zum vierten Mal die Campus Messe Coburg durch-führen. Die Campus Messe bietet den

Studierenden der Hochschule Gelegen-heit Unternehmen aus der Region ken-nenzulernen.

Bereits im November vergangenen Jahres hat die IHK zu Coburg zusam-men mit dem Jobcenter das Projekt „Wir sind Zukunft“ ins Leben geru-fen. Im Rahmen des Projekts soll ein Kontakt zwischen regionalen Unter-nehmen und geringer qualifizierten Ju-gendlichen hergestellt werden. Unser Ziel ist es, so Rainer Kissing, Leiter des Bereichs Aus- und Weiterbildung in der IHK zu Coburg, das bisher brachliegen-de Potenzial von Ausbildungswilligen mit unzureichender Qualifizierung für unsere Unternehmen zu nutzen.

Gemeinsam mit der Handwerkskam-mer für Oberfranken und den Bildungs-beauftragten der Stadt und des Land-kreises Coburg kümmert sich die IHK zu Coburg verstärkt um das Thema „Ausbildungsmarketing“.

Darüber hinaus plant die IHK zu Coburg eine Sommerakademie zur Intensivierung der Nachqualifizierung von Jugendlichen sowie heutigen und zukünftigen Azubis einzurichten. n

Gemeinsam für Fachkräfte – bilden, beschäftigen, integrieren.

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Region 13

Positionspapier „Wachstum sichern mit Fachkräften“

Konzept für die bayerische Wirtschaft Zwar bleibt die Bevölkerung Bayerns nach ak-tuellen Vorausberechnungen bis 2029 weit-gehend stabil, doch gibt es große regionale Unterschiede. Während in Oberbayern die Be-völkerung in dieser Zeitspanne um fast 6 % zunimmt, werden gerade nord- und ostbaye-rische Landkreise deutlich rückläufige Einwoh-nerzahlen zu verzeichnen haben. Und schon heute müssen sich die bayerischen Unterneh-men auf die bereits begonnene spürbare Alte-rung der Belegschaft einstellen. Hinzu kommt, dass aufgrund des technischen Fortschritts der Bedarf an Fachkräften weiter ansteigt. Dies gilt insbesondere für Bayern, weil hier der Struktur-wandel hin zur Wissensgesellschaft rascher er-folgt als im Bundesdurchschnitt.

Aus Sicht der bayerischen Wirtschaft ergeben sich sechs Kernforderungen: 1. Bildungspotenziale bestmöglich ausschöpfen 2. Betriebliche Ausbildung stärken 3. Fachkräfte entwickeln durch Weiterbildung 4. Erwerbsquote von Frauen und Älteren erhöhen 5. Menschen mit Migrationshintergrund besser fördern 6. Bedarfsgerechte Zuwanderung von Fachkräften ermöglichen

Diese Maßnahmen müssen ergänzt werden durch eine Identifikation des Fachkräftebedarfs nach Region und Branche. Die bayerischen IHKs erarbeiten zurzeit einen Fachkräftemoni-tor, der Angebot und Nachfrage an Fachkräf-ten nach Region und Branche ermittelt. Der Betrachtungszeitraum umfasst die Zeitspan-ne 2000–2009, eine Prognose ist bis 2025 vorgesehen.

Das Instrumentarium wird voraussichtlich im Frühjahr 2011 frei zugänglich sein und zur kostenlosen Nutzung auf den Internetseiten der bayerischen IHKs zur Verfügung stehen. Voraussichtlich ab Herbst 2011 wird der Fach-kräftemonitor um eine Altersstrukturanalyse erweitert und kann damit als Demografierech-ner benutzt werden. n

Der weltweite Wettbewerb spitzt sich zu, Länder wie China oder Indien drängen auf die internati-

onalen Märkte. Deutschland hat bislang eine führende Position in der Weltwirt-schaft. Diese werden wir aber nur hal-ten können, wenn unser Land seine Stärken ausbaut und seine Schwächen verringert. Um unsere Zukunftschan-cen zu nutzen, brauchen wir vor allem gut qualifizierte Fach- und Führungs-kräfte. Am Arbeitsmarkt zeigen sich schon heute aber erste Auswirkungen der demografischen Entwicklung: Laut einer DIHK-Umfrage haben nur 30 Pro-zent der Unternehmen keine Probleme, sämtliche offenen Stellen adäquat zu besetzen. Dieser Trend wird sich noch verschärfen. Daher brauchen wir:

Anwendbare Bildung auf allen BildungsstufenVon Kindergarten und Schule über Aus-bildung und Hochschule bis hin zur Weiterbildung – überall sind verstärkte Anstrengungen notwendig. Akademi-sches Wissen allein genügt nicht; ent-scheidend ist die praktische Anwend-barkeit. Als stark industriell geprägter Standort brauchen wir dabei insbe-sondere Absolventen in naturwissen-schaftlichen Berufen. Hier müssen wir zusätzliche Potenziale erschließen.

Mehr Beschäftigung, gerade von Frauen und ÄlterenKeiner darf verloren gehen, das gilt nicht nur für die Schule. Insbesonde-

Gemeinsam für Fachkräfte von DIHK–Präsident Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann

re Frauen und Ältere müssen stärker als bisher mit ihren Qualifikationen am Erwerbsleben teilnehmen. Wir sollten deshalb die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter intensiv fördern und die Beschäftigungsfähigkeit Älterer stärker in den Blick nehmen. Wir Un-ternehmerinnen und Unternehmer ha-ben hierbei eine hohe Verantwortung, die wir insgesamt noch besser wahr-nehmen müssen.

Mehr Integration und ZuwanderungWenn jährlich 200.000 Personen mehr aus dem Berufsleben ausscheiden als eintreten, müssen alle Potenziale akti-viert werden. Dazu brauchen wir nicht zuletzt mehr Transparenz bei Abschlüs-sen und Qualifikationen ausländischer Mitbürger. Und wir Unternehmer müs-sen bereit sein, bisher vernachlässig-te Gruppen noch stärker zu berück-sichtigen. Zu einem Gesamtkonzept zur Fachkräftesicherung gehört aber auch eine gesteuerte Zuwanderung und of-fensive Anwerbung von ausländischen Fachkräften.

Zur Zukunftssicherung Deutschlands stellt die IHK-Organisation 2011 ange-sichts dieser Herausforderung ihre Ak-tivitäten unter das Motto „Gemeinsam für Fachkräfte — bilden, beschäftigen, integrieren“. Machen Sie mit! n

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14 Region

IHK jetzt Kompetenzzentrum für Sachverständige der Möbelindustrie

Die IHK zu Coburg hat ihr Service-angebot im Sachverständigenwe-sen erweitert. Ab sofort können

Industrie- und Handelskammern aus ganz Deutschland Kandidaten, die Sach-verständige im Sachgebiet „Industriell gefertigte Möbel und Polstermöbel“ öf-fentlich bestellen und vereidigen wollen, im Rahmen des Bestellungsverfahrens bei der IHK zu Coburg auf ihre beson-

dere Sachkunde hin überprüfen lassen. Die IHK zu Coburg hat dazu eigens ein Fachgremium eingerichtet, das aus Ver-tretern hiesiger Polstermöbelhersteller, Professor Auwi Stübbe vom Coburger Designforum Oberfranken e. V., Jo-chen Winning von der Deutschen Gü-tegemeinschaft Möbel e.V. und Lothar Knerr, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger, sowie Assessor Frank Jakobs, Leiter des Bereichs Recht der IHK zu Coburg, besteht.

Das Coburger Fachgremium ist ne-ben dem Fachgremium der IHK Ost-westfalen zu Bielefeld das zweite Fach-gremium bundesweit und einzigartig in Süddeutschland.

IHK-Hauptgeschäftsführer Siegmar Schnabel sieht in der Schaffung eines solchen Fachgremiums für das Sach-gebiet „Industriell gefertigte Möbel und Polstermöbel“ ein wichtiges und zu-kunftweisendes Signal für den Möbel- und Polstermöbelstandort Coburg. „Da-mit wird der langen Tradition und der Kompetenz dieses Industriezweigs ge-bührend Rechnung getragen.“ Ferner freut sich Schnabel, dass es gelungen ist, im Fachgremium den professionellen

Das neue Fachgremium (v. l.): Jochen Winning, Geschäftsführer Deutsche Gütegemeinschaft Möbel, Siegmar Schnabel, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Coburg, Frank Jakobs, Leiter des Bereichs Recht der IHK zu Coburg, Prof. Auwi Stübbe, 1. Vorsitzender Coburger Designforum Ober-franken e. V., Lothar Knerr, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Polstermöbel, Raimund Schirmann, Ewald Schillig GmbH & Co. KG, Ulrich Junghans, Kurt Junghans Polstergestelle GmbH, und Stephan Schultheiß, Willi Schillig Polstermöbelwerke GmbH & Co. KG. Es fehlen: Thomas Welsch, Albert Ponsel GmbH & Co. KG, und Dr. Iris Munzer-Bukhari, fm Polstermöbel Munzer GmbH.

Der IHK-Bezirk Coburg ist mit seinen zahl-reichen Unternehmen der Branche der Pols-termöbelcluster in Deutschland. Als Kom-petenzzentrum für Sachverständige wird diese Position weiter untermauert. Unser Bild zeigt Produktneuvorstellungen der letz-ten Hausmessen.

Sachverstand aus heimischen Unterneh-merinnen und Unternehmern, Sachver-ständigen, Verbandsvertretern und der Hochschule Coburg zu bündeln.

Das Fachgremium wird im Laufe der nächsten Monate Aufgaben zur Über-prüfung von Sachverständigenbewer-bern erarbeiten. Angestrebt ist, Mitte 2011 einen ersten Prüfungstermin an-bieten zu können. n

Michael Schmitt (M.A.) wurde zum 01. Februar 2011 zum neuen Leiter des Bereiches Zentrale Dienste der IHK zu Coburg ernannt. Nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann und während seines berufsbegleitenden Studiums zum Dipl. Kaufmann (FH) war Herr Schmitt 13 Jahre in verschiedenen Unternehmen im Banken-wesen und in der Wirtschaftsprüfung tätig. Seine letz-te Station war im Finanzbereich eines regionalen Spiel-warenherstellers.

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Region 15

Die Industrie- und Handelskammer zu Coburg begegnet den Empfehlun-gen des Zukunftsrats der Bayerischen Staatsregierung mit Unverständnis und Empörung. Die Idee, künftig nur noch die Großstädte in Bayern zu Leistungs-zentren weiterzuentwickeln und den ländlichen Raum zu reinen Schlaf- und Urlaubsregionen umzufunktionieren, ist nach Meinung von IHK-Präsident Friedrich Herdan „grotesk und unhalt-bar“. Auch konterkarieren diese Ver-lautbarungen den bisherigen Kurs der bayerischen Staatsregierung. Der Zu-kunftsrat scheint vergessen zu haben, dass gleichwertige Lebensverhältnis-se und bestmögliche Zukunftschancen für alle Regionen im Grundgesetz ver-ankerte Staatsziele sind.

Mit diesen abstrusen Vorschlägen wur-de nicht nur die Bevölkerung in den länd-lichen Regionen vor den Kopf gestoßen und unnötig in Angst versetzt, sondern vor allem die Wirtschaft jenseits der Met-ropolen diskreditiert, so Herdan.

Der Wirtschaftsraum Coburg weist seit jeher eine überdurchschnittlich ho-he Industriedichte auf. Mit einem Wert

von 197 rangiert die Stadt Coburg im bayerischen Vergleich gar auf Rang 8. Die Coburger Wirtschaftslandschaft ist geprägt von Unternehmen aus der Au-tomobilzulieferindustrie, des Maschi-nenbaus, der Kunststoffverarbeitung und der Elektrotechnik. Viele dieser Fir-men besitzen in ihrer Branche Welt-geltung und sind Marktführer. Es gibt kaum ein Kfz-Teil, das nicht auch in Oberfranken resp. im Wirtschaftsraum Coburg hergestellt wird. Zudem ist Co-burg über seine Grenzen hinaus be-kannter Designstandort und das nord-bayerische Zentrum für Finanz- und Versicherungswirtschaft.

Alles Kompetenzen und Leistungs-merkmale, die Coburg durch seine Lage im ländlichen Raum künftig das Recht auf Weiterentwicklung nehmen sollen? Der Zukunftsrat sollte vielmehr darü-ber nachdenken, welche Ansätze und Strategien es zu verfolgen gilt, um die-se Stärken der ländlichen Räume künf-tig weiter auszubauen und zum Wohle der Steigerung der gesamtbayerischen Wirtschaftkraft zu nutzen.

So sehr wir dieser Expertise des Zu-kunftsrats auch mit Unverständnis be-gegnen, so sehr bestätigt uns diese in unseren Bemühungen, die Förderung grenzüberschreitender Wirtschafts-räume zu propagieren. In Konsequenz

Grotesk und unhaltbarIHK weist Empfehlungen des Zukunftsrats scharf zurück

Expertise des ZukunftsratsRückbau im ländlichen Raum, um Ballungszentren zu stärken

dazu wird die IHK zu Coburg ihr En-gagement verstärken, für den Abbau des Fördergefälles zwischen Stadt und Landkreis Coburg und Südthüringen einzutreten und eine Förderregion Co-burg-Südlicher Rennsteig mit einheit-lichen Förderbedingungen zu fordern.

Die IHK zu Coburg hofft indes fest darauf, dass sich kein Verantwortlicher in München finden wird, der den Emp-fehlungen des Zukunftsrats auch nur ansatzweise folgen wird bzw. sein zu-künftiges Handeln daran ausrichtet. n

Wer ist der Zukunftsrat?Der Bayerische Zukunftsrat wurde am 7. Juni 2010 ins Leben gerufen. Er folgte dem Wissenschaftlich-Technischen Beirat nach, der gut 20 Jahre als Ideengeber für den Freistaat fun-gierte. Ziel des Zukunftsrats ist es, sich mit den Veränderungen in der Gesellschaft zu befassen und daraus ein umfassendes Konzept für den Freistaat zu erarbeiten. Der Zukunftsrat berät unter Leitung des Unternehmensberaters Prof. Herbert Henzler (Credit Suisse) als unabhängiges Gremium die Staatsregierung in Fragen der Entwicklung. 22 Mitglieder – Wissenschaftler, Unternehmer und Verbandsver-treter - werden zu diesem Zweck von Ministerpräsident Horst Seehofer persönlich für jeweils zwei Jahre in den Rat berufen, unter ihnen:• Hubert Burda, Verleger• Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der Katholiken in Deutschland• Nobert Reithofer, BMW-Chef• Fritz Schösser, früherer DGB-Vorsitzender in Bayern

Nach der Vision des Zukunftsrats sol-len künftig neben der Landeshaupt-stadt München nur noch sogenann-te Leistungszentren ausgebaut werden. Zu den Leistungszentren zählen Würz-burg, der Großraum Nürnberg, Regens-burg, Ingolstadt und Augsburg. Diese Bayernmetropolen sollen laut Gutach-ten untereinander besser vernetzt wer-den, wobei München eine Hauptrol-le zukommt. Die Zentren sollen in einer Pendlerdistanz von maximal 60 Minu-ten erreichbar sein. Ländliche Regionen in Niederbayern, Ober- und Unterfran-

Dipl.-Kffr. Kerstin Fößel unterstützt seit Januar 2011 als Referentin den Bereich Standortpolitik/Öffentlichkeitsarbeit der IHK zu Coburg. Sie studierte Betriebswirtschaftslehre mit den Schwer-punkten Marketing, Dienstleistungsmanagement und Wirtschaftsinformatik an der Universität Bayreuth. Zu-letzt war Frau Fößel bei der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg tätig.

ken sollen hingegen davon abgekoppelt werden.

Der Tipp des Zukunftsrats für die ver-schmähten Gegenden: lieber auf mehr Lebensqualität und ökologische Nach-haltigkeit setzen. Vielleicht könne so die fehlende Wettbewerbsfähigkeit ausgeglichen werden.

Teile Oberfrankens und Unterfrankens ohne Anbindung an die Leistungszent-ren sollen sich wirtschaftlich künftig an die neuen Bundesländer Thüringen und Sachsen orientieren, der Raum Passau eher Richtung Österreich. n

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16 Region

Ein schneller Abbau der Arbeitslosigkeit kenn-zeichnet das abgelau-

fene Jahr. Niemand hielt es Anfang des Jahres 2010 für möglich, dass ein so star-ker wirtschaftlicher Ab-schwung – die Wirtschafts-leistung ist 2009 um fast 5 Prozent eingebrochen – den Arbeitsmarkt nur ver-

gleichsweise gering treffen würde. Der Grund für diese Entwicklung wird auf folgende Faktoren zurückgeführt: Der Schutzschirm „Kurzarbeit“ wirkte nach-haltig, flexible Arbeitszeitmodelle und moderate Lohnabschlüsse verringer-ten den Druck, Arbeitskräfte entlassen zu müssen. Und schließlich entwickel-ten die Arbeitgeber eine höhere Bereit-schaft, Arbeitskräfte an sich zu binden, da sie im letzten Aufschwung erlebt hatten, wie schwierig die Gewinnung von Fachkräften sein kann. Wenn kei-ne Verwerfung des Finanzsystems oder andere gravierende Schocks den wirt-schaftlichen Aufschwung stören, wird sich der Abbau der Arbeitslosigkeit im Jahr 2011 fortsetzen.

Wie hat der Agenturbezirk Coburg das Jahr 2010 gemeistert? Im Durch-schnitt waren 8.147 Personen ohne Arbeit. Gegenüber dem Vorjahr ver-ringerte sich diese Zahl um 750 bzw. 8,4 Prozent. Im Vergleich zu 2008 ist die Zahl der Arbeitslosen noch immer um 205 höher.

Der historische Konjunktureinbruch ist fast überwundenKOLUMNE – Thomas Dippold über aktuelle Aspekte des Arbeitsmarkts

Vom Abbau der Arbeitslosigkeit pro-fitierten nicht alle Gruppen. Bei der Gruppe der „55- bis unter 65- Jährigen“ gab es einen Anstieg der Arbeitslosig-keit um fast 13 Prozent, während die Zahl der Arbeitslosen bei den jungen Leuten (15 bis unter 25 Jahre) um fast 20 Prozent sank. Im Jahresdurchschnitt waren fast 3.000 arbeitslose Menschen 50 Jahre oder älter. Eine Beschäfti-gungspolitik, die dem demografischen Wandel begegnen will, wird zukünftig auch auf dieses Potenzial stärker zu-rückgreifen müssen.

Im Laufe des Jahres 2010 konnte der Arbeitgeberservice der Agentur Coburg knapp 6.600 sozialversicherungspflich-tige Stellen entgegennehmen und ent-sprechende Vermittlungsaktivitäten starten. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der neu zu besetzenden Stellen um knapp die Hälfte erhöht.

Wie in der Zeit vor der Krise gewinnt das Thema „Fachkräftemangel“ wie-der mehr an Bedeutung. Die Lösung dieses Problems erfordert die Bereit-schaft aller Akteure des Arbeitsmark-tes, bewährte Wege der Fachkräfte-gewinnung, wie berufliche Aus- und Weiterbildung, weiter konsequent zu verfolgen, aber auch neue Überlegun-gen anzustellen.

Zum 30.06.2010 ist im Agenturbe-zirk die Zahl der sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigten gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt um gut ein Prozent gestiegen. Der Einbruch der Beschäfti-gung durch die Wirtschaftskrise ist da-

mit fast kompensiert. Zum Stichtag wa-ren 106.242 Personen im Agenturbezirk sozialversicherungspflichtig beschäf-tigt, (im Jahr) 2008 waren es 106.593 Personen. Das Beschäftigungsplus aus dem Jahre 2008 – damals war ein An-stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um knapp 1.700 Personen zu verzeich-nen – konnte also überwiegend gehal-ten werden.

Vergleicht man die Beschäftigungs-situation mit dem Jahr 2000, ist ein deutliches Minus (rund 7.200 sozial-versicherungspflichtig Beschäftigte) für den Agenturbezirk zu verzeichnen, denn damals waren rund 113.500 Per-sonen sozialversicherungspflichtig be-schäftigt.

Bemerkenswert ist auch die Tatsa-che, dass zum Stichtag 30.06.2010 die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Verarbeitenden Ge-werbe um 1.200 gegenüber dem Vor-jahresquartal zurückging. Dem stehen Zuwächse bei der Zeitarbeit (plus 900) und im Gesundheits- und Sozialwe-sen (plus 450) gegenüber. Die Arbeits-plätze in der Industrie spielen aber für die volkswirtschaftliche Entwicklung eine Schlüsselrolle. Auch wenn der An-teil der Beschäftigten im verarbeiten-den Gewerbe in unserer Region im Ver-gleich zum Bundesdurchschnitt noch weit überdurchschnittlich ist, bleibt zu hoffen, dass diese Entwicklung ge-stoppt werden kann. Insbesondere die Neuansiedlung von Industriebetrieben wäre sehr hilfreich. n

GEBURTSTAGSGESCHENK: Zum 40-jährigen Bestehen Rödentals hat der Verlag Ingrid Ott eine Bilddokumentation der Entwicklung der Stadt in dieser Zeit aufgelegt. IHK-Vollversammlungsmitglied Ingrid Ott (links) überreichte Bürgermeis-ter Gerhard Preß eine Erstausgabe.

40 Jahre rödental

1971 – 2011

rödental hat Zukunft

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Region 17

Seit Frühjahr 2009 fertigt die Manufaktur Rödental GmbH die Keramikfiguren nach den Zeichnungen der gleichna-migen Ordensschwester Maria Innocentia Hummel. Das

neu gegründete Unternehmen, das die Produktion mit zu-nächst 30 Mitarbeitern begonnen hat, war nach eigenen An-gaben vom Start weg wirtschaftlich erfolgreich und konnte be-

reits 2010 deutlichen Umsatzzuwachs verzeichnen.Innerhalb von nur knapp zwei Jahren wurde in-

folgedessen allein in Rödental die Belegschaft auf 90 Kräfte verdreifacht. Zusammen mit den US-amerikanischen Vertriebsmitarbeitern beschäf-tigt das Unternehmen aktuell insgesamt 120 Mitarbeiter.

Das Konzept von Jörg Köster, geschäftsfüh-render Gesellschafter der Manufaktur Röden-tal, setzt dabei auf drei Hauptkomponenten:

Sortiment, Markt und Finanzierung. Das Sortiment der Hummelfiguren wurde ge-

strafft und das Angebot auf den Sammler-markt ausgerichtet, um die Marke Hummel dauerhaft im ge-hobenen Preissegment zu positionieren. Die Attraktivität des Produktionsstandorts Rödental wird außerdem durch die Ein-richtung einer Erlebnismanufaktur und eines Hummel-Infozen-trums gestärkt. Zusätzlich wird auf Hochtouren an Entwürfen für neue Produktsegmente wie Geschenkaccessoires gearbeitet.

Der hohe Bekanntheitsgrad der Traditionsmarke Hummel so-wie eine treue Sammlergemeinde in Deutschland und den USA waren Ausschlag gebend für den erfolgreichen Neustart der Keramikfiguren. Die Rödentaler haben sich zunächst auf den Vertrieb in diesen Stammmärkten konzentriert. Gleichzeitig wurden weitere Absatzmärkte identifiziert. Die Sammlerobjekte kommen auch in Hongkong gut an. In China, Japan und Russ-land zeichnen sich weitere Vertriebserfolge ab.

In der Finanzierung hat sich das Unternehmen jetzt eine stil-le Beteiligung (Mezzanine) der Bayerischen Beteiligungsgesell-schaft (BayBG, München) hereingeholt. Neben der Finanzierung der Vertriebs- und Marketingaktivitäten wird so die Eigenkapi-talbasis des Unternehmens gestärkt. Ganz wichtig für Jörg Kös-ter: „Die BayBG hilft uns bei der Durchsetzung der Wachstums-strategie und mischt sich nicht in mein Tagesgeschäft ein.“

Die BayBG wiederum hat das Management der Manufaktur Rödental überzeugt. Mit einer klaren Positionierung der Marke Hummel und einem stringenten Marketingkonzept wurde, so die Beteiligungsgesellschaft, die Voraussetzung für nachhalti-gen Absatzerfolg gelegt. Außerdem habe die Gesellschaft bay-erische Arbeitsplätze gesichert, da sie bei der Übernahme der Marke (von Goebel) als einziger Anbieter bereit war, den deut-schen Produktionsstandort beizubehalten. n

Traditionsmarke mit neuen WachstumsperspektivenBayBG steigt bei Hummelfiguren ein

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18 Standort

Die Stimmung in den Unterneh-men im IHK-Bezirk Coburg hat sich seit der letzten Umfrage im

Herbst 2010 weiter verbessert. Das zei-gen die Antworten von 163 IHK-Unter-nehmen aus der Stadt und dem Land-kreis Coburg, die sich an der aktuellen Konjunkturumfrage beteiligt haben (Rücklaufquote: 40,6 %).

Der Konjunkturklimaindex ist von 123 Punkten im Herbst 2010 um elf Zähler auf 134 Punkte gestiegen. Die-ser Aufwärtstrend ist der positiven Be-urteilung der aktuellen Geschäftslage und den optimistischen Geschäftser-wartungen im Jahresverlauf geschul-det.

Knapp 50 % der befragten Unterneh-men zeigen sich mit dem gegenwärtigen Geschäftsklima zufrieden. Und auch den Geschäften in den Folgemonaten sehen die meisten Unternehmen zuversichtlich entgegen. Noch im vergangenen Herbst 2010 zeigte sich die regionale Wirtschaft verhalten mit Blick auf die Zukunft.

Diese Skepsis ist erfreulicherweise einer nahezu uneingeschränkt positiven Zukunftssicht gewichen. Lediglich 8 % aller Unternehmen rechnen mit rückläu-figen Geschäften im ersten Quartal.

IndustrieDeutschland und auch die Wirtschaft im IHK-Bezirk Coburg, insbesondere die Industrieunternehmen, die sehr stark exportorientiert sind (die Exportquo-te im Verarbeitenden Gewerbe in der Stadt und dem Landkreis Coburg liegt bei rund 40 %), profitieren von der wieder erstarkten Weltwirtschaft.

Die kräftezehrende Aufholjagd der vergangenen Monate hat sich für viele Unternehmen ausgezahlt. Einige Be-triebe werden voraussichtlich im Jah-resverlauf bei Umsatz und Ertrag wie-der das Vorkrisenniveau erreichen. Gegenwärtig beurteilt fast die Hälfte der befragten Industrieunternehmen ihre Geschäftslage als gut. Verschwin-dende 4 % der befragten Branchenver-treter berichten aktuell von schlechten Geschäften.

Der Konjunkturaufschwung äußert sich in einer verbesserten Ertragsla-ge sowie einer höheren Auslastung der Produktionskapazitäten. 36 % der Industriebetriebe berichten von voll ausgelasteten Fertigungskapazitäten, das sind 8 % mehr als noch im ver-gangenen Herbst.

Das anhaltende Wachstum lässt ei-nige Industriebetriebe bereits an ihre personellen Kapazitätsgrenzen stoßen. So werden einerseits mehr Leiharbei-ter eingesetzt, andererseits planen aber auch 18 % der Betriebe, in den Folge-monaten die Belegschaft aufzustocken.

Größere Schwierigkeiten bereitet den Industrieunternehmen die Rohstoffbe-schaffung. Wegen steigender Rohstoff-preise plant die Hälfte der befragten Industrieunternehmen, im Jahresver-lauf die Verkaufspreise zu erhöhen (Vorperiode: 33 %).

VorleistungsgüterindustrieDie Vorleistungsgüterindustrie, insbe-sondere die regionalen Automobilzulie-ferbetriebe, zählen zu den Gewinnern im Konjunkturrennen. Über die Hälfte der befragten Unternehmen verzeich-net gegenwärtig eine gute Geschäfts-lage. Das sind 14 % mehr als noch im Herbst 2010.

Obwohl das Auftragsvolumen bei 15 % der befragten Branchenvertre-ter seitdem leicht zurückgegangen ist, — wobei hierfür hauptsächlich die ge-sunkene Nachfrage aus dem Inland verantwortlich ist — berichten die Vor-leistungsgüterproduzenten von gestie-gener Kapazitätsauslastung und ver-besserter Ertragslage. 29 % der Betriebe sind derzeit voll ausgelastet, rund 80 % konnten ihre Erträge seit Herbst 2010 steigern bzw. auf gleichem Niveau hal-ten. Hinsichtlich der Geschäftsentwick-lung in den nächsten Monaten zeigt sich die Branche optimistisch.

Maschinenbau Auch der Maschinenbau befindet sich weiter auf Expansionskurs. Kein Unter-nehmen zeigt sich unzufrieden mit der aktuellen Geschäftslage. 40 % der be-fragten Maschinenbauer berichten von guten Geschäften, die restlichen Bran-chenvertreter von einer befriedigenden Lage. 80 % verzeichnen den Angaben zufolge gestiegene Auftragsvolumina seit der letzten Konjunkturerhebung. Im Jahresverlauf erwartet der regio-nale Maschinenbau allerdings eine Ab-schwächung der Wachstumsdynamik. 40 % rechnen gar mit einer Verschlech-terung des Geschäftsklimas.

PolstermöbelherstellerDie positiven Geschäftserwartungen der Polstermöbelhersteller im Herbst 2010 haben sich bestätigt. Alle be-

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IHK-Konjunkturklimaindikator Coburg

F00 J01 H01 F02 J03 H03 F04 J05 H05 F06 J07 H07 F08 J09 H09 F10 J11J00 H00 F01 J02 H02 F03 J04 H04 F05 J06 H06 F07 J08 H08 F09 J10 H10

H = Herbst, J = Jahresbeginn, F = Frühsommer (+ entsprechende Jahreszahl)

Der Konjunkturklimaindikator ist ein Mittelwert aus den Beurteilungen der derzeitigen und den Erwartungen für die künftige Geschäftslage.

langfristiges Mittel des Konjunktur-klimaindikators (= 108)

REGIONALE WIRTSCHAFTVOLLER ZUVERSICHT IHK–Konjunkturumfrage

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19Standort

fragten Unternehmen berichten von einer aktuell guten bzw. befriedi-genden Geschäftslage. Bei über der Hälfte (55 %) der befragten Möbler ist das Auftragsvolumen im letzten Quar-tal gestiegen. Bei erfreulichen 58 % der Betriebe sind die Fertigungskapazitäten gegenwärtig voll ausgelastet.

Auch die Polstermöbelhersteller se-hen sich mit gestiegenen Material-, En-ergie- und Personalkosten konfrontiert. Insgesamt 73 % aller Möbler haben seit Herbst 2010 Kostensteigerungen zu verbuchen. Bei 82 % der Firmen hat die Kostenbelastung bei der Materialbe-schaffung zugenommen. Besonders zu Buche schlagen die gestiegenen Preise für Leder.

Die aktuell positive Stimmung lässt die Polstermöbelbranche zuversicht-lich auf die Folgemonate blicken. Kein Unternehmen rechnet mit einer Ver-schlechterung der Geschäftslage im Jahresverlauf. Die Hälfte rechnet mit einem Anstieg des Auftragsvolumens.

Dienstleistungsbranche Die positive Konjunktur in der Dienst-leistungsbranche hält an. Auch zu Jah-resbeginn 2011 erfreuen sich rund zwei Drittel der befragten Branchenvertre-ter guter Geschäfte. Der Umsatz ist bei über der Hälfte der Dienstleister seit Herbst 2010 weiter gestiegen.

Die beste Performance in der Dienst-leistungsbranche verzeichnet der Fi-nanz- und Versicherungssektor. Der

Branchenumsatz ist seit Herbst 2010 bei 75 % der befragten Unternehmen gestiegen. Kein Vertreter verzeichnet Umsatzrückgänge und alle Befragten berichten von Vollauslastung in den vergangenen sechs Monaten.

HandelVom Wachstum profitiert auch der Handel in der Region. Aufgrund der Zu-nahme der Beschäftigung und Einkom-men erhalten die privaten Konsumaus-gaben Auftrieb.

Die Beurteilung der Geschäftslage fällt bei den Händlern deutlich positiver aus als noch im vergangenen Herbst. Während damals 46 % der befragten Branchenvertreter von guten Geschäf-ten berichteten, sind es gegenwärtig rund 53 %. Lediglich 3 % zeigen sich mit der Geschäftslage unzufrieden.

Noch besser als in der Gesamtbran-che ist die Lage im regionalen Einzel-handel. Alle Einzelhändler berichten von gestiegenen oder konstanten Um-sätzen. Im Hinblick auf die Geschäfts-entwicklung im Jahresverlauf zeigen sich die Einzelhändler optimistisch. Die Hälfte rechnet mit einer weiteren Ver-besserung der Geschäftslage. Deshalb planen rund 19 % der Branchenvertre-ter, Personal einzustellen.

Der Großhandel im IHK-Bezirk zeigt seit vergangenem Herbst ein nahe-zu unverändertes Bild. Die Lage ist bei 54 % der befragten Großhandelsun-ternehmen gut, nur 7 % der Befragten

zeigen sich mit den aktuellen Geschäf-ten unzufrieden. Bei 67 % der Groß-handelsvertreter sind die Umsätze in den letzten Monaten gestiegen. Aller-dings entwickelt sich auch in dieser Branche die Kostensituation zuneh-mend nachteilig. 60 % der Großhändler geben an, dass die Kosten zur Beschaf-fung von Betriebsmitteln gestiegen sind, weshalb als Konsequenz u. a. 91 % der Branchenvertreter im Jahresverlauf die Preise erhöhen werden.

TourismusDas Geschäftsklima in der regionalen Tourismuswirtschaft hat sich gegen-über den Einschätzungen aus dem Herbst 2010 nur unwesentlich verän-dert (Einzelheiten S. 20). Fachkräftesituation (alle Branchen)Allerdings haben mit dem anhaltenden Konjunkturaufschwung viele Betriebe vermehrt Probleme, genügend Fach-kräfte zu finden. Ein Drittel der be-fragten Betriebe berichtet zu Jahres-beginn über Schwierigkeiten bei der Fachkräfterekrutierung. Über 60 % der Unternehmen beklagen die mangelnde berufliche Qualifikation der Bewerber. Über die Hälfte der befragten Betriebe (56 %) können ihre angebotenen Aus-bildungsplätze nicht besetzen. n

KontaktPatricia Leistner-Wolf, Tel.: 09561 7426-27 E-Mail: [email protected]

Beurteilung der zukünftigen Geschäftslage (alle Unternehmen)

verschlechtern nicht verändern verbessern

Herbst 2010

68%

9%

23%

Frühsommer 2010

55%

9%

36%

Jahresbeginn 2011

56%

8%

36%

Jahresbeginn 2010

55%

18%

27%

Beurteilung der zukünftigen Geschäftslage (Industrieunternehmen)

verschlechtern nicht verändern verbessern

Herbst 2010

59%

12%

29%

Frühsommer 2010

56%

13%

31%

Jahresbeginn 2010

58%

16%

26%

Jahresbeginn 2011

57%

11%

32%

Beurteilung der zukünftigen Geschäftslage (alle Unternehmen)

Beurteilung der zukünftigen Geschäftslage (Industrieunternehmen)

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

20 Tourismus

Das Geschäftsklima in der Cobur-ger Tourismusregion hat sich im Frühjahr 2011, gegenüber den

Einschätzungen aus dem Herbst 2010, nicht merklich verändert. Dies geht aus einer Umfrage der IHK zu Coburg un-ter ausgewählten Tourismusbetrieben im Frühjahr 2011 hervor.

Damit setzt sich die Erholung der Branche nicht im Gleichschritt mit der Gesamtwirtschaft fort. Wachstums-hemmend wirken die gestiegenen Ge-samtkosten, insbesondere die Ausga-ben für Energie und Personal.

Die touristischen Unternehmen in der Region Coburg beurteilen die aktu-elle Geschäftslage jedoch bereits etwas besser als noch im Herbst 2010. Der Großteil der befragten Unternehmen beurteilt die aktuelle Lage als gut bzw. befriedigend, jedes fünfte Unterneh-men beurteilt die Lage als schlecht. Die Umsätze sind bei mehr als der Hälfte der Unternehmen gestiegen, insbeson-

dere im Geschäftsreiseverkehr zeigen die Umsätze eine positive Entwicklung. Bei den privaten Urlaubsreisen ist das Wachstum verhalten.

Die Erwartungen der Branchenver-treter für die kommenden Monate sind hingegen schon optimistischer. Keines der befragten Unternehmen geht von einer Verschlechterung der Lage aus, viele sehen zuversichtlicher in die Zu-kunft. Der stabile Arbeitsmarkt und die damit verbundenen privaten Konsum-ausgaben sorgen für eine stabile In-landsnachfrage. Diese erweist sich als Stütze für die stark von der Binnen-nachfrage abhängigen Tourismusbe-triebe.

Hinsichtlich der Investitionsabsich- ten berichten die Unternehmen von geplanten Investitionen besonders in Umweltschutzmaßnahmen. Ersatzbe-darf sowie Erweiterungen des Angebots gewinnen darüber hinaus an Bedeu-tung. Bedingt durch die relativ guten

Geschäftsaussichten erhöht sich auch die Beschäftigungsneigung der Tou-rismusbetriebe. Über 10 % der Betriebe planen, neue Mitarbeiter einzustellen.

Vergleicht man die Entwicklung der Gästeankünfte und Gästeübernach-tungen im IHK-Bezirk des Sommer-halbjahres 2010 mit den Daten des Vor-jahres, so zeigt sich jeweils eine positive Entwicklung. Der prozentuale Anteil der Gästeankünfte hat insgesamt um 8,6 Punkte zugenommen. Bei den Gäste-übernachtungen ist ein Plus von 29,4 % zu verzeichnen.

Wirft man einen Blick auf die Her-kunft der Gäste, scheint sich ein Trend weiter fortzusetzen: Im Sommerhalb-jahr 2010 kamen über neun von zehn Gästen aus dem Bundesgebiet. Der Ur-laub im eigenen Land ist nach wie vor im Trend und die Region Coburg hat sich in den vergangenen Jahren auf-grund des vielfältigen Angebotes, vom Gesundheitstourismus über den Kul-tururlaub, von Geschäftsreisen bis hin zum Wander- bzw. Radwandertouris-mus, als beliebtes Reiseziel erwiesen.

Die regionale Auswertung der kon-junkturellen Lage im Tourismus lässt die Schlussfolgerung zu, dass die Co-burger Unternehmen etwas zeitverzö-gert voraussichtlich den deutschland-weiten Entwicklungen folgen werden. Und diese stimmen optimistisch: Wie aus dem neuesten Tourismusreport des Deutschen Industrie- und Handels-kammertages (DIHK) hervorgeht, wird „2010 wohl das bisher beste Jahr im Deutschlandtourismus“, so DIHK-Präsi-dent Driftmann. Dank der gestiegenen Konsumlaune seien die Reiseveranstal-ter auch für die nächsten Monate op-timistisch. Die Unternehmen erwarten demnach mehr Gäste und höhere Um-sätze. Dies schlage auch auf Beschäf-tigungs- und Investitionsabsichten der Anbieter durch. Vor allem Hotels und Reiseveranstalter wollen mehr Personal einstellen. n

KontaktPatricia Leistner-Wolf, Tel.: 09561 7426-27E-Mail: [email protected]

Tourismusgewerbe profitiert zeitverzögert vom Aufschwung IHK-Saisonumfrage

Kaffeepause auf dem sonnengefluteten Marktplatz von Coburg (links), Nordic Wal-king im Park von Schloss Rosenau (oben) – das Touristikgewerbe im Landkreis und der Stadt Coburg ist mit einer Fülle von Ange-boten und exzellentem Service bestens ge-rüstet für eine erfolgreiche Saison 2011.

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21Sonderthema: ITK

WOHIN MIT DEM ALTEN ZEUG? Eletronik-Recycling

Geschäftsführer Rainer Neubauer (oben) in der Demontagehalle der VISTA electronic GmbH: „Unsere Kunden verlassen sich voll auf uns. Die Leiterplatten gehen sortenrein in die Wiederverwertung. Die Demontage und Verwertung der Bildröhren ist aufwän-dig und mit Kosten verbunden.“

Das Problem kennen alle Unter-nehmen: Wenn abgeschriebe-ne Komponenten der IT-Infra-

struktur Platz machen sollen für die nächste Generation von Datenverarbei-tungs-Hardware und -software, gilt es zunächst eine Entsorgungsaufgabe zu lösen. Frage Nummer 1: Wie werden wir den Schrott möglichst schnell, umwelt-gerecht und ohne großen Aufwand los? Frage Nummer 2: Wie lässt sich sicher verhindern, dass aus dem Müll ver-meintlich gelöschte Unternehmensda-ten „recycelt“ werden können?

Zertifizierte Dienstleister sorgen für Abhilfe. Sie übernehmen im Auftrag die Entsorgung, das Recycling und die si-chere Zerstörung von Datenträgern. Die VISTA electronic GmbH ist so ein Dienst-leister. Seit 20 Jahren im Markt, ist das Unternehmen mit 20 Mitarbeitern in Sonneberg stark in die Wirtschaftre-gion Coburg vernetzt. Namhafte In-dustrie- und Verwaltungsunterneh-men arbeiten mit dem nach ISO 14001 und NAThüringen zertifizierten Entsor-gungsbetrieb zusammen. „Unsere Part-ner können sich voll und ganz auf uns verlassen“, sagt Geschäftsführer Rai-ner Neubauer. „Viele von ihnen sind Stammkunden seit Unternehmens-gründung.“

Auf dem videoüberwachten Betriebs-gelände wenige Kilometer nördlich von Neustadt wird Elektronikschrott sor-tenrein in Eisen/Nichteisen, Leiterplat-ten, Stecker und Steckverbindungen, reine und Mischkunststoffe, Bildröhren und Sondermaterialien umweltgerecht zerlegt und fraktioniert. Nach einem Bericht des Bundesumweltministeri-ums aus dem Januar 2011 wurden so zwischen 2006 und 2008 in Deutsch-land insgesamt u. a. eine Million Ton-nen Stahl, 100.000 Tonnen Kupfer und 40.000 Tonnen Aluminium aus Altgerä-ten gewonnen.

Kosten fallen für die Entsorgung von Problemmüll, zum Beispiel Bildröhre,

an. Transparenz ist Geschäftsgrundla-ge. Den Kunden wird die gesamte Re-cyclingkette offengelegt.

Die Befreiung von elektrischen und elektronischen Altlasten ist für die Auf-traggeber sehr einfach. Der Dienstleis-ter bietet einen Bring- und Holservice von Gitterboxen und Sammelbehältnis-sen für alles, was entsorgt werden soll von der Kaffeemaschine, über Mess-, Steuer- und Regeltechnik bis hin zu Labor-, Medizin- und Computertech-nik. Optional wird die Demontage gro-ßer Anlagen vor Ort durch qualifiziertes und geprüftes Fachpersonal übernom-men.

In einer 1.000 Quadratmeter großen Demontagehalle wird der Schrott dann von 20 Kräften sortiert und händisch fraktioniert. VISTA kooperiert seit Jah-ren außerdem mit den Wefa-Werkstät-ten für angepasstes Arbeiten in Neu-stadt. „Im Rahmen von Praktika binden wir Beschäftigte der Wefa direkt in die Prozessabläufe ein – unter Berücksich-tigung ihrer persönlichen Hindernisse“, erzählt der Geschäftsführer.

Rainer Neubauer, dessen Unterneh-men auch andere IT-Dienstleistungen anbietet, sieht in den kommenden Jah-ren noch großes Wachstumspotenzial beim Elektronikrecycling und der oben erwähnte Bericht des Bundesumwelt-ministeriums gibt ihm Recht: Die Le-benszyklen von Elektrogeräten werden laut Statistik immer kürzer. Um die na-türlichen Ressourcen zu schonen, spielt Recycling einer immer größere Rolle. n

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22 Sonderthema: ITK

CeBIT 2011: Meilenstein für den AufschwungLeitmesse der ITK–Branche will von zunehmend positiver Marktstimmung profitieren

Angesichts positiver Konjunktur-aussichten ist die Phantasie in die internationale ITK–Branche

zurückgekehrt. „Die CeBIT 2011 wird von der zunehmend positiven Stim-mung im ITK-Markt profitieren“, sagte Frank Pörschmann, Bereichsleiter CeBIT bei der Deutschen Messe AG, in Mün-chen. „Mit neuen Themen, einem hoch-karätigen Konferenzprogramm und ei-nem einzigartigen Leistungsportfolio bildet die CeBIT einen wichtigen Mei-lenstein auf dem Weg der nachhaltigen Erholung.“ Das weltweit wichtigste Er-eignis der digitalen Industrie wird am Abend des 28. Februar 2011 von Bun-deskanzlerin Dr. Angela Merkel und dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan in Hannover er-öffnet.

Die CeBIT 2011 wird in vier anwen-derorientierten Plattformen ausgerich-tet. Im Bereich CeBIT pro präsentieren die Unternehmen ITK–Anwendungen für den professionellen Einsatz in klei-nen und mittleren Firmen sowie welt-umspannenden Konzernen. Die CeBIT gov spricht die ITK-Entscheider aus dem öffentlichen Sektor an und zeigt Lösungen für Kommunen sowie Lan-des- und Bundesbehörden. Außerdem stehen Anwendungen für die Gesund-heitsbranche im Fokus. CeBIT lab ist

das Zukunftslabor der ITK-Industrie und die Plattform für Universitäten so-wie Forschungsinstitute. Im Fokus von CeBIT life stehen konsumentenbezo-gene Lösungen. Hier gewinnen Profis und hightech-interessierte Konsumen-

ten einen Einblick in den technologie-basierten Lifestyle von morgen — sei-en es das vernetzte und intelligente Wohnen, technologiegestützte Frei-zeitgestaltung wie Gaming, Sport und Unterhaltung oder neue Nutzungsfor-

men des Internet. Die CeBIT sounds! als Schnittstelle zwischen ITK-Indust-rie und Musikbranche geht vom 1. bis 5. März 2011 nach einer erfolgreichen Premiere in 2010 im CeBIT-life-Bereich in die zweite Runde. Pörschmann: „Die CeBIT life macht die Anwendungen der Informationstechnologie erlebbar.“

„Der Markt reagiert sehr positiv auf unsere Vier-Plattformen-Strate-gie. Auch wenn wir noch in der wich-tigen Phase der Ausstellergewinnung sind, spüren wir jetzt schon, dass wir mit unserer Struktur die Anforderun-gen des Marktes exakt treffen“, sagte Pörschmann. „Wir schließen Allianzen mit neuen Partnern und treiben gezielt neue Themen mit Unternehmen der Anwenderindustrien voran, etwa aus der Verkehrs- und Automobilindustrie zum Thema ‚e-Mobility’ oder der Ener-gieindustrie zu den Themen ‚Smart-Grid’ und ‚Energieeffizienz’. Gleiches gilt für Behörden, städtische Infrastruktu-ren und die Gesundheitsbranche. ITK ist ein Haupttreiber der Innovationen in diesen Bereichen — das wollen wir fördern.“

Leitthema: „Work and Life with the Cloud“Mit dem Leitthema „Work and Life with the Cloud“ greife die CeBIT 2011 als ers-te internationale Veranstaltung dieses zentrale Wachstumsfeld der ITK-Bran-che gezielt auf. „Nur die CeBIT kann ein so übergreifendes und gleichzei-tig komplexes Thema wie die Cloud in all seinen Facetten darstellen.“ Cloud-Technologien seien inzwischen be-herrschbar, nun gelte es, mit konkreten Geschäftsmodellen und Anwendungen das Potenzial in Form konkreter Aufträ-ge für die Anbieter nutzbar zu machen. Eine zentrale Bedeutung komme in die-sem Zusammenhang auch den CeBIT Global Conferences zu, die bereits jetzt voll ausgebucht seien.

Networking-Plattform für Anwender Neben den CeBIT Global Conferen-ces werde sich „Work and Life with the Cloud“ auch in den Präsentatio-

Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ sich bei der Eröffnung der CeBIT 2010 von der Jugend beraten.

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23Sonderthema: ITK

Als Leitmesse der ITK-Branche in Deutschland ist die CeBIT (Foto: 2010) ein Besuchermagnet.

nen widerspiegeln, die speziell für die Entscheidungsträger der Anwenderin-dustrien gestaltet werden. Das House of CIOs hat sich 2010 beim ersten Mal schon fest im Portfolio der CeBIT ver-ankert. Mehr als 300 internationale Topmanager kamen zur CeBIT, um ge-meinsam die für sie relevanten The-men – auch mit den Chefs der ITK-An-bieter – zu diskutieren. Dieses Angebot wird durch den Chief Executive Club ergänzt. Dort werden 2011 in vertrau-licher Atmosphäre Großprojekte disku-tiert, angeschoben, vereinbart und wei-terentwickelt.

Zur CeBIT-Eröffnungsfeier im Con-gress Centrum Hannover werden mehr als 2.000 Gäste erwartet. Neben Bun-deskanzlerin Dr. Angela Merkel wird der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan als Vertreter des Part-nerlandes teilnehmen. n

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

24 Sonderthema: ITK

Informationsqualität als Schlüssel für unternehmerischen ErfolgVortragsreihe der Deutschen Gesellschaft für Informations– und Datenqualität e. V. (DGIQ)

Der Grund, weshalb der Finanzchef von TUI seinen Job verlor, ist der gleiche wie der, weshalb Säuglin-

ge wehrpflichtig wurden oder die Ge-bühreneinzugszentrale (GEZ) dem seit 500 Jahren verstorbenen Adam Ries Fernseh- und Rundfunkgebühren in Rechnung stellte — immer waren Da-tenpannen infolge mangelnder Daten-qualität die Ursache.

Um effektiv arbeiten zu können, sind nicht nur große Unternehmen auf eine hohe Datenqualität angewiesen. Gera-de bei den mittleren und kleinen Un-ternehmen im IHK-Bezirk Coburg spielt der Zugang zu hochwertigen Daten ei-ne wichtige Rolle. Es kostet rund 1 €, einen Datensatz direkt bei der Eingabe zu überprüfen und zu korrigieren. Einen bereits eingetragenen Datensatz zu be-reinigen verursacht Kosten in Höhe von 10 €, und 100 € fallen an, wenn der

fehlerhafte Datensatz im System bleibt – da die Auswirkungen dieses Daten-satzes immer wieder auftauchen.

Die IHK zu Coburg bietet Ihnen ge-meinsam mit der DGIQ die Möglich-keit zur gezielten Information, wie Sie die Qualität Ihrer Daten auch ohne per-manenten personellen und zeitlichen Mehraufwand auf einem hohen Niveau halten.

Geschäftsführung, IT-Verantwortli-che und sonstige Entscheidungsbefug-te im Zusammenhang mit Daten und Prozessen vom Produzierenden Gewer-be bis hin zum E-Commerce sind herz-lich eingeladen, sich kostenfrei über Anforderungen, Methoden und wirt-schaftliche Vorteile sowie auch die grundsätzliche Notwendigkeit hoher Datenqualität anhand von Praxisbei-spielen zu informieren.

Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 3. März 2011 von 9:00 bis 12:00 Uhr im IHK-Zentrum für Weiter-bildung (Saal II, 2. Stock) statt.

Details zu den Veranstaltungsinhal-ten und zum Ablauf finden Sie auf den Seiten der Regionalgruppenleitung der DGIQ unter www.scitotec.de. n

Information und AnmeldungRico Seyd, Tel.: 09561 7426-46 E-Mail: [email protected]

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25Sonderthema: ITK

Eine App für allesBusiness–Anwendungen unter einer Oberfläche

iPad und iPhone haben es vorgemacht: kaum eine Funktion, die sich nicht von alleine erklärt. Stellt sich die Frage, wa-rum Software-Hersteller immer wieder Produkte vertreiben, die auch mit um-fassender Hilfe und einer mehrere 100 Seiten starken Bedienungsanleitung die Kunden zur Verzweiflung treiben. IKEA ist mit seinen Bauanleitungen verant-wortlich für Ehekrisen und Mr. Gates hat seinen Teil dazu beigetragen, dass Abteilungen von Unternehmen mehr gegen- als miteinander arbeiten. Wer heute von seinen Mitarbeitern Service-kompetenz am Telefon abverlangt, soll-te besonderen Fokus auf intuitiv be-dienbare Tools am PC legen!

Es gibt für jede Anforderung eine App, doch genau davon möchte die Fir-ma TeleSys ihre Kunden schützen. Tele-Sys bietet eine Oberfläche an, von der der Mitarbeiter alles bearbeiten kann. Vom Nachlesen einer Produktbeschrei-bung und dem Versenden von Infor-mationsmaterial per E-Mail, Brief oder

SMS über das Aufzeichnen von Gesprä-chen bis hin zum Vereinbaren eines Ter-mins mit dem Außendienst ist alles in einer Applikation zu finden.

TeleSys stellt eine Software zur Ver-fügung, die flexibel und individuell für jeden Dienstleister auf seine persönli-chen Wünsche zugeschnitten ist. Die Funktionen werden an die Kundenan-forderungen angepasst. Im Hintergrund können mehrere unterschiedliche Da-tenquellen und Warenwirtschaftssys-teme verwendet werden, die von dem Dienstleister in einer einheitlichen Oberfläche zusammengefasst werden.

Dabei spielt die Integration der EDV-Umgebung in die Telefonie eine wich-tige Rolle. Seit über zehn Jahren ist das Thema CTI ein Thema. Doch immer noch viele Firmen arbeiten ohne diese gewinnbringende Funktion, häufig so-gar noch mit Zetteln neben dem Bild-schirm! Dabei ist es kein Zauberwerk, eine Oberfläche bereitzustellen, die ver-schiedene Anwendungen einschließt. Das technischen Wissen über Schnitt-stellen und IT-Systeme hat sich bei Te-leSys in fast 20 Jahren Praxis akkumu-liert.

Das iPhone von Apple sorgte für den Durchbruch der SmartPhones in der mo-bilen Kommunikation. Praktisch jeder Handy-Hersteller hat inzwischen Geräte im Angebot, die durch Softwaremodule, sogenannte „Apps“, nach Belieben in ih-ren Fähigkeiten ausgebaut werden kön-nen. Weil es nahezu „Für alles eine App“ gibt (Werbeslogan), machen die Alles-könner im Westentaschenformat ihre Benutzer inzwischen zu App-Jongleuren. Das ruft Dienstleister auf den Plan, die nach dem Grundsatz „Eine App für alles“ individuelle Benutzeroberflächen pro-grammieren, die die IT-Anwendungen von Unternehmen von einer einzigen Schnittstelle aus zugänglich machen.

TeleSys stellt auf der CallCenterWorld in Berlin (21.-24.02.2011) effiziente Kommunikationslösungen aus. n

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26 Aus- und Weiterbildung

Die jeweils besten Auszubildenden in ihren Berufen wurden von DIHK-Prä-sident Hans Heinrich Driftmann und Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen für ihre herausragenden Leistungen in Berlin ausgezeichnet. n

Annalena Kestel Beste Floristin Deutschlands Die berufliche Bildung gewinnt in

Anbetracht der demografischen Entwicklung zunehmend an Be-

deutung. Die Sicherung des Fachkräf-tebedarfs wird für die Mitgliedsunter-nehmen der IHK zu Coburg zu einer immer größer werdenden Herausfor- derung. Erstmals seit Abschluss des Ausbildungspaktes im Jahr 2004 gab es 2010 im IHK Bezirk Coburg eine Patt-Situation von Ausbildungsplätzen und Bewerbern.

Ehrenamtlich sind allein bei der IHK zu Coburg rund 300 Mitarbeiter aus Unternehmen und Institutionen bei der Abnahme von Aus- und Weiter-bildungsprüfungen aktiv. Im Berufs-bildungsausschuss (BBA) wirken je-weils sechs Vertreter aus Wirtschaft, Gewerkschaft und Schule mit, die von der Bezirksregierung berufen wurden. Der Berufsbildungsausschuss kümmert sich für die IHK-Mitgliedsunterneh-men darum, dass die berufliche Bildung im gewerblich-technischen und kauf-männischen Bereich ständig den wirt-

IHK-Bereichsleiter Aus- und Weiterbildung Rainer Kissing, Michael Krauß, Heiko Opel, Gerhardt Schaller, Wolfgang Buff, Anton Staudigl, Manfred Sonnauer, Michael Scheler, Andrea Wittig, Martina Borcherding, Anni Schumann-Demetz, Thilo Ehrl, Jürgen Müller, IHK-Referentin Bettina Ettinger (von links)

Annalena Kestel, die beste Floristin Deutschlands mit ihrer Ausbilderin Gabriele Holm von Natürlich Blumen, Coburg

Annalena Kestel mit DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann

schaftlichen und sozialen Herausforde-rungen gerecht wird. Ende Dezember lief die 4-jährige Berufungsperiode des Berufsbildungsausschusses der Indus-trie- und Handelskammer zu Coburg aus. In der letzten Ausschusssitzung wurden die Mitglieder von Rainer Kis-sing, Leiter des Bereichs Aus- und Wei-terbildung, verabschiedet.

Während der abgelaufenen Amtspe-riode hat der Berufsbildungsausschuss unter anderem die Prüfungsordnungen für die Durchführung von Prüfungen in der Aus- und Weiterbildung auf den Weg gebracht. Darüber hinaus wird der Berufsbildungsausschuss gemäß Be-rufsbildungsgesetz in allen wichtigen Angelegenheiten der beruflichen Bil-dung unterrichtet und gehört. Rainer Kissing dankte den Mitgliedern für die vertrauensvolle, konstruktive Zusam-menarbeit. Er betonte die Bedeutung der Ausschussarbeit als Grundlage zur Sicherung des Fachkräftepotenzials in der Region. n

Berufsbildungsausschussmitglieder verabschiedet

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

27Aus- und Weiterbildung

IHK-Berufsbildungsmesse auch für 2011 geplantUnterstützung bei Berufswahl Nach dem überwältigenden Erfolg der IHK-Berufsbildungsmesse in den letz-ten Jahren wird es auch in diesem Jahr am 6. und 7. Mai 2011 eine solche Mes-se im Coburger Kongresshaus Rosen-garten geben.

Berufliche Orientierung ist für die Ju-gendlichen immens wichtig — in dieser Phase werden die Weichen für das gan-ze spätere Erwerbsleben gestellt. Um die Jugendlichen bei der Berufswahl zu unterstützen sowie den Unternehmen eine Plattform zur Eigenpräsentation zu geben, veranstaltet die IHK zu Co-burg diese Messe. Hier kann die Palette der angebotenen Lehrstellen erkundet und erste Kontakte zu den ausbilden-den Betrieben können geschlossen werden.

Mittlerweile wird es für die Unter-nehmen in unserem IHK-Bezirk immer schwieriger, geeignete und in der Zahl ausreichende Bewerber zu bekommen. Die Messe dient deshalb insbesondere auch dazu, dem sich bereits abzeich-nenden Fachkräftemangel in der Regi-on vorzubeugen, so IHK-Bereichsleiter Rainer Kissing. Die Unternehmen kön-nen für ihre Berufe werben und so aktiv an der Gewinnung ihres eigenen Nach-wuchses mitarbeiten. Wir sind bestrebt, im Rahmen der Messe die ganze Band-breite beruflicher Qualifizierung dar-zustellen. Interessierte Unternehmen können sich mit Herrn Kissing in Ver-bindung setzen. n

KontaktRainer Kissing, Tel.: 09561 7426-29 E-Mail: [email protected]

Für 17 Mitarbeiter der regionalen Versicherungswirtschaft fängt das neue Jahr gut an. Nach zwei-

jährigem berufsbegleitenden Studium beim BWV Nordbayern-Thüringen ha-ben sie die Prüfung zur Geprüften Ver-sicherungsfachwirtin bzw. zum Geprüf-ten Versicherungsfachwirt vor der IHK zu Coburg abgelegt.

Im Rahmen einer Abschlussfeier in der IHK zu Coburg wurden ihnen die Zeugnisse und Urkunden überreicht. Der Hauptgeschäftsführer der IHK zu Coburg, Siegmar Schnabel, sowie das Vorstandsmitglied der HUK-COBURG Versicherungsgruppe und Sprecher des Vorstands des BWV Nordbayern-Thü-ringen, Wolfgang Flaßhoff, hoben die Bedeutung der beruflichen Qualifikati-on für den gesamten Bereich der Versi-cherungswirtschaft hervor.

Durch ein Studium zum Geprüften Versicherungsfachwirt bzw. zur Ge-prüften Versicherungsfachwirtin (IHK) beim BWV haben sich die Teilnehmer/innen für eine bedarfsgerechte Wei-terbildung entschieden, die ihnen gu-te Zukunftsperspektiven innerhalb und außerhalb der Versicherungswirtschaft eröffnen wird. Davon profitieren alle in

Öffentlichkeitsarbeit (Bild: IHK-Berufsbil-dungsmesse 2010) wird in der Nachwuchs-gewinnung immer wichtiger.

der Region vertretenen Versicherungs-unternehmen.

Durch die Fortbildung erhielten eine umfassende Vorbereitung auf höhere Fach- und Führungsaufgaben:

Florian Bähr Sabine LehmannÜstün Birinci Daniel LeibJan Byczok Volker NitzscheSandra Druschke Patrick PornschlegelTimo Geiger Manuela SchoderNicole Große Matthias TranziskaChristiane Günther Claudia WankBirgit Herbert Tobias ZuckerMichael Lang

Für die beste Prüfungsleistung wur-de Daniel Leib ausgezeichnet. Außer-dem erhielten er sowie Jan Byczok und Nicole Große den Meisterpreis der bayerischen Staatsregierung für ihre hervorragenden Leistungen. n

KontaktBettina Ettinger, Tel.: 09561 7426-23 E-Mail: [email protected]

Feierliche Abschlussfeier für 17 neue Versicherungsfachwirte

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

28 Aus- und Weiterbildung

Weiterbildungsprüfungen 2011Termine für schriftliche Prüfungen

Termine PrüfungsteilAEVO-Prüfungen 28.02./01.03.11 02.05./03.05.11 05.09./06.09.11 10.10./11.10.11 05.12./06.12.11

Gepr. Marketingfachkaufmann/-frau 22./23.02.11

Gepr. Wirtschaftsfachwirt/in 15.03.11 Wirtschaftsbezo- gene Qualifikati- onen

Gepr. Bilanzbuchhalter/in (alt) 25.03.11 Funktionsspezi- 30.03.11 fischer Teil 31.03.11

Gepr. Bilanzbuchhalter/in (neu) 28.03.11 Prüfungsteil A

Gepr. Handelsfachwirt/in 15./16.09.11

Gepr. Industriefachwirt/in 27./28.09.11 Wirtschaftszweig- übergreifender Teil

Industriemeister/in Polstermöbel 06.10.11 Fachrichtungsüber- greifender Teil

Gepr. Technische/r Betriebwirt/in 10./11.10.11 Management und Führung

Gepr. Fachwirte für Finanzen 13.10.11 Prüfungsteil Bund Versicherungen

Schriftliche Anmeldungen zu den Prüfungen spätestens 3 Monate vor dem jeweiligen Prüfungstermin. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Terminübersicht übernehmen wir keine Garantie; bei sehr geringer Teilnahme findet eine Prüfung ggf. nicht statt.

Vierzehn frischgebackene Geprüf-te Handelsfachwirte erhielten aus der Hand von IHK-Haupt-

geschäftsführer Siegmar Schnabel ih-re Zeugnisse.

Der Hauptgeschäftsführer unter-strich erneut die Notwendigkeit von Weiterbildung, gerade vor dem Hin-tergrund des zunehmenden Fachkräf-teengpasses. Nicht nur offene Stellen für Absolventen mit Master- und Uni-versitätsabschluss sind derzeit schwie-rig zu besetzen. Auch Stellen für Absol-venten mit Weiterbildungsabschlüssen,

wie Fachwirte oder Meister, bleiben nach IHK-Unternehmensbarometer zu 16 Prozent unbesetzt. Die geprüften Handelsfachwirte haben die Heraus-forderung erkannt und mit ihrer Wei-terbildung einen mutigen Schritt in die richtige Richtung getan.

Der seit vielen Jahren etablierte Wei-terbildungslehrgang, der von der Aka-demie Handel e. V. durchgeführt wird,

Fachkräfte für den Handel

ist in der Praxis sehr gefragt. Er stellt gewissermaßen die „Meisterprüfung im Handel“ dar und ist die Grundla-ge für den Aufstieg im Handel. Er be-inhaltet die Kernqualifikationen Un-ternehmensführung und -steuerung, Handelsmarketing, Führung und Per-sonalmanagement, Volkswirtschaft für die Handelspraxis, Beschaffung und Logistik sowie verschiedene Differen-zierungsbereiche. Durch den Erwerb dieses Wissens, das auf die Aufgaben im Betrieb zugeschnitten ist, werden die Absolventen zu gefragten Experten der mittleren Führungsebene.

Die Prüfung der Geprüften Han-delsfachwirte nahm die Industrie- und Handelskammer zu Coburg ab. Schna-bel dankte in diesem Zusammen-hang dem Prüfungsausschuss für sein großes ehrenamtliches Engagement, ohne dessen Mitwirkung das Prüfungs-system nicht funktionieren würde.

Gratulation an die erfolgreichen Absolventen des Lehrgangs „Geprüfte Handelsfachwirte“:

Melanie Friedel Christian SchrammAndreas Günther Christian SeiferthTanja Keller Alexander TrägerJoachim Kresse Lisa WegenerThomas Luthardt Beatrice WirsingEva-Marie Reinhart Karina WojtallaSebastian Schlüter Julian Zimmerling

Als Prüfungsbeste erhielten Andre-as Günther und Thomas Luthardt eine Anerkennungsprämie der IHK zu Co-burg. Den Meisterpreis der bayerischen Staatsregierung, der den 20 Prozent besten Absolventen eines Prüfungster-mins zuerkannt wird, unter der Voraus-setzung, dass mindestens die Note „gut“ erreicht wurde, erhielten Andreas Gün-ther, Thomas Luthardt, Eva-Marie Rein-hart und Beatrice Wirsing. n

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

29Starthilfe und Unternehmensförderung

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KooperationsbörseFahrerschulung nach BKrFQG

Im Rahmen der 35-stündigen Weiterbildungsmaßnahmen sucht eine anerkannte Ausbildungsstät-te im IHK-Bezirk freiberufliche Dozenten für die Bereiche:• (Sozial-)Vorschriften für den Güterverkehr, digitaler Tacho-

graph, Beförderungsgenehmi-gungen und Dokumente

• Sicherheitstechnik und Fahrsicherheit• Schaltstelle Fahrer: Dienstleister,

Imageträger, Profi, Gesundheit am Arbeitsplatz

• Ladungssicherung

Voraussetzungen für eine Kooperation sind:• Befähigungs- und Qualifikati-

onsnachweise gemäß BKrFQG, inkl. Teilnahmebestätigung Se-minar „Pädagogik und Didaktik“

• Praxiserfahrung

Chiffre-Nr. CO – 050111 – D

Weniger „Klicks“ zum Ziel Neuer Internet-Auftritt der KfW Bankengruppe

• Die Programmübersicht zeigt alle Programme von A—Z; die Liste kann mit einer komfortablen Suchfunkti-on verfeinert werden.

• Fördertipps informieren über Neu-igkeiten und geben Hinweise für spezielle Branchen oder Berufsgrup-pen.

• In der Rubrik „Meine KfW“ finden Kunden ihren Zugang zum Online-Banking für Bildungsprodukte, die Online-Anträge und mehr. n

GewerbeimmobilieGaststätte mit Terrasse und Festsaal im Landkreis Coburg zu verkaufen.Traditionsgasthof, nur 2 km von Bad Rodach entfernt, Grundstück: 1.800 qm, Nutzfläche: 400 qm, komplett eingerichtete Küche, Gast-raum sowie renovierter Festsaal mit Bühne und Ausschank, große Sonnenterrasse, Laden usw. Im 1. und 2. OG sind der Saal, zahl-reiche Nebenräume (wie Schlacht-haus, Kühlräume) und eine große Wohnung. Im Anschluss ans Haupt-haus befinden sich eine geräumige Scheune, Stallungen, Heuboden, zwei Garagen usw. VB: 165.000 €. Die Gewerbeimmobilie ist auch nutzbar für andere Branchen, z. B. Landwirtschaft, Gesundheits- oder Wellnessbereich.

Chiffre-Nr. CO – 180111

Die KfW Bankengruppe präsentiert unter www.kfw.de seit kurzem einen neuen Internetauftritt –

mit weniger „Klicks“ zum Ziel! Die Por-tale für Inlandsförderung wurden kom-plett überarbeitet und mit einer neuen Informationsarchitektur ausgestattet.

Die wichtigsten Neuerungen auf einen Blick:• Ein Programmfinder/Förderlotse

ermöglicht die interaktive Pro-grammsuche nach Vorhaben, An-tragsteller und Förderart (Kredit oder Zuschuss), zeigt die Liste der pas-senden Programme, bietet zusätz-liche Suchfunktionen und leitet zum gewählten Programm weiter.

• Ein Förderberater vertieft die Dar-stellung der Vorhaben aus Nut-zersicht, gibt Entscheidungshilfen für die Auswahl des richtigen Pro-gramms und leitet zum gewählten Programm weiter.

Blick auf die Zentrale der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Frankfurt am Main.

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

30 Starthilfe und Unternehmensförderung

Damit Ihre Idee ein Erfolg wird …Sie sind bereits Existenzgründer? Oder planen Sie erst den Gang in die Selbst-ständigkeit? Der Coburger Gründer-tag richtet sich an alle, auch an bereits tätige Jungunternehmer.

Am Freitag, 18. März 2011 von 10:00 bis 16:00 Uhr findet der 3. Gründertag Coburg im Tagungszentrum St. Augustin, Festungsstraße 2, 96450 Coburg, statt. Der Eintritt ist kostenfrei.

Der Gründertag ist Messe, Informati-onspool und Kontaktbörse. Nutzen Sie diesen Tag, um sich bei den verschie-denen Ausstellern informieren und be-raten zu lassen und holen Sie sich Tipps für den unternehmerischen Alltag. Auf dem Programm stehen verschiedene Fachvorträge und Praxisbeispiele rund um das Thema Existenzgründung. Das Besondere des Gründertages ist der lo-kale Bezug — Informationen zum Wirt-schaftsraum Coburg sowie Kontakte zu Netzwerken vor Ort.

Informationen, wie der geplante Ab-lauf, Inhalte und Termine der Vorträge erhalten Sie in der nächsten Ausgabe der IHK-Zeitschrift. n

Informationwww.existenzgruendung-in-coburg.de

NEU: IHK-Sprechtag zum Thema WerbungDer IHK-Sprechtag Werbung ist ein weiteres Angebot in unserer Reihe der Sprechtage, um spezielle Fragen unter vier Augen mit Fachexperten zu erör-tern.

Existenzgründer haben am Montag, 14. Februar 2011, die Möglichkeit, eigenes Werbematerial (Briefpapier, Visitenkarten, Flyer etc.) kostenfrei von einem Profi überprüfen zu lassen.

Über die Gestaltung der Geschäfts-papiere und Visitenkarten erzeugen Sie einen ersten Eindruck bei Ihren Ge-schäftspartnern. Das erfordert zuneh-mend professionelle Unterstützung, um sich im Wettbewerb gut darzustel-len. Die Optik und Einheitlichkeit der Geschäftsdrucksachen ist ein entschei-dender Punkt im Erscheinungsbild Ihres Unternehmens, dem so genannten Cor-porate Design. Sie präsentieren Ihr Un-ternehmen nach außen und sorgen für einen Wiedererkennungswert.

Zum IHK-Sprechtag Werbung ist es notwendig, einen Termin für ein Bera-tungsgespräch zu vereinbaren und Ge-schäftspapiere/Werbedrucksachen vor-ab einzureichen. n

Öffentliche Förderprogramme Brauchen auch Sie Hilfe und Unter-stützung bei einer geplanten Investiti-on bezüglich der Finanzierung? Möch-ten Sie sich über Fördermöglichkeiten informieren?

Der nächste LfA-Beratungstag in der IHK zu Coburg findet am Donnerstag, 3. März 2011 statt. Ein Produktberater der LfA-Repräsentanz Nürnberg beant-wortet Fragen zur Finanzierung in den Bereichen Gründung, Wachstum, Inno-vation/Technologie, Umweltschutz/En-ergie und Konsolidierung/Stabilisierung (Runder Tisch).

In kostenfreien Einzelgesprächen kön-nen sich kleine und mittelständische Unternehmer individuell beraten las-sen. Terminvereinbarung für ein Bera-tungsgespräch unter der angegebenen Telefon-Nr. oder per E-Mail. n

Information und AnmeldungSusanne Stammberger, Tel.: 09561 7426-11E-Mail: [email protected]

Lieber Unternehmer,

Kein großer Aufwand, dafür umso größerer E ekt. Der Praxis-Check der VBG zeigt Ihnen, wie Sie mit einfachen Maßnahmen Ihre Arbeitsabläufe und Ihren Arbeitsschutz optimieren. Worauf warten Sie: www.vbg.de/praxis-kompakt oder 0180 5 8247728

Sie haben keine Zeit, kein Geld, keinen Nerv? Gut!

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

31Starthilfe und Unternehmensförderung

Verstehen Sie Ihren Wirtschaftsprüfer?Standortsicherung durch Sanie-rungsmanagement und Krisenprä-vention sind Themen, die viele Un-ternehmen zurzeit beschäftigen. Die DIHK-Publikation „Mit den richtigen Zahlen aus der Krise“ richtet sich an vorausschauende Unternehmer, die ihre betrieblichen Daten, Ressour-cen und Prozessabläufe einer kri-tischen Selbstreflexion unterziehen wollen oder müssen. Ziel ist es, dank umfangreicher Checklisten auch in schwierigen Zeiten in jeder Phase einer Unternehmenskrise eine Selbst-analyse durchführen zu können. Zu-dem werden die Standards erläutert,

nach de-nen die Wirt-schaftsprü-fer vorgehen. Diese Daten geben zuver-lässig Aus-kunft über die Sanie-rungsfähig-keit des Un-

ternehmens und zeigen, wie Sie zur richtigen Zeit das Richtige anpacken.DIN A4-Broschüre, 48 Seiten, Preis: 12,50 €

Was der Kaufmann wissen mussIn der DIHK-Publikation „Damit müs-sen Sie rechnen – Kaufmännisches Grundwissen für Existenzgründer“ werden die wichtigsten Instrumente vorgestellt, mit denen der junge Un-ternehmer bereits vor der Gründung vernünftig planen und danach richtig weiterrechnen kann. Zu allen Instru-menten gibt es praktische Checklis- ten, Berechnungsvorlagen und Infor-mationen.

Dieser Leitfaden ist für kleinere Un-ternehmen und Existenzgründer ge-dacht und soll so kurz und verständ-lich wie möglich die wichtigsten Instrumente vorstellen, mit denen Sie

sich Antwor-ten auf wich-tige Fragen zu Ihrem Unter-nehmen „aus-rechnen“ kön-nen. Nur ganz wenige sind Pflicht: die Buchführung und die Jah-

reserfolgsrechnung. Einige andere sollten Sie nutzen, um Ihre Firma auf Kurs zu halten, vor allem die Liquidi-tätsplanung. DIN A4-Broschüre, 80 Seiten, Preis: 14,00 €

Arbeitslosenversicherung für SelbstständigeAuch ab 2011 möglich – aber deutlich teurer Die freiwillige Weiterversicherung in der Arbeitslosenversicherung ist auch im Jahr 2011 möglich. Ursprünglich war diese Regelung bis zum 31.12.2010 befristet. Mit der Aufhebung die-ser zeitlichen Befristung wird nun Selbstständigen, Pflegepersonen und Auslandsbeschäftigten (außerhalb der EU) wieder die Möglichkeit gegeben, sich in der Arbeitslosenversicherung freiwillig weiter zu versichern.

Der Beitragssatz für Pflegepersonen liegt künftig bei einem monatlichen Betrag von 7,67 €; Selbstständige zah-len für die Weiterversicherung monat-lich 38,33 € (alte Bundesländer).

Unternehmer müssen den Antrag auf Weiterversicherung in der Arbeits-losenversicherung spätestens drei Mo-nate nach Aufnahme der Selbststän-digkeit gestellt haben. Bisher betrug die Anmeldefrist lediglich einen Monat.

Wer bereits vor dem 31.12.2010 frei-willig in der Arbeitslosenversicherung versichert war, wird nach den neu-en Regelungen automatisch weiter-versichert. Eine Kündigung ist aber bis zum 31. März auch rückwirkend zum 31.12.2010 möglich. n

Informationen geben die Fachleute der Arbeitsagentur.

Internet-Bestellshop: www.dihk-verlag.de

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

32 Wirtschaftsjunioren

Das heutige Wirtschaftsleben stellt mannigfaltige Anforderungen an all seine Teilnehmer. Doch wirk-

lich gefragt sind zwischenmenschliche Qualitäten, Eigenverantwortung und Persönlichkeit. Dies zu vermitteln ist ein Anliegen der Coburger Wirtschafts-junioren.

Junge Unternehmer und Führungs-kräfte aus dem IHK-Bezirk gestalten aktiv den Wirtschaftsstandort Coburg mit. Dabei setzen sie auf ein ehrbares Unternehmertum, leben Beruf und Fa-milie, handeln innovationsstark, res-sourcenbewusst und investieren in Bildung. Durch die Initiative des Ar-beitskreises „Bildung“ entstand das Projekt „Der Unterschied, der den Un-terschied macht!“. Es ist ein Persön-lichkeits- und Motivationstraining für Schülerinnen und Schüler der 10. Klas-se, das Erfahrungen aus dem täglichen Berufsleben weitergibt und die Ge-heimnisse des Erfolgs vermittelt. Die-ses Training findet an zwei Nachmit-

tagen statt und gibt den Schülern die Möglichkeit, ihre eigenen Qualitäten zu entwickeln, positive Potenziale zu nut-zen und ihre Fähigkeiten im zwischen-menschlichen Umgang und Miteinan-der zu verbessern.

Mit dem Gymnasium Ernestinum ist ein engagierter Partner da, der die Ver-netzung und die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft tatkräftig sucht. Der stellvertretende Schulleiter StD Martin Ungelenk und OStRin Susanne Berger begrüßten vor wenigen Tagen die erfah-rene Erfolgstrainerin und Wirtschafts-juniorin Elke Gillardon an ihrer Schu-le. Durch ein interaktives Spiel erfuhren

Arbeitskreis „Bildung“ startet Projektam Gymnasium Ernestinum

die 12 Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe am ersten Nachmittag, wie wichtig ein einfaches Lob durch die Gruppe das eigene Selbstbewusstsein stärkt und motiviert. „Dabei ist es ent-scheidend zu erkennen, dass man auch selbst positiv auf andere zugehen muss, damit Positives auf einen wieder zu-rückfällt“, überzeugt die Führungskräf-te- und Managementtrainerin Elke Gil-lardon. Selbstvertrauen, respektvoller Umgang und eine positive Haltung bil-den die Grundsteine für ein erfolgrei-ches Leben. „Sich selbst besser kennen zu lernen und seine persönlichen Fähig-keiten zu hinterfragen und bewusst zu machen ist für die Schüler ein spannen-der Prozess und damit eine tolle Mög-lichkeit, sich weiterzuentwickeln“, so OStRin Susanne Berger. Die in Gang ge-brachten positiven Veränderungspro-zesse werden im zweiten Teil Anfang Februar weiter verstärkt. Dem Selbstver-trauen der Schüler wird mehr Sicherheit gegeben und sie werden nachhaltig un-terstützt, sich Ziele zu setzen und zu er-reichen.

Dieses Projekt ist der Auftakt einer Reihe weiterer Veranstaltungen und Vorhaben des Arbeitskreises am und mit dem Gymnasium Ernestinum. Inte- ressierte Coburger Schulen wenden sich bitte an die Wirtschaftsjunioren der IHK zu Coburg/[email protected]. n

Kontakt Uwe Müller, Tel.: 0700 24226537E-Mail: [email protected]

Unter Anleitung von Trainerin Gillardon üben die Teilnehmer, wie man gemeinsam mehr Erfolg erzielen kann.

Mit Schülerinnen und Schülern des Ernestinums wurde das Motivationsprojekt der Coburger Wirtschaftsjunioren gestartet.

Die nächsten Termine

11.02.2011 Praxisseminar: erfolgreiche Medienarbeit

17.03.2011 Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen

14.04.2011 Speed-Networking in Bayreuth

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33Innovation und Umwelt

Award für Brose in ChinaDer chinesische Automobilherstel-ler Great Wall hat das asiatische Bro-se Headquarter in Shanghai in Boa-ding mit dem „Excellent Development Award“ ausgezeichnet. Diese Anerken-nung wurde dem Zulieferer für die Ent-wickungsleistungen bei der Einführung des Seitentürschlosses Unilatch© zuteil. Great Wall würdigt alljährlich die bes-ten seiner insgesamt 560 Lieferanten in den Kategorien Entwicklung, Quali-tät, Zusammenarbeit und „Bester Zulie-ferer“. Mit dem Unilatch© hat Brose das kleinste Türschloss auf dem Markt. Zu-dem hat es ein besonders geringes Ge-wicht. Es ist in jede Tür integrierbar, in-dividuell auf Fahrzeugmodell und -typ anpassbar und bietet hohe Freiheit im Fahrzeugdesign. n

RekordinvestitionenDie Brose-Gruppe erwartet in 2011 ei-nen Anstieg ihres Geschäftsvolumens um ca. 7 % auf 3,7 Mrd. €. Gesellschaf-ter und Beiräte haben beschlossen, im laufenden Jahr die Rekord-Summe von rund 300 Mio. € unter anderem in den Aufbau zusätzlicher Produktionsstätten zu investieren.

84 Mio. € werden in die deutschen Standorte investiert. Davon entfallen rund 34 Mio. € auf die Zentralfunkti-onen, Geschäftsbereiche und Standor-te im IHK-Bezirk Coburg, 30 % mehr als 2010. Die Gruppe beschäftigt weltweit über 17.000 Mitarbeiter. n

Ziel: schadstofffrei produzieren Coburger entwickelte System für europäischen Know-how-Transfer

Etwa 100 Vertreter der europäi-schen Zuliefer- und Automobil-industrie trafen sich Ende Januar beim Coburger Automobilzuliefe-rer Brose, um sich über das Thema „Schadstoff-Freiheit von Werkstof-fen in der Automobilproduktion“ auszutauschen.

Eingeladen hatte zu dem Treffen die Vereinigung der Europäischen Au-tomobilzulieferer, CLEPA, die euro-

paweit 3.000 Unternehmen repräsen-tiert.

Unter den Teilnehmern waren auch sieben OEMs (Original Equipment Ma-nufacturer), also Originalausrüstungs-hersteller, um mit vertretenen Spezi-alisten über das sensible Thema der Schadstoff-Freiheit von Werkstoffen, die in der Automobilproduktion einge-setzt werden, zu sprechen.

„Die Standards und Anforderungen in der Automobilherstellung sind hoch und so komplex, dass ein einzelner Hersteller die Entwicklungen gar nicht gestemmt bekommt, so erläutert Dr. Peter Weidin-

ger, Leiter des Werkstofflabors bei Bro-se, den Hintergrund der Veranstaltung. Aufgrund der Komplexität dieses The-mas arbeiten weltweit die unterschied-lichsten Zulieferer trotz bestehenden Konkurrenzdrucks in diesem Bereich zusammen. Bereits vor 10 Jahren ha-ben Branchenvertreter zu diesem Zweck das Internationale MaterialDatenSystem (IMDS) entwickelt. Das IMDS erleichtert den Unternehmen, die hohen Standards bei den Werkstoffen erfüllen zu können.

In diese Datenbank pflegt jeder Her-steller über die gesamte Produktions-kette hinweg die Bestandteile seiner Produkte ein. Im IMDS können mit Hil-fe virtueller Datensätze die chemischen Daten eines Produktes, vom Bauteil über den Werkstoff bis hin zum letzten che-mischen Element nachgelesen und be-denkliche Stoffe identifiziert werden.

Besonders hervorzuheben ist die ho-he Datensicherheit des Systems. Dem User resp. dem Unternehmen sind keine Rückschlüsse auf die Produkte des Mit-bewerbers möglich.

Entwickelt wurde das System von Pe-ter Müller, der aus dem Landkreis Co-burg stammt und beim Softwarehaus Hewlett Packard arbeitet. In den letzten 10 Jahren, seit Entstehung dieser Da-tenbank, haben sich 81.000 Firmen als Nutzer registriert. Insgesamt wurden in dieser Zeit 31 Millionen Datensätze ein-gespielt.

Diese Zahlen verdeutlichen nicht nur die hohe Akzeptanz des Systems, son-dern sind auch Indiz für das gestiegene Sicherheitsbewusstsein bei Werkstoffen.

Der gebürtige Coburger Peter Müller (links, im Bild mit Dr. Karin Oldenburg von BMW, dem Leiter des Werkstofflabors von Brose, Dr. Peter Weidinger, und Louis Sylvain Ayral von der Ver-einigung Europäischer Automobilzulieferer) entwickelte das praktizierte System zum Know-how-Austausch in der Entwicklung schadsstofffreier Produktion.

Auch vor dem Hintergrund der seit 2007 existierenden REACH-Verord-nung, nach der Unternehmen nur noch registrierte chemische Stoffe in den Verkehr bringen dürfen, stellt das IMDS-System eine enorme Arbeitser-leichterung dar.

Brose verlässt sich aber nicht allein auf IMDS, sondern hat zusätzlich ei-ne unternehmensinterne Stoffverbots-norm eingeführt, nach der eine Stoffsi-cherheitsbewertung möglich ist. n

Produktpräsentation bei Brose. Die Automo-bilbranche will umweltfreundlicher werden.

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34 Innovation und Umwelt

Kleiner ist schneller IHK-Workshop Innovation

Speziell auf Klein- und Mittelun-ternehmen ausgerichtet war der jüngste IHK-Workshop zum Ein-

stieg in das Innovationsmanagement. Referent Peter Langendorf (Coburg, s. a. Beitrag auf S. 35) erläuterte, wie Mit-telständler ihre Möglichkeiten zur In-novation bestmöglich nutzen. Kleinere Betriebe sind überschaubarer und ihre Entscheidungswege sind erheblich kür-zer als in Großunternehmen. Dies er-öffnet Chancen, Innovationen schnell zu generieren und umzusetzen. Da-zu muss eine systematische Entwick-lung eingeschlagen werden, deren Be-ginn die Analyse der Ausgangslage und die Festlegung des Ziels ist. Innovati-onen sind für die Coburger Wirtschaft kein Selbstzweck, sondern müssen zu den Unternehmenszielen passen bzw. zu deren Erreichung beitragen.

Im IHK-Workshop wurden Werk-zeuge vorgestellt, mit denen Hand-lungsoptionen systematisch erarbeitet und bewertet werden können. Innova-tionsziele können marktgerichtet (Kun-dennutzen) sein, ebenso auch effizienz- und kostenorientiert (Prozesstechnik, Werkstoffe, Administration). Voraus-setzung ist aber eine offene, kreative Unternehmenskultur.

Aus einer Sammlung an Ideen gilt es zunächst die größeren Projekte kritisch zu bewerten. Für die aussichtsreichsten Innovationsziele wird ein Projektplan mit Pflichtenheft sowie eine Zeit- und Kostenplanung plus Risikoabschätzung erstellt. Erst dann wird ggf. über die mögliche Umsetzung entschieden. Um einem „Verzetteln“ vorzubeugen, ist es sinnvoll, nicht zu viele Projekte paral-lel anzupacken.

Das Spektrum für systematisches In-novationsmanagement variiert nach Wirtschaftsbereichen. Nach diesem Grundlagen-Workshop wird die IHK deshalb künftig branchenspezifische Folgeveranstaltungen für die Unter-nehmen der Wirtschaftsregion Coburg anbieten. n

Bis zu 40 Millionen Euro an Co-Finanzierung können sich Un-ternehmen aus der Wirtschafts-

region Coburg und der übrigen Europäischen Metropolregion Nürn-berg für die Kooperation mit For-schungseinrichtungen sichern, wenn die von der IHK zu Coburg mit erar-beitete Bewerbung des „Automation Valley Nordbayern“ beim Spitzenclus-ter-Wettbewerb der Bundesregierung Erfolg hat.

Unternehmen/Organisationen, die Förderprojekte vorschlagen möchten, werden gebeten, ihre Projektskizze auf der Basis eines Formblattes zu erstellen, welches auf der Homepage der IHK zu Coburg unter Aktuelles abgerufen wer-den kann.

Einmalige Chance für Coburger Unternehmen zur Co-Finanzierung von Projekten im Bereich AutomatisierungAutomation Valley Nordbayern bewirbt sich bei Spitzencluster-Wettbewerb

Projektskizzen werden bis 04.03.2011 entgegengenommen.

Bis zum 04.03.2011 müssen zu-dem von allen Projektpartnern „Let-ters of Intent“ abgegeben werden. Bis 31.03.2011 reicht das Automation Val-ley Nordbayern dann die Antrags-Skiz-ze beim Projektträger Jülich ein.

Alle Infos zum Antragsverfahren und die Fördergrundsätze erhalten Sie in der Förderfibel, die ebenfalls auf der IHK-Internetseite unter Aktuelles ein-gestellt ist. n

Informationwww.coburg.ihk.deKontaktRico Seyd, Tel.: 09561 7426-46 E-Mail: [email protected]

Mitarbeiter kontrollieren in einer Werkshalle die automatische Produktion von Rotorblättern für neue Windkraftanlagen. Automatisierungs-Projekte können jetzt besonders attraktiv ge-fördert werden.

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

35Innovation und Umwelt

„Kleines 1x1 der Normung“ Leitfaden kostenlos downloaden

Wer macht Normen? Wie können sich kleine und mittlere Unterneh-men (KMU) aus dem IHK-Bezirk Co-burg am Normungsprozess beteili-gen? Wo finden sie relevante Infor-mationen? Diese und weitere Fragen beantwortet der Leitfaden „Kleines

1x1 der Normung“, der gemein-sam vom DIHK, dem Deutschen Institut für Normung (DIN) und dem Zent-ralverband

des Deutschen Handwerks (ZDH) herausgegeben wird. Er steht im Web kostenlos zum Download zur Verfügung:

E-Rechnung - 40 Lösungen, wie es praktisch funktioniert

Mehr als 50 Firmen aus dem Wirt-schaftsraum informierten sich im Mai 2010 bei der IHK, wie durch elektro-nische Abwicklung der Rechnungsle-gung Ressourcen und Kosten gespart werden können. Die Veranstaltung „Der elektronische Rechnungsaus-

tausch“ be-leuchtete Vor-teile und Auf-gaben dieser neuen Opti-on. Das vom Bund geför-derte Projekt „Elektronische Rechnungsab-wicklung“ er-

arbeitet nützliche Informationen zur Umsetzung der Aufgabe. Das Netzwerk Elektronischer Geschäftsverkehr (NEG) bietet Hilfestellung mit einem Markt-überblick über 40 Praxis-Lösungen.

Magazin für Innovationskultur und nachhaltigen Erfolg

Das Magazin INNOVATIONSMANA-GER ist eine zentrale journalistische Plattform für Unternehmen aller Größe und jeder Branche rund um Themen wie „Innovation“, „Innova-tionsmanagement“ und „Innovati-onskultur“. Es erscheint 4-mal jähr-

lich bei der F.A.Z.-Insti-tut GmbH (Herausge-ber) und ist zum Preis von 30,00 € (einzeln: 9,50 €) zu beziehen. Der INNO-

VATIONSMANAGER führt die aktu-ellsten Erkenntnisse und Erfahrungen in fundierten und praxisnahen Beiträgen zusammen.

Ist Ihr Produkt am Ende des Lebenszyk-lus? Ist das Produkt Ihres Wettbewer-bers wirklich besser? Hat Ihr Wett-

bewerber andere Produktionsvoraus-setzungen, hat er einen wesentlich höheren Marktanteil — und wenn ja —warum? Wie ist Ihre Kapitalausstattung im Vergleich mit anderen? Welche ad-ministrativen Forderungen kommen auf Sie zu (Öko-Standards, Carbonfoot-print, etc.)? Welche Faktoren beeinflus-sen Ihre Rendite intern am meisten? Wie werden sich die Preise und die Ver-fügbarkeit von Rohstoffen entwickeln? Zur Beantwortung aller Fragen gibt es nur eine Lösung: Machen Sie eine stra-tegische Bilanz!

Denn erst wenn Sie diese und viele weitere Fragen möglichst objektiv be-antwortet haben, wird klar, in wel-

che Zielrichtung die Innovation ge-hen muss und womit Sie anfangen. Das Wichtigste vorweg: Machen Sie den Wettbewerb nicht nach! Seien Sie anders! Denken Sie aus der Sicht Ihres Kunden: Was braucht er wirklich bzw. welchen Vorteil oder welche Problem-lösung können Sie ihm mit Ihren Stär-ken und Ressourcen bieten? (Lösungen, wie der Wettbewerber sie aufgrund sei-ner Struktur oder technischen Ausstat-tung nicht bieten kann)

So entwickelten die Amerikaner für ihre ersten Weltraumerkundungen den „Space Pen“ — einen Kugelschreiber für eine Million US-Dollar. Der Stift sollte auch in der Schwerelosigkeit schreiben — so das Anforderungsprofil der Ent-wicklungsabteilung damals. Der „Wett-bewerber“ (UdSSR) hatte diese finanzi-

ellen Ressourcen nicht, und bediente sich des guten al-ten Bleistifts. Manchmal bietet gerade jene Technik, die nicht „auf dem neues-ten Stand“ ist, die Gelegen-heit, etwas herzustellen, was so mit neueren Maschinen nicht möglich gewesen wä-re, aber dennoch eine aus-gezeichnete preiswerte Problemlösung darstellt.

Je klarer die Ausgangssituation ist, desto gezielter kann eine Innovation gefunden werden, erklärt der Coburger Peter Langendorf. n

Informationwww.pl-innovation.com

Innovationen sind planbar Peter Langendorf (Coburg) hilft Firmen, ihren individuellen Weg zu finden

www.dihk-verlag.de/kleines_1_x_1_der_normung.html www.ecommerce-leitfaden.de www.innovationsmanager-magazin.de

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

36 Die DIHK-Seite

Neues aus Berlin und Brüssel

Vielfalt statt Einheitslösung bei der Vereinbarkeit von Beruf und PflegeBerlin. Die von der Bundesregierung geplante Familienpflegezeit muss eine freiwillige Op-tion für alle Beteiligten bleiben. Das hat der DIHK in Gesprächen mit Abgeordneten von CDU- und FDP-Fraktion wiederholt deutlich gemacht. Geplant ist, dass Mitarbeiter in Be-trieben ab 16 Beschäftigten zur Pflege eines Angehörigen für zwei Jahre die Arbeitszeit auf 50 % reduzieren können und danach 75 % des Lohns erhalten. Anschließend soll dieser „Lohnkredit“ bei voller Arbeitszeit und weiter 75 % Lohn abgegolten werden. Vorhandene Zeitwertkonten und Tarifverträge würden nach derzeitigem Stand einen Anspruch der Arbeitnehmer begründen, ein freiwilliges Mo-dell wäre es daher nicht. Die Regelung bräch-te neue Bürokratie und würde Unternehmen demotivieren, die sich schon heute mit indivi-duellen Lösungen für eine bessere Vereinbar-keit von Beruf und Pflege einsetzen. Besser ist es, mit Best-Practice-Beispielen die vielen

DIE DIHK-SEITE 02 · 2011

Neues aus Berlin und Brüssel

22 Wirtschaft im Musterland 02 · 2011

DIHK-Präsident Driftmann folgte der Einladung von Bundesarbeitsministerin von der Leyen zu einem Gespräch über den Fachkräftemangel.

Berlin. Auf Einladung von Bundesministerin Ursula von der Leyen trafen sich in Berlin die Spitzen von Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften, um über mögliche gemein-same Strategien zur Fachkräftesicherung zu beraten. DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann warb dafür, die demografische Entwicklung jetzt sehr rasch für Reformen in der Bildungspolitik und zu einem Bewusst-seinswandel in den Unternehmen zu nutzen. Der Rückgang bei den Schulabgängern und den Lehrstellenbewerbern zeige, dass die

verschiedenen Möglichkeiten – je nach Größe, Branche und Mitarbeiterstruktur der Betriebe – bekannter zu machen.

Wirtschaft gegen „staatlich finanzierten Internet-Pranger“Berlin. Grundlegende Änderungen des vom Bundesverbraucherschutzministerium geplanten Internetportals „Wahrheit und Klarheit“ fordert die deutsche Wirtschaft. Ansonsten werde die Vermarktung völlig le-galer Waren erheblich beeinträchtigt, war-nen acht Verbände, darunter der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), das Ministerium in einem gemeinsamen Po-sitionspapier. „Dies politisch zu fördern und aus Steuermitteln zu finanzieren, darf für einen Rechtsstaat nicht akzeptabel sein.“ Verbraucherinformationen und Transparenz ja - auch per Internet. „Pranger“ für Pro-dukte und Unternehmen - nein! Mit dem geplanten Portal drohe eine Diskreditierung

von Produkten, gegen die sich Unterneh-men nur schwer zur Wehr setzen können, kritisieren die Verbände. Denn dort sollen Verbraucher ihren subjektiven Eindruck über Produkte und deren Werbung, emp-fundene Täuschungen und Irreführungen äußern können. Betroffene Unternehmen haben dann nur 7 Tage Zeit, um zu den Be-hauptungen Stellung zu nehmen, ansons-ten gehen sie unkommentiert ins Netz. Das sei aber eine zu kurze Frist, weil die betrof-fenen Unternehmen zunächst überhaupt erfahren müssen, dass ihr Produkt ins Vi-sier geraten ist. Auf Unverständnis stößt auch, dass die regionale Verbraucherzen-trale Hessen das Portal betreuen soll und nicht beispielsweise das Bundesinstitut für Risikobewertung oder die unabhängige Stiftung Warentest.

EU bringt Rohstoffstrategie auf den WegBrüssel. Der ungehinderte Zugang zu Rohstoffen auf den Weltmärkten soll Be-standteil der neuen EU-Rohstoffstrategie werden. Dies hatte der DIHK bereits in der Konsultation der EU zu kritischen Rohstof-fen im letzten Herbst gefordert. Jetzt liegt es an der Politik, hierzu europäische sowie internationale Abkommen mit transparen-

ten Regeln und ohne Beschränkungen her-beizuführen. Die aktuelle DIHK-Umfrage, die der Kommission vorliegt, zeigt, dass Preissprünge und Zugangsschwierigkei-ten die Rohstoffversorgung für die Un-ternehmen in Deutschland zum Nadelöhr machen: Mehr als jedes zweite Industrie-unternehmen befürchtet sogar, die erfor-derlichen Rohstoffe überhaupt nicht mehr zu erhalten. Als politische Flankierung sind freie Rohstoffmärkte daher unerlässlich.

Spitzengespräch zum FachkräftemangelHerausforderung in den Betrieben bereits angekommen sei. Die Runde vereinbarte, dass in der ersten Jahreshälfte 2011 ein gemeinsames Strategiepapier erarbei-tet werden soll, das Lösungsansätze von Bundesregierung, Wirtschaft und Gewerk-schaft beinhalte. Kernthemen sollen hier-bei die Unterstützung beim Übergang von Schule und Beruf, die Weiterqualifizierung während der Beschäftigung sowie die Be-kämpfung des Fachkräftemangels in Tech-nik– und Gesundheitsberufen sein.

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Der Sturz des Präsidenten Ben Ali hat zu erheblicher Instabilität in Tunesien geführt. Auch Unter-

nehmen aus unserer Region sind be-troffen, wie eine Blitzumfrage der IHK zu Coburg deutlich machte.

Die deutschen Unternehmen sind nach Informationen der Deutsch-Tune-sischen Industrie- und Handelskammer (AHK) bisher jedoch nur am Rande be-troffen und bleiben — anders als vie-le Angehörige und deutsche Touristen — in der Regel vor Ort. Viele Produk-tionsstätten deutscher Unternehmen können jedoch nur eingeschränkt ar-beiten: Aufgrund der verhängten Aus-gangssperre ist insbesondere die Mobi-lität der Mitarbeiter sehr eingeschränkt. In einem Fall wurde sogar von der Ver-wüstung der Niederlassung eines deut-schen Textilunternehmens berichtet. Trotz dieses beklagenswerten Vorfalls gibt es wenige Anzeichen dafür, dass sich die Gewalt prinzipiell gegen Aus-länder richtet. Geschäftsleuten sollten dennoch unbedingt die Reisewarnun-gen des Auswärtigen Amtes beachten.

Lage stabilisiert sichDer schnelle Fall des Regimes hinter-lässt ein erhebliches Machtvakuum. Die Übergangsregierung besteht neben ei-nigen alten Technokraten aus Vertre-tern der Oppositionsparteien und der Gewerkschaften. Zumindest scheint sich die Lage in den letzten Stunden stabilisiert zu haben. Zur dauerhaften Legitimation einer neuen Ordnung sind Wahlen notwendig, die möglichst zeit-nah durchgeführt werden sollten. Un-klar ist die Stärke der Islamisten, diebisher kaum in der Öffentlichkeit auf-treten. Islamistenführer al-Ghanoushi hat seine Rückkehr aus dem britischen Exil angekündigt.

Die neue Übergangsregierung muss die Stabilität rasch wiederherstellen und die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und anderen Gü-tern des täglichen Bedarfs sichern. Nur so kann auch ein Vertrauensverlust in wichtige, aber sensible Wirtschafts-zweige des Landes wie den Tourismus oder die Automobilzulieferindustrie vermieden werden. Um das im regiona-

len Vergleich hohe Wohlstandsniveau Tunesiens nicht dauerhaft zu gefähr-den, muss das wirtschaftsfreundliche Umfeld mit attraktiven Investitionsbe-dingungen und offenem Marktzugang erhalten bleiben. Wichtig ist vor allem der Abbau von Bürokratie und eine pra-xisnähere Ausbildung an den Universi-täten.

Drittgrößter Lieferant TunesiensNach Angaben der AHK sind 280 deut-sche Unternehmen vor Ort, vor al-lem in den Branchen Textil und Beklei-dung, Elektronik sowie Zulieferer für die Automobilindustrie. Der Bestand deutscher Direktinvestitionen betrug im Jahr 2008 157 Mio. €. In den ers-ten 10 Monaten des Jahres 2010 sind die deutschen Ausfuhren gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjah-res um 36,7 % auf 1,34 Mrd. € gestie-gen. Im Jahr 2009 war der deutsche Export nach Tunesien auf 1,22 Mrd. € gefallen, im Vorjahr hatte er noch bei

DEUTSCHE WIRTSCHAFT BLEIBT IN TUNESIENGeschäfte von Regierungssturz beeinträchtigt

Tunesier demonstrieren am 21. Januar vor dem Regierungsgebäude in der Hauptstadt Tunis für den Rücktritt von Premierminister Ghanouchi. Tage nach dem Sturz des Diktators Ben Ali kommt das nordafrikanische Land nicht zur Ruhe.

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StatementsAnette Fenzel,IWE Spulen- und Handling GmbH (Neustadt)„Wir mussten die Produktion von Kabelspulen für einen großen Kunden auf Eis legen. Sein neues Werk in Tunis steht wegen der Unruhen still. Wir müssen jetzt abwarten.“

1,35 Mrd. € gelegen. Deutschland war 2009 mit einem Anteil von 8,8 % nach Frankreich und Italien das drittwich-tigste Lieferland Tunesiens. Deutsche Exportgüter sind vor allem elektrotech-nische Erzeugnisse, Kraftfahrzeuge und Kfz-Teile sowie Maschinen. Die Impor-te Deutschlands aus Tunesien sind von Januar bis Oktober 2010 um 15,5 % auf 1,15 Mrd. € gewachsen. Im Jahr 2009 hatten die Importe bei 1,13 Mrd. € ge-legen; neben Dienstleistungen für Tou-risten bezieht Deutschland aus Tunesi-en vor allem Waren aus den Bereichen Textilien und Bekleidung, Elektrotech-nik und Erdöl. n

Wussten Sie, dass die IHK zu Coburg ei-nen Newsletter „Außenwirtschaft ak-tuell“ herausgibt? Zahlreiche Verant-wortliche für Import und Export nutzen diesen monatlichen, kostenfreien In-formationsservice bereits.

Themenschwerpunkte sind Termine für internationale Messen und Dele-gationsreisen, regionale und überre-gionale Veranstaltungshinweise sowie Markt- und Brancheninformationen und Publikationen zum Thema Außen-

Fortsetzung von Seite 37

Pia Hüttling,Gevers Reisen GmbH, Coburg„Im Moment will niemand nach Tunesien und ich denke, dass wird mittelfristig auch so bleiben, selbst wenn sich die Lage vor Ort beruhigt. Aller dings haben wir auch keine Stornierungen, weil Tunesien zu dieser Jahreszeit ohnehin kaum gebucht wird.“

Dagmar Ossenbrink,Deutsch-Tunesische IHK:„Lediglich ein deutsches Unternehmen hat uns Plünderungen gemeldet, alle anderen sind, soweit wir wissen, unbeschadet ge- blieben. Viele der Deutschen hier arbeiten trotz der Krise weiter, wenn auch nicht in gewohntem Umfang.“

Aktuelles ZollrechtDie IHK informierte

Die Vorbereitung auf den moder-nisierten Zollkodex, der spätes-tens 2013 in Kraft treten wird,

bringt laufend Änderungen im Zoll-recht mit sich. Um auf dem neuesten Stand zu sein, informierten sich fast 90 Unternehmensvertreter aus ganz Oberfranken bei der kürzlich stattge-fundenen Veranstaltung zum Thema „Aktuelle Änderungen im Zoll- und Au-ßenwirtschaftsrecht zum Jahreswech-sel 2010/2011“ in Coburg. Holger von der Burg, Zoll- und Außenwirtschafts-spezialist in der IHK Düsseldorf und Mitglied der Arbeitsgruppe Zollfragen beim DIHK in Berlin, gab zu den vie-len Themen Handlungsempfehlungen an die Teilnehmer. Angefangen bei den neuen Incoterms® 2010 mit der Vorstel-lung der neuen Klauseln über das Zoll-recht, dem zugelassenen Wirtschafts-beteiligten (AEO) oder der Beantragung zum Bekannten Versender in Verbin-dung mit der Luftfrachtsicherheit hin

zum Präferenzrecht und schließlich der Komplexität des Außenwirtschafts-rechts wurden Aspekte ausführlich er-läutert. Für den Erhalt bestimmter Zoll-vereinfachungen empfahl der Referent die zeitnahe Beantragung der Bewilli-gungen bei den Zollbehörden, um Ver-zögerungen im Geschäftsablauf zu ver-meiden.

Zur Vorbereitung auf die komplexen Außenwirtschafts-Themen bietet die IHK u. a . folgende Veranstaltungen an:

Umsatzsteuer im EU-BinnenmarktMi., 9. März 2011, 9.00 – 16.00 Uhr

Importwissen für ZollsteuerfachleuteMi., 16. März 2011, 9.00 – 16.00 Uhr

Vorschriften für Dokumenteim Außenhandel Mo., 21. März 2011, 9.00 – 16.00 Uhr

Richtig tarifieren – der Umgang mit dem ZolltarifDo., 7. April 2011, 9.00 – 16.00 Uhr

wirtschaft. Im Fokus stehen Informa-tionen über wichtige Änderungen im Zoll- und Außenwirtschaftsrecht, bei Zahlungsmodalitäten oder Investiti-onsbedingungen im Ausland. n

Abonnierung (und Download früherer Ausgaben) über die Homepage der IHK, Bereich International: www.coburg.ihk.de

„Außenwirtschaft aktuell“ Mit dem IHK-Newsletter stets auf dem Laufenden

Referent Holger von der Burg (links) und die Leiterin des Bereiches Inter-national bei der IHK zu Coburg, Elisabeth Löhr (rechts), im Ge-spräch mit Teilneh-mern der Informa-tionsveranstaltung.

KontaktElisabeth Löhr, Tel.: 09561 7426-14E-Mail: [email protected]

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39Recht

Ende letzten Jahres hat das Bun-desfinanzministerium einen Refe-rentenentwurf zur Steuervereinfa-

chung und teilweisen Steuerentlastung veröffentlicht, den das Bundeskabinett am 2. Februar 2011 beschlossen hat.

In 41 Einzelmaßnahmen sollen Un-ternehmen und Bürger von Steuerbü-rokratie entlastet werden. Außerdem soll das Besteuerungsverfahren ge-strafft werden. Die Entlastung der Un-ternehmen von Bürokratiekosten soll jährlich 4 Mrd. € betragen.

Die für Unternehmen wichtigsten Maß-nahmen sind:- Beschränkung der Gebührenpflicht

für verbindliche Auskünfte auf auf-wändige Fälle

- Erleichterung der elektronischen Rechnungsstellung

- Zulassung der elektronischen Über-mittlung von Körperschaftsteuerzer-legungserklärungen

- Zeitnahe Betriebsprüfung bundes-einheitlich umsetzen

- Erleichterte Nachweispflichten bei Lieferungen innerhalb der Europä-ischen Union

- Auftrag an das Bundesfinanzmini-sterium (BMF), bis September 2011 Verbesserungen im Unternehmens-steuerrecht (Verlustverrechnung, Gruppenbesteuerung) zu erarbeiten

Für Arbeitnehmer soll die Werbungs-kostenpauschale von 920 € auf 1000 € im Jahr steigen, rückwirkend ab dem 01.01.2011. Weiterhin soll die Absetz-barkeit der Kinderbetreuungskosten ver- einheitlicht und eine Vereinfachung bei der Kindergeld-/Kinderfreibetrags-Prü-fung erfolgen. Die Gesamtentlastung soll 590 Mio. € betragen. Arbeitnehmer sollen künftig nur alle zwei Jahre ihre Steuererklärung abgeben müssen.

Alle rechtlich möglichen Steuervor-teile sollen bereits rückwirkend ab 2011 gelten.

Bewertung der IHK-Organisation: • Das Maßnahmenpaket ist mit einem

Entlastungsvolumen von 590 Mio. € ein Signal des steuerpolitischen Re-formwillens – mehr nicht.

• Bei einer kritischen Würdigung ist die Entlastung von 2 €/Monat für ei-nen Arbeitnehmerhaushalt durch die Erhöhung des Arbeitnehmer-Pauschbetrages allenfalls Kosmetik; ebenso fraglich ist, ob Arbeitneh-mer, die jährlich eine Steuererstat-tung erwarten, von der zweijährigen Abgabe der Steuererklärungen einen Vorteil haben – immerhin sind das fast drei Viertel aller Arbeitnehmer.

• Positiv sind z. B. die zeitnahe Be-triebsprüfung, die Beschränkung der Gebührenpflicht für verbindliche Auskünfte, erleichterte Nachweis-pflichten für innergemeinschaftliche Lieferungen. Das ist eine echte Büro-kratieentlastung!

• Der Auftrag an das BMF, bis Sep-tember 2011 Vorschläge zur Neure-gelung der Verlustverrechnung und Einführung einer Gruppenbesteue-rung vorzulegen, ist ein wesentlicher Schritt hin zu einem wettbewerbs-freundlichen Unternehmensteuer-recht.

• Nicht aufgegriffen wurden eini-ge von der IHK-Organisation vor-geschlagenen Maßnahmen wie z. B. die Vereinfachung der Dienstwagen-besteuerung, die Verlängerung der zum Jahresende 2010 ausgelaufe-nen degressiven AfA oder die Verein-fachung der Dokumentationspflich-ten bei Verrechnungspreisen bzw. das Absehen von der Verwendung des Formulars zur Einnahme-Über-schuss-Rechnung.

Fazit und weitergehende Vorschläge

Das Maßnahmenpaket hat gute An-sätze, geht aber nicht weit genug. Die IHK-Vorschläge für weitere Schritte, die jedoch nicht aufkommensneutral umgesetzt werden können, sind:

(1) die Unternehmensbesteuerung ist zu verbessern (hier: degressive AfA, moderne Gruppenbesteuerung, Verbesserung der Verlustverrech-nung, Dienstwagenbesteuerung, Zinsschranke abschaffen)

(2) Neuordnung der Kommunalfinan-zierung und Forcierung der

Arbeiten der Regierungskommis-sion (Ersatz der Gewerbesteu-er durch eine kommunale Ge-winnsteuer mit Hebesatzrecht – zumindest Beseitigung der Hinzurechnungen)

(3) Neuordnung der ermäßigt besteuerten Leistungen im Bereich

der Umsatzsteuer und Forcierung der Arbeiten der Regierungskom-mission

(4) Tarifreform, d. h. Beseitigung des Mittelstandsbauches und der kalten Progression n

BUNDESREGIERUNG PLANT STEUERVEREINFACHUNG UND STEUERENTLASTUNGEN

KontaktFrank Jakobs, Tel.: 09561 7426-17 E-Mail: [email protected]

Die von Bundesfinanzminister Schäuble vorgelegten Vorschläge zur Steuervereinfachung gehen der Wirtschaft nicht weit genug.

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40 Recht

Das Ansprechen von auslän-dischen Verbrauchern über einen Online-Handel ist für viele Händ-

ler sehr wichtig. Einerseits bieten Aus-landsmärkte ein interessantes Umsatz-potenzial, anderseits sind damit auch rechtliche Risiken verbunden. Ein aus-ländischer Verbraucher kann nämlich in seinem Heimatstaat und nach seinem Heimatrecht einen Händler verklagen. Voraussetzung: Der Online-Shop ist auf den Staat des Verbrauchers ausgerich-tet. Bisher war umstritten, was dieser Begriff einer europäischen Rechtsver-ordnung bedeutet. Nun hat der Ge-richtshof der Europäischen Union (Eu-GH) in einem Urteil vom 7. Dezember 2010 (Rs. C- 585/08 – „Pammer“ und C- 144/09 – „Alpenhof“) klargestellt, was unter „ausgerichtet“ zu verstehen ist.

Im ersten Fall buchte ein österrei-chischer Verbraucher — Herr Pammer — bei einer deutschen Reederei ei-ne Frachtschiffreise über das Inter-net. Der Verbraucher trat die Reise aber nicht an und verlangte den Reisepreis zurück, da seiner Ansicht nach die Be-dingungen an Bord nicht der Reisebe-schreibung entsprachen. Da der Ver-braucher nur einen Teil des Reisepreises zurückerstattet bekam, verklagte er die deutsche Reederei vor einem österrei-chischen Gericht. Die Reederei wand-te ein, dass das Gericht nicht zuständig sei, da die Reederei in Österreich nicht gewerblich tätig sei.

Im Fall „Alpenhof“ hatte ein deutscher Verbraucher über die E-Mail-Adresse des österreichischen Hotels „Alpenhof“ mehrere Zimmer gebucht, die Zimmer auch genutzt, aber die Rechnung nicht bezahlt, weil er die Leistung des Hotels für mangelhaft befand. Das Hotel ver-klagte daraufhin den deutschen Ver-braucher auf Zahlung vor einem öster-reichischen Gericht. Der Verbraucher argumentierte auch hier mit der Unzu-ständigkeit des Gerichts.

Der EuGH stellte zunächst fest, dass die bloße Nutzung einer Webseite durch einen Gewerbetreibenden zum Zwecke der Geschäftsbetätigung allein noch nicht ausreicht, um eine Ausrichtung auf einen anderen Mitgliedstaat der EU zu erzielen. Der Unternehmer muss vielmehr seinen Willen zum Ausdruck bringen, Geschäftsbeziehungen zu aus-ländischen Verbrauchern herzustellen.

Aus der Entscheidung des Gerichtshofs ergibt sich:

Eine Tätigkeit „richtet aus“, wer:- z. B. eine Anfahrtsskizze zu einem

Unternehmen anführt, die über die Grenze führt

- eine Telefonnummer mit internatio-naler Vorwahl anführt

- sein Angebot in fremden Sprachen anbietet

- die Preise in fremden Währungen angibt

Keine „Ausrichtung“ kann angenom-men werden, wenn insbesondere Fol-gendes beachtet wird:- auf der Internetseite wird keine in-

ternationale Vorwahl genannt- es wird keine neutrale Top-Level-

Domain wie „info“, „net“, „com“, „eu“ verwendet, sondern eine nationale Top-Level-Domain wie z. B. „de“

- die Wegbeschreibung wird nicht bis zur Grenze im Nachbarland angegeben

- die Internetseite wird frei von Hin-weisen auf bereits getätigte Ge-schäfte mit ausländischen Kunden, z. B. Kundenbewertungen gehalten

Alle Internethändler sollten daher ih-re Internetseite anhand der genannten Kriterien überprüfen, um einen Rechts-streit mit einem Verbraucher in dessen Heimatstaat zu vermeiden. n

Fundstelle des Urteils: www. curia.europa.eu-Pressemitteilungen

EuGH: Wichtiges Urteil zum grenzüberschreitenden Online-Handel

Handelsregisterge-bühren massiv erhöht

Trotz eindeutiger und mehrfacher Pro-teste der IHK-Organisation auf Landes- und Bundesebene während des Gesetz-gebungsverfahrens haben Bundestag und Bundesrat die Gebühren der Amts-gerichte für die Eintragung in das Han-dels-, Genossenschafts- und Partner-schaftsregister ab dem 1. Januar 2011 massiv erhöht. So kostet eine GmbH-Ersteintragung jetzt 150 € statt 100 €. Das ist eine Steigerung um 50 %.

Die durchschnittliche Steigerung beträgt ca. 24 %. Begründet wird die Erhöhung mit Kostensteigerungen seit der letzten Überprüfung im Jahr 2008. Diese Überprüfung berücksichtigt aber insbesondere nicht die Einsparungen durch die Einführung des elektro-nischen Handelsregisters und verletzt den Grundsatz, dass Gebühren nur so hoch sein dürfen, wie der Aufwand für ein Handeln der Verwaltung ist. Der Wirtschaft entstehen somit zusätzliche Kosten in Höhe von ca. 10 – 15 Mio € pro Jahr.

Besonders ärgerlich ist die Einfüh-rung einer Rücknahmegebühr, die 120 % der Eintragungsgebühr beträgt, d. h. bei einer Eintragungsgebühr von 100 € beträgt die Rücknahmegebühr 120 €, also mehr, als die Eintragung kostet. Trotz massiver Proteste der Wirtschaft ist auch diese Gebühr ein-geführt worden.

Was kosten Handelsregistereintra-gungen ab sofort?1. Ersteintragung eines Einzelkauf-

manns: 70,00 €2. Ersteintragung einer oHG oder KG

mit bis zu 3 Gesellschaftern: 100,00 €3. Ersteintragung einer GmbH durch

eine Bareinlage: 150,00 €4. Ersteintragung einer GmbH durch

eine Sacheinlage: 240,00 €5. Ersteintragung einer Aktiengesell-

schaft: 300,00 €6. Ersteintragung einer Prokura: 40,00 € n

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41Recht

Dass die berufliche Förderung von Mitarbeitern im Sinne einer langfristigen Fachkräftesicherung,

auch von Mitarbeitern mit gesundheit-lichen Problemen, immer wichtiger wird, zeigt jetzt sogar ein aktuelles Ur-teil des Bundesarbeitsgerichts (Urt. v. 30.09.2010, Az.: 2 AZR 88/09) — des höchsten deutschen Arbeitsgerichts.

Kernaussage des UrteilsWill ein Arbeitgeber eine Kündigung wegen lang andauernder Erkrankung aussprechen, muss er vorher ein be-triebliches Eingliederungsmanagement (BEM) vornehmen. Das gilt auch dann, wenn in dem Unternehmen keine be-triebliche Interessenvertretung besteht.

Der sachliche HintergrundEin gelernter Anlagenmechaniker – zu 20 % schwerbehindert – war als Gas-rohrnetzwerker bei einer Rohrleitungs- und Anlagenbaufirma beschäftigt. Durch ein Wirbelsäulenleiden war er länger arbeitsunfähig und konnte sei-ne ursprüngliche Tätigkeit nicht mehr ausüben. Deswegen wurde ihm gekün-digt. Der Arbeitnehmer klagte dagegen und machte geltend, er könne für an-dere Aufgaben eingesetzt werden.

Die UrteilsbegründungDas BAG verweist darauf, dass bei Vor-liegen der sonstigen Voraussetzungen auch dann ein betriebliches Einglie-derungsmanagement durchzuführen sei, wenn kein Betriebsrat gebildet sei. Der Arbeitgeber könne sich daher im Kündigungsschutzprozess nicht da-rauf beschränken, pauschal die Exis-tenz leidensgerechter Arbeitsplätze zu bestreiten. Er müsse vielmehr von sich aus denkbare oder vom Arbeit-nehmer benannte alternative Arbeits-möglichkeiten würdigen und detailliert darlegen, warum sowohl eine Anpas-sung des bisherigen Arbeitsplatzes als auch die Beschäftigung auf einem an-deren leidensgerechten Arbeitsplatz ausscheide. Das betriebliche Einglie-derungsmanagement ist für alle Mit-arbeiter durchzuführen, d. h. auch für nicht behinderte Mitarbeiter. Zur wei-teren Verhandlung und Entscheidung wurde der Rechtsstreit an die Vor-instanz zurückverwiesen.

FazitDa es sich um ein Urteil in einem Kün-digungsschutzprozess handelt, muss der Arbeitgeber die Konsequenzen tra-gen, d. h. ggf. die Unwirksamkeit der Kündigung akzeptieren und ein be-triebliches Eingliederungsmanagement anbieten. Arbeitgeber sollten aber posi-tiv auf das Urteil reagieren. Ist ein Ein-gliederungsmanagement nicht auch eine Chance, langjährig beschäftigte, erfahrene Mitarbeiter wieder produktiv im Unternehmen einsetzen zu können? Es kann eine Möglichkeit sein, dem ein-setzenden oder bestehenden Fachkräf-temangel schon proaktiv zu begegnen. Dabei sollten Überlegungen zu einem betrieblichen Eingliederungsmanage-ment bereits vor einer arbeitsgericht-lichen Auseinandersetzung angestellt werden. Das Urteil des BAG sollte des-halb als Anstoß und nicht (nur) als Be-lastung angesehen werden. n

Eingliederungsmanagement Pflicht IHK-Jahresthema aus der Rechtsperspektive

Prof. Dr. Thomas KräußleinWirtschaftsprüfer · Steuerberater

Diplom-Kaufmann

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Sanierung bzw. Restrukturierung von Unternehmen

Nachfolgeregelungen in Unternehmen

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42 Recht

Sachverständige verteidigen Unabhängigkeit Beliebtes Spiel: Befangenheitsvorwurf

Wehrdienst endet am 1. Juli 2011Keine Einberufung mehr ab dem 1. März 2011 Die allgemeine Wehrpflicht wird zum 1. Juli 2011 ausgesetzt. Damit endet auch der Zivildienst zu diesem Datum.

Wichtig für Unternehmen: Zum nächsten Einberufungstermin am 1. März 2011 werden nur noch Wehr-pflichtige einberufen, die dies aufgrund ihrer freien Entscheidung wollen.

Alle Wehr- und Zivildienstleistenden, die am 30.06.2011 mindestens 6 Mo-nate Grundwehrdienst oder Zivildienst abgeleistet haben, werden auf Antrag aus ihren Diensten entlassen. Damit müssen sich Arbeitgeber darauf ein-stellen, dass diese Mitarbeiter ab dem 1. Juli 2011 dem Unternehmen wieder zur Verfügung stehen.

An die Stelle des Grundwehrdienstes tritt ein freiwilliger Wehrdienst von bis zu 23 Monaten. Im sozialen Bereich soll es einen neuen Bundesfreiwilligen-dienst mit einer Dauer von 6 – 18 Mo-naten geben.

Keine Änderungen ergeben sich für Wehr- bzw. Zivildienstpflichtige, die sich zum Dienst im Zivil- oder Kata-strophenschutz verpflichtet haben. Die Verpflichtungszeit von 4 Jahren bleibt unverändert bestehen und muss voll-ständig abgeleistet werden. Erst dann kann ein Antrag auf Entpflichtung ge-stellt werden. n

Information www.bmvg.dewww.bmfsfj.de

A uf großes Interesse stieß kürz-lich eine Informationsveranstal-tung des Bundesverbandes öf-

fentlich bestellter und vereidigter sowie qualifizierter Sachverständiger mit den fränkischen Industrie- und Handels-kammern und Handwerkskammern in Bamberg.

Über 150 Sachverständige der Indus-trie- und Handelskammern und Hand-werkskammern informierten sich über die Themen „Befangenheit des Sach-verständigen“ und „Die Vergütung des Sachverständigen“. Besonders das The-ma Befangenheit gewinnt immer stär-

ker an Bedeutung, denn häufig wird der Vorwurf der Befangenheit gegen einen Sachverständigen erhoben, wenn ein Gutachten des Sachverständigen nicht im Sinne einer Prozesspartei ausfällt.

Der Referent der Veranstaltung, Pro-fessor Jürgen Ulrich, Vorsitzender Rich-ter am Landgericht Dortmund und an-erkannter Experte auf dem Gebiet des Sachverständigenrechts, informierte über zahlreiche praktische Fälle und die aktuelle Rechtsprechung. Ein umfang-reiches Skript ermöglichte die individu-elle Nachbereitung. n

Großes Interesse bei der Informationsveranstaltung für Sachverständige in Bamberg.

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43Recht

Auf Augenhöhe mit dem SteuerprüferGeldwerte Vorteile nutzen – Aktuelles zur Bewertung von Sachbezügen

Die Erfassung und die Bewertung von geldwerten Vorteilen löst eine Vielzahl von Einzelfragen aus: Bleiben die Sach-bezüge steuerfrei, sind die geldwerten Vorteile lohnsteuerpflichtig und kann eine Lohnsteuerpauschalierung ange-wandt werden? Wie sind Dienstwagen-gestellungen, Arbeitgeberdarlehen oder die Übernahme von Fortbildungsauf-wendungen durch den Arbeitgeber zu erfassen, welche Besonderheiten gelten bei der 44-Euro-Freigrenze oder wann kann eine Pauschalierung der Einkom-mensteuer mit 30 % erfolgen.

Gerade die Lohnsteueraußenprü-fungen setzen sich intensiv mit diesen Fällen bei der Erfassung und Bewer-tung von geldwerten Vorteilen ausei-nander. Es gilt, auf Augenhöhe mit den Prüfern zu sein.

Mit der vor kurzem veröffentlichten DIHK-Publikation „Geldwerte Vorteile 2011“ wird in praxisrelevanter Wei-se auf aktuelle Fragen zur Erfassung und Bewertung von Sachbezügen ein-gegangen. Insbesondere die aktuellen Neuerungen z. B. durch die Lohnsteuer-Richtlinien 2011, die amtlichen Sachbe-zugswerte 2011 und weitere aktuelle Verwaltungsanweisungen werden ver-ständlich und praxisnah dargestellt.

Die Änderungen werden durch Bei-spielsfälle verdeutlicht, sodass eine zü-gige Umsetzung sichergestellt wird. Außerdem wird auf die Inhalte des Jah-ressteuergesetzes 2010 eingegangen. n

„Geldwerte Vorteile 2011“ (A4, 172 Seiten), 17,00 €DIHK Verlag, Werner-von-Siemens-Str. 13, 53340 Meckenheim

Internet-Bestellshop:www.dihk-verlag.de

IHK-Informationsveranstaltung:

Wie Apotheken werben dürfenSpeziell für die Apotheker im IHK-Bezirk Coburg veranstaltet die IHK eine Informationsveranstaltung zu dem wichtigen Thema Werbung und Recht des unlauteren Wettbewerbs.

Ganz besonders nach dem Urteil des Bundesgerichtshofs zum The-ma Rabattgewährung bei der Abga-be verschreibungspflichtiger Medika-mente im September letzten Jahres müssen sich alle Apotheker mit Fra-gen der zulässigen Werbung intensiv beschäftigen. Das BGH-Urteil ist aber nur ein Aspekt von vielen, der beach-tet werden muss. Bei Verstößen ge-gen das Wettbewerbsrecht drohen Abmahnungen und hohe Kosten.

Um dem erhöhten Informations-bedarf der Apotheken Rechnung zu tragen, bietet die IHK deshalb am Mittwoch, dem 16. März 2011 von 13.30 bis 16.00 Uhr diese spezielle Veranstaltung für Apotheker an.

Referentin ist Rechtsanwältin Christiane Köber, Zentrale zur Be-kämpfung des unlauteren Wettbe-werbs, Bad Homburg. Frau Köber verantwortet innerhalb der Wett-bewerbszentrale ausschließlich den Bereich Apotheken, Heilmittel- und Arzneimittelwerbung. Sie ist eine an-erkannte Expertin auf diesem Gebiet.Der Kostenbeitrag beträgt 30 €. n

Für den Notizblock:„Werbung für Apotheker“, Mittwoch, 16. März 2011, 13.30 bis 16.00 Uhr, Saal II, Zentrum für Weiterbildung, Schloßplatz 5 a, 96450 Coburg

Auslagen- und Fassadenwerbung einer Coburger Apotheke. Was erlaubt das Wettbewerbsrecht und was nicht? Die IHK klärt in einer Veranstaltung auf.

Anmeldung Birgit Wachsmann, Tel.: 09561 7426-41 E-Mail: [email protected]

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44 Betriebliche Praxis

Mehr als ein halbes Jahrtausend Erfahrung Betriebsjubiläen bei LEISE

Eine Vielzahl an Betriebsjubiläen wurde kürzlich bei dem Cobur-ger Groß- und Außenhandelsun-

ternehmen LEISE GmbH & Co. KG wür-dig gefeiert. Im Mittelpunkt standen 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die seit 30, 25, 20, 15 beziehungswei-se 10 Jahren für das Haus tätig sind. So konnte auf mehr als 500 Jahre vorbild-lichen Einsatz für das Unternehmen zu-rückgeblickt werden.

Geschäftsführer Dr. Andreas En-gel erinnerte unter Bezug auf die je-weiligen Eintrittsdaten der Jubilare an die Firmenentwicklung der letzten 30 Jahre. In dieser Zeit entwickelte sich LEISE vom 5-Mann-Betrieb zur jetzigen Gruppe, die mit 300 Beschäftigten Dienstleistungen in den Bereichen In-dustrietechnik und Kraftfahrzeug-teile an neun Standorten erbringt. Di-ese Entwicklung wurde nach Aussage Dr. Engels nur durch herausragendes Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Zusammenwirken mit der Unternehmerfamilie Engel möglich. Nach Darstellung des Geschäftsführers hat LEISE die Auswirkungen der Wirt-schaftskrise von 2009 bereits im letz-ten Geschäftsjahr aufgeholt und ist für 2011 gut aufgestellt.

Für die IHK zu Coburg gratulierte deren Hauptgeschäftsführer Sigmar Schnabel den Arbeitsjubilaren. Er betonte, für ei-ne solide und nachhaltige Geschäfts-entwicklung sei eine positive Grundein-stellung und ein menschlicher Umgang Voraussetzung. In diesem Sinne besitze LEISE mit seiner Geschäftsführung und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbei-tern Vorbildcharakter für die Region. Schnabel überreichte anschließend die IHK-Urkunden für die „offiziellen“ Ju-biläen für 25-jährige Treue an Hartmut Amschler, Andreas Bär, Uwe Bergmann, Oliver Amthor, Matthias Nagel, Rudolf Roppelt, Helmut Höfer und Rainer Huf-nagel.

Zusätzlich wurden Helmut Hofmann und Dieter Weibelzahl für 30-jährigen Einsatz geehrt, für 20 Jahre Matthi-as Arnold, Henrik Höfer und Christo-pher Kämpf, für 15 Jahre Thomas Els-ner, Chris Freyer, Silvio Müller und Cindy Werner, sowie für 10 Jahre Achim Hopfenmüller, Frank Berthold, Mathias Forkel, Thomas Büscher, Holger Bau-er, Michael Faltenbacher, Petra Herr-mann, Sebastian Schmidt, Dirk Unbe-haun, Stefanie Bohl, Renate Schmidt, Frank Schindhelm und Michael Straß-burger. n

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Die geehrten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens LEISE gemeinsam mit der Geschäftsführung und dem Hauptgeschäftsführer der IHK zu Coburg.

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

45Betriebliche Praxis

Nach dem Interview in der Ok-toberausgabe und der Ko-lumne im November bleibt die Frage offen:

Was kann man nun konkret im Rah-men der betrieblichen Gesundheits-förderung im Unternehmen für die Mitarbeiter anbieten?

Darauf sollen in den folgenden Zei-len Antworten und Anregungen gege-ben werden. Nach der Einführung und Planungsphase, in der relevante The-men im Projekt „Gesundes Unterneh-men“ ausgewählt wurden, müssen die qualifizierten und passenden Dozenten gefunden werden. An dieser Stelle ist die Vhs mit ihrem großen Dozenten-pool ein kompetenter Partner.

In der Planung gibt es zwei Vorge-hensweisen: entweder eine Zielgrup-penorientierung oder die Aufteilung in thematische Bereiche. Erstere könnte sich mit den spezifischen Interessen der Führungskräfte, der Auszubilden-den oder der Mitarbeiter 50 Plus be-schäftigen. Zu Beginn des Prozesses und der Einführung praktischer Maß-nahmen ist es wichtig, die Führungs-kräfte mit ins Boot zu holen, da diese innerbetrieblich eine Vorbildrolle ein-nehmen. Eine gut zugängliche, in der Regel für Neues offene Gruppe sind die

Auszubildenden. Sie bilden die Zukunft des Unternehmens ab und sind mit einem offenen Gesundheitsworkshop zu begeistern. Die älteren Mitarbeiter sind einerseits Wissensträger, anderer-seits haben sie schon die ersten körper-lichen Beschwerden nach der langen Erwerbstätigkeit, auf die gezielt einge-gangen werden sollte.

Die themenorientierte Vorgehens-weise bietet die Möglichkeit, ein viel-fältiges Angebot für alle Mitarbeiter zu schaffen. Unter den Titeln „Mehr essen, weniger wiegen“ oder „Bewusstes Er-nähren“ können die Angestellten für ein gesundes Ernährungsbewusstsein sen-sibilisiert werden. Auch ein Obst- und Gemüsetag kann das Thema Ernährung ins Gespräch bringen. Bei vorhandener Kantine sind die Gestaltungsmöglich-keiten weitaus variantenreicher.

Im Bereich Bewegung kann von Bo-dy-Workout über Yoga oder Thai Chi bis hin zu Nordic Walking oder Laufschu-le für jeden Geschmack das Passende angeboten werden, die gesamte Viel-falt der Sport- und Bewegungskurse kann an dieser Stelle nicht allumfas-send dargestellt werden. Wichtig ist, die Angebote vor und nach der Arbeit oder in der Mittagspause in firmenei-genen Räumen anzubieten, sodass die

Mitarbeiter bequem Zugang finden.

Ein weiterer sinnvoller Baustein ist die Stressbewäl-tigung. Seminare zur Stress- entstehung und -vermeidung bis hin zu diversen Entspan-nungstechniken bilden die In-halte zu diesem Block. Als be-kanntere Verfahren sind an dieser Stelle Progressive Muskelent-spannung, Autogenes Training und Me-ditation zu nennen. Inhaltlich geht es um die Achtsamkeit für sich und sei-nen Körper.

Spezielle Aktionen über einen Zeit-raum von 4 — 6 Wochen, wie „Mit dem Rad zur Arbeit“ oder „Mit dem Schritt-zähler nach Amerika“ kann man die Be-legschaft zum gesünderen Leben be-wegen und den Gemeinschaftsgeist stärken. Abrundend könnte eine Vor-tragsreihe zu aktuellen Themen statt-finden. Mögliche Inhalte sind Zecken-impfung, Schweinegrippe, Migräne, Kinesiologie, Mentaltraining oder Kräu-terheilung. Das Vhs–Portfolio ist sehr groß und bietet für jedermann eine Wissenserweiterung im Sinne der Per-sonalentwicklung. n

Das Thema Gesundheit in den Arbeitsalltag implementieren KOLUMNE – Nicole Frielitz über Gesundheitsförderung in Betrieben

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46 Bekanntmachungen

Inhaltsverzeichnis

Erster Abschnitt: Prüfungsausschüsse§ 1 Errichtung § 2 Zusammensetzung und Berufung§ 3 Ausschluss von der Mitwirkung§ 4 Vorsitz, Beschlussfähigkeit, Abstimmung§ 5 Geschäftsführung§ 6 Verschwiegenheit

Zweiter Abschnitt: Vorbereitung der Fortbildungsprüfung§ 7 Prüfungstermine§ 8 Zulassung zur Fortbildungsprüfung§ 9 Befreiung von vergleichbaren Prüfungsbestandteilen§ 10 Entscheidung über die Zulassung und über Befreiungsanträge§ 11 Prüfungsgebühr

Dritter Abschnitt: Durchführung der Fortbildungsprüfung§ 12 Prüfungsgegenstand, Prüfungssprache§ 13 Gliederung der Prüfung§ 14 Prüfungsaufgaben§ 15 Nachteilsausgleich für behinderte Menschen§ 16 Nichtöffentlichkeit§ 17 Leitung, Aufsicht und Niederschrift§ 18 Ausweispflicht und Belehrung§ 19 Täuschungshandlungen und Ordnungsverstöße§ 20 Rücktritt, Nichtteilnahme

Vierter Abschnitt: Bewertung, Feststellung und Beurkundung des Prüfungsergebnisses§ 21 Bewertungsschlüssel§ 22 Bewertungsverfahren, Feststellung der Prüfungsergebnisse§ 23 Ergebnisniederschrift, Mitteilung über das Bestehen oder Nichtbestehen§ 24 Prüfungszeugnis§ 25 Bescheid über nicht bestandene Prüfung

Fünfter Abschnitt: Wiederholungsprüfung§ 26 Wiederholungsprüfung

Sechster Abschnitt: Schlussbestimmungen§ 27 Rechtsbehelfsbelehrung§ 28 Prüfungsunterlagen§ 29 Inkrafttreten, Genehmigung

PRÜFUNGSORDNUNG

Die Industrie- und Handelskammer zu Coburg erlässt aufgrund des Beschlusses des Berufsbildungsausschusses vom 9. November 2010 als zuständige Stelle nach § 47 Abs. 1 und 2 in Verbindung mit § 79 Abs. 4 Berufsbildungsgesetz (BBiG) vom 23. März 2005 (BGBl. I, Seite 931), zuletzt geändert durch Artikel 15 Absatz 90 des Gesetzes vom 5. Februar 2009 (BGBl. S. 160), folgende Prüfungsordnung für die Durchführung von Fortbildungs- und AEVO-Prüfungen.

Erster Abschnitt:

Prüfungsausschüsse

§ 1 Errichtung

(1) Für die Durchführung von Prüfungen im Bereich der beruf- lichen Fortbildung errichtet die IHK Prüfungsausschüsse (§ 56 Abs. 1 Satz 1 BBiG).

(2) Soweit die Fortbildungsregelungen nach §§ 53 und 54 BBiG selbstständige Prüfungsteile beinhalten, können zur Durch- führung der Teilprüfungen eigene Prüfungsausschüsse gebil- det werden. (3) Mehrere IHKn können bei einer von ihnen gemeinsame Prü- fungsausschüsse errichten.

§ 2 Zusammensetzung und Berufung

(1) Der Prüfungsausschuss besteht aus mindestens drei Mitglie- dern. Die Mitglieder von Prüfungsausschüssen sind hinsicht- lich der Beurteilung der Prüfungsleistungen unabhängig und nicht an Weisungen gebunden. Die Mitglieder müssen für die Prüfungsgebiete sachkundig und für die Mitwirkung im Prü- fungswesen geeignet sein (§ 40 Abs. 1 BBiG).

(2) Dem Prüfungsausschuss müssen als Mitglieder Beauftragte der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer in gleicher Zahl sowie mindestens eine Person, die als Lehrkraft im beruflichen Schul- oder Fortbildungswesen tätig ist, angehören. Mindes- tens zwei Drittel der Gesamtzahl der Mitglieder müssen Beauftragte der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer sein (§ 40 Abs. 2 Sätze 1 und 2 BBiG).

(3) Die Mitglieder werden von der IHK für eine einheitliche Perio- de, längstens für fünf Jahre berufen (§ 40 Abs. 3 Satz 1 BBiG). (4) Die Beauftragten der Arbeitnehmer werden auf Vorschlag der im Bezirk der IHK bestehenden Gewerkschaften und selbst- ständigen Vereinigungen von Arbeitnehmern mit sozial- oder berufspolitischer Zwecksetzung berufen (§ 40 Abs. 3 Satz 2 BBiG). (5) Lehrkräfte im beruflichen Schul- oder Fortbildungswesen werden im Einvernehmen mit der Schulaufsichtsbehörde oder der von ihr bestimmten Stelle berufen (§ 40 Abs. 3 Satz 3 BBiG). Soweit es sich um Lehrkräfte von Fortbildungseinrich- tungen handelt, werden sie von den Fortbildungseinrich- tungen benannt. (6) Werden Mitglieder nicht oder nicht in ausreichender Zahl innerhalb einer von der IHK gesetzten angemessenen Frist vorgeschlagen, so beruft die IHK insoweit nach pflichtge- mäßem Ermessen (§ 40 Abs. 3 Satz 4 BBiG). (7) Die Mitglieder der Prüfungsausschüsse können nach Anhö- rung der an ihrer Berufung Beteiligten aus wichtigem Grunde abberufen werden (§ 40 Abs. 3 Satz 5 BBiG).

(8) Die Mitglieder haben Stellvertreter oder Stellvertreterinnen (§ 40 Abs. 2 Satz 3 BBiG). Die Absätze 3 bis 7 gelten für sie entsprechend.

(9) Die Tätigkeit im Prüfungsausschuss ist ehrenamtlich. Für bare Auslagen und für Zeitversäumnis ist, soweit eine Entschädi- gung nicht von anderer Seite gewährt wird, eine angemessene Entschädigung zu zahlen, deren Höhe von der IHK mit Geneh-

für die Durchführung von Fortbildungs-und AEVO-Prüfungen

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47Bekanntmachungen

migung der obersten Landesbehörde festgesetzt wird (§ 40 Abs. 4 BBiG). (10) Von den Absätzen 2 und 8 darf nur abgewichen werden, wenn andernfalls die erforderliche Zahl von Mitgliedern des Prü- fungsausschusses nicht berufen werden kann (§ 40 Abs. 5 BBiG).

§ 3 Ausschluss von der Mitwirkung

(1) Bei der Zulassung und Prüfung dürfen Angehörige der Prüfungsbewerberinnen/Prüfungsbewerber nicht mitwirken. Angehörige im Sinne des Satzes 1 sind: 1. Verlobte, 2. Ehegatten, 3. eingetragene Lebenspartner, 4. Verwandte und Verschwägerte gerader Linie, 5. Geschwister, 6. Kinder der Geschwister, 7. Ehegatten der Geschwister und Geschwister der Ehegatten, 8. Geschwister der Eltern, 9. Personen, die durch ein auf längere Dauer angelegtes Pfle- geverhältnis mit häuslicher Gemeinschaft wie Eltern und Kind miteinander verbunden sind (Pflegeeltern und Pflege- kinder).

Angehörige sind die im Satz 2 aufgeführten Personen auch dann, wenn 1. in den Fällen der Nummern 2, 3, 4 und 7 die die Beziehung begründende Ehe oder die Lebenspartnerschaft nicht mehr besteht; 2. in den Fällen der Nummern 4 bis 8 die Verwandtschaft oder Schwägerschaft durch Annahme als Kind erloschen ist; 3. im Falle der Nummer 9 die häusliche Gemeinschaft nicht mehr besteht, sofern die Personen weiterhin wie Eltern und Kind miteinander verbunden sind.

(2) Hält sich ein Prüfungsausschussmitglied nach Absatz 1 für ausgeschlossen oder bestehen Zweifel, ob die Voraussetzungen des Absatzes 1 gegeben sind, ist dies der IHK mitzuteilen, während der Prüfung dem Prüfungsausschuss. Die Entschei- dung über den Ausschluss von der Mitwirkung trifft die IHK, während der Prüfung der Prüfungsausschuss. Im letzteren Fall darf das betroffene Mitglied nicht mitwirken. Ausgeschlossene Personen dürfen bei der Beratung und Beschlussfassung nicht zugegen sein.

(3) Liegt ein Grund vor, der geeignet ist, Misstrauen gegen eine unparteiische Ausübung des Prüferamtes zu rechtfertigen, oder wird von einer Prüfungsteilnehmerin/einem Prüfungsteil- nehmer das Vorliegen eines solchen Grundes behauptet, so hat die betroffene Person dies der IHK mitzuteilen, während der Prüfung dem Prüfungsausschuss. Absatz 2 Sätze 2 bis 4 gelten entsprechend.

(4) Personen, die gegenüber der Prüfungsteilnehmerin/dem Prüfungsteilnehmer Arbeitgeberfunktionen innehaben, sollen, soweit nicht besondere Umstände eine Mitwirkung zulassen oder erfordern, nicht mitwirken.

(5) Wenn in den Fällen der Absätze 1 bis 4 eine ordnungsgemäße Besetzung des Prüfungsausschusses nicht möglich ist, kann die IHK die Durchführung der Prüfung einem anderen oder einem gemeinsamen Prüfungsausschuss übertragen. Erforder- lichenfalls kann eine andere IHK ersucht werden, die Prüfung durchzuführen. Das Gleiche gilt, wenn eine objektive Durch- führung der Prüfung aus anderen Gründen nicht gewährleistet erscheint.

§ 4 Vorsitz, Beschlussfähigkeit, Abstimmung

(1) Der Prüfungsausschuss wählt ein Mitglied, das den Vorsitz führt, und ein weiteres Mitglied, das den Vorsitz stellvertretend übernimmt. Der Vorsitz und das ihn stellvertretende Mitglied sollen nicht derselben Mitgliedergruppe angehören (§ 41 Abs. 1 BBiG).

(2) Der Prüfungsausschuss ist beschlussfähig, wenn zwei Drittel der Mitglieder, mindestens drei, mitwirken. Er beschließt mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Bei Stimmengleicheit gibt die Stimme des vorsitzenden Mitgliedes den Ausschlag (§ 41 Abs. 2 BBiG).

§ 5 Geschäftsführung

(1) Die Geschäftsführung des Prüfungsausschusses liegt in Abstimmung mit dem Prüfungsausschuss bei der IHK. Einla- dungen, Protokollführung und Durchführung der Beschlüsse werden im Einvernehmen mit dem Vorsitz des Prüfungsaus- schusses geregelt. (2) Zu den Sitzungen des Prüfungsausschusses sind die ordent- lichen Mitglieder rechtzeitig einzuladen. Kann ein Mitglied an einer Sitzung nicht teilnehmen, so soll es dies unverzüglich der IHK mitteilen. Für ein verhindertes Mitglied ist ein stellvertre- tendes Mitglied einzuladen, welches derselben Gruppe ange- hören soll.

(3) Die Sitzungsprotokolle sind von der protokollführenden Person und dem Vorsitz zu unterzeichnen. § 23 Abs. 1 bleibt unbe- rührt.

§ 6 Verschwiegenheit

Unbeschadet bestehender Informationspflichten, insbesondere gegenüber dem Berufsbildungsausschuss, haben die Mitglieder des Prüfungsausschusses und sonstige mit der Prüfung befassten Personen über alle Prüfungsvorgänge Verschwiegenheit gegenüber Dritten zu wahren.

Zweiter Abschnitt:

Vorbereitung der Fortbildungsprüfung

§ 7 Prüfungstermine

(1) Die IHK legt die Prüfungstermine je nach Bedarf fest. Die Termine sollen nach Möglichkeit mit den betroffenen Fortbil- dungseinrichtungen abgestimmt werden.

(2) Die IHK gibt die Prüfungstermine einschließlich der Anmelde- fristen in geeigneter Weise öffentlich mindestens einen Monat vor Ablauf der Anmeldefrist bekannt. Wird die Anmeldefrist überschritten, kann die IHK die Annahme des Antrags verwei- gern.

(3) Werden für schriftlich durchzuführende Prüfungsbereiche einheitliche überregionale Aufgaben verwendet, sind dafür entsprechende überregional abgestimmte Prüfungstage anzu- setzen.

§ 8 Zulassung zur Fortbildungsprüfung

(1) Der Antrag auf Zulassung zur Prüfung ist schriftlich nach den von der IHK bestimmten Fristen und Formularen zu stellen. Dem Antrag auf Zulassung sind beizufügen:

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48 Bekanntmachungen

1. Angaben zur Person und 2. Angaben über die in den Absätzen 2 bis 4 genannten Voraussetzungen; 3. eine Erklärung und gegebenenfalls ein Nachweis darüber, ob und mit welchem Erfolg der Prüfungsbewerber bereits an der Prüfung teilgenommen hat.

(2) Örtlich zuständig für die Zulassung zur Fortbildungsprüfung ist die IHK, in deren Bezirk die Prüfungsbewerberin/der Prü- fungsbewerber a) an einer Maßnahme der Fortbildung im Direktunterricht teilgenommen hat oder b) in einem Arbeitsverhältnis steht oder selbstständig tätig ist oder c) seinen/ihren Wohnsitz hat.

(3) Zur Fortbildungsprüfung ist zuzulassen, wer die Zulassungsvo- raussetzungen einer Fortbildungsregelung nach § 53 oder § 54 BBiG erfüllt.

(4) Sofern die Fortbildungsordnung (§ 53 BBiG) oder eine Rege- lung der IHK (§ 54 BBiG) Zulassungsvoraussetzungen vorsieht, sind ausländische Bildungsabschlüsse und Zeiten der Berufs- tätigkeit im Ausland zu berücksichtigen (§ 55 BBiG).

§ 9 Befreiung von vergleichbaren Prüfungsbestandteilen

(1) Die Prüfungsteilnehmerin/der Prüfungsteilnehmer ist auf Antrag von der Ablegung einzelner Prüfungsbestandteile durch die IHK zu befreien, wenn sie/er eine andere vergleich- bare Prüfung vor einer öffentlichen oder staatlich anerkannten Bildungseinrichtung oder vor einem staatlichen Prüfungsaus- schuss erfolgreich abgelegt hat und die Anmeldung zur Fort- bildungsprüfung innerhalb von fünf Jahren nach Bekanntgabe des Bestehens der anderen Prüfung erfolgt (§ 56 Abs. 2 BBiG).

(2) Anträge auf Befreiung von Prüfungsbestandteilen sind zusam- men mit dem Zulassungsantrag schriftlich bei der IHK zu stellen. Die Nachweise über Befreiungsgründe im Sinne von Abs. 1 sind beizufügen.

§ 10 Entscheidung über die Zulassung und über Befreiungsanträge

(1) Über die Zulassung sowie über die Befreiung von Prüfungsbe- standteilen entscheidet die IHK. Hält sie die Zulassungsvoraus- setzungen nicht für gegeben, so entscheidet der Prüfungsaus- schuss (§ 46 Abs. 1 BBiG). (2) Die Entscheidungen über die Zulassung und die Befreiung von Prüfungsbestandteilen sind der Prüfungsbewerberin/dem Prüfungsbewerber rechtzeitig unter Angabe des Prüfungstages und -ortes einschließlich der erlaubten Arbeits- und Hilfsmittel mitzuteilen. Die Entscheidungen über die Nichtzulassung und über die Ablehnung der Befreiung sind der Prüfungsbewerbe- rin/dem Prüfungsbewerber schriftlich mit Begründung be- kannt zu geben.

(3) Die Zulassung und die Befreiung von Prüfungsbestandteilen können von der IHK bis zur Bekanntgabe des Prüfungsergeb- nisses widerrufen werden, wenn sie aufgrund gefälschter Unterlagen oder falscher Angaben ausgesprochen wurde.

§ 11 Prüfungsgebühr

Die Prüfungsteilnehmerin/der Prüfungsteilnehmer hat die Prü- fungsgebühr nach Aufforderung an die IHK zu entrichten. Die Höhe

der Prüfungsgebühr bestimmt sich nach der Gebührenordnung der IHK. Die Teilnahme an der Prüfung kann verweigert werden, wenn die Prüfungsgebühr nicht rechtzeitig entrichtet wurde.

Dritter Abschnitt:

Durchführung der Fortbildungsprüfung

§ 12 Prüfungsgegenstand, Prüfungssprache

(1) Soweit keine Fortbildungsordnungen nach § 53 BBiG erlassen sind, regelt die IHK die Bezeichnung des Fortbildungsab- schlusses, Ziel, Inhalt und Anforderungen der Prüfungen, die Zulassungsvoraussetzungen sowie das Prüfungsverfahren durch Fortbildungsprüfungsreglungen nach § 54 BBiG.

(2) Die Prüfungssprache ist Deutsch, soweit nicht die Fortbil- dungsordnung oder die -prüfungsregelung der IHK etwas anderes vorsieht.

§ 13 Gliederung der Prüfung

Die Gliederung der Prüfung ergibt sich aus den Fortbildungsord- nungen oder Fortbildungsprüfungsregelungen gemäß §§ 53, 54 BBiG (Prüfungsanforderungen).

§ 14 Prüfungsaufgaben

(1) Der Prüfungsausschuss beschließt auf der Grundlage der Prüfungsanforderungen die Prüfungsaufgaben. (2) Überregional oder von einem Aufgabenerstellungsausschuss bei der IHK erstellte oder ausgewählte Aufgaben sind vom Prüfungsausschuss zu übernehmen, sofern diese Aufgaben von Gremien erstellt oder ausgewählt und beschlossen wur- den, die entsprechend § 2 Abs. 2 zusammengesetzt sind und die IHK über die Übernahme entschieden hat.

§ 15 Nachteilsausgleich für behinderte Menschen

Bei der Durchführung der Prüfung sollen die besonderen Verhält- nisse behinderter Menschen berücksichtigt werden. Dies gilt insbesondere für die Dauer der Prüfung, die Zulassung von Hilfs- mitteln und die Inanspruchnahme von Hilfeleistungen Dritter wie Gebärdensprachdolmetscher für hörbehinderte Menschen (§ 65 Abs. 1 BBiG). Die Art der Behinderung ist mit dem Antrag auf Zulassung zur Prüfung (§ 8 Abs. 1) nachzuweisen.

§ 16 Nichtöffentlichkeit

Die Prüfungen sind nicht öffentlich. Vertreter und Vertreterinnen der obersten Landesbehörden, der IHK sowie die Mitglieder des Berufsbildungsausschusses der IHK können anwesend sein. Der Prüfungsausschuss kann im Einvernehmen mit der IHK andere Personen als Gäste zulassen. Bei der Beratung über das Prüfungs- ergebnis im Sinne des § 22 Abs. 1 Satz 2 dürfen keine Gäste anwe- send sein.

§ 17 Leitung, Aufsicht und Niederschrift

(1) Die Prüfung wird unter Leitung des Vorsitzenden vom gesamt- en Prüfungsausschuss unbeschadet der Regelungen in § 22 Abs. 3 abgenommen. (2) Die IHK regelt im Einvernehmen mit dem Prüfungsausschuss die Aufsichtsführung, die sicherstellen soll, dass die Prüfungs- leistungen selbstständig und nur mit erlaubten Arbeits- und Hilfsmitteln durchgeführt werden.

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49Bekanntmachungen

(3) Störungen durch äußere Einflüsse müssen von Prüfungsteil- nehmern ausdrücklich gegenüber der Aufsicht oder dem Vorsitz gerügt werden. Entstehen durch die Störungen erheb- liche Beeinträchtigungen, sind geeignete Ausgleichsmaß- nahmen zu ergreifen. Bei der Durchführung von schriftlichen Prüfungen kann die Aufsicht über die Gewährung einer Zeit- verlängerung entscheiden.

(4) Über den Ablauf der Prüfung ist eine Niederschrift zu fertigen.

§ 18 Ausweispflicht und Belehrung

Die Prüfungsteilnehmerin/der Prüfungsteilnehmer hat sich auf Verlangen des Vorsitzenden oder der Aufsichtsführung über ihre/ seine Person auszuweisen. Prüfungsteilnehmer, deren Identität nicht festgestellt werden kann, können vom Vorsitzenden oder vom Aufsichtführenden von der Prüfung zurückgewiesen werden. Der Prüfungsteilnehmer/die Prüfungsteilnehmerin ist vor Beginn der Prüfung über den Prüfungsablauf, die zur Verfügung stehende Zeit, die erlaubten Arbeits- und Hilfsmittel, die Folgen von Täuschungs- handlungen, Ordnungsverstößen, Rücktritt und Nichtteilnahme zu belehren.

§ 19 Täuschungshandlungen und Ordnungsverstöße

(1) Eine Täuschungshandlung liegt vor, wenn ein Prüfungsteilneh- mer/eine Prüfungsteilnehmerin es unternimmt, - das Prüfungsergebnis durch Täuschung bzw. Täuschungs- versuch oder durch Benutzung nicht zugelassener Hilfsmit- tel zu beeinflussen, - er/sie Beihilfe zu einer Täuschung oder einem Täuschungs- versuch unternimmt.

(2) Wird während der Prüfung festgestellt, dass eine Prüfungsteil- nehmerin/ein Prüfungsteilnehmer eine Täuschungshandlung begeht oder einen entsprechenden Verdacht hervorruft, ist der Sachverhalt von der Aufsichtsführung festzustellen und zu protokollieren. Die Prüfungsteilnehmerin/der Prüfungsteilneh- mer setzt die Prüfung vorbehaltlich der Entscheidung des Prüfungsausschusses über die Täuschungshandlung fort.

(3) Liegt eine Täuschungshandlung vor, wird die von der Täu- schungshandlung betroffene Prüfungsleistung mit „ungenü- gend“ (= 0 Punkte) bewertet. In schweren Fällen, insbesondere bei vorbereiteten Täuschungshandlungen, kann der Prüfungs- ausschuss den Prüfungsteil oder die gesamte Prüfung mit „ungenügend“ (= 0 Punkte) bewerten.

(4) Behindert eine Prüfungsteilnehmerin/ein Prüfungsteilnehmer durch ihr/sein Verhalten die Prüfung so, dass die Prüfung nicht ordnungsgemäß durchgeführt werden kann, ist sie/er von der Teilnahme auszuschließen. Die Entscheidung hierüber kann von der Aufsichtsführung getroffen werden. Die endgütige Entscheidung über die Folgen für die Prüfungsteilnehmerin/den Prüfungsteilnehmer hat der Prüfungsausschuss unverzüglich zu treffen. Absatz 3 gilt entsprechend. Gleiches gilt bei Nicht- beachtung der Sicherheitsvorschriften.

(5) Vor Entscheidungen des Prüfungsausschusses nach den Absät- zen 3 und 4 ist die Prüfungsteilnehmerin/der Prüfungsteilneh- mer zu hören. § 20 Rücktritt, Nichtteilnahme

(1) Die Prüfungsteilnehmerin/der Prüfungsteilnehmer kann nach erfolgter Anmeldung vor Beginn der Prüfung (bei schriftlichen Prüfungen vor Bekanntgabe der Prüfungsaufgaben) durch

schriftliche Erklärung zurücktreten. In diesem Fall gilt die Prüfung als nicht abgelegt.

(2) Versäumt die Prüfungsteilnehmerin/der Prüfungsteilnehmer einen Prüfungstermin, so werden bereits erbrachte selbststän- dige Prüfungsleistungen anerkannt, wenn ein wichtiger Grund für die Nichtteilnahme vorliegt. Selbstständige Prüfungsleis- tungen sind solche, die thematisch klar abgrenzbar und nicht auf eine andere Prüfungsleistung bezogen sind sowie eigen- ständig bewertet werden.

(3) Erfolgt der Rücktritt nach Beginn der Prüfung oder nimmt die Prüfungsteilnehmerin/der Prüfungsteilnehmer an der Prüfung nicht teil, ohne dass ein wichtiger Grund vorliegt, so wird die Prüfung mit „ungenügend“ (= 0 Punkte) bewertet.

(4) Der wichtige Grund ist unverzüglich mitzuteilen und nachzu- weisen. Im Krankheitsfall ist die Vorlage eines ärztlichen Attestes erforderlich.

Vierter Abschnitt:

Bewertung, Feststellung und Beurkundung des Prüfungsergebnisses

§ 21 Bewertungsschlüssel

Die Prüfungsleistungen sind wie folgt zu bewerten:

Eine den Anforderungen in besonderem Maße entsprechende Leistung = 100—92 Punkte = Note 1 = sehr gut;

eine den Anforderungen voll entsprechende Leistung = unter 92—81 Punkte = Note 2 = gut;

eine den Anforderungen im Allgemeinen entsprechende Leistung = unter 81—67 Punkte = Note 3 = befriedigend;

eine Leistung, die zwar Mängel aufweist, aber im Ganzen den Anforderungen noch entspricht = unter 67—50 Punkte = Note 4 = ausreichend;

eine Leistung, die den Anforderungen nicht entspricht, jedoch erkennen lässt, dass gewisse Grundkenntnisse noch vorhanden sind = unter 50—30 Punkte = Note 5 = mangelhaft;

eine Leistung, die den Anforderungen nicht entspricht und bei der selbst Grundkenntnisse fehlen = unter 30—0 Punkte = Note 6 = ungenügend.

Der Hundert-Punkte-Schlüssel ist der Bewertung aller Prüfungslei- stungen sowie der Ermittlung von Zwischen- und Gesamtergebnis- sen zugrunde zu legen.

§ 22 Bewertungsverfahren, Feststellung der Prüfungsergebnisse

(1) Jede Prüfungsleistung ist von jedem Mitglied des Prüfungs- ausschusses selbstständig zu bewerten. Beschlüsse über die Bewertung einzelner Prüfungsleistungen, der Prüfung insge- samt sowie über das Bestehen und Nichtbestehen der Prüfung werden vom Prüfungsausschuss gefasst. Bei der gemeinsamen Feststellung der Ergebnisse dienen die Einzelbewertungen der Prüfungsausschussmitglieder als Grundlage.

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50 Bekanntmachungen

zösischsprachige Übersetzung beizufügen (§ 37 Abs. 3 Satz 1 BBiG).

§ 25 Bescheid über nicht bestandene Prüfung

(1) Bei nicht bestandener Prüfung erhält die Prüfungsteilneh- merin/der Prüfungsteilnehmer von der IHK einen schriftlichen Bescheid. Darin ist anzugeben, welche Prüfungsleistungen in einer Wiederholungsprüfung nicht mehr wiederholt werden müssen (§ 26 Abs. 2 bis 3). Die von der IHK vorgeschriebenen Formulare sind zu verwenden.

(2) Auf die besonderen Bedingungen der Wiederholungsprüfung gemäß § 26 ist hinzuweisen.

Fünfter Abschnitt:

Wiederholungsprüfung

§ 26 Wiederholungsprüfung

(1) Eine Fortbildungsprüfung, die nicht bestanden ist, kann zweimal wiederholt werden. Ebenso können Prüfungsteile, die nicht bestanden sind, zweimal wiederholt werden, wenn ihr Bestehen Voraussetzung für die Zulassung zu einem weiteren Prüfungsteil ist. Es gelten die in der Wiederholungsprüfung erzielten Ergebnisse.

(2) Hat die Prüfungsteilnehmerin/der Prüfungsteilnehmer bei nicht bestandener Prüfung in einer selbstständigen Prüfungs- leistung (§ 20 Abs. 2 Satz 2) mindestens ausreichende Leistungen erbracht, so ist diese auf Antrag der Prüfungsteil- nehmerin/des Prüfungsteilnehmers nicht zu wiederholen, sofern die Prüfungsteilnehmerin/der Prüfungsteilnehmer sich innerhalb von zwei Jahren – gerechnet vom Tage der Feststel- lung des Ergebnisses der nicht bestandenen Prüfung an – zur Wiederholungsprüfung anmeldet. Die Bewertung einer selbst- ständigen Prüfungsleistung (§ 20 Abs. 2 Satz 2) ist im Rahmen der Wiederholungsprüfung zu übernehmen.

(3) Die Prüfung kann frühestens zum nächsten Prüfungstermin (§ 7) wiederholt werden.

Sechster Abschnitt:

Schlussbestimmungen

§ 27 Rechtsbehelfsbelehrung

Entscheidungen der Prüfungsausschüsse sowie der IHK sind bei ihrer schriftlichen Bekanntgabe an die Prüfungsbewerberin/den Prüfungsbewerber bzw. die Prüfungsteilnehmerin/den Prüfungs- teilnehmer mit einer Rechtsbehelfsbelehrung gemäß § 70 VwGO zu versehen.

§ 28 Prüfungsunterlagen

(1) Auf Antrag ist der Prüfungsteilnehmerin/dem Prüfungsteil- nehmer binnen der gesetzlich vorgegebenen Frist zur Einle- gung eines Rechtsbehelfs Einsicht in seine Prüfungsunterlagen zu gewähren. Die schriftlichen Prüfungsarbeiten sind ein Jahr, die Niederschriften gemäß § 23 Abs. 1 10 Jahre aufzubewah- ren. Die Aufbewahrungsfrist beginnt mit dem Zugang des Prüfungsbescheides nach § 24 Abs. 1 bzw. § 25 Abs. 1. Der Ablauf der vorgenannten Fristen wird durch das Einlegen eines Rechtsmittels gehemmt.

(2) Bei der Feststellung von Prüfungsergebnissen bleiben Prü- fungsleistungen, von denen befreit worden ist (§ 9), außer Betracht.

(3) Zur Vorbereitung der Beschlussfassung nach Absatz 1 kann der Vorsitz mindestens zwei Mitglieder mit der Bewertung einzelner, nicht mündlich zu erbringender Prüfungsleistungen beauftragen. Die Beauftragten sollen nicht derselben Mitglie- dergruppe angehören. Die beauftragten Mitglieder dokumen- tieren die wesentlichen Abläufe und halten die für die Bewer- tung erheblichen Tatsachen fest (§ 42 Abs. 2 und 3 BBiG). Die übrigen Mitglieder des Prüfungsausschusses sind bei der Beschlussfassung nach Absatz 1 nicht an die Einzelbewer- tungen der beauftragten Mitglieder gebunden.

§ 23 Ergebnisniederschrift, Mitteilung über Bestehen oder Nichtbestehen

(1) Über die Feststellung der einzelnen Prüfungsergebnisse ist eine Niederschrift auf den Formularen der IHK zu fertigen. Sie ist von den Mitgliedern des Prüfungsausschusses zu unter- zeichnen und der IHK unverzüglich vorzulegen.

(2) Die Prüfung ist vorbehaltlich der Fortbildungsregelungen nach §§ 53, 54 BBiG insgesamt bestanden, wenn in jedem der einzelnen Prüfungsbestandteile mindestens ausreichende Leistungen erbracht worden sind.

(3) Der Prüfungsteilnehmerin/dem Prüfungsteilnehmer soll unmittelbar nach Feststellung des Gesamtergebnisses der Prüfung mitgeteilt werden, ob sie/er die Prüfung „bestanden“ oder „nicht bestanden“ hat. Kann die Feststellung des Prü- fungsergebnisses nicht am Tag der letzten Prüfungsleistung getroffen werden, so hat der Prüfungsausschuss diese unver- züglich zu treffen und der Prüfungsteilnehmerin/dem Prü- fungsteilnehmer mitzuteilen.

(4) Über das Bestehen eines Prüfungsteils erhält die Prüfungsteil- nehmerin/der Prüfungsteilnehmer Bescheid, wenn für den Prüfungsteil ein eigener Prüfungsausschuss gemäß § 1 Abs. 2 gebildet werden kann.

§ 24 Prüfungszeugnis

(1) Über die Prüfung erhält die Prüfungsteilnehmerin/der Prü- fungsteilnehmer von der IHK ein Zeugnis (§ 37 Abs. 2 BBiG). Der von der IHK vorgeschriebene Vordruck, soweit keine Bestimmungen der Fortbildungsordnungen nach § 53 BBiG entgegenstehen, ist zu verwenden.

(2) Das Prüfungszeugnis enthält - die Bezeichnung „Zeugnis“ und die Angabe der Fortbil- dungsregelung, - die Personalien der Prüfungsteilnehmerin/des Prüfungsteil- nehmers (Name, Vorname, Geburtsdatum), - die Bezeichnung der Fortbildungsprüfung mit Datum und Fundstelle, - die Ergebnisse der Fortbildungsprüfung nach Maßgabe der jeweiligen Fortbildungsregelung sowie Angaben zu Befrei- ungen von Prüfungsbestandteilen, - das Datum des Bestehens der Prüfung, - die Namenswiedergaben (Faksimile) oder Unterschriften des Vorsitzes des Prüfungsausschusses und der beauftragten Person der IHK mit Siegel.

(3) Dem Zeugnis ist auf Antrag der Prüfungsteilnehmerin/des Prüfungsteilnehmers eine englischsprachige und eine fran-

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

51Bekanntmachungen

(2) Die Aufbewahrung kann auch elektronisch erfolgen. Landes- rechtliche Vorschriften zur Archivierung bleiben unberührt. § 29 Inkrafttreten, Genehmigung

Diese Prüfungsordnung tritt am Tag der Veröffentlichung im Mitteilungsblatt der IHK in Kraft. Gleichzeitig treten die bisherige Fortbildungsprüfungsordnung und die bisherige Prüfungsordnung für die Durchführung von Prüfungen zum Nachweis berufs- und arbeitspädagogischer Qualifikation außer Kraft. Diese Prüfungsordnung wurde am 3. Januar 2011 (Aktenzeichen IV/5-4632/39/2) gemäß §§ 54, 56 BBiG vom 23. März 2005 (BGBl. I S. 931) in Verbindung mit Art. 2 Abs. 1 lit. a des Gesetzes zur Ausbildung des Berufsbildungsgesetzes (AGBBiG) vom 23.06.1970 (GVBl. S. 246), zuletzt geändert durch Gesetz vom 24.06.2005 (GVBl. S. 197) vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft,

Infrastruktur, Verkehr und Technologie im Benehmen mit dem Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen genehmigt.

Coburg, 10. Januar 2011

Industrie- und Handelskammer zu Coburg

Friedrich Herdan Präsident

Siegmar SchnabelHauptgeschäftsführer

KUNDENBETREUER: Dipl.-Wirtsch.Inf. Dirk Stegner, Schaumberger Str. 4, 96489 NiederfüllbachTel. 09565 364 594 . Fax: 09565 610 282 . E-Mail: [email protected]

April Recruiting Mai Gesundheitsfürsorge Juni Polstermöbel Juli Logistik September Kreativwirtschaft Oktober PKW und Nutzfahrzeuge November Energiewirtschaft Dezember Recht zum Jahreswechsel

SoNDERthEMEN 2011

März SpielwarenAnzeigenschluss: 15. Februar 2011

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

52 Bekanntmachungen

I. Wirtschaftsplan

Der Wirtschaftsplan wird

1. in der Plan-GuV mit der Summe der Erträge in Höhe von 3.267.000 € mit der Summe der Aufwendungen in Höhe von 3.243.000 €

mit dem Saldo der Rücklagenveränderungen in Höhe von 24.000 €

2. im Finanzplan mit der Summe der Investitionseinzahlungen in Höhe von 0 € mit der Summe der Investitionsauszahlungen in Höhe von 145.000 €

mit der Summe der Einzahlungen in Höhe von 76.000 € mit der Summe der Auszahlungen in Höhe von 145.000 €

festgestellt.

II. 1. IHK-Zugehörige, die nicht im Handelsregister oder im Genossenschaftsregister ein getragen sind und deren Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, 5.200 € nicht übersteigt, sind vom Beitrag freigestellt.

2. Nicht im Handelsregister oder im Genossenschaftsregister eingetragene natürliche Personen, die ihr Gewer- be nach dem 31.12.2003 angezeigt haben, sind im Geschäftsjahr der Betriebseröffnung und für das darauf folgende Jahr von Grundbeitrag und Umlage, für das dritte und vierte Jahr von der Umlage befreit, wenn ihr Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, 25.000 € nicht übersteigt, soweit sie in den letzten fünf Wirtschaftsjahren weder Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieb oder selbstständiger Arbeit erzielt haben, noch an einer Kapitalgesellschaft mittelbar oder unmittelbar zu mehr als einem Zehntel beteiligt waren.

III. Als Grundbeiträge sind zu erheben von

1. IHK-Zugehörigen, die nicht im Handels- oder Genossenschaftsregister eingetragen sind und deren Gewer- bebetrieb nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert,

a) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, bis 25.000 €, soweit nicht die Befreiung nach Ziff. II eingreift 45,00 €

b) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, von über 25.000 € bis 100.000 € 100,00 €

c) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, von über 100.000 € 150,00 €

2. IHK-Zugehörigen, die im Handels- oder Genossenschaftsregister eingetragen sind oder deren Gewerbebe- trieb nach Art und Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert,

a) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, bis 25.000 € oder Verlust 175,00 €

b) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, von über 25.000 € bis 50.000 € 215,00 €

c) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, von über 50.000 € bis 100.000 € 300,00 €

d) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, von über 100.000 € bis 200.000 € 350,00 €

der Industrie- und Handelskammer zu Coburgfür das Geschäftsjahr 2011

WIRTSCHAFTSSATZUNG

Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer zu Coburg hat in ihrer Sitzung am 29.11.2010 gemäß den §§ 3 und 4 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern (IHKG) vom 18.12.1956 (BGBI I S. 920), zuletzt geändert durch Artikel 7 des Vierten Gesetzes zur Änderung verwaltungsrechtlicher Vorschriften vom 11. Dezember 2008 (BGBl. I, S. 2418) und der Beitragsordnung vom 14.12.2006, zuletzt geändert am 03.12.2007 folgende Wirtschaftssatzung für das Geschäftsjahr 2011 (01.01.2011 bis 31.12.2011) beschlossen:

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

53Bekanntmachungen

e) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, von über 200.000 € bis 300.000 € 400,00 €

f) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, von über 300.000 € bis 400.000 € 500,00 €

g) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, von über 400.000 € bis 500.000 € 600,00 €

h) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, von über 500.000 € bis 800.000 € 700,00 €

i) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, von über 800.000 € bis 1.000.000 € 900,00 €

j) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, von über 1.000.000 € 1.150,00 €

3. allen IHK-Zugehörigen, die nicht nach Ziff. II vom Beitrag befreit sind und zwei der drei nachfolgenden Kriterien erfüllen: - mehr als 8.000.000 € Bilanzsumme - mehr als 16.500.000 € Umsatzerlöse - mehr als 250 Arbeitnehmer 2.500,00 € auch wenn sie sonst nach Ziffer III 1 - 2 zu veranlagen wären.

4. Für Kapitalgesellschaften, die nach Ziff. III, 2 a) zum Grundbeitrag veranlagt werden und deren Tätigkeit sich in der Komplementärfunktion in einer ebenfalls der IHK zugehörigen Personenhandelsgesellschaft erschöpft (persönlich haftende Gesellschafter i. S. v. § 161 Abs. 1 HGB), wird auf Antrag der zu veranlagende Grundbei- trag um 50 % ermäßigt.

IV. Als Umlagen sind zu erheben 0,18 % des Gewerbeertrags bzw. Gewinns aus Gewerbebetrieb. Bei natürlichen Personen und Personengesellschaften ist die Bemessungsgrundlage einmal um einen Freibetrag von 15.340 € für das Unternehmen zu kürzen.

V. Bemessungsjahr für Grundbeitrag und Umlage ist das Jahr 2011.

VI. Der Gesamtbeitrag, den ein IHK-Zugehöriger an die IHK zu Coburg zu entrichten hat, ist auf 1.000.000,00 € für das Beitragsjahr 2011 begrenzt. Das Gleiche gilt für den Gesamtbeitrag von im Sinne von § 15 Aktiengesetz verbundenen Unternehmen.

VII. Der Bemessung von Grundbeitrag und Umlage wird der Gewerbeertrag nach dem Gewerbesteuergesetz zugrun- de gelegt, wenn für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuermessbetrag festgesetzt ist, andernfalls der nach dem Einkommensteuer- oder Körperschaftssteuergesetz ermittelte Gewinn aus Gewerbebetrieb.

Soweit ein Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb des Bemessungsjahres nicht bekannt ist, wird eine Vorauszahlung des Grundbeitrags und der Umlage auf der Grundlage des der IHK zum Zeitpunkt des Erlasses des Beitragsbescheides vorliegenden Gewerbeertrags, hilfsweise Gewinns aus Gewerbebetrieb des jüngsten Kalenderjahres erhoben. Dies gilt entsprechend für die Bemessungsgrundlagen Umsatz, Bilanzsumme und Zahl der Beschäftigten, soweit diese für die Veranlagung zum Grundbeitrag erheblich sind. Soweit ein IHK-Zugehöriger, der nicht im Handelsregister eingetragen ist und dessen Gewerbebetrieb nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert, die Anfrage der IHK nach der Höhe des Gewerbeertrags bzw. Gewinns aus Gewerbebetrieb nicht beantwortet hat, wird die Bemessungsgrundlage entsprechend § 162 AO geschätzt.

Coburg, 29.11.2010

Industrie- und Handelskammer zu Coburg

Friedrich Herdan Präsident

Siegmar SchnabelHauptgeschäftsführer

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

54 Bekanntmachungen

I. Wirtschaftsplan

Der Wirtschaftsplan wird

1. in der Plan-GuV mit der Summe der Erträge erhöht um 530.000 € auf 3.507.000 €

mit der Summe der Aufwendungen gesenkt um 195.500 € auf 3.470.500 €

mit dem Saldo der Rücklagenveränderung und Verwendung des Gewinnvortrages erhöht um 726.500 € auf 37.500 €

2. im Finanzplan mit der Summe der Investitionseinzahlungen verändert um 0 € auf 0 €

mit der Summe der Investitionsauszahlungen erhöht um 17.500 € auf 110.500 €

mit der Summe der Einzahlungen verändert um 0 € auf 0 €

mit der Summe der Auszahlungen gesenkt um 578.000 € auf 179.500 €

festgestellt.

Weitere Änderungen der Wirtschaftssatzung für das Geschäftsjahr 2010 erfolgen nicht.

Coburg, 29.11.2010

Industrie- und Handelskammer zu Coburg

Friedrich Herdan Präsident

NACHTRAGSWIRTSCHAFTSSATZUNG der Industrie- und Handelskammer zu Coburgfür das Geschäftsjahr 2010

In Ergänzung ihres Wirtschaftssatzungsbeschlusses vom 04.12.2009 hat die Vollversammlung der

IHK zu Coburg in ihrer Sitzung am 29.11.2010 folgende Nachtragswirtschaftssatzung beschlossen:

Siegmar SchnabelHauptgeschäftsführer

HerausgeberIndustrie- und Handelskammer zu CoburgSchloßplatz 5, 96450 CoburgPostfach 2043, 96409 Coburg Telefon 09561 7426-0 Fax 09561 7426-50 (Standortpolitik, Zentrale Dienste, Recht, Ausbildung) und 09561 7426-15 (Weiterbildung, Starthilfe und Unterneh-mensförderung, Innovation und Umwelt, International)E-Mail: [email protected] Internet: http://www.coburg.ihk.de

Leitung und Verantwortung für den InhaltHauptgeschäftsführer Siegmar Schnabel

RedaktionNatalie Riedel

Fotos (sow. n. anderw. ausgewiesen)Henning Rosenbusch, Hagen Lehmann (beide Cbg.), IHK zu Coburg

Erscheinungsweise10-mal jährlich(Doppelausgaben Jan/Feb und Aug/Sep)

BezugspreisKostenlos für IHK-Zugehörige, im Übrigen 18,40 € pro Jahr. Der Bezug erfolgt im Rahmen der grundsätz-lichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK.

ÖffnungszeitenMontag bis Donnerstagvon 7.30 bis 16.30 UhrFreitag von 7.30 bis 15.00 UhrWeitere Termine n. pers. Vereinbarung

Anzeigenbetreuung:Dirk Stegner, Schaumberger Str. 4,96489 NiederfüllbachTelefon 09565 364594, Fax 610282E-Mail: [email protected]

Verlag: w e b e r - kommunikationÖffentlichkeitsarbeit und MediengestaltungHeckenweg 10, 96465 Neustadt b. CoburgTelefon 09568 9418-11, Fax 9418-17E-Mail: [email protected]: www.weber-kommunikation.deBankverbindung: VR-Bank Coburg eG(BLZ 783 600 00) Kto.-Nr. 1558269

DruckDCT GmbH, Nicolaus-Zech-Str. 64a, 96450 Coburg, Telefon 09561 83 45-0

Mit Verfasser-Namen bzw. Initialen gezeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wie-der. Nachdruck von Beiträgen nur mit vorheriger Zustim-mung des Herausgebers. Beiträge unserer Zeitschrift, in denen Erzeugnisse von Firmen besprochen werden, die-nen der Information der Leser, um über Neuheiten auf diesem Gebiet aufzuklären. Eine Garantieerklärung für Produkte und Firmen ist damit nicht verbunden. Für den Anzeigenteil wird keine Haftung übernommen.

Unsere WirtschaftMagazin der IHK zu Coburg

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Unsere Wirtschaft 1-2/2011

55Bekanntmachungen

Arbeitsjubiläen50 Jahre Brigitte Wagner, bei Hauck GmbH & Co. KG, Sonnefeld

40 Jahre Wilfried Schamberger, Bankkauf-mann, bei UniCredit Bank AG, Niederlassung Coburg, Coburg

Hans-Olaf Berger, Einkäufer, bei Werkzeugmaschinenfabrik Waldrich Coburg GmH, Coburg

Dieter Wilhelm, Industriekaufmann,Bernd Schäfer, Werkzeugmacher,bei Hermann Koch GmbH, Coburg

25 JahreErika Strecker, Prokuristin, bei BID Bayerischer Inkasso Dienst AG, Coburg

Klaus Zirnkilton, Dreher,Uwe Klaus, Lagerarbeiter,Jürgen Heinlein, Lagerarbeiter,Petra Bilek, Technische Zeichnerin,Norbert Bähring, Dipl.-Ingenieur,bei Dietze & Schell Maschinenfabrik GmbH & Co. KG, Coburg

HR-EintragungenNeueintragungenDesignovation GmbH, Am Hofbrauhaus 3, 96450 CoburgEsCo-Park II Grundstücksverwaltung OHG, Goethestr. 4, 96450 CoburgManufakturplus GmbH, Werkstr. 1, 96279 WeidhausenWSW GmbH, Colberger Str. 5, 96476 Bad Rodach-NiederndorfClaviez UG (haftungsbeschränkt), Bergstr. 2, 96279 WeidhausenSommer & Krüg GmbH, Ketschendorfer Str. 77 e, 96450 Coburg1st mediterranean catering company Limited, Schlesierstr. 26, 96237 EbersdorfReichel UG (haftungsbeschränkt), St.-Otto-Str. 2, 96237 EbersdorfGreiner Küchen Max GmbH, Hahnweg 92, 96450 CoburgProfessional Engineering Gäbelein GmbH, Kronacher Str. 63, 96242 SonnefeldSonnenBrandt GmbH, Carl-Brandt-Str. 4, 96489 NiederfüllbachTanob GmbH, Coburger Str. 50, 96479 WeitramsdorfRetail Gastro UG (haftungsbeschränkt), Sonneberger Str. 25, 96465 NeustadtFOOLFY GmbH, Ringstr. 23, 96253 UntersiemauZenzinger UG (haftungsbeschränkt), Glender Weg 11, 96486 LautertalArchitecton GmbH, Rosenauer Weg 28, 96486 LautertalFinanzkonzept Coburg AG, Rosenauer Str. 100, 96450 CoburgBayerkuhnlein Gastro oHG, Thierach 18, 96472 RödentalHYDROCUT CERAMICS GmbH, Feldstr. 19, 96465 NeustadtKanzlei Linse & Ehrlicher Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Rosenauer Str. 22, 96450 Coburg

Apotheke Am Moos Rolf-Dieter Heinlein, Am Moos 6, 96465 NeustadtSievers Verwaltungs-GmbH, Langer Rain 15, 96472 RödentalHYDROCUT CERAMICS GmbH, Feldstr. 19, 96465 Neustadt

SitzverlegungKRALEV GP GmbH von Coburg nach FrankfurtCarMa Möbel UG (haftungsbeschränkt) von Neustadt nach Lichtenfels

LöschungenAgrarprämienbörse GmbH, Lützelbucher Str. 15, 96237 EbersdorfBeetz Beteiligungs-GmbH, Coburger Str. 36a, 96482 AhornRAMÖMA-Möbel Handelsgesellschaft mbH, Lenzenweg 10, 96450 CoburgBonengel KG, Brückenstr. 6, 96476 RödentalPolstermöbelgestellbau Edwin Beyer GmbH & Co. KG, Schlesierstr. 19, 96242 SonnefeldWAPO GmbH Polstermöbelfabrik, Rennbergweg 3, 96271 Grub am ForstAutohaus Neudörfles-GmbH, Neustadter Str. 25, 96450 CoburgRautenstengel und Hofmeister GmbH, Vorderer Floßanger 6, 96450 Coburg

Regine Seiz, Bankkauffrau,Pia Lüttgens, Bankkauffrau,Stefan Beetz, Dipl.-Betriebswirt,bei UniCredit Bank AG, Niederlassung Coburg,

Stefan Dressel, Maschineneinrichter,Peter Gieck, Schichtarbeiter,Michael Habermann, Maschinen-einrichter,Peter Klimm, Industriemeister,Ilona Pistor, Industriekauffrau,Jochen Renner, Schichtarbeiter,Renate Tappert, Arbeiterin,Gerald Wäschenfelder, Werkzeug-macher, bei Hermann Koch GmbH, Kunststofftechnik, Coburg

Karin Steiner, Verkäuferin, bei Matzer & Worsch GmbH & Co. KG, Coburg

Mirzahossein Mohammadreza, Maschinenschlosser,Arnd Oberender, Maschinenschlos-ser, bei HAMUEL Maschinenbau GmbH & Co. KG, Meeder n

9001:2008

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