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SERIE ABSCHLUSSPRÜFUNGEN 2014 KAUFFRAU UND KAUFMANN ZENTRALE PRÜFUNG BIVO – SCHULISCHER TEIL WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT 1 Diese Prüfungsaufgabe darf 2014 nicht im Unterricht verwendet werden. KV Schweiz hat im Auftrag der Schweizerischen Konferenz der kaufmännischen Ausbildungs- und Prüfungsbranche (SKKAB) das uneingeschränkte Recht, diese Aufgabe für Prüfungs- und Übungszwecke zu verwenden. Eine kommerzielle Verwendung bedarf der Bewilligung des Schweizerischen Dienstleistungszentrums Berufsbildung, Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung (SDBB). Inhaber des Urheberrechts sind die Kantone. © PROFIL E TEIL 2 Nummer der Kandidatin / des Kandidaten Name Vorname Datum der Prüfung KANDIDATIN KANDIDAT Fall 2 Erreichte Punkte / Max. Fall 3 Erreichte Punkte / Max. Teil 1 2.1 / 4 3.1 / 11 / 100 2.2 / 10 3.2 / 25 Teil 2 2.3 / 5 3.3 / 11 / 100 2.4 / 2 Total 2.5 / 4 4. / 9 / 200 5. / 6 Prüfungsnote 6. / 6 7. / 7 PUNKTE UND BEWERTUNG EXPERTEN LÖSUNGEN

WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT...ABSCHLUSSPRÜFUNGEN 2014 KAUFFRAU UND KAUFMANN ZENTRALE PRÜFUNG BIVO – SCHULISCHER TEIL ... Bezeichnung Basis Ansatz Betrag in CHF Gesamt Monatsgehalt

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Punkte 1 Punkte

SERIE

ABSCHLUSSPRÜFUNGEN 2014

KAUFFRAU UND KAUFMANN

ZENTRALE PRÜFUNG BIVO – SCHULISCHER TEIL

WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT

1

Diese Prüfungsaufgabe darf 2014 nicht im Unterricht verwendet werden. KV Schweiz hat im Auftrag der Schweizerischen Konferenz der kaufmännischen Ausbildungs- und Prüfungsbranche (SKKAB) das uneingeschränkte Recht, diese Aufgabe für Prüfungs- und Übungszwecke zu verwenden. Eine kommerzielle Verwendung bedarf der Bewilligung des Schweizerischen Dienstleistungszentrums Berufsbildung, Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung (SDBB). Inhaber des Urheberrechts sind die Kantone. ©

PROFIL E

TEIL 2

Nummer der Kandidatin / des Kandidaten

Name

Vorname

Datum der Prüfung

KANDIDATIN KANDIDAT

Fall 2 Erreichte Punkte / Max. Fall 3 Erreichte Punkte / Max. Teil 1

2.1 / 4 3.1 / 11 / 100

2.2 / 10 3.2 / 25 Teil 2

2.3 / 5 3.3 / 11 / 100

2.4 / 2 Total

2.5 / 4 4. / 9 / 200

5. / 6 Prüfungsnote

6. / 6

7. / 7

PUNKTE

UND BEWERTUNG

EXPERTEN

LÖSUNGEN

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2 PunkteWIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT

Inhalt

2 FALLBEISPIEL FAMILIE KÜENZLI 3

2.1 Konkubinat 3

2.2 Versicherungen und sozialer Ausgleich 4

2.3 Erbrecht 5

2.4 Grundlagen des Rechts und des Staates 6

2.5 Eine lückenhafte Lohnabrechnung 7

3 FALLBEISPIEL HAARSTUDIO MOLYTA 8

3.1 Mietvertrag 8

3.2 Finanzen des Haarstudios Molyta 10

3.3 Steuerrecht 13

WEITERE KURZFÄLLE

4. Arbeitslosigkeit, Konjunktur und Bedürfnisse 15

5. BIP, Geldwertstörungen, Geld- und Fiskalpolitik 17

6. Marktwirtschaft 18

7. Parteien und Ökologie 19

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Punkte 3 Punkte

Inhalt

2 FALLBEISPIEL FAMILIE KÜENZLI 3

2.1 Konkubinat 3

2.2 Versicherungen und sozialer Ausgleich 4

2.3 Erbrecht 5

2.4 Grundlagen des Rechts und des Staates 6

2.5 Eine lückenhafte Lohnabrechnung 7

3 FALLBEISPIEL HAARSTUDIO MOLYTA 8

3.1 Mietvertrag 8

3.2 Finanzen des Haarstudios Molyta 10

3.3 Steuerrecht 13

WEITERE KURZFÄLLE

4. Arbeitslosigkeit, Konjunktur und Bedürfnisse 15

5. BIP, Geldwertstörungen, Geld- und Fiskalpolitik 17

6. Marktwirtschaft 18

7. Parteien und Ökologie 19

2

Sabrina Kleiner und Tobias Küenzli sind schon seit etlichen Jahren ein Paar. Sie wohnen

zusammen in Bern inmitten der Stadt in einer schön renovierten 3-Zimmer-Altbauwohnung.

2.1 Konkubinat (4 Punkte)

Die Hochzeitsplanungen sind im vollen Gange. Momentan leben die beiden aber noch ohne Trauschein.

Entscheiden Sie, ob die folgenden Aussagen richtig oder falsch sind.

Begründen Sie in jedem Fall Ihre Entscheidung bzw. korrigieren Sie falsche Aussagen.

R F Aussage

Das Konkubinat, in welchem das Paar lebt, ist im OR geregelt.

Die relevanten Gesetzesartikel befinden sich im Familienrecht.

Begründung:

Wenn Sabrina und Tobias einen Konkubinatsvertrag erstellt hätten,

würde bei einer Trennung die güterrechtliche Teilung gemäss ZGB durchgeführt werden.

Begründung:

FALLBEISPIEL FAMILIE KÜENZLI

WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT FALLBEISPIEL 2

2

2

(1.5.3.11) K2

Konkubinat nicht im Familienrecht, Regelung im OR bei der einfachen Gesellschaft.

Vertrag gibt Aufschluss über Eigentumsverhältnisse.

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4 PunkteWIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT FALLBEISPIEL 2

2.2 Versicherungen und sozialer Ausgleich (10 Punkte)

a) Das Ehepaar Küenzli, frisch verheiratet, zieht nun in eine grössere Mietwohnung in Bern,

da sich langsam ein Kinderwunsch einstellt. Da beide noch in ihren Berufen (Kaufmann/Kauffrau)

tätig sind, können sie sich gut eine 4,5-Zimmer-Wohnung leisten. Was Herrn Küenzli zurzeit

ein bisschen beunruhigt, ist die unsichere Lage am Arbeitsmarkt und er rechnet mit einigen

Kündigungen in seinem Betrieb. Frau Küenzli ahnt nichts davon und überredet ihren Mann einen

neuen Mercedes anzuschaffen. Den Ausgleich zum Beruf finden die beiden im Sport: Herr Küenzli

besucht sehr gerne das Fitnessstudio, Frau Küenzli hingegen ist dem Gleitschirmfliegen verfallen.

Nennen Sie auf Basis der Beschreibung drei verschiedene, nicht obligatorische (freiwillige)

Versicherungen, welche Frau und Herr Küenzli haben sollten. Begründen Sie Ihre Wahl!

Versicherung 1: Versicherung 2: Versicherung 3:

b) Herr Küenzli wird vom früh einbrechenden Winter überrascht und fährt mit den Sommerpneus gegen

die Hausmauer eines Nachbarn. Die Mauer wird erheblich beschädigt. Seine Versicherung bezahlt

den Schaden, jedoch fordert sie nun den Betrag von Herrn Küenzli zurück. Wie lautet der Fachbegriff

für diese Rückforderung? Beschreiben Sie zudem, warum die Versicherung das in diesem Fall tun darf.

Fachbegriff und Beschreibung:

c) Familie Küenzli hat sich bei der Krankenversicherung für eine Franchise von CHF 300.– und einen Selbst-

behalt von 10 %, aber maximal CHF 700.– entschieden. Vervollständigen Sie die nachfolgende Tabelle.

Eingegangene Arztrechnungen und

Medikamentenkosten im Jahr 2013 Franchise Selbstbehalt Zahlung Krankenkasse

Arztrechnung in der Höhe

von CHF 940.–

d) Wenn das Ehepaar Küenzli pensioniert wird, werden sie eine AHV-Rente beziehen.

Die Basis der Finanzierung, der sogenannte Generationenvertrag, ist jedoch gefährdet.

Beschreiben Sie konkret, worin diese Gefahr besteht und begründen Sie.

Beschreibung mit Begründung:

2

3

2

3

(1.5.2.8)

(1.5.2.8)

Begründung zwingend notwendig. Wenn keine Begründungen oder kein Zusammenhang mit dem Situa-tionsbeschrieb –1 Punkt

Hausratversicherung:

Für die Möbel in der

Mietwohnung

300.– 64.– 576.–

Vollkaskoversicherung:

Für Kollisionsschäden

beim neuen Mercedes

Privathaftpflicht:

Wenn fremdes Eigentum

beschädigt wird

z. B. bei Besuchen bei Freunden

Zusätzliche Unfallversicherung: Für Unfälle, z. B. beim Gleitschirmfliegen in der Freizeit

Regress/Rückgriff auf den Schadensverursacher (1),

da er seine Sorgfaltspflichten vernachlässigt hat z. B. fahren mit abgenutzten Reifen. (1)

Da im Generationenvertrag die berufstätige Bevölkerung für die aktuellen Bezüger bezahlt (1),

besteht die Gefahr, dass bei der Überalterung der Gesellschaft zu wenig eingenommen wird. (1)

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Punkte 5 PunkteWIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT FALLBEISPIEL 2

2.3 Erbrecht (5 Punkte)

Die Mutter von Sabrina Küenzli, Jutta Kleiner, verstirbt nach kurzer, schwerer Krankheit.

Sie hat kein Testament verfasst.

a) Bestimmen Sie die jeweiligen gesetzlichen Erbansprüche der genannten Familienmitglieder.

Gehen Sie davon aus, dass der Nachlass von Jutta Kleiner CHF 270 000.– beträgt.

Familienmitglieder der Gesetzliche Erbansprüche Gesetzliche Erbansprüche

Erblasserin Jutta Kleiner in Brüchen in CHF

Tochter Sabrina

Adoptivtochter Marisa

Ehemann Robert

Cousine Bettina

b) Nehmen Sie an, Jutta Kleiner hätte ein eigenhändiges Testament verfasst. Welche Formvorschrift

(Fachbegriff) müsste dieses erfüllen? Nennen Sie zudem den passenden Gesetzesartikel!

Fachbegriff Formvorschrift:

ZGB-Artikel: Absatz:

3

2

(1.5.3.12)

67 500.–

67 500.–

135 000.–

Nicht berechtigt

qualifizierte Schriftlichkeit

Ansprüche Töchter 1 Punkt, CHF-Beträge alle 1 Punkt (richtig oder falsch), Cousine 1 Punkt

505 1

¼

¼

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6 Punkte

2.4 Grundlagen des Rechts und des Staates (2 Punkte)

Herr und Frau Küenzli sind politisch sehr interessiert. Nach dem morgendlichen Zeitunglesen

des Ehepaares herrscht aber Unstimmigkeit bezüglich einer Aussage eines Schweizer Politikers:

« . . . Die kantonale Souveränität gilt es zu schützen! Das muss jedem politisch mündigen

Schweizer bewusst sein und wir werden dies auch weiterhin durch weitreichende Massnahmen

durchsetzen . . . »

Helfen Sie weiter, in dem Sie die richtigen Aussagen ankreuzen.

a) Politische Mündigkeit bedeutet,

dass alle 18-jährigen Schweizer stimm- und wahlberechtigt sind.

dass ein Schweizer Bürger wählen und gewählt werden darf.

dass sich ein volljähriger Schweizer Bürger ausreichend mit politischen Themen befasst hat.

keine der Aussagen ist korrekt.

b) Die Souveränität der Kantone ist in der Schweiz in der Verfassung festgehalten.

Dieses Prinzip widerspricht dem Föderalismus.

Dieses Prinzip wird als Konkordanz bezeichnet.

Dieses Prinzip wird als horizontale Gewaltenteilung bezeichnet.

keine der Aussagen ist korrekt.

WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT FALLBEISPIEL 2

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Punkte 7 Punkte

2.5 Eine lückenhafte Lohnabrechnung (4 Punkte)

Betrachten Sie die abgedruckte, lückenhafte Lohnabrechnung von Frau Küenzli:

Bezeichnung Basis Ansatz Betrag in CHF Gesamt

Monatsgehalt 4 900.00

BRUTTO 4 900.00

AHV, IV, EO-Beitrag 4 900.00 5,15 % 2

ALV-Beitrag 1 1,10 % 53.90

PK-Beitrag 3 467.05 6,30 % 3

Nichtberufsunfall 4 900.00 0,43 % 4

Summe Sozialabzüge 545.70

Auszahlungsbetrag CHF 4 354.30

Berechnen bzw. nennen Sie die fehlenden Beträge bei der Lohnabrechnung.

Runden Sie stets auf den Fünfer.

1 Basis für den ALV-Beitrag

2 Beitrag AHV, IV, EO

3 PK-Beitrag

4 Beitrag NBU

4

WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT FALLBEISPIEL 2

(1.5.3.1.7)

4 900.00

252.35

218.40

21.05

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8 Punkte

3.1 Mietvertrag (11 Punkte)

Sachverhalt

Im Laufe des letzten Jahres hatte Frau Sportiello immer wieder Ärger mit ihrem Vermieter. Die Eingangs-

türe war defekt und konnte nicht mehr richtig geschlossen werden. Dies führte dazu, dass innert eines

Jahres mehrmals in das Geschäft eingebrochen wurde. Der Sachverständige der Versicherung bestätigte,

dass die betroffene Türe nicht zu reparieren sei und ein Austausch notwendig sei. Die Kosten hierfür

würden sich auf rund CHF 3800.– belaufen.

a) Muss Frau Sportiello den Mangel selbst beheben? Begründen Sie

Der Mieter muss aufkommen Ja Nein

Begründung:

WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT FALLBEISPIEL 3

3

Ausgangslage

Im Jahr 2006, kurz nach dem Lehrabschluss, gründete Tamara Sportiello, 28-jährig, ihr eigenes

Coiffure-Geschäft im Herzen von St. Gallen. Der Handelsregistereintrag des Einzelunternehmens

folgte im Jahr 2010 mit dem Firmennamen «Molyta Tamara Sportiello».

Das Geschäftslokal in der Linsebühlstrasse ist angemietet. Mit dem eigenen Geschäft kann

Frau Sportiello ihr eigenes Geschäftskonzept umsetzen, ohne dass ihr jemand auf die Finger schaut.

Der Dienstleistungsbetrieb hat von Montag bis Freitag von 9.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Mit diesen

Öffnungszeiten schliesst Frau Sportiello eine Marktlücke in St. Gallen, da die meisten Haarstudios

montags geschlossen haben. Einmal im Monat, bei Vollmond, ist das Geschäft bis um 1.00 Uhr

morgens geöffnet. Dieses spezielle Angebot nutzt sie, um sich von den Konkurrenten im hart

umkämpften Markt St. Gallen Stadt abzuheben.

Es werden alle für ein Haarstudio üblichen Dienstleistungen angeboten. Die Preise bewegen sich

im mittleren Preissegment. Beispielsweise wird für eine Dame mit mittellangem Haar für Waschen,

Schneiden und Föhnen CHF 76.– verrechnet. Für Kinder gibt es spezielle Preise, welche um rund

65 % unter dem Preis der Erwachsenen liegen. Auch gibt es einen 20 %igen Rabatt für Schüler und

eine 10 %ige Preisermässigung für Lehrlinge und Studenten.

FALLBEISPIEL HAARSTUDIO MOLYTA

1

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(1.5.3.7)

(1 P.)

Der Mieter muss nur für die Beseitigung von kleinen Mängeln aufkommen.

Für grössere Mängel muss der Vermieter aufkommen.

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Punkte 9 PunkteWIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT FALLBEISPIEL 3

3

Ausgangslage

Im Jahr 2006, kurz nach dem Lehrabschluss, gründete Tamara Sportiello, 28-jährig, ihr eigenes

Coiffure-Geschäft im Herzen von St. Gallen. Der Handelsregistereintrag des Einzelunternehmens

folgte im Jahr 2010 mit dem Firmennamen «Molyta Tamara Sportiello».

Das Geschäftslokal in der Linsebühlstrasse ist angemietet. Mit dem eigenen Geschäft kann

Frau Sportiello ihr eigenes Geschäftskonzept umsetzen, ohne dass ihr jemand auf die Finger schaut.

Der Dienstleistungsbetrieb hat von Montag bis Freitag von 9.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Mit diesen

Öffnungszeiten schliesst Frau Sportiello eine Marktlücke in St. Gallen, da die meisten Haarstudios

montags geschlossen haben. Einmal im Monat, bei Vollmond, ist das Geschäft bis um 1.00 Uhr

morgens geöffnet. Dieses spezielle Angebot nutzt sie, um sich von den Konkurrenten im hart

umkämpften Markt St. Gallen Stadt abzuheben.

Es werden alle für ein Haarstudio üblichen Dienstleistungen angeboten. Die Preise bewegen sich

im mittleren Preissegment. Beispielsweise wird für eine Dame mit mittellangem Haar für Waschen,

Schneiden und Föhnen CHF 76.– verrechnet. Für Kinder gibt es spezielle Preise, welche um rund

65 % unter dem Preis der Erwachsenen liegen. Auch gibt es einen 20 %igen Rabatt für Schüler und

eine 10 %ige Preisermässigung für Lehrlinge und Studenten.

b) Aufgrund der Einbrüche fühlte sich Frau Sportiello in der Liegenschaft nicht mehr wohl. Doch sie

hat Glück: einige Strassen weiter findet sie ein für sie passendes Geschäftslokal. Sie entschliesst

sich, den Mietvertrag zu kündigen. Welche Formvorschrift muss die Kündigung erfüllen?

Nennen Sie zudem den passenden Gesetzesartikel inkl. Absatz.

Formvorschrift Kündigung:

OR-Artikel: Absatz:

Welche Konsequenz würde sich ergeben, wenn die Kündigung nicht den Formvorschriften entspräche?

Folge Nichteinhalten der Formvorschrift:

OR-Artikel:

c) Frau Sportiello kündigt den Mietvertrag der Geschäftsliegenschaft am 19. April 2012. Von der

Schlichtungsbehörde erfährt Frau Sportiello, dass die ortsüblichen Kündigungstermine im Kanton

St. Gallen monatlich, mit Ausnahme Dezember, sind. Kreuzen Sie bei den nachfolgenden Aussagen an,

ob diese richtig (R) oder falsch (F) sind. Stellen Sie die falschen Aussagen richtig und nennen Sie

bei Falschaussagen zudem den passenden Gesetzesartikel.

R F Aussage

c1) Die Kündigungsfrist beginnt erst mit jenem Tag zu laufen,

bei welchem die Kündigung beim Vermieter eintrifft.

Allfällige Korrektur mit Gesetzesartikel:

c2) Das Mietverhältnis endet nach einer Frist von drei Monaten auf Ende Juli.

Allfällige Korrektur mit Gesetzesartikel:

c3) Um sich von den Verpflichtungen gegenüber dem vormaligen Vemieter zu befreien,

kann Frau Sportiello einen zumutbaren Nachmieter vorschlagen, welcher den Mietvertrag

zu gleichen Bedingungen übernimmt.

Allfällige Korrektur/Begründung:

1

1

1

1

5

(1.5.3.7)

(1.5.3.7)

Einfache Schriftlichkeit

fehlender/falscher Absatz: kein Punkt

Kündigung wäre nichtig und müsste wiederholt werden.

Art. 266d OR (1), 6-monatige Frist (da Geschäftsraum), Ende Oktober (1)

266 l

266 o

1

(1 P.)

(1 P.)

(1 P.)

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10 Punkte

3.2

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WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT FALLBEISPIEL 3

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12 Punkte

b) Welchen wesentlichen Vorteil würde eine Umstellung von der MWST-Abrechnung

mittels Nettomethode zur Abrechnung mittels Saldosteuersatzmethode mit sich bringen?

c) Beim Haarstudio Molyta beträgt der durchschnittliche Umsatz pro Kunde etwa CHF 70.–

Pro Kunde rechnet Frau Sportiello mit variablen Kosten von CHF 5.50

Folgende weitere fixen Gemeinkosten sind zu berücksichtigen:

E Monatliche Miete CHF 980.–

E Strom, Telefon, Internet pro Monat CHF 200.–

E Jährliche Abschreibungen auf Geschäftsausstattung CHF 720.–

E Diverse Versicherungen monatlich CHF 220.–

E Eigenlohn brutto monatlich CHF 9000.–

Das Haarstudio hat an 20 Tagen pro Monat, also an 240 Tagen pro Jahr, geöffnet.

c1) Berechnen Sie, wie viele Kunden täglich im Haarstudio Molyta bedient werden müssen, um

die Nutzschwelle (Break Even Point) zu erreichen. Die Berechnungen sind vollständig darzustellen.

c2) Wie viele Kunden müssen pro Monat bedient werden, wenn Frau Sportiello

einen Gewinn von CHF 3000.– pro Monat erzielen möchte?

1

2

4

WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT FALLBEISPIEL 3

(1.5.1.5)

(1.5.1.5)

Weniger administrativer Aufwand, da Abrechnung viel einfacher.

Fixe Kosten pro Monat: 10 460 (1), Deckungsbeitrag: 64.50 (1)

Fixe Kosten/DB pro Kunde: gerundet 163 Kunden pro Monat (1)

Pro Arbeitstag gerundet 9 Kunden (1)

Kundenzahl pro Monat: (10 460 + 3 000) (1)

DB 64.50 = ger. 209 Kunden pro Monat (1)

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Punkte 13 Punkte

b) Welchen wesentlichen Vorteil würde eine Umstellung von der MWST-Abrechnung

mittels Nettomethode zur Abrechnung mittels Saldosteuersatzmethode mit sich bringen?

c) Beim Haarstudio Molyta beträgt der durchschnittliche Umsatz pro Kunde etwa CHF 70.–

Pro Kunde rechnet Frau Sportiello mit variablen Kosten von CHF 5.50

Folgende weitere fixen Gemeinkosten sind zu berücksichtigen:

E Monatliche Miete CHF 980.–

E Strom, Telefon, Internet pro Monat CHF 200.–

E Jährliche Abschreibungen auf Geschäftsausstattung CHF 720.–

E Diverse Versicherungen monatlich CHF 220.–

E Eigenlohn brutto monatlich CHF 9000.–

Das Haarstudio hat an 20 Tagen pro Monat, also an 240 Tagen pro Jahr, geöffnet.

c1) Berechnen Sie, wie viele Kunden täglich im Haarstudio Molyta bedient werden müssen, um

die Nutzschwelle (Break Even Point) zu erreichen. Die Berechnungen sind vollständig darzustellen.

c2) Wie viele Kunden müssen pro Monat bedient werden, wenn Frau Sportiello

einen Gewinn von CHF 3000.– pro Monat erzielen möchte?

4

WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT FALLBEISPIEL 3

3.3 Steuerrecht (11 Punkte)

a) Beantworten Sie folgende allgemeine Fragen zum Steuerrecht. Kreuzen Sie an, ob die folgenden

Aussagen zum Steuerrecht richtig (R) oder falsch (F) sind. Korrigieren Sie falsche Aussagen.

R F Aussage

a1) In der Schweiz haben der Bund, die Kantone sowie die Gemeinden die Steuerhoheit.

Allfällige Korrektur:

a2) Die Bundessteuer, die Erbschaftssteuer, die Verrechnungssteuer sowie

die Mehrwertsteuer sind Beispiele für direkte Steuern.

Allfällige Korrektur:

a3) Lenkungsabgaben sind ausschliesslich von Lenkern von Motorkraftfahrzeugen

wie z. B. Autos oder Motorräder zu bezahlen.

Allfällige Korrektur:

a4) Das Steuerrecht gehört prinzipiell zum öffentlichen Recht. Füllt hingegen

eine Privatperson die Steuererklärung aus, gehört es zum privaten Recht.

Allfällige Korrektur:

7

c3) Nach einer Weiterbildung in Zürich ist Frau Sportiello inspiriert und voller Tatendrang.

Sie überlegt sich, ob sie ihr Sortiment erweitern und neu auch Kosmetikbehandlungen anbieten

soll. Dafür müsste sie aber eine neue Mitarbeiterin zumindest Teilzeit einstellen. Beurteilen Sie

die Idee mit Hilfe einer Pro- und Contra-Liste, indem Sie je zwei unterschiedliche Argumente

dafür und dagegen formulieren.

Pro und Contra-Liste Sortimentserweiterung

Pro Contra

(1.5.1.10)

(1.5.3.10)

Umfassende Behandlung von Kunden

möglich (alles aus einer Hand)

Möglichkeit, sich von den vielen anderen

Konkurrenten (vgl. Fallbeschrieb) abzuheben

Contra weitere: Ergebnis unklar: Wird der Erfolg dadurch gesteigert?Gemäss Fallbeschrieb: Frau Sportiello mag ihre Gestaltungsfreiheit. Die Kosmetikerin könnte diese unter Umständen einschränken.

Zusätzliche Fixkosten

durch neue Mitarbeiterin

Kundenakzeptanz ungewiss: geht man

zu Kosmetikbehandlung zum Coiffure?

Mehrwertsteuer ist eine indirekte Steuer (1)

Lenkungsabgabe hat nichts mit Kraftfahrzeugen zu tun, sondern soll das Verhalten der Steuerpflichtigen beeinflussen (1)

Immer öffentliches Recht, unabhängig davon, wer die Steuererklärung ausfüllt (1)

Sinnvolle Lösungen gelten lassen.

(1 P.)

(1 P.)

(1 P.)

(1 P.)

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14 PunkteWIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT

b) Kreuzen Sie an, welche Aussage in Bezug auf das Fallbeispiel Haarstudio Molyta korrekt ist.

Im Fallbeispiel ist Tamara Sportiello das Steuerobjekt und das Einzelunternehmen

als solches das Steuersubjekt.

Im Fallbeispiel ist Tamara Sportiello das Steuersubjekt und alle Einkünfte,

welche sie erzielt, das Steuerobjekt.

Im Fallbeispiel ist Tamara Sportiello der Steuerträger und das Einzelunternehmen

als solches das Steuerobjekt.

Keine der Aussagen ist korrekt.

c) Nennen Sie drei mögliche Abzüge, welche Tamara Sportiello vom Bruttoeinkommen

abziehen könnte, um das Reineinkommen zu erhalten.

Drei mögliche Abzüge:

3

1(1.5.3.10)

(1.5.3.10)

Gewinnungskosten, Schuldzinsen für Kredite, Aufwendungen für die Vermögenverwaltung

Falsch: Berufsauslagen für Unselbstständige

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Punkte 15 PunkteWIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT

4. Arbeitslosigkeit, Konjunktur und Bedürfnisse (9 Punkte)

Folgende Mitteilung war in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) vom 4. November 2013 zu lesen:

«Auch die Forschungsstelle für die wirtschaftliche Gesamtlage der ETH Zürich wird für den

Schweizer Arbeitsmarkt optimistischer. Die Unternehmen schätzten ihren Personalbestand und die in

den kommenden drei Monaten zu erwartende Beschäftigungsentwicklung zuversichtlicher ein als

noch im Juli, teilte die Forschungsstelle mit. (. . .)

Wenig verwunderlich sind die Aussichten für die einzelnen Branchen jedoch höchst unterschiedlich.

Positiv äusserten sich vor allem Dienstleister, die im Transportwesen, in der Informations- und

Kommunikationsbranche sowie im Gesundheits- und Sozialwesen tätig sind. In diesen Bereichen ist (. . .)

von einem weiteren Stellenwachstum in den kommenden Monaten auszugehen. Dagegen laufe das

Gastgewerbe weiterhin schlecht, heisst es in der Medienmitteilung. (. . .)

Die Zuversicht wächst offenbar auch in der Industrie und bei den Banken.»

a) Um welche Art von Arbeitslosigkeit handelt es sich in der abgedruckten Medienmitteilung?

Kreuzen Sie an und begründen Sie Ihre Wahl.

konjunkturelle Arbeitslosigkeit

strukturelle Arbeitslosigkeit

Sockelarbeitslosigkeit

friktionelle Arbeitslosigkeit

Begründung:

b) Beschreiben Sie in zwei vollständigen Sätzen eine mögliche Ursache für die anhaltend hohe

Arbeitslosigkeit im Gastgewerbe, welche im Text beschrieben wird.

Antwort:

1

1

2

b) Kreuzen Sie an, welche Aussage in Bezug auf das Fallbeispiel Haarstudio Molyta korrekt ist.

Im Fallbeispiel ist Tamara Sportiello das Steuerobjekt und das Einzelunternehmen

als solches das Steuersubjekt.

Im Fallbeispiel ist Tamara Sportiello das Steuersubjekt und alle Einkünfte,

welche sie erzielt, das Steuerobjekt.

Im Fallbeispiel ist Tamara Sportiello der Steuerträger und das Einzelunternehmen

als solches das Steuerobjekt.

Keine der Aussagen ist korrekt.

c) Nennen Sie drei mögliche Abzüge, welche Tamara Sportiello vom Bruttoeinkommen

abziehen könnte, um das Reineinkommen zu erhalten.

Drei mögliche Abzüge:

(1.5.4.8)

(1.5.4.8)

Die Forschungsstelle für die wirtschaftliche Gesamtlage berichtet

Der Schweizer Franken ist noch immer sehr stark. (1)

Touristen reisen eher in ein Euroland als in die Schweiz. (1)

Weitere mögliche Lösung: Schuldenkrise in Europa

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16 PunkteWIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT

c) Erklären Sie, wieso die Arbeitslosigkeit trotz eines Aufschwunges nicht sofort sinken muss.

d) Kreuzen Sie an, zu welcher Bedürfniskategorie die nachfolgend beschriebenen Bedürfnisse

der Beschäftigten im Gastgewerbe gehören.

Beschreibung des Bedürfnisses

Die Beschäftigten im Gastgewerbe wünschen sich einen stärkeren

Kündigungsschutz in ihrer Branche.

Die Beschäftigten im Gastgewerbe fühlen sich durch das Lob

ihres Vorgesetzten mehr motiviert als durch eine Lohnerhöhung.

Eine Angestellte im Hotel Waldstätterhof kündigt,

da sie in Indien eine Joga-Schule besuchen möchte.

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(1.5.4.58)

(1.5.4.1.)

Die Unternehmen müssen zuerst die passenden Arbeitskräfte finden,

nachdem sie festgestellt haben, dass es der Wirtschaft wieder besser geht.

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Punkte 17 Punkte

5. BIP, Geldwertstörungen, Geld- und Fiskalpolitik (6 Punkte)

Bearbeiten Sie die folgenden Aufgaben zu volkswirtschaftlichen Themen.

a) Nachfolgend finden Sie den Text eines volkswirtschaftlichen Vortrags, welchen

eine Lernende verfasst hat. Es haben sich vier Fehler eingeschlichen. Korrigieren Sie diese.

Das Bruttoinlandprodukt (BIP) umfasst alle Sachgüter, welche im Inland innert eines Jahres produziert

worden sind. Somit lässt sich das Wirtschaftswachstum mit dem BIP messen. Berechnet man das

BIP zu laufenden Preisen, ist die Teuerung eliminiert. Möchte man das reale BIP erfahren, muss man

mit konstanten Preisen rechnen.

Der Fachbegriff für die Teuerung ist Deflation. In einer solchen Situation übersteigt die Geldmenge

die Gütermenge. Die Nationalbank kann dagegen steuern, indem sie die Geldmenge erhöht.

Ein wichtiges Instrument ist für sie der Zinssatz: Setzt die SNB diesen höher, wird weniger Geld von

den Geschäftsbanken bezogen.

Fehler 1:

Fehler 2:

Fehler 3:

Fehler 4:

b) In der Pause erzählt die Lernende einer Kollegin, dass ihr Lohn stets auf ein Sparkonto gebucht wird.

Sie möchte nämlich in den nächsten Sommerferien in die Ferien fliegen.

Welche Funktion des Geldes wird hier angesprochen?

c) Die Kollegin antwortet darauf, dass unterschiedliche Reisebüros für die gleiche Reise verschiedene

Preise verlangen. Vor allem in grenznahen Reisebüros in Österreich und Deutschland sollen die

angebotenen Reisen viel günstiger sein als in der Schweiz.

Welche Funktion des Geldes wird hier angesprochen?

WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT

4

1

1

(1.5.4.2, 1.5.4.9, 1.5.4.11)

(1.5.4.11)

(1.5.4.11)

Das BIP umfasst Sachgüter und Dienstleistungen

Beim BIP zu laufenden Preisen ist die Teuerung nicht eliminiert

Fachbegriff für Teuerung ist Inflation

Geldmenge reduziert, nicht erhöht

Wertaufbewahrungsmittel

Wertmassstab

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18 Punkte

6. Marktwirtschaft (6 Punkte)

Nachfolgend finden Sie das Preis-Mengen-Diagramm von Luxusyachten.

Studieren Sie das Diagramm und beantworten Sie anschliessend die gestellten Fragen.

Kreuzen Sie bei den folgenden Aussagen zum Funktionieren eines Marktes und zu der Elastizität an,

ob diese richtig oder falsch sind. Korrigieren bzw. begründen Sie in jedem Fall.

R F Aussage

Sinkt der Preis, steigt die nachgefragte Menge.

Das Marktgleichgewicht verschiebt sich nach links.

Berichtigung, wenn falsch / Begründung, wenn richtig.

Die Preiselastizität der Nachfrage ist klein, da die Konsumenten auch

auf andere Luxusgüter ausweichen können.

Berichtigung, wenn falsch / Begründung, wenn richtig.

Würde der Staat eine Steuer auf Luxusyachten erheben, die der Käufer zu bezahlen hat,

würde dies ein Rückgang der nachgefragten Menge bedeuten.

Berichtigung, wenn falsch / Begründung, wenn richtig.

2

2

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acht

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Angebot

Menge an Luxusyachten

Nachfrage

(1.5.4.3)

nach rechts

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Richtig, da die Steuer den Preis erhöht.

Page 19: WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT...ABSCHLUSSPRÜFUNGEN 2014 KAUFFRAU UND KAUFMANN ZENTRALE PRÜFUNG BIVO – SCHULISCHER TEIL ... Bezeichnung Basis Ansatz Betrag in CHF Gesamt Monatsgehalt

Punkte 19 Punkte

7. Parteien und Ökologie (7 Punkte)

Seit 1972 produziert das Kernkraftwerk Mühleberg Strom. Nun ist der Entscheid gefallen, dass

es 2019 vom Netz gehen soll. Gemäss der Betreibergesellschaft BKW haben wirtschaftliche

als auch politische Gründe zu diesem Entscheid geführt. Zum einen müssten für einen weiteren

Langzeitbetrieb Nachrüstungsinvestitionen im dreistelligen Millionenbereich getätigt werden.

Aufgrund des tiefen Strompreises wäre eine solche Ausgabe aber unternehmerisch nicht zu

rechtfertigen. Zum anderen gibt es Initiativen auf kantonaler und nationaler Ebene, welche

Mühleberg sofort abschalten wollen. Das Risiko ist einfach zu hoch für den Betreiber. Somit

werden in den verbleibenden Jahren nur noch Investitionen getätigt, um den Mindeststandard

der Sicherheitsmassnahmen bis 2019 zu erhalten.

a) Welche Bundesratspartei ist eine klare Befürworterin der Abschaltung des Kernkraftwerks?

Nennen Sie diese (Abkürzung möglich) und begründen Sie.

Politische Partei:

Begründung:

Die SVP ist der Meinung, dass der Stromverbrauch in Zukunft steigen wird. Neben dem Ausbau

der Wasserkraftproduktion möchte die Partei auch ein neues Kernkraftwerk in Betrieb nehmen,

um der Nachfrage gerecht zu werden. Erst wenn das Volk das neue Kraftwerk ablehnt, will die Partei

über Stromimporte nachdenken.

b) Für was steht die Abkürzung SVP? Kreuzen Sie an.

Schweizerische Volkspartei Soziale Volkspartei

Sozialistische Volkspartei Schweizerische Verbandspartei

c) Warum befürwortet die SVP den Bau eines neuen Kernkraftwerks? Formulieren Sie zwei Sätze.

Begründung:

d) Durch ein Erdbeben wurde das japanische Kernkraftwerk Fukushima schwer beschädigt. Nennen Sie

zwei wichtige aus dem Vorfall resultierende Probleme, mit welchen die Region nun zu kämpfen hat.

Probleme der Region:

2

2

1

2

6. Marktwirtschaft (6 Punkte)

Nachfolgend finden Sie das Preis-Mengen-Diagramm von Luxusyachten.

Studieren Sie das Diagramm und beantworten Sie anschliessend die gestellten Fragen.

Kreuzen Sie bei den folgenden Aussagen zum Funktionieren eines Marktes und zu der Elastizität an,

ob diese richtig oder falsch sind. Korrigieren bzw. begründen Sie in jedem Fall.

R F Aussage

Sinkt der Preis, steigt die nachgefragte Menge.

Das Marktgleichgewicht verschiebt sich nach links.

Berichtigung, wenn falsch / Begründung, wenn richtig.

Die Preiselastizität der Nachfrage ist klein, da die Konsumenten auch

auf andere Luxusgüter ausweichen können.

Berichtigung, wenn falsch / Begründung, wenn richtig.

Würde der Staat eine Steuer auf Luxusyachten erheben, die der Käufer zu bezahlen hat,

würde dies ein Rückgang der nachgefragten Menge bedeuten.

Berichtigung, wenn falsch / Begründung, wenn richtig.

2

(1.5.4.13)

(1.5.4.13)

(1.5.4.12)

SP (falsch: Grüne)

Der Partei liegt die Gesundheit der Menschen am Herzen. Andere, sinnvolle Lösungen auch gelten lassen

Der SVP ist die Eigenständigkeit der Schweiz sehr wichtig. Durch die Absicherung

mit einem neuen Kraftwerk will sie die Unabhängigkeit gegenüber dem Ausland wahren.

Radioaktivität belastet das Grundwasser und Meerwasser und somit die Nahrungsmittel (Pflanzen, Fische)

Menschen werden krank durch die hohe radioaktive Belastung

Ausfallender Tourismus

Imageschaden

Weitere Schülerantworten gelten lassen.

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20 Punkte

Punkte Note

184–200 6

166–183 5,5

148–165 5

130–147 4,5

110–129 4

90–109 3,5

72–89 3

54–71 2,5

36–53 2

18–35 1,5

0–17 1

NOTENSKALA