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Verantwortung auf und neben dem Platz Werte stiften Magazin für Stifter, Stiftungen und engagierte Menschen www.werte-stiften.de 12.2014 . 6. Jahrgang 5,80 Euro Warum sich Fußballprofi Stephan Fürstner als Stifter engagiert Verantwortung auf und neben dem Platz Ein Lächeln reicht als Dank! Mit Hilfe von strahlemaennchen.de werden Träume Wirklichkeit Gezielte Hilfe in der Not Ärzte ohne Grenzen leistet medizinische Nothilfe in Krisen- und Kriegsgebieten

Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

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Page 1: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

Verantwortung aufund neben dem Platz

Werte stiftenMagazin für Stifter, Stiftungenund engagierte Menschen

www.werte-stiften.de12.2014 . 6. Jahrgang

5,80 Euro

Warum sich Fußballprofi Stephan Fürstner als Stifter engagiert

Verantwortung aufund neben dem Platz

Ein Lächeln reicht als Dank! Mit Hilfe von strahlemaennchen.de werden Träume Wirklichkeit

Gezielte Hilfe in der NotÄrzte ohne Grenzen leistetmedizinische Nothilfe inKrisen- und Kriegsgebieten

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Werte stiften z 3

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

das Jahr neigt sich zu Ende und die Stimmung in Deutsch-

land ist was die wirtschaftliche Lage angeht gar nicht so

weihnachtlich oder im Ausblick optimistisch für das kom-

mende Jahr 2015. Die anfängliche Euphorie zu Beginn des

Jahres 2014 ist in der Zwischenzeit verflogen, wenn es

auch übertrieben sein dürfte, jetzt schon von einem

schmerzhaften Abschwung zu sprechen. Die Pflanze Kon-

junktur zeigt sich zwar etwas welk, dürfte sich aber als das

bereits in der Vergangenheit so oft zitierte „zarte Pflänz-

chen der Konjunktur“ wieder als so robust erweisen, dass

es sich wieder erholen und weiter wachsen wird. Zwar

glauben die meisten Konjunkturforscher, dass das Wachs-

tum in Deutschland nur noch bei einem Plus von 1,3 Pro-

zent liegen wird, aber im Vergleich zu den anderen euro-

päischen Staaten ist das noch ein stolzer Wert. Es gab Jahre,

da wurde ein Wachstum von über einem Prozent schon

fast bejubelt. So erwartet denn auch die EU-Kommission

ein Wachstum von nur noch 0,8 Prozent in den 18 Euro-

Ländern. Aus diesem Grund verlangen die Politiker in Brüs-

sel denn auch von der Bundesrepublik mehr Investitionen,

da ja die staatliche Verschuldung schließlich nicht alar-

mierend sei.

Einer der Motoren der Konjunktur ist und bleibt in

Deutschland der Verbraucher. Bei diesen ist die Stimmung

wieder deutlich verbessert und gerade das Weihnachtsge-

schäft verspricht vor allem dem Handel wieder volle Kas-

sen. Dass die Deutschen nicht auf ihrem Geld sitzen blei-

ben, zeigt nicht nur ihre Ausgabefreudigkeit, sondern auch

das Spendenjahr 2014. Bereits bis Mitte des Jahres wurden

rund 2,7 Milliarden Euro gespendet. Damit lag das private

Spendenaufkommen mit einer Steigerung von 4,6 Prozent

deutlich über dem Vorjahreszeitraum. Rund 16,2 Millionen

Personen, also knapp ein Viertel der deutschen Bevölke-

rung spendeten bis dahin an gemeinnützige Organisatio-

nen oder Kirchen.

Ein drittes Indiz der Ausgabefreudigkeit der Deutschen

sind die Stiftungen. Mit 17 Milliarden Euro bei den Ausga-

ben zur Verwirklichung der Stiftungszwecke ist Deutsch-

land führend. Europaweit geben Stiftungen 53 Milliarden

Euro jährlich für gemeinnützige Zwecke aus. Das Gesamt-

vermögen aller Stiftungen in Europa wird aktuell auf etwa

433 Milliarden Euro geschätzt. Im Schnitt ist eine Stiftung

in Deutschland mit einem Kapital von 330.000 Euro aus-

gestattet und schüttet jährlich 20.000 Euro aus. Allerdings

ist die Verteilung höchst unterschiedlich: Nur 0,8 Prozent

der bundesdeutschen Stiftungen haben ein Kapital von

über 100 Millionen Euro, 72,4 Prozent liegen dagegen

unter einer Million. Bekannt sind eben einmal mehr die

großen Stiftungen und es wird auch fast nur von ihnen ge-

sprochen und berichtet. Aber das Gros der Stiftungen be-

steht aus den mittleren und kleineren Vermögen. Nicht nur

deshalb ist eben das Stiftungswesen so breit gefächert.

Möge es auch im neuen Jahr so bleiben.

In diesem Sinne

Dr.Wolf-R. Scharff

Chefredakteur

[email protected]

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4 z Werte stiften

Portraits8 Gezielte Hilfe in der Not

Ärzte ohne Grenzen leistet medizinische

Nothilfe in Krisen- und Kriegsgebieten

14 Verantwortung auf und neben dem Platz

Warum sich Fußballprofi Stephan Fürstner

als Stifter engagiert

Meldungen16 Aktion Deutschland Hilft

16 Eine sichere Zukunft für Orang-Utans und Elefanten

17 In Deutschland einzigartig

17 Weihnachtslieder und Märchen

18 Stifterinitiative Erlangen gegründet

18 Neuer Förderlotse erscheint

18 Heidi Klum im Kinderdorf

18 Band Aid: Popstars unterstützen mit

Weihnachts-Hit den Kampf gegen Ebola

Aktuelles19 „Ich komme in die Zwischenräume“

Eine Stiftung für das Wohl von Geschwisterkindern

20 Traditionelle Weihnachtsauktion zugunsten

der Sky Stiftung

Nicole Zubayr im Interview mit Werte Stiften

21 Stiftung „Zukunft stiften“ gegründet

22 Entwicklungsgeld

24 Waisenhä�user im Kern des Aufstandes

Einrichtungen in Burkina Faso in Gefahr

25 128.000 Euro veredeln die Kunst

Stiftergemeinschaft der Sparkasse Erding - Dorfen

26 15 Jahre Sparkassenstiftung der Erzgebirgssparkasse

27 Stiftung „Feuer & Flamme“

28 Honduras – Fortsetzung eines Erfolgsmodells

30 Erleben, entdecken, erwachsen werden

im Landkreis Bamberg

Inhalt

Herausgeber (V. i. S. d. P.):Dieter Weisner ([email protected])Stephan Bühring ([email protected])

Verlag:Bühring und Weisner Verlagsgesellschaft GbRBayreuther Straße 1, 91054 ErlangenTelefon 0 91 31.5 30 20-83, Fax 0 91 31.5 30 20-89www.werte-stiften.de, [email protected]

Chefredakteur:Dr. Wolf-R. Scharff ([email protected])

Redaktion:Dieter Weisner, Stephan Bühring, Michael Kniess, Andrea Löb, Katrin Mayer

Autoren:Helge Neuschwander-Lutz, Niclaus Bergmann

Anzeigen:Monika Rockrohr ([email protected])Petra Lutter ([email protected])Telefon 0 91 31.5 30 20-83

Produktion:bühring design und werbeagentur, Erlangenwww.buehring-media.de

Abonnement:Jahresabonnement Deutschland 22 Euro frei Haus

Auflage 10.000 Stü� ck. Werte stiften erscheint vier Mal imJahr. Es gelten die AGB der Bühring und Weisner Verlags-gesellschaft GbR und die Anzeigenpreisliste vom01.01.2011

Impressum

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Werte stiften z 5

Page 6: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

31 20 Jahre forschen, helfen, heilen

Frankfurter Stiftung für krebskranke Kinder

begeht 20-jähriges Jubiläum

32 Gemeinsam Zukunft schenken

Stiftergemeinschaft der Sparkasse Nürnberg

33 Seid stark und sagt nein!

Gemeinnützige Stiftung der Sparkasse Bad Kissingen

Berichte und Kampagnen34 Ein Lächeln reicht als Dank!

Mit Hilfe von strahlemaennchen.de

werden Träume Wirklichkeit

36 Werte weitergeben und Gutes bewirken

Mit einem Vermächnis in der Zukunft wirken

38 Notfallpädagogik

Pädagogische Erste Hilfe in Krisengebieten

39 Damit aus Not Perspektive wird

40 Gemeinsam können wir die Welt verändern

Stiftung Weltmission fördert Projekte weltweit

41 Lernen und dazulernen

Die Arbeit der Stiftungswelt professionalisieren

42 Bildung für die Zukunft

Diaconia Internationale Hilfe e.V.

43 Der Spezialist für Wohnimmobilien

ZBI bietet Wohnimmobilien für Fonds-

als auch Direktimmobilienanleger

Inhalt

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Page 8: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

8 z Werte stiften

Was im Dezember 2013 mit der Erkrankung eines zweijähri-

gen Kindes in einem Dorf in Guinea/Westafrika begann, hat

sich mittlerweile zu einer rasant ausbreitenden Epidemie ent-

wickelt. Bereits im März 2014 hatte die Organisation Ärzte

ohne Grenzen die Öffentlichkeit darauf aufmerksam ge-

macht, dass sich das Ebola-Fieber unkontrolliert in Guinea

ausbreitet. Die Angst vor dem Ebola-Virus wächst weltweit.

Der derzeitige Ausbruch in Westafrika ist der größte seit der

Entdeckung des Virus im Jahre 1976. Nie zuvor hatte sich die

Krankheit so weiträumig ausgebreitet oder war die Anzahl

der Infizierten und der an der Krankheit gestorbenen so

hoch. Mangelnde Kenntnisse über die Krankheit, die gute Ver-

kehrsinfrastruktur Westafrikas, welche den Einheimischen

Reisen über die Landesgrenzen hinaus ermöglicht und lan-

desübliche Trauerzeremonien sind einige der Gründe, die für

die Ausbreitung des Virus in Westafrika verantwortlich ge-

macht werden. Ebola ist eine der tödlichsten Krankheiten.

70 bis 90 Prozent aller Infizierten sterben. Derzeit gibt es

keine geeigneten Medikamente oder Impfstoffe, welche

Ebola heilen oder den Ausbruch verhindern können. Hinzu

kommt, dass die Unterscheidung von anderen Krankheiten

schwierig ist. Nur Labortests geben Gewissheit. Mittlerweile

stehen Hilfsorganisationen einer Flut von Erkrankten gegen-

über, der sie sich nicht mehr gewachsen fühlen. In den be-

troffenen Gebieten fehlt es an medizinischem Personal, Aus-

rüstung und Materialien. Seit März setzt sich die Organisa-

tion Ärzte ohne Grenzen für die Bekämpfung der Krankheit

ein. Die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Orga-

nisation leistet seit über 40 Jahren medizinische Nothilfe in

Krisengebieten. Sie tritt dann ein, wenn durch Naturkata-

strophen oder durch Menschen verursachte Krisen das na-

tionale Gesundheitssystem eine Versorgung der Bevölkerung

nicht mehr gewährleisten kann oder möchte.

Vielfältige Aufgabenbereiche

Immer wieder geraten Menschen auf der Welt aufgrund

von Naturkatastrophen, Epidemien oder Kriegen in Not. Die

private internationale Organisation Médicins Sans Frontiè-

res/Ärzte ohne Grenzen hat es sich zur Aufgabe gemacht, hu-

manitäre Nothilfe zu leisten. Dabei agiert sie nach den in den

Genfer Konventionen festgelegten Prinzipien der Unpartei-

lichkeit, Unabhängigkeit und Neutralität. Jeder Notleidende,

der Hilfe bedarf, erhält diese. Die ethnische Herkunft, religiöse

oder politische Überzeugung des Betroffenen spielt hier

keine Rolle. Seit der Gründung im Jahre 1971 ist ein welt-

weites Netzwerk bestehend aus 23 nationalen bzw. regiona-

len Mitgliedsverbänden entstanden. Die Organisation bietet

jeweils die medizinische Hilfe an, welche in dem in Not ge-

ratenen Land aktuell benötigt wird. Die Hilfeleistungen rei-

chen von der Durchführung von Impfkampagnen, dem Be-

treiben von Ernährungszentren für Mangelernährte, der Be-

handlung von Infektionskrankheiten, psychologischer Hilfe,

Gesundheitsprävention bis hin zur Ausbildung von lokalen

Mitarbeitern. Lebensrettende Maßnahmen stehen immer an

oberster Stelle.

Zurzeit werden Projekte in 70 Ländern betrieben. Die Not-

hilfe wird nur so lange durchgeführt, bis die Lage in dem Land

wieder stabil ist und die medizinische Versorgung seitens lo-

kaler Gesundheitseinrichtungen oder anderer Organisationen

gesichert ist. Ärzte ohne Grenzen strebt eine kontinuierliche

Gezielte Hilfe in der NotÄrzte ohne Grenzen leistet medizinische Nothilfe in Krisen- und Kriegsgebieten

von Andrea Löb

Portraits

Foto: Sylvain Cherkaoui/COSMOS

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10 z Werte stiften

Portraits

Verbesserung der Qualität ihrer Arbeit an. Im Laufe der letzten

Jahrzehnte sind viele medizinische Abläufe standardisiert und

zahlreiche Handbücher veröffentlicht worden. Diese werden

regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht. Resultierend aus

der langjährigen Erfahrung im Bereich humanitärer Hilfe wur-

den rund 500 unterschiedliche Notfall-Kits entwickelt. Diese

Materialkästen sind auf den Bedarf verschiedenster Krisensi-

tuationen zugeschnitten. Beispielsweise gibt es ein Kit für

eine „Basisversorgung“. Mit diesem Kit kann man drei Monate

lang 1.000 Menschen medizinisch versorgen. Es enthält unter

anderem Antibiotika, Schmerzmittel und Verbandsmaterial. Be-

reits fertig gepackt, lagern die Kits in Logistikzentren und sind

jederzeit abrufbereit.

Missstände öffentlich machen

Ärzte ohne Grenzen setzt sich dafür ein, dass auch Men-

schen in ärmeren Ländern die bestmögliche medizinische Ver-

sorgung erhalten. Aufgrund eingeschränkter finanzieller Mit-

tel stoßen die Helfer bei ihrer Arbeit jedoch immer wieder an

ihre Grenzen. Oft fehlt es an ausreichend medizinischen In-

strumenten, Impfstoffen und Medikamenten. Da die Erfor-

schung und Entwicklung bestimmter tropischer Erkrankun-

gen für Firmen nicht immer lukrativ und gewinnbringend ist,

ist auch das Interesse daran gering. Einige bereits vorhandene

lebensnotwendige Medikamente hingegen sind für Hilfsor-

ganisationen und Patienten in ärmeren Ländern einfach zu

teuer. Einer der Gründe für die Überteuerung von Medika-

menten ist das globale Patentsystem, welches hohe Medika-

mentenpreise und die Monopolstellung von Originalherstel-

lern möglich macht. Seit 1999 setzt sich die Organisation mit

ihrer Medikamentenkampagne für die Senkung der Kosten

bereits bestehender Medikamente und für die Erforschung

von neuen Medikamenten für vernachlässigte Krankheiten

ein. Zusätzlich verfolgt die Organisation das Ziel, dass bei der

humanitären Hilfe die Prinzipien der Unabhängigkeit, Unpar-

teilichkeit und Neutralität eingehalten werden. Dafür möchte

sie ein stärkeres Bewusstsein in der Politik und Gesellschaft

schaffen. Ärzte ohne Grenzen macht die Öffentlichkeit auf

Missstände aufmerksam, wenn zum Beispiel Regierungen hu-

manitäre Hilfe zum Erreichen eigener politischer und militä-

rischer Ziele missbrauchen und sucht das Gespräch mit den

Verantwortlichen.

Ein Team mit vielen Gesichtern

Zurzeit arbeiten mehr als 30.000 Mitarbeiter für die Hilfs-

organisation. 85 Prozent der Einsatzkräfte sind Einheimische

aus den Krisengebieten und 15 Prozent sind internationale

Helfer. Rund 60 Prozent des Einsatzteams von Ärzte ohne

Grenzen besteht aus Ärzten und anderem medizinischen

Fachpersonal (Pflegepersonal, Labormitarbeiter, etc). Damit

Nothilfe schnell und reibungslos ablaufen kann, verstärken

Mitarbeiter mit einer technischen Ausbildung in der Logistik

und im Bereich Wasser und Sanitäres das Team. Zu Logistikern

zählen zum Beispiel Elektriker, IT-Spezialisten, Buchhalter und

Materialverwalter. Diese Helfer schaffen geeignete Rahmen-

bedingungen für die medizinische Versorgung zum Beispiel

die Bereitstellung von Zelten für die Krankenversorgung o.ä.

Sie machen eine genaue Planung, kontinuierliche Kosten-

übersicht und einen schnellen Transport von Materialien mög-

lich. Ein Bewerber muss bereit sein, sich bei der Organisation

für mindestens neun Monate zu verpflichten. Der Zeitraum

des Einsatzes ist von der Dauer und dem Bedarf im jeweili-

gen Hilfsprojekt abhängig. Während ihres Aufenthalts erhal-

ten die Helfer pro Monat eine geringe Aufwandsentschädi-

gung und haben Kost und Logis frei. Vor dem Einsatz in einem

Krisengebiet werden die Hilfskräfte ausführlich über vor-

herrschende Gefahren und Risiken aufgeklärt. Daraufhin dür-

fen sie selbst entscheiden, ob sie einem Einsatz dort zustim-

men oder nicht.

Für den Notfall gerüstet

Wenn irgendwo auf der Welt „Not am Mann“ ist und ein

Land von einer Katastrophe heimgesucht wird, hat das meist

fatale Folgen für die Bevölkerung. Häufig bricht die gesamte

Infrastruktur zusammen und es fehlt überall am Nötigsten.

Dann ist schnelle Hilfe gefragt, um das Ausmaß und die Folgen

so gering wie möglich zu halten. Sobald Ärzte ohne Grenzen

von einem solchen Unglück erfährt, schickt die Organisation

ein kleines Team bestehend aus einer medizinischen Fach-

kraft und einem Logistiker in das Krisengebiet. Innerhalb von

24 bis 48 Stunden ist das Team vor Ort, um sich ein genaues

Bild über das Ausmaß der Katastrophe zu machen. Anhand

Foto: Martin Zinggl

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Werte stiften z 11

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12 z Werte stiften

Portraits

klar festgelegter Indikatoren

werden Informationen zur

Einschätzung der Lage einge-

holt. Dazu zählen beispiels-

weise Informationen über die

Bedürfnisse der Menschen,

die Mittel und potentiellen

Partner vor Ort, die logisti-

sche Durchführbarkeit, etc. In

der Regel ist dieser Prozess

nach drei Tagen abgeschlos-

sen. Basierend auf dieser

Grundlage wird dann ent-

schieden, ob und wann ein Nothilfeeinsatz durchgeführt wer-

den soll. Für die genaue Abwicklung des Einsatzes werden

Strategien und Ziele bestimmt. Diese werden auch während

der Projektdurchführung nie aus den Augen verloren und

überwacht. Nach dieser detaillierten Analyse reist das Ein-

satzteam mit den nötigen Materialien ins Land. Die Helfer wer-

den bereits im Vorfeld darüber informiert, was sie erwarten

wird. Die bereitstehenden Notfall-Kits ermöglichen ein

schnelles Handeln und können zeitig verschickt werden. Wäh-

rend des Projektes findet eine wöchentliche Evaluierung sei-

tens der Mitarbeiter statt. Die

Auswertung dieser Daten ent-

scheidet unter anderem dar-

über, wann ein Projekt been-

det werden soll oder ob Teile

des Projektes verändert wer-

den müssen. Zusätzlich hält

die Organisation Rücksprache

mit Partnern vor Ort wie die

Hilfsaktion von der Bevölke-

rung angenommen wird und

wie die Sicherheitslage aus-

sieht. All diese Kriterien flie-

ßen in die Einschätzung mit ein. Des Weiteren werden lokale

Mitarbeiter von der Hilfsorganisation ausgebildet, damit diese

irgendwann die medizinische Versorgung eigenständig über-

nehmen können.

Damit Menschen in Krisengebieten eine optimale medi-

zinische Versorgung erhalten können, braucht die Organisa-

tion qualifizierte Mitarbeiter und Spenden: Spendenkonto bei

der Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE72 3702 0500 0009

7097 00. u

8 www.aerzte-ohne-grenzen.de

Foto: Caitlin Ryan msf

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Werte stiften z 13

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14 z Werte stiften

Verantwortung aufund neben dem PlatzWarum sich Fußballprofi Stephan Fürstner als Stifter engagiert

von Michael Kniess

Portraits

„Ein solches Leben ist ein Privileg“, sagt Stephan Fürstner. Der

27-jährige gebürtige Münchner ist Fußballprofi. Seit 2009

spielt er bei der SpVgg Greuther Fürth, zuvor stand er beim

FC Bayern München unter Vertrag. Stephan Fürstner ist ein

Mensch, der Verantwortung übernimmt. Auf dem Platz und

auch außerhalb. „Profifußballer zu sein“, sagt er, „ist ein Pri-

vileg. Uns geht es verdammt gut. Wir haben unser Hobby zum

Beruf gemacht, verdienen gutes Geld und stehen jedes Wo-

chenende im Rampenlicht.“

Selbst auf der Sonnenseite des Lebens stehen und dabei

anderen zu helfen, denen es weniger gut geht als einem selbst

– diese Intention hat den Fußballprofi zum Stifter werden las-

sen. Im November 2012 gründete Stephan Fürstner unter

dem Dach der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Dachau die

„Stephan Fürstner-Stiftung“. „Ich möchte der Gesellschaft

etwas zurückgeben und Menschen helfen, denen es nicht so

gut geht, wie mir und so auch meiner sozialen Verantwortung

gerecht werden“, sagt er. Dass es ihm dabei nicht um eine

bloße PR-Geschichte geht, beweist nicht nur die Tatsache, dass

der bescheidene Kicker die Stammeinlage zu seiner Stiftung

aus eigener Tasche bezahlt hat.

Auch die Auswahl des mit den Stiftungsmitteln unter-

stützten Projekts spricht für sich. „Ich wollte eine Einrichtung

unterstützen, die vor Ort ist, damit ich mich selbst aktiv ein-

bringen kann“, sagt Stephan Fürstner. Mit seiner Stiftung un-

terstützt er deshalb die „Elterninitiative krebskranker Kinder

„Ich möchte der Gesellschaft etwas zurückgeben und Menschen helfen, denen es nicht so gut geht, wie mir und so auch meiner sozialen Verantwor-tung gerecht werden“: Stephan Fürstner ist ein Mensch, der Verantwortung übernimmt. Auf dem Platz und auch außerhalb als Stifter.

Foto: Greuther Fürth

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Portraits

Nürnberg“. „Die Arbeit der Menschen dort hat mich tief be-

eindruckt“, berichtet er von seinen Besuchen vor Ort. „Ich

möchte gerne dazu beitragen, dass die Kinder trotz der

schrecklichen Diagnose und der oft langwierigen Behand-

lung, eine möglichst angenehme Zeit verbringen.“

Der Grundstein für sein sozialesEngagement wurde früh gelegt

In intensiven Gesprächen hat sich der Jungstifter im Vor-

feld mit den Verantwortlichen und auch vor Ort in der Klinik

von der Arbeit der Elterninitiative überzeugt und ist sich si-

cher, dass hier jeder Cent absolut richtig angelegt ist. Seit in-

zwischen mehr als 30 Jahren kümmert sich die Elterninitiative

um Kinder, die auf der onkologischen Station der

Cnopf’schen Kinderklinik in Nürnberg untergebracht sind.

Sie veranstalten Feiern, unternehmen Ausflüge. Sie richten die

Station ein, besorgen Spielsachen.

Aus den Spenden werden Fachkräfte bezahlt, die sich um

die kleinen Patienten kümmern. Die Elterninitiative unter-

stützt zudem Mütter und Väter, die in wirtschaftliche Not ge-

raten, bietet günstige Übernachtungsmöglichkeiten an und

unterhält eine Ferienwohnung am Schliersee, in der sich die

Kinder gemeinsam mit ihren Eltern nach der Therapie erho-

len können. Um nun möglichst viel helfen zu können, hofft

der Profi mit seinem Bekanntheitsgrad auf weitere Unter-

stützer. „Ob Spende oder Zustiftung, das muss jeder selbst

entscheiden und ergänzt: „Es ist auch nicht relevant, ob je-

mand viel oder wenig gibt. Ich freue mich über jeden Cent.“

Auch aktuelle und ehemalige Mit- und Gegenspieler un-

terstützen Stephan Fürstner hinsichtlich seines sozialen En-

gagements. Jede Woche wird im Internet ein bei einem Spiel

getragenes Fußballtrikot zugunsten der Stiftung versteigert.

Im Fundus befinden sich wahre Goldstücke, etwa Trikots von

Bastian Schweinsteiger, David Alaba oder Manuel Neuer. „Auf

diese Weise kann man sich selbst vielleicht einen kleinen

Traum erfüllen und damit gleichzeitig etwas Gutes für andere

tun“, hofft Stephan Fürstner auf zahlreiche Gebote.

Die Idee zur Stiftungsgründung kam dem Mittelfeldspie-

ler beim Besuch des Familienhauses der Elterninitiative vor

zwei Jahren. Der Grundstein für sein soziales Engagement

wurde aber schon weitaus früher gelegt: Direkt nach der Un-

terzeichnung seines ersten Profivertrags beim FC Bayern

München stand eine Reise mit der Mannschaft nach Indien

an. Das Team des Rekordmeisters besuchte ein Waisenhaus

und zu Stephan Fürstners riesiger Überraschung hing an der

Wand im Zimmer eines Jungen nicht etwa ein Foto von Meh-

met Scholl oder von Oliver Kahn, sondern von ihm selbst. Ein

Schlüsselmoment, der ihn Verantwortung übernehmen ließ,

auch außerhalb des Fußballplatzes. u

8 www.stephanfuerstner-stiftung.de

Page 16: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

16 z Werte stiften

Meldungen

Aktion Deutschland HilftUnterstütztung für Flüchtlinge

aus Syrien und Nordirak

Rückblick: 6. April 2014. Während Deutschland über das am

Vortag verkündete Aus von „Wetten dass…?“ diskutiert, än-

dert sich in etwa 2.700 Kilometer Entfernung das Leben von

Habib grundlegend – von einer Sekunde auf die andere: Der

sechsjährige Junge lebt in Aleppo, also mitten im syrischen

Kriegsgebiet. Der 6. April wird sein Schicksalstag: Unmittel-

bar neben Habib schlägt eine Granate ein – und zerfetzt sein

Bein.

In Syrien konnte man Habib nicht helfen. Also floh seine

Mutter mit ihrem verletzten Jungen über die Grenze in die

Türkei. Dort konnte er im Feldhospital von Malteser Inter-

national erfolgreich therapiert werden. Die Malteser sind nur

eine von vielen Mitgliedsorganisationen von Aktion Deutsch-

land Hilft, die in der Region Flüchtlingen helfen. Das Bünd-

nis unterstützt sowohl Menschen aus Syrien, als auch aus

dem Norden des Irak – die erbitterten Kämpfe und der Ter-

ror der IS-Milizen haben sie dazu gezwungen, ihre Heimat

zurückzulassen.

Beispiel Nordirak: Hier haben die Bündnispartner drin-

gend benötigte Medikamente in die Region gebracht. Es wer-

den Notunterkünfte errichtet, um die Menschen vor dem

nahenden Winter zu wappnen. Natürlich werden Nah-

rungsmittel und Trinkwasser ausgegeben. Und man baut Kin-

derschutzzentren auf, um traumatisierten Kindern bei der

Verarbeitung ihrer

Erlebnisse zu helfen.

Doch zurück zu

Habib: Der Sechsjäh-

rige sehnt sich nach

seinem Vater, der mit

Habibs Geschwi-

stern aus Aleppo aufs

Land geflohen ist

und dort in einem

Zelt lebt. Zukunft: un-

gewiss. Spenden-

konto: IBAN DE62

3702 0500 0000

1020 30 u

8 www.aktion-deutsch-

land-hilft.de

Zoologische Gärten haben eine enorme Bedeutung für den

internationalen Artenschutz. Der Verlust natürlicher Lebens-

räume ist seit langem als Hauptursache für die Bedrohung der

biologischen Vielfalt erkannt. Und doch stellen sich die Men-

schen kaum der Verantwortung, die sie angesichts der stetig

wachsenden globalen Vernetzung auch für die Geschehnisse

in den Ursprungsländern exotischer Tiere haben. Die zuneh-

mende Naturentfremdung – insbesondere in den Städten –

stellt zoologische Gärten wie den Hamburger Tierpark Ha-

genbeck vor große Aufgaben. Hagenbeck nimmt diese Her-

ausforderung an und nutzt das Interesse und die Begeisterung

der Menschen für die Tierwelt, um mit pädagogischen Pro-

grammen und gezielter Informationsarbeit eine breite Öf-

fentlichkeit für den Natur- und Artenschutz zu sensibilisieren.

In koordinierten Erhaltungszuchtprogrammen werden

viele vom Aussterben bedrohte Tierarten gezüchtet. Ob Su-

matra-Orang-Utan, Asiatischer Elefant oder Südamerikanischer

Riesenotter, sie alle haben bei Hagenbeck ein Refugium ge-

funden.

Die Stiftung Hagenbeck steht für den Erhalt von Fauna

und Flora, sie steht für den Schutz der natürlichen Lebens-

räume. Nur so kann Natur- und Artenschutz sinnvoll und ganz-

heitlich kombiniert werden. Die Stiftung Hagenbeck bietet

vielfältige Möglichkeiten, sich für den Natur und Artenschutz

und damit für das Leben in seiner Vielfalt zu engagieren. Spen-

denkonto bei der Hamburger Sparkasse, IBAN: DE36 2005

0550 1280 221001. u

8 www.hagenbeck.de

Eine sichere Zukunft fürOrang-Utans und Elefanten

Die Stiftung Hagenbeck nutzt dieKompetenz des traditionsreichen Hamburger

Tierparks und setzt sich für den Erhaltbedrohter Tierarten ein.

Foto: Hagenbeck

Habib ist bei seiner Phy-siotherapeutin in denbesten Händen. Foto:Malteser International

Page 17: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

Meldungen

In Deutschland einzigartigDer Weihnachtshilfe-Fondder Deutschen AIDS-Stiftung

Weihnachtsbaum, Geschenke, Weihnachtsschmuck und Stol-

len – das gehört für die meisten zu einem richtigen Weih-

nachtsfest dazu. Für bedürftige Familien, deren Alltag die HIV-

Infektion bestimmt, ist dies aber oft nur ein Wunsch. Sie haben

keine Reserven für „Extras“.

Deshalb hat die Deutsche AIDS-Stiftung vor zwölf Jahren

einen Weihnachtshilfe-Fonds eingerichtet, der in Deutschland

einzigartig ist. Schon ab Ende Oktober gehen in BonnAnträge

von Familien ein. Etwa 500 Hilfsanfragen aus ganz Deutsch-

land werden es bis kurz vor den Festtagen sein. Eine nachge-

wiesen bedürftige Familie erhält 90 Euro für ein Kind, für

jedes weitere Kind 30 Euro – schnell und unbürokratisch. So

sorgt die Deutsche AIDS-Stiftung dafür, dass zu Weihnachten

kleine Kinderwünsche wahr werden können. Um hier effek-

tiv helfen zu können, freut sich die Deutsche AIDS-Stiftung

über Spenden, Spendenkonto bei der Sparkasse KölnBonn:

IBAN DE85 3705 0198 0008 0040 04. u

8 www.aids-stiftung.de

Weihnachtsliederund Märchen

CD mit der Stimme von Karlheinz Böhm

Pünktlich zum Weihnachtsfest gibt

die „Stiftung Menschen für Men-

schen – Karlheinz Böhms Äthio-

pienhilfe“ eine CD heraus, die es

im Handel nicht zu kaufen gibt.

Darauf befinden sich Weihnachts-

lieder, gesungen von bekannten

Chören, wie dem Dresdner Kreuz-

chor, dem Thomanerchor Leipzig und dem Tölzer Knaben-

chor. Als Highlight enthält die CD zwei Märchen, die von Karl-

heinz Böhm gelesen werden. Unter allen Lesern verlosen wir

20 CDs. Melden Sie sich unter [email protected] unter

dem Stichwort „Weihnachts-CD“. Alle anderen unterstützen

mit dem Kauf dieser CD „Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe“.

Infos bei Stiftung Menschen fur Menschen, Brienner Straße

46, 80333 Munchen, Telefon 089 383979-60. u

8 www.menschenfuermenschen.de

Page 18: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

18 z Werte stiften

Meldungen

Anfang November besuchte Heidi Klum während eines Kurz-

besuches in ihrer Heimatstadt Bergisch Gladbach das Betha-

nien Kinderdorf in Refrath. Seit 13 Jahren pflegt Heidi Kon-

takte zum Kinderdorf. Diesmal besuchte sie die Kinderdorffa-

milie von Sr. Agnes und traf dort auf die inzwischen 16-jährige

Cheyan wieder. Im Kinderdorf gibt es Bilder, wo Heidi wäh-

rend eines früheren Besuches die dreijährige Cheyan auf dem

Arm trägt. „Oh Cheyan“, sagte Heidi, „bist du groß geworden,

ich hätte dich fast nicht wieder erkannt“. Heidi kam völlig

überraschend und die Kinder staunten nicht schlecht. u

8 www.bethanien-kinderdoerfer.de

Heidi Klum im KinderdorfSeit 13 Jahren in Verbindung

Band Aid: Popstars unterstützen mitWeihnachts-Hit den Kampf gegen Ebola

Der irische Rockmusiker Bob Geldof und sein schottischer

Kollege Midge Ure nahmen gemeinsam mit populären Mu-

sikern wie One Direction oder Bono in London eine neue

Version von „Do They Know It's Christmas?“ auf. Das Lied

soll auch erstmalig auf Deutsch unter anderem mit dem

Toten Hosen-Sänger Campino und Max Herre interpretiert

werden. 1984 gab es das erste Band-Aid-Projekt, um mit den

Spenden die Hungersnot in Äthiopien zu lindern. 1989

wurde das Lied als „Band Aid II“ neu aufgenommen. 2004

wurde das nächste Projekt mit „Band Aid 20“ gestartet, um

Geld gegen die Hungersnot im Sudan zu sammeln. Heute

wollen sie mit der vierten Version den Kampf gegen das

Ebolavirus unterstützen – gemäß dem Motto: „Buy the song.

Stop the virus.“ („Kaufe das Lied. Stoppe das Virus.“). u

Heidi Klum mitten in der Kinderdorffamilie von Sr. Agnes mit Geschäfts-führer Werner Langfeldt und Kinderdorfleiter Martin Kramm (2.v.l).Foto: Bethanien Kinderdörfer

Die dritte Ausgabe des Fördermittelführers erscheint am 31.

Januar 2015 im Buchhandel. Er gibt Überblick über Förder-

möglichkeiten in verschiedenen Arbeitsbereichen und Inter-

essensgebieten wie Kunst und Kultur, Bildung, Naturschutz

und vieles mehr. Institutionen und Förderprogramme werden

anschaulich in Steckbriefen vorgestellt und zeigen alle ent-

scheidenden Aspekte auf einen Blick. Zusätzlich punktet der

Fördermittelführer mit hilf-

reichen Tipps direkt vom

Fachmann und berät mit de-

taillierten Analysen und lang-

jährigen Erfahrungen über

Erfolgschancen. Neugierig?

Wir verlosen drei Exemplare

des Fördermittelführers.

Schreiben Sie uns eine E-Mail

mit dem Stichwort „Förder-

mittelführer“ an info@werte-

stiften.de. Einsendeschluss

ist der 31. Dezember 2014. u

8 www.foerder-lotse.de

Neuer Förderlotse erscheint Fördermittelführer für gemeinnützigeOrganisationen erscheint Ende Januar

In der fränkischen Medizinstadt Erlangen haben die Friedrich-

Alexander-Universität (FAU), die Stadt- und Kreissparkasse, die

Hypo-Vereinsbank, die Burgerstiftung und die Stadt Erlangen

gemeinsam die Stifterinitiative Erlangen ins Leben gerufen. Ziel

dieses Zusammenschlusses ist es, zum Stiften zu motivieren,

den Stiftungsgedanken zu fördern und interessierte Stifter

fachlich zu beraten. Stiftungen, Unternehmen und private För-

derer können sich anschließen und Mitglied in der Stifterin-

itiative Erlangen werden. Kurz nach der Gründung der Initia-

tive im Juni erfolgte im Oktober der erste Erlanger Stiftertag.

Weitere Veranstaltungen sollen in losen Abständen folgen und

dabei „die Lust am Stiften geweckt werden“, aber auch um Stif-

tern die Möglichkeit zu geben über ihr ganz persönliches

Motiv eine Stiftung zu errichten zu sprechen. u

8 www.stifterinitiative-erlangen.de

Stifterinitiative Erlangengegründet

Fünf Partner rufen Initiative ins Leben

Page 19: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

Lisa und Tom sind zwei von über zwei Millionen Kindern und

Jugendlichen in Deutschland mit schwer behinderten oder

chronisch kranken Geschwistern. Es ist selbstverständlich, dass

sich die Eltern um das kranke Kind kümmern. Gesunde Ge-

schwister erfahren dadurch oft weniger Aufmerksamkeit und

zugleich lastet auf ihnen ständig der Druck, funktionieren zu

müssen, weil ja der Bruder oder die Schwester die Familie be-

reits genügend fordert. Viele Jungen und Mädchen wachsen an

dieser Aufgabe, andere halten der Belastung nicht stand.

Um die Unterstützung von Kindern wie Lisa und Tom und

ihren Eltern in ihrer besonderen Familiensituation geht es

der Novartis Stiftung FamilienBande. „Geschwisterkinder

werden oft übersehen“, so Irene von Drigalski, Geschäfts-

führerin der Stiftung. „Wir wollen, dass jedes Geschwisterkind

in seiner Nähe bei Bedarf ein passendes Angebot findet.“ Fa-

milienBande informiert Ärzte, Kostenträger, Politiker und die

breite Öffentlichkeit über die Situation von Geschwisterkin-

dern und was es an konkreten Hilfen gibt. „Wir sorgen au-

ßerdem dafür, dass betroffene Eltern und Geschwisterkinder

die Hilfe einfach finden, die es für sie schon gibt“, so von Dri-

galski. Hilfe zur Selbsthilfe ist der Ansatz der Stiftung.

Angebote speziell für Geschwisterkinder können unter-

schiedlich aussehen. Das sind zum Beispiel Literaturtipps und

Hinweise auf Vorträge. Und immer mehr Einrichtungen von

der Lebenshilfe bis zu Elternvereinen bieten Unterstützung.

Das geht von Freizeitangeboten bis zu regelmäßigen Ge-

schwistertagen/-Seminaren – also von einer Auszeit einmal

ganz ohne Rücksicht auf die kranken Geschwister bis zu be-

gleiteten Gesprächen in einem geschützten Raum.

Die speziellen Geschwisterkinder-Angebote sind dank Fa-

milienBande leichter zu finden – mehr als 230 stehen in der

Online-Suchmaschine der Stiftung zu – und es werden immer

mehr. Drigalski: „Wir haben das Ziel, dass es bundesweit in jeder

Region Anlaufstellen für Geschwisterkinder gibt – eine bunte

Deutschlandkarte mit vielen verschiedenen Angeboten.“ u

8 www.stiftung-familienbande.de

8 www.geschwisterkinder.de

8 www.geschwisterkinder-netztwerk.de

8 www.verbund-fuer-geschwister.jimdo.com

8 www.ispa-bunterkreis.de/projekt-geschwisterkinder

„Ich komme in die Zwischenräume“Eine Stiftung für das Wohl von Geschwisterkindern

Aktuelles

Wohnmobilverleih-Erlangen.de . Dompfaffstraße 122 . 91056 Erlangen . Tel. 0170.21 42 500 . [email protected]

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2015 im Vermietprogramm

Page 20: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

20 z Werte stiften

Aktuelles

Werte Stiften: Frau Zubayr, Weihnachten steht vor der Tür,

traditionell steigt die Spendenbereitschaft zur Adventszeit.

Planen Sie spezielle Aktionen?

Nicole Zubayr: Ja, seit dem 21. November läuft im Rahmen un-

seres großen Charity Advents bereits unsere traditionelle

Weihnachtsauktion zugunsten der Sky Stiftung, die wir in Ko-

operation mit dem Auktionsportal United Charity veranstal-

ten. Interessierte können unter www.sky.de/charity beson-

dere Erlebnisse und einzigartige Sammlerstücke wie zum Bei-

spiel signierte Fußballtrikots oder exklusive Tickets für Film-

premieren ersteigern. Darüber hinaus veranstalten wir am 3.

Dezember erstmals einen Spendentag auf unserem Sport-

nachrichtensender Sky Sport News HD. Zwischen 9 und 20

Uhr werden ver-

schiedene Förder-

projekte der Sky

Stiftung im laufen-

den Programm prä-

sentiert, zudem be-

grüßen wir promi-

nente Gäste im Stu-

dio. Über eine

Spendenhot l ine

haben Zuschauer

die Möglichkeit, die

Sky Stiftung mit

einer Spende zu un-

terstützen.

Und was passiert mit all den Einnahmen?

Alle Einnahmen aus dem Sky Charity Advent fließen der Sky

Stiftung zu, die davon wiederum gemeinnützige Sportprojekte

für Kinder und Jugendliche fördert.

Können Sie uns ein Beispiel geben? Was sind das für Projekte?

Wir haben ein Motto bei der Sky Stiftung: Jedes Kind hat ein

Recht auf Bewegung. Entsprechend fördern wir Initiativen,

die die junge Generation für ein sportlich aktives Leben be-

geistern, darunter zum Beispiel das sozialpädagogische Klet-

terprojekt „Neue Wege“ oder die interkulturelle Straßenfuß-

ballliga „buntkicktgut“. Ein besonderes Anliegen ist es uns,

Kinder und Jugendliche zu fördern, die aufgrund ihrer sozia-

len Situation oder einer körperlichen oder geistigen Behin-

derung häufig nicht die Möglichkeit haben, Sport zu treiben.

Erst vor kurzem haben wir daher auch ein neues Kooperati-

onsprojekt mit Special Olympics Deutschland und dem von

Franziska van Almsick gegründeten Verein …für Kinder e.V.

ins Leben gerufen, bei dem Kindern mit geistiger Behinde-

rung unter professioneller Anleitung das Schwimmen beige-

bracht wird.

Vielen Dank für das Gespräch! u

8 www.sky.de

Traditionelle Weihnachtsauktionzugunsten der Sky Stiftung

Nicole Zubayr, General Manager der Sky Stiftung im Interview mit Werte Stiften

Page 21: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

Werte stiften z 21

Aktuelles

Die Stiftungsidee entstand

in Zusammenarbeit des

Vereins Lebenshilfe mit

der Stadtsparkasse Augs-

burg. Vorstandsmitglied

Cornelia Kollmer er-

kannte die Notwendig-

keit, dass die Lebenshilfe

in Zeiten knapper öffent-

licher Kassen und gleich-

zeitig zunehmender Er-

fordernisse durch die In-

klusion mehr denn je auf

Gelder von außen ange-

wiesen ist. Die neue Stif-

tung ist deshalb ein zusätzliches Instrument, Geld für not-

wendige Projekte zu gewinnen. Die Lebenshilfe Augsburg er-

hofft sich durch die Stiftungsgründung vielfältige Unterstüt-

zung bei der Verwirklichung ihrer Projekte und eine größere

Verbreitung der Lebenshilfe-Idee.

Die Stiftung „Zukunft stiften“ fördert Menschen mit einer

geistigen Behinderung aller Altersstufen in Augsburg Stadt und

Land, damit sie entsprechend ihrer Bedürfnisse und Möglich-

keiten leben können sowie in ihrer persönlichen und sozia-

len Entwicklung gefördert werden. Stifter können im Haus der

Stifter bereits ab 25.000 Euro das, was ihnen am Herzen liegt,

individuell mit einer Namensstiftung unterstützen. Ob dabei

der eigene Name über das eigene Leben hinaus erhalten wird

oder mit der Namensgebung an Vorfahren oder Lebenspart-

ner erinnert werden soll, dies alles bestimmt der Stifter selbst.

Stifter können nicht nur Privatpersonen sein.Auch Unterneh-

men, gemeinnützige Organisationen oder Kommunen können

in die Stiftergemeinschaft aufgenommen werden.

Inklusion vor Ort

In der Brunnenschule werden Projekte umgesetzt, die mit

Hilfe der neuen Stiftung zukunftsfähig ausgebaut werden sol-

len. Die anwesenden Gäste des Pressetermins im November

konnten sich vor Ort durch Kontakt und Austausch mit zwei

Brunnenschülern über das Projekt „iPads für Unterstützte

Kommunikation“ informieren und dieses bewusst erleben.

Ralf Gallep, Geschäftsführer der Lebenshilfe Augsburg: „Be-

sonders für autistische Kinder und Jugendliche stellt das iPad

eine vielseitig einsetzbare

Hilfe zum Lernen und zur

Kommunikation dar, da es

intuitiv bedient werden

kann.“ Cornelia Kollmer,

Vorstandsmitglied der

Stadtsparkasse Augsburg,

freute sich, dass im Haus

der Stifter mit „Zukunft

stiften“ eine Stiftung ent-

standen ist, die behinder-

ten Menschen hilft, ihren

Integrationsgrad weiter

zu optimieren. Spenden-

konto: IBAN DE03 7205

0000 0000 0781 21, Verwendungszweck: Zukunft stiften. u

8 www.sska.de

Stiftung „Zukunft stiften“ gegründetLebenshilfe Augsburg errichtet neue Stiftung in der Haus der Stifter -

Stiftergemeinschaft der Stadtsparkasse Augsburg

Page 22: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

22 z Werte stiften

Aktuelles

Wie kann man die entwicklungspolitische Arbeit im Finanz-

sektor in Bildern einfangen – und dabei erklären, warum sich

die Sparkassen als größte Finanzgruppe Deutschlands auch

ohne geschäftliches Interesse in Ländern wie Ecuador, Ghana

oder Laos engagieren?

Dass Banken wichtig sind, hat nicht zuletzt die globale Fi-

nanz- und Bankenkrise der letzten Jahre gezeigt. In vielen Ent-

wicklungsländern weiß man, dass fehlende oder schlecht

funktionierende Banken ein großes Entwicklungshemmnis

darstellen. Viele Projekte in Entwicklungsländern bemühen

sich deswegen darum, ein funktionierendes Finanzsystem auf-

zubauen und den Menschen einen Zugang zu überlebens-

wichtigen Finanzdienstleistungen zu ermöglichen.

Im Jahr 1992 haben die deutschen Sparkassen eine eigene

Stiftung gegründet, deren Ziel die Hilfe beim Aufbau von lo-

kalen Banken in Entwicklungs- und Schwellenländern ist.Ak-

tuell führt die Sparkassenstiftung aus eigenen Mitteln, Spen-

den aus der Sparkassenfinanzgruppe und mit Zuschüssen öf-

fentlicher Geldgeber wie dem BMZ, der Weltbank oder der

KfW 34 Projekte in 31 Ländern durch. Dabei beschäftigt die

Stiftung mehr als 150 Mitarbeiter, mehr als 80 Prozent davon

vor Ort in Projektländern in Lateinamerika,Afrika oder Asien.

In den Projekten der Sparkassenstiftung geht es oft um sehr

anspruchsvolle Fragestellungen: die Entwicklung von neuen

Sparprodukten, den Aufbau eines nationalen Zahlungsver-

kehrssystem, die Einführung der Kreditvergabe an Kleinun-

ternehmen, die Entwicklung von Regulierungsmaßnahmen

für Mikrofinanzinstitute oder auch die Verbesserung der fi-

nanziellen Grundbildung für Jugendliche. Personalentwick-

lung und Training für Mitarbeiter lokaler Finanzinstitute ge-

hören bei jedem Projekt mit dazu. Und immer sind es Mitar-

beiter aus den deutschen Sparkassen, die vor Ort ihre prakti-

schen Erfahrungen weitergeben. Dies mögen beeindruckende

Tätigkeiten und Zahlen sein – aber wie kommuniziert man

den Nutzen dieser Arbeit, wie gibt man dem trockenen Bank-

geschäft ein emotionales Gesicht?

Gemeinsam mit der Sparkasse Ulm hat die Sparkassenstif-

tung im Jahre 2013 beschlossen, eine künstlerisch ambitio-

nierte Fotodokumentation zur Arbeit der Sparkassenstiftung in

ausgewählten Entwicklungsländern zu konzipieren. Der Ulmer

Fotograf Philip Ruopp sammelte auf einer einmonatigen Reise

durch Ghana, Laos und Vietnam beeindruckende Impressionen

vor Ort – unmittelbar und ganz nah an den Menschen.

Auf seiner Suche nach Motiven erlebte er hautnah die je-

weiligen kulturellen, religiösen und politischen Verhältnisse in

den Partnerländern der Sparkassenstiftung. Und er doku-

mentierte in eindringlichen Fotos, wie Menschen diesseits

und jenseits des Bankschalters mit Geld umgehen, was Geld

Entwicklungsgeld Eine foto-dokumentarische Ausstellung verdeutlicht die vielfältige Projektarbeit

der Sparkassenstiftung in Partnerländern

von Niclaus Bergmann

Page 23: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

MedizinrechtStiftungsrecht

Die Kanzlei Preißler Ohlmann & Partner ist als hochspezia-lisierte Kanzlei mit insgesamt elf Rechtsanwälten schwer-punktmäßig auf zwei Rechtsgebieten tätig: dem Medizin-recht und dem Stiftungsrecht.

Im Bereich Medizin- und Gesundheitsrecht zählenÄrzte, Krankenhäuser, Unternehmen, Verbände, Behördenund Privatpersonen zu unseren Mandanten. Neben unsererberatenden und forensischen Tätigkeit entwickeln wir fürunsere Mandanten auch unternehmerische Konzepte, mitdenen sie sich dem zunehmenden Wettbewerb im Gesund-heitswesen stellen können.

Unser Beratungsangebot im Stiftungsrecht richtet sichan Stiftungen, Privatpersonen und Firmen, Kommunen undandere Gebietskörperschaften, Krankenhäuser, Pflegeheime,Bildungseinrichtungen, Kirchen und sonstige gemeinnüt-zige Einrichtungen sowie an Banken und Sparkassen.

Preißler Ohlmann & Partner RechtsanwälteAlexanderstraße 26, 90762 Fürth / Bay.

Telefon: 09 11 / 7 40 76-0Telefax: 09 11 / 7 40 76-76E-Mail: [email protected]

www.medizinrecht-kanzlei.de

für die Entwicklung des Einzelnen, der Wirtschaft und der Ge-

sellschaft bedeutet. So lag es nahe, der hieraus entstandenen

Ausstellung den Titel „Entwicklungsgeld“ zu geben.

Aus über 6.000 „Rohfotos“ wurden schließlich die Ein-

drucksvollsten ausgewählt. Mit 42 aufwändig hergestellten

Fotos ist es gelungen, eine Ausstellung zu schaffen, welche die

Arbeit der Sparkassenstiftung aus einem etwas anderen, emo-

tionalen Blickwinkel zu zeigen. Die Exponate fokussieren und

porträtieren den Alltag der Empfänger der „Entwicklungsgel-

der“, zeigen den Finanzstrom in sehr persönlicher Form und

veranschaulichen – fernab jeglicher Urlaubsbilderoptik – au-

ßergewöhnliche Landschaften und Menschen.

Die Fotoausstellung wurde im Laufe des Jahres in ver-

schiedenen Sparkassen gezeigt, so auch im Mai in der Ge-

schäftsstelle Sonthofen der Sparkasse Allgäu. Aktuell ist die

Ausstellung in der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen zu be-

wundern sowie auf der Homepage der Sparkassenstiftung. u

8 www.sparkasse-allgaeu.de

8 www.sparkassenstiftung.de/fotoausstellung.html

Diese Frau in Vietnam hat sich durch einen Mikrokredit den Traum voneiner Selbständigkeit erfüllt. Sie produziert Pflegemittel für empfindlicheMöbel. Dafür ritzt sie Baumstämme auf und sammelt das wertvolleHarz in einer Muschel.

Seit 2010 sind die „Credit Unions“ in Ghana Projektpartner der Spar-kassenstiftung. Die abgebildete Sparbox ist besonders bei Händlern sehrbeliebt, die täglich einen Teil ihrer Einnahmen sparen wollen.

Page 24: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

24 z Werte stiften

Aktuelles

Vor wenigen Wochen in Ouagadougou / Burkina Faso: Bürger-

kriegsähnliche Zustände, Häuser und Autos stehen in Flammen,

Schüsse auf den Straßen. Mittendrin befinden sich die Waisen-

häuser und Einrichtungen von A.M.P.O. Die ehemalige deut-

sche Buchhändlerin Katrin Rohde gründete vor 20 Jahren den

Verein A.M.P.O. („Verein zum Schutz von Waisenkindern – Das

Gute geht nie verloren“) in Ouagadougou, der Hauptstadt Bur-

kina Fasos. Auf dem Gelände einer ehemaligen Müllhalde er-

richtete Katrin Rohde 1995 ein Waisenhaus für Straßenjungen

– es war das erste einer ganzen Reihe sehr erfolgreicher Ein-

richtungen. Die Unruhen tobten nur wenige Meter entfernt

von den Häusern. Die Mitarbeiter stockten die Vorräte auf und

verschlossen die Türen, um die Kinder zu schützen. Die eigene

öffentliche Krankenstation vonA.M.P.O. lieferte Medikamente

und Verbandsmaterial an das städtische Krankenhaus während

des Aufstandes. Hier brachten die Ambulanzen im Fünf-Minu-

ten-Takt Leicht-bis Schwerverletzte aber auch Tote.

Das Militär hat die Macht übernommen und versprach in den

nächsten Wochen freie demokratische Wahlen abzuhalten. Die

aktuelle Lage in Ouagadougou hat sich normalisiert, die politi-

sche Zukunft bleibt allerdings ungewiss. Deshalb ist es umso

wichtiger, dass A.M.P.O. eine sichere Anlaufstelle für bedürftige

Menschen bleibt! Die Waisenhäuser, sowie die Häuser MIA und

ALMA (für bedürftige minderjährige Mütter) sind wichtige An-

sprechpartner innerhalb der sozialen Behörden.

Um die Einrichtungen langfristig und nachhaltig zu sichern,

ist 2005 die Katrin Rohde-Stiftung gegründet worden. Seit 20

Jahren lebt Katrin Rohde dauerhaft in Ouagadougou und ist

das Bindeglied zwischen A.M.P.O. und der Geschäftsstelle der

Stiftung in ihrer ehemaligen Heimat. So ist eine direkte Versor-

gung und Transparenz gewährleistet. Heute umfasst A.M.P.O.

acht große Einrichtungen: die öffentliche Krankenstation, eine

Reha-Station, eine Rollstuhlwerkstatt, Mädchen-und Jungen-

waisenhäuser, ein Haus für verstoßene Mädchen und junge

Mütter, eine Wohngruppe für an Aids erkrankte Frauen, sowie

eine Lehrfarm für biologische, nachhaltige Landwirtschaft.

A.M.P.O. finanziert Schulgeld für 1000 externe Kinder.

In dem bewegenden Roman „Mama Tenga – Mein afrikani-

sches Leben“ hat Katrin Rohde ihre außergewöhnliche Ge-

schichte zu Papier gebracht. Spendenkonto: IBAN: DE27 210

501 700 000 005 785. u

8 www.sahel.org

Waisenhauser im Kern des AufstandesEinrichtungen der Katrin Rohde-Stiftung in Burkina Faso in Gefahr

In ausgebrannten Autowracks suchen Straßenkinder nach brauchbarenÜberresten

Regelmäßig erreichen die Kinder großzügige Sachspendenlieferungen ausDeutschland, die für enorme Freude sorgen

Katrin Rohde wird von den Menschen in Burkina Faso liebevoll „MamaTenga“ – Mutter Vaterland – genannt

Page 25: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

Aktuelles

Mit der Unterzeichnung der Stiftungsur-

kunde durch die Freunde des Jakobmayer

und der Sparkasse Erding - Dorfen ist im Ok-

tober die Kulturstiftung Jakobmayer Dorfen

ins Leben gerufen worden. Das Startkapital

beträgt 128.300 Euro. Zweck der Stiftung

ist die ideelle und finanzielle Förderung der

Freunde des Jakobmayer, insbesondere zur

Förderung kultureller Veranstaltungen. Als

„große Freude und Ehre“ wertete es der

Vorsitzende des Fördervereins, Dr. Ludwig

Rudolf, dass die Freunde des Jakobmayer für

die erste Kulturstiftung im Landkreis unter

dem Dach der Stiftergemeinschaft der Spar-

kasse Erding - Dorfen ausgewählt wurden.

Dies sei eine „großartige Belohnung“ für

das „bisherige Wirken“ des Fördervereins,

betonte Rudolf bei der Gründungsveranstaltung. Damit sei ein

solides finanzielles Fundament für die kulturelle Arbeit des

Vereins in den kommenden zehn Jahren gelegt. Die Stiftung

sei auch gut für die Stadt, konstatierte Rudolf. Denn die At-

traktivität einer Kommune steige mit einem ansprechenden

Kulturangebot enorm.

Sparkassen-Vorstandsmitglied Mischa Schubert begrün-

dete die Auswahl der Freunde des Jakobmayer für die Kultur-

stiftung damit, dass sie für ein so hochwertiges kulturelles An-

gebot in Dorfen sorgten, wie es in einer Stadt mit der Funk-

tion eines Mittelzentrums nur selten zu finden sei. Dass der

Förderverein so viele Zustifter gefunden habe, dass das Stif-

tungskapital nun weit über den ursprünglich geplanten

100.000 Euro liege, bezeichnete Schubert als „beachtlich“.

Gleichzeitig ermutigte das Sparkassen-Vorstandsmitglied Fir-

men und Bürger in Dorfen, sich an der Stiftung zu beteiligen.

Zustiftungen seien jederzeit möglich. Vize-Bürgermeister

Günther Drobilitsch beglückwünschte die Freunde des Ja-

kobmayer im Namen der Stadt zu der Stiftung. Die vielen Be-

sucher im Jakobmayer-Kulturzentrum rechtfertigten diesen

Schritt. Die Stiftungsurkunde wurde schließlich von Dr. Ru-

dolf von den Freunden des Jakobmayer sowie vom Sparkas-

sen-Vorstandsvorsitzenden Joachim Sommer unterzeichnet.

Für die Freunde des Jakobmayer ist es jetzt möglich, jährlich

bis zu 10.000 Euro für den Spielbetrieb zu entnehmen. u

8 www.spked.de

128.000 Euro veredeln die Kunst Kulturstiftung Jakobmayer in der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Erding - Dorfen

Unter Dach und Fach: Mit der Unterzeichnung der Stifterurkunde durch den Sparkassen-Vor-standsvorsitzenden Joachim Sommer (sitzend, l., mit Vorstandskollegen Mischa Schubert, r.)und Dr. Ludwig Rudolf (M.) wurde die Kulturstiftung Jakobmayer offiziell besiegelt. Die Stifter(hinten) verfolgten die Zeremonie. Foto: Renner

Page 26: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

26 z Werte stiften

Aktuelles

2012 fusionierten die Sparkasse

Mittleres Erzgebirge, die Sparkasse

Erzgebirge und die Kreissparkasse

Aue-Schwarzenberg zur Erzge-

birgssparkasse. Damit entstand

nicht nur die drittgrößte Spar-

kasse in Sachsen. Der neue Ver-

bund vereint auch die sechs Spar-

kassenstiftungen der beigetrete-

nen Kreditinstitute. Da alle Stif-

tungen nach dem in der jeweili-

gen Satzung genannten Gebiet

zweckbestimmt sind, bestehen

diese unter dem Dach der Erzgebirgssparkasse weiter. Eine von

ihnen, die frühere Sparkassenstiftung Mittleres Erzgebirge, ar-

beitet heute unter dem Namen „Stiftung der Erzgebirgsspar-

kasse“ für den ehemaligen Mittleren Erzgebirgskreis. Im Som-

mer feierte sie ihr 15-jähriges Bestehen. Seitdem konnte das

ursprüngliche Stiftungskapital von 750.000 Euro durch wei-

tere Zustiftungen um eine Millionen Euro auf ein Kapital von

aktuell 1.750.000 Euro aufgestockt werden. Als Kuratoriums-

vorsitzender fungiert Frank Vogel (CDU), Landrat des Erzge-

birgskreises und Vorsitzender des Verwaltungsrates der Erzge-

birgssparkasse. Den Vorstand der Sparkassenstiftung bilden

Andre Leonhardt, Dirk Schönfeld und Markus Rehle. Jeweils

zum 10. Januar und zum 10. Juli eines Jahres können Anträge

eingereicht werden. Dafür steht ein transparent gestaltetes und

standardisiertes Antragsverfahren zur Verfügung.

„Seit der Gründung wurden rund 250 Projekte mit einer

Fördersumme von etwa 750.000 Euro bewilligt“, erklärt Andre

Leonhardt. Im Laufe der Zeit haben sich verlässliche Partner-

schaften entwickelt. So erhält der Radsportverein RSV 54 Ve-

nusberg e.V. finanzielle Unterstützung zur Förderung seiner Ka-

dersportler, dem Verein Olbernhauer Radtour e.V. wird die

Durchführung der jährlich stattfindenden Volkssportveranstal-

tung gefördert und dem DRK Kreisverband Mittleres Erzge-

birge e.V. durch Stiftungszuwendungen eine solide Ausbildung

von Rettungsschwimmern ermöglicht. „Herausragende Pro-

jekte auf kulturellem Gebiet konnten zudem in Zusammenar-

beit mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung unterstützt wer-

den“, ergänzt der Vorsitzende. Beispiele dafür sind bewilligte

Stiftungsanträge des Fördervereins

zur Rettung der St. Marienkirche in

Marienberg e.V. Mit dem Geld er-

folgte eine Restaurierung des

Hauptaltars in der spätgotischen

Hallenkirche. „Auch die Hilde-

brandt-Orgel in Lengefeld erschallt

durch Unterstützung des Förder-

vereins zur Rekonstruktion der Hil-

debrandt-Orgel in Lengefeld e.V.

aus Mitteln der Sparkassenstiftung

mit neuem Klang“, so Leonhardt

und beschreibt klar die Stiftungs-

philosophie: „Wir wollen Impulse setzen, die Gesellschaft mit-

gestalten und den Zusammenhalt der Menschen stärken.“

Das stifterische Handeln ist dabei in erster Linie von der

Verbundenheit mit den Bürgern vor Ort und der Verantwor-

tung, welche die Erzgebirgssparkasse in der Region über-

nommen hat, geprägt. Mit der Fördertätigkeit in den zurück-

liegenden 15 Jahren trug die Sparkassenstiftung in den Be-

reichen Kunst und Kultur, Sport sowie in der Denkmalpflege

zu einer spürbaren Verbesserung der Lebensqualität bei.

Dabei ist Nachhaltigkeit kein Schlagwort von aktuellem

Bezug. „Werte zu erhalten steht seit Stiftungsgründung im

Fokus unseres Handelns. Wenn etwa ein altes Baudenkmal

durch unsere Förderung wieder in altem Glanz erstrahlt und

zum Wahrzeichen für die Erzgebirgsregion wird, dann macht

das die Menschen und uns zu Recht stolz“, erklärt der Vor-

standsvorsitzende der Sparkassenstiftung. Dies ermöglicht

nicht zuletzt das eigenverantwortlich und unabhängig Agie-

ren der jeweiligen Sparkassenstiftungen. So beschäftigen sich

die drei im Jahr 2003 gegründeten Sparkassenstiftungen der

ehemaligen Kreissparkasse Aue-Schwarzenberg mit Kunst und

Kultur, Jugend und Sport sowie Umwelt und Sozialem. Die

beiden Stiftungen der früheren Sparkasse Erzgebirge mit Sitz

in Annaberg setzen ihr Engagement in den ehemaligen Land-

kreisen Stollberg und Annaberg fort. Die gemeinsamen Hand-

lungsprinzipien stärken die gesamte Gruppe der Sparkassen-

stiftungen nach außen und machen die Grundsätze ihrer täg-

lichen Stiftungspraxis transparent. u

8 www.erzgebirgssparkasse.de

15 Jahre Sparkassenstiftungder Erzgebirgssparkasse

Die Sparkassenstiftung Mittleres Erzgebirge unterstützte unter anderemdas Spielplatzprojekt des Heimatvereines Dittmannsdorf

v. l.: Marcus Rümmler (Elterninitiative), Isabell Bilz (Elternin-itiative), Markus Rehle (Sparkassenstiftung), Carola Große (El-terninitiative) und Uwe Wagner (Ortschaftsrat) trafen sich ammit den künftigen Nutzern zum symbolischen Spatenstich.

Foto: Matthias Degen

Page 27: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

Werte stiften z 27

Der Verein Feuerwehrerlebniswelt Bayern e.V., der in Augs-

burg ein in Deutschland einmaliges Projekt verwirklichen

möchte, hat einen weiteren Baustein hinzugefügt, um die

„Feuerwehrerlebniswelt Bayern“ als dauerhafte Einrichtung

zu etablieren. Zur weiteren Unterstützung dieses Projektes

und zur Förderung der allgemeinen Aufklärung und Präven-

tion im Bereich Brandschutz in Haushalt, Beruf oder Umwelt

wurde im November 2014 die Stiftung „Feuer und Flamme“

in der „Haus der Stifter – Stiftergemeinschaft der Stadtspar-

kasse Augsburg“ gegründet.

Damit haben potentielle Unterstützer nun auch die

Möglichkeit, neben einer Mitgliedschaft oder einer Spende,

die Feuerwehrerlebniswelt und Projekte, durch die das

richtige Verhalten im Brand- und/oder Katastrophenfalle,

der Umgang mit Brandschutzeinrichtungen, Löschgeräten

und Löschmitteln sowie Erste Hilfe praktisch und theore-

tisch vermittelt werden, langfristig durch eine Zustiftung

zu fördern.

Feuer- und Katastrophenschutzdauerhaft fördern

Die Stiftung „Feuer und Flamme“ wurde zur dauerhaften

Unterstützung eingerichtet und wird aus den Stiftungserlö-

sen die Arbeit im Bereich des Feuer-, Arbeits-, Katastrophen-

und Zivilschutzes sowie der Unfallverhütung beständig durch

jährliche Zuwendungen fördern und finanzielle Spielräume

öffnen. Neben einer direkten Zuwendung an die Stiftung

„Feuer und Flamme“ ist es im „Haus der Stifter – Stifterge-

meinschaft der Stadtsparkasse Augsburg“ auch möglich, eine

Stiftung im eigenen Namen zur Förderung der Stiftungsziele

über den Verein Feuerwehrerlebniswelt e.V. einzurichten. Zu-

stiftungen können zu jeder Zeit und ab einem Betrag in Höhe

von 500 Euro erfolgen. Auch Nachlassstiftungen sind möglich.

Alle Spender und Stifter, die während der Gründer-Herbst

Aktion eine Zuwendung leisten, erhalten ein Namensschild

auf der Gründertafel in der Feuerwehrerlebniswelt und viele

weitere Vorteile.Spendenkonto: IBAN: DE03 7205 0000 0000

0781 21, Verwendungszweck: Zustiftung Stiftung Feuer und

Flamme. u

8 www.sska.de, www.feuerwehrerlebniswelt.de

Stiftung„Feuer & Flamme“

Die Feuerwehrerlebniswelt Bayernerhält weitere Unterstützung

Page 28: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

28 z Werte stiften

Aktuelles

Schüchtern und doch ein

wenig stolz zeigen Celina

und Guadalupe ihre Ehren-

urkunde. Haben die bei-

den doch gerade den zwei-

ten Platz bei der nationalen

Mathe-Olympiade belegt.

Alljährlich vergleichen sich

Schüler der besten Schulen

des Landes in der Woche

der Jugend (Semana de La

Juventud). Erstmalig vertra-

ten die beiden Mädchen

die Schule der Schwestern

Maria und verwiesen neun Privatschulen auf die hinteren

Plätze. Kaum auszudenken, welche Gefühle die beiden Mäd-

chen bei der Preisverleihung überwältigt haben müssen. Stam-

men sie doch aus einfachsten Verhältnissen, aufgewachsen in

den Armensiedlungen, wo die Trostlosigkeit oft durch Alkohol

und Drogen betäubt wird. Vor drei Jahren war dort noch ihr

Zuhause, ein Leben als schlecht bezahltes Hausmädchen oder

als Wäscherin vorgezeichnet. Und jetzt stehen sie auf dem

Treppchen, konnten ihre Begabungen zeigen und sind nicht

mehr ein „Niemand“ aus den Armenvierteln des Landes.

Vor drei Jahren starteten die Schwestern Maria ihre erste

Schule für Mädchen in der Hauptstadt Tegucigalpa. 90 Mäd-

chen fanden im ersten Jahrgang einen Platz. Heute sind es

schon mehr als 460, die die weiterführende Schule drei Jahre

kostenfrei besuchen dürfen. Neben einer guten Schulausbil-

dung lernen die Mädchen auch ganz praktisch ihr Leben in

den Griff zu bekommen. Werte wie Fleiß, Ehrlichkeit und

Pünktlichkeit sind genauso wichtig wie Barmherzigkeit und

Nächstenliebe. Dies vermitteln die Schwestern den Mädchen,

mit denen sie eng zusammenleben.

In Mexiko und Guatemalaseit vielen Jahren bewährt

Die Schwestern Maria haben ihre Wurzeln in Asien und wur-

den Anfang der 90iger Jahre von der Armut in Lateinamerika

so bewegt, dass sie zunächst in Mexiko, später auch in Gua-

temala und Brasilien ihre

Schulen und Ausbildungs-

stätten etablierten.

Mehr als 4.200 Jungen

und Mädchen in Mexiko

und 1.926 in Guatemala

leben und lernen bei den

Schwestern Maria. Jahr für

Jahr halten etwa 700 Me-

xikaner und 300 Guate-

malteken ihr Abschluss-

zeugnis in Händen. Ein

Großteil findet im An-

schluss direkt eine feste

Anstellung und kann ein Leben außerhalb der Armutsviertel

des Landes führen.

Der Bischof Juan José Pineda aus Honduras besichtigte vor

einigen Jahren die Einrichtungen in Guatemala und bat die

Schwestern inständig, auch nach Honduras zu kommen. Bei

der offiziellen Einweihungsfeier in Tegucigalpa brachte er sei-

nen tief empfundenen Dank zum Ausdruck und bat die

Schwestern, die Jungen nicht zu vergessen.

Die Schwestern überlegen sehr genau, wo sie sich enga-

gieren. Denn mit jeder ihrer Schulen und Ausbildungsstätten

ist ein langfristiges Engagement verbunden. Seit fast 30 Jahren

unterhalten sie Schulen auf den Philippinen, 24 Jahre sind es

in Mexiko und 14 in Guatemala. Dies bringt aber auch die

Notwendigkeit, der soliden und konstanten Finanzierung der

Schulen mit sich. Förderer aus Deutschland standen und ste-

hen den Schwestern treu zur Seite.

Am 30. Oktober fand der erste Spatenstich für die neu ent-

stehende Schule für Jungen in Tegucigalpa statt. Bei der klei-

nen Zeremonie bekundeten die Gäste ihre große Freude, dass

jetzt auch die Buben eine solche Chance erhalten können.

Doch die Finanzierung der Schul- und Wohngebäude, die Ein-

richtung und die Ausstattung der Schule und Werkstätten ist

noch lange nicht gesichert. Schrittweise sollen die ersten Ge-

bäude entstehen, die ersten Schüler einen Platz finden. Ähn-

lich wie es auch in der Mädchenschule wenige Kilometer ent-

fernt war. u

8 www.schwesternmaria.de

Honduras –Fortsetzung eines Erfolgsmodells

Bildung ist der einzige Weg, die Armut zu überwinden.

Page 29: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

Werte stiften z 29

Page 30: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

30 z Werte stiften

Im bundesweiten Innovationswettbewerb „Ausgezeichnete

Orte im Land der Ideen“ 2014 ist das Projekt „JAM – Jugend-

arbeit im Landkreis Bamberg“ Mitte November als einer von

100 Preisträgern geehrt worden. Zum Thema „Innovationen

querfeldein – Ländliche Räume neu gedacht“ liefert das Pro-

jekt in der Kategorie Gesellschaft eine Antwort auf die Frage,

wie sich Kinder und Jugendliche aktiv einbringen und so ihre

eigene Entwicklung und die der Gemeinden auf dem Land

fördern können.

Keine Disco, kein Treff – in vielen ländlichen Regionen

fehlen Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche. Doch um

neue Erfahrungen zu sammeln oder sich in der Gemeinde ein-

zubringen, brauchen sie Raum. Diesen gibt ihnen der Verein

„Innovative Sozialarbeit“ (iSo) in Kooperation mit 14 Ge-

meinden und dem Landratsamt im Landkreis Bamberg. Ob

Fußballturnier, Ferienprogramm oder freiwilliges Engagement

– „JAM“ unterstützt junge Menschen beim Erwachsenwerden

und fördert gleichzeitig die Identifikation mit der Heimat.

Die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und die

Deutsche Bank zeichnen im Rahmen des Wettbewerbs ge-

meinsam Ideen und Projekte aus, die einen positiven Beitrag

zur Gestaltung der ländlichen Räume und Regionen liefern

und sie fit für die Zukunft machen. Markus Herold, Filialdi-

rektor der Deutschen Bank Bamberg, überreichte Lothar Rie-

mer, Vorstand von iSo, die Auszeichnung als „Ausgezeichne-

ter Ort“ und betonte: „Sie zeigen uns, dass Innovationen mehr

sind als technologische Neuerungen. Hierzulande gestalten

wir Zukunft auch mit sozialen Innovationen – zum Wohl von

Stadt und Land.“ Im Rahmen der Preisverleihung, bei dem

sich Jugendliche aus verschiedenen JAM-Gemeinden aktiv ein-

brachten – als DJ, mit selbstgemachten alkoholfreien Cock-

tails für die Gäste oder mit einer Jump-Style-Tanzeinlage –

waren Bezirkstagspräsident Günther Denzler, Landrat Johann

Kalb und zahlreiche amtierende und ehemalige Bürgermei-

ster des Landkreises als Ehrengäste anwesend.

Lothar Riemer kommentierte die Auszeichnung: „Wir sind

sehr stolz, ein ‚Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen‘ zu

sein und damit eine Lösung für die Herausforderungen der

ländlichen Regionen aufzeigen zu können. Wir von iSo neh-

men den Preis stellvertretend für die Gemeinden, den Land-

kreis und die Jugendlichen im Projekt an. Die Auszeichnung

ist eine überregionale Würdigung, dessen, was wir seit 2002

als richtigen Weg für Jugendarbeit auf dem Land sehen.“

„Der Einfallsreichtum und die Leidenschaft der Menschen,

mit denen sie Zukunft in unserem und für unser Land gestal-

ten, verdienen eine Bühne, auf der sie wahrgenommen wer-

den“, begründete Markus Herold das langjährige Engagement

der Deutschen Bank im Wettbewerb. Aus 1.000 Bewerbungen

wählte die Expertenjury aus Wissenschaftlern, Wirtschafts-

managern, Journalisten und Politikern gemeinsam mit einem

sechsköpfigen Fachbeirat das Projekt „JAM - Jugendarbeit im

ländlichen Raum Bambergs“ als Preisträger aus. u

8 www.iso-ev.de, www.ausgezeichnete-orte.de

www.innovationen-querfeldein.de

Erleben, entdecken, erwachsenwerden im Landkreis Bamberg

Innovationen querfeldein: Der Verein Innovative Sozialarbeitgestaltet mit JAM ländliche Räume von morgen

Aktuelles

Fotos: Deutschland – Land der Ideen/Jim Albright

Page 31: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

Werte stiften z 31

Warum erkranken Kinder an Krebs? Die

„Frankfurter Stiftung für krebskranke Kin-

der“ forscht zu Ursachen und zur Verbesse-

rung der Heilungschancen für krebskranke

Kinder und Jugendliche, mit dem Ziel, die Er-

folgsaussichten bei der Behandlung zu ver-

bessern.

Die im Jahre 1994 vom Verein „Hilfe für

krebskranke Kinder e.V.“ gegründete Stif-

tung hat sich zur Aufgabe gemacht, die Ursa-

chen für Krebserkrankungen bei Kindern, Ju-

gendlichen und jungen Erwachsenen zu er-

gründen. Zwar haben sich seit den 70er Jah-

ren die Überlebenschancen durch intensive

Forschung ganz erheblich verbessert, jedoch

sterben immer noch 30 Prozent der ca. 2.000

Kinder und Jugendlichen, die jährlich alleine

in Deutschland an Krebs erkranken. Die Tätigkeiten werden

im Dr.-Petra-Joh-Haus, dem Forschungshaus der Stiftung, in

enger Kooperation mit der „Klinik für Kin-

der- und Jugendmedizin“ des Universitätskli-

nikums Frankfurt am Main konzentriert, um

damit die Heilungschancen wesentlich zu

verbessern. Bis heute ist der Stiftungsvor-

stand weitgehend identisch mit dem Ver-

einsvorstand, der sich aus betroffenen Eltern

zusammensetzt. Durch diese personelle Ver-

bindung zwischen Verein und Stiftung ist ge-

währleistet, dass sich beide Einrichtungen

gezielt ihrer Aufgabenstellung, der Hilfe für

krebskranke Kinder widmen können.

Das Leitbild „Forschen – Helfen – Heilen“

der „Frankfurter Stiftung für krebskranke

Kinder“ zeigt die enge Verzahnung zwischen

der Stiftung sowie der „Hilfe für krebskranke

Kinder e.V.“ und der „Klinik für Kinder- und

Jugendmedizin“ des Universitätsklinikums Frankfurt.u

8 www.kinderkrebsforschung-frankfurt.de

20 Jahre forschen, helfen, heilenFrankfurter Stiftung für krebskranke Kinder begeht 20-jähriges Jubiläum

Aktuelles

Page 32: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

32 z Werte stiften

Gut geglückt sei sie,

die Stiftergemein-

schaft der Sparkasse

Nürnberg. So das Re-

sumee der beiden Re-

ferenten, die in

einem gut besuchten

Forum am 4. Nürn-

berger Stiftertag das

Konzept der Gemein-

schaftsstiftung vor-

stellten. Claus Löw,

Stiftungsberater der

Sparkasse Nürnberg,

hebt hervor, dass es

sich bei der Stifterge-

meinschaft um eine

rechtlich selbständige

Stiftung handelt, die

anders als Treuhand-

modelle der staatlichen Stiftungsaufsicht untersteht.

Die Stiftergemeinschaft der Sparkasse Nürnberg besteht

aus vielen einzelnen Stiftungsfonds, welche die jeweiligen Stif-

ter ab einem Betrag von 25.000 Euro nach ihren persönlichen

Präferenzen einrichten und gestalten können. Rechtlich ge-

sehen handelt es sich bei einem solchen Stiftungsfonds um

eine Schenkung mit Auflagen.

Jeder Stiftungsfonds wird unter einem individuellen

Namen geführt und kann einem konkreten Zuwendungs-

empfänger gewidmet werden. „Jeder gemeinnützige Zweck

ist möglich“, betont Jürgen Ziegler, Stiftungsmanager bei der

Sparkasse Nürnberg. An anschaulichen Beispielen verdeut-

licht Ziegler die Wirkungsweise der Stiftergemeinschaft.

Neben den jährlichen Ausschüttungen an die Destinatäre wird

ein Teil der Erträge, höchstens jedoch ein Drittel, einbehalten

und den Rücklagen zugeführt. Damit stellt der Stiftungsvor-

stand sicher, dass die einzelnen Stiftungsfonds ihre Ertrags-

kraft erhalten und den vom Stifter vorgegebenen Zweck auch

noch in hundert Jahren wirkungsvoll erfüllen können.

44 Zustiftungsvereinbarungen konnte die Stiftergemein-

schaft in den ersten zwei Jahren seit ihrer Errichtung schlie-

ßen. Hiervon sind bereits 13 Stiftungsfonds mit insgesamt

über 1,4 Mio. Euro ausgestattet. Die Ausschüttungen addieren

sich Löw zufolge bis-

her auf über 20.000

Euro.

Zufrieden zeigt sich

aber auch Stifter Hel-

mut Summer, der zu-

sammen mit seiner

Frau Renate den Stif-

tungsfonds „Summer

Kulturstiftung – In

Lauf Geschichte erle-

ben“ errichtet hat.

„Nein, einfach ist es

beileibe nicht gewe-

sen, unseren Stif-

tungswunsch zu reali-

sieren“, berichtet

Summer augenzwin-

kernd. „Erst als wir

mit unseren Beratern

bei der Sparkasse gesprochen haben, zeigte sich, wie un-

kompliziert das alles sein kann.“

Der Nürnberger Stiftertag hat sich zur Höhepunktveran-

staltung im Nürnberger Stiftungswesen entwickelt. Der dies-

jährige Titel „Glück stiften“ soll auf die Beidseitigkeit des Stif-

tens hinweisen. Mit Vorträgen zum Thema Glück und Stiften

eröffneten die beiden Hauptredner Prof. Dr. Hans Fleisch, Ge-

neralsekretär des Bundesverbandes deutscher Stiftungen, und

Johannes Friedrich, ehemaliger Landesbischof der evange-

lisch-lutherischen Kirche in Bayern, vor rund 250 interessier-

ten Gästen. Diese hatten anschließend Gelegenheit, das

Thema in Foren weiter zu vertiefen und sich mit Stiftern, Stif-

tungsverantwortlichen und Destinatären auszutauschen.

Getragen wird der Nürnberger Stiftertag von der Nürn-

berger Stifter-Initiative, die sich im Herbst 2010 gegründet hat,

mit dem Ziel, die Stiftungslandschaft der Stadt zu fördern.

Damit soll einerseits zur Gründung neuer Stiftungen moti-

viert, andererseits auch die Zusammenarbeit zwischen be-

stehenden Stiftungen intensiviert werden. Partner dieser In-

itiative sind die Sparkasse Nürnberg, die HypoVereinsbank,

die Stadt Nürnberg, die Nürnberger Bürgerstiftung, die Bro-

chier-Stiftung und die ökumenische Stiftungsinitiative. u

8 www.stiftergemeinschaft-nuernberg.de

Gemeinsam Zukunft schenkenStiftergemeinschaft der Sparkasse Nürnberg stößt auf

große Resonanz beim 4. Nürnberger Stiftertag

Aktuelles

Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, begrüßt die Besucher des Nürnber-ger Stiftertages im Heilig-Geist-Spital.

Page 33: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

Werte stiften z 33

Page 34: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

Aktuelles

So könnte der Unterricht öfter sein: Die Anti-Drogen-Live-Kon-

zerte an einem Schulvormittag sind ganz nach dem Ge-

schmack der Jugendlichen – coole Musik statt pauken. Im

Landkreis Bad Kissingen nahmen in diesem Jahr 1.500 Fünft-

und Sechstklässler von Volksschulen an solchen Präventions-

veranstaltungen teil. Dieter Breivogel, Vorsitzender der Sucht-

und Drogenprävention Oberfranken (SDO) hat das außerge-

wöhnliche Konzept „Prävention durch Emotion und Infor-

mation“ im Jahr 2005 in Zusammenarbeit mit „Timmi‘s Band“,

dass heißt Timmi Diehm und Pit Brendel, zwei studierten Mu-

sikpädagogen, entwickelt. „Wer heute etwas erreichen und

Jugendliche bewegen möchte, muss sich angesichts der reiz-

überfluteten Medienwelt mehr als das Übliche einfallen las-

sen, etwas, das sich an der Zielgruppe orientiert“.

Im Landkreis Bad Kissingen hatten diese Veranstaltungen

bereits in den Jahren 2009 und 2011 bei den Schulen sehr

großen Zuspruch gefunden und waren von den Jugendlichen

mit Begeisterung aufgenommen worden. Deshalb beschloss

der Stiftungsrat der Gemeinnützigen Stiftung der Sparkasse

Bad Kissingen, auch in diesem Jahr wieder eine Konzertreihe

zu finanzieren. Bei den Veranstaltungen gelingt es Dieter Brei-

vogel von Beginn an durch seine unterhaltsame Moderation

die Aufmerksamkeit der Schüler zu gewinnen. Der SDO-Vor-

sitzende setzt auf das moderne Konzept, Kinder mittels Selbst-

bewusstsein gegen Suchtgefahren stark zu machen. Überzeu-

gend vermittelt Breivogel den Heranwachsenden, dass man

durchaus „Nein“ sagen kann, wenn einen ein Freund oder

eine Freundin zum Rauchen oder Alkoholtrinken überreden

will. Aus einer gekonnten Mischung von selbst gestalteten Mit-

mach-Songs, einem Frage- und Antwortspiel, sowie einem In-

formationsteil hat der SDO die „richtige Mischung Präven-

tion“ gefunden, die bei den meisten Zehn- bis Zwölfjährigen

voll unter die Haut geht.

Roland Friedrich, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse be-

stätigt dies als Sponsor nicht nur, sondern bekräftigte auch,

dass das Geld hier genau an der richtigen Stelle investiert

wird. „Diese Begeisterung der Schüler, dieses Mitmachen und

Mitdenken zeigt uns, dass es richtig war, dass der Stiftungsrat

der Sparkasse Bad Kissingen auch in diesem Jahr wieder sechs

Anti-Drogen-Konzerte für den gesamten Landkreis sponsert“.

Dass man mit der allgemeinen Drogenprävention gar nicht

früh genug beginnen kann zeigen andernorts Schulen, bei

denen schon unter den Sechst- und Siebtklässlern Kettenrau-

cher zu finden sind. So zielte auch das ganze Präventions-

konzept von SDO auf die „weichen und erlaubten Drogen“

wie Alkohol und Zigaretten ab, die bereits manchen Zehn-

jährigen locken. Nicht nur in Bayern, auch in Sachsen, Saar-

land, Rheinland Pfalz und Hessen laufen die Konzerte mit gro-

ßem Erfolg. u

8 www.spk-kg.de

Seid stark und sagt NEIN!Gemeinnützige Stiftung der Sparkasse Bad Kissingen fördert „Anti-Drogen-Live-Konzerte“

Page 35: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

Bei strahlemaennchen.de geht es darum, schwerstkranken

Kindern und Familien einen Herzenswunsch zu erfüllen und

diese zu unterstützen. Die gesunden Geschwister werden zu

Schattenkindern. Daher integriert der Verein die gesamte Fa-

milie um ein Stück Lebensfreude zu schenken. Positive Er-

lebnisse während der Krankheit sind, wie es auch Ärzte be-

stätigen, für die Familien förderlich und eine Möglichkeit

Kraft zu schöpfen. Sei es, dass ein Junge gerne einmal die FC

Bayern Stars treffen will oder einen Blick auf die eigene Hei-

mat aus dem Hubschraubercockpit genießen möchte.

Neben den schönen Augenblicken gibt es aber auch

immer wieder sehr traurige Momente, in denen die Kinder

ganz plötzlich Rückfälle erleiden oder den Kampf gegen die

Krankheit verlieren. Der Verein bietet den Familien in der

Trauerbegleitung durch unterstützende und beratende Ge-

spräche Hilfen. Ebenso steht strahlemaennchen.de den Be-

troffenen in finanziellen Notlagen zur Seite.

Der Verein besitzt zwei Ferienhäuser an der Listertalsperre

im Sauerland, die kostenlos für betroffene Familien zur Ver-

fügung stehen und ein naturverbundenes Erholungserlebnis

am See ermöglichen. Die Hausgäste können ruhen, entspan-

nen und sind eingeladen viele gemeinsame Aktivitäten zu ge-

nießen. All diese Arbeiten erfordern einen nicht unerhebli-

chen finanziellen Aufwand. Zur Fortführung weiterer Projekte

ist der Verein auf Spenden angewiesen. Spendenkonto: IBAN

DE96 200 300 00 0612 10 2053. u

8 www.strahlemaennchen.de

Ein Lächelnreicht als Dank! Mit Hilfe von strahlemaennchen.de

werden Träume Wirklichkeit

Berichte und Kampagnen

Page 36: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

Wir leben in einer Welt, in der wir Tag für Tag Entscheidungen

treffen. Im Vergleich zu früheren Generationen haben wir

weitaus mehr Wahlmöglichkeiten – ob es sich dabei um ein-

fache Dinge des täglichen Lebens oder um Entscheidungen

größter Tragweite handelt. Beispielsweise bei der Fragestel-

lung: Was soll nach unserem Tod mit unserem Besitz gesche-

hen? Hier stehen wir vor einer großen Entscheidung, mit der

jeder von uns weit über seine eigene Lebenszeit hinaus Ver-

änderungen anstoßen und die Zukunft mitgestalten kann.

Die Hilfe von Mensch zu Mensch prägt die Arbeit der Jo-

hanniter seit mehr als 900 Jahren. In dieser Tradition wirkt

das Erbe der Johanniter bis heute fort: Überzeugt vom christ-

lichen Glauben übernehmen diese verantwortungsvoll die

Fürsorge für Menschen in Not. Die Johanniter in seinem Te-

stament zu bedenken bietet die Möglichkeit, eigenen Werten

Ausdruck zu verleihen und diese an nachfolgende Genera-

tionen weiterzugeben.

Ob ein bestimmtes Projekt in der eigenen Region oder im

Ausland unterstützt werden soll oder die Arbeit der Johanni-

ter dort gefördert wird, wo aktuell der größten Bedarf

herrscht, kann der Erblasser frei entscheiden. Gute Gründe

gibt es in jedem Fall. Interessierte finden eine kostenlose Erb-

schaftsbroschüre auf der Homepage der Johanniter zum

Download. u

8 www.johanniter-helfen.de

Berichte und Kampagnen

Werte weiter-geben und

Gutes bewirken Mit einem Vermächtnis in der Zukunft wirken

Foto: Jeanette Dietl, Fotolia.com

Page 37: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

Werte stiften z 37

Berichte und Kampagnen

Page 38: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

38 z Werte stiften

Berichte und Kampagnen

Der Sommer 2014 war gezeichnet von großen humanitären

Katastrophen, wie der Eskalation der Gewalt im Gazastreifen.

Besonders Kinder leiden unter den schweren Folgen des Krie-

ges und tragen tiefe seelische Wunden davon. Mit einem not-

fallpädagogischen Team von Pädagogen und Therapeuten ver-

suchen die Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V.,

die bereits von 2009 bis 2013 psychosoziale Hilfe im Gaza-

streifen geleistet haben, die Kinder in der Bewältigung ihrer

Erlebnisse zu unterstützen.

Mahmoud ist ein elfjähriger Junge aus Zeitoun, einem Vorort

von Gaza-Stadt. Er musste bereits im Krieg 2008/09 mitansehen,

wie sein kleiner Bruder und sein Vater erschossen wurden. Der

aktuelle Konflikt reist alte Wunden wieder auf. Wie Mahmoud

haben unzählige Kinder im Gazastreifen mehrfach traumatisie-

rende Erlebnisse hinter sich. Die Vereinten Nationen schätzen,

dass mindestens 370.000 Kinder dringend psychosoziale Be-

treuung benötigen, um das Erlebte zu verarbeiten.

Notfallpädagogik: Kindheit schenken

Spielen, Basteln, Toben und Malen gehört für viele Kinder,

die Gewalt, Hunger und Angst durchleben mussten, meist

nicht zum Alltag. Denn die unsichtbaren Verletzungen wiegen

schwer: Eltern, die ihre Kinder verloren haben, Kinder, die

schutzlos ihrem Schicksal überlassen und mit dem Erlebten

emotional und psychisch überlastetet sind.

Die Freunde der Erziehungskunst schenken ihnen durch

ihre Arbeit Momente des Glücks, der Unbeschwertheit und

tragen damit zur psychosozialen Gesundung der Kinder bei.

“Mithilfe unserer kunst- und erlebnispädagogischen Metho-

den bieten wir betroffenen Kindern die Möglichkeit, den trau-

matischen Erlebnissen neue, schöne Erfahrungen entgegen-

zusetzen,“ bestätigt Bernd Ruf, Begründer der Notfallpädago-

gik. „Wir sorgen dafür, dass sie Freude verspüren, lachen und

klatschen und Momente der Unbeschwertheit erleben dür-

fen, was ihnen dabei hilft, das Vergangene hinter sich zu las-

sen.“ Diese Herangehensweise der Traumaarbeit hat sich be-

reits nach zahlreichen Katastrophen, wie in Haiti 2010 nach

dem verheerenden Erdbeben und in Japan 2011 nach der

Dreifachkatastrophe bewährt.

Die Aus- und Weiterbildung lokaler Notfallpädagogen ist

ein weiterer wesentlicher Bestandteil der traumapädagogi-

schen Arbeit in Krisengebieten. Auch im Gazastreifen schulen

die Freunde der Erziehungskunst gemeinsam mit der lokalen

Partnerorganisation NAWA Centre for Culture and Arts ein-

heimische PädagogInnen in den Grundlagen der Psychotrau-

matologie. So können die Kinder auch nach Abreise des eh-

renamtlichen deutschen Teams in der Verarbeitung ihrer Er-

lebnisse unterstützt werden.

Um Kindern in Krisengebieten zeitnah Hilfe und Unter-

stützung bieten zu können, sind die Freunde der Erziehungs-

kunst auf Spenden angewiesen. Spendenkonto: IBAN DE06

4306 0967 0800 8007 00, Stichwort „Notfallpädagogik“.

Die Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. för-

dern weltweit Initiativen eines freien Bildungswesens.

Seit 1971 setzen sie sich für die Waldorfpädagogik und

für Freiheit im Bildungswesen ein. Seit 1993 organisiert

und betreut das Büro in Karlsruhe internationale Freiwil-

ligendienste in aller Welt und ermöglichte bislang über

7.000 Menschen einen sozialen Dienst in über 350 Pro-

jekten in mehr als 60 Ländern. Zurzeit nehmen jährlich

rund 600 junge Menschen an den Programmen teil. Seit

Sommer 2011 können Interessierte über den Verein auch

einen 12-monatigen Freiwilligendienst in anthroposo-

phischen Einrichtungen in Deutschland leisten. Seit 2006

sind die Freunde der Erziehungskunst im Bereich „Not-

fallpädagogik“ tätig. u

8 www.freunde-waldorf.de

NotfallpädagogikPädagogische Erste Hilfe für traumatisierte Kinder in Krisengebieten

Page 39: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

Werte stiften z 39

Berichte und Kampagnen

„Help – Hilfe zur Selbsthilfe“ unterstützt weltweit seit über 30

Jahren Menschen in Not – schnell, effektiv und nachhaltig.Als

Hilfsorganisation setzt sich Help dafür ein, dass Menschen, die

unverschuldet in Not geraten sind, nicht alleine gelassen wer-

den und die Rückkehr in ein eigenverantwortliches und

selbstständiges Leben gelingt. Durch berufliche Weiterbil-

dung, landwirtschaftliche Trainings oder Einkommen schaf-

fende Maßnahmen verringert Help so Abhängigkeiten von

Hilfslieferungen und stärkt die Selbsthilfekräfte der einhei-

mischen Bevölkerung.

Wie etwa in Simbabwe, wo Help Kleinbauern verbesserte

Anbaumethoden vermittelt und ihnen so den Lebensunter-

halt ihrer Familien sichert. Die Familien werden mit Saatgut

versorgt und zusätzlich über verbesserte Anbaumethoden ge-

schult, so dass sie größere Ernten erzielen. Auch die 43-jäh-

rige Justice nahm an diesen Schulungen teil und kann jetzt

wieder eigenständig für ihre Familie sorgen. In einem Brief

an Help schreibt sie: „Danke, dass ihr uns nicht den Fisch ge-

geben habt, sondern

gelehrt habt, wie

man ihn fängt. Ihr

habt uns mit dem

Grundkapital und

Wissen für den

Anbau von Nah-

rungsmitteln ausge-

stattet und jetzt

haben wir immer

etwas im Magen.

Der Hunger schaut

in unsere Zimmer,

aber er wagt sich nicht mehr herein.“ So schafft Help neue

Perspektiven für ein selbstbestimmtes Leben und einen ge-

lungenen Neuanfang. Spendenkonto bei der Commerzbank

Köln: IBAN: DE62 3708 0040 0233 0003 00. u

8 www.help-ev.de

Damit aus Not Perspektive wirdHelp – Hilfe zur Selbsthilfe fördert weltweit den Start in ein selbstbestimmtes Leben

Frauen wie Justice können dank Help jetztwieder ihre Familie ernähren. Foto: Help

Page 40: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

40 z Werte stiften

Die Stiftung Weltmission fördert diemedizinische Arbeit im Gaubin-Memo-rial-Hospital in Papua-Neuguinea. Foto:Mission EineWelt

Berichte und Kampagnen

Ob es um Ernährung geht oder medizinische Versorgung, ob

Bildung oder Erhaltung der Lebensgrundlagen, die durch Um-

welteinflüsse gefährdet sind; die Möglichkeiten sind weltweit

ungleich verteilt. Tatsächlich lässt sich ein massives Gefälle zwi-

schen der nördlichen und südlichen Halbkugel unserer Welt

feststellen. Diese ungleichen Voraussetzungen an möglichst vie-

len Stellen auszugleichen, hat sich Mission EineWelt, das Cen-

trum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission der Evange-

lisch-Lutherischen Kirche in Bayern, zur Aufgabe gemacht. Mit

finanziellen Mitteln, aber auch mit der Entsendung von Perso-

nal setzt sich das Partnerschaftszentrum für mehr Gerechtig-

keit, für Frieden und die Bewahrung der Schöpfung ein.

Ziele sind unter anderem die Überwindung von Hunger,

Armut und Krankheiten, von Unwissenheit und Chancenlo-

sigkeit. Es geht darum, Bewusstsein für die Anliegen der Men-

schen im Süden zu schaffen, sei es bei Themen wie dem Kli-

mawandel oder den Menschenrechten. Weltweit arbeitet die

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern mit ihrer größten

Einrichtung, Mission EineWelt, deshalb vernetzt mit Partnern

in allen Erdteilen. Neben landeskirchlichen Mitteln und Spen-

den dienen auch Stiftungen diesem Zweck. So fördert die Stif-

tung Weltmission beispielsweise Projekte der Partnerkirchen

in Übersee. Zu mehr als 20 evangelischen Überseepartnern

pflegt Mission EineWelt, unter deren Dach diese Stiftung ent-

standen ist, enge Beziehungen. Stifterinnen und Stifter haben

hier die Möglichkeit, eine eigene Stiftung mit eigenem Namen

und Zweck zu errichten. Ebenso können aber auch Fonds für

unterschiedliche Förderbereiche eingerichtet werden.

Beispielhaft für die Arbeit im Basisgesundheitswesen ist

die Unterstützung des Health Care Technical Service in Tan-

sania, der einerseits Wartung und dringend notwendige Re-

paraturen an technischen und medizinischen Geräten in lu-

therischen Krankenhäusern Tansanias finanziert und ande-

rerseits die Anschaffung wichtiger medizinischer Geräte un-

terstützt. Daneben werden auch kirchliche Krankenhäuser in

südpazifischen Papua-Neuguinea finanziell gefördert. Mit der

Finanzierung von Krankentransporten im nur schwer zu-

gänglichen Hochland Papua-Neuguineas wird wichtige Not-

fallhilfe geleistet.

Im pädagogischen Bereich finanziert die Stiftung unter an-

derem das Rainbow-Projekt, das Unterrichtsmaterial für den

Religionsunterricht an Grund- und Hauptschulen in Papua-

Neuguinea entwickelt. Aber auch ganz praktische Dinge der

kirchlichen Basisarbeit werden unterstützt, etwa die An-

schaffung von Fahrrädern für Evangelisten, um von einem

Dorf zum nächsten zu kommen. In Mittelamerika unterstützt

die Stiftung unter anderem die Kinder- und Jugendarbeit oder

Bibelfreizeiten der lutherischen Kirchen von El Salvador, Ni-

caragua, Honduras und Costa

Rica. Unter dem Dach von Mis-

sion EineWelt fördern neben der

Stiftung Weltmission weitere Stif-

tungen wie die Lieselotte und Ro-

sina Heinrich-Stiftung und die An-

nette und Wolfgang Döbrich-Stif-

tung vor allem Projekte in La-

teinamerika. u

8 www.mission-einewelt.de

Gemeinsam können wirdie Welt verändern

Die Stiftung Weltmission fördert Projekte in Partnerländern weltweit

von Helge Neuschwander-Lutz

Page 41: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

Berichte und Kampagnen

Seit über 10 Jahren bietet die EBS Business School im Rhein-

gau die Weiterbildung zum Stiftungsmanager an. Mittlerweile

haben bereits 13 Jahrgänge das Zertifikat „Stiftungsmanager

EBS“ erhalten. Seit 2013 werden zwei ergänzende Module für

die Zusatzausbildung zum Stiftungsberater angeboten.

Menschen, die mit dem Stiftungssektor in Verbindung kom-

men oder die in der kleinen, aber produktiven Stiftungswelt

tätig sind, wollen denn oft auch zweierlei verknüpfen: Ihren

Idealismus, dass die gesellschaftlichen Dinge verbessert wer-

den können, und den Anspruch an sich selbst, dies so profes-

sionell und wirkungsvoll wie irgend möglich zu tun. Genau

diese Menschen braucht der Stiftungssektor auch, damit das

besondere Privileg der Stiftungen, ihre Unabhängigkeit, zum

maximalen Nutzen für die Gesellschaft eingesetzt werden kann.

Eine besondere Mischung an Menschen und Akteuren

spiegelt sich in der Teilnehmerzusammensetzung des Studi-

engangs lebhaft wider. Eine von unterschiedlichen Persön-

lichkeiten geprägte kreative Gemeinschaft, wächst in ihrer

Zeit an der EBS zu einem harmonischen Team zusammen, das

einerseits von dem umfangreichen, neu erworbenen Wissen

über das Stiftungsmanagement und andererseits von dem Aus-

tausch untereinander profitiert. Dazu verhilft die professio-

nelle Mischung aus Vorlesungen, Workshops, Case Studies und

Kaminabenden mit herausragenden Persönlichkeiten der Stif-

tungswelt. Diese erstklassige Kombination ermöglicht nach-

haltig den Erfahrungsschatz aufzubereiten und weiterzuge-

ben. Eine wichtige Aufgabe, die sich die EBS Business School

zur Profession gemacht hat.

Als Erwachsene freiwillig an einer privaten Hochschule im

schönen Rheingau zu lernen und eine Gemeinschaft zu bilden,

die Idealismus und Professionalität verbindet, ist ein Privileg. u

8 www.ebs.edu

Lernen und dazulernenDie wertvolle Arbeit der Stiftungswelt professionalisieren

Page 42: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

42 z Werte stiften

Berichte und Kampagnen

Armut und Arbeitslosigkeit bestimmen den Alltag in Arme-

nien. Die meisten Familien können nur durch Hilfe aus dem

Ausland überleben. Das christlich humanitäre Hilfswerk Dia-

conia Internationale Hilfe e.V., mit Hauptsitz in der Schweiz,

hilft in Armenien seit Jahren durch Entwicklungsprojekte und

durch das „Dorf der Hoffnung“, das am Rande von Jerewan

errichtet wurde, und dem darin integrierten Berufsausbil-

dungszentrum „BAZ“. Angehende Bäcker und Konditoren

sowie Näherinnen werden dort nach Schweizer Standard un-

terrichtet und gefördert. Handarbeitskurse und Sprachkurse

in Englisch und Russisch ergänzen das Programm.

Schon Amalyas Vater und ihre Grossmutter arbeiteten als

Näher und brachten ihr die ersten Schritte bei. „Die Arbeit

macht mir so viel Freude! Jetzt schneidere ich Hochzeits- und

Abendkleider und kann problemlos auch Ausbesserungen vor-

nehmen“, so Amalya. Sie betont, wie wichtig es ist, ein Ziel zu

haben, und sich nicht mit den Gegebenheiten zufriedenzu-

geben. Ebenso wird der Computerkurs gerne besucht. Marine

nahm am ersten Computerkurs im BAZ teil. Nun arbeitet die

vierfache Mutter schon eine Weile in einer Postfiliale der Je-

rewaner „Haypost“ GAG und kann zum Einkommen der Fa-

milie beitragen. Mittlerweile wurde als Zusatzangebot der

zweite Lehrgang für das Bauhandwerk begonnen.

Durch die Auswirkungen der europäischen Finanzkrise

wurden in Rumänien Hunderttausende Menschen arbeitslos.

Bildung und gesunde Ernährung ist oft nicht sichergestellt. Da

weit über die Hälfte aller Hilfswerke in Brasov bereits vor Jah-

ren ihren Dienst eingestellt hat, ist für viele Hilfesuchende Dia-

conia die letzte Hoffnung. Im Armenviertel von Brasov hat Dia-

conia ein Zentrum mit Hausaufgaben-Hilfe eingerichtet. Neben

dieser Hilfe erhalten die Kinder eine warme Mahlzeit sowie

Kleidung und Beistand in persönlichen Nöten. Zurzeit besu-

chen täglich 120 Kinder das Kinderbildungszentrum KiBiZ.

Oft werden auch ehemalige Opfer von Menschenhandel

betreut und bekommen Hilfe beim Schritt zurück in den All-

tag. Für die Kleinsten gibt es einen Kindergarten mit Schul-

vorbereitung und eine Ganztagsbetreuung mit einer Förde-

rung, die die Eltern oft nicht bieten können. Die meisten Kin-

der wünschen sich nichts sehnlicher, als zur Schule gehen zu

können und etwas zu Essen zu bekommen. So auch Marian.

Der Fünfjährige hat vier Schwestern und lebt im Elendsvier-

tel von Brasov in einer kleinen Hütte ohne Strom, Wasser und

Heizung. Seine größte Freude ist es, mit bunten Stiften Bilder

zu malen. „Die haben wir zu Hause nicht,“ sagt er.

Der Hauptfokus von Diaconia Internationale Hilfe e.V..

liegt auf der Bildung und Förderung der kommenden Gene-

ration. Denn nur wenn die Menschen ein solides Fundament

für eine selbstbestimmte Zukunft erhalten, kann sich auf

Dauer etwas in den Ländern ändern.

„Natürlich können wir nicht jedem Hilfesuchenden hel-

fen, und wir müssen häufig Menschen abweisen, weil wir ein-

fach nicht genügend finanzielle Mittel haben“, so Michaela

Kuhlmann, Geschäftsleiterin von Diaconia Internationale Hilfe

e.V.. Deshalb freut sich Diaconia über Spenden, Spenden-

konto: IBAN: DE10 6845 2290 0077 0321 59. u

8 www.diaconia.org

Bildung für die ZukunftIn den Bildungszentren von Diaconia Internationale Hilfe e.V. erhalten Jugendliche und

junge Erwachsene den Start in eine selbstbestimmte und hoffnungsvolle Zukunft

In Armenien werden nach Schweizer Standard Näherinnen ausgebildet. 120 Kinder besuchen regelmäßig das Kinderbildungszentrum KiBiZund erhalten dort neben Hausaufgaben-Hilfe eine warme Mahlzeit.

Page 43: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

Werte stiften z 43

Berichte und Kampagnen

Die ZBI ist ein führender Asset Ma-

nager von deutschen Wohnimmobi-

lienfonds und versteht sich als Inno-

vationsführer im Bereich der Kon-

zeption von Investment KGs. Das

230 Mitarbeiter starke Team der ZBI

bewirtschaftet an 8 Standorten aktu-

ell 17.000 Wohneinheiten mit einem

Investitionsvolumen von 1,4 Mrd.

Euro. Das erfolgreiche Geschäftsmo-

dell der ZBI Professional Fondslinie

sieht den Einkauf von Wohnimmobi-

lien mit Wertsteigerungspotential in

den großen deutschen Ballungsräu-

men vor. Hier wird bewusst auf Pro-

jektentwicklungen / Neubau auf-

grund des höheren Risikos verzich-

tet. In den nach dem Einkauf folgen-

den Jahren wird kontinuierlich der

Immobilienbestand von ca. 2.000

Wohneinheiten pro Fonds „ver-

edelt“, um diese nach einer Laufzeit des Fonds von ca. 2,5 bis

7,5 Jahren zu verkaufen. Bisherige Ergebnisse für den Anleger

liegen zwischen ca. 5,5 Prozent p. a. und 15,5 Prozent p. a.

Als Spezialist für deutsche Wohnimmobilien deckt die ZBI

den gesamten Wertschöpfungsprozess rund um die Immobi-

lie komplett selbst ab. Die Kernkompetenzen der ZBI Gruppe

liegen im Einkauf, in der sorgfältigen Auswahl der Investiti-

onsobjekte, der ertragsorientierten Bewirtschaftung, der Op-

timierung des Wohnwertes durch Renovierung und regelmä-

ßige Instandhaltung und dem erfolgreichen Verkauf von

Wohnimmobilien. Somit hat die ZBI den Erfolg der Fonds und

die Substanzoptimierung der Immobilien selbst in der Hand

und ist nicht auf Leistungen Dritter angewiesen.

Das Konzept der Professional-Fonds sieht den Einkauf von

Wohnimmobilien vor, deren Kaufpreis einen festgelegten An-

kaufsfaktor grundsätzlich nicht übersteigen darf. Damit wer-

den eine hohe Mietrendite und eine große Sachwertsubstanz

im Fonds erzielt. Das Netzwerk der ZBI Gruppe und der ex-

zellente Ruf bei Banken, Insolvenzverwaltern und Verkäufern

ermöglichen prospektgemäße Einkäufe.

Aufgrund des weitreichenden Netzwerks erreichen ca.

6.000 Kaufangebote im Jahr die Unternehmensgruppe. Aus

diesem Angebot sind nur wenige Immobilien geeignet, den

hohen Ansprüchen der vertraglich

verankerten Investitionskriterien ge-

recht zu werden. Insofern durchlau-

fen die Kaufofferten ein Selektions–

und Filtersystem, welches durch ein

Team von Immobilienspezialisten

der ZBI Gruppe gesteuert wird. Al-

leine im ersten Halbjahr 2014 konn-

ten Wohnimmobilien von deutlich

über 100 Mio. Euro mit dem Schwer-

punkt Berlin von der ZBI eingekauft

werden.

Immobilien, die nach Meinung des

Einkaufs kurzfristig wieder veräu-

ßerbar sind und somit für den Han-

del bestimmt wurden, erhalten nach

Ankauf eine erste Prüfung der Ver-

wertungsoptionen. Hier wird zwi-

schen den Möglichkeiten des Glo-

balverkaufs (zum Beispiel Verkauf an

einen Käufer), der Privatisierung

(Einzelveräußerung) oder der Einbindung in ein zu verkau-

fendes Objektpaket entschieden. In Abhängigkeit von der

wirtschaftlichsten Variante erfolgt die Festlegung auf ein Ver-

kaufskonzept und dessen Umsetzung. Hierbei werden even-

tuell benötigte Sanierungen, Mieterhöhungen oder auch Neu-

vermietungen exakt aufeinander abgestimmt. Durch die Op-

timierung der Immobilien kann in den anschließenden Ver-

kaufsverhandlungen ein attraktiver Preis für die Fondsimmo-

bilien erzielt werden, wodurch wiederum für die Anleger eine

gute Fondsperformance gesichert wird.

Die ZBI bietet als Emissionshaus mit ihren Wohnimmobi-

lienfonds eine attraktive Anlagemöglichkeit für Investoren die

einen mittelfristigen Investitionszeitraum (2,5 bis 7,5 Jahre)

und während dieses Zeitraums eine fixe Kapitalverzinsung

für diese Anlage wünschen. Als Anbieter für Direktimmobi-

lien bietet die ZBI zudem Kapitalanlegern, die zum Beispiel

unter dem Gesichtspunkt einer langfristigen sachwertbezo-

genen Altersversorgung bzw. –absicherung investieren möch-

ten, eine optimale Art der Vermögensanlage in Form von ren-

tablen Eigentumswohnungen. In beiden Fällen übernimmt die

ZBI die gesamte Verwaltung. Der Kunde wählt aus, die ZBI

kümmert sich um den Rest. u

8 www.zbi-ag.de

Der Spezialist für WohnimmobilienZBI bietet Wohnimmobilien für Fonds- als auch Direktimmobilienanleger

Page 44: Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2014

DT Deutsche Stiftungstreuhand AGKönigstraße 13290762 FürthTelefon 0911 [email protected]

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