8
48 2010 SONNABEND / SONNTAG, 27. / 28. NOVEMBER 2010 die uhr für stilbewusste die rolex datejust ii Unterwegs: Hamburgs begehbarer Adventskalender Stadtgespräch: Uschi Obermaier Titel-Thema: Schmuck-Accessoires Lokal-Termin: Im legendären „Vienna“ Gestern & Heute: Popper – Protest und Party mit Stil Markenmacher: Bijou Brigitte M einen ersten Diamanten bekam ich vor fast genau zwei Jahren auf einer In- sel Namens Cebu am Ende einer langen Reise. Minu- ten zuvor hatte ich „Ja!“ gesagt, und als wäre das nicht schon umwerfend genug, erhielt ich noch „The Ring of Rings“, wie ich die Amerikanerinnen in alten Filmen so schön hatte schwärmen hören, den klassischen Verlobungsring von Tiffany. Ein Solitär im Brillantschliff, mit sechs Krappen über der Ringschiene gefasst, wodurch die Facetten jeden Lichtstrahl noch heller reflektieren. Es war mitten in der Nacht, als an meiner Hand die Sonne aufging. Der Kniefall von Cebu ging in meine persönliche Ge- schichte ein und änderte meinen Nachnamen sowie meine Einstellung zu Ringen: „Stören beim Tippen.“ Jetzt stören sie mich immer noch, aber ihr Zauber gleicht das Unfunktionale aus, und das Tragen der Steine wird durch ihre euphorisie- rende Wirkung sogleich wieder funktional. Ein Diamant gilt als unvergänglicher Beweis für Liebe und Treue. Jeder Stein ist eine Einmaligkeit der Natur, so einma- lig wie eben der oder die Geliebte. Er symbolisiert das Unend- liche, weil seine Entstehung länger dauert als unsere Vorstel- lung von Zeit reichen kann. Deshalb passt der Diamant so gut zur Liebe, denn ihr Wunsch ist immer, auf ewig zu bestehen. Kitsch hin oder her, die Wirkung des durchsichtigen Steins ist glasklar: Er lässt Frauenherzen schmelzen. Dabei sind Di- amanten der härteste irdische Stoff. Marmor, Stein und Eisen bricht, aber Diamanten nicht. Sie entstehen aus Kohlenstoff rund 150 Kilometer tief im Erdmantel, wo Temperaturen um die 1300 Grad und hoher Druck die Kohlenstoffatome kristal- lisieren lassen. Vulkanische Ausbrüche katapultieren sie nach oben, um dann Tausende von Kilometern Flüsse im südli- chen Afrika, Russland oder Australien hinunter geschwemmt zu werden. Die Steine haben also ein paar Millionen Jahre Sack und Asche hinter sich, bevor sie ihre Reise ins Licht an- treten. Auf Erden erhalten sie dann ihren entscheidenden Schliff. Erst der verwandelt einen Stein in einen Brillanten und verleiht ihm Funkeln und Feuer – das Blitzen beim Bewe- gen des Steins und die Brechung des Lichts in Regenbogenfar- ben. Mitte des 14. Jahrhunderts begann man in Venedig mit dem Bearbeiten der Steine, und seitdem kann so ein kleines Ding mehr Funken versprühen als ein Silvesterfeuerwerk. Schon im alten Griechenland wurde der Diamant als „Kö- nig der Edelsteine“ verehrt. Das Wort leitet sich vom altgrie- chischen „adamas“ – unbezwingbar – ab. Dank seiner Härte glaubten die Griechen, er sei ein Stück Ewigkeit und verleihe seinem Träger höchste Reinheit und Erleuchtung. Ja, in Be- zug auf die Männer sollte er durchaus als Stein der Weisen gesehen werden. Wer ihn verschenkt, weiß, was Frauen wün- schen. Auch Männer selbst können vom Diamantenrausch gepackt werden: Die amerikanischen Rapper erwischte es als erste, allen voran Ice-T mit einem Brilli am kleinen Finger. Der britische Künstler Damian Hirst besetzte die Stirn eines Totenkopfschädels mit einem 52-Karäter. Fußball-Star Mesut Özil trägt einen Stein im rechten Ohr, und soeben ließ sich ein Australier sein iPhone für 5,7 Millionen Euro mit 500 Diamanten aufmotzen – die wahrscheinlich höchste Telefon- rechnung der Welt. Wer es dezenter mag, kann anstatt Gravur ein Steinchen in seinem Ring verstecken. Im Allgemeinen jedoch wird der Wert eines Steines seit 1953 durch die vier Cs bestimmt: Cut (Schliff ), Color (Farbe), Clarity (Reinheit) und Carat (Größe). Ein Karat enstpricht 0,2 Gramm. Einer der weltweit größten und ältesten Rohdia- manten hört auf den Namen Koh-i-Noor und wurde circa 3000 vor Christus gefunden. 110 Karat schwer, wer sollte die- se Last auf sich nehmen? Natürlich die englische Königin. In ihrem persönlichen Tresor, dem Londoner Tower, verbreitet er eine solche Strahlkraft, dass die Besucher wie hypnotisiert wirken. Ähnliche Blicke erzielte vor kurzem das Model Adri- ana Lima, als es einen mit Diamanten besetzten BH im Wert von 1,4 Millionen Euro präsentierte und der Redewendung „mit stolzer Brust“ so neue Bedeutung verlieh. Zu einem der bekanntesten Klunker der Welt wurde der Taylor-Burton-Diamant. 69 Karat schwer, eine teuflische Zahl, die gut zur Beziehung von Liz Taylor und ihrem Immer- mal-wieder-Mann Richard Burton passt. Die erste Besitzerin wollte ihn loswerden, nicht aus Geldnot, sondern weil sie sich mit ihm fühlte „wie in einem Banksafe“. 1969 erwarb Burton den Stein für angeblich weit über eine Million Dollar und kommentierte das Schnäppchen wie folgt: „Wir sind glück- lich, dass Miss Taylor glücklich ist.“ Nach der Trennung von Burton blieb Liz Taylor eine gefüllte Schmuckschatulle und die Erkenntnis: „Männer vergehen, Diamanten bestehen.“ Freundschaften jedoch können durch Brillanten in Stein gemeißelt werden. Meinen zweiten Diamanten bekam ich vor einigen Monaten bei einer Feier des Juweliers Bucherer, zu der mich meine Freundin Anna mitgenommen hatte. Anna und ich lernten uns vor 15 Jahren kennen, als wir in ein Haus ohne Heizung zogen. Fortan mussten wir zusammenrücken. Bei Bucher er wärmten wir uns an einem ganz besonderen Cocktail: Champagner on the Rocks, also mit einem kleinen Stein. Einer von 100 sollte echt sein. Nach zwei Stunden Span- nung erklärte der Hausherr mich zur wortwörtlich strahlen- den Siegerin. Wie hüpfende Brennstäbe sprangen Anna und ich durch den Laden. Den Stein ließen wir zu einer Kette fassen, die wir nun abwechselnd tragen. Bei jedem Tausch freuen wir uns, als sähen wir das Geschenk zum ersten Mal. „Diamonds are a girl’s best friend“ sang Marilyn Monroe in der Komödie „Blondinen bevorzugt“. Doch was für eine (Ent-)Täuschung: Die Juwelen, die sie in dem Film trägt, waren unecht, und auch mit ihrer viel zitierten Aussage hat Marilyn keineswegs recht. Diamanten sind nicht unsere besten Freunde – es sind die, die sie uns schenken. S. 4/5 – Schönster Schein: Schmuckstücke zum Träumen und Tragen. Plus: Experten-Tipps. Innere Werte Marmor, Stein und Eisen bricht, aber Diamanten nicht. YVONNE WEISS weiß, warum. FOTO: LAUREN BURKE/GETTY IMAGES

Innere Werte - Hamburger Abendblattstatic.apps.abendblatt.de/flips/magazin/magazin2010_48/... · 2019. 2. 21. · 48 2010 SONNABEND / SONNT G,A27. / 28. NOVEMBER 2010 die uhr für

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Innere Werte - Hamburger Abendblattstatic.apps.abendblatt.de/flips/magazin/magazin2010_48/... · 2019. 2. 21. · 48 2010 SONNABEND / SONNT G,A27. / 28. NOVEMBER 2010 die uhr für

482010

SONNABEND / SONNTAG, 27. / 28. NOVEMBER 2010

die uhr für stilbewusste

die rolex datejust ii

Unterwegs: Hamburgs begehbarer Adventskalender › Stadtgespräch: Uschi Obermaier › Titel-Thema:Schmuck-Accessoires Lokal-Termin: Im legendären „Vienna“ › Gestern & Heute: Popper – Protest und Party mit Stil › Markenmacher: Bijou Brigitte

M einen ersten Diamanten bekam ich vor fast genau zwei Jahren auf einer In-sel Namens Cebu am Ende einer langen Reise. Minu-ten zuvor hatte ich „Ja!“ gesagt, und als wäre das nicht schon umwerfend genug, erhielt ich noch

„The Ring of Rings“, wie ich die Amerikanerinnen in alten Filmen so schön hatte schwärmen hören, den klassischen Verlobungsring von Tiffany. Ein Solitär im Brillantschliff, mit sechs Krappen über der Ringschiene gefasst, wodurch die Facetten jeden Lichtstrahl noch heller reflektieren. Es war mitten in der Nacht, als an meiner Hand die Sonne aufging.

Der Kniefall von Cebu ging in meine persönliche Ge-schichte ein und änderte meinen Nachnamen sowie meine Einstellung zu Ringen: „Stören beim Tippen.“ Jetzt stören sie mich immer noch, aber ihr Zauber gleicht das Unfunktionale aus, und das Tragen der Steine wird durch ihre euphorisie-rende Wirkung sogleich wieder funktional.

Ein Diamant gilt als unvergänglicher Beweis für Liebe und Treue. Jeder Stein ist eine Einmaligkeit der Natur, so einma-lig wie eben der oder die Geliebte. Er symbolisiert das Unend-liche, weil seine Entstehung länger dauert als unsere Vorstel-lung von Zeit reichen kann. Deshalb passt der Diamant so gut zur Liebe, denn ihr Wunsch ist immer, auf ewig zu bestehen.

Kitsch hin oder her, die Wirkung des durchsichtigen Steins ist glasklar: Er lässt Frauenherzen schmelzen. Dabei sind Di-amanten der härteste irdische Stoff. Marmor, Stein und Eisen bricht, aber Diamanten nicht. Sie entstehen aus Kohlenstoffrund 150 Kilometer tief im Erdmantel, wo Temperaturen um die 1300 Grad und hoher Druck die Kohlenstoffatome kristal-lisieren lassen. Vulkanische Ausbrüche katapultieren sie nach oben, um dann Tausende von Kilometern Flüsse im südli-chen Afrika, Russland oder Australien hinunter geschwemmt zu werden. Die Steine haben also ein paar Millionen Jahre Sack und Asche hinter sich, bevor sie ihre Reise ins Licht an-treten. Auf Erden erhalten sie dann ihren entscheidenden Schliff. Erst der verwandelt einen Stein in einen Brillanten und verleiht ihm Funkeln und Feuer – das Blitzen beim Bewe-gen des Steins und die Brechung des Lichts in Regenbogenfar-ben. Mitte des 14. Jahrhunderts begann man in Venedig mit dem Bearbeiten der Steine, und seitdem kann so ein kleines Ding mehr Funken versprühen als ein Silvesterfeuerwerk.

Schon im alten Griechenland wurde der Diamant als „Kö-nig der Edelsteine“ verehrt. Das Wort leitet sich vom altgrie-chischen „adamas“ – unbezwingbar – ab. Dank seiner Härte glaubten die Griechen, er sei ein Stück Ewigkeit und verleihe seinem Träger höchste Reinheit und Erleuchtung. Ja, in Be-zug auf die Männer sollte er durchaus als Stein der Weisen gesehen werden. Wer ihn verschenkt, weiß, was Frauen wün-schen. Auch Männer selbst können vom Diamantenrausch gepackt werden: Die amerikanischen Rapper erwischte es als erste, allen voran Ice-T mit einem Brilli am kleinen Finger. Der britische Künstler Damian Hirst besetzte die Stirn eines Totenkopfschädels mit einem 52-Karäter. Fußball-Star Mesut Özil trägt einen Stein im rechten Ohr, und soeben ließ sich ein Australier sein iPhone für 5,7 Millionen Euro mit 500 Diamanten aufmotzen – die wahrscheinlich höchste Telefon-rechnung der Welt. Wer es dezenter mag, kann anstatt Gravur ein Steinchen in seinem Ring verstecken.

Im Allgemeinen jedoch wird der Wert eines Steines seit 1953 durch die vier Cs bestimmt: Cut (Schliff ), Color (Farbe), Clarity (Reinheit) und Carat (Größe). Ein Karat enstpricht 0,2 Gramm. Einer der weltweit größten und ältesten Rohdia-manten hört auf den Namen Koh-i-Noor und wurde circa 3000 vor Christus gefunden. 110 Karat schwer, wer sollte die-

se Last auf sich nehmen? Natürlich die englische Königin. In ihrem persönlichen Tresor, dem Londoner Tower, verbreitet er eine solche Strahlkraft, dass die Besucher wie hypnotisiert wirken. Ähnliche Blicke erzielte vor kurzem das Model Adri-ana Lima, als es einen mit Diamanten besetzten BH im Wert von 1,4 Millionen Euro präsentierte und der Redewendung „mit stolzer Brust“ so neue Bedeutung verlieh.

Zu einem der bekanntesten Klunker der Welt wurde der Taylor-Burton-Diamant. 69 Karat schwer, eine teuflische Zahl, die gut zur Beziehung von Liz Taylor und ihrem Immer-mal-wieder-Mann Richard Burton passt. Die erste Besitzerin wollte ihn loswerden, nicht aus Geldnot, sondern weil sie sich mit ihm fühlte „wie in einem Banksafe“. 1969 erwarb Burton den Stein für angeblich weit über eine Million Dollar und kommentierte das Schnäppchen wie folgt: „Wir sind glück-lich, dass Miss Taylor glücklich ist.“ Nach der Trennung von Burton blieb Liz Taylor eine gefüllte Schmuckschatulle und die Erkenntnis: „Männer vergehen, Diamanten bestehen.“

Freundschaften jedoch können durch Brillanten in Stein gemeißelt werden. Meinen zweiten Diamanten bekam ich vor einigen Monaten bei einer Feier des Juweliers Bucherer, zu der mich meine Freundin Anna mitgenommen hatte. Anna und ich lernten uns vor 15 Jahren kennen, als wir in ein Haus ohne Heizung zogen. Fortan mussten wir zusammen rücken. Bei Bucher er wärmten wir uns an einem ganz besonderen Cocktail: Champagner on the Rocks, also mit einem kleinen Stein. Einer von 100 sollte echt sein. Nach zwei Stunden Span-nung erklärte der Hausherr mich zur wortwörtlich strahlen-den Siegerin. Wie hüpfende Brennstäbe sprangen Anna und ich durch den Laden. Den Stein ließen wir zu einer Kette fassen, die wir nun abwechselnd tragen. Bei jedem Tausch freuen wir uns, als sähen wir das Geschenk zum ersten Mal.

„Diamonds are a girl’s best friend“ sang Marilyn Monroe in der Komödie „Blondinen bevorzugt“. Doch was für eine (Ent-)Täuschung: Die Juwelen, die sie in dem Film trägt, waren unecht, und auch mit ihrer viel zitierten Aussage hat Marilyn keineswegs recht. Diamanten sind nicht unsere besten Freunde – es sind die, die sie uns schenken.

S. 4/5 – Schönster Schein: Schmuckstücke zum Träumen und Tragen. Plus: Experten-Tipps.

InnereWerteMarmor, Stein und Eisen bricht, aber Diamanten nicht.YVONNE WEISS weiß, warum.

FOTO

:LAU

REN

BURK

E/GE

TTY

IMAG

ES

Page 2: Innere Werte - Hamburger Abendblattstatic.apps.abendblatt.de/flips/magazin/magazin2010_48/... · 2019. 2. 21. · 48 2010 SONNABEND / SONNT G,A27. / 28. NOVEMBER 2010 die uhr für

Diese Lange-Uhr entstand auf traditionelle Weise.Mit viel Erfindergeist.

Der DATOGRAPH PERPETUAL repräsentiert den neuesten Stand der Me-

chanik � mit selbst entwickelter Gangpartie und neu konstruiertem ewigen

Kalender. Dafür haben die Meister von Lange viele Monate lang geforscht,

getestet, verworfen und verbessert. So entstand ein Meisterwerk, das

man nur bei den feinsten Juwelieren der Welt erhält � wie bei Mahlberg.

Dort wird man Ihnen auch die Ge-

schichte von F. A. Lange erzählen. Vor

165 Jahren zog er nach Glashütte und

begründete die deutsche Feinuhrmacherei. Mit dem Ziel, die besten Zeit-

messer der Welt zu bauen, trieb er die Entwicklung der mechanischen Uhr

maßgeblich voran. Von seinem visionären Geist lassen wir uns inspirieren.

Der DATOGRAPH PERPETUAL. Exklusiv bei:

Hamburg, Neuer Wall 43 � Tel. 040/36006280-0

Kiel, Holstenstr. 39, Tel � 0431/980709-0

Lübeck, Holstenstr. 37�41 � Tel. 0451/79971-0

Drei, zwei, eins – meins. So könnten auch Sie heute jubeln, denn im Auktionshaus Stahl kommen mehr als 1000 prächtige Gemälde,

wertvolle Antiquitäten und glanzvolle Schmuckstü-cke unter den Hammer. Zwischen 11 und 16.30 Uhr werden diese Sammlerstücke, bei denen es sich mehrheitlich um „Privateinlieferungen“ aus Ham-burg und dem Umland handelt, meistbietend verge-ben – zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten!

„Waren in den vergangenen Jahren vor allem Bau-haus-Möbel im puristischen Design gefragt, rückt jetzt wieder das Opulente in den Fokus der Bieter“, sagt Michael Kerle vom Auktionshaus Stahl am Grau-mannsweg, das seit mehr als 30 Jahren erfolgreich besteht. Bei den Gemälden erleben die Alten Meister wieder eine Renaissance. „Vor allem entdeckt man langsam die hohe Qualität der Hamburger Maler. Vor Worpswede müssen wir uns nämlich überhaupt nicht verstecken“, erklärt Michael Kerle und preist die Malerei des Hanseaten Thomas Herbst.

Ein Stadtviertel wird zum Adventskalender: In der Hamburger Neustadt bieten Läden, Ateliers, Restaurants, Cafés und Galerien vom 1. bis zum 24. Dezember besondere Aktionen, schöne Überraschungen und kleine Geschenke.

1.12. CAFE KANTATE: Das Café lädt mit dem Michel zum Mitsingen bei Punsch ein.» Großneumarkt 38, Tel. 18 07 74 04, www.cafe-kantate.de

2.12. KULTURREICH & SUGARBRAIN: Im Rahmen einer Märchenausstellung gibt es ein „Wünch Dir was“-Programm. Geschenk: Wunschprinz oder Wunschprinzessin.» Wexstraße 28, Tel. 75 36 86 61, www.kulturreich.de | www.sugarbrain.net

3.12. INSA RESTAURIERUNG: Einblicke hinter die Kulissen von St. Jacobi.» Großneumarkt 22, Tel. 38 07 60 66, www.insa-restaurierung.de

4.12. PLACE, der Laden, in dem internationale Designer und Künstler ihre Arbeiten verkaufen, bietet „SchokoSchmuck – Kalorien fürs Dekolleté“.» Wexstraße 33, Tel. 28 57 04 16, www.place-hamburg.de

5.12. VAMP’S: Zum 3-Gänge-Menu gibt es ein Glas Rotwein gratis dazu.» Großneumarkt 58, Tel. 73 05 27 15, www.vamps-restaurant.de

6.12. DIE BLUMENBINDEREI LOY verwöhnt mit selbst gebackenen Christkeksen und spendiert zum Einkauf einen Weihnachtsstern.» Alter Steinweg 1, Tel. 63 30 78 60, www.blumenloy.com

7.12. KUNST UND GEMÜSE, das Atelier für Flaschenkunst, Frottee-Kuscheltiere,Schmuck und mehr, verpasst erworbenen Produkten den gewünschten Namen gratis.» Wexstraße 28, Tel. 55 77 54 48, www.kunstundgemuese.de

8.12. FRÄULEIN BOB FRISEURE verschönern den Liebsten einer Kundin gratis dazu.» Poolstraße 41, Tel. 35 71 50 55, www.fraeulein-bob.de

9.12. STEIGENBERGER HOTEL: Im DaySpa gibt es Wellness-Gutscheine.» Heiligengeistbrücke 4, Tel. 36 80 60, www.hamburg.steigenberger.com

10.12. 25 MINUTES bietet ein kostenloses Probetraining (auch am 17.12.).» Kaiser-Wilhelm-Straße 93, Tel. 07 00/70 03 70 04, www.25minutes.de

11.12. PARADIES OPTIK schenkt Punsch aus. Dazu Gebäck und Schnickschnack.» Alter Steinweg 11, Tel. 34 80 343, www.paradies-optik.de

12.12. CRAZY CHRISTMAS SHOP: Sonderpreis bei Gruppenfoto im Studio Grzesik.» Kaiser-Wilhelm-Straße 115, Tel. 42 02 325, www.studio-grzesik.de

13.12. ZWANG B: Die Buchbinderei verspricht Sternstunden mit Werkstatteinblick.» Kohlhöfen 2, Tel. 30 70 39 74, www.zwang-b.de

14.12. RISTORANTE CAPRICCIO verwöhnt mit italienischem Panettone.» Thielbek 12, Tel. 18 07 92 19, www.capriccio-hh.de

15.12. GO BANANA! Die Boutique lockt mit Gebäck, Glühwein und einer Verlosung.» Poolstraße 20, Tel. 35 01 99 04, www.gobananashop.de

16.12. KARLSONS bietet Skandinavisches wie Glögg, Pepparkakor und Lussekatter.» Alter Steinweg 10, Tel. 52 59 82 33, www.karlsons.de

17.12. GALERIA GUDBERG: Das Gestaltungs-Atelier mit Design-Buchhandlung erfreut mit Weihnachtspreisen und Wundertüten, die es zum Einkauf dazu gibt.» Poolstraße 8, Tel. 81 95 150, www.gudberg.de

18.12. ATELIER FREIER FALL: Bei der Mode-Designerin Anita Braun werden Präsente ganz persönlich verpackt. Dazu als Geschenk eine feine Kleinigkeit.» Wexstraße 35, Tel. 85 03 564, www.atelier-freierfall.de

19.12. MARBLAU erfreut an Adventssonntagen mit mediterranen Überraschungen.» Poolstraße 21, Tel. 35 01 65 55, www.marblau.de

20. & 21.12. MASSSTAB verpackt Ihre Geschenke weihnachtlich und maßstabsgetreu.» Kaiser-Wilhelm-Straße 115, Tel. 34 44 55, www.massstab-hamburg.de

22.12. ADAM & EVE: Die Beautylounge verspricht „süße“ Verführung.» Steinwegpassage 1&5, Tel. 21 00 88 33, www.adameve-hamburg.de

23.12. FROHSTOFF: In dem Siebdruck-Atelier kann man mitgebrachte Lieblingsstücke selbst bedrucken.» Wexstraße 38, Tel. 39 99 14 47, www.frohstoff.de

24.12. DIE WEINGALERISTEN laden zu einer Winter-Weinprobe.» Kohlhöfen 14, 35 71 84 77, www.die-weingaleristen.de

„Hamburger Hafen“ (1912) heißt Ulrich Hübners Bild, das im Auktions-haus Stahl (r.) versteigert wird.

Service» „60 Jahre Formel 1“, Auto-museum Prototyp (U Meßberg),Shanghaiallee 7 / Lohseplatz 1 a,Tel. 39 99 69 68, 27.11. – 27.3.,Di – So 10 – 18 Uhr, Eintritt 7,50 Euro, www.prototyp-hamburg.de

Zum ersten …… Mal bei einer Auktion? Im Auktionshaus Stahl warten 1000 Kunstwerke auf Bieter.

TEXT: VANESSA SEIFERT

in Hamburg

Keine Frage, das Auto der Zukunft röhrt nicht mehr, sondern hat statt eines Tankdeckels einen Elektrostecker. Es besitzt auch keine

verschwenderischen Heckflossen, sondern wird im Windkanal designt. Und dennoch: Old- und Young-timer erfreuen sich wachsender Beliebtheit – weil sie Geschichten erzählen. Nicht die von Verbrauch, CO

2-

Ausstoß und Kfz-Steuer, sondern von Technik, De-sign und – vor allem im Bereich Renn- und Sportwa-gen – von Schicksalen. Man nehme nur Ferrari: Wohl keine Automarke hat im Rennsport so viele Trium-phe und Tragödien angehäuft, von Lorenzo Bandinis Todescrash 1967 in Monaco bis zu Michael Schuma-chers erlösendem WM-Titel im Jahr 2000.

„Personen. Kraft. Wagen“ ist auch das Motto des noch jungen Museums „Prototyp“, welches automo-bile Ausstellung, Archiv, Kunst-Galerie, Literatur und Gastronomie in der HafenCity vereint. Schwer-punkt der Dauerausstellung sind Renn- und Sport-Prototypen des „Goldenen Zeitalters“ der frühen

ADVENTSKALENDER-AKTION

Rund um den Großneumarkt

ZéRoberto

Die Ausstellung „60 Jahre Formel 1“ im Museum „Prototyp“ zeigt: Rennsport ist mehr als nur rasanter Kreisverkehr.

TEXT: TINO LANGE

Die Alten Meister seien bei der heutigen Auktion mit vielen „herausragenden Gemälden“ vertreten – wie Nicolaes Berchems „Hirten im Flusstal“. Für das Werk jenes Hauptvertreters der niederländischen Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts ist ein Min-destgebot von 4900 Euro aufgerufen. „Geradezu günstig“, weiß Kerle. Wie viele Bieter mitsteigern werden, sei nicht vorherzusagen: „Erfahrungsgemäß trudeln die meisten Gebote kurz vor Schluss ein.“

Auf welches Objekt die Damenwelt schielt, ist da-gegen leicht vorhersehbar: Zu schön glitzert das Paar Solitär-Ohrringe mit zwei feinen Altschliffdiaman-ten. Aufrufpreis: 45�000 Euro. Der Schmuck stammt übrigens von einer Hamburgerin. Vielleicht hatte sie die Preziosen irgendwo auf dem Dachboden in einer Kiste gefunden. Wie das Geschwisterpaar aus Eng-land, das jüngst sein Elternhaus entrümpelte und da-bei auf eine chinesische Vase stieß. Bei einer Verstei-gerung des Auktionshauses Bainbridges brachte das vermeintliche Gerümpel 50,7 Millionen Euro ein.

Und auch bei dieser Auktion lässt sich bestimmt das ein oder andere Schnäppchen schnappen.

Nachkriegsjahre und ihre Schöpfer, angefangen mit dem Porsche-Urtyp 356. Und so dürfen sich vor allem Rennsport-Enthusiasten auf die Sonderausstellung „60 Jahre Formel 1“ freuen. Elf Grand-Prix-Renner von den 50ern bis heute zeigen die Entwicklung der Königsklasse. Der Maserati 4CLT lässt die Saison 1950 wieder aufleben und der Williams FW09 die wilden Turbolader-Zeiten von 1983 und 1984, der Jordan 191 führt in Michael Schumachers Debütjahr 1991 zurück und Ferraris F2007 von Kimi Räikkönen schlägt den Bogen in die Gegenwart.

Filme und Fotografien erinnern an legendäre Ren-nen, Fahrer, Strecken und Konstrukteure. An Mythen wie Ayrton Senna, Jochen Rindt und Wolfgang Graf Berghe von Trips. Ingenieurskunst, Sport-Kultur und historische Dokumentationen zeigen zudem, dass die Formel 1 weit mehr ist als nur ein Zirkus von Män-nern (und natürlich auch Frauen wie Desiré Wilson und Lella Lombardi), die schnell im Kreis fahren. Auch in Zukunft.

KULTUR ERLEBEN

Startschuss

DER GRÜNE PUNKT Die Hamburger Klimaschutzstiftung lädt ein, gemeinsam mit Fachleuten hinter die Bauzäune im Umweltzentrum Karlshöhe, Karlshöhe 60d, zu schauen. Beim „Sonntagsspaziergang in die Zukunft“ am 28.11. von 15–16.30 Uhr werden die Modernisierungsmaßnahmen besichtigt.

STADTLEBEN

Der 36-jährige HSV-Star erlebt an der Elbe Heimatgefühle oder spielt mit seinen Kindern – Fußball!

Service» Auktionshaus Stahl,Graumannsweg 54, Tel. 34 34 71,Weihnachtsauktion: Sa, 27.11., 11 – 16.30 Uhr,www.auktionshaus-stahl.de

FOTO

:PIC

TURE

-ALL

IANC

E/DP

A

Sonnabend / Sonntag, 27. / 28. November 2010

Mein perfekterSonntag

FOTO

:ISTO

CKPH

OTO

Mythen, Männer, Motoren:Formel-1-Ikone Jacky Ickx im Ferrari in Spa, 1970.FOTO: RAINER W. SCHLEGELMILCH

Punsch und Gesang: Das Café Kantate öffnet sein Fenster am 1. Dezember.

10 Uhr Wieder umdrehen und endlich mal ausschlafen! Meine Frau Luciana sagt un-seren drei Kindern Bescheid, dass Papa heute etwas länger im Bett liegen bleibt.

12 Uhr Mein Frühstück, für die Familie das zweite, ist ziemlich deutsch. Es gibt Bröt-chen, Marmelade und eine ordentliche Portion Rührei. Dabei lese ich Zeitung. Des-wegen ist es immer besser, am Tag zuvor gewonnen zu haben.

13.30 Uhr Bei gutem Wetter geht es zum Angeln. Ich habe es auch schon an der Elbe probiert. Aber einen dicken Fisch habe ich da noch nicht an Land gezogen. Trotzdem ist es schön. Wenn die großen Schiffe vorbeifahren, packt mich manchmal das Heim-weh, es erinnert mich an mei-ne Zeit beim FC Santos in Sao Paulo. Obwohl ich ja schon ein halber Deutscher bin. Meis-tens nehmen mich aber die Kinder in Beschlag. Die wol-len im Garten toben oder mit ihrem Papi Fußball spielen.

16 Uhr Wir fahren nachAltona in die Kirche zum bra-silianischen Gottesdienst. Ein Ritual, das mir und meiner Frau sehr wichtig ist. Ich bin ein sehr gläubiger Mensch und habe in Brasilien auch schon selbst gepredigt. Jesus Christus ist ein Ratgeber für mich. Ich könnte mir vorstel-len, dass ich nach meiner Pro-fi-Karriere als Pastor arbeite.

18 Uhr Da ich den Kindern fast keinen Wunsch abschlagen kann, fahren wir ausnahms-weise zu McDonald’s. Meine zwei Töchter und mein Sohn dürfen Burger essen, ich neh-me ein Chicken Wrap. Der ist echt lecker und macht nicht so dick. In Deutschland ist es einfacher für mich, normale Dinge zu tun. Die Menschen hier respektieren die Privat-sphäre mehr als in Brasilien. Ich muss nicht immer Auto-gramme schreiben oder wer-de fotografiert.

22 Uhr Nachdem die Kinder endlich im Bett sind, setze ich mich auf die Couch und sehe mir brasilianische Fußball-spiele an. So ganz ohne geht es auch am freien Sonntag nicht. Aber ich halte die Augen auch für den HSV auf. Vielleicht finde ich ja einen neuen Linksverteidiger, dann kann ich wieder im Mittelfeld ran.

24 Uhr Langsam fallen mir die Augen zu – morgen muss ich ausgeschlafen sein für das nächste Training.

› WOCHENENDE

II

Page 3: Innere Werte - Hamburger Abendblattstatic.apps.abendblatt.de/flips/magazin/magazin2010_48/... · 2019. 2. 21. · 48 2010 SONNABEND / SONNT G,A27. / 28. NOVEMBER 2010 die uhr für

Sonnabend / Sonntag, 27. / 28. November 2010

Lebenskunst

MAGAZIN: Frau Obermaier, als Ikone des wilden Lebens kennen wir Sie. Als Schmuckdesignerin nicht so richtig.USCHI OBERMAIER: Ich mache schon seit vielen Jahren ausgefallene Stücke. Aber zuletzt war ich sehr mit mei-nem Buch und Film „Das Wilde Leben“ beschäftigt, darüber habe ich die Schmuckdesignerin etwas ver-nachlässigt. Klar bin ich, was ich bin, durch die Ge-schichten – aber man entwickelt sich doch weiter.

MAGAZIN: Dabei ist Ihre bewegte Geschichte doch die beste PR. Besonders in einer Zeit, wo jeder Reality-Star sein eigenes Parfüm auf den Markt bringt.OBERMAIER: Mit sogenannten Celebrity-Designern habe ich wenig gemein. Ich blättere keine Magazine durch und lasse kopieren, was mir gefällt. Ich bin gut, weil ich meinen eigenen Stil habe. Mir haben in der Vergan-genheit nur die richtigen Partner gefehlt.

MAGAZIN: Die haben Sie jetzt gefunden?OBERMAIER: Ja, mit Schmuck.de bereite ich gerade eine kleine Kollektion für die Inhorgenta im Februar 2011 vor. Ich designe jedes Stück selber. Aber dann soll es bitte jemand anders vervielfältigen. Denn ich möchte nicht polieren, bis ich ’ne schwarze Nase habe … Das ist mir zu langweilig.

MAGAZIN: Die wenigsten Künstler sind gute Geschäftsleute.OBERMAIER: Der Gedanke, für Leute verantwortlich zu sein, ’ne Firma zu haben, da würde mir sofort alles ver-gehen. Ich kriege im Leben fast immer alles, was ich mir vornehme. Jetzt wird hoffentlich wahr, was ich mir schon mit 25 vorgenommen habe: nicht von meinem Aussehen zu leben, sondern von dem, was ich kreiere.

MAGAZIN: Obwohl Sie doch mit 63 Jahren als Mey-Unter-wäschemodel vor der Kamera standen.OBERMAIER: Das war eigentlich nur einem Hörfehler zu verdanken. Ich war in Thailand und die Verbindung schlecht, als mich meine Agentin anrief mit einem An-gebot für einen super bezahlten Werbemodel-Job. Ich verstand, ich solle für „Shoes“ modeln und sagte sofort zu … Sie hatte aber „Dessous“ gesagt, erfuhr ich, als ich nach Deutschland kam. Da wurde es mir etwas mul-mig. Aber ich kannte die Fotografin Gabo: Da wusste ich, bei ihr bin ich in guten Händen. Eigentlich sind mir diese Modeljobs immer zugeflogen.

MAGAZIN: Wieso modeln Sie nicht Ihren eigenen Schmuck?OBERMAIER: Im Prinzip mache ich das jeden Tag. Mein Bestseller ist der Anhänger „Backstage Pass To Life“.

MAGAZIN: Einleuchtend. Wofür garantiert der Zutritt?OBERMAIER: Für alle Höhen und Tiefen. Es ist ein silber-nes Kärtchen mit verschiedenen Symbolen. Unter an-derem ein Pfeil nach oben, weil das mein Wahlspruch ist: „Aim High“. Man muss immer hoch zielen im Le-ben, denn man bekommt eh immer eine drauf.

MAGAZIN: Sehen Sie sich daher als Überlebenskünstlerin?OBERMAIER: Mein Leben ist eine Achterbahn: von der Kommune zum Kapitalismus, von Hamburg um die ganze Welt. Als Bockhorn 1983 verunglückte, stand ich vorm Nichts. Living Angels nahmen mich unter ihre Fittiche: ein herzensgutes Ehepaar. Sie haben mich betüttelt und bestärkt, wie ich mir das von meinen El-tern gewünscht hätte. In einem Kabuff neben ihrer Garage bastelte ich meinen ersten Schmuck. Die Tech-nik hatte mir eine Bekannte beigebracht. Und als ich dann eine kleine Kollektion zusammengestellt hatte,

habe ich sie gleich an Maxfield in der Melrose verkauft, die teuerste Boutique von Los Angeles.

MAGAZIN: Einfach so, als No-Name?OBERMAIER: Ich sag ja – Achterbahn.

MAGAZIN: Ihrem Haus und Teint nach zu schließen, befin-den Sie sich wieder ganz oben auf der Achterbahn.OBERMAIER: Naja, ich habe nicht nur die guten Gene von meiner Mutter geerbt! Aber ich bin vorausschauender geworden. Deswegen habe ich auch das Gästehaus re-noviert. Weil es sein kann, dass ich da mal wohnen wer-de, wenn ich mir das große nicht mehr leisten kann.

MAGAZIN: Als Überlebenskünstlerin auf alles gefasst?OBERMAIER: Die Jahre im Bus haben mich eins gelehrt: mich mit den Umständen zu arrangieren. Ich lebe in einem extrem feuergefährdeten Canyon. Deshalb habe ich mir nun einen Bunker in den Hang bauen lassen.

MAGAZIN: Das klingt sehr autonom.OBERMAIER: Auch ich lerne dazu. Früher habe ich gesagt, nie würde ich nach Deutschland zurück, jetzt bin ich nicht mehr so sicher. Ich sehe viele Deutsche, die doch im Alter Amerika wieder Richtung Heimat verlasssen.

MAGAZIN: Woher kommt diese neue Einsicht?OBERMAIER: Ich bin ja auch weg damals, weil es mir zu eng wurde. Diese Kleinbürgerlichkeit. Schimpfende Spie-ßer: „He, Sie parken falsch!“ Aber Deutschland hat sich verändert: Die Leute sind lockerer, die Städte offener – das ganze Ambiente gefällt mir sehr. Aber noch bin ich froh hier. Doch vielleicht treibt auch mich im Alter die Sehnsucht zu meinen Wurzeln zurück.

MAGAZIN: Nur wo sind Ihre Wurzeln? München, Hamburg?OBERMAIER: Gute Frage. Ich habe es geliebt, in Hamburg zu leben, und ich mochte die Hamburger so gerne mit ihrem trockenen Humor. Ich lebte mit Bockhorn da-mals am Mühlendamm. Aber mein Lieblingsplatz war eh im Café Adler. So was gibt es nicht mehr, halb Gale-rie, halb Treffpunkt der interessantesten Menschen der Stadt – von der Hure bis zum Bürgermeister. Klar sind wir mit Klose manchmal abgehangen. Das habe ich so an Bockhorn bewundert, der konnte mit allen. Als dann Tote auf der Toilette gefunden wurden – oder waren es nur Fast-Tote? Ich weiß es nicht mehr, nur, dass es bergab ging. Bockhorn kümmerte sich nicht mehr, war auf Heroin, das Café wurde geschlossen.

MAGAZIN: Wo gehen Sie hin, wenn Sie sich erinnern wollen?OBERMAIER: Ach, ich kenne mich ja nicht mal mehr auf der Münchner Leopoldstraße aus …

Brigitte Steinmetz trifftUschi Obermaier

Kurz-Biografie» Uschi Obermaier wurde am24.9.1946 in München geboren.1968 verliebt sich Obermaier inRainer Langhans und zieht in dieberüchtigte Berliner Kommune 1.Die Presse ruft die beiden zum„schönsten Paar der APO“ aus,Uschi zum Pin-up der Studenten-revolte. Während ihrer Zeit alsTopmodel arbeitet sie mit Fotogra-fen wie Helmut Newton und wirdzur Gespielin von Rocklegendenwie Jimi Hendrix, Mick Jagger oderKeith Richards. 1973 verliebt siesich in den Hamburger KiezkönigDieter Bockhorn. Sechs Jahre reistdas Paar in einem ausgebauten Busdurch Asien, die USA und Mexiko.1983 stirbt ihr Mann bei einemMotorradunfall. Ihre Filmbiografie„Das wilde Leben“ wird ein Erfolg,ihre Autobiografie „High Times“zum Bestseller. Heute lebt UschiObermaier, die inzwischen dieUS-Staatsbürgerschaft besitzt, inTopanga Canyon bei Los Angelesund arbeitet als Schmuckdesignerin.

FOTO: KEVIN LYNCH

D er Weg zu Uschi Obermaier ist wie eine Metapher auf ihr Leben. Steil und kur-venreich geht es nach oben, vorbei an verwunschenen Hippie-Hütten und üppi-

gen Millionen-Dollar-Villen. Hinter einem elektrischen Tor wartet die letzte Hürde, ein schmales Achterbahnstück, Heraus-forderung für Autofahrer und morgendli-che Fitness-Strecke der Hausherrin („die Zeitung aus dem Briefkasten zu holen ist mein Sport“). Am Ende wartet ein wun-derschönes Haus mit 360-Grad-Blick über den kalifornischen Canyon und alpinen Akzenten (der Vorbesitzer war mit einer Schweizerin verheiratet). Hier lebt und arbeitet Deutschlands liebste Revoluz-zerin – die sich nie als solche sah –, Model wider Willen, Film-Inspiration und nun, im Alter von 64, Schmuckdesignerin mit großen Ambitionen. Flankiert von ihren beiden Mischlingshunden, sieht sie aus wie die unwesentlich ältere Schwester von Uschi Obermaier von 1970: lange, glänzende Haare, große Augen, geschmei-dige Figur in Leggins und einem dünn gewebten, kunstvoll dekonstruierten Streifen-Top. „Ich mach uns einen Kaffee“, sagt sie mit ihrer Whiskeystimme, führt in die Küche und erzählt in bestem Bajuwar-Englisch, was für ein Schnäppchen dieses Haus gewesen sei, „solid gebaut mit great potential“. Es ist ein Schaufenster in das wilde Leben der Globetrotterin. Ethnische Masken an den geweißten Wänden, Tier-felle auf dem Parkett, handgeschnitzte Asienmöbel gruppiert in Harmonie mit einer Corbusier-Chaiselounge. Hier hat sich kein Interieur-Designer empfohlen, hier lebt jemand mit Stil und Geschichte. Allein für das Badezimmer („mein erstes richtiges“) würden Wellness-Hotels ihre Übernachtungspreise verdoppeln. Nichts ist von der Stange hier, der Boden eine massive Onyxplatte, der Blick erspart das National-Geographic-Abonnement: äsende Rehe im Morgenrot, heulende Kojoten im Mondlicht. Die perfekte Idylle. Ist Uschi Obermaier endlich angekommen?

Vom Pin-up der APO zur Schmuck-Designerin in Kalifornien – das Leben von Uschi Obermaier war immer wild: ein Gespräch über ihre Hamburger Zeit und Mick Jagger als Sex-Gott.

MAGAZIN: Wie wäre es mit Lieblingsplätzen?OBERMAIER: Ich liebe in Hamburg das Empire Riverside Hotel. Da hat man Fenster vom Boden bis zur Decke: Man liegt im Bett, sieht nachts die Schiffe reinkom-men; das ist so fantastisch, das macht mich glücklich.

MAGAZIN: Und was macht Sie sonst glücklich …?OBERMAIER: Ich habe eine Maxime: Alles in Maßen. Aber ich verkneife mir nichts, esse was mir schmeckt, trinke und rauche meine sechs Zigaretten am Tag. Eigentlich lade ich am liebsten Freunde ein, die dann für mich kochen. Manchmal, wenn ich auf eine Party soll, denke ich, jetzt runter in die Stadt? Ich habe keine Angst, was zu verpassen. Auch das hat was mit meinem Alter zu tun.

MAGAZIN: Von dessen körperlichen Symptomen Sie bislang verschont blieben.OBERMAIER: Ich mache Yoga und nehme dermatologische Hilfe in Anspruch. Why not? Man darf es halt nicht übertreiben mit dem Botox. Alle zwei Jahre oder so, damit die Zornesfalte nicht zu tief wird.

MAGAZIN: Hat ein Mann schon mal versucht, Ihren Zorn mit Schmuck zu besänftigen?OBERMAIER: War wohl nicht nötig. Ein Boyfriend schenk-te mir mal ein Diamantarmband, ich musste es ver-kaufen, als ich Geld gebraucht habe.

MAGAZIN: War das einer Ihrer berühmten Lover?OBERMAIER: Nein, das war ein unbekannter. Ich hab hin und wieder Schmuck gekriegt, auch von Mick Jagger mal so ein griechisches Kreuz, aber nur vergoldet, es war ja nur eine Affäre. Mick ist a bit knickrig …

MAGAZIN: Und an unerwarteter Stelle ein bisschen mick-rig, behauptet Keith Richards in seinen Memoiren.OBERMAIER: Es hat mich überrascht, dass er das geschrie-ben hat: Das sollte wirklich unter seiner Würde sein. Vor allem, weil das Buch ansonsten brillant ist. Männer halt.

MAGAZIN: Er nennt Sie zärtlich „the best baddest girl“.OBERMAIER: Ach … Natürlich habe ich die Stellen über mich als erstes gelesen. Stimmt schon. Keith ist ja sehr, sehr ehrlich.

MAGAZIN: Vielleicht will er ja Mick Jagger als den Sex-Gott entthronen …?OBERMAIER: Jaaa, aber die Größe hat damit nicht viel zu tun. Mick hat unglaublichen Charme und ist so sexy …

MAGAZIN: Apropos, Ihr größtes Stück?OBERMAIER: Ein Dinosaurierknochen. Den habe ich gerade in Arizona gekauft. Mal sehen, was ich damit anfange.

› STADTGESPRÄCH

III

Page 4: Innere Werte - Hamburger Abendblattstatic.apps.abendblatt.de/flips/magazin/magazin2010_48/... · 2019. 2. 21. · 48 2010 SONNABEND / SONNT G,A27. / 28. NOVEMBER 2010 die uhr für

Orient &Ornament

38

39

40

41

42

43

44

Atelier 7 » Koppel 66, Tel. 24 64 68,Mo – Fr 11 – 18 Uhr, www.koppel66.deBagger & Gehring Goldschmiede » Galleria, Große Bleichen 21,Tel. 35 71 50 02, Mo – Fr 10 – 20,Sa 10 – 18 Uhr, www.bagger-gehring.deBecker Juwelier & Uhrenmacher » Gänsemarkt 19, Tel. 35 75 850,Mo – Fr 10 – 19, Sa 10 – 18 Uhr,www.juwelier-becker.comBirgit Engelmann » Hoheluftchaussee 139 (im Hof), Tel. 42 20 961, Mi – Fr 14 – 18 Uhr, www.birgitengelmann.deBotho Nickel » Galleria, Große Bleichen 21, Tel. 34 03 23, Mo – Fr 10 – 20,Sa 10 – 18 Uhr, www.botho-nickel.deBrahmfeld & Gutruf » Neuer Wall 18,Tel. 34 61 03, Mo – Fr 10 – 19, Sa 10 – 28 Uhr, www.brahmfeld-gutruf.com Bucherer » Jungfernstieg 25,Tel. 34 34 67, Mo – Fr 10 – 19,Sa 10 – 18 Uhr, www.bucherer.comChrist » Mönckebergstr. 18, Tel. 33 76 20,Mo – Sa 10 – 20 Uhr, www.christ.deColleen B. Rosenblat » Mittelweg 49 a,Tel. 44 80 860, Di – Fr 10 – 18,Sa 10 – 15 Uhr, www.rosenblat.decraft2eu » Eppendorfer Weg 231,Tel. 48 09 28 22, Mo – Fr 12 – 19, Sa 11 – 16 Uhr, www.craft2eu.deDer Fuchs » Poelchaukamp 1,Tel. 27 16 78 84, geöffnet nach Vereinbarung, www.der-fuchs.deDie Remise » Hans-Henny-Jahnn-Weg 21, Tel. 41 92 98 19, Di – Fr 11 – 19,Sa 10 – 16 Uhr, www.remise-hamburg.deFrank Paul Banse Goldschmied » Glashüttenstr. 89, Tel. 18 01 42 32,Di – Fr 11 – 19, Sa 11 – 16 UhrFrey Wille » Neuer Wall 7,Tel. 35 71 24 13, Mo – Fr 10 – 19,Sa 10 – 18 Uhr, www.frey-wille.comGalerie für Schmuck » Hilde Leiss,Großer Burstah 38, Tel. 36 55 74, Mo – Fr 10 – 19, Sa 10 – 16 Uhr, www.hilde-leiss.deGoldschmiede Lange & Sleeboom » Zeisehallen, Friedensallee 7 – 9,Tel. 39 90 31 68, Di – Fr 10 – 14 u. 15 – 19,Sa 11 – 16 Uhr, www.langeundsleeboom.deGoldschmiede Schleede » Hudt walckerstr. 26, Tel. 47 05 85,Di – Fr 10.30 – 14 u. 15 – 18.30, Sa 10 – 14 Uhr, www.goldschmiede-schleede.deGoldwerk » Rothenbaumchaussee 77,Tel. 45 62 45, Di / Mi / Fr 10 – 18, Do 10 – 19,Sa 10 – 14 Uhr, www.goldwerk.deHeinz Laatzen Schmuckschmiede » Wedeler Landstr. 25, Tel. 82 29 05 60,Mo – Fr 9.30 – 13 u. 15 – 18.30,Sa 9.30 – 13 Uhr, www.laatzen.comHorn » Eppendorfer Weg 57,Tel. 40 19 74 14, Mo – Fr 11 – 19,Sa 11 – 16 Uhr, www.corneliahorn.deJonathan Johnson » Poolstr. 20,Tel. 0172 / 80 56 975, geöffnet nach Ver-einbarung, www.jonathan-b-johnson.comJuwelier Hansen » Große Bleichen 8,Tel. 35 71 32 20, Mo – Fr 10 – 19,Sa 10 – 18 Uhr, www.juwelier-hansen.deJuwelier Heinecke » Eppendorfer Weg 246, Tel. 42 21 841, Mo – Fr 9.30 – 19, Sa 9.30 – 18 Uhr, www.juwelier-heinecke.deJuwelier Dwenger » Sachsentor 52,Tel. 72 14 318, Di – Fr 10 – 18.30,Sa 10 – 16 Uhr, www.juwelierdwenger.deJuwelier Mahlberg » Neuer Wall 43,Tel. 36 00 62 800, Mo – Fr 10 – 19,Sa 10 – 18 Uhr, www.j-m-m.deKuntztstück! » Koppel 94,Tel. 28 05 19 91, Mo – Fr 15 – 18 Uhr,www.kuntztstueck.deNana Hellwege » Colonnaden 25,Tel. 38 61 04 40, Mo – Fr 10:30 – 19,Sa 11 – 18 Uhr, www.nana-hellwege.dePomellato » Neuer Wall 55,Tel. 36 09 10 40, Mo – Fr 10 – 19,Sa 10 – 18 Uhr, www.pomellato.itReingold » Schulterblatt 78,Tel. 43 18 87 49, Mo – Fr 12 – 19,Sa 11 – 16 Uhr, www.ivarkranz.deSchmucke Perle » Eppendorfer Weg 235, Tel. 46 77 51 16, Di – Fr 11 – 19,Sa 11 – 14 Uhr, www.schmuckeperle.deSchmuckgestaltung K. Grützmacher » Tornquiststr. 1, Tel. 42 91 39 05,Di – Fr 10 – 13 u. 14 – 18.30, Sa 10 – 14 UhrSchmuckrausch » Eppendorfer Weg 105,Tel. 43 09 34 69, Di – Fr 12 – 19,Sa 11 – 16 Uhr, www.schmuckrausch.comSchmucktochter » Poelchaukamp 23,Tel. 27 80 54 32, Di – Fr 11 – 13 u. 15 – 19,Sa 11 – 16 Uhr, www.schmucktochter.deSibylle Chladek Schmuck » Margareten-str. 41, Tel. 43 29 05 50, Di – Fr 12 – 19,Sa 11 – 15 Uhr, www.chladek-schmuck.deSimone Overberg » Rambachstr. 13,Tel. 18 08 91 30, Di – Fr 12.30 – 19,Sa 12 – 16 Uhr, www.simone-overberg.deThomas Becker » Grindelhof 45,Tel. 44 80 92 92, Di – Fr 10 – 19, Sa 10 – 16 Uhr, www.thomas-becker-schmuck.deTresor » Eppendorfer Weg 274,Tel. 46 77 70 79, Di – Fr 11 – 19,Sa 11 – 16 Uhr, www.tresorhamburg.deWempe » Jungfernstieg 8,Tel. 33 44 88 24, Mo – Fr 10 – 19,Sa 10 – 18 Uhr, www.wempe.de

Schmückendes für magische Momenteund Schmuck für modische Menschen: ACCESSOIRES aus Silber, Gold und Stahl,die glänzen und glitzern, die verführen und faszinieren, die Zeit anzeigen und zeitlos sind.

SchönsterSchein

24 Glamouröse Interpretation der Tambour-Uhr: mit weißen Diamanten besetztes Ziffernblatt, 3750 Euro » Louis Vuitton, Neu-er Wall 37, www. louisvuitton.de

25 „Newport Trophy“: Elegantes Modell von Michel Herbelin mit Diamanten besetztem Ziffernblatt, 1395 Euro » Juwelier Heinecke, Eppendorfer Weg 246, www.juwelier-heinecke.de

26 Ohrringe und Anhänger mit Diamanten und Perlen aus dem Meisteratelier von Mahlberg, Kette 2675 Euro, Ohrhänger 14 890 Euro » Juwelier Mahlberg, Neuer Wall 43, www.j-m-m.de

27 Ohrringe aus 18 Karat Roségold mit eingefasster Süßwasserperle, 5500 Euro » Colleen B. Rosenblat, Mittelweg 49�a, www.rosenblat.de

38 Smaragde und Aquamarine zieren diese Ohrringe, Preis auf Anfrage » Tiffany & Co., Neuer Wall 19, www.tiffany.de

39 Die durchbrochene Fassung des Anhängers spiegelt sich im Edelstein dieser Roségold-Kette, 8235 Euro » Pomellato, Neuer Wall 55, www.pomellato.it

40 Der Anhänger dieser roségolde-nen Kette von Antonini ist mit champagnerfarbenen Diamanten besetzt, ab 3750 Euro » Crown Juwelen, Alsterarkaden 7, www. crown-juwelen.de

41 Mit blauen, grünen und braunen Steinen verzaubert der Anhänger „Lalia“ von Dyrberg�/�Kern, 205 Euro » Ludwig Görtz , Neuer Wall 10, www.dyrbergkern.com

42 Typisch Wellendorff: Dieser Ring besteht aus mehreren aufwendig gefertigten Elemen-ten, so dass sich der Innenring samtweich drehen lässt, 10�700 Euro » Juwelier Mahlberg, Neuer Wall 43, www.j-m-m.de

43 Fließende harmonische Ornamente und Hochglanz-Effekt durch Emaille in Gelbgold und Platin, 625 Euro » Frey Wille, Neuer Wall 7, www.frey-wille.com

44 Armreif und Ring von Carrera y Carrera in Gelbgold mit eingefasster Diamanten-Reihe, 1130 und 7300 Euro » Crown Juwelen, Alsterarkaden 7, www.crown-juwelen.de

16 Manschettenknöpfe aus Rotgold mit Berg-kristall und Intaglio-Gravur, 1690 Euro » Spreckelsen & Carnevale, Mühlenkamp 29, www.spreckelsen-carnevale.de

17 Kettenkunstwerk Ocean aus Weiß- und Gelbgold mit drei großen und 315 kleinen Diamanten, einer Tahiti-Perle sowie Ebenholz und Elfen-bein, 56�000 Euro » Jonathan Johnson, Poolstr. 20, www.jonathan-b-johnson.com

18 Ring Anemone von Damiani mit einem Meer aus Edelsteinen, 10�950 Euro » Crown Juwelen, Alsterarkaden 7, www.crown-juwelen.de

19 18 Karat Gelbgold mit einem schimmernden Jaspis und braunem Diamantpavé von Comolli, 4490 Euro » Juwelier Mahlberg, Neuer Wall 43, www. j-m-m.de

20 Handgeschnitzter Ring mit Hornstrauch-Mus-ter und Diamanten-Verzierung, 11�065 Euro »Tiffany & Co., Neuer Wall 19, www.tiffany.de

21 Für diese kunstvoll gestalteten Ohrringe wurden Türkise und Diamanten in Platin und 18 Karat Gold eingefasst, Preis auf Anfrage » Tiffany & Co., Neuer Wall 19, www.tiffany.de

22 Echte Orchideen werden für diese luxuriöse Brosche aufwendigen emailliert und mit Edel-steinen verziert, pro Orchidee 41�495 Euro »Tiffany & Co., Neuer Wall 19, www.tiffany.de

23 Ausgefallen gearbeiteter Ring aus der Arabesque-Serie aus Roségold mit schwarzen Diamanten sowie in Weißgold mit braunen Diamanten, ab 5400 Euro » Pomellato, Neuer Wall 55, www.pomellato.it

Shop-ABCGoldschmiede und

Juweliere in Hamburg

Fragen an die Schmuck-ExpertinElisabeth Strack leitet das Gemmologische Institut HH – ein Edelstein-Labor – seit 1976.

Frau Strack, in Ihrem Gemmologischen Institut bewerten Sie Diamanten und Edelsteine. Was zeichnet einen hochwertigen Diamanten aus?Die vier Cs: Carat Weight, Cut, Color und Clarity sind Faktoren, die die Seltenheit und damit den Wert eines Diamanten bestimmen.

Erläutern Sie bitte die „vier Cs“ genauer.„Carat Weight“ gibt das Gewicht, also die Größe eines Diamanten an. 1 Karat entspricht 0,2 Gramm.„Clarity“ bezeichnet den Reinheitsgrad eines Diamanten unter 10-facher Vergrößerung. Lässt ein Diamant keine Einschlüsse erkennen, wird er als „lupenrein“ eingestuft. Mit „Color“ wird der Farbgrad bezeichnet – von absolut farblos bis wahrnehmbar getönt. Die Tönung geht meist ins Gelbliche. Oberster Farbgrad ist hochfeines Weiß. Farbige Diamanten (Phantasiediamanten) werden nach ihrer individuellen Seltenheit bewer-tet. Sie treten in den Farben rot, rosa, blau, grün,orange, gelb, braun und schwarz auf. Mit „Cut“ sind die Proportionen des Brillant-Schliffs ge-

meint, der in bestimmten Winkel- und Größenverhältnissen vorge-nommen werden muss, um die volle Lichtausbeute zu erreichen.

Was bedeuten die verschiedenen Goldlegierungen wie z.B. 750?Bei Goldschmuck handelt es sich in der Regel nicht um Feingold,sondern um legiertes Gold. Zum Legieren werden z.B. Kupfer, Silber und Palladium verwendet. Die gebräuchlichen Feingehalte sind 750/1000, das heißt 750 Teile Gold auf insgesamt 1000 Teile.

Welche Edelsteine kommen nie aus der Mode?Der Diamant steht an erster Stelle,gefolgt von den 3 Farbedelsteinen,die lange als die einzigen wirklich wertvollen Edelsteine galten: Rubin,Saphir und Smaragd. Im Französi-schen werden sie als „pierres pré-cieuses“ bezeichnet. Daneben gibt es zahlreiche farbige Edelsteine wie Aquamarin, Morganit und die verschiedenfarbigen Turmaline.

Wie sieht es mit Perlen aus?Das letzte große Zeitalter der Naturperle ging 1930 zu Ende,aber derzeit erlebt die Naturperle eine Art Renaissance. Feine Zucht-perlen sind auf ihre Art Klassiker,die von der Mode unabhängig sind.

1

REDAKTION: YASMINA FOUDHAILI

1 Silber-Armband Chaine d’Ancre von Hermès, ab 600 Euro, » Hermès, Neuer Wall 19, www.hermes.com

2 Der Chronograph TAG Heuer Car-rera Calibre 1887 ist die Design-Evo-lution des 1964er Klassikers, 2900 Euro » Juwelier Becker, Heegbarg 33, www. juwelier-becker.com

3 Schwarzes Ziffernblatt, reduziertes Design: die „Pequenos Segundos“ von Cuervo Y Sobrinos, 2150 Euro » Ju-welier Heinecke, Eppendorfer Weg 246, www.juwelier-heinecke.de

4 Material-Mix: An der samtweichen Lederkette „Bice“ wird der Glas-Carbochon von ionenplatiertem Metal eingefasst, 145 Euro » Ludwig Görtz, Neuer Wall 10, www.dyrbergkern.com

5 Silberarmreif mit eingeflochtenem Schweifhaar vom Pferd, 1660 Euro » Juwelier & Goldschmied Wilm, Ballindamm 26, www.wilm.info

6 Diamantenbesetzter Armreif aus der B.zero1-Linie der Bulgari-Gold-schmiede, 6400 Euro » Juwelier Mahlberg, Neuer Wall 43, www.j-m-m.de

7 Beim Ring Helioro schlingen sich neun Goldstränge um den Finger, Kim by Wempe, 1375 Euro » Wempe, Jungfernstieg 8, www.wempe.de

8 Calatrava-Damenuhr mit weiß la-ckiertem Ziffernblatt und geschupp-tem Alligator-Lederband. Patek Philippe, 24�360 Euro » Wempe, Jungfernstieg 8, www.wempe.de

28 Üppig verzierter Brillantring von Fope, 6120 Euro » Christ, Mön-ckebergstr. 18, www.christ.de

29 Im prächtigen Smaragdgrün er-strahlt das Armband von Dyrberg/Kern mit Swarovski-Steinen, 105 Euro » Ludwig Görtz , Neuer Wall 10, ww.dyrbergkern.com

30 „Cushion Antik“-Ring in Roségold mit Prasiolith und Brillanten, 1950 Euro » Spreckelsen & Carnevale, Mühlenkamp 29, www.spreckelsen-carnevale.de

31 Ring „Jupiter“ mit in Gelbgold eingefasstem Mondstein der Schmuckdesignerin Stefanie Volkmer-Otto, Preis auf Anfrage » Der Fuchs, Poelchaukamp 1, www.der-fuchs.de

32 Collier aus handgeklöppelter Sei-denschnur mit einem in Roségold eingefassten Kunzit und 4 Brillan-ten, 8175 Euro » Juwelier Willer, Rolfinckstr. 13, www.willer.de

33 Signature-Ohrringe vom Mai-länder Schmucklabel Antonini mit drei Brillanten und einem

Klassisch& schlicht

9 Chronometer Oyster Perpetual Sub-mariner Date von Rolex, 6220 Euro » Juwelier Mahlberg, Neuer Wall 43, www.j-m-m.de

10 Traditionelle Uhrmacherkunst: die Saxonia von Lange & Söhne in Rot-gold, 27�500 Euro » Juwelier Mahl-berg, Neuer Wall 43, www.j-m-m.de

11 Montblanc Chronograph Star 4810 mit schwarzem Alligatorlederarm-band und rot vergoldeten Ziffern und Zeigern, 2835 Euro » Montblanc, Neuer Wall 18, www. montblanc.de

12 Automatik-Chronograph in Roségold mit Safirglas aus der Kollektion von Juwelier Heinecke, 4750 Euro » Ju-welier Heinecke, Eppendorfer Weg 246, www.juwelier-heinecke.de

13 „Marlene Planets“-Armreife von Katja Uckert für Juwelier Mahlberg in Gelbgold mit Rubin, Silber mit blauen Saphiren und schwarz-rhodiniertem Silber mit Diamant, ab 660 Euro » Spreckelsen & Carnevale, Mühlenkamp 29, www.spreckelsen-carnevale.de

14 Perfekte Symbiose: Der sherryfar-bene Brillant geht fließend über in das Rotgold des Spannrings Aura, ab 2985 Euro » Niessing, ABC-Str. 52, http://de.niessing.com

15 „Sonnenglanz“ – mit Diamanten besetztes Gelbgold-Collier von Wellendorff, 17�200 Euro » Juwelier Mahlberg, Neuer Wall 43, www. j-m-m.de

Amethyst, 1550 Euro » Crown Juwelen, Alsterarkaden 7, www.crown-juwelen.de

34 „Colpo di Fulmine“: Liebe auf den ersten Blick. Aus dieser Kollektion sind die Ringe mit Opal und Blau-topas, je 1880 Euro » Pomellato, Neuer Wall 55, www.pomellato.it

35 Aus der „One of a kind“-Kollekti-on: Ring aus Rotgold mit Topas, 19�500 Euro » Colleen B. Rosenblat Mittelweg 49�a, www.rosenblat.de

36 „Première“-Uhr aus 18 Karat Gelbgold mit 52 Diamanten besetzt, 12�500 Euro » Chanel, ABC Straße 2–3, www.chanel.com

37 Das Modell Gilda von Eberhard & Co. ver-bindet Moderne und Tradition, 6470 Euro » Ju-welier Willer, Rolfinckstr. 13, www. willer.de

Der perfekte SchliffLichtreflexion, Brillanz und perfekte Proportion erhalten Diamanten erst durch ihren Schliff.

Brillant-SchliffDie 58 Facetten des klassisch runden Diamanten werden in bestimmten Winkeln zueinander geschliffen, um ein Höchstmaß an Lichtreflexion zu erreichen.

Smaragd-SchliffBei dieser achteckigen Form werden parallel untereinander angelegte Fa-cetten zum Mittelteil hin geschliffen.Die Ecken werden von kleinen Facet-ten unterbrochen. Verleiht mehr Tiefe.

Princess-SchliffIn den 60er-Jahren entstanden,gehört er zu den komplexesten Schliffen. Seine quadratische Form birgt 57 bis 146 Facetten und sorgt so für eine brillante Lichtreflexion.

Oval-SchliffEin exakt geschliffener ovaler Diamant erreicht mit 57 bis 58 Facetten fast die Strahlkraft eines Brillanten. Häufig wird er für Ringe eingesetzt, da der Stein durch seine Form größer wirkt.

Tropfen-SchliffHäufig wird diese Form („Pendeloque“ oder „Briolette“) bei Anhängern und Ohrringen eingesetzt. Für gewöhnlich verfügen derartig geschliffene Diamanten über 58 Facetten.

Flora & Fauna

4

5

6

7

89

12

13

1011

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

26

28

2730

29

31

3233

34

35

36

37

24

25

2

3

Edelstein& Perlmutt

› THEMA DER WOCHE

IV VSonnabend / Sonntag, 27. / 28. November 2010

Page 5: Innere Werte - Hamburger Abendblattstatic.apps.abendblatt.de/flips/magazin/magazin2010_48/... · 2019. 2. 21. · 48 2010 SONNABEND / SONNT G,A27. / 28. NOVEMBER 2010 die uhr für

Orient &Ornament

38

39

40

41

42

43

44

Atelier 7 » Koppel 66, Tel. 24 64 68,Mo – Fr 11 – 18 Uhr, www.koppel66.deBagger & Gehring Goldschmiede » Galleria, Große Bleichen 21,Tel. 35 71 50 02, Mo – Fr 10 – 20,Sa 10 – 18 Uhr, www.bagger-gehring.deBecker Juwelier & Uhrenmacher » Gänsemarkt 19, Tel. 35 75 850,Mo – Fr 10 – 19, Sa 10 – 18 Uhr,www.juwelier-becker.comBirgit Engelmann » Hoheluftchaussee 139 (im Hof), Tel. 42 20 961, Mi – Fr 14 – 18 Uhr, www.birgitengelmann.deBotho Nickel » Galleria, Große Bleichen 21, Tel. 34 03 23, Mo – Fr 10 – 20,Sa 10 – 18 Uhr, www.botho-nickel.deBrahmfeld & Gutruf » Neuer Wall 18,Tel. 34 61 03, Mo – Fr 10 – 19, Sa 10 – 28 Uhr, www.brahmfeld-gutruf.com Bucherer » Jungfernstieg 25,Tel. 34 34 67, Mo – Fr 10 – 19,Sa 10 – 18 Uhr, www.bucherer.comChrist » Mönckebergstr. 18, Tel. 33 76 20,Mo – Sa 10 – 20 Uhr, www.christ.deColleen B. Rosenblat » Mittelweg 49 a,Tel. 44 80 860, Di – Fr 10 – 18,Sa 10 – 15 Uhr, www.rosenblat.decraft2eu » Eppendorfer Weg 231,Tel. 48 09 28 22, Mo – Fr 12 – 19, Sa 11 – 16 Uhr, www.craft2eu.deDer Fuchs » Poelchaukamp 1,Tel. 27 16 78 84, geöffnet nach Vereinbarung, www.der-fuchs.deDie Remise » Hans-Henny-Jahnn-Weg 21, Tel. 41 92 98 19, Di – Fr 11 – 19,Sa 10 – 16 Uhr, www.remise-hamburg.deFrank Paul Banse Goldschmied » Glashüttenstr. 89, Tel. 18 01 42 32,Di – Fr 11 – 19, Sa 11 – 16 UhrFrey Wille » Neuer Wall 7,Tel. 35 71 24 13, Mo – Fr 10 – 19,Sa 10 – 18 Uhr, www.frey-wille.comGalerie für Schmuck » Hilde Leiss,Großer Burstah 38, Tel. 36 55 74, Mo – Fr 10 – 19, Sa 10 – 16 Uhr, www.hilde-leiss.deGoldschmiede Lange & Sleeboom » Zeisehallen, Friedensallee 7 – 9,Tel. 39 90 31 68, Di – Fr 10 – 14 u. 15 – 19,Sa 11 – 16 Uhr, www.langeundsleeboom.deGoldschmiede Schleede » Hudt walckerstr. 26, Tel. 47 05 85,Di – Fr 10.30 – 14 u. 15 – 18.30, Sa 10 – 14 Uhr, www.goldschmiede-schleede.deGoldwerk » Rothenbaumchaussee 77,Tel. 45 62 45, Di / Mi / Fr 10 – 18, Do 10 – 19,Sa 10 – 14 Uhr, www.goldwerk.deHeinz Laatzen Schmuckschmiede » Wedeler Landstr. 25, Tel. 82 29 05 60,Mo – Fr 9.30 – 13 u. 15 – 18.30,Sa 9.30 – 13 Uhr, www.laatzen.comHorn » Eppendorfer Weg 57,Tel. 40 19 74 14, Mo – Fr 11 – 19,Sa 11 – 16 Uhr, www.corneliahorn.deJonathan Johnson » Poolstr. 20,Tel. 0172 / 80 56 975, geöffnet nach Ver-einbarung, www.jonathan-b-johnson.comJuwelier Hansen » Große Bleichen 8,Tel. 35 71 32 20, Mo – Fr 10 – 19,Sa 10 – 18 Uhr, www.juwelier-hansen.deJuwelier Heinecke » Eppendorfer Weg 246, Tel. 42 21 841, Mo – Fr 9.30 – 19, Sa 9.30 – 18 Uhr, www.juwelier-heinecke.deJuwelier Dwenger » Sachsentor 52,Tel. 72 14 318, Di – Fr 10 – 18.30,Sa 10 – 16 Uhr, www.juwelierdwenger.deJuwelier Mahlberg » Neuer Wall 43,Tel. 36 00 62 800, Mo – Fr 10 – 19,Sa 10 – 18 Uhr, www.j-m-m.deKuntztstück! » Koppel 94,Tel. 28 05 19 91, Mo – Fr 15 – 18 Uhr,www.kuntztstueck.deNana Hellwege » Colonnaden 25,Tel. 38 61 04 40, Mo – Fr 10:30 – 19,Sa 11 – 18 Uhr, www.nana-hellwege.dePomellato » Neuer Wall 55,Tel. 36 09 10 40, Mo – Fr 10 – 19,Sa 10 – 18 Uhr, www.pomellato.itReingold » Schulterblatt 78,Tel. 43 18 87 49, Mo – Fr 12 – 19,Sa 11 – 16 Uhr, www.ivarkranz.deSchmucke Perle » Eppendorfer Weg 235, Tel. 46 77 51 16, Di – Fr 11 – 19,Sa 11 – 14 Uhr, www.schmuckeperle.deSchmuckgestaltung K. Grützmacher » Tornquiststr. 1, Tel. 42 91 39 05,Di – Fr 10 – 13 u. 14 – 18.30, Sa 10 – 14 UhrSchmuckrausch » Eppendorfer Weg 105,Tel. 43 09 34 69, Di – Fr 12 – 19,Sa 11 – 16 Uhr, www.schmuckrausch.comSchmucktochter » Poelchaukamp 23,Tel. 27 80 54 32, Di – Fr 11 – 13 u. 15 – 19,Sa 11 – 16 Uhr, www.schmucktochter.deSibylle Chladek Schmuck » Margareten-str. 41, Tel. 43 29 05 50, Di – Fr 12 – 19,Sa 11 – 15 Uhr, www.chladek-schmuck.deSimone Overberg » Rambachstr. 13,Tel. 18 08 91 30, Di – Fr 12.30 – 19,Sa 12 – 16 Uhr, www.simone-overberg.deThomas Becker » Grindelhof 45,Tel. 44 80 92 92, Di – Fr 10 – 19, Sa 10 – 16 Uhr, www.thomas-becker-schmuck.deTresor » Eppendorfer Weg 274,Tel. 46 77 70 79, Di – Fr 11 – 19,Sa 11 – 16 Uhr, www.tresorhamburg.deWempe » Jungfernstieg 8,Tel. 33 44 88 24, Mo – Fr 10 – 19,Sa 10 – 18 Uhr, www.wempe.de

Schmückendes für magische Momenteund Schmuck für modische Menschen: ACCESSOIRES aus Silber, Gold und Stahl,die glänzen und glitzern, die verführen und faszinieren, die Zeit anzeigen und zeitlos sind.

SchönsterSchein

24 Glamouröse Interpretation der Tambour-Uhr: mit weißen Diamanten besetztes Ziffernblatt, 3750 Euro » Louis Vuitton, Neu-er Wall 37, www. louisvuitton.de

25 „Newport Trophy“: Elegantes Modell von Michel Herbelin mit Diamanten besetztem Ziffernblatt, 1395 Euro » Juwelier Heinecke, Eppendorfer Weg 246, www.juwelier-heinecke.de

26 Ohrringe und Anhänger mit Diamanten und Perlen aus dem Meisteratelier von Mahlberg, Kette 2675 Euro, Ohrhänger 14 890 Euro » Juwelier Mahlberg, Neuer Wall 43, www.j-m-m.de

27 Ohrringe aus 18 Karat Roségold mit eingefasster Süßwasserperle, 5500 Euro » Colleen B. Rosenblat, Mittelweg 49�a, www.rosenblat.de

38 Smaragde und Aquamarine zieren diese Ohrringe, Preis auf Anfrage » Tiffany & Co., Neuer Wall 19, www.tiffany.de

39 Die durchbrochene Fassung des Anhängers spiegelt sich im Edelstein dieser Roségold-Kette, 8235 Euro » Pomellato, Neuer Wall 55, www.pomellato.it

40 Der Anhänger dieser roségolde-nen Kette von Antonini ist mit champagnerfarbenen Diamanten besetzt, ab 3750 Euro » Crown Juwelen, Alsterarkaden 7, www. crown-juwelen.de

41 Mit blauen, grünen und braunen Steinen verzaubert der Anhänger „Lalia“ von Dyrberg�/�Kern, 205 Euro » Ludwig Görtz , Neuer Wall 10, www.dyrbergkern.com

42 Typisch Wellendorff: Dieser Ring besteht aus mehreren aufwendig gefertigten Elemen-ten, so dass sich der Innenring samtweich drehen lässt, 10�700 Euro » Juwelier Mahlberg, Neuer Wall 43, www.j-m-m.de

43 Fließende harmonische Ornamente und Hochglanz-Effekt durch Emaille in Gelbgold und Platin, 625 Euro » Frey Wille, Neuer Wall 7, www.frey-wille.com

44 Armreif und Ring von Carrera y Carrera in Gelbgold mit eingefasster Diamanten-Reihe, 1130 und 7300 Euro » Crown Juwelen, Alsterarkaden 7, www.crown-juwelen.de

16 Manschettenknöpfe aus Rotgold mit Berg-kristall und Intaglio-Gravur, 1690 Euro » Spreckelsen & Carnevale, Mühlenkamp 29, www.spreckelsen-carnevale.de

17 Kettenkunstwerk Ocean aus Weiß- und Gelbgold mit drei großen und 315 kleinen Diamanten, einer Tahiti-Perle sowie Ebenholz und Elfen-bein, 56�000 Euro » Jonathan Johnson, Poolstr. 20, www.jonathan-b-johnson.com

18 Ring Anemone von Damiani mit einem Meer aus Edelsteinen, 10�950 Euro » Crown Juwelen, Alsterarkaden 7, www.crown-juwelen.de

19 18 Karat Gelbgold mit einem schimmernden Jaspis und braunem Diamantpavé von Comolli, 4490 Euro » Juwelier Mahlberg, Neuer Wall 43, www. j-m-m.de

20 Handgeschnitzter Ring mit Hornstrauch-Mus-ter und Diamanten-Verzierung, 11�065 Euro »Tiffany & Co., Neuer Wall 19, www.tiffany.de

21 Für diese kunstvoll gestalteten Ohrringe wurden Türkise und Diamanten in Platin und 18 Karat Gold eingefasst, Preis auf Anfrage » Tiffany & Co., Neuer Wall 19, www.tiffany.de

22 Echte Orchideen werden für diese luxuriöse Brosche aufwendigen emailliert und mit Edel-steinen verziert, pro Orchidee 41�495 Euro »Tiffany & Co., Neuer Wall 19, www.tiffany.de

23 Ausgefallen gearbeiteter Ring aus der Arabesque-Serie aus Roségold mit schwarzen Diamanten sowie in Weißgold mit braunen Diamanten, ab 5400 Euro » Pomellato, Neuer Wall 55, www.pomellato.it

Shop-ABCGoldschmiede und

Juweliere in Hamburg

Fragen an die Schmuck-ExpertinElisabeth Strack leitet das Gemmologische Institut HH – ein Edelstein-Labor – seit 1976.

Frau Strack, in Ihrem Gemmologischen Institut bewerten Sie Diamanten und Edelsteine. Was zeichnet einen hochwertigen Diamanten aus?Die vier Cs: Carat Weight, Cut, Color und Clarity sind Faktoren, die die Seltenheit und damit den Wert eines Diamanten bestimmen.

Erläutern Sie bitte die „vier Cs“ genauer.„Carat Weight“ gibt das Gewicht, also die Größe eines Diamanten an. 1 Karat entspricht 0,2 Gramm.„Clarity“ bezeichnet den Reinheitsgrad eines Diamanten unter 10-facher Vergrößerung. Lässt ein Diamant keine Einschlüsse erkennen, wird er als „lupenrein“ eingestuft. Mit „Color“ wird der Farbgrad bezeichnet – von absolut farblos bis wahrnehmbar getönt. Die Tönung geht meist ins Gelbliche. Oberster Farbgrad ist hochfeines Weiß. Farbige Diamanten (Phantasiediamanten) werden nach ihrer individuellen Seltenheit bewer-tet. Sie treten in den Farben rot, rosa, blau, grün,orange, gelb, braun und schwarz auf. Mit „Cut“ sind die Proportionen des Brillant-Schliffs ge-

meint, der in bestimmten Winkel- und Größenverhältnissen vorge-nommen werden muss, um die volle Lichtausbeute zu erreichen.

Was bedeuten die verschiedenen Goldlegierungen wie z.B. 750?Bei Goldschmuck handelt es sich in der Regel nicht um Feingold,sondern um legiertes Gold. Zum Legieren werden z.B. Kupfer, Silber und Palladium verwendet. Die gebräuchlichen Feingehalte sind 750/1000, das heißt 750 Teile Gold auf insgesamt 1000 Teile.

Welche Edelsteine kommen nie aus der Mode?Der Diamant steht an erster Stelle,gefolgt von den 3 Farbedelsteinen,die lange als die einzigen wirklich wertvollen Edelsteine galten: Rubin,Saphir und Smaragd. Im Französi-schen werden sie als „pierres pré-cieuses“ bezeichnet. Daneben gibt es zahlreiche farbige Edelsteine wie Aquamarin, Morganit und die verschiedenfarbigen Turmaline.

Wie sieht es mit Perlen aus?Das letzte große Zeitalter der Naturperle ging 1930 zu Ende,aber derzeit erlebt die Naturperle eine Art Renaissance. Feine Zucht-perlen sind auf ihre Art Klassiker,die von der Mode unabhängig sind.

1

REDAKTION: YASMINA FOUDHAILI

1 Silber-Armband Chaine d’Ancre von Hermès, ab 600 Euro, » Hermès, Neuer Wall 19, www.hermes.com

2 Der Chronograph TAG Heuer Car-rera Calibre 1887 ist die Design-Evo-lution des 1964er Klassikers, 2900 Euro » Juwelier Becker, Heegbarg 33, www. juwelier-becker.com

3 Schwarzes Ziffernblatt, reduziertes Design: die „Pequenos Segundos“ von Cuervo Y Sobrinos, 2150 Euro » Ju-welier Heinecke, Eppendorfer Weg 246, www.juwelier-heinecke.de

4 Material-Mix: An der samtweichen Lederkette „Bice“ wird der Glas-Carbochon von ionenplatiertem Metal eingefasst, 145 Euro » Ludwig Görtz, Neuer Wall 10, www.dyrbergkern.com

5 Silberarmreif mit eingeflochtenem Schweifhaar vom Pferd, 1660 Euro » Juwelier & Goldschmied Wilm, Ballindamm 26, www.wilm.info

6 Diamantenbesetzter Armreif aus der B.zero1-Linie der Bulgari-Gold-schmiede, 6400 Euro » Juwelier Mahlberg, Neuer Wall 43, www.j-m-m.de

7 Beim Ring Helioro schlingen sich neun Goldstränge um den Finger, Kim by Wempe, 1375 Euro » Wempe, Jungfernstieg 8, www.wempe.de

8 Calatrava-Damenuhr mit weiß la-ckiertem Ziffernblatt und geschupp-tem Alligator-Lederband. Patek Philippe, 24�360 Euro » Wempe, Jungfernstieg 8, www.wempe.de

28 Üppig verzierter Brillantring von Fope, 6120 Euro » Christ, Mön-ckebergstr. 18, www.christ.de

29 Im prächtigen Smaragdgrün er-strahlt das Armband von Dyrberg/Kern mit Swarovski-Steinen, 105 Euro » Ludwig Görtz , Neuer Wall 10, ww.dyrbergkern.com

30 „Cushion Antik“-Ring in Roségold mit Prasiolith und Brillanten, 1950 Euro » Spreckelsen & Carnevale, Mühlenkamp 29, www.spreckelsen-carnevale.de

31 Ring „Jupiter“ mit in Gelbgold eingefasstem Mondstein der Schmuckdesignerin Stefanie Volkmer-Otto, Preis auf Anfrage » Der Fuchs, Poelchaukamp 1, www.der-fuchs.de

32 Collier aus handgeklöppelter Sei-denschnur mit einem in Roségold eingefassten Kunzit und 4 Brillan-ten, 8175 Euro » Juwelier Willer, Rolfinckstr. 13, www.willer.de

33 Signature-Ohrringe vom Mai-länder Schmucklabel Antonini mit drei Brillanten und einem

Klassisch& schlicht

9 Chronometer Oyster Perpetual Sub-mariner Date von Rolex, 6220 Euro » Juwelier Mahlberg, Neuer Wall 43, www.j-m-m.de

10 Traditionelle Uhrmacherkunst: die Saxonia von Lange & Söhne in Rot-gold, 27�500 Euro » Juwelier Mahl-berg, Neuer Wall 43, www.j-m-m.de

11 Montblanc Chronograph Star 4810 mit schwarzem Alligatorlederarm-band und rot vergoldeten Ziffern und Zeigern, 2835 Euro » Montblanc, Neuer Wall 18, www. montblanc.de

12 Automatik-Chronograph in Roségold mit Safirglas aus der Kollektion von Juwelier Heinecke, 4750 Euro » Ju-welier Heinecke, Eppendorfer Weg 246, www.juwelier-heinecke.de

13 „Marlene Planets“-Armreife von Katja Uckert für Juwelier Mahlberg in Gelbgold mit Rubin, Silber mit blauen Saphiren und schwarz-rhodiniertem Silber mit Diamant, ab 660 Euro » Spreckelsen & Carnevale, Mühlenkamp 29, www.spreckelsen-carnevale.de

14 Perfekte Symbiose: Der sherryfar-bene Brillant geht fließend über in das Rotgold des Spannrings Aura, ab 2985 Euro » Niessing, ABC-Str. 52, http://de.niessing.com

15 „Sonnenglanz“ – mit Diamanten besetztes Gelbgold-Collier von Wellendorff, 17�200 Euro » Juwelier Mahlberg, Neuer Wall 43, www. j-m-m.de

Amethyst, 1550 Euro » Crown Juwelen, Alsterarkaden 7, www.crown-juwelen.de

34 „Colpo di Fulmine“: Liebe auf den ersten Blick. Aus dieser Kollektion sind die Ringe mit Opal und Blau-topas, je 1880 Euro » Pomellato, Neuer Wall 55, www.pomellato.it

35 Aus der „One of a kind“-Kollekti-on: Ring aus Rotgold mit Topas, 19�500 Euro » Colleen B. Rosenblat Mittelweg 49�a, www.rosenblat.de

36 „Première“-Uhr aus 18 Karat Gelbgold mit 52 Diamanten besetzt, 12�500 Euro » Chanel, ABC Straße 2–3, www.chanel.com

37 Das Modell Gilda von Eberhard & Co. ver-bindet Moderne und Tradition, 6470 Euro » Ju-welier Willer, Rolfinckstr. 13, www. willer.de

Der perfekte SchliffLichtreflexion, Brillanz und perfekte Proportion erhalten Diamanten erst durch ihren Schliff.

Brillant-SchliffDie 58 Facetten des klassisch runden Diamanten werden in bestimmten Winkeln zueinander geschliffen, um ein Höchstmaß an Lichtreflexion zu erreichen.

Smaragd-SchliffBei dieser achteckigen Form werden parallel untereinander angelegte Fa-cetten zum Mittelteil hin geschliffen.Die Ecken werden von kleinen Facet-ten unterbrochen. Verleiht mehr Tiefe.

Princess-SchliffIn den 60er-Jahren entstanden,gehört er zu den komplexesten Schliffen. Seine quadratische Form birgt 57 bis 146 Facetten und sorgt so für eine brillante Lichtreflexion.

Oval-SchliffEin exakt geschliffener ovaler Diamant erreicht mit 57 bis 58 Facetten fast die Strahlkraft eines Brillanten. Häufig wird er für Ringe eingesetzt, da der Stein durch seine Form größer wirkt.

Tropfen-SchliffHäufig wird diese Form („Pendeloque“ oder „Briolette“) bei Anhängern und Ohrringen eingesetzt. Für gewöhnlich verfügen derartig geschliffene Diamanten über 58 Facetten.

Flora & Fauna

4

5

6

7

89

12

13

1011

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

26

28

2730

29

31

3233

34

35

36

37

24

25

2

3

Edelstein& Perlmutt

› THEMA DER WOCHE

IV VSonnabend / Sonntag, 27. / 28. November 2010

Page 6: Innere Werte - Hamburger Abendblattstatic.apps.abendblatt.de/flips/magazin/magazin2010_48/... · 2019. 2. 21. · 48 2010 SONNABEND / SONNT G,A27. / 28. NOVEMBER 2010 die uhr für

4 7 8 22 6 3

6 4 2 71 3 25 8 1

6 1 34 1

9 79 4

6

5

835

1

1

7

4

8

43

7

3

8

49

4567

5

1

7

2

4

5 284

8 2 9 78 1

7 4 3 896

1 4

9 89 6

4 11 9 3

8 3 55 8 6

2 9 8 69 8 54 7 3 2

5 97 1

4 15 6 1

7 2 58 7 27 3 2 89 3 26 9 7 1

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

16 17

18 19

20 21 22

23 24 25 26 27 28 29 30

31 32 33 34 35 36 37 38 39

40 41

42 43 44

45 46 47 48 49

TEXT: JULE BLEYER • FOTOS: THOMAS LEIDIG

Wiener Charme: Gemütlich ist es im Vienna – und eng. Aber zwei Schnitzel passen auf jeden Tisch.

Kurz-BiografieSven Bunge, 49, lebt

schon so viele Jahre in der Hansestadt, dass er sich

selbst als Hamburgerbezeichnet – obwohl er aus

Delmenhorst bei Bremen stammt. Im Fußball hält er

allerdings weiterhin zuWerder. Den Löffel schwang

der Chefkoch schon im„Vitell“ in der Wexstraße

und im „Jena Paradies“ am Klosterwall. Bunge ist nicht verheiratet, das Vienna, so

sagt er, ist „sein Kind“.

Gut? Die beste Stube!

Wir haben Glück, ein Tisch ist noch frei – der allerletzte direkt neben der Küche, es gibt hier ja auch nur etwa

zehn. Die Tür steht offen, wir hören Töpfe scheppern und das Fett in den Pfannen brutzeln, und ein Ape-ritif von Düften strömt uns in die Nasen. Vielleicht von einem der legendären Wiener Schnitzel?

Im „Vienna“ ist man der Küche ganz nah, und das nicht nur, weil das Restaurant kleiner ist als die meis-ten Wohnzimmer der umliegenden Eimsbüttler Alt-bauwohnungen. Es liegt auch an Sven Bunge, Chef und Chefkoch in Personalunion, der gern sein Reich verlässt, um bei seinen Gästen nach dem Rechten zu sehen. „Alles gut bei euch – oder hab ich was falsch gemacht? Dann sagt es mir gleich“, verlangt Bunge dann augenzwinkernd. Was er als Antwort vorfindet, sind in aller Regel bereits ratzeputz leer gegessene Teller, und der Chef ist sich nicht zu schade, sie gleich selbst abzuräumen. Traditionell, klassisch, franzö-sisch, so beschreibt Sven Bunge seinen Bistro-Stil. „Ach, aber weißt du“, sagt er, „letztendlich kochen wir, wozu wir Lust haben.“

Lust? Das hören wir gerne. Wir haben Lust auf Thunfischtatar mit Sesam und Avocado (elf Euro), anschließend auf Rinderragout mit Pilzen und hand-geschabten Spätzle (16,50 Euro) sowie auf Zander-filet, ebenfalls mit frischen Waldpilzen und fein ge-würztem Blattspinat (17,50 Euro). Dazu wird uns ein Riesling empfohlen – mit dem wir schon nach der Vorspeise auf einen gelungenen Abend anstoßen.

Ins Vienna, früher ein Café im Wiener Stil, kom-men viele seit 20 Jahren, und selbst wer noch nie zu-vor hier war, fühlt sich ein wenig wie ein Stammgast. Man lernt sich eben schnell kennen – ganz besonders, wenn man an der kleinen, kuscheligen Bar auf einen Tisch wartet, wo fast jeden Abend Küchenparty-At-mosphäre herrscht. Im Vienna wird nicht reserviert. Hätte er 20 Plätze mehr, so Bunge, könnte er Tisch-wünsche annehmen – so groß will er aber nicht sein. „Ich möchte mich auf das hier konzentrieren“, sagt er und breitet die Arme aus, „und selber kochen.“

Bunge hat einst im Restaurant La Mer des ehema-ligen Hotel Prem gelernt, bei Rainer Wolter, einem Sternekoch. Im Vienna steht er seit 20 Jahren nicht nur selbst am Herd, er entwirft auch alle paar Wochen eine komplett neue Karte. Bis auf das Wiener Schnit-zel und die Crème caramel, die werden nicht angetas-tet. Legenden eben. Apropos legendär: Wer mal eine wirklich gut gemachte Internetseite sehen möchte, auch der ist beim Vienna richtig. Hinter neun Feldern verstecken sich Fotos, Lageplan, Öffnungszeiten, das Rezept für Bachsaibling und kleine Anekdoten. Eine Art Quartett, bei dem nach und nach der Spruch er-scheint: „Oma sagt: Mit Essen spielt man nicht!“

Wir spielen gerade mit dem Gedanken, zum Nach-tisch gebackene Marillen mit Zimteis (6 Euro) zu be-stellen, während neben uns ein Tisch zurechtgerückt wird, damit die nächste Gästeschar Platz nehmen kann. Die Glücklichen.

» Vienna, Fettstraße 2, Tel. 43 99 182, Di–So 13–2 Uhr,Küche 19–23 Uhr, www.vienna-hamburg.de

Wo der Chefkoch selbst die Teller trägt und das Schnitzel längst eine Legende ist: das „Vienna“ in Eimsbüttel.

Sonnabend/Sonntag, 27./28. November 2010

LOKAL-TERMIN

REZEPT VON SVEN BUNGEMinutenroulade mit GemüseFür 4 Personen:4 Scheiben à 150 g vom Rinderrücken oder von der Rindersteakhüfte1 Möhre ½ Lauchstange 2 Stangen Bleichsellerie ½ rote Paprika100 g Brechbohnen 1 große Rote Bete

1 Gewürzgurke1 EL mittelscharfer Senf 1 Schalotte grüner Pfeffer Olivenöl, Salz, Pfeffer1 cl Cognac 5 cl Rotwein 0,25 l brauner Geflügelfond 100 g kalte Butter

1 Das Gemüse putzen, in 8 cm lange und½cm breiteStifte schneiden und blanchieren. Die gekochtenRote Bete und die Gewürzgurke ebenso schneiden.

2 Das Fleisch leicht plattieren, salzen, pfeffern undmit Senf bestreichen. Das Gemüse auf den Fleisch-scheiben anordnen, alles zu Rouladen wickeln undmit Spießen fixieren. Die Rouladen rundum anbra-ten und imOfen bei 180 Grad ca. 10Minuten garen.ZumRuhen zugedeckt warm stellen.

3 Währenddessen die gewürfelte Schalotte und dengrünen Pfeffer in der Pfannemit wenig Butteranschwitzen, mit Cognac und Rotwein ablöschenundmit demGeflügelfond auffüllen. Alles einkochenlassen undmit der restlichen kalten Butter montie-ren, bis die Sauce sich bindet. Zum Schluss mit Salzund Pfeffer abschmecken.

4 Die Rouladen quer aufschneiden, anrichten undmitder Sauce nappieren. Dazu: Kartoffelpüree.

Samurai-Sudoku

Lösungsweg:Beim Samurai-Sudoku sind vier Eck-Sudokus so um ein Zentral-Sudoku angeordnet, dass jedes der vier Eck-Sudokus sich je

einen Block mit dem Zentral-Sudoku teilt! Dabei gelten für jedes der 5 Sudoku-Diagramme die klassischen Spielregeln: Alle Diagramme sind mit den Zahlen

1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte sowie in jedem 3 × 3 - Feld nur einmal vorkommen.Lösung: siehe unten …

AUSGEZEICHNETmagazin erhält 5 European Newspaper Awards 2010Zum 12. Mal sind die Preise im größten europäischen Wettbewerb für Zeitungsdesign vergeben worden,an dem 219 Zeitungen aus 27 europäischen Ländern teilgenommen haben. Dabei wurde das magazin

des Hamburger Abendblatts für neun Ausgaben von der 12-köpfigen Jury mit insgesamt fünf „European Newspaper Awards“ ausgezeichnet. Preis-Gründer Norbert Küpper: „Die Titelseiten wirken besonders edel und großzügig ge-staltet. Die Bildgrößen, Weißräume und die leichte Typo-grafie heben die Seiten von den anderen im Wettbewerb ab. Ganz unverwechselbar und eigenständig im Design.“

Für scharfe Denker

Waagerecht:1 Die bedingungslose Folgsamkeit eines Luders.16 Beinkleider für Versager. 17 Von dieser Insel stammt der Honolulu-Strandbikini. 18 Gilt in Deutschland als einer der bekanntesten franzö-sischen Einrichter. 19 Bei diesen wettkämpfen Cowboys zu Pferde. 20 Man diesen Küstenfluss in Nigeria suchen muss. 21 Ein alter deutscher Schwiegersohn. 22 1904 erschienen Adas Ge-dichte zum Thema „Muttertum“. 23 Ein Spiel-blatt des fünften Buchstabens, was die Ballerina hier zeigt. 27 Schaustück für Selbstverliebte oder Weltenmittelpunkt. 30 Hier sehen Sie 2/3 einer Steuervorrichtung. 31 Bietet eine sich auf das gesamte Staatsgebiet erstreckende Verwaltungs-tätigkeit an. 40 Einer der „tausend“ finnischen Seen. 41 Finanzieller Nettozuwachs, auch Gewinn genannt. 42 Im jüdischen Kalender an 7. Stelle. 43 Geht ein G voraus, wird’s zum Zuckerguss. 44 Kein Zufall, dass Lateiner das für einen Fall halten! 45 Hin und zurück; eine skan-dinavische Fluggesellschaft. 46 Besonders in Kurzform. 47 Fordert den Segler auf, umzukehren.48 Im Fürstenschloss hängt er mit den anderen an der Wand. 49 Sie wird damit letztendlich die Beste.

Senkrecht:1 Kind, sein Kraut heißt Orchidee. 2 Hier ein Muss: Leeds durchfließender Fluss. 3 Das ist der Cyrenaika drittgrößte Stadt. 4 Er ist der Chef im Sternbild „Adler“. 5 Die liegt ohne Zweifel in der Eifel. 6 Wegen ihr platzt vielen der Kragen. 7 Viel benutzter deutscher Verkehrsweg, im Nibelun-genlied verewigt. 8 Dieser Käse machte Frau Antje bekannt. 9 Hier wurde ein griechischer Kriegsgott geschüttelt. 10 Der Pfeiler findet sich im Fleischermesser wieder. 11 Wird zusammen mit der Ingoda zur Schilka. 12 Wenn ein Strom in Sibirien geschüttelt wird, kommt er winterlich in Schwung. 13 Was hat Zähne und kann nicht beißen? 14 Das schreibt sich Kanada auf die Fahnen. 15 Töne, als Ohrenschmaus zusammen-gestellt. 24 Land, nach seinem höchsten Berg benannt. 25 Eine kurze Katharina wird hier gesucht. 26 Die Grafen von England. 28 Er endet nach 1400 Kilometern bei Lokoja im Niger.29 Bewohnte Rems-Etappe, wird mit el zum Pilz. 31 Gemeinsamer Vorläufer von Fuß und Gut. Fällt der Groschen? 32 Das kühle schätzen wir im Sommer sehr. 33 Wer darauf gehalten wird, kommt nicht zur Ruhe. 34 Shakespeares tragischer „King“. 35 Dieser Wind weht von Nordosten in der Schweiz. 36 Sie war mit Zeus verheiratet, heute schreibt die vornämliche Lind.37 Ein ganz und gar poetisches Pferd. 38 Dafür gebe ich keine altholländische Kupfermünze! 39 Die kümmert sich um kein Rauchverbot.

Irgendwoin Hamburg: DasRätselwird nächsteWoche wiederaufdieser Seitezufinden sein.

IMPRESSUMChefredaktion: Claus Strunz (V.i.S.d.P.)Redaktion: Anika Riegert (verantwortlich)Art Direction: Julia WagnerMitarbeiter dieser Ausgabe: Sonja Alper, Albrecht Barke, Nadine Barth, Jule Bleyer, Yasmina Foudhaili,Oliver vom Hofe, Tino Lange, Thomas Leidig, Karin Lübbe, Peter Maus, Julia Marten, Norman Raap,Kirsten Rick, Maike Schiller, Vanessa Seifert,Brigitte Steinmetz, Daniela Stürmlinger, Josephine Warfelmann, Yvonne WeißKonzeption & Realisation:mar10 media GmbHGeschäftsführer: Nikolas MartenAnzeigen (verantwortlich): Dirk Seidel,Tel. 040/34 72 25 56Verlag & Druck: Axel Springer AG,Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg

Auflösungen:

547398621826175439391642875169534782753829146284761953418256397632987514975413268

241675893

835942671

796813425

167594382

984327516

523186749

458231967

672459138

319768254

397512864514683972268947315821436597953871426746259138472395681135768249689124753

965831472872946135413725689726519843184362597539487216351298764298674351647153928

681435279249781563753296841524613987937842156816579432175328694498167325362954718

KADAVERGEHORSAMNIETENHOSENOAHUARRANGEURRODEOSBENINEIDAMNEGRIEKARTENABELLENKZENTRALBEHOERDEINARIREINERLOESNISANLASURCASUSSASBESREEAHNSTE

› BROT & SPIELE

VI

RESTAURANT

Gasthof MöhrchenDie Besitzer der Mietküche Gekreuzte Möhrchen haben sich mit ihrem Gast-hof am Spritzenplatz einen Traum er-füllt. Die Kost dort ist raffiniert herzhaft.Anständige Rillette wird dort nämlich serviert mit zarter Zwiebelmarmelade oder marktfrischer Bratwurst. Eine Kreuzung aus Deutsch und Französisch ist es auch beim Wein: Corbières und Ahr schmecken perfekt zur Landküche.» GASTHOF MÖHRCHEN, Spritzenplatz 4,Tel. 41 35 81 74, Mo–Fr 12–15, Mo–Sa 18.30–24 Uhr, www.gasthofmoehrchen.de

RESTAURANT

Se7en OceansVersteckt wie eine Perle in der Auster liegt das neue Gourmet-Restaurant mit angeschlossener Sushi-Bar im 2. Stock der Europa Passage. Deswegen genie-ßen bislang nur wenige Gäste den Blick auf Binnenalster – und auf Dreierlei vom Thunfisch oder auf den Punkt gegarten Wolfsbarsch von Christian Gottwald (Louis C. Jacob). Dazu gibt es wunder-bare Weine – eine Perle eben.» SE7EN OCEANS, Ballindamm 40,Europa Passage, Tel. 32 50 79 44, täglich 11.30–23 Uhr, www.se7en-oceans.de

Essen und ausgehen

Page 7: Innere Werte - Hamburger Abendblattstatic.apps.abendblatt.de/flips/magazin/magazin2010_48/... · 2019. 2. 21. · 48 2010 SONNABEND / SONNT G,A27. / 28. NOVEMBER 2010 die uhr für

Kollektion „Schoko-Fantasie“, in 18 kt. Gold mit Diamanten • www.wellendorff.de

Neuer Wall 43 • 20354 Hamburg • Tel. 040/36006280-0Kiel • Lübeck • Lüneburg • Timmendorf

„Deutlich sehen und fühlen lassen, wer ,man‘ ist“, stand ja auch im Popper-Knigge, verfasst von zwei Schülern eines anderen Gymnasiums, den wir schon da-mals als Satire auf uns selbst begriffen. Und als die Provinzler aus den anderen Städten, ach, eigentlich die Poppenbütt-ler, anfingen, ebenfalls Tolle zu tragen, und ins Cha Cha einfielen, waren wir längst weiter. Wir hörten nicht mehr Bryan Ferry oder Spandau Ballet, son-dern besannen uns, inspiriert durch den Film „Quadrophenia“, auf die Mods-Be-wegung der 60er-Jahre, hörten erst Ska, dann The B-52’s, dann Talking Heads, dann The Cure. Timo Blunck, der noch auf dem Johanneum mit seiner Popper-Band Ede und die Zimmermänner in der Aula gespielt hatte, stieg bei Palais Schaumburg ein und machte Avantgar-de-Funk. Wir gingen ins Subito, trugen ausgemusterte Polizei-Lederjacken und stürmten bei Konzerten die Markthalle. Statt Mofas fuhren wir nun Enduros, Ga-by Österreich, die später unter dem Na-men Gabo als Fotografin bekannt wurde, hatte eine weiße Yamaha XT 500.

Die Popper-Bewegung wird im-mer als weitgehend drogenfreie, höchstens Sekt- oder Champag-

ner-schlürfende Szene gesehen. Das stimmt so natürlich nicht. Auf den Partys wurden durchaus Tabletten verteilt, Ephis und Cophis (das Kreislaufmittel Ephedrin und diverse Koffeinpräpara-te), später auch Valium oder alles zusam-men. Es wurde gekifft und Whiskey ge-trunken, und einstige Skateboardfahrer landeten an der Nadel. Der Großteil ihrer Anhänger allerdings legte eine saubere Karriere hin, es wurde Jura studiert, BWL oder mindestens Germanistik, und heute wohnt man wie bereits die Eltern am Leinpfad, in Rotherbaum und Oth-marschen, verbringt seine Sommer auf Sylt und seine Winter in St. Moritz. Polos werden immer noch getragen, jetzt aller-dings die Limited-Editions von Lacoste, die Japan-Kollektion von Fred Perry oder das aktuelle Sansibar-Modell mit den gekreuzten Säbeln. Die Kinder be-kommen Segelschuhe von Sebago und Daunenjacken von Moncler, statt Fio-rucci-Jeans gehören nach der „7 for all Mankind“-Phase die Handgearbeiteten von PRPS aus 100 Prozent ökologischer afrikanischer Baumwolle ins Regal.

So wird von Generation zu Genera-tion weitergegeben, was kurzzeitig mit dem Begriff „Popper“ gestempelt wurde und nicht viel mehr als einen Fokus auf ästhetische Codes bedeutet, verbunden mit einer hedonistisch-optimistischen, teils elitär-narzisstischen Haltung. Eine Poppertolle braucht’s dazu gar nicht.

Haartolle, Polo-Shirts, Karottenjeans: Die Popper probten 1980 eine (Stil-)Revolution von oben. NADINE BARTH war dabei.

E in Schal ist gemeinhin ein Schal, aber dieser Schal ist mehr, er ist umdenHalsgeschlun-genes Bewusstsein.“ So lautet der erste Satz in einem Artikel über Popper in Hamburg

im Jahr 1980, Titel: „Die Kaschmir-Kin-der“. Geschrieben hat ihn meine Mutter, Ari ane Barth, langjährige „Spiegel“-Re-dakteurin, der aufgefallen war, dass sich eine Jugendkultur gebildet hatte, deren äußeres Anzeichen ein übersteigertes Mode-Empfinden war, mehr noch, eine nervöse Empfindlichkeit gegenüber ge-wissen Details und Codes, die sie ent-schlüsseln wollte. Nichts leichter als das: Der Popper war ich.

Mit dem Wechsel ans Pöseldorfer hu-manistische Wilhelm-Gymnasium zwei Jahre zuvor war ich von der Klassenge-meinschaft, bestehend aus wohlerzoge-nen, meist blonden Mädchen und Jun-gen der „besseren“ Gesellschaft, einge-meindet worden, und ich hatte nicht nur Latein nachgeholt, sondern mich auch optisch angepasst: Wir trugen Karotten-jeans, Polohemden und V-Pullover ( ja, gern aus Kaschmir, danke), dazu College-Schuhe und Daunen-westen.

Wobei es natürlich feine Unterschiede gab. Die Loafer muss-ten von Carlo in Ep-pendorf kommen, der Laden hieß La Scar-pa. Meine waren aus grauem Wildleder, auch die Cowboy-Stiefel. Die Polos nur von Lacoste oder Ralph Lauren, am bes-ten zwei übereinander. Die Jeans nur von Fiorucci. Neu gekaufte kamen mit einem Sticker: weißgrundig, eine Frau, die auf dem Rücken liegt und ihre Beine nach oben wirft, ein leicht sexistisches, aber auch optimistisches Motiv, das man auf den Mofahelm klebte und sich auch

als Poster groß ins Zimmer hing. Meine Großeltern besaßen ein Haus am Lago Maggiore, dort gab es eine Boutique mit lauter Fiorucci-Sachen – das Paradies. Ich sammelte Fiorucci-Sticker, Fioruc-ci-Tüten, Fiorucci-Dosen und Fiorucci-Hefte und drehte das Modediktat so weit um, dass meine Jeans von Fiorucci rot oder orange oder türkis waren, dazu malte ich die Marken-Turnschuhe mit Plakafarbe an. Eine Lehrerin nannte mich „Stadt-Indianer“, was ich durchaus als Kompliment begriff.

Dazugehören. Dennoch rebellieren.Wenn auch sehr subtil und untergründig.

Denn natürlich waren wir nicht po-litisch, da gibt es keine Ausrede. Zwar hatte ich die Wasserwerfer in Brokdorf fotografiert und schrieb verklärte Lyrik für unsere Schülerzeitung, aber ich in-teressierte mich nicht besonders für die gesellschaftlichen Reizthemen der Zeit wie Startbahn West, Nato-Doppelbe-schluss und Abtreibung. Wir beschäftig-

ten uns damit, wann man wo hinging, wer die nächste Party machte, was in den Segel- und Tennis-clubs lief (NRV, Club an der Alster, HTHC).

Und so konnte ich meiner Mutter einen detaillierten Plan vor-legen, wie sie mit mir einen typischen Pop-per-Abend erleben würde. Wir starte-ten um 17 Uhr in der Eisdiele Filippi (50 Meter von unserem Haus entfernt) am Mühlenkamp, gingen in die Klimperkiste,

eine altmodisch eingerichtete Bistro-kneipe an der Esplanade, später in die Discos Tenne und Nach Acht und gegen 2 Uhr in das Nachtcafé Cha Cha mit seinen bodentiefen Scheiben. Ein Foto-graf begleitete uns, und als ein paar Wochen später der Artikel erschien, waren die Protagonisten, die es auf die Bilder geschafft hatten, durchaus mit gewissem Stolz erfüllt.

Sonnabend / Sonntag, 27. / 28. November 2010

PartyProtest als

30 JAHRE POPPER

Rebellion mit Sahne: Popper stellen 1980 vor der Eisdiele Filippi am Mühlenkamp ihr Anders-sein zur Schau, links Autorin Nadine Barth.FOTOS: KAI GREINER, PR

„Sehen und gesehenwerden ist des Poppers

Glück auf Erden!“ „Popper-Knigge“, Hg. Carola Rönneburg u. Mathias Lorenz, Loburg-Verlag, 1979

VII› GESTERN & HEUTE

Popper-Devotionalien waren gerne kitschig und von Fiorucci.

Page 8: Innere Werte - Hamburger Abendblattstatic.apps.abendblatt.de/flips/magazin/magazin2010_48/... · 2019. 2. 21. · 48 2010 SONNABEND / SONNT G,A27. / 28. NOVEMBER 2010 die uhr für

FOTO

S:IS

TOCK

PHOT

O,PR

IVAT

Sonnabend / Sonntag, 27. / 28. November 2010

Die Wochenvorschau 29. NOVEMBER–5. DEZEMBER

KONZERT: Simply Red nehmen mit ihrer „Farewell Tour“ Ab-schied, Mick Hucknall, 50, singt noch einmal all seine großen Soul-Balladen. O²World, 20 Uhr.

MUSIK-COMEDY: „Me and my Cello“ – die First-Class-Cellistin Rebecca Carrington, Sänger Colin Brown und das Cello Joe auf humorvoller Reise durch die Musik-welt. Schmidts Tivoli, 20 Uhr.

LESUNG: Bei der 19. Schwarzen Hafen-Nacht liest Jan Schröter,der Krimi- und Drehbuchschreiber.Speicherstadt-Kaffeerösterei,Kehrwieder 5, 20.30 Uhr.

TANZ: Michael Flatley, legendä-rer Superstar des irischen Stepp-tanzes, kehrt als „Lord of the Dance“ zurück und lässt erneut die Hacken klacken. O²World, 20 Uhr.

KONZERT: Nina Hagen & Band unplugged bieten Gospels, Pop und Blues bei der „Personal Jesus Tour“ in der St. Petri Kirche, 21 Uhr.

KINDER: Das Kulturprojekt „Stadtteilwelt“, eine Stadtteilzei-tung von Kindern und Jugendlichen von 10 – 14 Jahren, feiert und zeigt die Filmpremiere von „Bari“. Kultur-punkt im BarmbekºBasch, 17 Uhr.

MUSEUM: Eröffnung der Aus-stellung „Kosmos Runge. Der Morgen der Romantik“ zum 200.Todesjahr von Philipp Otto Runge.Der vielseitige Künstler gilt neben Caspar David Friedrich als maßgeb-licher Begründer der Romantik.Kunsthalle, 18 Uhr. Bis 13.3.2011.

COMEDY: Mario Barth füllt mit „Männer sind peinlich, Frauen manch-mal auch“ die O²World. 20 Uhr.

PARTY: 15 Jahre Disco Boys! Das Jubiläum wird von den „hardest working men in DJ-business“ in der Neuen Flora gefeiert. 23 Uhr.

MESSE: Bei „Mineralien Hamburg“ präsentieren rund 430 Aussteller aus aller Welt Steine, Schmuck und Fossilien. Auch dabei: 12 Dinosau-rier-Modelle in voller Größe. Ham-burg Messe, 10 – 18 Uhr, bis 5.12.

SPORT: Bei der Kampfsportgala „Muay Thai, Kickboxen und Mix Martial Arts“ werden eine WM und drei Deutsche Meisterschaften ausgetragen. Wandsbeker Sport-halle, Vorkämpfe ab 17.30 Uhr.

KONZERT: Zur „Nokia Night of the Proms“ kommen Kid Kreole and the Coconuts klassisch. Sir Cliff Richard und Boy George sind auch dabei. O²World, 20 Uhr.

MARKT: Auf der „Kamerabörse Hamburg“ werden Spezialgeräte und Komplettausrüstungen an-geboten, über 16 000 Produktestehen zum Verkauf. Handwerks-kammer Hamburg, 10 – 17 Uhr.

KINDER: „Goldschatz in Ham-burg – Schatzkarten gestalten“,Bastelangebot im Hamburgmuseum,14 – 16 Uhr, 2 Euro für Material.

SCHILLERSSTADTGEFLÜSTER

D ie besten Erfindungen der Menschheit sind oft die ein-fachsten. Das Rad. Der Mikro-

chip. Die „Stille Treppe“. Letztere hat die Super Nanny erfunden, als Erste-Hilfe-Sofortmaßnahme gegen reniten-te kleine Kevins, die ihren Schwestern Cheyenne Sunshine und Jennifer Rainbow schon vor dem Frühstücks-fernsehen die Lillifee-Spangen aus den Zöpfen zupfen, während die Zöpfe bei der Aktion an der Spange, nicht aber an der Cheyenne verbleiben.

Gut, nun ist es mitunter schwierig, in einem Hamburger Fernbahnhof die „Stille Treppe“ zu bestimmen. Was im-mer dann besonders auffällt, wenn ein knapp Vierjähriger in der Eingangshal-le mit krebsrotem Kopf auf dem Boden liegt und diesen mit aller Kraft, Laut-stärke und Leidenschaft betrommelt und beschreit, so dass man noch als ei-gentlich unbeteiligter Passant über-legt, ob man nicht diese Rolltreppe da hinten mal schnell als „Stille Treppe to go“ vorschlagen könnte? Ein Hoch jedoch auf jenen Hanseaten, der da (obwohl ganz offensichtlich Teil des Zeugungs-Teams) mit den Händen in den Taschen auf das Malheur blickt und bedächtig spricht: „Mal keine Fa-xen hier.“ Keine Faxen!

Das ist so rührend altmodisch in Zeiten, in denen Super-Nanny-resis-tente Kinder erst mit Ritalin gefüttert und dann von Kameras begleitet in

Umerziehungs-Camps auf die Alm ge-trieben werden.

Das krebsrote Kind aber hatte sich tatsächlich nach einer Weile ausgetobt und trottete lieber schniefend hinter seinem Vater her. Auch wir Passanten trollten uns unserer Wege, in meinem Fall vorbei an dem kleinen Altonaer Bahnhofsladen im Souterrain: An- und Verkauf gebrauchter Handys sowie Al-tonas wahrscheinlich größte Wasser-pfeifensammlung. Und erstmals fiel mir der Zettel im Schaufenster auf: „Faxen hier möglich“ steht da drauf. Das ist gut. Das ist besser als Ritalin. „Schatz, ich geh mal eben zum Bahn-hof, die Zeitung kaufen und ein paar Faxen machen!“ – „Prima, bringst du Brötchen und eine Wasserpfeife mit?“ Ich liebe Altona.

Keine Faxen

SONJA ALPER, 59, kaufte 1987 ein One-way-Ticket für ein Container-Schiff nach Amerika. Heute lebt sie mit ihrem Mann, einem Jazzmusiker,und Hund in Los Angeles.

Nach Jahren als Autorin für das Magazin „Cosmopolitan“ in New York fiel es mir schwer, mich in L.A. einzuleben. East und West Coast trennen Welten! In New York sagt man, was man denkt, in L.A. wird gelächelt. Sehr gewöh-nungsbedürftig! Aber Zucker für die Seele, wenn man aufhört, sich zu wundern.

Dass die Sonne hier (fast) immer scheint ist bekannt, aber warme, lange Sommernächte gibt es nicht. Das Thermometer fällt, sobald es dunkel wird. Die Woll-

jacke kann ich trotzdem zu Hause lassen, in Restau-

rants stehen Heizstrah-ler im Garten. Energie-sparen ist ein langsamer Prozess, doch immer mehr Angelenos nehmen

es sich zu Herzen.

Unser Wochenende beginnt um 7 Uhr am Strand. Hunde sind dort verboten, aber die Lifeguards kommen erst ab 8, bis dahin kann Ziggy mit seinen vierbeinigen Freunden in den Wellen spielen. Weiter auf dem Programm stehen Yoga und dann Lunch. Achtung! Wer im Restaurant bestellt, was auf der Karte steht, wird als Tou-rist enttarnt. Im gesundheits-bewussten L.A. sind Kellner auf Änderungswünsche ihrer Gäste vorbereitet. Regeln sind dazu da, um gebrochen zu werden.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt hier, viele haben ihren Job ver-loren. Doch nichts ist unmöglich. Der amerikanische Unternehmer-geist ist einmalig. Wer flexibel ist und sich immer wieder neu erfin-det, geht nicht unter.

Manchmal sehne ich mich nach dem zivilisierten Straßenverkehr in HH und den Radtouren durch den Jenischpark, obwohl ich den Pazifik mit Delfinen und die Santa Monica Mountains mit traumhaf-ten Ausblicken vor der Tür habe. Ein jüdisches Sprichwort sagt: „Den Wind kannst du nicht beein-flussen, aber du kannst mit den Segeln die Richtung bestimmen.“ Gregory, der aus Chicago kommt, lernt jetzt Deutsch, und mein vorerst letzter Törn hat mich ins Internet geweht, wo ich an einem Kurzgeschichten-Podcast arbeite. www.sonjas-shortstory.com ist demnächst aktiv und kann von überall betreut werden.

MADE IN HAMBURG„Zentralorgan des guten Geschmacks“ wird das Magazin „Wallpaper“ auch genannt. Sein „City Guide Hamburg“ führt Designliebhaber zu den schönsten Restaurants und Shops, Museen und Gebäuden: Kult(o)ur im Taschenbuchformat.

HH à la Karte: der Wallpaper City Guide (Phaidon),z. B. Thalia, Spita-lerstr. 8. 8,95 Euro.

Los Angeles

Parfüm: Nobile 1942,Casta Diva, in der Hamburger Hof Parfümerie, Jungfern-stieg 26, um 100 Euro.

Platte: „This Is My Beloved“ von Arthur Prysock, gesehen bei Groove City Record Store,Marktstr. 114, um 20 Euro.

Plateau-Sandalen: schwarze Peep-Toes mit superhohen Absätzen von Fendi,über www.yoox.com,um 490 Euro.

MEIN STYLE-TRIO

Wie wichtig ist der richtige Duft für den perfekten Auftritt?Düfte interessieren mich extrem, seit ich Kind war. Ging eine mondäne Frau mit einem edlen Parfüm an mir vorbei, so hielt ich inne und träumte davon, später selbst so zu sein. Der viel zitierte Spruch von Marilyn Monroe trifft auch für mich zu: Ohne Parfüm fühle ich mich nackt. Ein guter Duft ist wie ein Kleid, wie eine Umarmung; den rich-tigen zu finden ist (m)eine Lebensaufgabe.

MP-3, CD oder Vinyl – welcher Tonträger-Typ sind Sie?Echte Perlen findet man oft nur auf Vinyl. Ich mag auch die Haptik des Rausnehmens und Auflegens. Doch im Grunde bin ich ein MC-Typ: Es war herrlich, wenn dir jemand ein „Mix-Tape“ gemacht hat, und es ist viel persönlicher, als

eine CD zu brennen.

Ihre Kleider schneidern Sie selbst. Wie viel Zeit brauchen Sie, um dazu die Schuhe zu finden?Viel Zeit. Ich trage keine Schuhe unter acht Zentimeter Absatzhöhe, daher braucht der Fuß Stand, also ein Riem-chen. Stilettos berei-ten viel Ärger, wenn man sie so normal trägt, wie ich das im Alltag tue. Also muss was Elegantes, aber auch Robustes her�– eine Sisyphusaufgabe.

Modedesignerin Anna Fuchs, 36, hört Musik vom Plattenteller, trägt nur High Heels und ist immer auf der Suche nach dem richtigen Duft.

Freunde fürs Leben

FOTO

S:FR

ITZ

JAEN

ECKE

,PR

ILLU

STRA

TION

:JO

SEPH

INE

WAR

FELM

ANN

Marke? Ja wo denn? Kein Flakon mit dem Fir-mennamen drauf, kein Kleid oder Döschen, auf dem das Logo des Hamburger Unternehmens

prangt. Beim Betreten der strahlend weißen Firmenzentra-le in einem Poppenbütteler Gewerbegebiet dann die Auflö-sung: Bijou Brigitte selbst ist die Marke. Eine 775 Kilo schwere Amethystdruse, 80 bis 120 Millionen Jahre alt und gefunden in einem Bergwerk in Brasilien, schmückt den Empfangsbereich. An den Wänden hängen große Fotos mit Frauen, die Modeschmuck tragen. Hier dreht sich alles um Schmuck und edle Steine, und zwar äußerst erfolgreich: Bi-jou Brigitte ist deutscher Marktführer und in weiteren 18 europäischen Ländern wie auch den USA aktiv.

Firmengründer Friedrich-W. Werner hatte den richtigen Riecher, als er 1963 den Grundstein für sein inzwischen bör-sennotiertes Unternehmen legte. „Ein Freund bestärkte meinen Vater in seiner Idee, Modeschmuck in Fernost fer-tigen zu lassen und in Deutschland zu verkaufen“, erinnert sich Sohn Roland Werner, der heute Vorstandsvorsitzender von Bijou Brigitte ist. Ein Name war damals schnell gefun-den. Bijou, also das französische Wort für Schmuck, passte gut zum aufstrebenden Reiseland Deutschland, und Brigitte ist der Vorname von Werners Frau.

Der Existenzgründer orderte in Hongkong bezahlbares Geschmeide – und putzte deutschlandweit die Klinken. „Mein Vater bot den Schmuck Kaufhäusern oder auch Dro-gerien an“, erzählt Roland Werner. Erst 1977 wagte er es, am Schmuggelstieg in Norderstedt den ersten eigenen Laden zu eröffnen. Die Kunden – vornehmlich Frauen – rannten ihm die Türen ein. Heute betreibt das Unternehmen weltweit 1147 Filialen, davon mehr als 400 in Deutschland und 18 in Hamburg. Statt wie in den Anfangsjahren Schmuck nur zu bestellen, entwirft das Unternehmen heute jedes Jahr zwei Hauptkollektionen und ergänzt das Sortiment laufend mit neuen Trends. Das günstigste Stück, ein Plastikarmreif, ist für 50 Cent zu haben, die teuersten Angebote, große Edel-steine, kosten um die 200 Euro. Was Neues kommt? „Wir

Schmuckfür die WeltWas 1963 in Hamburg klein begann, bringt heute Frauen rund um den Globus zum Strahlen: modische Accessoires von Bijou Brigitte.

TEXT: DANIELA STÜRMLINGER

sind immer für eine Überraschung gut. Gerade haben wir eine Serie für Hunde entwickelt“, sagt Roland Werner. Hals-bänder und Leinen für den Vierbeiner. Im Sortiment für Zweibeiner zählen Geschmeide aus geschliffenem Glas, Bettelarmbänder und lange Ketten zu den Rennern.

Roland Werner, Diplom-Kaufmann, hat seine Sporen bei Firmen wie Europcar und Premiere erworben, seit sechs Jahren sitzt er im Vorstand von Bijou Brigitte. 2009 hat er seinen Vater an der Spitze abgelöst. Dennoch schaut der 68-Jährige regelmäßig in der Zentrale samt Warenlager vor-bei. „Ich freue mich, auf den großen Erfahrungshintergrund meines Vaters zurückgreifen zu können“, sagt der Sohn. Bei Entscheidungen stimmen sich Senior und Junior ab. „Die Zusammenarbeit verläuft sehr harmonisch.“

Das war vermutlich auch Ende 2008 hilfreich, als die Firma, wie viele andere auch, von der Finanzkrise belastet wurde. Vor allem in den für Bijou Brigitte wichtigen Märk-ten Spanien und Portugal sind die Kunden beim Einkaufen seither zurückhaltender. Doch auch das wird sich ändern.

MARKENMACHER

Denn gerade in schlechteren Zeiten zieht bei Frauen das Verschönerungs-Motto: lieber ein neuer Lippenstift oder ein günstiges Paar Ohrringe statt eines teuren Kostüms.

Auch dieses Jahr hat Bijou Brigitte weitere Filialen eröff-net, der Umsatz von zuletzt 390 Millionen Euro soll zukünf-tig weiter steigen, wie Roland Werner sagt. Sein Blick schweift aus dem Fenster, als draußen ein Paket auf einem oberirdischen Transportband die Straße vom Lagergebäude zur Versandabteilung überquert. „Wir versenden von Ham-burg aus 200 000 Pakete im Jahr an unsere Geschäfte in aller Welt“, erklärt der 41-Jährige. Hamburg ist das Herz-stück des Unternehmens. Beim Umbau der Zentrale samt Vergrößerung vor einigen Jahren hatten Umlandgemein-den kostengünstigere Standorte angeboten. „Wir haben uns allerdings ganz bewusst dagegen entschieden, denn unsere Mitarbeiter wollen in der Hansestadt arbeiten“, sagt Wer-ner. Mehr als 500 der weltweit 3452 Beschäftigten arbeiten an der Elbe – und wissen als Schmuckprofis ganz genau, was sie an Hamburg haben.

Kontakt» Bijou Brigitte, Europa Passage,Ballindamm 40, Tel. 33 39 51 26,Mo – Sa 10 – 20 Uhr, (Dezember: Mo – Mi 10 – 20, Do u. Fr 10 – 21,Sa 9.30 – 21 Uhr), weitere Filialen und das neue Sortiment unter:www.bijou-brigitte.com

Edeladresse: Ringe,Ketten, Taschen in der Europa Passage am Jungfernstieg (o.). Links: Firmen-gründer Friedrich-W.Werner und SohnRoland (r.), Vor-standsvorsitzender.

Goldgrube: 1977 öffnet die erste Filiale am Schmuggel-stieg in Norderstedt, 1147 existieren heute weltweit.

Kolumnen-Buch» Hier schreiben im wöchentlichen Wechsel Maike Schiller und Joachim Mischke. Ausgewählte Kolumnen aus dem „magazin“ und der „Welt“ erscheinen in dem Band Hamburger Momente, 9,95 Euro.www.abendblatt.de/shop oder über Tel. 34 72 65 66.

› STIL & LEBEN

VIII

MONTAG DIENSTAG MITTWOCH DONNERSTAG FREITAG SONNABEND SONNTAG