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© Verein für Postgeschichte in Rheinhessen e. V. Manfred Hinkel / Lothar Frey Postgeschichte Ginsheim-Gustavsburg

Manfred Hinkel / Lothar Frey · 2017. 7. 27. · Dienststunden werktags 10-1 und 4-6 Uhr, sonn- und feiertags 8-9 und 5-6 Uhr; Zustellung wochentags 9 ½ und 5 ½ Uhr, sonntags nur

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© Verein für Postgeschichte in Rheinhessen e. V.

Manfred Hinkel / Lothar Frey

Postgeschichte

Ginsheim-Gustavsburg

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Ginsheim

Postgeschichte

vor 1823 Über das Botenwesen der Feudalherren (vor etwa 1800), vom

Amt Kelsterbach (1820) und Landratsamt Dornberg (ab 1821)

liegen keine Kenntnisse vor.

1823 16.04. Überführung des Amtsbotenwesens in das Bezirksbotenwesen in

den Provinzen Oberhessen und Starkenburg. In den

Landratsbezirken sind, je nach Größe, Boten anzustellen. (GH

RegBl No. 11/1823)

Neben der Bestellung der Dienstpost „... hat jeder Bote das

Recht, Privatpost usw. gegen eine bestimmte, festgelegte Taxe

mitzunehmen, insofern sie nicht durch Posten gleichzeitig

befördert werden können.“

1824 29.12. In allen drei hessischen Provinzen müssen die Bezirksboten

neben der Bestellung der Dienstpost die Privatpost gegen

festgesetzte Entgelte besorgen. (GH Regierungsblatt No.

64/1824)

Anm. d. Verf.: Gänge der Bezirksboten sind nicht bekannt.

1861 19.01. Vertrag zwischen GH Hessen und Fürst Thurn und Taxis

Lehenspost zur Leitung und Unterhaltung des Botenwesens auf

eigene Rechnung (HAFERKAMP) – Angebot eines

Aversionalvertrags zur Beförderung der Dienstpost für die

Gemeinden.

16.09. Einrichtung der Landpost in der Provinz Starkenburg durch die

Thurn und Taxis-Lehenspost, von der die Beförderung der

Dienstpost übernommen wird. (HAFERKAMP – FTTZ

Postakten 93)

1864 23.03 Ginsheim schließt den Vertrag zur pauschalen Bestellung der

Dienstpost (Aversionalvertrag) ab. (Gde.-Archiv Ginsheim-

Gustavsburg)

1865 Werktägliche Postzustellung durch den Landbriefträger der

Postexpedition Rüsselsheim – Ginsheim hat den von Staat und

Post empfohlenen Landpostbriefkasten noch nicht angeschafft.

Bemerkungen: „... überhaupt nicht begangen werden können:

“ (ex FEUSER)

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Zustellbezirk der Postexpedition Rüsselsheim 1865 (FEUSER)

1882 28.05. „Kaiserliche Oberpost-Direction Darmstadt: Bekanntmachung:

Am 01.06. werden in den zum Landbestellbezirk des Postamts

in Bischofsheim/Hessen gehörigen Orten Ginsheim und

Bauschheim Posthülfsstellen errichtet, deren Verwaltung dem

Herrn Kaufmann Georg Rauch IV in Ginsheim, bzw. dem

Posthilfsboten Schneider in Bauschheim übertragen worden ist.

Der Postverkehr der neuen Posthülfstellen wird durch eine vom

gleichen Tage ab zur Einrichtung kommende, zur

Personenbeförderung dienende Landpost vermittelt werden.“

(Gde.-Archiv Ginsheim-Gustavsburg)

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Fahrplan des fahrenden Landbriefträgers von 1882 (Gde.-Archiv Ginsheim-Gustavsburg)

Nach dem Plan stellt der Briefträger am Vormittag in Bischofsheim und Ginsheim zu.

Als Fahrer genannt: Schneider Bischofsheim, von Armbrust sen. Bauschheim. (HÜBNER)

1884 01.04. Umwandlung der Posthilfsstelle in Ginsheim zu einer

Postagentur, Postagent Georg Rauch

Dienststunden werktags 10-1 und 4-6 Uhr, sonn- und feiertags

8-9 und 5-6 Uhr; Zustellung wochentags 9 ½ und 5 ½ Uhr,

sonntags nur vorm. (Gde.-Archiv Ginsheim-Gustavsburg)

Georg Rauch IV. in der Hauptstraße. (HÜBNER)

03.04. Postagentur in Ginsheim eingerichtet, Taxquadrat 2001, Taxe

von Bischofsheim

1887 18.07. Telegrafenstation eingerichtet, 20 Min. nach Berlinzeit (Abl 42,

S. 232)

Fahrplan des Landbriefträgers für den Postaustausch (Kursbuch 1888 – Auszug)

1888 Postagentur besteht (Ortsverzeichnis)

1894 25.10. Kaiserliche Oberpost-Direction – Vereinbarung über die

Feststellung der Richtungslinie für die durch Ginsheim bis an

die neue Reichsstraße zu führende Telegraphenlinie zwischen

der Kreisstraße Bischofsheim, Kostheim und der neuen

Kreisstraße Gustavsburg – Ginsheim (Gde.-Archiv Ginsheim-

Gustavsburg)

1896 Postagentur mit Telegraf (OV 1896, S. 283)

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1897 15.10. Vereinbarung über die Errichtung einer Telegrafenleitung

zwischen Ginsheim und Gustavsburg „bis an die neue

Kreisstraße und durch Ginsheim … Die Telegraphenstangen

werden auf der linken Straßenseite an der Straßen- bzw.

Pflasterkante aufgestellt. Ebenso wird auf dem

Verbindungswege zwischen der Kreisstraße Bischofsheim-

Kostheim und der neuen Kreisstraße Gustavsburg-Ginsheim die

linke Straßenseite benutzt. An der Landstraße gelangen 7m, an

Wegeüberführungen und in Ginsheim 8,5 bzw. 10m lange

Stangen zur Aufstellung.“ (Gde.-Archiv Ginsheim-Gustavsburg)

28.10. Mitteilung des Telegrafenamtes Mainz an die Gemeinde, dass

die jährlichen Kosten für den Anschluss an die

Stadtfernsprecheinrichtung 164 M 25 Pf. Betragen, die in vier

Raten an die Postagentur in Ginsheim zu zahlen sind. (Gde.-

Archiv Ginsheim-Gustavsburg)

1900 März Telegramme aufgegeben/eingegangen

bei der Postagentur Ginsheim

1898 181 264

1899 181 278

bei der Postagentur Gustavsburg

1898 1097 1357

1899 1066 1576

(GH Landesstatistik 1900)

1900 29.06. Oberirdische Telegrafenlinie von Bischofsheim nach Ginsheim

(Gde.-Archiv Ginsheim-Gustavsburg)

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„Erläuterungen: Die Telegraphenlinie verlässt beim Nummernstein 46 die Kreisstraße von

Bischofsheim und trifft über dem Ortsdamm auf den Weg hinter dem Dorf, welchen die Linie

bis zum Treffpunkt mit der vorhandenen Telegraphenlinie an der Chaussee nach Bauschheim

auf der rechten Straßenseite verfolgt. Mittlerer Stangenabstand 70 Meter, Stangenhöhe 8,5 …

1901 27.03. Postagent Rauch kündigt, es wird eine Person für die

Übernahme der Stelle gesucht. (Gde.-Archiv Ginsheim-

Gustavsburg)

15.04. Postagent Gastwirt Adam Dauborn II. (Gde.-Archiv Ginsheim-

Gustavsburg), Frankfurter Straße 7 (HÜBNER)

1914 01.08. In der Postagentur des Adam Dauborn in Ginsheim, Frankfurter

Straße 7, nimmt der 15 jährige Georg Dauborn das Telegramm

zur Mobilmachung zum Weltkrieg entgegen. (AZ

03.08.1964)

1924: Plan über die Errichtung einer oberirdischen Telegrafenlinie in der Hauptstraße

in Ginsheim und weiter bis zur Nonnenaue (Gde.-Archiv Ginsheim-Gustavsburg)

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Telegrafenstange der oberirdischen Telefonverbindung vor dem

Gasthaus zur Stadt Mainz in den 1920er Jahren (Postkarte Sammlung POWALKA)

1929 Gasthaus Zur Post

(Foto Sammlung HAUF)

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1930 schließen das Postamt Mainz und die Stadt Mainz einen Vertrag zum begleiteten Trans-

port der Postladungen wischen Mainz-Kostheim und Mainz-Ginsheim (Auszug – PA MZ)

1930 Postbus in der Hauptstraße (Foto Sammlung HAUF)

1930 01.01. Eingemeindung in die Stadt Mainz (GEIßNER)

15.02. Posthilfsstelle Bauschheim in der Landzustellung der

Postagentur Ginsheim (bis 21.05.1937), Postzustellung durch

den Postagenten Dauborn. (PA MZ)

Die Postversorgung von Ginsheim wird von einer Begleitperson

auf der Kraftwagenlinie Mainz-Kostheim – Mainz-Ginsheim

ausgeführt, wofür die Post im Jahr 1000 RM an das Mainzer

Straßenbahnamt zahlt. (PA MZ, auch OV 1932)

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1936 März Verhandlungen der Post mit der Freifrau von Hügel wegen der

Postzustellung auf die Nonnenau, die mit einer öffentlichen

Fähre nicht zu erreichen ist. (PA MZ)

28.11. Wegen später Postzuführung in Ginsheim um 7.32 Uhr kann die

Zustellung erst um 9.00 Uhr beginnen. Durch die Postzuführung

mit posteigenen Kraftfahrzeugen kann um 8.15 Uhr begonnen

und die frei werdenden 17 Arbeitsstunden für die Begleitperson

dann für die Zustellung eingesetzt werden. Seit 1936 ist die

Einwohnerzahl um 300 auf 2.950 gestiegen. Die Entwicklung

des Verkehrs der Postagentur ist von 1832 bis 1835 um knapp

50% gestiegen. (PA MZ)

1937 21.05. Ginsheim wird mit der Landkraftpost versorgt.

Posthilfsstelleninhaber Johannes Daum I. in Bauschheim wird

zum 21.05. gekündigt und erhält eine Poststelle, die dem

Postamt Rüsselsheim nachgeordnet wird. (PA MZ)

1938 Sept. Postagentur, Postagent Dauborn (PA MZ)

1939 Zusteller in Ginsheim Karl Armbrust aus Bauschheim

(WIEDMANN)

01.04. Umbenennung der Postagentur in eine Poststelle I (Abl)

01.10. Umwandlung der Poststelle zum Zweigpostamt L, vorläufiger

Leiter Postschaffner Georg Schneider, 48 Jahre alt

Die Post bleibt im Haus Dauborn. (PA MZ)

10.10. Der Privatbedienstete Stippler wird ab dem 1. Oktober als

Postfacharbeiter voll beschäftigt. (PA MZ)

Herbst Fernsprechhäuschen mit Wertzeichengeber grundsätzlich

genehmigt, Vorschlag vom Ortsvorsteher: Gartenstraße 3,

Grundstück der Stadt Mainz, während des Krieges aber nicht zu

realisieren. (PA MZ)

1940 28.05. Umzug des Zweigpostamts von der Frankfurter Straße 7 zur

Schulstraße 15, Haus Schneider, mit öffentlicher Fernsprech-

und Unfallmeldestelle, Eröffnung am 29.05. (PA MZ)

Ehemaliges Posthaus Schneider, Schulstraße 7 (Foto von 2015 – Sammlung HAUF)

1942 Febr. Zweigpostamt des Postamts Mainz (PA MZ)

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1945 Ende März Amerikanische Besetzung, jeglicher Postverkehr verboten. (PA

MZ)

30.05. Wöchentlich zwei Behördenpostfahrten mit Kleinkraftwagen

vom Postamt Mainz aus in den Kreis Mainz vorgesehen,

mittwochs und samstags, wenn Fahrzeuge und Sprit zur

Verfügung stehen. Mainz-Bischofsheim, Mainz-Ginsheim und

Mainz-Gustavsburg sind in der handschriftlichen Liste nicht

enthalten. (PA MZ)

1945 01./03.06. Durch die Anordnungen Nr. 5 und 7 der amerikanischen

Militärregierung kommen die rechtsrheinischen Gebiete noch

vor der Übergabe der französischen Zone an die Franzosen (am

10.07. um 12.00 Uhr) von Rheinhessen an Hessen.

(HOFFMANN)

04.07. Leiter des Zweigpostamts Mainz-Ginsheim Postschaffner

Schneider (PA MZ)

1945 07.07. Gebührenpflichtige Behördenpost, 9 Beförderungslinien für den

Kreis Mainz vom Postamt Mainz aus dienstags, donnerstags und

samstags durch Postbeamte mit Einbeziehung der örtlichen

Poststellen, bei denen die Post abzugeben und abzuholen ist,

wird am 10.07. beginnen.

„Linie 3 Mainz-Bischofsheim Gustavsburg (Ginsheim)

Kostheim

Kastel

Mainz“ (PA MZ)

Anm. des Verf.: Ob und wie lange diese Behördenpost besteht,

ist nicht bekannt. Am 10.07. um 12 Uhr übernehmen die

Franzosen ihre Besatzungszone von den Amerikanern und

unterbinden sofort jeglichen Postverkehr.

01.10. Endgültige postalische Trennung der Poststellen in den

bisherigen rechtsrheinischen Mainzer Vororten vom Postamt

Mainz. (PA MZ)

1946 20.03. Die OPD Neustadt/Haardt verfügt, dass im Postverkehr

zwischen Mainz und seinen ehemaligen Vororten Bischofsheim,

Ginsheim und Gustavsburg die Ferngebühren gelten, da diese

Orte weder zu Mainz noch zu Wiesbaden gehören. (GEIßNER)

1950 24.01. Die OPD Koblenz verfügt, dass im Postverkehr von Mainz mit

den (ehemaligen) Vororten Mainz-Bischofsheim, Mainz-

Ginsheim und Mainz-Gustavsburg der Ortstarif in Anwendung

kommt. Ab dem 01.03.1963 gilt dieser nur noch innerhalb West-

Berlin. (GEIßNER)

1954 01.09. Anton Bauer wird an das Postamt Ginsheim versetzt und ist bis

zu seiner Pensionierung 40 Jahre Zusteller in Ginsheim

(FÖRSTER)

1956 April Umzug der Post in die Neckarstraße 15 (GEIßNER)

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Postamt Neckarstraße 15, links in den 1950er Jahren mit Fensterläden, Herrn Sieben

und Toni Bauer, rechts in den 1970er Jahren ohne Läden (Fotos Sammlung FÖRSTER)

Späte 1950er Jahre Vorwahl 06144 nach der Umstellung auf Selbstwähldienst beim

Telefonbetrieb für das Ortsnetz Bischofsheim, aber auch Teile

von Ginsheim-Gustavsburg in 06144, Ortsnetz Mainz-Kastel.

1960 Dezember Zwischen Apotheke und Friedrich-Ebert-Platz wird die erste

öffentliche Telefonzelle in Ginsheim von der Bundespost

aufgestellt. (HAUF)

1962 23.03. „6091 Ginsheim über Rüsselsheim (Hess)“

1963 15.01. In einem Gebäude neben der Genossenschaftsbank soll ein

Gebäude für Feuerwehr, Post, Wählervermittlung und

Gemeindebad entstehen – wird jedoch nicht gebaut.

1970 November Die Bundespost stellt in Ginsheim, Schulstraße Ecke

Gartenstraße, ein Telefonhäuschen auf. (HAUF)

1972 01.07. Umbenennung der Poststelle in 6095 Ginsheim-Gustavsburg 2

(GEIßNER)

1979 19.11. Umzug des Postamts in die Schillerstraße 11/Friedrich-Ebert-

Platz (GEIßNER)

Ehemaliges Postamt am Friedrich-Ebert-Platz (Foto 2015 – Sammlung HAUF)

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Telefonzelle am Cramer-Klett-Platz 1992 (Foto Sammlung HAUF)

Weitere Telefonzellen: Friedrich Ebert Platz, Gutenbergplatz (HAUF)

1988 01.12. Beim Postamt wird EPOS, eine moderne

Datenverarbeitungsanlage mit Computer, Tastatur, Bildschirm

und Drucker, in Betrieb genommen. Mit der Anlage lassen sich

283 Arbeitsgänge durchführen, die bisher von Hand geleistet

werden mussten. (HAUF)

1993 01.07. „65462 Ginsheim-Gustavsburg“

1995 01.01. Deutsche Post AG löst die Deutsche Bundespost ab, aus dem

Postamt wird eine eigenbetriebene Postfiliale.

1997 01.10. Postagentur im Schreibwarengeschäft Schneider eröffnet

(KAKUCS)

2005 Familie Kohlmann führt die Postagentur (KAKUCS), Ecke

Rhein-/Frankfurter Straße (HAUF)

(Foto 2015 – Sammlung HAUF) Anwesen Frankfurter Straße 7

2008 28.06. Ehemaliger Postbote und DRK-Ehrenvorsitzender Peter Pfalz

feiert 70. Geburtstag. In seiner Dienstzeit wird er 11 x vom

Hund gebissen (AZ)

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Postfiliale in der Rheinstraße 24 (Foto 2015 – Sammlung HAUF)

2008 19.12. Zwei maskierte Männer überfallen die Poststelle in der

Rheinstraße und rauben das Geld in der Kasse. (HAUF)

2014 03.07. Die Deutsche Post DHL eröffnet in der Taunusstraße 2 einen

DHL-Paketshop und ist dann an das Paketnetz der Deutschen

Post angeschlossen – (HAUF)

2015 Mai Einrichtungen der Post

Postagentur - Schreibwaren, Lotto/Toto, sog. Postfiliale Direkt,

Rheinstraße 24, mit Postfachanlage

Leistungen: Postdienstleistungen, Annahme von Briefen und

Paketen, Portoermittlung und -auskünfte, Annahme von DHL

Express National und International, Postident (persönliche

Identifikation), Papier-, Büro- und Schreibwaren, Postlagernd,

Briefausgabe, Paketausgabe, Postbankservice, Western Union

Bargeldtransfer, Bargeld bis 1.500 Euro, Antragsannahme

Rentenservice, Prepaid-Handyaufladung, Postwurfsendungen,

Postbus Fahrkartenverkauf.

DHL-Paketshop, Kioskbetrieb Vogt, Taunusstraße 2

Leistungen: Verkauf von nationalen Paketmarken bis 10 kg,

Marken für nationale Päckchen, Briefmarken,

Einschreibenmarken, Annahme von frankierten Paketen,

Päckchen und Retouren. Keine Annahme von Briefen!

Packstation Rheinstraße 24

Briefkästen Rheinstraße 24 (Sonntagsleerung), Bouguenais-

Allee 12, Leipziger Straße, Mainzer Straße 41. (Postfinder)

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Briefkästen in der Bouguenais-Allee, Leipziger Straße und Gerhard-Hauptmann-Straße,

die beiden letzten mit Briefpost-Depots für Briefträger, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad

zustellen (Fotos 2015 – Sammlung HAUF)

DHL-Verteilerzentrum in Gustavsburg

Literaturhinweise (Auszug), weitere Quellen bei den Autoren

Abl – Deutsche Reichspost: Amtsblatt, verschiedene Jahrgänge.

FEUSER, Peter: Verzeichnis der Bestellbezirke … . Stuttgart, o.J. [Nachdruck 1865]

Gde.-Archiv Ginsheim-Gustavsburg: Archivalien aus Akte XXV. Verkehrswesen

(unveröffentlicht).

GEIßNER, Gottfried: Die Post in den rechtsrheinischen Stadtteilen von Mainz. In: Phila

Mainz 85. Festschrift 3 zur Landesverbandsausstellung Rang 2, 9.-12. Mai 1985,

Hrsg. Verein für Briefmarkenkunde von 1885 e.V. Mainz. Mainz 1985, S. 201-204.

Generale – Generalpostdirektion Frankfurt/Main: Generale an sämtliche Postanstalten ...,

1863/64, No. 11.

GH Landesstatistik – Großherzoglich Hessische Centralstelle für die Landesstatistik:

Mittheilungen 1861.

GH RegBl – Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt: Verschiedene Ausgaben.

HAFERKAMP, Hans und Erwin PROBST: Thurn und Taxis Stempelhandbuch.

Frankfurt/Main - Soest 1976/1996, Abschnitt VII/3 ff.

HOFFMANN, Klaus Dietrich: Die Geschichte der Provinz und des Regierungsbezirks

Rheinhessen. Verlag der Rheinhessischen Druckwerkstätten Alzey 1985, S. 138-139

KAKUCS, Lajos: Das Leben in Ginsheim-Gustavsburg im Wandel der Zeit. Hrsg. Gemeinde

Ginsheim-Gustavsburg. Ginsheim-Gustavsburg 2005.

OV – Ortsverzeichnis – Deutsche Reichspost: Ortsverzeichnisse, verschiedene Jahrgänge.

PA MZ – Postamt Mainz: Postgeschichtliche Unterlagen (unveröffentlicht).

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Anhang

Georg Stippler berichtet über seinen Vater und sich

Friedrich Stippler *16.01.1902 †07.12.1951

1937/1938 Postfacharbeiter in der Postagentur Ginsheim im Haus Dauborn, Frankfurter

Straße 7, Zustellungsbereich Alt-Ginsheim, ab 1942 Postschaffner auf Widerruf. Auch

Aushilfe in Gustavsburg 1946-1948

Bis zur Einberufung zur Wehrmacht Briefzustellung auch sonntags, morgens Briefe

abstempeln, helfen, Postauto be und entladen, Postbriefe sortieren und austragen, Geld

auszahlen, z.B. Rente und Lotto, Rundfunkgebühren einziehen, Pakete zustellen, nachmittags

Briefkästen leeren, Post abstempeln. Das Postauto kommt 2 x täglich aus Mainz, nach 1945

aus Rüsselsheim.

Georg Stippler ab 01.04.1945 Postjungbote: Briefkasten leeren, mit dem Fahrrad Post in

Gustavsburg und Mainz holen, teilweise gefährdet, weil Jagdbomberangriffe. Nach

Zerstörung der Mainzer Rheinbrücke über Kostheim mit dem Fahrrad, Post in Gustavsburg

abholen. Im Hauptpostamt Mainz mit Fahrrad die Post abholen, über die Mainzer Südbrücke,

später über die Fähre der Deutschen Kriegsmarine über den Rhein nach Ginsheim gefahren.

Weitere Namen Ginsheimer Postler nennt Georg Stippler: Emig – Dammstraße, Kaufmann –

Ludwigstraße, Konrad – Friedrich-Ebert-Straße, Nikolaus Krämer – Mainzer Straße, Philipp

Trautmann – Ringstraße (Urlaubsvertretung), Berta Konrad – Mittelgasse 1948/49, Herzmann

– Karl-Ulrich-Straße. Fernmeldeamt, Rheinstraße 44 im Hause Krug: Marianne Schuhmacher

Ehemalige Telefonvermittlung in der Rheinstraße 44 (Foto 2015 – Sammlung HAUF)

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Zum Beispiel: Anton Bauer, Postbediensteter in Ginsheim

Toni Bauer arbeitet zunächst beim Postamt Rüsselsheim (Sammlung Angelika Förster)

Frau Angelika Förster, die Tochter von Toni Bauer, hat Bilder und Dokumente zur Verfügung

gestellt und Folgendes zur Post in Ginsheim berichtet:

„Zwei lustige Anekdoten sind mir noch im Gedächtnis.

Als die Post noch in der Neckarstraße war, hat beim Sortieren ein Kollege meinen Vater

gefragt: „Sach mal, hier issen Brief für eine Katharina Kurrati. (Lautsprache, Betonung lag

auf der Silbe "ra"). Kennst du die?“ „Nein“, sagte mein Vater, „wo soll die wohne?“ Der

Kollege sagte: „In de Meenzer Stroß.“ Der Brief war an die Katholische Kuratie gerichtet –

die Anschrift war „Kath. Kuratie“. Mein Vater hat noch am nächsten Tag gelacht.

Mein Vater hatte mal ein Einschreiben für eine Frau und brauchte eine Unterschrift. Er

klingelte und ein kleines Mädchen im Kindergartenalter machte die Tür auf. Mein Vater

fragte: „Ist deine Mama da?“. Das Mädchen antwortete: „Die Mama ist ausgezogen.“ Mein

Vater fragte: „Hast du ihre neue Adresse?“ Das Mädchen schaute ihn hilfos an, und im

Hintergrund rief eine weibliche Stimme: „Wer ist denn da?“ Und dann kam die Mutter – im

Bademantel. Sie war nicht angezogen und konnte daher die Tür nicht selbst öffnen.

Was ich sonst noch weiß, wissen sicher viele ältere Ginsheimer auch: Es gab noch einen

Herrn Zaja/Zaya als Poststellenleiter und einen Herrn Hühnergarth. Von beiden hab ich ein

Foto bei einer Feier.

Dann erinnere ich mich noch an Herrn Ries, seine Frau war auch in Postdiensten.

Ich weiß noch, dass mein Vater turnusmäßig die Briefkästen geleert hat und dann die Post

darin auf dem Postamt in der Neckarstraße von Hand gestempelt wurden. Das ging in einem

rasenden Tempo - ich durfte mal zugucken. Immer im Wechsel den großen Stempel auf das

Stempelkissen und auf den Brief - so schnell konnte man kaum gucken.“

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Toni Bauer, links in der Schulstraße in den 1950er Jahren, rechts in den 1960er Jahren

Aus der täglichen Arbeit am Fr.-Ebert-Platz: Vorbereitung der Zustellung am Verteilerspind.

Ausschnitte aus Glückwunschtelegrammen an Toni Bauer von Kolleginnen und Kollegen,

links zur Hochzeit 1953, rechts zu einer 1960 bestandenen Prüfung.

Postgeschichtlich interessant an diesen beiden Dokumenten: 1953 gibt es noch eine

Telefonhandvermittlung im Ginsheimer Postamt, die 1960 bereits durch Automaten ersetzt

ist!

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Gustavsburg

Postgeschichte

1786 Erste Wohnbebauung: Der Sohn von Wilhelm Jonas Gottron

erbaut ein Wohnhaus, heute Hafen 1. (Stadtarchiv Mainz)

1808 Südlicher Teil der ehem. Gemarkung Kostheim und die Ruine

der Gustavsburg kommen an die Gemeinde Ginsheim im Amt

Kelsterbach.

1821 Landratsbezirk Dornberg (wikipedia)

1832 Kreis Groß-Gerau (wikipedia)

Anm. d. Verf.: Über Amts- und Bezirksboten gibt es bisher keine Informationen.

1834 Gasthaus „Zur Gustavsburg“ erbaut, heute Kolpingstraße.

(Stadtarchiv Mainz), Personenannahmestelle am Postkurs

Darmstadt-Mainz eingerichtet (KAKUCS, SEIL)

1836 Das heutige Wohnhaus Kolpingstraße 9 ist das im Ortslexikon

von 1859 verzeichnete Gasthaus. Es wird 1836 erbaut und

„Gastwirtschaft zur Gustavsburg“ benannt. Hier machten die

Bauernfuhrwerke Halt, die zum Mainzer Markt wollten. An

schönen Sonntagen füllt sich der geräumige Hof mit

Ausflugsgästen, von denen viele auch aus Mainz kommen. Die

Hessen-Darmstädter Postkutschlinie hat ebenfalls hier eine

Anlaufstelle. (wikipedia)

Kolpingstraße 9, links in den 1930er Jahren und rechts 2014 (Sammlung HAUF)

1853 16.12. „ … eine der zwei Fahrten Fahrten zwischen Darmstadt und

Mainz, … welche Morgens von Mainz und Abends von

Darmstadt stattfand“, wird aufgehoben. (GHRegBl S. 804 –

Anm. d. Verf.: Nach KAKUCS gibt es diesen Kurs seit 1834.

Vgl. dazu den Text von 1836.)

1858 Hafenbahnhof Gustavsburg als Endbahnhof am Trajekt Mainz-

Gustavsburg eingerichtet (wikipedia)

18.11. Eröffnung der Rhein-Main-Bahn Mainz-Darmstadt-

Aschaffenburg über Groß-Gerau, Dieburg und Babenhausen.

(HAFERKAMP/PROBST))

1859 10.06. Aufhebung des Lokalpostkurses zwischen Darmstadt und Mainz

wegen Eröffnung der Rhein-Main-Bahn (GHRegBl. S. 380)

1860 Sept. Beim Telegrafen der Bahnstation können private Telegramme

aufgegeben werden. (GH Landesstatistik)

1862 1861 sind beim Telegrafen der Bahnstation 60 Privatdepeschen

befördert worden. (GH Landesstatistik)

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Generale vom 18.01.1864

Zustellbezirk der Postexpedition Rüsselsheim 1865 (FEUSER)

1871 Ziegelhütte und Wirtshaus Zustellung von Mainz

(Ortsverzeichnis)

1877 08.01. Brief der Kaiserliche Ober-Post-Direction Darmstadt: „Das Amt

ist aufgefordert, diejenigen Ortschaften in der Nähe von Mainz

namhaft zu machen, an welchen die Errichtung von

Telegraphen-Anstalten zweckdienlich und den Wünschen der

Einwohner entsprechend sein würde. Da Gustavsburg wegen

seiner industriellen Bedeutung ebenfalls dabei ins Auge gefasst

ist, so wird die Großherzogliche Bürgermeisterei direkt u.

ergebenst ersucht, hierher möglichst beschleunigt alle diejenigen

Angaben machen zu wollen, welche zur Motiveirung der

Errichtung einer Reichs-Telegraphen-Anstalt dienen können.

Erwünscht ist besonders die Angabe der sich in Gustavsburg

befindenden Behörden, der Geschäfte und Fabriken und der

Einwohnerzahl Ende 1875. Kais. Telegraphenamt Knauf.“

(Gde.-Archiv Ginsheim-Gustavsburg)

1884 „Gustavsburg Post Mainz“ (Ortsverzeichnis)

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1885 12.06. Kreisamt: Errichtung einer Posthilfsstelle in Gustavsburg

geplant

„ … Für die Gustavsburg dürfte vielleicht das

Gemeinderatsmitglied Schneider dortselbst sich zur Übernahme

der Posthülfstelle bereit finden. ...“ (Gde.-Archiv Ginsheim-

Gustavsburg)

05.07. Kaiserliche Oberpost-Direction Darmstadt: Nachricht betr. die

Errichtung einer Posthilfsstelle in Gustavsburg vom 15.07. ab,

Verwalter Gastwirt W. Schneider (Gde.-Archiv Ginsheim-

Gustavsburg) in der Gastwirtschaft ,,Zur Rheinlust" (KAKUCS)

1886 Umwandlung der Posthilfsstelle in eine von Wilhelm Helf und

Michael

Röhmer geführten Postagentur (KAKUCS)

1886 + 1890 Posthilfsstelle rechnet mit dem Postamt Mainz ab

1887 13.01. Kreisamt – Verlegung eines Festungs-Telegrafenkabels durch

den Main (Gde.-Archiv Ginsheim-Gustavsburg)

1894 16.08. Vereinbarung zwischen der Oberpost-Direction und der

Gemeinde Ginsheim über die Errichtung einer Telegrafenlinie

„nach der Franz Schmitt ‘schen Schiffswerft bei Gustavsburg …

für einen Stadtfernsprechanschluß. … Die erforderlichen vier

Stangen werden von dem auf dem linken Mainufer von der

Kostheimer Brücke nach dem Main hinunter führenden Wege

aufgestellt, und zwar in der … des Weges.“ (Gde.-Archiv

Ginsheim-Gustavsburg)

25.10. Kaiserliche Oberpost-Direction – Vereinbarung über die

Feststellung der Richtungslinie für die durch Ginsheim bis an

die neue Reichsstraße zu führende Telegraphenlinie zwischen

der Kreisstraße Bischofsheim, Kostheim und der neuen

Kreisstraße Gustavsburg – Ginsheim (Gde.-Archiv Ginsheim-

Gustavsburg)

1895 01.09. Poststelle in das alte Fährhaus verlegt (KAKUCS)

16.09. Einrichtung einer Telegrafenanstalt in Gustavsburg, in deren

Ortsbestellbezirk die Eisenbahn-Telegrafenstation liegt. (Abl)

1896 Postagentur mit Telegraf (OV 1896, S. 283)

10.12. Kaiserliche Oberpost-Direction Darmstadt: Vereinbarung über

die Aufstellung von Telegrafenstangen (siehe 01.12.1896) “...

von dem Schnittpunkt der Chaussee Mainz-Darmstadt bis zum

Schleusenmeister-Gehöft der Schleuse Kostheim. … Die

Telegrafenlinie soll im Allgemeinen auf der linken Seite des

Feldweges wie solches der vorhandene Sicherheitsstreifen

zulässt.“ (Gde.-Archiv Ginsheim-Gustavsburg)

1897 15.10. Vereinbarung über die Errichtung einer Telegrafenleitung

zwischen Ginsheim und Gustavsburg „bis an die neue

Kreisstraße und durch Ginsheim … Die Telegraphenstangen

werden auf der linken Straßenseite an der Straßen- bzw.

Pflasterkante aufgestellt. Ebenso wird auf dem

Verbindungswege zwischen der Kreisstraße Bischofsheim-

Kostheim und der neuen Kreisstraße Gustavsburg-Ginsheim die

linke Straßenseite benutzt. An der Landstraße gelangen 7m, an

Wegeüberführungen und in Ginsheim 8,5 bzw. 10m lange

Stangen zur Aufstellung.“ (Gde.-Archiv Ginsheim-Gustavsburg)

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1900 März Telegramme aufgegeben/eingegangen

bei der Postagentur Ginsheim

1898 181 264

1899 181 278

bei der Postagentur Gustavsburg

1898 1097 1357

1899 1066 1576

(GH Landesstatistik 1900)

April Postagentur in Postamt III. Klasse umgewandelt (Abl),

untergebracht in einen neuen Gebäude (KAKUCS), Dr.-

Herrmann-Straße 28 (Chronik)

Personal: Amtsvorsteher, 2 Postboten und ein fahrenden

Landbriefträger (Chronik) Der Postbote Rudolf Mohr bringt

auch die Post nach Ginsheim. (HAUF)

Fahrender Landbriefträger (Kursbuch 1902 – Auszug)

1902 04.06. Einrichtung einer öffentlichen Sprechstelle beim Postamt

(Chronik)

Kaiserliches Postamt um 1910 (Postkarte von Manfred POWALKA –Ausschnitt)

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Früheres Postgebäude 2015 (Foto Sammlung HAUF)

1908 Personal des Postamts: Amtsvorsteher, 2 Hilfsarbeiter, 1

Landbriefträger, 1 Leitungsaufseher und drei Postboten.

(Chronik)

1911 13.01. Fernsprech-Baubüro Mainz übersendet einen Plan der Ende

1910 in Gustavsburg ausgelegten Fernsprech-Erdkabel. (Gde.-

Archiv Ginsheim-Gustavsburg)

Anm. d. Verf.: Der Plan eignet sich nicht zur Wiedergabe.

1914 Personal des Postamts: Amtsvorsteher, 4 Hilfsarbeiter, 1

Landbriefträger, 1 Leitungsaufseher und 5 Postboten. (Chronik)

1929 01.03. Die dem Postamt Gustavsburg nachgeordnete Posthilfsstelle in

Bauschheim wird in eine Poststelle umgewandelt. (PA MZ)

1930 01.01. Eingemeindung in die Stadt Mainz (GEIßNER)

15.02. Umwandlung der Poststelle Bauschheim in eine Posthilfsstelle,

die von der Postagentur Mainz-Ginsheim zugestellt wird. (PA

MZ)

Juni Zweigpostamt Mainz-Gustavsburg, Postsekretär Knobloch (auch

OV 1932 und 09.1938)

1934 Erweiterung des unterirdischen Fernsprechkabelnetzes – Plan

eignet sich nicht zur Wiedegabe (Gde.-Archiv Ginsheim-

Gustavsburg)

1938 18.01. Fernsprechhäuschen in Mainz-Bischofsheim und Mainz-

Gustavsburg „eingeschaltet“. (PA MZ)

1945 Ende März Amerikanische Besetzung, jeglicher Postverkehr verboten.

30.05. Wöchentlich zwei Behördenpostfahrten mit Kleinkraftwagen

vom Postamt Mainz aus in den Kreis Mainz vorgesehen,

mittwochs und samstags, wenn Fahrzeuge und Sprit zur

Verfügung stehen. Mainz-Bischofsheim, Mainz-Ginsheim und

Mainz-Gustavsburg sind in der handschriftlichen Liste nicht

enthalten. (PA MZ)

01./03.06. Durch die Anordnungen Nr. 5 und 7 der amerikanischen

Militärregierung kommen die rechtsrheinischen Gebiete noch

vor der Übergabe der französischen Zone an die Franzosen (am

10.07. um 12.00 Uhr) von Rheinhessen an Hessen.

(HOFFMANN)

04.07. Leiter des Zweigpostamts Mainz-Gustavsburg Postsekretär

Emig (PA MZ)

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07.07. Gebührenpflichtige Behördenpost, 9 Beförderungslinien für den

Kreis Mainz vom Postamt Mainz aus dienstags, donnerstags und

samstags durch Postbeamte mit Einbeziehung der örtlichen

Poststellen, bei denen die Post abzugeben und abzuholen ist,

wird am 10.07. beginnen.

„Linie 3 Mainz-Bischofsheim Gustavsburg (Ginsheim)

Kostheim

Kastel

Mainz“ (PA MZ)

Anm. des Verf.: Ob und wie lange diese Behördenpost besteht,

ist nicht bekannt. Am 10.07. um 12 Uhr übernehmen die

Franzosen ihre Besatzungszone von den Amerikanern und

unterbinden sofort jeglichen Postverkehr.

01.10. Endgültige postalische Trennung der Poststellen in den

bisherigen rechtsrheinischen Mainzer Vororten vom Postamt

Mainz.(PA MZ)

1946 20.03. Die OPD Neustadt/Haardt verfügt, dass im Postverkehr

zwischen Mainz und seinen ehemaligen Vororten Bischofsheim,

Ginsheim und Gustavsburg die Ferngebühren gelten, da diese

Orte weder zu Mainz noch zu Wiesbaden gehören. (GEIßNER)

1950 24.01. Die OPD Koblenz verfügt, dass im Postverkehr von Mainz mit

den (ehemaligen) Vororten Mainz-Bischofsheim, Mainz-

Ginsheim und Mainz-Gustavsburg der Ortstarif in Anwendung

kommt. Ab dem 01.03.1963 gilt dieser nur noch innerhalb West-

Berlins. (GEIßNER)

1955 Dezember Auf Anregung der Gemeinde errichtet die Post an verschiedenen

Stellen in Gustavsburg öffentliche Fernsprechstellen (HAUF)

Späte 1950 er Jahre Vorwahl 06134 nach der Umstellung auf Selbstwähldienst beim

Telefonbetrieb für das Ortsnetz Mainz-Kastel, aber auch Teile

vom Ginsheim-Gustavsburg in 06144, Ortsnetz Bischofsheim.

1961 Mai Verlegung des Postamts von der Dr. Herrmann-Straße 28 zur

Jakob-Fischer-Straße 15. (GEIßNER)

Die Fernsprechwählvermittlung kommt in den Ostflügel der

Feuerwache. (KAKUCS)

1962 23.03. „6095 Gustavsburg (Hess)“

1970 November Die Bundespost stellt in Gustavsburg an der Bleiau-Insel ein

Telefonhäuschen auf. (HAUF)

1972 01.07. Umbenennung der Poststelle in „6095 Ginsheim-Gustavsburg 1“

(GEIßNER)

1982 Umzug der Post in den Neubau der Gustavsburger Volksbank in

der Rudolf-Diesel-Straße. In diesem Gebäude befinden sich

2005 nur noch Postfächer und die Vorverteilung für die

Zusteller. (KAKUCS)

1988 15.11. Beim Postamt wird EPOS, eine moderne

Datenverarbeitungsanlage mit Computer, Tastatur, Bildschirm

und Drucker, in Betrieb genommen. Mit der Anlage lassen sich

283 Arbeitsgänge durchführen, die bisher von Hand geleistet

werden mussten. (HAUF)

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1993 01.07. „65462 Ginsheim-Gustavsburg“

1995 01.01. Deutsche Post AG löst die Deutsche Bundespost ab, aus dem

Postamt wird eine eigenbetriebene Postfiliale.

Postagentur Gustavsburg vor 2005 (Foto Sammlung HAUF)

Bahnhof vor 2005 mit Briefkasten und Telefonzelle (Linkes Foto Sammlung HAUF)

2006 14.02. Die Postagentur Rudolf-Diesel-Straße 4 schließt ihre Pforten.

(HAUF)

2006 04.04. In der in der Darmstädter Landstraße 47 wird im

Computerfachgeschäft „ComPoint“ eine Postagentur eröffnet.

(HAUF)

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Links Unterbringung der Postagentur bis Februar 2006, rechts Postagentur ab April 2006

Links Briefkasten in der Beethovenstraße, rechts DHL-Verteilerzentrum (Fotos 2015 HAUF)

2013 Juli Die Deutsche Post - DHL hat mit den Bauarbeiten für ein Paket-

Verteilerzentrum Im Weiherfeld begonnen. Zu der Halle mit

5500 m³ kommen noch Büroflächen mit 550 m³. Es sollen 80

neue Arbeitsplätze entstehen. (HAUF)

2014 Mai Neuer Eigentümer der Zustellbasis der Deutschen Post DHL in

der Adam-Opel-Straße ist die Pensionskasse der Mitarbeiter der

Hoechst Gruppe VVaG Frankfurt, von der die DHL die 5550

Quadratmeter Gesamtmietfläche gemietet hat. 80 Arbeitsplätze

sind eingerichtet. (HAUF)

2015 Mai Nächste Postagentur und DHL-Paketshop in Ginsheim

Briefkästen Am Flurgraben 17, Im Weiherfeld/Vor der Schanz,

Mierendorffstraße, alle ohne Sonntagsleerung.

01.06. Alle Brief- und Paketdienstleistungen, einschließlich der

Identifikationsfeststellung im Postident-Verfahren, werden

künftig in dem Musikhaus ACMUTON in der Darmstädter

Landstraße 47 angeboten.

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Nachdem bereits vor einigen Monaten bekannt geworden war, dass die bisherige Filiale in der

Rudolf-Diesel-Straße aus persönlichen Gründen des Betreibers Ende Mai geschlossen wird,

hatte sich die Deutsche Post mit Unterstützung der städtischen Wirtschaftsförderung

umgehend um eine neue Lösung bemüht. Mit den Inhabern des Musikhauses, René Senges

und Marcus Schmidt, konnten schließlich neue Partner der Post gefunden werden. Damit ist

die postalische Versorgung in Gustavsburg weiterhin gewährleistet.

Die Servicezeiten der Postagentur orientieren sich an den Öffnungszeiten des Musikhauses.

Das Geschäft ist von Montag bis Samstag jeweils von 9 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr

(außer mittwochs- und samstagnachmittags) geöffnet. (HAUF)

Literaturhinweise (Auszug)

Abl – Deutsche Reichspost: Amtsblatt, verschiedene Jahrgänge.

Gde.-Archiv Ginsheim-Gustavsburg: Archivalien aus Akte XXV. Verkehrswesen

(unveröffentlicht).

GEIßNER, Gottfried: Die Post in den rechtsrheinischen Stadtteilen von Mainz. In: Phila

Mainz 85. Festschrift 3 zur Landesverbandsausstellung Rang 2, 9.-12. Mai 1985,

Hrsg. Verein für Briefmarkenkunde von 1885 e.V. Mainz. Mainz 1985, S. 201-204.

Generale – Generalpostdirektion Frankfurt/Main: Generale an sämtliche Postanstalten ...,

1863/64, No. 11.

GH Landesstatistik – Großherzoglich Hessische Centralstelle für die Landesstatistik:

Mitteilungen 1861.

HOFFMANN, Klaus Dietrich: Die Geschichte der Provinz und des Regierungsbezirks

Rheinhessen. Verlag der Rheinhessischen Druckwerkstätten Alzey 1985, S. 138-139

Ortsverzeichnis – Deutsche Reichspost: Ortsverzeichnisse, verschiedene Jahrgänge.

PA MZ – Postamt Mainz: Postgeschichtliche Unterlagen (unveröffentlicht).

Herrn Hans Benno Hauf danken die Verfasser für die Bereitstellung der Archivunterlagen des

Heimat- und Verkehrsvereins Ginsheim-Gustavsburg e.V. sowie für vielfältige Hilfen,

insbesondere für die Übermittlung von alten und aktuellen Fotos, ganz herzlich.

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Präsentation: Heimat- und Verkehrsverein Ginsheim-Gustavsburg e. V. 2017