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Marien Konkret Unternehmensmagazin 86 | Sommer 2017 St. Marien-Krankenhaus Siegen, GSS Gesundheits-Service Siegen und MVZ Medizinisches Versorgungszentrum am St. Marien-Krankenhaus Siegen 28 Report Gelenktag wieder Besuchermagnet 18 Gesundheit Das Phantom aus der Applauskurve Böses Blut Seite 8 16 Strategie Bildungsinstitut für Gesund- heitsberufe – Bauarbeiten haben begonnen

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SÜDWESTFALENHERZ- UND GEFÄSSZENTRUM

MarienKonkretUnternehmensmagazin 86 | Sommer 2017

St. Marien-Krankenhaus Siegen, GSS Gesundheits-Service Siegen und MVZ Medizinisches Versorgungszentrum am St. Marien-Krankenhaus Siegen

28 Report

Gelenktag wieder Besuchermagnet

18 Gesundheit Das Phantom aus der Applauskurve

Böses Blut Seite 8

16 Strategie

Bildungsinstitut für Gesund- heitsberufe – Bauarbeiten haben begonnen

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Impressum:

Herausgeber: St. Marien-Krankenhaus Siegen gem. GmbH, Kampenstraße 51, 57072 Siegen, Siegen - HRB 3188, USt.-IdNr.: DE176257881, Geschäftsführer: Christoph Rzisnik und Hans-Jürgen Winkelmann, Vorsitzender des Verwaltungsrats: Bruno Sting Kommunikation & Marketing: Dr. Christian Stoffers (V.i.S.d.P.)Druck: Vorländer, Siegen Satz & Layout: Dr. Christian Stoffers; Wilke kreativ, HilchenbachBildnachweis: Fotolia, shutterstock, Thinkstock, K-MediaNews, Wikipedia

Leserbriefe, Bildbeiträge und Anmerkungen an die Redaktion „MARIEN konkret“ adressieren. Die Redaktion behält sich die Veröffentlichung und Kürzungen eingereichter Unterlagen vor. Beiträge für die MARIEN konkret 3/2017 können bis zum 15. August 2017 eingereicht werden.MARIEN konkret Nr. 86, Juni bis August 2017, ISSN 1863-9356

Inhalt

Konkret 4 Impfschutz

Mailbox 6 Kurznachrichten 7 Termine

Schwerpunkt

8 Böses Blut12 Unheilbar?

Report20 Fitte Firma28 Gelenktag wieder Besuchermagnet

Soziales14 Katholischer Sozialpreis

Strategie 16 Neue Maßstäbe – Bauarbeiten für Bildungs- institut für Gesundheitsberufe in Südwest- falen haben begonnen34 Herz- und Gefäßzentrum gestartet

Gesundheit18 Das Phantom aus der Applauskurve32 Interview Dr. med. Patrick Löhr

Perspektive36 500 Jahre Reformation

Panorama24 Gesundheits-Tipps26 Kapelle neu gestaltet30 Rätsel

Intern22 Staffelholz übergeben38 Personalnews

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Großes PreisrätselGewinnen Sie einen Überraschungspreis

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Editorial

Christoph RzisnikGeschäftsführer

Hans-Jürgen Winkelmann Geschäftsführer

Liebe Leserinnen und Leser,

die St. Marien-Krankenhaus Siegen gem. GmbH und ihre Tochtergesellschaften zeichneten sich durch eine enorme Dynamik und stabiles, natürliches Wachstum aus. Unser Unternehmen mit allen seinen Einrichtungen ist zugleich integraler Bestandteil der medizinisch-pflegerischen Versorgung und mit bald 2.000 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber für unsere Region. Mit regionalem Fokus versorgen wir in unseren Einrichtungen ein Gebiet mit etwa 500.000 Einwoh-nern, in einigen unserer Schwerpunkte sogar weit darüber hinaus.

Diese Position bauen wir beständig aus und sichern die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens über ehrgeizige Maßnahmen ab. Zu nennen sind für das Jahr 2017 exemplarisch die Inbetrieb-nahme des neuen Herz- und Gefäßzentrums Südwestfalen, der Baubeginn für das Hospiz auf der Eremitage, der Spatenstich für das Bildungsinstitut für Gesundheitsberufe am Wellersberg und die Finalisierung des Vorhabens „Demenzzentrum in Netphen“. Auch konnte das Projekt „Le-benswissenschaftliche Fakultät an der Universität Siegen“ gemeinsam mit den anderen Kran-kenhausträgern entscheidend vorangebracht werden; schon im nächsten Jahr werden die ersten Medizinerinnen und Mediziner am Campus Siegen ausgebildet. Das Tempo ist enorm und jede einzelne Maßnahme überaus anspruchsvoll.

Trotz dieser positiven Entwicklungen nimmt der Druck auf die Gesundheitsunternehmen und somit auch auf uns permanent zu. Zwar hat sich die Gesundheitspolitik etwas auf uns zubewegt, doch bleiben erhebliche bürokratische Zwänge auf allen Ebenen bestehen, und auch die riesigen Herausforderungen im Bereich der ambulanten Versorgung gerade in unserer ländlich geprägten Region sind nicht kleiner geworden. Dies macht permanente Nachjustierungen im Rahmen unserer klaren strategischen Zielsetzung erforderlich. Außendruck ist aber nicht nur durch das politische oder demografische Umfeld bedingt: Auch die diffuser werdende Lage der regionalen Krankenhauslandschaft mit teilweise Doppel- und Dreifachvorhaltungen von Leistungen stellt uns immer wieder vor neue Herausforderungen.

Für uns ist es Verpflichtung und Herausforderung zugleich, unser Unternehmen weiter zu entwi-ckeln, vorhandene Elemente zusammenzufügen, neue Impulse aufzunehmen und die St. Marien-Krankenhaus Siegen gem. GmbH zu einem tragenden Pfeiler der medizinischen Versorgung in unserer Region auszubauen. Hierbei haben wir als christliches Unternehmen die Wünsche und Wertevorstellungen der Patienten unseres Krankenhauses, der Bewohner in unseren Wohn- und Pflegeeinrichtungen, der Kunden unserer komplementären Einrichtungen sowie unserer Mitar-beiter ganz besonders im Blick.

Wir alle wissen, dass zukünftig noch viele Aufgaben und auch Hindernisse vor uns liegen. Des-halb möchten wir Sie bitten, uns weiterhin nach besten Kräften bei der Erfüllung der vor uns liegenden Aufgaben zu unterstützen. Nur mit Ihnen zusammen können wir für das „Näher am Menschen“ eintreten und auf dem Fundament unserer langjährigen Tradition Neues schaffen.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien einen guten Start in den Sommer und eine erholsame Urlaubszeit.

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Konkret

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14Koffer gepackt, Impfschutz vergessen? Wer in die Tropen reist, muss sich schon Monate vor dem Abflug gegen Krankheiten wie Gelbfieber oder Hepatitis schützen. Last-Minute-Urlauber dagegen beugen oft gar nicht vor. Die meisten wissen nicht, dass sie sich so-gar an manchen Airports noch gegen Tetanus, Diphtherie, Polio und Keuchhusten impfen lassen können. Der volle Impfschutz tritt zwar erst bis zu 14 Tagen nach der Injektion in Kraft, es ist jedoch besser als kein Schutz.

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Fest der

Kult uren

HospizDie Bauarbeiten für das Hospiz auf der Eremi-tage laufen auf Hochtouren. Schon Anfang 2018 wird der Betrieb der Einrichtung starten. Spen-den und Erträge der Katholischen Sozialstiftung fließen bei dem Betrieb des Hospizes ein, da mit einer Kostendeckung durch öffentliche Mittel nicht zu rechnen ist. „Deshalb werben wir weiter um finanzielle Unterstützung des Projekts“, erklärt Hubert Berschauer, Vorsitzender der Katholischen Sozialstiftung. Der Umbau des Klosters zum Hos-piz wird das denkmalgeschützte Gesamtensemble in seiner Funktion als zentralen Ort der Kirchenge-meinden im Siegerland stärken.

Mailbox

Im Mai gab es im Haus St. Eli-sabeth eine besondere Moden-schau. Die Mode von 1910–1980 wurde von den Mitarbeitern und Freunden des Hauses im voll be-setzten Restaurant präsentiert. Anette Morgenthal stylte hierfür die Models entsprechend der Zeitepoche. Margot Roth führte souverän und mit viel Fachwis-sen durch die zweistündige Ver-anstaltung. Highlight der Mo-denschau waren Brautkleider und Anzüge der Damen und Herren aus den Jahrzehnten.

Zu einem Mitarbeiterfest am 29. September lädt das Unternehmen alle Mitarbeiter ein. Unter dem Motto „Fest der Kulturen“ soll es in diesem Jahr im und um das Ambulante Zentrum Albertus Mag-nus stattfinden. „Wir haben uns für dieses Motto entschieden, da in unserem Unternehmen Mitar-beiter aus 23 Nationen vertreten sind“, erklärt Personalleiter Hubert Berschauer. Das Fest be- ginnt um 15.30 Uhr mit einem Familienfest im und um das Ambulante Zentrum Albertus Mag-nus. Am Abend startet dann eine Party. „Ein Gre-mium unseres Unternehmens hat sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und Ideen für das kulinarische Angebot sowie das Unterhaltungs-programm gesammelt“, so Hubert Berschauer.

Chic

Fest

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Die Rahmenbedingung im Ar-beitsleben werden immer an-spruchsvoller, die körperlichen und geistigen Anforderungen an das Personal in Einrichtungen des Gesundheitswesens steigen stetig. Das St. Marien-Kranken-

Fiteinander

Termine

10 Jahre Darmzentrum

Vor zehn Jahren wurde das Darmzen-trum von der Deutschen Krebsgesell-schaft zertifiziert. Das Krankenhaus war damit eines der ersten Häuser in der Bundesrepublik, das diesen Schritt gegangen ist. Dieses kleine Jubiläum möchten die Kliniken des Zentrums am 21. Juni mit hochkarätigen Referenten begehen.

Gründungstreffen

Am 22. Juni um 17 Uhr findet im 3. Obergeschoss des GSS-Therapie- zentrums (Friedrichstraße 133 in Siegen) das Gründungstreffen der Selbsthilfe-gruppe „Multiples Myelom“ statt. Die Initiative für die Gründung geht auf den 1. Siegener Patiententag „Multiples My-elom“ zurück, den Prof. Dr. med. Ralph Naumann jüngst organisierte.

Firmenlauf 2017

Am 12. Juli findet der diesjährige Siegerländer Firmenlauf statt. Das St. Marien-Krankenhaus Siegen und seine Tochtereinrichtungen sind wieder mit circa 200 Läuferinnen und Läufern gemeldet und bilden einmal mehr eine der größten Teilnehmergruppen. Das Motto lautet für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Fiteinander.

Mediziner-Symposium

Am 27. September findet in der Erleb-niswelt der Krombacher Brauerei das 2. Mediziner-Symposium der Ärzte-vereine aus Siegen und Olpe statt. Die Veranstaltung wird organisiert vom St. Marien-Krankenhaus Siegen gemeinsam mit der Hospitalgesellschaft Südwestfalen.

Südwestfälischer Hygienetag

Der Südwestfälische Hygienetag findet am 22. November von 9.00 bis 16.30Uhr im St. Marien-Krankenhaus statt. Es wird damit an das bewährteHygiene-Forum angeknüpft.

Die Universitäten Bonn und Sie-gen wollen künftig gemeinsam Mediziner ausbilden. Im Rahmen des Projekts „Medizin neu den-ken“ planen beide Hochschulen, einen „Campus Siegen“ für zu-

Medizin

nächst 25 zusätzliche Medizin-Studienplätze einzurichten. Nach-dem der Bonner Fakultätsrat sich für das Projekt ausgesprochen hatte und weitere Uni-Gremien informiert worden waren, fasste das Rekto-rat der Universität Bonn nun hierzu einen förmlichen Beschluss. Se-nat und Rektorat der Universität Siegen haben dem Projekt ebenfalls zugestimmt. Wenn alles gut geht, könnten bereits ab dem Winterse-mester 2018/19 die ersten Mediziner in Siegen ausgebildet werden.

haus Siegen, der GSS Gesundheits-Service Siegen und das MVZ Me-dizinische Versorgungszentrum am St. Marien-Krankenhaus Siegen haben sich der Herausforderung gestellt, im Zuge eines struktu-rierten betrieblichen Gesundheitsmanagements das Wohlbefinden und die Gesundheit der Beschäftigten zu erhöhen und so letztendlich auch die Betriebsergebnisse zu steigern. Teil hiervon ist die Marien Gesundheitswoche, die Anfang Juni stattfand.

Die Sepsis ist die schwerste Verlaufs-form akuter Infektionen und stellt für die Intensivmedizin international eine zunehmende Herausforderung dar. Alleine in Deutschland erkranken bei steigender Tendenz jährlich rund 300.000 Menschen an einer Sepsis. Eine internationale Sepsis-Task-Force hat daher im vergangenen Jahr

Sepsis

Vorschläge publiziert, wie der Bedrohung begegnet werden kann. „Es war sehr interessant, diese Vorschläge in der Marien Akademie zu diskutieren“, sagt Prof. Werner Hering. Mit Prof. Markus Weigand, Ärztlicher Direktor der Klinik für Anästhesiologie am Universitätskli-nikum Heidelberg, war im Mai ein renommierter Sepsisforscher nach Siegen gekommen.

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Prof. Markus Weigand

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Fast fünf Prozent des menschlichen Körpers bestehen aus Knochenmark, durchschnitt-lich sind das etwa 2.600 Gramm. Hier wer-

den fast alle Blutzellarten des Menschen gebildet. Wer nun im Biounterricht ein wenig aufgepasst hat, kann sich wohl schon vorstellen, wie bedeutsam das Knochenmark für uns Menschen und wie ungünstig demzufolge ein medizinisches Problem in diesem Bereich ist. Das gilt insbesondere für Krebserkran-kungen.

Bösartige Plasmazellen vermehren sich

Eine Krebserkrankung, die im Knochenmark statt-findet, ist das Multiple Myelom. Sie ist gekennzeich-net durch die bösartige Vermehrung von Antikörper produzierenden Zellen, den sogenannten Plasma-zellen. Gewöhnlich sind ein bis zwei Prozent aller Zellen im Knochenmark Plasmazellen. Menschen mit Multiplem Myelom haben eine erhöhte Anzahl von nicht gesunden Plasmazellen, die so genannten Myelomzellen. Durch deren Vermehrung kommt es zu einer Hemmung der gesunden Blutbildung, ins-besondere der roten Blutkörperchen. Die Patienten leiden dann unter Blutarmut, Leistungsverlust und Müdigkeit. Zudem bilden die geschädigten Zellen Stoffe, die zum schrittweisen Knochenabbau füh-ren. Hieraus resultieren Schmerzen, ein wachsen-

Böses BlutDas Multiple Myelom gilt

als eine der rätselhaftesten

Krebserkrankungen.

Schwerpunkt

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Knochenschmerzen können auf

ein Multiples Myelom hindeuten

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des Risiko von Knochenbrüchen und die Gefahr ei-ner Nierenschädigung. Wie so oft gibt es auch hier verschiedene Schweregrade. Die Bösartigkeit des Krebses ist nicht bei allen Patienten gleichermaßen ausgeprägt. Deren Spektrum reicht von Krebsvor-stufen über langsam voranschreitende Krankheits-verläufe bis hin zu sehr aggressiven Erkrankungen, die unbehandelt rasch zum Tod führen. Die große Tragik des Multiplen Myeloms besteht darin, dass es zu den Erkrankungen zählt, bei denen es bisher meist keine Heilungsmöglichkeit gibt. Bestehende Therapieoptionen zielen derzeit darauf ab, die Er-krankung so gut wie möglich zu kontrollieren und die Lebensqualität der Patienten positiv zu beein-flussen.

Ursachen nicht bekannt

Die Ursachen des Multiplen Myeloms sind nach wie vor unbekannt. Es wurde belegt, dass Menschen, die dauerhaft einer sehr hohen Strahlenbelastung ausgesetzt sind, öfters erkranken; darunter fallen aber nicht jene Belastungen durch Röntgenuntersu-

chungen. Auch der permanente Kontakt mit groß-en Mengen von Unkrautvernichtungsmittel scheint eine gewisse Rolle zu spielen: Bei Arbeitern in der Landwirtschaft konnte nämlich ein etwas erhöhtes Erkrankungsrisiko nachgewiesen werden. Gleiches gilt für den dauerhaften Kontakt mit Haarfärbemit-teln, Petroleum, Benzol und Abgasen. Darüber hi-naus stellt Übergewicht – als üblicher Verdächtiger – in manchen Populationen einen Risikofaktor dar. Schließlich tritt das Multiple Myelom, auch wenn es sich nicht um eine erbliche Erkrankung handelt, in Familien mit betroffenen Mitgliedern in der Folge etwas häufiger auf. Dennoch: Es gibt bislang keine bekannte eindeutige Ursache für die Erkrankung.

Patienten leiden unter vielen Belastungen

Patienten klagen oft über eine ausgeprägte Müdig-keit, verknüpft mit Schwäche, Antriebslosigkeit und dem Verlust ihrer Leistungsfähigkeit. In weiterer Folge kommen dazu auch noch weitere Erkran-kungen in Folge des Multiplen Myeloms: Patienten leiden öfters unter Infekten, beispielsweise Atem- oder Harnwegsinfekten. Hinzu kommen oft Kurz-atmigkeit und Atemnot, zudem Gewichtsverlust. Auch die oft begleitenden Knochenschmerzen kön-nen bereits Monate vor der Diagnose auftreten; Pa-tienten erzählen davon, dass ihr Multiples Myelom entdeckt wurde, weil sie wegen Schmerzen einen Arzt konsultiert haben. Meistens betroffen sind die Wirbelsäule, Beckenknochen, Rippen und Schädel. Der Schmerz kann aber auch aus unerklärten Kno-chenbrüchen folgen, die demnach auf ein mögliches Multiples Myelom hindeuten können.

Löcher im Röntgen sichtbar

Der Arztbesuch bei Knochenschmerzen ist immer ein erster wichtiger Schritt, denn ein Multiples My-elom kann noch weitere gesundheitliche, risiko-reiche Folgen haben. Es kann etwa die Knochen schwächen und ausdünnen. Röntgenaufnahmen von Knochen scheinen dabei manchmal Löcher aufzuzeigen, die Osteolysen genannt werden. Es handelt sich hierbei nicht unbedingt um Löcher, sondern um geschwächte Bereiche des Knochens aufgrund der erhöhten Ansammlung von geschä-digten Zellen.

Behandelbar, aber meist nicht heilbar

Aktuell wird die Krankheit aus medizinischer Sicht vor allem so gut wie möglich behandelt, um insbe-sondere die Lebensqualität positiv zu beeinflussen.

In den letzten fünfzehn Jahren wurden größere Fortschritte zur Behand-lung der Myelomerkrankung erzielt als jemals zuvor. Die erste aktive Substanz zur Behandlung der Erkrankung wurde 1958 erstmals in Russ-land beschrieben: Es war das Chemotherapeutikum Melphalan, das noch heute in der Behandlung eingesetzt wird.

Erstes Verfahren

Schwerpunkt

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Das betrifft allerdings nur die medizinisch-phy-sischen Teile der Erkrankung, also etwa Schmer-zen und andere Symptome. Die psychische Seite ist noch einmal etwas komplett anderes. Hier entste-hen Belastungen, die nicht so einfach wegzustecken sind. Manche Patienten berichten, dass sie nach der Diagnose eine Zeit lang unter Schlafprobleme litten; auch, weil ihnen die Sorge, dass nun jeder kleine Infekt eine Bedrohung darstellen könnte, nicht aus dem Kopf gehen wollten.

Ein Patient aus dem St. Marien-Krankenhaus berichtet, er habe einfach alle seine Gedanken in Briefe zusammengestellt und als Brief an seine Frau und seine Kinder adressiert. So konnte er die Situa-tion für sich mental fassen und wieder einen Über-blick gewinnen. Daraus resultierte für ihn auch eine größere innere Ruhe, weil die Fakten nun klarer sichtbar waren, wodurch das unbekannte Bedro-hungspotenzial sank.

Information ist wichtig

Solche und ähnliche Strategien können dazu bei-tragen, mit diesen Situationen fertig zu werden. Patienten sollten sich also einige zentrale Punkte klarmachen; auch der erklärte Lebenswillen und Offenheit gehören dazu. Dazu muss er klar formu-lieren, wozu die Strapazen aufgenommen werden und was auf seine Umwelt zukommt. Dabei hilft eine gewisse Grundinformiertheit, wie sie in Siegen u.a. über Patiententage vermittelt wird. Denn wer über seine eigene Krankheit halbwegs im Bilde ist, versteht die Therapien besser und kann sie leichter annehmen.

Bei Männern tritt das Multiple Myelom etwa doppelt so häufig auf wie bei Frauen. Das durchschnittliche Alter der Erkrankung liegt bei 69 Jahren. Die Häufig-keit der Erkrankung liegt in Europa bei circa vier bis fünf Fällen auf 100.000 Einwohner.

4:100.000

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Rund 3500 Menschen erkranken in Deutsch-land jährlich neu am Multiplen Myelom, ei-ner bislang unheilbaren Krebserkrankung

des blutbildenden Knochenmarks. Mit dem St. Ma-rien-Krankenhaus haben Betroffene ab sofort eine Anlaufstelle in der Region. Denn dort hat vor rund acht Wochen Prof. Dr. Ralph Naumann die Leitung der Medizinischen Klinik III (Hämatologie, Me-dizinische Onkologie und Palliativmedizin) über-nommen. Naumann ist Experte für die Krankheit und setzt bei der Behandlung auf Methoden wie zum Beispiel die sogenannte „autologe Stammzell-Transplantation“.

„Heilbar ist die Krankheit bisher nicht, aber die Therapie hat sich in den vergangenen 15 Jahren deutlich verändert“, sagt der neue Chefarzt. „Un-ser Ziel: zu einer chronischen Krankheit machen,

Prof. Ralph Naumann

nimmt sich der

Herausforderung an

Unheilbar?

Schwerpunkt

Bereits 2008 hatte das St. Marien-Krankenhaus eine Stammzell-Transplantationseinheit für erwachsene Patienten eingeführt. Seit etwas mehr als einem Jahr konnten die Transplanta-tionen aufgrund formaler Gründe jedoch nicht mehr durchgeführt werden. Mit dem Chef-arztwechsel ist das nun wieder möglich. Damit leistet das St. Marien-Krankenhaus nicht nur ei-nen wichtigen Beitrag zur Versorgung der am Multiplen Myelom erkrankten Personen in der Region, sondern hat auch ein Alleinstellungs-merkmal.

Alleinstellung

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Prof. Dr. med. Ralph Naumann

Patienten mit Multiplem Myelom, einer Krebserkrankung des Knochen-marks, stellt der neue Chefarzt der Medizinischen Klinik III im St. Marien-Krankenhaus mehr Lebensqualität in Aussicht. Prof. Dr. Ralph Naumann wechselte vom Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein in Koblenz nach Siegen und kündigt gleich zu Beginn seiner Tätigkeit mit der autologen Stammzell-Transplantation eine Behandlung an, die im Umkreis von 60 bis 70 Kilometern ein Alleinstellungsmerkmal für das Krankenhaus bilde.Dies soll mit der Gründung einer Selbsthilfegruppe unterstrichen werden.

Von Koblenz nach Siegenwas früher ein Todesurteil war.“ Und: Dabei sei eine durchaus gute Lebensqualität zu erreichen.

Die autologe Stammzell-Transplantation kommt dabei – unter bestimmten Voraussetzungen – in Ver-bindung mit einer Hochdosis-Chemotherapie zum Einsatz. Bei letzterer werden durch das sechs- bis 13-fache der üblichen Wirkstoffdosis zwar die Tu-morzellen effektiv angegriffen – aber auch gesundes Gewebe geschädigt. Vor der Hochdosisbehandlung werden dem Patienten darum eigene Stammzel-len entnommen (deren Produktion zuvor angeregt wird), eingefroren und relativ kurz nach der Be-handlung über einen zentralen Venenkatheter oder Port wieder in den Organismus gebracht.

Die Regeneration wird dadurch massiv beschleu-nigt. „Die meisten Patienten fühlen sich lediglich zwei bis drei Tage schlapp, schwere Komplikationen sehen wir selten“, sagt Naumann. Die Transplanta-tion eigener Stammzellen kurbelt deren Produktion im Körper an – und sorgt dafür, dass schneller wie-der weiße Blutkörperchen, die Leukozyten, gebil-det werden und das Immunsystem wieder in Gang kommt. Ohne diese Unterstützung dauert das un-gleich länger. Idealerweise können Betroffene etwa nach vier Wochen das Krankenhaus wieder verlas-sen.

Infrage kommt das Verfahren allerdings nur für Patienten, die vom Multiplen Myelom abgesehen fit sind, weil die Hochdosis-Therapie sonst eine zu große Belastung sein könnte. Darum steht vorher ein Rundum-Check an: Selbst zum Zahnarzt müs-sen die Kandidaten vorab, um beispielsweise unent-deckte Entzündungen auszuschließen.

Erfolgreicher 1. Patiententag

Im Rahmen eines Patiententages, der Ende Mai stattfand, wurden Betroffene über die neuen Mög-lichkeiten im St. Marien-Krankenhaus und die Krankheit im Allgemeinen informiert. Die etwa 100 Teilnehmer erfuhren aus erster Hand, welche neu-en Behandlungskonzepte es gibt, was moderne Dia-gnostik leisten kann, wann welche Therapie sinnvoll ist und wie man die psychischen Folgen eines Multi-plen Myeloms bewältigen kann. Fünf Fachvorträge lieferten hierzu reichlich Informationen. „Fragen während und nach den Vorträgen waren sehr er-wünscht, und Berührungsängste sollten keinesfalls entstehen“, betont Naumann. Neben ihm standen weitere namhafte Spezialisten am Rednerpult.

„Der Patiententag bot sowohl Patienten als auch Angehörigen die Gelegenheit, sich umfassend über die Krankheit zu informieren und sich mit Medizi-nern und anderen Betroffenen auszutauschen“, so

Naumann. Auf diese Weise habe man Patienten und ihren Angehörigen dabei geholfen, Ängste vor der Therapie und dem Leben mit der Erkrankung abzu-bauen. Nach dieser erfolgreichen ersten Veranstal-tung wolle man das Format fest in den Veranstal-tungskalender der Klinik integrieren.

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Soziales

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EngagementDie Katholische Sozialstiftung Siegen-Wittgenstein ver-leiht zum vierten Mal den Katholischen Sozialpreis für herausragendes soziales Engagement. Ausgezeichnet werden Personen und Organisationen, die sich insbeson-dere mit dem Thema „Begleitung am Lebensende“ be-schäftigen. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert und gehört zu den wichtigsten Auszeichnungen kirch-licher Einrichtungen in der Region. Maßgebliche Gründe für die Auszeichnung der Projekte mit dem Katholischen Sozialpreis sind neben dessen Relevanz und Wirkung auf gesellschaftliche Herausforderungen, die Nachhaltigkeit des Engagements und der Innovationsgrad der Hilfestel-lungen.

Zugelassen zum Katholischen Sozialpreis 2017 sind in-novative, begonnene jedoch nicht abgeschlossene, bisher nicht für den Katholischen Sozialpreis nominierte Projekte von Einzelpersonen, von christlichen Institutionen und Gruppierungen sowie von Vereinen mit christlichem Be-zug. Eingereicht werden kann bei der Katholischen Sozial-stiftung bis zum 15. Juli 2017 jeweils nur ein Projekt, wobei insbesondere jene zum Schwerpunktthema „Begleitung am Lebensende“ beachtet werden.

Die Katholische Sozialstiftung Siegen-Wittgenstein ist eine rechtsfähige, gemeinnützige, mildtätige kirchliche Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Siegen. Sie dient der Förderung sozialer Zwecke gemäß seiner Sat-zung. Die Sozialstiftung errichtet aktuell gemeinsam mit dem St. Marien-Krankenhaus Siegen das Hospiz „Louise von Marillac“ auf der Eremitage. Mit dem Hospiz möchten Krankenhaus und Stiftung Verantwortung für die Versor-gung schwerstkranker Menschen in der Region überneh-men und einen Beitrag für die Begleitung von Menschen am Lebensende leisten. Das Unterfangen trägt dabei dem stetig wachsenden Bedarf an Hospizplätzen Rechnung. Der Umbau des Klosters zum Hospiz wird überdies das denkmalgeschützte Gesamtensemble in seiner Funktion als zentralen Ort der Kirchengemeinden im Siegerland stärken. Die Eröffnung des Hospiz soll Anfang 2018 erfolgen.

Die Ehrung des Preisträgers des Katholischen Sozialpreis 2017 erfolgt am 2. September 2017 beim Sozialen Forum des Dekanats Siegen. Das Forum findet auf der Eremitage statt und die Teilnehmer können sich dabei auch über den Fortschritt des Hospizbaus informieren.

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erstmals Gedanken darüber gemacht“, so Hans-Jürgen Winkelmann, Geschäftsführer des St. Ma-rien-Krankenhauses. In den letzten Jahren seien dann die Inhalte festgezurrt und ein Standort ge-sucht worden. 2012 wurde die Gesellschaft gegrün-det, das Diakonie-Klinikum war zu dem Bedauern aller zuvor abgesprungen. Winkelmann hob weiter die Bedeutung dieses gemeinsamen Projekt hervor, das Signalcharakter für den Gesundheitsstandort hätte. „Dieses Projekt wird bei der Ausbildung von Pflegekräften Maßstäbe setzen.“

Moderne Bildungsarbeit

Bis Ende 2018 entsteht auf dem Gelände unterhalb der DRK-Kinderklinik durch den DRK-Landes-verband Westfalen-Lippe als Bauherrn ein multi-funktionales Schul- und Ausbildungszentrum für 350 Auszubildende mit 2.900 m² Gesamtfläche. Der Landesverband investiert rund 6,5 Mio. Euro in das neue Gebäude, in dem zukünftig moderne Bildungsarbeit mit aktueller technischer Ausstat-tung sowie attraktiver Aufenthaltsqualität vereint werden. Das BiGS möchte junge Menschen für die

Bauarbeiten für Bildungsinstitut für Gesundheitsberufe

in Südwestfalen haben begonnen

Neue Maßstäbe

Bürgermeister Steffen Mues überzeugt sich zweimal die Woche selbst vom Baufortschritt auf dem Wellersberg. Zweimal die Woche joggt er an der Stel-le entlang, wo in knapp zwei Jahren das neue Bildungsinstitut für Gesund-heitsberufe in Südwestfalen (BiGS) eröffnen soll. „Das Gesundheitssystem der Stadt Siegen wird dadurch weiter vorangebracht und fit für die Zukunft gemacht“, sagt der Bürgermeister beim Spatenstich auf dem Baugelände.

Fit für die Zukunft

Mit einem symbolischen Spatenstich ha-ben die drei Träger des Bildungsinstituts für Gesundheitsberufe in Südwestfalen

(BiGS), die DRK-Kinderklinik Siegen, das Kreiskli-nikum und das St. Marien-Krankenhaus, die Bau-arbeiten am Wellersberg begonnen.

Nach kurzen Festreden von Landrat Andreas Müller und Bürgermeister Steffen Mues sowie den Vertretern von Bauherr und Trägern wurde den ge-ladenen Gästen das Bauvorhaben anhand der Plä-ne und Bilder des geplanten Projekt vor Ort auf der Baustelle vorgestellt. „Bereits 2009 haben wir uns

Strategie

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Marienkonkret / 86/17 _ 17

Das Bildungsinstitut für Gesundheitsberufe Südwestfalen in Siegen-BiGS GmbH ist eine auf Aus- und Wei-terbildungsangebote spezialisierte Bildungseinrichtung, die sich an alle Interessenten und Angehörige der Berufs-gruppe Pflege im Großraum Siegen richtet. Die Gesellschaft wurde bereits im Jahr 2014 unter gemeinsamer Trägerschaft der Siegener Krankenhausträger des St. Marien-Krankenhauses, des Kreisklinikums und der DRK-Kinderklinik gegründet. Das Institut stattet Auszubildende und Weiterbildungsteilnehmer mit den nötigen Kompetenzen aus, damit sie der Problematik der veränderten Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen und der zugleich unweigerlich ansteigen-den Pflegebedürftigkeit in Siegen-Wittgenstein mit der gebotenen Fachexpertise konstruktiv begegnen können. Dazu wurde ein neues Gebäude konzipiert, in dem moderne Bildungsarbeit mit entsprechender technischer Aus-stattung sowie attraktiver Aufenthaltsqualität vereint werden. Rund 350 Ausbildungsplätze in der Gesundheits- und Kranken – bzw. Kinderkrankenpflege sowie der Altenpflege stehen dann zur Verfügung. Ein Ausbildungsangebot zur operationstechnischen Assistenz soll die Ausbildungskapazitäten später erweitern. Das Portfolio der Weiterbildungen wird neben den bereits etablierten Weiterbildungen stetig entsprechend des Be-darfs und der zur Verfügung stehenden Raumkapazitäten ausgebaut und erweitert. Ein weiteres Betätigungsfeld wird die hochschulische Kooperation darstellen. Kooperationsverträge zur dualen hochschulischen Qualifikation mit der Hamburger Fernhochschule wurden bereits abgeschlossen. Innovative Projekte mit der Universität Siegen sind in Planung. Eine weitere hochschulische Vernetzung wird angestrebt.

Pflegeberufe begeistern und ihnen ein attraktives Angebot machen. „Es ist für die Azubis sehr reiz-voll, dass sie im Anschluss an ihre Ausbildung wei-ter am Ball bleiben und die Weiterbildungsangebote in Siegen wahrnehmen können“, so Winkelmann. Bisher mussten für solche Maßnahmen weite Wege in andere Städte oder Zentren in Kauf genommen werden.

Mit Fertigstellung können die drei Siegener Trä-ger dann 200 Ausbildungsplätze in der Gesund-heits- und Krankenpflege, 75 Ausbildungsplätze in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und 75 neu genehmigte Ausbildungsplätze in der Alten-pflege anbieten. Auszubildende haben zudem die Möglichkeit, im Rahmen eines dualen Studiums berufsbegleitend in einer Hochschulkooperation mit der Hamburger Fernhochschule HFH den Stu-diengang „Health Care Studies“ mit einem Bachelor of Science abzuschließen. Ein Ausbildungsangebot zur operationstechnischen Assistenz soll die Aus-bildungskapazitäten später erweitern. Innovative Projekte mit der Universität Siegen sind darüber hinaus in Planung. Die weitere hochschulische Ver-netzung wird angestrebt.

2009Erste Besprechung Siegener Krankenhausträger

2010Absichtserklärung der Unternehmen

2011Standortsuche und Namenswahl, Ausstieg Diakonie

2012Vorbereitung Gründung der Gesellschaft

2013Aufsichtsrechtliche Klärung und inhaltliche Planung

2014Gründung der GmbH

2015Mietvertragsverhandlungen

2016Bauentscheidungen- und Planungen, Einrichtungsplanung

2017Baubeginn

2018geplante Inbetriebnahme

AUSBILDUNG GANZ BIGS

von links:

Bürgermeister Steffen Mues,

Bertram Müller (Kreisklini-

kum Siegen),

Hans-Jürgen Winkelmann

(St. Marien-Krankenhaus),

Landrat Andreas Müller,

Stefanie Wied

(DRK-Kinderklinik Siegen),

Lutger Jutkeit

(DRK-Landesverband

Westfalen-Lippe) und

Uwe Mayenschein (BiGS)

beim symbolischen Spaten-

stich am Bauplatz unterhalb

der DRK-Kinderklinik Siegen.Meilensteine

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Der Schmerz ist ein Phantom, doch Bernd M. malträtiert er Tag für Tag. Dumpf pocht er im rechten Unterschenkel, den er bei

einem Motorradrennen in der sogenannten Ap-plauskurve kurz vor der Lützel verloren hatte. Der gespenstige Schmerz befällt rund zwei Drittel der Amputierten und tritt typischerweise innerhalb der ersten Tage nach Verlust des Körperglieds auf. Der Schmerz im abgetrennten Körperglied kann dabei variieren und fluktuieren; das heißt, seine Intensität steigt und klingt dann wieder ab. Zudem gibt es zahlreiche Variablen, die ihn ver-stärken oder abschwächen. Häufig tritt er in den am weitesten entfernt gelegenen, distalen Kör-perbereichen des Phantoms auf und unterschei-det sich dadurch von Stumpfschmerzen. Letzte-re können lokal durch Nervenwucherungen der durchtrennten peripheren Nerven im Bereich der Abtrennungsstelle, durch Hautdefekte, Durchblu-tungsstörungen, schlecht sitzende Prothesen oder Prothesendruckstellen bedingt sein und unterhal-ten werden.

Gesundheit

Das Phantom aus der Applauskurve

Oft beklagen die vom Phantom betroffenen Pati-enten einen ähnlichen Schmerz wie jenen, den sie vor der Amputation hatten. So kann beispielswei-se ein verletzungsbedingt schwerer, krampfartiger Schmerz im Fuß vor der Amputation danach in ähnlicher Form als Phantomschmerz auftreten. Der Schmerzcharakter wird als brennend, boh-rend, stechend, einschießend und elektrisierend beschrieben. Bildend können physikalische Fak-toren wie Kälte, Wärme und Wetterwechsel, aber auch psychologische Mechanismen wie Stress, Angst, Depression und Schlafstörungen wirken.

Kombinierte Anästhesie

„Der Phantomschmerz ist wie ein Ohrwurm oder ein furchtbares Erlebnis, das nicht mehr aus dem Kopf geht“, erklärt Prof. Dr. med. Werner Hering, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie im St. Ma-rien-Krankenhaus Siegen. Schmerz und Trauma vor und während der Amputation prägen sich wie beim Lernen ins Gedächtnis ein. Der Professor be-

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Ein Motorradfahrer ist am Pfingstmontag nach dem Zusammenprall mit einem Auto noch am Unfallort gestorben. Der 21-Jährige war mit seinem Zweirad von der Kronprinzenei-che in Richtung Afholderbach unterwegs. Noch oberhalb der „Applauskurve“ verlor der junge Mann auf der sehr kurvenreichen, bei Kradfahrern recht beliebten Strecke, am Ende einer Rechtskurve die Kontrolle über sein Motorrad. Die Polizei gab als Grund für den Kontrollverlust „nicht angepasste Geschwin-digkeit“ an.

Immer wieder Tragödien

tont daher, wie wichtig die richtige Narkose vor der Amputation ist: „Jede Schmerzinformation an das Gehirn sollte blockiert werden, um eine Ein-prägung zu verhindern.“ So könne wahrscheinlich dem Phantomschmerz weitgehend vorgebeugt oder dieser zumindest signifikant und klinisch relevant reduziert werden. „Das Verfahren der ersten Wahl ist dabei eine kombinierte Anästhe-sie unter Einsatz von epiduralen oder peripheren Nervenkathetern“, so Hering. Treten trotz der genannten perioperativen Akutschmerztherapie im weiteren Verlauf Phantomschmerzen auf oder kommt es gar zu einer Chronifizierung, müssen sämtliche Optionen der multimodalen Schmerz-therapie eingesetzt werden.

Bernd M. muss mit seinem Phantom leben ler-nen. Auch die Bilder von dem Unfall, bei dem er auch seine Freundin verlor, werden ihn lange begleiten. Für den empfunden Schmerz gibt es Hoffnung: Neue Erkenntnisse haben zu experi-mentellen Therapieansätzen geführt, bei denen das Gehirn durch andere Reize abgelenkt wird. Ist es dann zu beschäftigt, hört auch der Phantom-schmerz auf, hoffen die Forscher.

Foto: Kai Osthoff

Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin

Im Rahmen der perioperativen Medizin begleiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik von Chefarzt Prof. Dr. med. Werner Hering die Patientinnen und Patienten des St. Marien-Kran-kenhauses Siegen von der präoperativen Vorun-tersuchung in der Anästhesieambulanz bis hin zur postoperativen Nachbefragung auf den Stationen. Das Ziel ist es, gemeinsam mit den Patienten für die Operation das optimale Narkoseverfahren, un-ter Einbeziehung Ihres allgemeinen Gesundheits-zustandes, festzulegen. Im Vordergrund stehen hierbei Kriterien wie Sicherheit, Verträglichkeit und Steuerbarkeit der Anästhesie sowie eine ef-fektive und qualifizierte Schmerztherapie. Ein ganz besonderes Anliegen ist die Vermeidung von Übelkeit und Erbrechen durch eine wirksame Vor-beugung und, erforderlichenfalls, eine schnelle Therapie.

Ein Viertel der von der ADAC-Unfallforschung analysierten 20.018 Verkehrsunfälle sind Motorradunfälle. Damit sind Biker überproportional am Unfallgeschehen beteiligt. Um ihr Risiko zu senken, trägt eine umfassende Instandsetzung der Landstraßen bei. Eine wichtige Erkenntnis der Experten lautet: Die Beschaffenheit der Straße spielt bei Motorradunfällen eine zentrale Rolle. So sind etwa Längsrillen und hervortretende Reparaturstellen extrem gefährlich. Die Seitenräume von Straßen sollten einen Unterfahrschutz in ausreichender Länge haben. Das kann Leben retten: Gestürzte Motorradfahrer prallen dann nicht auf mehrere Hindernisse oder fliegen über die Leitplanke, sondern schlittern eher an der Straßen-begrenzung entlang. Außerdem gilt es, offene Strukturen und scharfe Kanten an der Leitplanke zu vermeiden , die den Verlust von Gliedmaßen verursachen.

Passiver Schutz für Biker

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Report

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Im Rahmen einer gemeinsamen Aktion des St. Marien-Krankenhaus Siegen mit der Firma :anlauf, der Initiatorin des Siegerländer AOK-Firmenlaufs, wurden zum dritten Mal „Fitte Firmen“ gesucht und gefunden. Dass sportliche Aktivitäten, Gesundheitsprävention oder die Teilnahme am Siegerländer Firmenlauf bereits feste Bestandteile des Betriebsalltags sind, bestätigten zuletzt mehr als 9.000 Läufer aus 600 Betrieben. Aus diesen wählte eine Fachjury Firmen aus, die sich durch ihre Maßnahmen für die Gesundheitsprävention der Mitarbeiter besonders hervorheben. Bei einer Ehrung stellte nun im gut besuchten Apollo-Theater Martin Hoffmann von :anlauf das Ergebnis zum Wettbewerb vor. Die Sieger sind das Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung, die Firma Achenbach Buschhütten und die Fir-ma Vetter Industrie. Vorgenommen wurde die Ehrung von Martin Hoffmann gemeinsam mit Chefarzt Dr. Alois Franz und Geschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann aus dem St. Marien-Krankenhaus Siegen, unter großem Beifall der Gäste im großen Saal des Apollo.

Fitte Firma

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Mit einem Festakt im Haus der Siegerländer Wirtschaft verabschiedete das St. Marien-Krankenhaus Siegen ihren langjährigen

Chefarzt Professor Dr. Winfried Gassmann und be-grüßte gleichzeitig seinen Nachfolger, Professor Dr. Ralph Naumann. In einem waren sich alle Festred-ner einig: Professor Gassmann hat das St. Marien-Krankenhaus Siegen über mehrere Jahrzehnte hin-

weg wesentlich mitgeprägt und großen Anteil an der großen Anerkennung des Krankenhauses. Als Arzt und Wissenschaftler war er Triebfeder des medizi-nischen Fortschritts in der Hämatologie und Onko-logie in der Region.

Verwaltungsratsvorsitzender Bruno Sting be-grüßte die Gäste und beschrieb mit sehr persön-lichen Worten das Wirken von Chefarzt Professor

Im Frühjahr endete eine Ära: Prof. Dr. med. Winfried Gassmann

beendete seine aktive Zeit als Chefarzt der Medizinischen Klinik III

im St. Marien-Krankenhaus Siegen

Staffelholz übergeben

Als 1983 die erste „Tour der Hoffnung“ startete, hatten an Leukämie (Blutkrebs) erkrankte Kinder bereits eine durch-schnittliche Chance auf Heilung von ca. 60 %. Heute, 30 Jahre später, ist diese Chance auf fast 90 % gestiegen. Damit ist zwar ein Fortschritt erreicht, jedoch stirbt noch immer eines von fünf Kindern mit einer bösartigen Erkrankung (z.B. Lymphdrüsenkrebs, Leukämie, Hirntumoren). Diese schlimmen Krankheiten bei Kindern werden erst ihren Schrecken verlieren, wenn – wie bei Infektionskrankheiten – die Heilung die Regel und der Tod die absolute Ausnah-me ist. Wissenschaftler und Ärzte arbeiten sehr intensiv daran, die Ursachen dieser Erkrankungen zu finden, ihren Verlauf besser zu verstehen und die Therapie möglichst gut an die jeweilige Krebsart anzupassen. Das Ziel muss es sein, jedem Kind eine im eigentlichen Sinne des Wortes normale Lebensweise zu eröffnen.

Tour der Hoffnung

Intern

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Dr. Winfried Gassmann im St. Marien-Krankenhaus Siegen: „Im Jahr 1997 haben Sie die Klinikleitung übernommen und Ihren Bereich zu einer hochmo-dernen Klinik weiterentwickelt.“ Bruno Sting be-schrieb dann die Meilensteine während der „Ära Gassmann“, die durch ein gutes Verhältnis gegen-über den Mitarbeitern und einweisenden Ärzten ge-prägt gewesen sei. Anschließend ging Professor Dr. Frank Willeke, Ärztlicher Direktor des St. Marien-Krankenhauses Siegen, in einem launigen Vortrag auf die persönlichen Seiten des „Kollegen“ Gass-mann ein: „Du hast immer das Ganze gesehen und hattest nie Sorge, dass im sich ständig wandelnden Krankenhaus etwas für deine Abteilung oder gar für dich persönlich verloren gehen könnte. Du hast die-se Veränderungen immer aktiv begleitet und unter-stützt. Dein Spruch lautete: ‚Gib etwas ab, und be-komm' mehr dazu‘“, so Professor Willeke. „Du hast die Besonderheiten des St. Marien-Krankenhauses immer auch als etwas Besonderes erkannt.“

Kindern Hoffnung geben

Schließlich richteten einzelne Festgäste, unter ih-nen Professor Dr. Gerhard Ehninger vom Univer-sitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, persön-liche Worte an den scheidenden Chefarzt. Professor Ehninger legte seinen Schwerpunkt insbesondere auf das wissenschaftliche Schaffen von Professor Gassmann. Große Verdienste habe er sich im Be-reich der Stammzell-Transplantation erworben, die er schon mit seiner Habilitationsschrift erforschte. Dann habe er Siegen zu einem zentralen Standort entwickelt, an dem viele Reverenz-Untersuchungen durchgeführt wurden. Professor Ehninger führte schließlich auch die Aufklärungsarbeit im vermeint-lichen Dopingfall „Claudia Pechstein“ auf und das große Engagement für die „Tour der Hoffnung“, bei der zugunsten leukämiekranker Kinder Gelder „er-strampelt“ werden.

Nach einem musikalischen Intermezzo von Saxo-phonist Stephan Geiger ergriff Professor Gassmann selbst das Wort und verabschiedete sich mit be-wegenden Worten von „seinem“ St. Marien-Kran-kenhaus Siegen. Am Ende übergab er das Wort an seinen Nachfolger Professor Dr. Ralph Naumann, der sich zuvor als Chefarzt der Inneren Medizin und zugleich Ärztlicher Direktor am Stift St. Martin in Koblenz verantwortlich zeichnete.

„Ich bin dankbar, dass ich eine renommierte und überregional bekannte Klinik von Professor

Die Medizinischen Klinik III von Chefarzt Prof. Dr. med. Ralph Nau-mann ist auf die Behandlung von Blut- und Tumorerkrankungen spezialisiert. In der hoch modernen Klinik stehen alle Verfahren der systemischen Chemotherapie einschließlich der Hochdosis-Che-motherapie mit nachfolgender Transplantation von Blutstammzel-len zur Verfügung. Die Klinik ist als Schwerpunkt für die periphere Blutstammzelltransplantation anerkannt. Die Stammzellherstel-lung unterliegt den strengen Regularien des Arzneimittelgesetzes. Als dritte Einrichtung in Deutschland wurde die Medizinischen Kli-nik III für dieses Spezialverfahren nach den neuen und strengen eu-ropäischen Normen zertifiziert. Ein weiterer Schwerpunkt der Klinik liegt in der Diagnostik von Blut- und Lymphknotenerkrankungen.

Medizinische Klinik III

Gassmann übernehmen kann“, stellte Professor Naumann fest. Für die Zukunft wünsche er sich, mit einem Team sehr engagierter Mediziner, Pfle-genden und Psychoonkologinnen die professionelle Betreuung der meist lebensbedrohlich erkrankten Patienten in einem Krankenhaus mit christlicher Prägung voranzubringen.

Aufbruchstimmung in Klinik

„Ich bin gespannt, ob die Siegener Vision einer le-benswissenschaftlichen Fakultät Wirklichkeit wird – besonders würde ich mich auf die Aufbruchsstim-mung freuen, denn diese setzt bei mir regelmäßig viel Energie und Tatendrang frei“, so der neue Chef-arzt weiter. Für die Medizinische Klinik III möchte Professor Naumann sich für die Wiederaufnahme der autologen Stammzell-Transplantation sowie ein Studienzentrum einsetzen und dieses zu einer Platt-form für Kliniken entwickeln.

Anschließend wurde dem scheidenden Chefarzt vom Vorsitzenden des Verwaltungsrats ein Präsent als äußeres Zeichen des Dankes überreicht. Der Festakt wurde abgeschlossen durch ein Gebet von Pfarrer Wolfgang Winkelmann.

von links nach rechts: Hans-Jürgen Winkelmann, Bruno Sting,Prof. Dr. med. Ralph Naumann, Prof. Dr. med. Winfried Gassmann,Christoph Rzisnik

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Unser Herz-Kreislauf-System leistet bei Hitze Schwerstarbeit – je mehr es an Herausforderungen dieser Art gewöhnt ist, desto besser hält der Organismus im Ernst-fall die Balance. Trainie-ren Sie daher am besten das ganze Jahr: Regelmäßige, zügige Spaziergänge von mindes- tens 30 Minuten oder regelmäßige Saunabesuche sorgen zum Beispiel gezielt dafür, dass der Körper in Hitze-zeiten weniger empfindlich reagiert und hohe Temperaturen grundsätzlich besser „wegsteckt“.

VorbereitungTrainieren für die Hitze

Für den Temperaturausgleich des Körpers ist hauptsäch-lich die Haut mit ihren Poren und Schweißdrüsen zustän-dig. Ihre Aufgabe ist es, als eine Art natürliche Klimaan-lage die lebensnotwendige menschliche Betriebstempe-ratur von etwa 36 bis 37 Grad Celsius stabil zu halten.

Was können Sie bei Hitze tun, um die natürliche Kli-matisierung zu unterstützen? Ganz einfach: Fast jeder be-sitzt oder kennt die kleinen Zerstäuber zur Befeuchtung von Zimmerpflanzen. Die-se können Sie einfach mal zweckentfremden: Füllen Sie die Flasche mit frischem Wasser und gönnen Sie Ih-rem Gesicht, Dekolleté, den Oberarmen oder Waden zwi-schendurch einfach einen kurzen Sprühnebel. Die leich-te Feuchtigkeit auf der Haut bewirkt zusammen mit dem kleinsten Lufthauch wahre Wunder an Abkühlung. Es braucht also nicht der Ta-schenventilator sein.

NebelZerstäuber hilft

Andauernd 30 Grad und mehr im Schat-ten, gefühlter Hitzestau schon frühmor-gens zu Hause und dann noch am unkli-matisierten Arbeitsplatz im Gebäude A des St. Marien-Krankenhauses – da ächzt der Körper und sehnt sich nach Abkühlung und Entlastung.

Doch der vorschnelle Dreh am Knopf der automatischen Klimageräte im Fei-erabendverkehr verspricht keine Abhilfe. Im Gegenteil: Künstlich herunter gekühlte

KlimaVorsicht beim Kaltgebläse

Luft, möglichst per Gebläse direkt auf den Körper gerichtet, ist eher gesundheits-schädlich. Sie fördert Infekte und schwächt das natürliche Immunsystem! Dann ist die Sommergrippe nicht mehr weit – und das so kurz vor dem Jahresurlaub.

Die MARIEN konkret rät daher lieber zum Abstecher ins nächstgelegene Frei-bad. Das tut gut und stärkt das Immun-system.

Panorama

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Mag ja sein, dass Sie es gewohnt sind, im-mer mittags eine Runde zu joggen. Das geht jetzt aber nicht! Unnötige Bewegung vom späten Vormittag bis zum Abend sollte in der Hitzezeit unbedingt tabu sein – jeder Schritt zuviel fordert dem Körper ein Höchstmaß an (unnötiger) Energie ab, lässt die Kräfte schnell schwinden und be-lastet Herz und Kreislauf.

SiestaMittags kurz innehalten

Besser: Machen Sie’s wie am Mittelmeer! Wann immer es der Dienstplan zulässt, mittags eine bewusste, kurze Ruhepause im Schatten einlegen, möglichst dabei die Beine etwas höher legen und damit die Ve-nen entlasten.

Auch ein kurzes Nickerchen zwischen-durch wirkt wahre Wunder und erfrischt Körper und Geist für neue Taten.

TrinkenSelbstgemixtes hilft am besten

Viel trinken bei Hitze – das ist zwar eine Binsenweisheit, aber dieser einfache Ge-sundheitstipp ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich: Viele Hitzegeplagte stehen jetzt Schlange in Getränkemärk-ten, kaufen dort literweise süße Cola und Co. – und sie schleppen zu allem Über-fluss schwere Kisten hin und her. Was für eine schweißtreibende, zumal teure

Energieverschwendung! Der Gesundheit-stipp der MARIEN konkret: Brühen Sie zu Hause einen Vorrat an Früchte- oder Pfef-ferminztee auf, füllen Sie ihn in gläserne Karaffen, ein Zweiglein frische Minze, eine Limettenscheibe oder ein Stückchen Ingwer dazu und abkühlen lassen – fer-tig ist das leckere, ideal erfrischende, fast kostenfreie Sommergetränk.

Jeder Schweißausbruch trock- net aus – der Körper nutzt das Wasser über die Haut vorrangig zur Abkühlung, schwemmt dabei zugleich aber wichtige Mineralien mit aus. Die Folge: Man fühlt sich schlapp, nicht leistungsfä-hig und ausgelaugt. Zugleich droht bei Hitze schlicht Appe-titlosigkeit.

Die Italiener und Spanier machen es vor: Eingelegte Oliven, marinierte Sardellen, getrocknete Tomaten, etwas Salzgebäck, viel Obst, Gemü-se und Salat. Das ist nicht nur lecker, bei Hitze tun Sie Ihrem Körper auch noch was Gutes: Diese Ernährung ist leicht, fettarm und mineralstoffreich und hilft dem Körper, sich mit Flüssigkeit, Mineralien und Spurenelementen zu versor-gen – der perfekte MARIEN konkret Gesundheitstipp für den Sommer.

Leichtes EssenGute Ernährung hilft bei Hitze

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Panorama

Malermeister Dieter Trapp aus Niederfisch-bach und sein Mitarbeiter Ralph Eichhorn gestalteten kostenlos, das neue Wandbild

in der Kapelle der Wohn- und Pflegeeinrichtung „Haus Mutter Teresa“. Malermeister Dieter Trapp wollte dem Haus Mutter Teresa ein Geschenk ma-chen. Nach Rücksprache, mit Dieter Hensel, dem ersten Vorsitzenden des Fördervereins der Nieder-fischbacher Einrichtung, und mit der Heimleite-rin Ingrid Appelkamp, entschied man sich für ein Wandgemälde in der Kapelle.

„Mit Freude haben die Bewohner dieses wunder-schöne Geschenk angenommen und erfreuen sich über dieses bei jedem Gottesdienst“, berichtet In-grid Appelkamp.

Seit fast 15 Jahren Teil von Niederfischbach

Mit Haus Mutter Teresa entstand im Jahr 2003 in Niederfischbach eine sehr schöne und zentral im Ortskern gelegene Einrichtung mit insgesamt 103 Wohn- und Pflegeplätzen.

Kapelle neu gestaltet

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Heimleiterin Ingrid Appelkamp freut sich über neue Gestaltung

Im Erdgeschoss des Hauses befinden sich ein großräumiges Restaurant mit Cafébetrieb, die hauseigene Kapelle sowie ein Friseursalon. Eine umfangreiche Bibliothek ist im Dachgeschoss ein-gerichtet. Optischer Mittelpunkt der Gesamtanlage ist eine großzügig gestaltete Parkanlage mit einem Fischteich und einer angrenzenden großen Ter-rasse.

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Ende März veranstaltete das Gelenkzentrum am St. Marien-Krankenhaus Siegen in Zu-sammenarbeit mit dem Orthopädenzirkel

Siegen den sechsten Siegener Arthrose- und Ge-lenktag. 13 Spezialisten aus Prävention, Therapie und Rehabilitation informierten vor vollem Haus im Apollo-Theater Siegen über moderne Therapiemög-lichkeiten, Behandlungs- und Operationsmethoden bei Arthrose und Sportverletzungen. Dazu gaben Aussteller praktische Tipps, wie mit der „Zivilisati-onskrankheit“ Arthrose umgegangen werden kann. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei die Prophy-laxe von Gelenkleiden. Zu der Veranstaltung, bei der die einzelnen Foyers als Seminarräume mitbe-nutzt wurden kamen etwa 800 Teilnehmer.

„Damit ist unser Konzept, eine große medizi-

Gelenktag wieder Besuchermagnet

nische Veranstaltung im Herzen der Stadt zu eta-blieren erneut aufgegangen“, sagt Mitorganisator Dr. Christian Stoffers.

„Die Abnutzung des Knorpels ist eine typische Alterserscheinung. Aber jeder kann frühzeitig vor-sorgen, bevor der Knorpel geschädigt ist“, sagt Dr. Alois Franz, Chefarzt der Klinik und empfohlener Arzt der nationalen FOCUS-Ärzte-Liste. „Mit re-gelmäßig stattfinden Seminaren und Aktionstagen möchten wir sensibilisieren und den Klinikaufent-halt vermeiden helfen.“

Alle 60jährigen betroffen

Bei etwa jedem zweiten Deutschen über 35 Jahren zeigen Gelenke Abnutzungserscheinungen, ab dem

Report

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Die Klinik für Orthopädie, Unfall-, Handchirurgie und Sportverletzungen unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Alois Franz versteht sich als Klinik für moderne Orthopädie, Unfallchirurgie, Handchirurgie und Sportverletzungen. Als solche ist sie spezialisiert auf operative und konservative Therapien von Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Chefarzt Dr. Franz wurde in die Focus-Liste der besten Ärzte aufgenommen, was die Klinik für moderne Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportverletzungen als regionales Kompetenzzentrum kennzeichnet. Seit 2014 ist die Klinik zudem als Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung ausgewiesen.

Moderne Orthopädie

60. Lebensjahr ist beinahe jeder betroffen. Wenn sich die Knorpelmasse im Gelenk verringert und dadurch letztendlich Knochen an Knochen reibt, ist das sehr schmerzhaft. Arthrose betrifft häufig die Hände, das Knie oder das Hüftgelenk. Auch eine Ar-throse der Schulter oder der Finger kann Schmer-zen in den jeweiligen Gelenken verursachen. „Bei aller Prävention darf man jedoch die Freude am Leben nicht verlieren“, so Franz, angesprochen auf Ernährungstipps. „Gerade im Siegerland verdrän-gen Menschen ihre sich stetig verschlimmernde Er-krankung und gehen erst dann zu ihrem Arzt, wenn sie kaum noch stehen können“, warnte jedoch der Orthopäde. Bei etwa 30 Prozent der Siegerländer Patienten hätte sogar der Gelenkersatz deutlich später oder nur teilweise erfolgen müssen, wenn die Warnzeichen richtig gedeutet worden wären. Meist erkranken die gewichtsbelasteten Gelenke. Sie müssen im Alltag am meisten aushalten – etwa beim Sport, Gehen oder Treppensteigen. So klagen Patienten vor allem über Probleme in den Knien, Füßen oder in der Hüfte.

Interessantes Programm

Bürgermeister Jens Kamieth eröffnete nach einer kurzen Führung durch die Ausstellung als Schirm-herr mit einem Grußwort den Siegener Arthro-se- und Gelenktag. Weitere Grußworte sprachen Geschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann und Chefarzt Dr. Alois Franz. Letzterer leitete dann auch mit dem Vortrag „Gelenkverschleiß – Was gibt es Neues?“ fachlich in das Seminar ein. Zwischen den Vorträgen hatten die Besucher die Gelegen-heit, Fragen an die Referenten zu stellen. Nach den Vorträgen bestand die Möglichkeit an sieben unter-schiedlichen Workshops teilzunehmen. Hier finden u.a. Laufbandanalysen statt. Auch wird über Oste-oporose-Therapie und die Behandlung von Sport-verletzungen informiert. In der Pause bestand bei einer Ausstellung die Möglichkeit zum „Anfassen und selber Probieren“. Es gab auch die Möglichkeit, sich eine Operation anzuschauen und an einem etwa zwei Meter hohen Gelenkmodell die Ursachen für die eigene Arthrose zu erkunden.

Das St. Marien-Krankenhaus Siegen ist seit fast einem Jahrzehnt das ein-zige Krankenhaus der Region Siegen-Wittgenstein, das den Sprung in die renommierte Klinik- und Ärztelisten des Nachrichtenmagazins Focus ge-schafft hat. Die Klinik für Orthopädie von Chefarzt Dr. med. Alois Franz er-reichte jüngst sogar einen Spitzenplatz in Deutschland im Bereich Endopro-thetik und teilt sich die Bestbewertung mit acht weiteren Kliniken.

Aktuell läuft das Bewertungsverfahren für die Focus-Liste 2018. Alles sieht so aus, als würde das St. Marien-Krankenhaus Siegen wieder auf den Spit-zenplätzen vertreten sein.

Focus-Liste 2018

Das gut besuchte Apollo-Theater

Chefarzt Dr. Alois Franz bei seinem Vortrag

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Liebe Leserinnen und Leser,

Wir suchen dieses Mal eine Erkrankung. Bitte die Lösung aufschreiben und bis zum 15. August 2017 an die Redaktion der MARIEN konkret (St. Marien-Krankenhaus Siegen gem. GmbH, Referat Marketing & Kommunikation, Kampenstr. 51, 57072 Siegen) senden. Unter allen fristgemäß vorliegenden Einsendungen mit richtigem Lösungswort wird ein Überraschungspreis verlost.

Die Gewinnerin des letzten Rätsels heißt Andrea Hensel, Freudenberg.

Es wird keine Gewähr übernommen und der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Auflösung erfolgt in der nächsten Ausgabe.Wir wünschen viel Glück!

Ihre Redaktion.

Panorama

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Auflösung Rätsel 85

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Gesundheit

MARIEN konkret: Herr Dr. Löhr, Sie und Ihr Team betreuen die Handballer von TUS Ferndorf. Gerade gegen Ende einer Saison klagen Spieler über immer kürzer werdende Erholungspausen. Was ist dran?Dr. med. Patrick Löhr: Ob die Spieler das Lei-stungsniveau über eine ganze Saison halten kön-nen, hängt von ihrem konditionellen Zustand ab, genaugenommen von ihrer Grundausdauer. Je besser diese ist, umso kürzer die Regenerations-zeit. Wenn man durchgängig immer nur harte Trai-ningseinheiten „durchzieht“, dann halten das die Spieler nicht durch. Man braucht Erholung.

MARIEN konkret: Welche Fähigkeiten muss ein Handballspieler besitzen, um bei dem hohen Niveau in den Bun-desligen mithalten zu können?Dr. med. Patrick Löhr: Es gibt fünf motorische primäre Beanspruchungsformen im Sport: Kraft,

Schnelligkeit, Beweglichkeit, Technik sowie als Vo-raussetzung die Ausdauer. Das bedeutet, ein Hand-baller muss während seiner Spielzeit durchgängig laufen können. Ruhigere Phasen wechseln perma-nent in Spurtphasen.

MARIEN konkret: Und wie bekommt das ein Trainer hin?Dr. med. Patrick Löhr: Er muss die aerobe Konditi-on der Sportler steigern, d.h. die Fähigkeit, so lange wie möglich mit dem zur Verfügung stehenden Sau-erstoff auszukommen. Sonst wird der Muskel "sau-er". Das geht nur über kontinuierliches Ausdauer-training. Ein Straftraining nach verlorenem Spiel ist kontraproduktiv. Die Spieler brauchen da sicher ein Regenerationstraining. Das Geheimnis eines guten Trainers ist allerdings, wenn er alle fünf genannten motorischen Anforderungen in Einklang bringen kann. Und zwar individuell für jeden Spieler.

Interview

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MARIEN konkret: Welche Unterstützung bietet dem Trainer und den Spielern dabei die Sportmedizin?Dr. med. Patrick Löhr: Zu Beginn erfolgt eine sportmedizinische Basisuntersuchung mit einer ausführlichen Anamnese. Dem schließt sich eine ärztliche Untersuchung nach internistischen und orthopädischen Gesichtspunkten an. Das Ganze schließt mit einer Beratung für die individuelle Ge-staltung des Training-Plans.

MARIEN konkret: Wenn also diese Voraussetzungen erfüllt wären, dann dürfte es für einen Spieler kein Problem sein, seine Leistung durchgehend abzurufen.Dr. med. Patrick Löhr: Genau. Handballspieler erreichen eigentlich während eines Spiels nie den Erschöpfungszustand eines Marathonläufers. Dass ein Spieler in den Maximalbereich kommt, ist vielleicht möglich. Aber alle Spieler? Eher nicht. Schwierigkeiten treten allerdings, das muss man sagen, bei Sportverletzungen auf. Schon leichtere Blessuren können zu einem Trainingsstopp führen. Und in der vergangenen Saison hatten wir mehrere mehr oder weniger starke Verletzungen zu versor-gen. Schließlich sind nach einer langen Saison na-türlich alle Spieler, wie andere Arbeitnehmer auch, urlaubsreif.

MARIEN konkret: Kleine Verletzungen sind also wie Sand im Ge-triebe?Dr. med. Patrick Löhr: Es gibt keine banalen Verlet-zungen. Eine vermeintlich kleine Verletzung kann zu einer Fehlbelastung in anderen Muskelpartien führen und Schmerzen am Sprunggelenk auslösen. Der menschliche Stütz- und Bewegungsapparat

ist fein austariert. Daher ist es notwendig, dass im Spitzensport ein bestens ausgebildeter Physiothe-rapeut Hand anlegt, um diesen lädierten Muskel so schnell als möglich wieder in den Normalzustand zu bringen.

MARIEN konkret: Was passiert nach dem Spiel?Dr. med. Patrick Löhr: Um ausnahmsweise eine Fußballerweisheit zu bemühen: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Die beste Regeneration und zu-gleich Vorbereitung auf das nächste Spiel fängt mit dem Auslaufen an. Der Sportler muss die Spannung im Muskel nach einem Wettkampf runterkriegen. Dann heißt es auch, früh ins Bett gehen. Zu wenig Schlaf ist demgegenüber sehr schwerwiegend.

MARIEN konkret: Herr Dr. Löhr, vielen Dank für Ihre Ausführungen.

Dr. med. Patrick Löhr

Mannschaft des TUS Ferndorf, 2. Bundesliga (2016/2017)

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Kompetenz für Südwestfalen

der Notaufnahme zum neuen Zentrum. Insgesamt macht das Herz- und Gefäßzentrum gut 1/3 des gesamten Behandlungsspektrums des St. Marien-Krankenhaus aus. Vor- und nachgelagert sind Einrichtungen der ambulanten Versorgung, die aus dem eigenen Unternehmen eingebunden oder partnerschaftlich ins Zentrum integriert sind. Ebenfalls besteht eine enge Kooperation mit der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim, die sich auf die Herzchirurgie spezialisiert hat und bereits lang-jähriger Kooperationspartner ist.

Dank an Mitarbeiter

„Bei aller Freude über die erfolgreiche Inbetrieb-nahme wissen wir, dass die Errichtung des Herz- und Gefäßzentrums sehr große, auch belasten-de Veränderungen auf den Stationen und in den medizinischen Abteilungen hervorgerufen hat“, sagt Geschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann. „Diese Veränderungen waren jedoch notwendig, um die Position des Krankenhauses bei diesem Schlüsselbereich der medizinischen Versorgung

Im Juni konnte das Herz- und Gefäßzentrum Südwestfalen nach gut sechsmonatiger Vorbe-reitungszeit eröffnet werden. Mit diesem Zen-

trum werden uns ganz neue Möglichkeiten der in-terdisziplinären und intersektoralen Versorgung eröffnet, die in dieser Form und Größenordnung regional einzigartig sind. Das Herz- und Gefäß-zentrum ist damit eine entscheidende Weichen-stellung in Richtung erfolgreicher Zukunft des Krankenhauses.

Dessen „Herzstück“ befindet sich auf der ersten Ebene unseres achtgeschossigen Hauses. Damit wird sichergestellt, dass die gesamte Funktions-diagnostik, die drei modernen Herzkatheter-La-bore und die diagnostische und interventionelle Radiologie über kurze Wege miteinander ver-bunden sind. In diesen Bereichen ist in den letz-ten Jahren im Vorfeld der Neugründung einiges investiert worden. Eigene Stationen, A 5 und A 6, mit speziell qualifiziertem Personal wurden zudem für das Zentrum eingerichtet; die pflege-rische Gesamtleitung übernimmt dort Thomas Hoof. Weiter gehört eine Brustschmerz-Einheit in

Strategie

Herz- und Gefäßzentrum gestartet

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Marienkonkret / 86/17 _ 35Marienkonkret / 84/16 _ 35

zu festigen.“ Kurz nach der Errichtung des Zen-trums konnten auch erste Bemühungen anderer Krankenhäuser beobachtet werden, ein Zentrum „light“ zu etablieren. Eine vergleichbare Einrich-tung zu errichten dürfte jedoch nicht so einfach sein, da die Komosition der Fächer mit dem Know-how der Mitarbeiter nicht so einfach aufzubauen ist.

„Wir danken den Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern für die gezeigte großartige Unterstützung beim Aufbau des Herz- und Gefäßzentrums Süd-westfalen“, so Winkelmann. Nun müsse das Herz- und Gefäßzentrum Südwestfalen „gelebt“ werden. Er sei sich jedoch sicher, dass sich das Team des Zentrums schnell als neuer Bereich innerhalb des Krankenhauses begreifen und dass sich das Zen-trum erfolgreich als erste Adresse bei Herz- und Gefäßerkrankungen in Südwestfalen etablieren werde.

Schwerpunkte

SÜDWESTFALENHERZ- UND GEFÄSSZENTRUM

KardiologieDurch modernste Ausstattung stehen im Herz- und Gefäßzentrum Südwestfalen umfassende dia-gnostische und therapeutische Möglichkeiten zur Behandlung der koronaren Herzkrankheit, Herzin-suffizienz und bei Herzrhythmus-Störungen zur Ver-fügung. Die nicht-invasive Diagnostik wird bei Bedarf zur Planung von weiteren erforderlichen Maßnah-men gezielt eingesetzt. Ein spezialisiertes Team aus Ärzten und Fachkrankenpflegern führt alle invasiven Maßnahmen wie Ballondilatation und Stentimplan-tation und weitere Verfahren in den Herzkatheter-Laboren durch. Zudem arbeitet es in enger Koope-ration mit dem Notarztsystem und anderen Kliniken der gesamten Region zusammen und ist Anlaufstelle für die Behandlung des akuten Infarkts. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Implantation von Herz-schrittmachern und speziellen Defibrillatoren.

RadiologieDie interventionelle Radiologie ist ein integraler Be-standteil des Herz- und Gefäßzentrums Südwestfalen. Durch die rasante Entwicklung von diagnostischen und therapeutischen Technologien wie Computer-To-mographie, Magnetresonanz-Tomographie und die Behandlung von Gefäßerkrankungen mittels Ballons und Gefäßstützen (Stents) hat sich die Radiologie zu einem unverzichtbaren Bestandteil in der Versorgung von Patienten mit Herz- und Gefäßerkrankungen entwickelt. Mit Hilfe von Untersuchungsgeräten der allerneusten Generation kann das Herz und das Ge-fäßsystem in bisher ungekannter Qualität schnell und schonend untersucht werden.

GefäßchirurgieDie zunehmende Zahl älterer Menschen in unserer Gesellschaft führt dazu, dass es immer mehr Pati-enten mit Gefäßerkrankungen gibt. Häufig sind sie von einem Herzinfarkt, einem Schlaganfall oder ei-ner Durchblutungsstörung des Beines betroffen. Gefäßchirurgen behandeln gemeinsam mit Radio-logen und Kardiologen das gesamte Spektrum der Gefäßerkrankungen bei Patienten im Herz- und Ge-fäßzentrum Südwestfalen. Wichtig dabei ist, dass alle Befunde und Röntgenbilder der Patienten in einer gemeinsamen Konferenz vorgestellt werden, und dass gemeinsam das therapeutische Vorgehen fest-gelegt wird. Patienten, die sowohl Herzprobleme als auch Gefäßprobleme in anderen Körperregionen ha-ben, können so interdisziplinär behandelt werden.

Medizinische Leitung des Zentrums (von links):

Prof. Dr. Michael Buerke, Dr. Sebastian Dietz,

PD. Dr. Christian Hohl, Dr. Ronald Friedberg,

Prof. Dr. Frank Willeke

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Perspektive

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ReformationPodiumsdiskussion 500 Jahre Reformation im Ambulan-ten Zentrum Albertus Magnus: Die gemeinsame Basis in Christus ist wichtiger als die Unterschiede. Auf diesen Punkt konnten sich bei der Podiumsdiskussion „500 Jahre Refor-mation – vom Konflikt zur Gemeinschaft“ im Ambulanten Zentrum Albertus Magnus alle Redner einigen. Nur in den Details unterschieden sich Katholiken, Evangelische und Freikirchen.

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GoldEin Jubiläum der ganz besonde-ren Art wurde am im April im St. Marien-Krankenhaus Siegen mit einem Treffen des ehemaligen Kurses 67 der Krankenpflege-schule gefeiert. Auf den Tag ge-nau haben die Teilnehmerinnen dieses Kurses vor 50 Jahren ihre Ausbildung zur Krankenschwe-ster begonnen und pflegen bis heute einen intensiven Kon-takt untereinander und zum St. Marien-Krankenhaus. Die Idee zu diesem Jubiläumstreffen ent-stand schon im Jahr 2008, als sich die Damen als Ehrengäste beim 50-jährigen Jubiläum der Krankenpflegeschule trafen. Das Kurstreffen stand zudem unter

dem Zeichen eines persönlichen Jubiläums der ehemaligen Schul-schwester Marlies Hees, die auf den Tag genau vor 60 Jahren ihren Dienst als Krankenschwe-ster im St. Marien-Krankenhaus aufgenommen hatte. Dies alles war Grund und Anlass genug, das Treffen in einem würdig ge-stalteten Rahmen zu begehen, dazu wurde der munteren Da-menrunde im Panorama-Café des Krankenhauses eine festliche Tafel eingedeckt und mit einem kleinen Sektempfang ging es los. Als Vertreter des Krankenhauses konnte Hartmut Goubeaud von der Personalentwicklung an-schließend einen Blumenstrauß an Marlies Hees überreichen und beste Grüße der Verwaltung des Krankenhauses an die Teilneh-merinnen übermitteln.

GeburtenName Tätig als Name des Kindes DatumPolat, Ebru Stationskoordinatorin Station A 4 Kerem 05.12.16Trapp, Carina Arzthelferin im AZAM OP Emmi 01.02.17Walle, Fabienne Personalsachbearbeiterin Riedel, Stella Joline 09.02.17Schreiber, Carmen HSR Altenpflegerin Noah 15.12.16Späth, Corinna HSR Altenpflegerin Joscha 03.01.17Knoche, Anna Gesundheits- und Krankenpflegerin Letizia Marie 17.01.17 Zentral-OPBalija, Mimoza Krankenschwester Matysiak, Aurelia 10.01.17Jäger, Irina Gesundheits- und Krankenpflegerin A 7 Emilia 16.02.17Alkadri, Mohamad Ammar Facharzt Chirurgie Julia 15.11.16Müller, Kristina und Sportwissenschaftler im Therapiezentrum Leander 27.02.17 Paß, AndréGinsberg, Rebecca Physiotherapeutin im Therapiezentrum Carolin 15.03.17Preuße-Sondermann, Assistenzärztin Med. Klinik I Leni Marie 20.04.17 Henriette

HeiratenName Tätig als Name neu DatumFischer, Stina Gesundheits- und Krankenpflegerin A 4 Schröder 21.04.17Scheppe, Sandra Gesundheits- und Krankenpflegerin A 7 Klein 18.04.17Köller, Marie Kristin MTLA Kessler 12.05.17Schürmann, Christina Bäckerin Gosch 28.04.17

NeueintritteName Tätig als DatumProf. Dr. med. habil. Naumann, Ralph Chefarzt Med. Klinik III 27.02.17Dr. med. Mandel, Michael Daniel Assistenzarzt Med. Klinik III 01.03.17Hellmann, Nicole Hauswirtschaftl. MA, Immo-Fonds 27.02.17Wenger, Birgit Kinderkrankenschwester 01.03.17Exner, Hartwig Bäcker 01.03.17Diller, Ange Kinderkrankenschwester 01.05.17Schäfer, Martina Kinderpflegerin, KITA „Flohzirkus“ 01.04.17MU Dr. Barbarawi, Mohammed Assistenzarzt Orthopädie 01.04.17Marzell, Ralf Assistenzarzt Med. Klinik III 01.04.17TipDr. Baskan, Firat Yavuz Assistenzarzt Orthopädie 01.04.17Nesovic, Nevena Assistenzärztin Med. Klinik II 03.04.17Gärtner, Alexander Gesundheits- und Krankenpfleger A 6 01.04.17Janzen, Agnes Assistentin P D L 01.05.17Becker, Lina Gesundheits- und Krankenpflegerin Zentral-OP 01.05.17Görg, Julian Rettungshelfer P D L 01.05.17Breucking, Björn HSK Pflegefachkraft 01.04.17Girenizli, Fatma HSK Pflegehilfskraft 06.03.17Menzel,Patrick HSK Wohnbereichsleitung 01.03.17Mettbach, Isa HSK Pflegehilfskraft 15.03.17Wagener, Mandy HSK Pflegefachkraft 01.04.17Just, Gabriele HSR Alltagsbegleiter 01.03.17Lück, Alexander HSR Pflegefachkraft 29.03.17Oster, Tina HSR Pflegehilfskraft 01.03.17Rehorn, Jasmin HSR Pflegehilfskraft 15.04.17Witkowski, Ewa HSR Hausw. Personal 15.04.17Da Cruz Chaves, Lisa HMT Pflegehilfskraft 01.03.17Eisentraut, Alina MHW Pflegehilfskraft 01.03.17Krafft, Ann-Christin HMT Pflegefachkraft 01.04.17Kunz, Natalia MHW Pflegefachkraft 01.03.17Mahdavi, Somayeh MHW Azubi AP 01.05.17Mende, Jana HMT Alltagsbegleiter 15.04.17

Intern

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Pflege zuhause

Pflege zu Hause ist eine an-spruchsvolle Aufgabe und wird oft als große Belastung empfunden. Die Pflegetrainerinnen des St. Marien-Krankenhauses Siegen, Pelagia Kucia und Anke Lange, bieten Demenz- und Pflegekurse sowie eine Angehörigengruppe an. Die kostenlosen Angebote sind Teil eines Modellprojekts, das das St. Marien-Krankenhaus mit der AOK und der Universität Biele-feld durchführt. „Das Ziel dieses Projekts ist die Stärkung der Kom-petenzen der Angehörigen und hierüber der Abbau von Ängsten und Unsicherheiten in der Pflege“, beschreibt Kursleiterin Pelagia Kucia das Kursangebot.

Robotic

Bislang wurden vier Ärzte des St. Marien-Krankenhauses an dem Robotic-System im italienischen Mailand geschult. Nun wurde ein Kooperationsprojekt mit der Universität Siegen ins Leben gerufen, um neben den medizi-nischen auch den langfristig öko-nomischen Nutzen des Systems zu ermitteln. Auch auf internationa-ler Ebene findet der neue Roboter Beachtung: Die Duke University in North Carolina, USA besuchte mit ihrem Vizedekan und Lehr-stuhlinhaber für Chirurgische In-novationen das St. Marien-Kran-kenhaus Siegen, um gemeinsame wissenschaftliche Projekte auszu-loten.

Name Tätig als DatumMohrhardt, Sandra HMT Pflegehilfskraft 15.04.17Nikpalovic, Svetlana MHW Hausw. Mitarbeiterin 01.03.17Ax, Jasmin HSE Pflegehilfskraft 01.04.17Bender, Marek-Pascal HSE Pflegehilfskraft 01.04.17Mogrovejo Grueso, Magda Yulieth HSE Pflegehilfskraft 05.01.17Steinke, Mathias HSE Pflegehilfskraft 15.03.17Sting, Sarah HSE Pflegehilfskraft 01.01.17Willcke-Orlowski, Iris HSE Alltagsbegleiter 15.04.17Lück, Alina AKR Verwaltung 16.01.17Paß, Andrej AKR Sportlehrer 01.01.17Rebaya, Ferid AKR Physiotherapeut 01.01.17Roth, Marcel AKR Physiotherapeut 01.01.17Zall, Michael AKR Sportlehrer 01.01.17Arbes, Jutta MVZ Arzthelferin 01.01.17Haan, Julia MVZ MTR 01.01.17Klimach, Lydia MVZ Aushilfe 01.01.17Lippe, Sina MVZ Arzthelferin 01.01.17Mentese, Hava MVZ Krankenschwester 01.05.17Mühlenstedt, Kirsten MVZ Verwaltung 01.04.17Nies, Britta MVZ Arzthelferin 01.01.17Solms, Susanne MVZ Arzthelferin 01.01.17

WeiterbildungenName AbschlussOberüber, Peer Zusatzbezeichnung Palliativmedizin 03.12.16Muntean, Elena-Viorica Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe 18.03.17Münker, Maren Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie 18.03.17Indrasari, Mailiza Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie 11.02.17Dr. Lemm, Henning Zusatzbezeichnung Intensivmedizin 22.04.17Flender, Stefan Bachelor Pflegepädagogik 24.03.17Schneider, Mirko Physician Assistance/ Medizinassistenz, B. Sc. 28.02.17Weber, Markus Franz Physician Assistance/ Medizinassistenz, B. Sc. 28.02.17Längler, Ann-Katrin Physician Assistance/ Medizinassistenz, B. Sc. 28.02.17Burghaus, Mario Weiterbildung im Krankenhausmanagement 01.03.17Längler, Ann-Katrin Physician Assistance/ Medizinassistenz, B. Sc. 28.02.17Weber, Markus Franz Physician Assistance/ Medizinassistenz, B. Sc. 28.02.17

Am 12. Juni 1817 trat Karl Freiherr von Drais in Mann-heim mit seiner Laufmaschi-ne zur Probefahrt an. Mit die-sem Vorläufer des Fahrrads, später auch Draisine genannt, war er auf Anhieb viermal so schnell wie die Postkutsche. In weniger als einer Stunde legte er 13 Kilometer zurück. Es setzte ein Boom ein, der jedoch jäh endete – denn die für damalige Verhältnisse enorme Ge-schwindigkeit des Velozipeds war den Fußgängern nicht geheuer. Bald wur-den Fahrverbote ausgesprochen, etwa in Mannheim und London. 20 Jahre nach der ersten Fahrt tat Autor Karl Gutzkow das Laufrad als „zweckloses Kinderspielzeug“ ab. Heute ist das Fahrrad – auch im Siegerland – fest eta-bliert und das St. Marien-Krankenhaus Siegen nimmt einmal mehr an der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ teil.

200 Jahre Fahrrad

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AblaufplanZertifizierungsgesellschaft /Visitoren St. Marien-Krankenhaus Siegen

26.6. – 28.06.2017Bereitstellung der Zertifizierungs-

unterlagen durch das Krankenhaus

17.07.2017, spätestensEingangsbestätigung

bis 17.07.2017, spätestensFormale Prüfung der Selbstbewertung und

Vorbereitung der Selbstbewertung durch den Visitationsbegleiter

17.07.–14.08.2017Inhaltliche Prüfung der Selbstbewertung und Vorbereitung der Fremdbewertung· Feedback· Fragenpool, Dokumentenliste· Festlegung Visitationsplan mit Kollegialen Dialogen und Begehungen (ab 28.08.2017)

· Liste der Dokumente und der Selbstbewertung nach Kolleg. Dialogen u. Begehungen geordnet an das KH

Kurzschulungen für MitarbeiterMai / Juni

Ab 14.07.2017Veröffentlichung des Selbstbewertungsberichtes

(DKLS, E-Mail)

28.08. – 03.09.2017Quiz zur Visitation mit Gewinnen

28.08.2017Versand der Frageliste Visitation durch QM

Ab 28.08.2017Abstimmung des Visitationsplans mit

Zertifizierungsstelle / Visitoren

28.08.2017 spätestens1. Entwurf des Visitationsplans im KH, Festlegung der Gesprächspartner, Versand des Auditplans an Gesprächspartner und Einüben der Kollegialen

Dialoge11.09.2017 spätestens

Endgültiger Visitationsplan steht fest

25. – 28.09.2017Visitation vor Ort· Dokumentation der Fremdbewertung· Dokumentensichtung· Erstellung des Visitationsberichtes· Überarbeitung des pCC inkl. KTQ-Qualitätsberichtes· Kollegiale Dialoge

Nachbereitung der Visitation· Mitteilung der erfolgreichen Visitation an KTQ-Geschäftsstelle

· Versendung des Visitationsberichts u. des Qualitätsberichts an KTQ-Geschäftsstelle zur Freigabe

· Visitationsbericht und statistische Auswertung

29.09.2017Mitarbeiterfest, Preisverleihung Quiz

Bearbeitung der Verbesserungsbereiche aus dem Visitationsbericht (ab 27.10.2017 spätestens)

Veröffentlichung des Visitationsberichts (DKLS, E-Mail)

spätestens 09.11.2017Zertifikatsvergabe· für drei Jahre· Veröffentlichung des pCC inkl. KTQ-Qualitäts berichtes durch KTQ und pCC