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„Exportförderangebote für ausgewählte ausländische Zielländer der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft“ MARKTDATEN. ZIELGRUPPENANALYSE LEBENSMITTELINDUSTRIE RUMÄNIEN Erstellt durch: Deutsch-Rumänische Industrie- und Handelskammer Im Rahmen der Exportförderung des BMELV

MARKTDATEN. ZIELGRUPPENANALYSE · Produktionsstätten in Timisoara bzw. Brasov. Die Schokoladenfabrik Kandia-Excelent z.B., gehört seit 2010 auch zum Giganten Kraft Foods. Beispiele

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  • „Exportförderangebote für ausgewählte ausländische Zielländer der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft“

    MARKTDATEN. ZIELGRUPPENANALYSE

    LEBENSMITTELINDUSTRIE RUMÄNIEN

    Erstellt durch: Deutsch-Rumänische Industrie- und Handelskammer

    Im Rahmen der Exportförderung des BMELV

  • 2

    Inhaltsverzeichnis

    ABBILDUNGSVERZEICHNIS 3 TABELLENVERZEICHNIS 4

    LÄNDERPROFIL RUMÄNIEN 2010 5

    TEIL I: DIE LEBENSMITTELINDUSTRIE 7

    WER PRODUZIERT 8 WAS WIRD PRODUZIERT 11 WAS WIRD IMPORTIERT BZW. EXPORTIERT 12

    TEIL II: TEILBRANCHEN DER LEBENSMITTELWIRTSCHAFT 13

    SCHLACHTEN UND FLEISCHVERARBEITUNG 13 MILCHVERARBEITUNG 19 HERSTELLUNG VON SÜßWAREN 22 GETRÄNKEHERSTELLUNG 24 HERSTELLUNG VON BIOPRODUKTEN 27

    TEIL III: DER RUMÄNISCHE KONSUMMARKT 29

    LEBENSMITTELKONSUM IN RUMÄNIEN 29 EINKOMMEN UND KONSUM 30 DER LEBENSMITTELHANDEL IN RUMÄNIEN 31 FACHMESSEN 36

    BEWERTUNG 38

    KONTAKT 39 HAFTUNGSFREISTELLUNG 39

  • 3

    Abbildungsverzeichnis

    Abb. 1: Struktur der rumänischen Lebensmittelindustrie....................................................................8

    Abb. 2: Die rumänische Lebensmittelproduktion Jan.-Nov. 2010 ....................................................11

    Abb. 3 Die rumänische Fleischwarenproduktion ..............................................................................13

    Abb. 4 Entwicklung der Einfuhren von Fleisch und Fleischzubereitungen......................................17

    Abb. 5 Entwicklung der Ausfuhren von Fleisch- und Fleischzubereitungen.....................................18

    Abb. 6 Entwicklung der Einfuhren von Milch und Molkereiprodukten ..............................................20

    Abb. 7 Entwicklung der Ausfuhren von Milch- und Molkereiprodukten ...........................................21

    Abb. 8 Entwicklung der Einfuhren von Süßwaren ............................................................................23

    Abb. 9 Entwicklung der Ausfuhren von Süßwaren ...........................................................................23

    Abb. 10 Entwicklung der Einfuhren von Getränken..........................................................................25

    Abb. 11 Entwicklung der Ausfuhren von Getränken.........................................................................25

    Abb. 12: Lebensmittelkonsum 2009 in % nach Produktart...............................................................29

    Abb. 13: Die Entwicklung des jährlichen Lebensmittelkonsums ......................................................30

    Abb. 14: Verkaufsvolumen im Lebensmittelhandel ..........................................................................32

    Abb. 15 Marktanteile des rumänischen Retails ................................................................................33

    Abb. 16: Marktkonzentrationen im Vergleich (in %) .........................................................................34

    Abb. 17 Entwicklung der Retailverkäufe in der Zeitspanne 2006-2009............................................35

  • 4

    Tabellenverzeichnis

    Tabelle 1: Top 5 Standorte der Lebensmittelindustrie........................................................................9

    Tabelle 2: Top 3 Lebensmittelhersteller eingeteilt nach Teilbranchen .............................................10

    Tabelle 3: Entwicklung der Fleischproduktion ..................................................................................14

    Tabelle 4: Die Entwicklung der Produktion von Milch und Molkereiprodukten.................................19

    Tabelle 5: Entwicklung der Süßwarenproduktion .............................................................................22

    Tabelle 6: Entwicklung der Getränkeherstellung..............................................................................24

    Tabelle 7: Dynamik der Flächen und Produzenten aus der ökologischen Landwirtschaft und

    Bioproduktion. ..................................................................................................................................27

    Tabelle 8: Top Rumänische Retailer am 30. Juni 2010 ...................................................................33

  • 5

    Länderprofil Rumänien 2010 Fläche: 238.391 km2 Einwohner: 21,5 Mio. Hauptstadt; Bukarest Währung: Leu / Lei (RON) EUR 1 = RON 3,68 (Ø 2008) EUR 1 = RON 4,24 (Ø 2009) EUR 1 = RON 4,21 (Ø 2010) BIP pro Kopf: 5.700 € BIP-Entwicklung: -1,3% Inflation: 6,1% Durchschnittlicher Lohn (Netto): 334 € Arbeitslosenquote: 6,9% Haushaltsausgabenanteil für Nahrungsmittel und Getränke je Einwohner: 45% Nahrungsmittelproduktion: ca. 6 Mrd. € Nahrungsmittelimporte: ca. 2,4 Mrd. € Nahrungsmittelexporte: ca. 0,85 Mrd. € Unternehmen mit deutschen Kapitalbeteiligungen in der Lebensmittelindustrie: 1% (6.795) Rumänien bietet mit seinen 21,5 Mio. Einwohnern große Chancen und Perspektiven für die deutsche Exportwirtschaft, besonders seit dem EU-Beitritt am 01.01.2007. Gleichzeitig soll man Rumänien als potentiellen Beschaffungs- oder Investitionsstandort nicht vernachlässigen. Die nächsten Seiten sollen Ihnen einen Überblick gewähren, wie der rumänische Lebensmittelsektor aufgebaut ist und welche Chancen er deutschen Unternehmen bietet. Rumänien – allgemeine Informationen Mit seiner relativ großen Gesamtbevölkerung von 21,5 Mio. Einwohnern ist Rumänien der zweitgrößte Markt in Mittel- und Osteuropa und der größte in Südosteuropa. Nach dem EU-Beitritt kann man Rumänien, der siebtgrößte Markt der Union, als östliche Außengrenze der Europäischen Union bezeichnen. Rumänien ist eines der Länder, das sich sehr schnell im positiven Sinne verändert. Wichtigster Maßstab hierfür ist das BIP und dessen Entwicklung. Im Jahr 2008 ist das BIP im Vergleich zum Vorjahr um fast 8 % gestiegen und hat damit das größte Wachstum in Südosteuropa erreicht. Es folgten zwei Rezessionsjahre, für 2011 sagt der Rumänische Prognoseausschuss ein Wirtschaftswachstum von 1,5% voraus.

  • 6

    Rumänien ist in der Inflationsbekämpfung in den letzten Jahren recht erfolgreich gewesen. Einstellige Inflationswerte sind inzwischen Standard. Stand Rumänien in den ersten zehn Jahren nach der Wende noch am Rande der wirtschaftlichen und politischen Wahrnehmung, so schaffte das Land ab 1999 den internationalen Durchbruch. Die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen wurden Jahr für Jahr verbessert. So sind auch die Prognosen für die kommenden Jahre ermutigend. Große Engagements ausländischer Unternehmen sind in Sektoren wie Elektrizitätswirtschaft, Automobilzulieferindustrie, Maschinenbau, Bauwesen, Banken und Versicherungen, Lebensmittelindustrie, Holzindustrie, sowie Groß- und Einzelhandel wieder zu finden. Davon machen Groß- und Einzelhandel fast die Hälfte der Gesamtinvestitionen in den letzten 15 Jahren aus. Transferzahlen von im Ausland lebenden Rumänen, sowie eine sprunghafte Zunahme von Konsumkrediten haben schon vor 5 Jahren zu einer durchschnittlichen Steigerung des Konsums von 20% geführt. Die Förderung von Infrastrukturinvestitionen ist eine der Prioritäten der rumänischen Regierung. Schon heute besteht die Möglichkeit, die wichtigsten Städte im Land mit dem Flugzeug zu erreichen, ein wichtiger Vorteil besonders für ein großflächiges Land wie Rumänien. Obwohl Rumänien über 2/3 der Fläche der Bundesrepublik Deutschland verfügt, hat das Land leider nur 350 Km an ausgebauten Autobahnen. Es gibt hier einen Nachholbedarf, den die Regierung in der nächsten Zeitperiode durch die 415 Km lange‚ Siebenbürgen-Autobahn’ von Brasov bis Oradea, also fast bis zur ungarischen Grenze, auszugleichen versucht. Weitere Projekte befinden sich in Vorbereitung. Deutsch-Rumänische Beziehungen Deutsche und Rumänen teilen sowohl wirtschaftlich als auch kulturell eine gemeinsame Geschichte, die lange zurückgeht bis vor einem Jahrtausend als die „Sachsen“ in Siebenbürgen ihre ersten Siedlungen gegründet haben. Die deutschen Einsiedler haben mit den Rumänen zusammen gelebt und wirtschaftliche Beziehungen gepflegt. Unter diesen Umständen haben die Rumänen gelernt, die deutsche Disziplin und den deutschen Fleiß zu schätzen. Die „deutsche Qualität“ wird in der kollektiven Wahrnehmung als anstrebbarer Qualitätsstandard empfunden. In der jüngeren Geschichte, nach der Wende, hat Deutschland Rumänien in vielerlei Hinsicht zur Seite gestanden und bei der Neuausrichtung der rumänischen Wirtschaft massiv mitgewirkt. Die zahlreichen Investitionen deutscher Unternehmen in Rumänien, aber auch der rege Handelsaustausch zwischen den beiden Ländern, stehen heute als Beweis dafür. Deutschland ist seit 2007 Rumäniens Handelspartner Nr. 1. Die deutschen Exporte von Waren und Dienstleistungen nach Rumänien haben 2010 7,8 Mrd. € überschritten und die deutschen Direktinvestitionen im Land im Wert von 1,85 Mrd. € machen über 8% aller Fremdinvestitionen aus. Deutsche Produkte werden auf dem rumänischen Markt besonders geschätzt und „Made in Germany“ ist in Rumänien seit Jahren Synonym für die beste Qualität auf dem Markt.

  • 7

    Teil I: Die Lebensmittelindustrie

    Die rumänische Lebensmittelindustrie hat während der Wirtschaftskrise weniger als andere

    Industrien gelitten. Sie trägt mit ca. 6 % zum BIP bei und schafft in Rumänien über 150 Tsd.

    Arbeitsplätze.

    Ein Großteil dieser Industrie wurde in den 60er und 70er Jahren aufgebaut, mit großen

    Produktionsbetrieben in jedem Kreis des Landes. In den ersten zwei Jahren nach der Revolution

    (Dezember 1989) hat sich die rumänische Lebensmittelproduktion halbiert und blieb ungefähr auf

    diesem Niveau bis zur Jahrtausendwende. Ab 2001 folgte die Lebensmittelherstellung einen

    steigenden Trend mit einem jährlichen Wachstum von über 8%, so dass 2007 zum ersten Mal das

    Produktionsvolumen von 1990 wieder erreicht wurde. 2010, gegen Ende der Krisenzeit, ist die

    Lebensmittelindustrie wieder auf dem Niveau von 2007.

    Sowohl in den 80er Jahren als auch nach der Wende hat man kaum in neue Produktionsanlagen

    investiert, obwohl viele der alten Betriebe bis zur Jahrhundertwende privatisiert wurden. Die

    Produkte dieser Betriebe zeichneten sich bis vor ein paar Jahren durch relativ mäßige Qualität aus.

    In den letzten Jahren hat sich diese Situation verbessert, und inzwischen sind neben den

    rumänischen Herstellern bereits größere ausländische Lebensmittelhersteller nach Rumänien

    gekommen, deren Anzahl von Jahr zu Jahr steigt.

  • 8

    Wer produziert

    12,65% der rumänischen Produktionsunternehmen sind in der Lebensmittelindustrie tätig – 7.447

    Privatunternehmen, die über 150.000 Menschen beschäftigen.1 Insgesamt gibt es zurzeit 630.000

    in Rumänien tätige Unternehmen, und ca. 10% davon haben Fremdkapitalbeteiligungen. Im Fall

    der Lebensmittelindustrie erfreuen sich über 22% der Unternehmen an Fremdkapitalbeteiligungen.

    Es gibt auch 137 Lebensmittelhersteller mit deutscher Kapitalbeteiligung.

    Ca. 50% der rumänischen Lebensmittelhersteller sind der Kategorie „Herstellung von Back- und

    Teigwaren“ zuzuordnen. Weitere Kategorien, wo viele Unternehmen aktiv sind, sind: „Mahl- und

    Schälmühlen, Herstellung von Stärke und Stärkeerzeugnissen“ (10,5%) und „Schlachten und

    Fleischverarbeitung“ (10,08%). Die nachstehende Abbildung zeigt die Struktur der

    Lebensmittelindustrie, aufgeteilt nach der Anzahl der Unternehmen.

    Abb. 1: Struktur der rumänischen Lebensmittelindustrie

    10,50%

    49,87%

    8,27%9,31% 10,08%

    0,40% 3,16%2,01%

    6,39%

    Schlachten und FleischverarbeitungVerarbeitung von Fisch, Krebstieren, Weichtieren und anderen wirbellosen WassertierenObst- und GemüseverarbeitungHerstellung von pflanzlichen und tierischen Ölen und FettenMilchverarbeitungMahl- und Schälmühlen, Herstellung von Stärke und StärkeerzeugnissenHerstellung von Back- und TeigwarenHerstellung von sonstigen NahrungsmittelnGetränkeherstellung

    Quelle: vgl. Rumänisches Handelsregister

    1 Vgl. Rumänisches Handelsregister, Rumänisches Statistikamt, eigene Schätzungen.

  • 9

    Laut Handelsregister sind 99% der Lebensmittelhersteller mit abgelegten Bilanzen KMUs, davon

    92% kleine Unternehmen. 83% dieser Unternehmen erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von

    weniger als 500.000 Euro. Lediglich 31 Lebensmittelhersteller hatten 2009 Umsätze höher als 50

    Mio. Euro.

    Für die meisten Kategorien der Lebensmittelhersteller gilt die gleiche Regel: über 95% der

    Unternehmen sind KMUs mit dem Schwerpunkt auf kleine Unternehmen. Zwei Herstellerkategorien

    weichen von der Aussage ab: die fischverarbeitende und die fleischverarbeitende Industrie.

    Die Lebensmittelhersteller sind relativ gleichmäßig auf alle Kreise des Landes aufgeteilt. Davon

    sind ca. 65% in außerstädtischen Gebieten angesiedelt. Hauptstandort der Industrie ist Bukarest,

    wo mehr als 800 Unternehmen registriert sind. Die nächste Tabelle zeigt die Kreise mit der

    höchsten Anzahl an Unternehmen, die in der Lebensmittelproduktion tätig sind.

    Tabelle 1: Top 5 Standorte der Lebensmittelindustrie

    Stadt

    Bukarest Timiş Cluj Bihor Prahova Anzahl der in der Lebensmittelproduktion tätigen Unternehmen 802 288 282 280 261Bevölkerung 2009 1.926.3342 677.926 702.755 600.246 829.945BIP/Kopf Juni 2009 (€) 13.171 8.907 7.391 5.704 6.317

    Quelle: vgl. Rumänisches Handelsregister

    Ausländische Investitionen spielen eine sehr wichtige Rolle in dieser Industrie. Der Speiseölmarkt

    wird, zum Beispiel, von zwei US-Unternehmen beherrscht – Bunge und Cargill. Neben mehreren

    traditionellen rumänischen Unternehmen auf diesem Markt, ist noch die französische Gruppe

    Sofiproteol erwähnenswert mit ihren zwei Werken in Urziceni und Slobozia.

    Im Fleischverarbeitungssektor kauften schon Ende 2004 die Amerikaner Smithfield Foods die

    Schweinefarm Comtim Timişoara auf. Die spanische Gesellschaft Campofrio Alimentacion, die

    Ende 2008 mit Smithfield Foods fusionierte, ist auch schon seit Jahren auf dem rumänischen Markt

    tätig. März 2010 übernahm Caroli Foods – in Besitz der libanesischen Familie El Solh - die Führung

    von Tabco Campofrio.

    2 Inoffiziell verzeichnet Bukarest ca. 3,4 Mio. Einwohner

  • 10

    Anfang 2007 kam auch der deutsche Salami- und Wursthersteller Reinert mit einer 17 Mio. Euro

    Investition nach Feldioara (Kreis Braşov). Die Fabrik in Feldioara stellt die erste Auslandsinvestition

    des deutschen Unternehmens dar.

    Die tschechische Firma Hame ist seit Anfang der Neunziger Jahre in Rumänien tätig, die Norveger

    Orkla seit 2002. Nestle und Kraft sind auch beide auf dem rumänischen Markt aktiv und haben

    Produktionsstätten in Timisoara bzw. Brasov. Die Schokoladenfabrik Kandia-Excelent z.B., gehört

    seit 2010 auch zum Giganten Kraft Foods.

    Beispiele erfolgreicher Investitionen in der Milchverarbeitungsindustrie gibt es viele: die Franzosen

    Lactalis , welche 2008 die führende Gesellschaft Ladorna aufgekauft haben, die Franzosen

    Danone, Friesland Campina aus den Niederlanden und die Deutschen von Hochland. Hochland

    verfügt zurzeit über zwei große Produktionsstätten in Rumänien. 2007 haben auch die Isreaelis von

    Tnuva die Produktion in Rumänien gestartet. Heute sind diese trotz massiver Verluste auf Platz 7

    im Top der Milchverarbeiter.

    Die „Top 3“ Unternehmen Rumäniens, aufgelistet anhand der erwirtschafteten Umsätze 2009,

    können der nächsten Tabelle entnommen werden:

    Tabelle 2: Top 3 Lebensmittelhersteller eingeteilt nach Teilbranchen

    Tätigkeitsbereich Nr.1 Nr.2 Nr.3

    Herstellung von Back- und Teigwaren

    Boromir Vâlcea 104 Mio. €

    Velpitar Rm. Vâlcea 2008: 145 Mio. €

    Titan România 57 Mio. €

    Milchverarbeitung Danone Romania 102 Mio. €

    Friesland Campina 100 Mio. €

    Hochland 2008: 59 Mio. €

    Schlachten und Fleischverarbeitung

    Transavia 95 Mio. €

    Unicarm 90 Mio. €

    Cristim 86 Mio. €

    Herstellung von pflanzlichen und tierischen Ölen und Fetten

    Bunge 260 Mio. €

    Expur Urziceni 86 Mio. €

    Prutul Galati 51 Mio. €

    Herstellung von Zucker und Zuckerwaren

    Agrana Romania 144 Mio. €

    Lemarco 89 Mio. €

    Zaharul Oradea 57 Mio. €

    Herstellung von Kakao und Zubereitungen aus Kakao, Kaffee, Tee, Mate und Gewürze

    Nestle 168 Mio. €

    European Food 2008: 158 Mio. €

    Kraft Foods 2008: 156 Mio. €

    Herstellung von Getränken, alkoholhaltige Flüssigkeiten und Essig

    Coca Cola Hellenic 500Mio. €

    Ursus Breweries 280 Mio. €

    Heineken România 211 Mio. €

    Quelle: vgl. Ziarul Financiar, Juni 2010 “Cei mai mari jucători din economie”, Rumänisches Finanzministerium

  • 11

    Was wird produziert

    In den ersten 11 Monaten des Jahres 2010 wurden in Rumänien Lebensmittel im Wert von ca. 5,5

    Mrd. Euro hergestellt. Wertmäßig gesehen stellen 33% dieser Produkte Getränke dar. Schwer

    wiegt hier auch die Fleischproduktion im Wert von fast 1,5 Mrd. Euro. Die nächste Abbildung zeigt

    die Lebensmittelproduktion (wertmäßig und prozentual) in Rumänien für 2010 aufgeteilt auf 8

    Lebensmittelgruppen auf. Die Fischverarbeitung wird nicht berücksichtigt, da sie insgesamt weniger

    als 20 Mio. Euro wert ist und somit weniger als 1% der Gesamtlebensmittelproduktion darstellt.

    Abb. 2: Die rumänische Lebensmittelproduktion Jan.-Nov. 2010

    256,10; 5%

    290,01; 5%410,83;

    8%505,43;

    9%

    609,98; 11%

    70,88; 1%

    1.762,27; 34%

    1.436,40; 27%

    Getränkeherstellung

    Schlachten und Fleischverarbeitung

    Herstellung von Back- und Teigwaren

    Milchverarbeitung

    Herstellung von sonstigen Nahrungsmitteln

    Mahl- und Schälmühlen, Herstellung von Stärke und Stärkeerzeugnissen

    Herstellung von pflanzlichen und tierischen Ölen und Fetten

    Obst- und Gemüseverarbeitung

    ME: Millionen Euro Quelle: vgl. Rumänisches Statistikamt

    Mehrere Details zu den Teilbranchen dieser Industrie können dem nächsten Kapitel entnommen

    werden.

  • 12

    Was wird importiert bzw. exportiert

    Im Bereich Lebensmittel und landwirtschaftliche Erzeugnisse ist Rumänien ein Nettoimporteur.

    2010 stellen 6% der rumänischen Einfuhren (Gesamtwert 46,71 Mrd. Euro) Lebensmittel und

    landwirtschaftliche Erzeugnisse dar. Aus Deutschland allein wurden in den ersten 10 Monaten

    2010 Waren im Wert von ca. 350 Mio. Euro importiert. Tendenziell aber, sind die Importe gesunken

    und die Exporte gestiegen.

    Laut rumänischem Prognoseausschuss hat die Lebensmittel- und Agrarwirtschaft durchaus die

    Fähigkeit mittel- und langfristig die Exporte über das Niveau der Importe zu bringen, um so zum

    Abbau des Handelsdefizits beizutragen. 2010 stiegen die Exporte um ca. 15%, die Importe jedoch

    sanken um 16%, was schon als ein wesentlicher Schritt in die richtige Richtung gilt. Der

    Prognoseausschuss geht auch davon aus, dass der Zufluss landwirtschaftlicher Rohstoffe aus

    einheimischer Produktion und das Volumen an Fremdinvestitionen ansteigen wird.

    Die genauen Werte der Produktion sowie Ein- und Ausfuhren der rumänischen

    Ernährungswirtschaft in den letzten 3 Jahren können dem nachstehenden Kapitel entnommen

    werden.

  • 13

    Teil II: Teilbranchen der Lebensmittelwirtschaft

    Schlachten und Fleischverarbeitung

    In Rumänien werden jährlich ca. 1 Mio. Tonnen Fleisch und Fleischerzeugnisse industriell

    produziert. Diese Quantität schwankt aber von Jahr zu Jahr. Die Entwicklung der Produktion in den

    letzen 3 Jahren, aufgeteilt nach verschiedenen Segmenten, kann man der nächsten Grafik

    entnehmen.

    Abb. 3 Die rumänische Fleischwarenproduktion

    0

    200

    400

    600

    800

    1.000

    1.200

    1.400

    1.600

    1.800

    2.000

    Rin

    d- u

    ndP

    ferd

    efle

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    Sch

    wei

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    isch

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    uber

    eitu

    ngen

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    amt S

    chla

    chte

    nun

    dFl

    eisc

    hver

    arbe

    itung

    2008 quantitativ

    2009 quantitativ

    Jan.-Nov. 2010 quantitativ

    2008 wertmäßig

    2009 wertmäßig

    Jan.-Nov. 2010 wertmäßig

    ME: Tausend Tonnen bzw. Millionen Euro Quelle: Rumänisches Statistikamt In den ersten 11 Monaten 2010 hat sich die Produktion im Vergleich zum Vorjahr um 18%

    verringert und wertmäßig sogar um 23%. Es wurden also weniger hochwertige Produkte effizienter

    produziert. Auch wenn man davon ausgeht, dass Dezember ein produktiver Monat für die Branche

    ist, ist die Gesamtproduktion stark zurückgegangen.

  • 14

    Besonders betroffen ist die Rindfleischproduktion (-54%) und die Produktion von

    Fleischzubereitungen, die um 23% zurückgegangen ist.

    Rechnet man damit, dass Dezember wenigstens 8% der Jahresproduktion ausmacht, ist man 2010

    erneut auf das Niveau von 2008 gekommen. Der mittlere Produktionswert ist aber rasant gesunken

    von 1.700Euro/Tonne im Jahr 2008 auf 1.540Euro/Tonne im Jahr 2009 und 1.440Euro/Tonne im

    Jahr 2010.

    Tabelle 3: Entwicklung der Fleischproduktion Quantitativ (Tsd. Tonnen) Wertmäßig (Mio. €)

    2008 2009 Jan.-Nov.

    2010 2008 2009 Jan.-Nov.

    2010 Gesamt Schlachten und Fleischverarbeitung 1,082.82 1,211.15 996.85 1,839.66 1,859.87 1,436.10Rind- und Pferdefleisch 57.52 36.91 20.48 95.66 61.62 28.06Frisches oder gekühltes Rindfleisch ganz, Hälften und Viertel mit Knochen 36.84 22.41 15.35 61.64 36.05 20.50Frisches oder gekühltes Rindfleisch, zerlegt 10.99 9.32 4.71 20.72 20.87 7.19Frisches oder gekühltes Pferdefleisch 4.27 0.00 0.00 7.33 0.00 0.00Frische oder gekühlte genießbare Organe vom Rind 0.43 0.29 0.22 0.65 0.35 0.26Tiefgefrorenes Rindfleisch ganz, Hälften und Viertel mit Knochen 4.65 4.39 0.00 4.40 2.82 0.00Tiefgefrorenes Rindfleisch zerlegt 0.33 0.27 0.20 0.91 0.31 0.11Rindfleisch in Salzlacke, getrocknet oder geräuchert 0.00 0.23 0.00 0.00 1.23 0.00Schweinefleisch 322.13 395.46 330.56 477.04 562.35 436.04Frisches oder gekühltes Schweinefleisch ganz, Hälften (inkl. gepökeltes Fleisch für befristete Lagerung) 166.97 198.09 170.36 191.49 189.58 143.16Frisches oder gekühltes Schinken, Rücken und Teile davon, mit Knochen (inkl. gepökeltes Fleisch für befristete Lagerung) 5.67 3.66 3.20 12.06 8.68 6.67Frisches oder gekühltes Schweinefleisch zerlegt (inkl. gepökeltes Fleisch für befristete Lagerung, exkl. Schinken, Rücken etc.) 56.32 82.94 66.89 44.66 131.46 104.69Frische oder gekühlte genießbare Organe vom Schwein 10.28 13.31 9.14 7.12 8.54 5.43

  • 15

    Quantitativ (Tsd. Tonnen) Wertmäßig (Mio. €)

    2008 2009 Jan.-Nov.

    2010 2008 2009 Jan.-Nov.

    2010 Tiefgefrorenes Schweinefleisch ganz, Hälften 11.98 18.92 16.46 18.85 21.30 15.15Tiefgefrorene Schinken, Rücken und Teile davon, mit Knochen 0.00 0.12 0.00 0.00 0.02 0.00Tiefgefrorenes Schweinefleisch exkl. ganz, Hälften 3.16 2.13 1.65 4.03 1.48 1.11Tiefgefrorene genießbare Organe vom Schwein 0.63 0.17 0.00 0.67 0.17 0.00Schlachtfett vom Schwein 0.19 0.21 0.13 0.10 0.21 0.11Schinken, Rücken und Teile davon, mit Knochen in Salzlake, getrocknet 12.27 14.64 11.66 27.24 31.68 25.82Dicke Rippe in Salzlacke 10.06 10.05 8.05 31.49 29.87 22.69Schweinefleisch in Salzlacke, getrocknet oder geräuchert (inkl. Bacon, exkl. Schinken, Rücken und Teile davon) 44.59 51.22 43.02 139.35 139.37 111.20Schafs- und Ziegenfleisch 1.55 1.12 1.44 4.54 3.23 3.77Frisches oder gekühltes Lamm- oder Schaffleich ganz, Hälften oder Stücke 1.35 1.08 1.43 3.93 3.19 3.77Frisches oder gekühltes Ziegenfleisch 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.01Tiefgefrorenes Lamm- oder Schaffleich ganz, Hälften oder Stücke 0.20 0.03 0.00 0.62 0.04 0.00Geflügelfleisch 392.75 467.44 404.17 423.21 473.04 389.77Frisches oder gekühltes Hühnerfleisch unzerlegt 231.30 272.23 241.98 155.30 177.23 150.67Frisches oder gekühltes Geflügelfleisch zerlegt 43.94 63.23 52.20 78.02 105.63 79.57Tiefgefrorenes Geflügelfleisch unzerlegt 35.55 39.66 32.16 49.90 50.76 44.76Tiefgefrorenes Geflügelfleisch zerlegt 72.79 82.47 66.80 125.84 125.64 101.92Tiefgefrorene Geflügelleber 2.36 2.39 2.49 5.13 4.33 4.35Frische oder gekühlte Geflügelinnereien und - Leber (exkl. Gänse- und Entenleber) 4.80 5.62 6.13 5.69 6.77 5.80Tiefgefrorene Geflügelinnereien (exkl. Leber) 2.02 1.84 2.41 3.33 2.67 2.69Weitere Fleischsorten 0.64 0.63 0.13 1.52 1.63 0.35Fleischzubereitungen 308.23 309.59 240.07 837.69 758.00 578.11Würste und ähnliche Produkte aus Leber 18.85 21.64 15.47 43.60 46.75 31.16

  • 16

    Quantitativ (Tsd. Tonnen) Wertmäßig (Mio. €)

    2008 2009 Jan.-Nov.

    2010 2008 2009 Jan.-Nov.

    2010 Würste Trockenwürste, und ähnliche Produkte (exkl. aus Leber) 61.09 63.74 48.56 155.41 157.33 121.18Weitere Aufschnittwaren - Sülze, Kochwurst, Blutwurst, etc. (exkl. Rohwurstprodukte) 160.97 160.51 127.46 406.89 385.73 300.20Rohwurstprodukte 2.42 2.43 2.02 15.57 13.98 11.60Leberkonserven (exkl. Geflügel) 3.47 3.49 2.59 7.15 6.18 5.00Putenfleisch- oder -Organzubereitungen (exkl. Wurstwaren und Leberzubereitungen) 1.50 1.44 1.04 4.09 4.37 3.05Weitere Zubereitungen aus Geflügel (exkl. Wurstwaren und Leberzubereitungen) 16.65 17.80 14.82 45.21 46.02 38.13Konserven aus Geflügel (exkl. Putenfleisch) 0.00 2.91 0.00 0.00 7.72 0.00Zubereitungen aus Schinken und Teile davon 10.56 8.83 6.19 35.72 28.44 18.93Zubereitungen aus Schweinerücken und Teile davon, 2.66 1.84 1.55 7.32 4.73 3.65Weitere Zubereitungen oder Konserven aus Schweinefleisch (exkl. Wurstwaren und Leberzubereitungen) 16.22 14.11 11.67 84.25 32.91 27.67Schinkenkonserven 0.08 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00Weitere Konserven aus Schweinefleisch 1.22 1.16 0.00 2.56 2.05 0.00Rindfleischkonserven 0.93 1.14 0.85 1.73 2.63 2.14Weitere Zubereitungen aus Rindfleisch 1.19 1.22 1.61 3.62 2.87 3.18Konserven aus anderen Fleischsorten 0.00 0.02 0.00 0.00 0.02 0.00Weitere Fleischzubereitungen 7.41 5.16 4.22 19.18 12.27 8.85Konserven aus Fleisch mit Gemüse 3.01 2.15 2.03 5.14 4.00 3.37

    Quelle: Rumänisches Statistikamt

    In den Bauernwirtschaften wird ebenfalls sehr viel Fleisch produziert und selbst konsumiert bzw.

    direkt vertrieben, besonders Schweinefleisch und Geflügel. Daher übersteigt die tatsächliche

    Gesamtproduktion die angeführten Tabellenangaben. Die Fleischproduktion in den

    Bauernwirtschaften ist jedoch sehr schwer messbar, da keine Daten vorliegen.

  • 17

    Das wichtigste Marktsegment nebst dem frischen Fleisch sind die Kochwürste, welche den

    Großteil der Produktion ausmachen. Beliebt unter den Aufschnittwaren sind die Rohwurst, die

    Kochsalami, aber auch die geräucherte und luftgetrocknete Salami. Die Rumänen essen

    insbesondere Wiener Würste sowie Pariser Fleisch- oder Leberwürste sehr gerne. Zu den

    besonders beliebten traditionellen Fleischprodukten gehören unter anderem das Kaiserfleisch

    (geräucherter Schweinebauch), die Salami „Sibiu“ und die Toba, eine klassische Sülzwurst.

    Der aktuelle Stand bzgl. EU-zertifizierter Betriebe in Rumänien:

    255 Schlachthöfe/Zerlegebetriebe für Rind-, Schweine- und Lammfleisch

    78 Schlachthöfe/Zerlegebetriebe für Geflügel

    10 Schlachthöfe/Zerlegebetriebe für Wildfleisch

    222 Betriebe der Fleischverarbeitung

    Der quantitative Produktionsrückgang wurde 2010 auch nicht durch den Import aufgefangen und ist

    somit nur mit einem Konsumrückgang begründbar. Die nächste Abbildung zeigt die Entwicklung

    der Importe insgesamt und aus den wichtigsten Herkunftsländern.

    Abb. 4 Entwicklung der Einfuhren von Fleisch und Fleischzubereitungen

    88,85 91,41 68,80164,16 150,50 104,68

    0

    100

    200

    300

    400

    500

    600

    700

    800

    900

    2008 quatitativ 2009 quantitativ Jan.-Okt. 2010quantitativ

    2008 wertmäßig 2009 wertmäßig Jan.-Okt. 2010wertmäßig

    Deutschland Ungarn Niederlande Spanien Österreich Andere Herkunftsländer

    ME: Tsd. Tonnen bzw. Mio. € Quelle: Rumänisches Statistikamt

  • 18

    Deutschland ist weiterhin der wichtigste Importpartner Rumäniens für Fleisch und

    Fleischzubereitungen, gefolgt von Ungarn und den Niederlanden. In absoluten Zahlen jedoch sind

    die Importe allgemein und auch aus Deutschland stark zurückgegangen.

    Das wichtigste Exportziel Rumäniens für Fleisch und Fleischwaren bleibt Bulgarien. Die nächste

    Grafik zeigt die Entwicklung der Exporte und deren wichtigsten Zielländer.

    Abb. 5 Entwicklung der Ausfuhren von Fleisch- und Fleischzubereitungen

    0

    20

    40

    60

    80

    100

    120

    2008 quantitativ 2009 quantitativ Jan.-Okt. 2010quantitativ

    2008 wertmäßig 2009 wertmäßig Jan.-Okt. 2010wertmäßig

    Bulgarien Ungarn Italien Jordanien BelgienZypern Niederlande Österreich Andere Zielländer

    ME: Tsd. Tonnen bzw. Mio. € Quelle: Rumänisches Statistikamt

  • 19

    Milchverarbeitung

    Rumänien stellt jährlich Milch und Molkereiprodukte im Wert von über 500 Mio. Euro industriell her

    und importiert solche im Wert von weiteren 150 Mio. Euro. Käse (nicht frisch oder Schmelzkäse),

    Joghurts, Eiskrem und Milch mit Fettgehalt zw. 1% und 3% spielen hierbei die wichtigste Rolle. Der

    rumänische jährliche Export von Milch und Molkereiprodukten hingegen beträgt ca. 30 Mio. Euro .

    Die nächste Tabelle zeigt die rumänische Produktion von Milch und Molkereiprodukten auf.

    Tabelle 4: Die Entwicklung der Produktion von Milch und Molkereiprodukten

    Quantitativ (Tsd. Tonnen) Wert (Mio. €)

    2008 2009 Jan.-Nov.

    2010 2008 2009 Jan.-Nov.

    2010 Milchverarbeitung 494.62 489.96 429.06 672.45 578.77 505.43Entfettete Milch (

  • 20

    Ungarn ist Rumäniens wichtigster Milchlieferant. Käse ist jedoch das wichtigste Importgut dieser

    Kategorie und deutscher Käse stellt 20% der rumänischen Importe von Milch und

    Molkereiprodukten dar. Allein letztes Jahr hat Rumänien deutschen Käse im Wert von über 30 Mio.

    Euro importiert. Die nächste Abbildung zeigt die Entwicklung der rumänischen Importe über die

    letzten 3 Jahre und die wichtigsten Importpartner.

    Abb. 6 Entwicklung der Einfuhren von Milch und Molkereiprodukten

    27,90 30,75 27,0855,37 52,77 47,95

    0

    50

    100

    150

    200

    250

    2008quantitativ

    2009quantitativ

    Jan.-Okt.2010

    quantitativ

    2008wertmäßig

    2009wertmäßig

    Jan.-Okt.2010

    wertmäßig

    Deutschland Ungarn PolenBulgarien Niederlande ItalienAndere Herkunftsländer

    ME: Tsd. Tonnen bzw. Mio. € Quelle: Rumänisches Statistikamt

    Rumänien importiert Milch und Molkereiprodukte hauptsächlich aus Westeuropa und exportiert

    nach Südosteuropa. Fast die Hälfte der rumänischen Exporte von Milch und Molkereiprodukte

    besteht aus eingedickter Milch und Rahm. Diese werden hauptsächlich nach Bulgarien und

    Griechenland exportiert. Ein weiteres wichtiges Exportgut ist der Käse, dieser aber wird

    hauptsächlich nach Westeuropa und in die USA exportiert. Die nächste Abbildung zeigt die

    Entwicklung der rumänischen Exporte von Milch und Molkereiprodukten sowie die Hauptzielländer

    dieser Produkte.

  • 21

    Abb. 7 Entwicklung der Ausfuhren von Milch- und Molkereiprodukten

    0

    5

    10

    15

    20

    25

    30

    35

    2008quantitativ

    2009quantitativ

    Jan.-Okt.2010

    quantitativ

    2008wertmäßig

    2009wertmäßig

    Jan.-Okt.2010

    wertmäßig

    Bulgarien Griechenland UngarnItalien U.S.A. Republik MoldawienAndere Zielländer

    ME: Tsd. Tonnen bzw. Mio. € Quelle: Rumänisches Statistikamt

  • 22

    Herstellung von Süßwaren

    Rumäniens Süßwarenproduktion ist in den letzten Jahren wertmäßig dramatisch gesunken (siehe

    Tabelle unten). Quantitativ ist die Produktion ebenfalls gesunken.

    Tabelle 5: Entwicklung der Süßwarenproduktion

    Quantitativ (Tsd. Tonnen) Wert (Mio. €)

    2008 2009 Jan.-Nov.

    2010 2008 2009 Jan.-Nov.

    2010 Süßwaren 766,46 670,48 409,36 983,46 742,67 480,59Stollen 63,94 64,43 52,1 129,64 117,41 92,08Kuchen 30,79 30,32 21,16 74,73 69,78 39,17Plätzchen 0,42 0 0 0,24 0 0Lebkuchen 1,76 1,52 0 1,73 1,42 0Schokoladenkekse und Waffeln 12,01 11,63 6,07 10,46 21,46 8,06Gefüllte Kekse 25,85 22,17 22,62 42,35 33,18 32,29Süße Kekse und Waffeln 15,26 16,22 15,19 17,62 16,34 15,16Andere Kekssorten 21,88 24,25 20,74 33,74 33,65 24,5Raffinade aus Importzucker 358,67 321,7 139,56 210,4 183,5 90,07Raffinade aus Zuckerrüben 130,9 94 73,82 180,97 51,78 46,81Schokolade mit Creme-, Likör- oder Fruchtfüllung 12,18 13,29 12,11 42,99 39,57 26,08Schokolade mit Getreiden, Früchten oder Nüssen 11,08 9,1 2,44 39,78 31,39 9,5Andere Schokolade 9,26 9,05 3,35 23,1 25,96 11,66Ungefüllte Schokoladenbonbons 4,04 3,34 0 20,01 16,36 0Gefüllte Schokoladenbonbons 0,61 0,7 0,86 2,08 1,46 1,05Weitere Schokoladenprodukte 0,63 0,71 0 3,67 4,56 0Weitere Kakaoprodukte (Packungen > 2 kg) 5,15 4,54 9,55 6,91 6,41 19,22Toffees 3,34 1,81 0,81 6,1 3,93 2,54Weitere Süßigkeiten ohne Kakao 37,34 17,07 11,87 93,55 37,26 26,07Halva 1,25 1,68 1,3 4,04 3,33 2,6Fruchtgeleekonfekt 5,77 6,87 4,71 4,37 4,27 2,72Andere Teige 5,08 3,28 1,99 4,08 2,47 1,68Zubereitrungen aus Mehl und Stärke 9,25 12,8 9,11 30,9 37,18 29,33

    In den ersten 10 Monaten des Jahres 2010 hat Rumänien zusätzlich zu der internen Produktion im

    Wert von ca. 500 Mio. Euro Süßwaren im Wert von ca. 200 Mio. Euro hauptsächlich aus

    Deutschland, Polen und Bulgarien importiert. Deutschland ist Rumäniens

    Hauptschokoladenlieferant, während Rumänien süße Back- und Teigwaren hauptsächlich aus

    Polen importiert. Die nächste Abbildungen zeigen die Entwicklung des rumänischen Außenhandels

    und die wichtigsten Handelspartner auf.

  • 23

    Abb. 8 Entwicklung der Einfuhren von Süßwaren

    24,26 21,45 18,0557,55 52,04 43,74

    0

    50

    100

    150

    200

    250

    300

    2008quantitativ

    2009quantitativ

    Jan.-Okt.2010

    quantitativ

    2008wertmäßig

    2009wertmäßig

    Jan.-Okt.2010

    wertmäßig

    Deutschland Polen Bulgarien Italien Ungarn Andere Herkunftsländer

    ME: Tsd. Tonnen bzw. Mio. € Quelle: Rumänisches Statistikamt

    Abb. 9 Entwicklung der Ausfuhren von Süßwaren

    2,20

    0,49

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    70

    80

    2008quantitativ

    2009quantitativ

    Jan.-Okt.2010

    quantitativ

    2008wertmäßig

    2009wertmäßig

    Jan.-Okt.2010

    wertmäßig

    Bulgarien Italien UngarnPolen Deutschland Tschechische RepublikNiederlande Andere Zielländer

    ME: Tsd. Tonnen bzw. Mio. € Quelle: Rumänisches Statistikamt

  • 24

    Getränkeherstellung

    Die Getränkeherstellung ist auch ein wichtiger Bestandteil der Lebensmittelindustrie. Über 1,75

    Mrd. Euro ist der jährliche Wert der rumänischen Getränkeproduktion, wobei Bier ca. 40% davon

    ausmacht.

    Tabelle 6: Entwicklung der Getränkeherstellung

    Quantitativ (Tsd. hl) Wert (Mio. €)

    2008 2009 Jan.-Nov.

    2010 2008 2009 Jan.-Nov.

    2010 Getränkeherstellung 5,462.89 5,154.48 4,491.63 2,523.83 1,843.09 1,751.65Weinbrand 0.17 0.00 0.00 0.37 0.00 0.00Vodka 8,5% vol. 2.58 0.00 0.00 6.12 0.00 0.00Weißwein 95.56 100.50 57.83 128.15 106.38 72.60Weitere Weißweine und gegärter Traubensaft 40.27 40.71 27.29 56.17 49.13 40.15Bitter, Florio 5.28 6.54 5.16 10.31 13.39 7.18Bier 1,964.84 1,784.09 1,573.67 936.31 762.09 765.46Abgefülltes Wasser 1,314.09 1,374.05 1,318.33 219.22 203.44 197.85Abgefülltes Wasser mit Zucker- oder Süßstoffzusatz 1,843.36 1,749.23 1,419.36 705.84 524.31 494.36Säfte 63.53 32.28 25.22 41.31 25.50 21.07Alkoholfreies Bier 59.21 0.00 0.00 37.58 0.00 0.00

    Quelle: Rumänisches Statistikamt

    Sowohl die Importe als auch die Exporte dieser Kategorie sind mit ca. 70 bzw. 120 Mio. Euro im

    Jahr, verglichen zum Marktvolumen, sehr gering. Mit über 30 Mio. Euro im Jahr nehmen sowohl der

    Wasserimport als auch der –export bedeutende Rollen in der Außenhandelsbilanz der Branche ein.

    Der Import von Ethylalkohol mit einem Alkoholgehalt von weniger als 80 % vol., unvergällt;

    Branntwein, Likör und andere alkoholhaltige Getränke trägt auch mit über 30 Mio. Euro zur

    negativen Handelsbilanz bei.

    Deutschland ist der wichtigste Bierlieferant Rumäniens, gleichzeitig ist Deutschland auch das

    wichtigste Exportziel für rumänische Weine. Die nächsten zwei Abbildungen zeigen die

    Entwicklung der Importe und Exporte von Getränken und die wichtigsten Herkunftsländer bzw.

    Exportziele.

  • 25

    Abb. 10 Entwicklung der Einfuhren von Getränken

    15,13

    12,90 9,5417,71

    15,1410,51

    0

    50

    100

    150

    200

    250

    2008quantitativ

    2009quantitativ

    Jan.-Okt.2010

    quantitativ

    2008wertmäßig

    2009wertmäßig

    Jan.-Okt.2010

    wertmäßig

    Ungarn U.K. ÖsterreichDeutschland Italien NiederlandeAndere Herkunftsländer

    ME: Tsd. Tonnen bzw. Mio. € Quelle: Rumänisches Statistikamt Abb. 11 Entwicklung der Ausfuhren von Getränken

    5,42

    3,97

    0

    20

    40

    60

    80

    100

    120

    140

    160

    2008quantitativ

    2009quantitativ

    Jan.-Okt.2010

    quantitativ

    2008wertmäßig

    2009wertmäßig

    Jan.-Okt.2010

    wertmäßig

    Bulgarien BelgienUngarn ItalienGriechenland Republik Moldawienvon der UNO nicht anerkannte Staaten DeutschlandAndere Zielländer

    ME: Tsd. Tonnen bzw. Mio. € Quelle: Rumänisches Statistikamt

  • 26

  • 27

    Herstellung von Bioprodukten Obwohl der rumänische Konsum von Bioprodukten nicht bedeutend ist,

    bestehen in Rumänien die nötigen Regelungen, um Bioprodukte

    herzustellen. Es gibt auch eine Reihe von ökologischen

    Landwirtschaftsbetriebe und Biolebensmittelproduzenten.

    Die Grafik rechts zeigt die Rumänische Ergänzung zur EU- Etikettierung für

    ökologische Lebensmittel, 21 private Zertifizierungsstellen können diese Auszeichnung an

    Rumänische Produzenten vergeben.

    Zurzeit gibt es in Rumänien über 4.000 Unternehmen, die in der ökologischen Landwirtschaft bzw.

    in der Produktion und im Vertrieb von Bioprodukten tätig sind. Ca. 20% der beim rumänischen

    Landwirtschaftsministerium registrierten Unternehmen sind Imker, des weiteren gibt es 84

    registrierte Produzenten von Bio-Lebensmittel, 35 Importunternehmen, 17 Vertriebsunternehmen

    und 22 Exportunternehmen. Die nächste Abbildung zeigt die Dynamik dieser Unternehmen und der

    genutzten Flächen auf.

    Tabelle 7: Dynamik der Flächen und Produzenten aus der ökologischen Landwirtschaft und Bioproduktion.

    2008 2009 2010 Anzahl der Unternehmen 4.191 3.228 4.322Zum Bioanbau genutzte Fläche (ha) 221.411 240.000 260.000Anteil der zum Bioanbau genutzte Fläche in Gesamtagrarfläche (%)

    1,5 1,7 1,86

    Bioackerland (ha) 86.454 110.014,4 129.336Bioweidenland (ha) 46.006,5 39.232,8 46.000Bioweinanbau (ha) 1518 1.869,4 3.600Spontane, wildwachsende Flora (ha) 81.279 88.883,4 81.064

    Quelle: Rumänisches Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung

    Der interne Markt für Bioprodukte und ökologische Erzeugnisse entwickelt sich sehr langsam. Laut

    Rumänischem Verband für Bioprodukte3 werden nur ca. 1% der rumänischen Öko- und

    Bioerzeugnisse in Rumänien konsumiert, der Rest wird nach Westeuropa und in die USA

    exportiert. Genaue Statistiken zum Thema sind leider nicht verfügbar.

    3 http://www.bio-romania.org/tendinte-pe-piata-eco-din-romania/

  • 28

    Einem Interview mit einem Vertreter des Ministeriums für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung

    ist zu entnehmen, dass das Exportvolumen 2008 ca. 100 Mio. Euro betrug. Der gleiche Vertreter

    spricht von einem 20%igen Wachstum verglichen zu 2007, dem Jahr in dem Rumänien

    Bioprodukte im Wert von 8-10 Mio. Euro importiert hat. Das Ministerium beabsichtigt den

    rumänischen Konsum von ökologischen Lebensmitteln auf 5% der internen Produktion im Jahr

    2013 zu steigern.

    Die wichtigsten Erzeugnisse, die in den Export gehen, sind Waldfrüchte – im Jahr 2008 wurden

    allein 130.000 Tonnen Heidelbeeren exportiert – Getreide, Öle und Fetten, Fleisch, Honig und

    Molkereiprodukte.

  • 29

    Teil III: Der rumänische Konsummarkt

    Lebensmittelkonsum in Rumänien

    Ein Rumäne nimmt laut dem Rumänischen Statistikamt durchschnittlich ca. 87 kg Nahrung

    zuzüglich Milch und Milchprodukte im Monat zu sich. Der nächsten Abbildung kann die Einteilung

    des durchschnittlichen Konsums eines Rumänen auf Lebensmittelgruppen entnommen werden:

    Abb. 12: Lebensmittelkonsum 2009 in % nach Produktart

    Back- und Teigwaren äq. Mehl18,24%

    Milch und Milchprodukte äq. Milch (3,5% Fett)

    30,39%

    Frischfleisch und Fleischzubereitungen

    7,33%

    Fruchtzubereitungen äq. Früchte

    7,93%

    Zucker und Zuckerprodukte äq.

    Zucker2,91%

    Fettstoffe (100% Fett)1,80%

    Genießbare Organe0,47%

    Gemüse und Gemüsezubereitungen

    17,00%

    Kartoffeln11,23%

    Eier1,88%

    Fisch und Fischzubereitungen äq.

    Frischfisch0,44%

    Quelle: Rumänisches Statistikamt

    In den letzten Jahren erlitt das rumänische Konsumverhalten Schwankungen. 2008 folgte er

    weiterhin einem steigenden Trend, 2009 aber reduzierten die Rumänen deutlich ihren Konsum (um

    ca. 4%). Die nächste Abbildung zeigt die Entwicklung des jährlichen Lebensmittelkonsums pro

    Person.

  • 30

    Abb. 13: Die Entwicklung des jährlichen Lebensmittelkonsums

    0 50 100 150 200 250 300

    Wasser und SäfteSchnäpse (100% Alkohol)

    BierWein

    Fisch und Fischzubereitungen äq. FrischfischEier

    Milch und Milchprodukte äq. Milch (3,5% Fett)Fettstoffe (100% Fett)

    Genießbare OrganeFrischfleisch und FleischzubereitungenZucker und Zuckerprodukte äq. Zucker

    Fruchtzubereitungen äq. FrüchteGemüse und Gemüsezubereitungen

    HülsenfrüchteKartoffeln

    Back- und Teigwaren äq. Mehl200720082009

    MA: kg bzw. l Quelle: Rumänisches Statistikamt

    Einkommen und Konsum

    2009 belaufen sich die durchschnittlichen monatlichen Nettoeinnahmen eines rumänischen

    Hauhalts auf ca. 550 Euro. In RON ausgedrückt sind diese um ca. 9% im Vergleich zu 2008 und

    um 37% im Vergleich zu 2007 gestiegen (in Euro ausgedrückt sind diese infolge der RON-

    Abwertung gesunken). 2006 waren 80,7% der Einkommen geldliche Einnahmen (2007: 81,1%,

    2008: 83,1% und 2009: 83,7%). Die restlichen Prozente stammen aus der Selbstversorgung

    (13,7%) – sowohl Selbstanbau als auch Herstellung von Lebensmitteln und

    Gebrauchsgegenständen – oder aus nichtgeldlichem Arbeitsentgelt (2,6%).

    Die geldlichen Ausgaben rumänischer Haushalte für den Erwerb

    von Lebensmitteln betrugen 2009 35,7% der insgesamt getätigten

    Ausgaben (35,7% Ausgaben für andere Produkte, 28,6%

    Dienstleistungen). Pro Haushalt betrug 2009 der Wert für den

    Konsum von Lebensmitteln, (exklusiv alkoholischen Getränken

    und Tabakwaren) ca. 143 Euro im Monat. Laut dem Deutschen

    Einnahmen 2009: 550€

    Geldliche Einnahmen:

    ca. 460€

    Selbstversorgung:

    ca. 75€

    Nichtgeldliches Arbeitsentgelt:

    ca. 15€

  • 31

    Statistischen Bundesamt gaben die deutschen Haushalte im Jahr 2003 ca. 197 Euro/ Monat für

    Lebensmittel aus.4 Obwohl der Anteil des Lebensmittelkonsums an den Ausgaben der Rumänen

    über die letzten Jahre stetig gesunken ist, ist er in absoluten Zahlen von Jahr zu Jahr gestiegen.

    Beachtenswert ist auch die sinkende Selbstversorgung von 79 Euro/ Monat (2007), auf 75Euro/

    Monat (2009).

    Wir gehen davon aus, dass die rumänische Bevölkerung von der Zahl her stagniert oder durch

    Auswanderung sogar zurückgeht. Mittelfristig müssen wir mit einer Überalterung rechnen, es sei

    denn, es wird aus anderen Erdregionen Einwanderungsströme geben. Somit ist mittelfristig keine

    Konsumsteigerung durch ein Wachstum der Bevölkerung zu erwarten. Jedoch liegt das

    Einkommen der rumänischen Bevölkerung noch deutlich unter dem EU Durchschnitt. Mittel- und

    langfristig wird mit einer Zunahme der Einkommen gerechnet, die in den nächsten 3 bis 7 Jahren

    hauptsächlich in den Konsum gehen werden.

    Der Lebensmittelhandel in Rumänien

    Auf der Verteilerseite gab es bis vor gut 15 Jahren nur kleine Geschäfte – „Tante Emma Läden“,

    die heute auch noch sehr verbreitet sind. Langsam werden diese aber durch die großen Super-

    und Hypermarktketten verdrängt. In Rumänien findet im modernen Handel noch kein so großer

    Verdrängungswettbewerb statt. Der moderne, organisierte Handel verfügt über einen Marktanteil

    von lediglich ca. 30%. Die nächste Abbildung zeigt das Verkaufsvolumen im Lebensmittelhandel im

    Jahr 2008.

    4 http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pk/2006/Erzeugung__Nahrungsmitteln/Statement__Hahlen,templateId=renderPrint.psml am 30.12.2010, 11:04

  • 32

    Abb. 14: Verkaufsvolumen im Lebensmittelhandel

    Discounter; 2%

    Andere; 10%Straßenverkauf & Märkte; 5%

    Hypermärkte; 4%

    Supermärkte; 16%

    Cash and Carry; 7% "Tante Emma Laden"; 56%

    Quelle: IGD Analysis, Romania Country Presentation 2008

    Die obige Abbildung zeigt das Einkaufsvolumen allgemein. Berücksichtigt man Umfragen, die im

    städtischen Raum stattgefunden haben, ist dieses Bild in ständiger Veränderung.

    In den letzten Jahren haben sich die von den Rumänen bevorzugten Einkaufsstellen verändert.

    Laut einer GfK-Umfrage hatte 2008 17% der Stadtbevölkerung Discounter als Hauptquelle für die

    Lebensmittelbeschaffung angegeben. Dieser Prozentsatz ist 2009 auf 22 gestiegen. Supermärkte

    wiederum sind in der gleichen Umfrage von 18% auf 12% gesunken. Traditionelle Geschäfte sind

    mit 17% der Nennungen konstant geblieben.

    Die Metro-Gruppe war der erste große ausländische Investor im rumänischen Retailmarkt. Heute

    nimmt die Zahl der großflächigen Märkte fast täglich zu. Metro deckt jedoch weiterhin 11% des

    Marktes für Konsumgüter ab. Eine Auflistung der Marktanteile im rumänischen Retail ist der

    nächsten Abbildung zu entnehmen.

  • 33

    Abb. 15 Marktanteile des rumänischen Retails

    Metro11%

    Andere61%

    Intermarche5%

    CBA1%

    Tengelmann1%

    Lidl&Schwarz3%

    Cora Louis Delhaize

    1%

    Auchan1%

    Delhaize5%

    Carrefour4%

    REWE7%

    Quelle: IGD Analysis, Romania Country Presentation 2008

    Eine Übersicht der wichtigsten Retailer, welche bereits in Rumänien tätig sind, ist der nächsten

    Tabelle zu entnehmen.

    Tabelle 8: Top Rumänische Retailer am 30. Juni 2010

    Hypermärkte Supermärkte Kette Eintritt Geschäfte Kette Eintritt Geschäfte Kaufland 2005 53 Mega Image 1995 49 Carrefour 2001 22 Billa 1999 49 Real 2006 25 Oncos 1991 29 Auchan 2006 7 Carrefour Expres 2001 27 Cora 2003 7 Unicarm 25 Angst 23 Discounter Annabella 1994 23 Kette Eintritt Geschäfte Penny Market 2002 105 Cash & Carry Plus Discount 2005 101 Kette Eintritt Geschäfte Profi 2001 70 Metro 1996 25 MiniMax 2000 31 Selgros 2001 18

    Quelle: Revista Piata Iulie 2010

  • 34

    Rumänien ist weiterhin ein wenig konzentrierter Markt im Vergleich zu den Nachbarstaaten, die

    Top 5 Lebensmittelretailer teilen sich lediglich 23,5% des Marktes. Laut einer Analyse der

    rumänischen Fachzeitschrift „Magazinul Progresiv“, befindet sich aber der rumänische

    Lebensmittelhandel in einem Polarisierungsprozess, welcher die Konsolidierung zweier

    Vertriebsschienen zur Folge hat: das Hypermarktformat und die Discount-Schiene. Die nächste

    Grafik zeigt die Marktkonzentrationen einiger Europäischer Länder im Vergleich auf.

    Abb. 16: Marktkonzentrationen im Vergleich (in %)

    Quelle: PlanetRetail in Metro Retail Compendium 2010/2011 s.60

    Die Top 5 Retailer in Rumänien 2009 gegliedert nach Umsatz sind:

    1. Metro Group (Metro Cash and Carry & Real Hypermarket), 2.135 Mio. €

    2. REWE Group (Selgros Cash and Carry, Billa, Penny Market), 1.386 Mio. €

    3. Carrefour, 1.036Mio. €

    4. Kaufland, 879 Mio. €

    5. Louis Delhaize Group (Cora, Profi), 448 Mio. €.

  • 35

    Sowohl die Kleinläden als auch die großen Player auf dem Retailmarkt werden von Importeuren

    oder Großhändlern beliefert.

    Die Entwicklung des rumänischen Retails ist aus der folgenden Abbildung zu beobachten

    Abb. 17 Entwicklung der Retailverkäufe in der Zeitspanne 2006-2009

    Mittleres jährliches Wachstum in %

    Quelle: FERI in Metro Retail Compendium 2010/2011 s.54

    Der Gesamtvolumen des Rumänischen Retails betrug 2010 ca. 8,8 Mrd. Euro (ohne Ust.).

  • 36

    Fachmessen

    AGRARIA

    Fachmesse für Landwirtschaft, Lebensmittel- und Verpackungsindustrie

    5-9 Mai 2010, Cluj-Napoca

    Ansprechpartner: Frau Corina Mares

    Tel: +40 21 317.12.25

    Fax: +40 21 319.63.71

    E-mail: [email protected]

    Web: www.agraria.info.ro

    AGROMALIM

    Fachmesse für Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie und Komplementärdienstleistungen

    10-13 September 2009, Arad

    Ansprechpartner: Herr Cimi Enache

    Tel: +40 257 216.520

    Fax: +40 216.521

    E-mail: [email protected]

    Web: www.agromalim.ro

    EXPODRINK

    Fachmesse für Getränke

    Bukarest, 2010

    Ansprechpartner: Frau Rodica Arsene

    Tel: +40 21 207.70.00, ext. 1108

    Fax: +40 21 207.70.70

    E-mail: [email protected]

    Web: www. expodrink.ro

  • 37

    INDAGRA Farm

    Fachmesse für Landwirtschaft und Tierhaltung

    14-18 Oktober , 2009, Bukarest

    Ansprechpartner: Frau Manuela Drugan

    Tel: +40 21 2077000

    Fax: +40 21 2077070

    E-mail: [email protected]

    Web: www.indagra-farm.ro

    INDAGRA Food &Drink

    Fachmesse für Getränke und Lebensmittel

    20-23 mai , 2009, Bukarest

    Ansprechpartner: Frau Manuela Drugan

    Tel: +40 21 2077000

    Fax: +40 21 2077070

    E-mail: [email protected]

    Web: www.indagra-food.ro

    TIBCO

    Fachmesse für Konsumgüter

    03.-07. Juni 2009, Bukarest

    Ansprechpartner: Herr Doru Matei

    Tel: +40.21.207.70.00 / ext. 1256

    Fax: +40.21.207.70.70

    E-mail: [email protected]

    Web: www.tibco.ro

  • 38

    Bewertung

    Wie im Teil I gezeigt, hat Rumänien ein großes Agrarpotenzial, eines der größten in Osteuropa.

    Dieses ist bis heute nur zu ca. 60 – 70% genutzt. Die Subventionszahlungen aus dem

    Europäischen Landwirtschaftsfond werden ihre Wirkungen mittelfristig zeigen, dennoch bleibt für

    Rumänien die Entwicklung der Landwirtschaft als große Herauforderung bestehen.

    Es gilt, ein Umfeld für die Entwicklung von wettbewerbsfähigen Betrieben zu schaffen, aber auch

    neue Beschäftigungsmöglichkeiten in ländlichen Gebieten zu erwirken. Hierzu gehören nicht nur

    funktionierende Bodenmärkte, Einkaufs- und Absatzmärkte, sondern auch ein angepasstes

    Agrarkreditwesen und eine praxisorientierte Aus- und Weiterbildung. Insbesondere im Bereich der

    Berufsausbildung unterhalb der universitären Ausbildung sind Schwächen zu beseitigen, denn

    diese haben eine direkte Auswirkung auf das Angebot von fachlich ausreichend qualifizierten und

    für die Praxis tauglichen Arbeitskräften.

    Im Bereich Lebensmittelverarbeitung empfiehlt die AHK Rumänien, die Chancen des Landes

    sowohl in der Beschaffung als auch auf dem Absatzmarkt zu nutzen und die Vorteile Rumäniens

    als Investitionsstandort nicht zu übersehen.

    Die Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse wird mittelfristig zunehmen. Immer mehr

    rumänische Lebensmittelproduzenten bieten qualitativ hochwertige Waren zu wettbewerbsfähigen

    Preisen auf dem internationalen Markt an. Infolge der Anpassung lokaler Produzenten an die EU-

    Produktionsstandards können Sie sowohl gängige Produkte als auch ausgewählte Spezialitäten

    sorgenfrei aus Rumänien beschaffen.

    Mittelfristig ist auf dem rumänischen Markt auch mit einem Konsumwachstum zu rechnen.

    Wenngleich nicht mit einem Bevölkerungswachstum zu rechnen ist, so werden die Einkommen der

    rumänischen Bevölkerung steigen und sich langfristig an den EU Durchschnitt annähern. In den

    nächsten 3 bis 7 Jahren wird mit einer Zunahme der Einkommen gerechnet, die sich positiv auf das

    Konsumverhalten auswirken wird. Es wird eine Steigerung des pro Kopf-Verbrauchs insbesondere

    bei Produkten tierischer Herkunft wie Milch und Fleisch erwartet. Bei der Entwicklung von

    Verkaufsflächen im Handel ist eine Verdoppelung bis Verdreifachung wahrscheinlich.

    In Rumänien wird die Produktion von landwirtschaftlichen Produkten deutlich zunehmen, ebenso

    die Produktion von Lebensmitteln. Wer noch nicht im rumänischen Markt vertreten ist, sollte

    möglichst bald einsteigen, denn der Wettbewerb nimmt täglich zu.

  • 39

    Kontakt

    Deutsch-Rumänische Industrie- und Handelskammer (DRAHK)

    Str. Clucerului 35, et. 2

    011363 Bucureşti

    România

    Tel.: +40 21 207 91 44

    Fax: +40 21 223 15 38 /

    E-Mail: [email protected]

    Internet: www.ahkrumaenien.ro

    Verantwortlich:

    Ruxandra Dumitrescu

    Leiterin der Abteilung Marktberatung

    Verfasser:

    Roxana Clodniţchi

    Haftungsfreistellung Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ist für den Inhalt der

    Studie nicht verantwortlich. Es werden ausschließlich Meinungen und Auffassungen des Verfassers

    wiedergegeben.

    Diese Zielgruppenanalyse wurde mit bestem Wissen und Gewissen erstellt. Es kann dennoch

    keine Gewähr für etwaige Konsequenzen von Entscheidungen gegeben werden, welche auf

    Grundlage dieser Studie getroffen wurden.