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Marktprofi Kompakt Slowakei 2011 Marktanalyse und interkulturelles Know-how von den ÖW Marktexperten für die heimische Tourismuswirtschaft.

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Marktprofi Kompakt Slowakei 2011 Marktanalyse und interkulturelles Know-how von den ÖW Marktexperten für die heimische Tourismuswirtschaft.

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Marktprofi Kompakt Slowakei 2011Marktanalyse und interkulturelles Know-how von den ÖW Marktexperten für die heimische Tourismuswirtschaft.

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1. Marktanalyse

EINWOHNER1

Derzeit hat die Slowakei ca. 5,4 Mio. Einwohner.

WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG2

Die Wirtschaftskrise in den Industrieländern Westeuropas, für die die slowakische Industrie fast ausschließlich produziert, macht der Slowakei zu schaffen. Die Industrie generiert 1/3 des Bruttoinlandsprodukts (BIP). 70 – 80% der Produktion gehen in den Export; allein auf die Automobilin-dustrie entfallen mehr als 1/3 aller Ausfuhren. Die geringere Nachfrage hat einen Domino-Effekt ausgelöst: Weniger Aufträge führten im besten Fall zu Kurzarbeit, vermehrt aber auch zu Kündigungen. Die Industrieproduktion und der Außenhandel sind im 1. Halbjahr 2009 eingebrochen und konnten sich erst im Laufe des Jahres erholen, liegen jedoch weit unter den Werten von 2008. 2010 soll die Wirtschaft bereits wieder um 2,6% wachsen – die weitere Entwicklung hängt jedoch v.a. vom Haupthandelspartner Deutsch-land ab.

• BIP 2009: US$ 115,7 Mrd.• BIP Wachstum 2009: -4,7 %• Inflation im Durchschnitt 2009: 1,6%• Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt 2009: 12,7%

HERKUNFTSREGIONEN3

Westslowakei, Bratislava und Umgebung

AUSLANDSREISEN4

Die Wirtschaftskrise hat 2009 zu einem Rückgang der Reisen von Slowaken ins Ausland um -4,4% geführt. 2008 war noch knapp über 1 Mio. Slowaken verreist, ein Jahr später lag die Zahl nur noch bei 0,98 Millionen. Auch bei den Ausgaben wurde 2009 der Gürtel enger geschnallt (-9,1% auf € 629 Mio.). Davor griffen die Slowaken um 10 – 17% pro Jahr tiefer in die Tasche, da die Kaufkraft durch das starke Wirtschaftswachstum beträchtlich stieg.

Mit neuem Wirtschaftswachstum ist zu erwarten, dass der Trend wie-derhin zu exotischeren aber dennoch erschwinglichen Reisezielen und All-Inclusive Hotels gehen wird.

Nicht betroffen war 2009 die Reisedestination Österreich, sicherlich auch deshalb, weil die Krise die Slowakei erst im Frühling 2009 erfass-te und die Slowaken vor allem im Winter nach Österreich reisen. Die Wintersaison 2008/2009 war daher nicht betroffen. Die Wachstums-zahlen slowakischer Touristen sind zwar nicht mehr zweistellig, aber noch immer positiv: 2009 reisten 123.164 slowakische Staatsbürger zu touristischen und Erholungszwecken nach Österreich, was ein Plus von 5,1% darstellt. Die Nächtigungen stiegen sogar um 9,1% auf 424.182 mit einer durschschnittlichen Aufenthaltsdauer von 3,4 Tagen.

REISEINTENSITÄT5

Die Urlaubsreiseintensität lag 2009 bei 35,1%.

REISESTRÖME6

Österreich hat eine führende Rolle als Winter-Urlaubsdestination. Kon-kurrenzländer sind das eigene Land, Italien und Frankreich. Im Sommer sind es neben Kroatien als Hauptdestination eher Mittelmeerländer, wie beispielsweise die Türkei, Griechenland und Tunesien mit „sun & beach“ Angeboten.

GEWINNER7

Zu den Gewinnern zählen außer Österreich noch Bulgarien, Türkei, Israel und Jordanien.

VERLIERER8

Zu den Verlierern zählt, neben den Fernreisen, Tschechien und Griechen-land.

WICHTIGSTE DESTINATIONEN IN EUROPA9

HR, CZ, BG, IT, HU

REISEMOTIVE & REISEVERHALTEN10

Wichtige Reisemotive stellen vor allem Erholung und Entspannung sowie die Natur bzw. das städtische Flair dar. Für einen Großteil der Slowaken ist es äußerst wichtig, den Urlaub sportlich aktiv zu gestalten (sowohl im Som-mer, als auch im Winter) und die Freizeit mit Familie und/oder Freunden verbringen zu können.Für die Slowaken ist in erster Linie das Preis-/Leistungsverhältnis von großer Relevanz. Von Individualreisenden werden vorwiegend höhere Ho-telkategorien (eventuell mit Wellnessmöglichkeiten), angenehme Familien-betriebe oder qualitative Appartements nachgefragt. Bei Skigebieten ist es wichtig, dass diese eine sehr gute Infrastruktur aufweisen. Für Gruppenreisende spielt der Preis der Unterkunft sowie der Verpflegung eine sehr große Rolle. Die Qualität muss aber trotzdem ein bestimmtes Niveau aufweisen können.

BUCHUNGSVERHALTEN11

Zur Freude der slowakischen Reiseveranstalter ändert sich das Verhalten der slowakischen Urlauber. Immer mehr buchen im Jänner und Februar ihre Sommerurlaube und von Oktober bis November ihre Winterurlaube.

Bei der Reiseentscheidung dominiert nach wie vor die persönliche Informa-tion durch Freunde und Verwandte, aber auch persönliche Informationen im Reisebüro oder durch Kataloge sind nach wie vor von großer Bedeutung. Ein weiterer Trend ist die Urlaubsauswahl durch das Internet. Einige Rei-sebüros (z. B. CK Bubo) bekommen bis zu 80% der Bestellungen über das Internet. Andere, wie zum Beispiel Koala Tour, bieten auf ihren Webseiten eine interaktive Kommunikation mit den Mitarbeitern des Reisebüros an.

Die Auslandsurlaubsreisen werden zu mehr als 60% über ein Reisebüro ab-gewickelt, im Jahr 2006 haben 485.881 Slowaken Urlaub über Reisebüros gebucht. Das Reisebüro stellt also nach wie vor den wichtigsten Reisever-mittler dar, nur eine Minderheit fährt ohne jegliche Buchung/Reservierung auf Urlaub.

REISEAUSGABEN12

Qualitative Leistungen werden gebucht, das Preis-Leistungs-Verhältnis ist am wichtigsten.

ZIELGRUPPEN-POTENTIAL13

Die Marktbearbeitung in den zentraleuropäischen Zukunftsmärkten orientiert sich an der Zielgruppe der Etablierten Postmateriellen. Dieses Leitmilieu entspricht in der Slowakei den Success-Orientated (meist unter 45 Jahre, dynamisch, emanzipiert, Status orientiert) sowie der Liberal Upper Class (unter 50 Jahren intellektuelle Elite, guter Lebensstandard) und dem Adapting Mainstream (30 – 50 Jahre, traditionell verwurzelt, besserer Lebensstandard, Familien).

Slowakei

2Marktprofi Kompakt 2011

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Slowakei

3Marktprofi Kompakt 2011

NÄ Sommer 2009 123.347 (-2,94%)NÄ Winter 2009/10 318.580 (+5,42%)

Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2009: 3,4 Nächtigungen

Unterkunftswahl nach Nächtigungen 2009

Bundesländerverteilungen nach Nächtigungen 2009

Unterkunftsart In %

5-/4-Sterne-Hotels 29,1

3-Sterne-Hotels 24,8

2-Sterne-/1-Stern-Hotels

12,4

Privatquartiere 4,2

Unterkunftsart In %

Camping 1,8

Bauernhöfe(privat u. Fewo)

5,4

Ferienwohnungen(n. auf Bauernhof)

19,1

Sonstiges 3,2

Bundesland In %

Burgenland 5,6

Kärnten 11,9

Niederösterreich 10,9

Oberösterreich 6,2

Salzburg 20,4

Bundesland In %

Steiermark 14

Tirol 17,8

Vorarlberg 1,3

Wien 12,1

Winter 2009/2010Nächti-gungen

Wien 14.584

Kaprun 11.286

Hermagor-Pressegger See

10.545

Bad Kleinkirchheim 9.674

Spital am Semmering 8.969

Summe Top 5 55.058

Nächtigungen gesamt

315.837

Anteil Top 5 17,43%

Sommer 2009Nächti-gungen

Wien 14.652

Salzburg 3.745

Spital am Semmering 2.768

Podersdorf am See 2.619

Neustift im Stubaital 2.518

Summe Top 5 26.302

Nächtigungen gesamt

118.513

Anteil Top 5 22,19%

Die beliebtesten Orte 2009

Wichtigste Reiseziele 2009:

Kroatien 299.318

Tschechien 299.278

Bulgarien 161.621

Österreich 117.183

Türkei 66.433

TOURISTISCHE ECKDATEN14

AN 2009 123.154 (+5,1%)NÄ 2009 424.182 (+9,1%)

2. Interkulturelles 1x1

DO´S UND DONT´S IM UMGANG MIT DEN SLOWAKISCHEN GÄSTEN (B2C) Do’s Informationsmaterial in der Landessprache ist enorm wichtig. Obwohl viele Slowaken hervorragend Deutsch oder Englisch sprechen, kommen ein Begrüßungsbrief oder Informationsunterlagen auf Slowakisch sehr gut an.

Gastfreundschaft und familiäre Stimmung sind von großer Bedeutung. Schon bei der Begrüßung können Sie slowakische Gäste emotional an sich binden. Bei der Nachbearbeitung werden kleine Gesten, wie eine Weih-nachtskarte oder ein Glückwunsch zum Geburtstag, sehr geschätzt.

Der slowakische Gast macht gerne Ausflüge, entdeckt gerne Sehenswür-digkeiten und sucht Ausflugsziele. Diesbezügliche Empfehlungen kommen sehr gut an.

Die Slowaken suchen oft Ferienhäuser, in denen die ganze Familie oder der Freundeskreis zusammen sind und sich gemeinsam unterhalten können.

Dont’sDie Slowakei ist ein eigenes Land, die Sprache ist mit der tschechischen nicht zu verwechseln. Falls Unterlagen für die Gäste vorbereitet werden, sollte man das beachten.

Der slowakische Gast ist kein Billigtourist und darf nicht als solcher behan-delt werden. Er hat für seinen Urlaub hart gearbeitet und möchte auf hohem Niveau umsorgt werden. Den Begriff „Osteuropa“ sollte man vermeiden, die Slowakei gehört zur EU.

PRAKTISCHE TIPPS FüR EINE ERFOLGREICHE ZUSAMMENARBEIT MIT DER REISEBRANCHE (B2B)

Für die Reisebranche ist es wichtig, marktgerechte Angebote zusammenzu-stellen. Pakete und attraktive Provisionen sind sehr gefragt. Gewünscht sind Kurzurlaube, nicht nur in der Zwischensaison. Für eine erfolgreiche Zusam-menarbeit und den Verkauf sind persönliche Kontakte mit den Anbietern wichtig, beispielsweise im Rahmen von Studienreisen. Sehr gefragt sind Regionen, die selten oder gar nicht in der Slowakei kommunizieren,

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Slowakei

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wie Oberösterreich, SalzburgerLand und Tirol. Incentivereisen sind ebenfalls sehr beliebt.

Reiseveranstalter sind am slowakischen Markt äußerst wichtige Multiplika-toren. Die Reiseveranstalter übernehmen eine wichtige Beratungsfunktion und sind beim Informationsfluss, sowie bei Buchungen von Urlaubsangebo-ten von großer Bedeutung.

Da persönliche Kontakte in der Slowakei sehr geschätzt werden, ist es sinnvoll, die Reiseveranstalter nach Österreich einzuladen. So haben kom-petente Personen die Möglichkeit, das Angebot persönlich zu erleben und kennenzulernen.

PRAKTISCHE TIPPS FüR DIE PR-ARBEIT (MEDIEN)

Für die Medien ist es wichtig, bezahlte Inserate zu bekommen. So sind die Medien eher bereit über Österreich zu berichten. Pressereisen und persön-liche Betreuung sind außerordentlich wichtig. Neue Destinationen sollen vorgestellt werden, diese bieten für die Reisejournalisten neue Inputs.

Den Medien kommt eine entscheidende Rolle bezüglich Image-Erweiterung, Stärkung des Bekanntheitsgrades, Kommunikation neuer Facetten und von den Stereotypen abweichenden Botschaften über Urlaub in Österreich zu.Persönliche Kontakte sind äußerst wichtig, die Medien brauchen Informatio-nen, Texte in Landessprache.

PRAKTISCHE TIPPS FüR DAS MARKETING IM MARKT (B2B & B2C)

Produkt: USPs mehr hervorheben. Wichtig in Bezug auf das Produkt ist vor allem, dass die Wünsche der slowakischen Gäste berücksichtigt werden. Das Angebot soll speziell auf diese zugeschnitten sein, nur so kann die Aufmerksamkeit der Interessenten gewonnen werden.

In Hinblick auf den Preis ist das Preis-Leistungs-Verhältnis von großer Bedeutung. Die Slowaken sind dazu bereit, für qualitativ hohe Leistungen auch einen entsprechenden Preis zu bezahlen, Aktionen sind aber trotzdem beliebt.

Als Vertriebskanäle spielen in erster Linie Reiseveranstalter eine wichtige Rolle, sowohl als Informationsquelle, als auch bei der Buchung von Reisen. Nicht zu vernachlässigen sind andere Buchungskanäle, wie Internet oder Direktbuchungen in Österreich.

Um das Produkt den Gästen näherzubringen ist es empfehlenswert, bei den wichtigsten Ferienmessen präsent zu sein, Inserate mit PR-Teil in themati-schen Beilagen oder Sonderheften zu schalten, gezielte Kommunikation mit den ausgewählten Zielgruppen in Special Interest Magazinen zu betreiben, in neuen außergewöhnlichen Medien aufzutreten und die Direktmarketing-instrumente aktiv zu verwenden. Als Ergänzung darf die Online Kommunika-tion nicht vergessen werden.

Quellenangaben 1 CIA, The World Factbook2 AWO-Wirtschaftsreport 2009, Bratislava/Wien 3 CIA, The World Factbook4 UNWTO5 UNWTO6 UNWTO7 UNWTO8 UNWTO9 UNWTO10 SACR, Statistical Office of the Slovak Republic11 SACR, Statistical Office of the Slovak Republic 12 SACR, Statistical Office of the Slovak Republic 13 SACR, Statistical Office of the Slovak Republic 14 Statistik Austria, www.tourmis.info

Wir beraten Sie gerne, wie Sie diesen Markt erfolgreich bearbeiten können.

Österreich WerbungSlowakei / Markt Manager: Borbala MerczTel.: +36 1 4133919Fax: +36 1 4133920E-Mail: [email protected]: www.austria.infoB2B: www.austriatourism.com