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Marktprofi Kompakt Türkei 2012 Marktanalyse und interkulturelles Know-how von den ÖW Marktexperten für die heimische Tourismuswirtschaft

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Marktprofi Kompakt Türkei 2012 Marktanalyse und interkulturelles Know-how von den ÖW Marktexperten für die heimische Tourismuswirtschaft

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Marktprofi Kompakt Türkei 2012Marktanalyse und interkulturelles Know-how von den ÖW Marktexperten für die heimische Tourismuswirtschaft

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1. Marktanalyse

EINWOHNER1

Bevölkerung 2010: 77,1 MillionenEntwicklung Bevölkerung (Veränderung 1990 vs. 2010): 38%

WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG2

2009 2010 2011(Prognose)

BIP-Entwicklung nominell 8,9% 4,5% 5,0%

BIP/Kopf je Einwohner nominell: € 11.886,00 (Prognose 2011)

2009 2010 2011(Prognose)

Inflationsrate 6,4% 6,8% 5%

2009 2010 2011(Prognose)

Arbeitslosenrate 12,3% 12% 11,7%

Das Jahr 2010 gehört aus wirtschaftlicher Perspektive zu den erfolg-reichsten in der jüngsten türkischen Geschichte. Mit einem Wirtschafts-wachstum von 8,9% gehört die Türkei zu den am schnellsten wachsenden OECD-Staaten. Das starke Wachstum ist unter anderem auf einen starken Konsumanstieg, angeregt durch niedrige Zinsen, auf einen Bauboom sowie auf den Anstieg der Exporte zurückzuführen. Mitverantwortlich ist aber auch der Bankensektor, der aufgrund von Strukturänderungen im Anschluss an die hausgemachte Wirtschaftskrise des Jahres 2001 auf einem festen Fun-dament steht und somit von der globalen Finanzkrise kaum betroffen war.

REISEINTENSITÄT3

Urlaubs-Reiseintensität 2010: 25%

Von der türkischen Gesamtbevölkerung hat nur rund ein Viertel die Möglich-keit, Urlaub zu machen. Der Großteil der Reisen (ca. 71%) wird bevorzugt im Inland und während der Sommerschulferien von Juli bis September durchgeführt, der Rest verteilt sich auf die religiösen Feiertage (Bayram), welche jedes Jahr auf ein anderes Datum fallen. Die Weihnachtsferien spielen im überwiegend moslemischen Land Türkei keine Rolle, jedoch besteht von Seiten des Einzelhandels und der Tourismusbetriebe ein Trend, die Neujahrsfeiertage in eine vergleichbare Position zu bringen.

AUSLANDSREISEN4

Auslandsreisen 2009 gesamt: 4,4 MillionenAuslandsreiseintensität 2009 gesamt: 7,8%

Im Vergleich zu westeuropäischen Ländern ist die Auslandsreisetätigkeit der Türken sehr gering, auch wenn sie in den letzten Jahren stetig zunimmt. Die Gründe liegen in der Attraktivität des Urlaubslandes Türkei selbst, im Preis und in der Notwendigkeit, für eine Vielzahl von Ländern ein Visum erwerben zu müssen. Bei den Auslandsreisen werden die an die Türkei angrenzenden Länder bevorzugt, gefolgt von west- und südeuropäischen Destinationen, welche aber nicht nur für Erholungsreisen, sondern für Verwandtenbesuche und Immigrationszwecke besucht werden. Bei den EU-Ländern sind Deutschland, Italien, Frankreich und Großbritannien die beliebtesten Destinationen, wobei Deutschland mit rund 2 Mio. Auslands- türken über die größte türkische Gemeinde im Ausland verfügt.

HERKUNFTSREGIONEN5

Eine Unterteilung der 12 türkischen Regionen in Reisetätigkeiten ist man-gels entsprechender Daten nicht möglich, generell lässt sich aber feststel-len, dass die Bewohner der größten Ballungszentren Istanbul, Ankara und Izmir die höchste Bereitschaft zu einer Reisetätigkeit im In- oder Ausland haben.

Die 12 Regionen gereiht nach Einwohnerzahlen:

Istanbul 10.018.735

Ägäische Region 8.938.781

Mittelmeerregion 8.706.005

Südostanatolien 6.608.619

Westliches Anatolien 6.443.236

Östliche Marmararegion 5.741.241

Westliche Schwarzmeerregion 4.895.744

Zentralanatolien 4.189.268

Zentralostanatolien 3.727.034

Östliche Schwarzmeerregion 3.131.546

Westliche Marmararegion 2.895.980

Nordostanatolien 2.507.738

GEWINNER6

1. SY

2. IT

3. HR

4. LB

5. CN

Laut UNWTO Factbook ist Syrien mit 382.000 Ankünften der Gewinner bei den türkischen Auslandsreisen 2009 (plus 32% im Vgl. zum Vj.). Von den EU-Ländern konnte Italien eine 20%ige Steigerung (2009: 166.487) bei türkischen Gästen verbuchen. Weitere Gewinner 2009 waren der Libanon (plus 39%) und Kroatien (plus 15%). Bei den Long-Haul-Destinationen verzeichnete China eine 7%ige Steigerung (2009: 64.362).

VERLIERER7

1. BG

2. UK

3. DE

4. US

5. EG

Großer Verlierer laut UNWTO Factbook war Bulgarien: Insgesamt wurden um 27% weniger Ankünfte gezählt (2009: 816.660). Auch Großbritannien (-25%), Deutschland (-9%) und Ägypten (-12%) hatten Einbußen hinzuneh-men.

Türkei

2Marktprofi Kompakt 2012

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Türkei

Marktprofi Kompakt 2012 3

WICHTIGSTE DESTINATIONEN IN EUROPA8

Top-10-Destinationen 2009

1. BG

2. GR

3. IT

4. DE

5. UK

6. AT

7. CZ

8. CH

9. BE

10. RO

Anmerkung: Frankreich und Ungarn zählen zu den TOP-10-Destinationen, wurden aber im UNWTO Factbook 2009 aufgrund fehlender statistischer Angaben dieser Länder nicht gelistet.

Top-10-Städte Europas 2009:

Prag, Wien, Amsterdam, Budapest, Berlin, München, Dubrovnik, Zürich, Hamburg, Kopenhagen

REISEVERHALTEN: URLAUBSMOTIVE & GENUTZTE INFORMATIONSQUELLEN & URLAUBSAKTIVITÄTEN (URLAUB IN ÖSTERREICH)9

• Urlaubsmotive bei Auslandsreisen: Geschäftliche Gründe (37%), Verwandtenbesuche (23%) und Erholung (17%); rund 50% der Reisenden in europäische Länder bevorzugen Städtereisen.

• Informationsquellen: Der Großteil der Informationsbeschaffung erfolgt mittels Anzeigen in lokalen und internationalen Zeitungen (rund 35%), aber auch moderne Informationsträger wie Internet und E-Mail werden mit 27% bereits häufig genutzt.

• Urlaubsaktivitäten: - Geschäftsreisen (Messen, Meetings, Incentives) - Städte- und Kulturreisen (auch Rundreisen) - Wellness/Erholung - Shopping-Reisen - Wintersport

REISEAUSGABEN (URLAUB IN ÖSTERREICH)10

Reiseausgaben pro Kopf und Tag: € 115,00

Türkische Reisende gaben für ihre Auslandsreisen 2009 durchschnittlich rund 986 € aus. Das entspricht einer Reiseausgabe von 115 € pro Tag im Ausland. Diese Angaben enthalten sowohl die Kosten der Hin- und Rückrei-se als auch alle weiteren Ausgaben, die vor Reiseantritt zu Hause oder am Zielort getätigt wurden.

BUCHUNGSVERHALTEN11

• Aufgrund der Visumspflicht erfolgen die meisten Buchungen entgegen dem internationalen Trend bereits einen Monat oder länger vor Abreise.

• Bezahlung mit Kreditkarte wird bevorzugt.• Informationen darüber, ob Buchungen über Vermittler wie Reisebüros,

Reiseveranstalter bzw. Tourismusämter oder direkt beim Dienstleistungs-anbieter wie Hotels oder Fluglinien gebucht werden, sind leider nicht erhältlich.

ZIELGRUPPEN-POTENZIAL12

Auslandsreisen werden vorwiegend durch die einkommens-stärkere Bevöl-kerungsschicht getätigt. Für rund 60% der Reisenden stehen geschäftliche Gründe oder Verwandtenbesuche im Vordergrund. Die Hälfte der Auslands-urlauber sind Paare, rund 20% der Auslandsreisenden sind selbständig tätig, die Gruppe der Angestellten ist mit einem Anteil von 22,5% vertreten. Türkische Gäste sind auf Prestige bedacht und besichtigen gerne Sehens-würdigkeiten, „die man gesehen haben muss“.

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Türkei

Marktprofi Kompakt 2012 4

TOURISTISCHE ECKDATEN13

AN 2010 53.069 (34,9% zu 2009)NÄ 2010 137.912 (29,7% zu 2009)

Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2010: 2,6 Nächtigungen

Saisonverteilung:NÄ Winter 2010/11 88.730 (37,3% zu 2009/2010)NÄ Sommer 2010 62.803 (17,6% zu 2009)14 Durchschnittliche jährliche Wachstumsrate 2005/2010

AN 2005/2010+/- in % pa

NÄ 2005/2010+/- in % pa

Türkei 14,1 10,7

Ausland gesamt 2,0 0,5

Unterkunftswahl nach Nächtigungen 2010

Unterkunftsart In %

5-/4-Sterne-Hotels 60,7

3-Sterne-Hotels 23,7

2-Sterne-/1-Stern-Hotels

6,8

Privatquartiere 1,3

Bundesländerverteilungen nach Nächtigungen 201015

Unterkunftsart In %

Camping 0,2

Bauernhöfe(privat u. Fewo)

0,3

Ferienwohnungen(n. auf Bauernhof)

2,2

Sonstige 4,8

Bundesland In %

Steiermark 4,0

Tirol 13,2

Vorarlberg 5,8

Wien 57,1

Winter 2010/2011Nächti-gungen

Wien 44.354

Lech 6.821

Zell am See 3.770

Kitzbühel 2.781

Salzburg 2.342

Summe Top-5 60.068

Nächtigungen gesamt

88.730

Anteil Top-5 67,70%

Sommer 2010Nächti-gungen

Wien 40.650

Salzburg 2.753

Bad Tatzmannsdorf 1.586

Graz 1.226

Innsbruck 1.158

Summe Top-5 47.374

Nächtigungen gesamt

62.803

Anteil Top-5 75%

Die beliebtesten Orte 201016

Bundesland In %

Burgenland 1,4

Kärnten 1,9

Niederösterreich 4,0

Oberösterreich 2,8

Salzburg 9,8

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Türkei

5Marktprofi Kompakt 2012

DOS UND DON’TS IM UMGANG MIT TÜRKISCHEN GÄSTEN (B2C)

• Türkische Gäste legen Wert auf Höflichkeit und eine freundliche Begrü-ßung.

• Türkische Gäste erwarten sich Flexibilität z. B. beim Zimmerservice oder bei Spezialwünschen.

• Im Restaurant sollte ein Glas Leitungswasser gerne serviert und das Brot nicht verrechnet werden. Besser ist es, dieses in den Menüpreis einzukalkulieren.

• Türkische Gäste sind es gewöhnt, spät am Morgen zu frühstücken und ebenso spät zu essen (Essenszeiten nicht begrenzen).

• In der Türkei ist es üblich, auch kleinste Beträge mit der Kreditkarte zu bezahlen.

•Hinweise auf einen früheren Besuch in der Türkei sowie die Kenntnis einiger türkischer Ausdrücke werden mit Freude vermerkt.

• Anspielungen auf alte österreichisch-türkische Gemeinsamkeiten, wie z. B. Kaffee oder Kipferl, werden gerne gesehen, allzu kritische Be-merkungen zur Religion und Tagespolitik (Armenien, Zypern, kurdische Minderheit) stoßen zumeist auf Unverständnis.

PRAKTISCHE TIPPS FÜR EINE ERFOLGREICHE ZUSAMMENARBEIT MIT DER REISEBRANCHE (B2B)

•Da die Szene der türkischen Reiseveranstalter, die für eine Zusammen-arbeit in Frage kommen, klein und überschaubar ist, ist der persönliche Kontakt immer Basis für eine gute Zusammenarbeit. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Mitarbeiterfluktuation gerade in der Reisebranche sehr groß ist.

•Man schätzt langfristige, aber flexible Geschäftsbeziehungen.• Von der Vielzahl von Reisebüros, die am Markt sind, sind nur wenige

finanziell stark. Es gilt daher, eine gewisse Vorsicht walten zu lassen und bei Geschäftspartnern, mit denen man noch keine Erfahrung hat, auf gesicherte Zahlung zu achten.

•Österreichische Reiseangebote sollen neben den traditionellen Besichti-gungen von Sehenswürdigkeiten auf jeden Fall genug Zeit für Shopping einplanen.

•Man erwartet sich vor Ort eine entsprechende Betreuung, die vorzugs-weise türkischsprachig sein soll.

PRAKTISCHE TIPPS FÜR DIE PR-ARBEIT (MEDIEN)

• Es gibt kaum PR-Arbeit seitens ausländischer Veranstalter oder Tou-rismusorganisationen, sodass man durchaus auf Interesse stößt, wenn entsprechend interessante Aktivitäten gesetzt werden. Dazu zählen in erster Linie Pressekonferenzen/Pressemittagessen und Journalistenein-ladungen.

• Presseunterlagen sollen immer auf Türkisch verfasst sein, ebenso soll bei Journalisteneinladungen sichergestellt sein, dass eine türkischsprachige Betreuung vor Ort gegeben ist.

• Zuvorkommende Behandlung und das Eingehen auf individuelle Wünsche sollten selbstverständlich sein.

• Bei Geschäftsreisen werden offizielle Termine geschätzt, womit türkische Geschäftsleute und Beamte eine gewisse Wertschätzung verbinden.

PRAKTISCHE TIPPS FÜR DAS MARKETING IM MARKT (B2B & B2C)

•Der Verkauf von Reiseangeboten erfolgt überwiegend durch Reiseveran-stalter und Reisebüros. Für die Präsentation Ihres Unternehmens eignen sich am besten Broschüren (auf Türkisch).

•Mehrere führende Tageszeitungen publizieren Sonderbeilagen für Ur-laubsreisen, welche sich für Werbeeinschaltungen eignen. Hier empfiehlt es sich, mit einem türkischen Reisebüropartner mit „bona fide“-Status zusammenzuarbeiten und diesen bei der Einschaltung anzuführen.

• Eine weitere Möglichkeit wäre, sich mit Ihrem Angebot bei einer Wer-beeinschaltung eines Reiseveranstalters „anzuhängen“. ETS, einer der größten türkischen Reiseveranstalter mit Österreich-Programm, investiert jährlich den Großteil seines Werbemittelbudgets in Anzeigenbeilagen zu Tageszeitungen.

•Der Tourist aus der Türkei schätzt zwar ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, legt jedoch gerade bei der Unterkunft Wert auf Standard und Qualität.

Quellenangaben1 Quelle: Wirtschaftsprofil Türkei, Jänner 2011, http://wko.at/statistik/eu/ wp-tuerkei.pdf2 Quelle: AWO Wirtschaftsreport Türkei 2010, AußenwirtschaftsCenter Ankara, Wirtschaftsprofil Türkei, Jänner 2011, http://wko.at/statistik/eu/ wp-tuerkei.pdf3 Quelle: Euromonitor4 Quelle: World Travel Monitor 20095 Quelle: Basismarktrecherche Türkei 2009, AußenwirtschaftsCenter Ankara6 Quelle: UNWTO Factbook 2009, Daten 2010 noch nicht verfügbar7 Quelle: UNWTO Factbook 2009, Daten 2010 noch nicht verfügbar8 Quelle: UNWTO Factbook 2009, Daten 2010 noch nicht verfügbar9 Quelle: TÜRSAB10 Quelle: World Travel Monitor 200911 Quelle: TÜRSAB12 Quelle: TÜRSAB13 Quelle: Statistik Austria, Länderblatt Türkei 201014 Quelle: Statistik Austria, Saisonverteilung 2010/201115 Quelle: Statistik Austria, Bundesländerverteilungen nach Nächtigungen 201016 Quelle: Statistik Austria, Ortereihung nach Nächtigungen 2010/2011

2. Interkulturelles 1x1

Wir beraten Sie gerne, wie Sie diesen Markt erfolgreich bearbeiten können.

Österreich WerbungTürkei/Region Manager: Fritz BauerTel.: +39 02 467519 10Fax: +39 02 43990176E-Mail: [email protected]: www.austria.infoB2B: www.austriatourism.com

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Türkei

6Marktprofi Kompakt 2012

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