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Marktversagen: Monopol, Oligopol, Externalitäten und öffentliche Güter 2 Was wird auf dem Markt entschieden? Welcher Preis pro Wohnung gezahlt wird. Wie viele Wohnungen vermietet werden. Wer die Wohnungen mieten kann. Alle die bereit sind mindestens 1900 Fr. zu bezahlen, können eine Wohnung mieten. Angebot Nachfrage Preis pro 2-Zimmer Wohnung Anzahl 2-Zimmer Wohnungen 1‘900 8970

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1

Marktversagen:

Monopol, Oligopol,

Externalitäten und öffentliche Güter

2

Was wird auf dem Markt entschieden?

Welcher Preis proWohnung gezahlt wird.

Wie viele Wohnungenvermietet werden.

Wer die Wohnungenmieten kann.

Alle die bereit sind mindestens 1900 Fr. zubezahlen, können eine Wohnung mieten.

Angebot

Nachfrage

Preis pro2-ZimmerWohnung

Anzahl 2-Zimmer Wohnungen

1‘900

8970

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3

Wieso ist der Markt gut?

Das freie und eigennützige Verhalten derKonsumenten und Unternehmen steuert die Wirtschaft.Dank dieser dezentralen Organisation passt sich dieWirtschaft flexibel an neue Ereignisse, Produkte undTechnologien an (Marktmechanismen führen zu neuemGleichgewicht).Paretooptimale Allokation der Ressourcen.

4

Kriterium der Paretooptimalität

Menge

Angebot

Nachfrage

Preis

Eine Situation ist dann paretooptimal, wenn keinWirtschaftssubjekt besser gestellt werden kann, ohneein anderes schlechter zu stellen.

Konsumentenrente = Zahlungsbereitschaft- Ausgaben

Produzentenrente = Gewinn+ Fixkosten

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5

Das Monopol

Ein Monopolist ist der einzige Anbieter einer Ware aufdem Markt.Der Monopolist verfügt also über Marktmacht - erkann sich einen Punkt auf der Nachfragekurveaussuchen.Der Monopolist kann entweder den Preis oder dieMenge festlegen.

6

Wie Monopole entstehen (1)

alleinige Kontrolle über ProduktionsfaktorenRessourcen (Mineralwasser- und Erdölquellen,Diamanten)bestehende Netze (Bahn, Strom, Telefon, Wasser,private Autobahn)persönliche Fähigkeiten (Sportler, Schauspieler,Musiker)

staatliche und private LizenzenTV & Radio, Taxis, GastwirteZünfte, Berufsverbände (Ärzte, Juristen)Autoimporteure

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7

Wie Monopole entstehen (2)

Patentegeistiges Eigentum

langfristig konstante oder sinkender GrenzkostenSkalenerträge und andere Grössenvorteile

Eintrittsschrankensunk costsÜberkapazität als Abschreckung

ProduktdifferenzierungWerbungDesignMarke (Versace, BMW, Freitag-Tasche, Emmentaler)

8

Beispiel: Zu welchem Preis soll Microsoft dieWindows Software verkaufen?

Wenn ein Monopol einen Preisfestsetzt, bestimmt es gleichzeitig denUmsatz.

Bei einer Preissenkungsteigt der Ertrag, weildie Menge steigtsinkt der Ertrag, weil diegesamte Produktion zumniedrigeren Preis verkauftwerden muss.

Preis

Windows Software (pro Monat)

Marktnachfrage = Nachfrage des Monopols

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9

Preis mal Menge = Umsatz

solange nimmt pxx zu

wenn nimmt pxx ab

ε x px, < -1ε x px, > -1

Die Preiselastizität gibt uns diese Information!

0

200

400

600

0 10 20 30 40Menge

Prei

s m

al M

enge

0

10

20

30

40

50

60

0 10 20 30 40Menge

Prei

s

εx px, = - unendlich

ε x px, = - 1

ε x px, = 0

10

Gewinnmaximierung des Monopols

Wie bei vollkommener Konkurrenz gilt:Solange die letzte Einheit den Gesamtertrag um mehrals ihre Kosten erhöht, lohnt es sich, diese Einheit zuproduzieren.

Gewinn ist maximal, wenn Grenzertrag = Grenzkosten

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11

Grenzertrag = Steigerung des Gesamtertrags durcheine zusätzlich verkaufte Einheit

Grenzertrag =∆ Ertrag∆ Menge

0

10

20

30

40

50

0 5 10 15 20

Preis

Windows SW (pro Monat, in 1000)

Ertrag Grenz-ertrag

047 4786 39

120147168181188189183170151125

9253

8

34272014

71

-6-13-19-26-33-39-46

Menge Preis

0123456789

101112131415

50474340373430272420171410

741

NachfrageGrenzertrag

12

0

10

20

30

40

50

0 5 10 15 20Windows SW (pro Monat, in 1000)

NachfrageGrenzertrag

Preis

Gewinnmaximierung eines Monopolisten

Grenzkosten

Grenzertrag = Grenzkosten

Deshalb wird dieseMenge angeboten ...

... und zu diesem Preiswird verkauft.

35

4.7

Hier sind dieGrenzkosten gleichdem Grenzertrag.

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Gewinn = Preis mal Menge - Gesamtkosten

max. G(x) = Pxx - K(x)x

____dG(x) dx

____dPxxdx

- ____dK(x)dx

= 0= ____dPxxdx

= ____dK(x)dx

= a + 2bx____dPxxdx

Px = a + bx

Pxx = (a+bx) x = ax + bx2

Bei linearen Nachfragekurven hatdie Grenzertragskurve die doppelteSteigung der Nachfragekurve.

Grenzertrag = Grenzkosten

Gewinnmaximierung eines Monopolisten:Formelle Herleitung

14

Wohlfahrtsanalyse des Monopols

„normaler“ Gewinn

Monopolgewinn

Konsumentenrente

0

10

20

30

40

50

0 5 10 15 20Windows SW (pro Monat, in 1000)

NachfrageGrenzertrag

Preis

Grenzkosten

35

4.7

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Wie gross ist der Wohlfahrtsverlust ?

„normaler“ Gewinn

Wohlfahrtsverlust gegenübervollkommener Konkurrenz

Monopolgewinn

Preis bei vollkommenerKonkurrenz

Menge bei vollkommenerKonkurrenz

Konsumentenrente

0

10

20

30

40

50

0 5 10 15 20Windows SW (pro Monat, in 1000)

NachfrageGrenzertrag

Preis

Grenzkosten

35

4.7

16

Wie gross ist der Wohlfahrtsverlust ?

Preis für Konsu-menten steigt

0

10

20

30

40

50

0 5 10 15 20Windows SW (pro Monat, in 1000)

NachfrageGrenzertrag

Preis

Grenzkosten

35

4.7

Produktion undKonsum sinken

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17

Wie gross ist der Wohlfahrtsverlust ?

der Kuchenwird kleiner

und er wirdumverteilt

18

Natürliche Monopole

In manchen Situationen ist ein Monopol abergerechtfertigt.

Wenn die Produktion bei Preis = Grenzkosten zuVerlusten führt, da Preis < Durchschnittskosten.

Zum Beispiel bei öffentlichen Versorgungs-unternehmen mit hohen Fixkosten und niedrigenGrenzkosten (Telefonnetze, Stromversorgungs-netze usw.).

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Natürliche Monopole

0

10

20

30

40

50

0 5 10 15 20

Prei

s

Windows SW (pro Monat, in 1000)

Nachfrage

Grenzkosten

Durchschnitts-kosten

Wenn die Grenzkosten die Nachfragekurve unter derDurchschnittskostenkurve schneiden, kann ein Monopolgerechtfertigt sein.

Verlust

Hier würde keinUnternehmen anbieten.

20

0

10

20

30

40

50

0 5 10 15 20

Prei

s

Windows SW (pro Monat, in 1000)

Grenzkosten

Grenzertrag

Durchschnitts-kosten

Natürliche Monopole

Nachfrage

Gewinn

Das Monopol würde dieseMenge anbieten

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21

0

10

20

30

40

50

0 5 10 15 20

Prei

s

Windows SW (pro Monat, in 1000)

Grenzertrag

Grenzkosten

Durchschnitts-kosten

Natürliche Monopole

Nachfrage

Hier werden die Kostendurch den Ertrag gerade

gedeckt.

Eine Regulierungs-behörde würde dem

Monopol diesen Preisaufzwingen.

22

In der realen Wirtschaft befinden sich die Märktezwischen den Extremen vollständige Konkurrenzund Monopol.

Die Unternehmen konkurrieren über:Entwicklung neuer Produkte und Differenzierungder bestehenden (Automodelle)Anwendung und Entwicklung verschiedenerProduktionstechniken

Viele Märke sind über Zulassungsbewilligungen(Ärzte), Subventionen (Landwirte), Zölle usw. reguliert

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Oligopole

Einige wenige Anbieter verkaufen ein gleiches Produkt.

Bei Oligopolen ist die Interaktion zwischen deneinzelnen Konkurrenten von zentraler Bedeutung.Jeder Anbieter muss bei seinen Entscheidungen dieReaktionen der anderen Anbieter voraussehen.

24

Migros39%

Coop34%

Denner5%

Primo/visavis5%

andere17%

Beispiel Oligopol:Lebensmitteldetailhandel nach Umsätzen 2001

Quelle: Schweiz. Marketing Forum - Detailhandel Schweiz 2002/03

Migros + Coop = 73%

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Gefangenendilemma: Die Tat gestehen oder nicht oder nicht?

Soll ich gestehen?JANEIN

Wird meinKomplizegestehen?

JA

NEIN

2 MonateGefängnis

2 Monate Gefängnis

nach 2 Tagen frei

nach 2 Tagen frei

sofort frei

3 Monate Gefängnis

3 Monate Gefängnis

sofort frei

Strafe für meinenKomplizen

meine Strafe

26

Preise senken - JA oder NEIN

MigrosJANEIN

COOPJA

NEIN

Wenn beide die Preise senken,machen beide keinen Gewinn!

00

100100

150 - 50

- 50150

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Preise senken - JA oder NEIN

Migros

COOPJA

JANEIN

NEIN

00

Ein Verzicht auf Preiswettbewerbwäre die beste Lösung für beide

100100

150 - 50

- 50150

Es lohnt sich einPreiskartell zu bilden

28

Aber wenn ...

Ein kleinerer Wettbewerber (z.B. Denner, Aldi) eineaggressive Preisstrategie verfolgt,und die Haushalte die Möglichkeit haben bei diesemWettbewerber einzukaufen (Lebensmittelgeschäfte imEinkaufsgebiet),sind auch Migros und Coop gezwungen, denPreiswettbewerb zu intensivieren.

Auch bei wenigen Anbietern kann der Marktpreis demGleichgewichtspreis des vollkommenen Wettbewerbssehr nahe kommen.

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Externalitäten

“Ein externer Effekt ist die Auswirkung ökonomischenHandelns auf die Wohlfahrt eines unbeteiligten Dritten,für die niemand bezahlt oder niemand einen Ausgleicherhält.” (Mankiw, S. 221)

positive Externalitätwenn jemand etwas erhält, ohne dafür zahlen zu müssen

negative Externalitätwenn jemand geschädigt wird, ohne dafür kompensiert zuwerdensoziale Kosten ∫ bezahlte Kosten

0 2 4 6 8 10 12 140

2

4

6

8

10

12

14

PAlkohol

Alkohol

Marktoptimum

Beispiel: Alkoholkonsum(negative Konsumexternalität)

Nachfrage AngebotGrenznutzen desAlkoholkonsums

Grenzkosten derAlkoholproduktion

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soziale Kosten

Aber: die sozialen Kosten desAlkoholkonsums (Unfälle,Gesundheit ...) werden nichtdargestellt.

weil die negativen Nutzenvon den positivenabgezogen werden,weil die Alkoholtrinkerweniger konsumierenwürden, wenn sieGeschädigten kom-pensieren müssten.

sozialeNachfrage

Beispiel: Alkoholkonsum

Nachfrage Angebot

5

3soziales Optimum

Die soziale Nachfragekurveliegt tiefer,

0 2 4 6 8 10 12 140

2

4

6

8

10

12

14

PAlkohol

Alkohol

Marktoptimum

32

Beispiel: Grundlagenforschung(positive Produktionsexternalität)

Bergbauunternehmenerforschen Gesteine und

entdecken“die Erde ist rund”.

Diese Entdeckung hatAuswirkungen auf andere

Industrien.Grundlagenforschung Geologie

0

2

4

6

8

10

12

14

0 2 4 6 8 10 12 14

PForschung

Grenznutzen desWissenskonsums

Grenzkosten derWissensproduktion

Nachfrage Angebot

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Grenzkosten in anderenIndustrien werden durchEntdeckung verringert,ohne dass diese dafür

zahlen müssten.

0

2

4

6

8

10

12

14

0 2 4 6 8 10 12 14

PForschung

Transportkosten sinkendank der Entdeckung “die

Erde ist rund”.

Grundlagenforschung Geologie

Beispiel: Grundlagenforschung(positive Produktionsexternalität)

Nachfrage Angebot

34

Beispiel: Grundlagenforschung(positive Produktionsexternalität)

0

2

4

6

8

10

12

14

0 2 4 6 8 10 12 14

PForschung

Grundlagenforschung Geologie

Wenn wir die positivenExternalitäten berücksich-tigen, sollte mehr Wissen alsim Marktoptimum produziertwerden.

sozialesAngebot

MarktoptimumSozialesOptimum

SozialerWohlfahrtsgewinn

Nachfrage Angebot

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0

2

4

6

8

10

12

14

0 2 4 6 8 10 12 14

PL-Transport

Lastwagentransport Mrd.t/km

Soziale Kosten

0

2

4

0 2 4 6 8 10 12 14Lastwagentransport Mrd.t/km

Beispiel:Lastwagentransport(negative Produktions-externalität)

Negative Externalitäten:Abgase, Lärm,Verkehrsstau, Unfälle ...

Nachfrage

Angebot

36

Beispiel:Lastwagentransport(negative Produktions-externalität)

0

2

4

6

8

10

12

14

0 2 4 6 8 10 12 14Lastwagentransport Mrd.t/km

Soziale Kosten

0

2

4

0 2 4 6 8 10 12 14Lastwagentransport Mrd.t/km

PL-Transport

Entschädigung durchTransfer Steuereinnahmen

Angebot bei Steuer

3

3

Nachfrage

Angebot

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Beispiel:Lastwagentransport(negative Produktions-externalität)

0

2

4

6

8

10

12

14

0 2 4 6 8 10 12 14Lastwagentransport Mrd.t/km

Soziale Kosten

0

2

4

0 2 4 6 8 10 12 14Lastwagentransport Mrd.t/km

PL-Transport

Die Lastwagen produzierenweniger Abgase und dieTransportunternehmer zahleneinen Preis dafür. 3

Marktoptimum

Angebot bei Steuer

Gesellschaftliche Grenznutzen= Private Grenzkosten

Nachfrage

Angebot

3

3

InternalisierungsgewinnInternalisierungsgewinn

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Öffentliche Güter

Güter von deren Konsum niemand ausgeschlossenwerden kann und bei denen keine Rivalität imKonsum besteht.

Problem: Solche Güter werden von privatenAnbietern unter Wettbewerbsbedingungenmöglicherweise nicht produziert.

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Wieso führen öffentliche Güter zu einem Marktversagen?

Einzelne Konsumenten können das öffentliche Gutkonsumieren ohne etwas dafür zu bezahlen.

Es ist technisch nicht möglich (oder zu teuer) Nicht-Zahlende vom Konsum auszuschliessen.Sie sind “Trittbrettfahrer”.

40

Beispiel: Bau einer Strasse zu 2 Häusern1 2

Hausbesitzer 1 und 2verfügen je über 500 Fr.

PStrasse

Hausbesitzer 1 und 2sind jeweils für sichbereit, 300 für dieStrasse zu zahlen. 0

200

400

600

Reservationspreis 1Reservationspreis 2

Kosten einerStrasse ist 400 Fr.

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zur Verfügung: 500 Fr.Preis der Strasse: 400 Fr.“Reservationspreis” (=Nutzen) 300 Fr.

Wenn Hausbesitzer 1 die Strasse baut, kann er den anderennicht daran hindern sie ebenfalls zu gebrauchen.

Hausbesitzer 1 hat dann einen Gesamtnutzen von 300 (Nutzender Strasse)

+ 100 (Einkommen 500 - Kosten 400)

= 400

Hausbesitzer 2 hat dann einen Gesamtnutzen von 300 (Nutzender Strasse)

+ 500 (Einkommen 500)= 800

1 2

lohnt sich nicht !

42

Hausbesitzer 1zahlen nicht zahlen

zahlen

nicht zahlen

Hausbesitzer 2

600600

400800

800400

500500

1 2

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Hausbesitzer 1zahlen nicht zahlen

zahlen

nicht zahlen

Hausbesitzer 2

600600

400800

800400

500500

1 2

<

<

Wenn jeder Hausbesitzerindividualistisch denkt und

handelt, wird die Strassenicht gebaut.

44

Hausbesitzer 1zahlen nicht zahlen

zahlen

nicht zahlen

Hausbesitzer 2

600600

400800

800400

500500

paretooptimaleLösung

1 2

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Zusammenfassung MarktversagenMärkte führen oft nicht zu paretooptimalenErgebnissen weil:

Fehlender Wettbewerb zu höheren Preisen undgeringeren Mengen führt (Monopol, Oligopol).Handlungen der Wirtschaftssubjekte oft direkte positiveund negative Folgen auf die Wohlfahrt von anderenWirtschaftssubjekten haben (Externalitäten).Manche Güter von privaten Anbietern unterWettbewerbsbedingungen nicht produziert werden(öffentliche Güter).