12
Es war ein Versuch, der scheiterte. Als am 13. Mai in Bayern der Pi- lotabschluss für die Branche er- zielt wurde, lehnten die nieder- sächsischen Innungs- und Ver- bandschefs ab: Das Volumen sei viel zu hoch. »Dabei haben die Bayern schon ein höheres Eckentgelt«, sagte Bezirkssekretär Wilfried Hartmann, 57, der Verhandlungs- führer der IG Metall. Obwohl es der Branche gut geht und über 70 Prozent der Be- triebe für 2015 ein stabiles Niveau erwarten, sollten die 30000 Be- schäftigten im Un- ternehmensver- band des Kfz-Ge- werbes Niedersach- sen/ Bremen in den 2700 Betrieben ab- gehängt werden. Der zweite Ver- band, die Innungen des Kfz-Gewerbes Niedersachsen Mitte und Osnabrück, die rund 8000 Beschäftigte in 800 Betrie- ben vertreten, dagegen war bereit, den Piloten zu übernehmen. Also mobilisierte die IG Me- tall. In außerordentlichen Betriebsversammlungen, Protestveranstaltungen und Warnstreikaktionen machten die IG Metall- Mitglieder Druck – und holten die Kastanien aus dem Feuer. »Die beiden Ab- schlüsse sind wertgleich«, sagte Wilfried Hartmann, »wichtig ist aber auch, dass wir zu- sätzlich verbindliche Gespräche über Qualifizierungsmöglichkei- ten in der Branche verabredet ha- ben.« 280 PROTESTIERTEN IN HANNOVER Die rund 40000 Beschäftigten des Kfz-Handwerks in Niedersachsen dürfen sich freuen: 2015 und 2016 gibt es in zwei Schritten eine Steigerung der Entgelte im Volumen von 5,8 Prozent. Doch zuvor hatten die Arbeitgeber versucht, die Niedersachsen abzuhängen. Mehr Geld im Kfz-Handwerk Fotos: Heiko Stumpe (2), IG Metall (1) Protest am 26. Mai vorm Verhandlungslokal in Hannover: 280 Beschäftigte von Osnabrück bis Göttingen waren angereist Verhandlungsführer Wilfried Hartmann 3 Innungen des Kfz-Gewerbes Niedersachsen-Mitte und Osnabrück (8000 Beschäftig- te): 3 Prozent mehr Geld ab 1. Juni 2015. Weitere 2,8 Prozent ab 1. Oktober 2016. Laufzeit: bis 31. Mai 2017. 3 Unternehmensverband des Kfz-Gewerbes Niedersachsen/ Bremen (30 000 Beschäftigte): 2,9 Prozent ab 1. Juni 2015. 2,9 Prozent ab 1. November 2016. Laufzeit: bis 31. Mai 2017. 30 Euro Einmalzahlung für alle. Protest im Betrieb: Hier beim VW-Zentrum der Autohaus Südhannover-Gruppe in Göttingen

Mehr Geld im Kfz-Handwerk · 2015. 6. 28. · 2015 und 2016 gibt es in zwei Schritten eine Steigerung der Entgelte im Volumen von 5,8 Prozent. ... (CDU), der von 2003 bis 2013 im

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Mehr Geld im Kfz-Handwerk · 2015. 6. 28. · 2015 und 2016 gibt es in zwei Schritten eine Steigerung der Entgelte im Volumen von 5,8 Prozent. ... (CDU), der von 2003 bis 2013 im

Eswar einVersuch, der scheiterte.Als am 13. Mai in Bayern der Pi-lotabschluss für die Branche er-zielt wurde, lehnten die nieder-sächsischen Innungs- und Ver-bandschefs ab: Das Volumen seiviel zu hoch.

»Dabei haben die Bayernschon ein höheres Eckentgelt«,sagte Bezirkssekretär WilfriedHartmann, 57, derVerhandlungs-führer der IG Metall.

Obwohl es der Branche gutgeht und über 70 Prozent der Be-triebe für 2015 ein stabiles Niveauerwarten, sollten die 30000 Be-

schäftigten im Un-ternehmensver-band des Kfz-Ge-werbesNiedersach-sen/ Bremen in den2700 Betrieben ab-gehängt werden.Der zweite Ver-band, die Innungendes Kfz-GewerbesNiedersachsenMitte und Osnabrück, die rund8000 Beschäftigte in 800 Betrie-ben vertreten, dagegen war bereit,den Piloten zu übernehmen.

Also mobilisierte die IG Me-

tall. In außerordentlichenBetriebsversammlungen,Protestveranstaltungenund Warnstreikaktionenmachten die IG Metall-Mitglieder Druck – undholten die Kastanien ausdem Feuer.

»Die beiden Ab-schlüsse sindwertgleich«,sagteWilfriedHartmann,

»wichtig ist aber auch, dasswir zu-sätzlich verbindliche Gesprächeüber Qualifizierungsmöglichkei-ten in der Branche verabredet ha-ben.«

280 PROTESTIERTENIN HANNOVER

Die rund 40000 Beschäftigten des Kfz-Handwerks in Niedersachsen dürfen sich freuen:2015 und 2016 gibt es in zwei Schritten eine Steigerung der Entgelte im Volumen von5,8 Prozent. Doch zuvor hatten die Arbeitgeber versucht, die Niedersachsen abzuhängen.

Mehr Geld im Kfz-HandwerkFotos: Heiko Stumpe (2), IG Metall (1)

Protest am 26. Mai vorm Verhandlungslokal in Hannover: 280 Beschäftigte von Osnabrück bis Göttingen waren angereist

Verhandlungsführer

Wilfried Hartmann

3 Innungen des Kfz-GewerbesNiedersachsen-Mitte undOsnabrück (8000 Beschäftig-te): 3 Prozent mehr Geld ab1. Juni 2015. Weitere 2,8 Prozent

ab 1. Oktober 2016. Laufzeit: bis

31. Mai 2017.

3Unternehmensverband desKfz-Gewerbes Niedersachsen/Bremen (30 000 Beschäftigte):2,9 Prozent ab 1. Juni 2015. 2,9

Prozent ab 1. November 2016.

Laufzeit: bis 31. Mai 2017. 30

Euro Einmalzahlung für alle.

Protest im Betrieb: Hier beim

VW-Zentrum der Autohaus

Südhannover-Gruppe in Göttingen

Page 2: Mehr Geld im Kfz-Handwerk · 2015. 6. 28. · 2015 und 2016 gibt es in zwei Schritten eine Steigerung der Entgelte im Volumen von 5,8 Prozent. ... (CDU), der von 2003 bis 2013 im

metallzeitung 7 | 2015 | 29

Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt

DIE IG METALLSCHLÄGT ALARM

680 Fachkräfte-Jobs sollen bei Conti in Gifhorn »abgebaut« werden.Bei Siemens in Braunschweig stehen 160 Arbeitsplätze auf derKippe. Und bei Bosch in Hildesheim sind weitere 900 gefährdet.

Conti will Standort rupfen

Der 3. Juni 2015 war ein denk-würdiger Tag für das Conti-Ma-nagement: Nach einer halbenStunde verließen 600 Beschäftig-te die Betriebsversammlung undzogen wütend vors Tor. Grund:Tags zuvor wurde bekannt, dassder Standort mit 1600 Beschäf-tigten um 680 Fachkräfte-Jobsschrumpfen soll.

Sechs Tage später, am 9. Ju-ni, beteiligten sich bei Siemens inBraunschweig mehrere Hundertan einembundesweitenAktions-tag gegen den Abbau von 2200

Jobs allein in Deutschland – inLaatzen bei Hannover waren 150dabei. In Braunschweig mit ins-gesamt 3400Beschäftigten sollen160 Arbeitsplätze dem Rotstiftzum Opfer fallen, in Laatzen 30von rund 800 Arbeitsplätzen.

Am selbenTag gab dieChef-etage der Robert Bosch GmbHbekannt, den GeschäftsbereichStarter und Generatoren in eineeigene Gesellschaft ausgliedernzuwollen. Betroffen sind 900Be-schäftigte in Hildesheim sowie500 in Schwieberdingenbei Stutt-

gart. Betriebsrat und IG Metallkritisierten den Schritt als Vor-stufe zu einem späteren Verkaufund wollen sich wehren.

DreiKonzerne, die deutlicheGewinne machen. Allein beiConti schoss der Überschuss2014 auf 2,4 MilliardenEuro. Sie-mens steigerte seinenGewinn auf5,5Milliarden, Bosch auf knapp3Milliarden Euro. »Doch die Ak-tionäre machen Druck, wollendie Gewinne noch weiter stei-gern«, kritisierte IG Metall-Be-zirksleiterHartmutMeine, der andie soziale Verantwortung derManager appellierte.

»Wir wollen den StandortDeutschland stärken und denMargenwahn stoppen«, sagte EvaStassek, die Zweite Bevollmäch-tigte der IG Metall in Braun-schweig. »Wir werden um jedenArbeitsplatz kämpfen«, kündigteLothar Ewald an, der Zweite Be-vollmächtigter der IG Metall inWolfsburg, »wer abholzt, mussauch für Ersatzproduktion sor-gen. Und bei Kündigungen istrichtig Zoff angesagt.«Betriebsversammlung am 3. Juni bei Conti: Bei Kündigungen ist Zoff angesagt

Fotos:RolandHerm

stein

Auch die IG Metall ist in Halle9 (gegenüber dem VW-Stand)mit Tipps zur Berufswahl,einem bunten Bühnenpro-gramm und spannendenVorträgen vertreten.Am 8. Juli wird Bezirksleiter

Hartmut Meine an einer Podi-

umsdiskussion zum Thema

»Gehen uns die Fachkräfte

aus?« teilnehmen.

ideenexpo.de

VVoomm 44.. bbiiss 1122 JJuullii lloocckkttddiiee IIddeeeenn--EExxppoo

Foto:JanekTomaschewski

Foto:HeikoStumpe

Impressum

IG Metall Bezirk Niedersachsen

und Sachsen-Anhalt,

Postkamp 12, 30159 Hannover,

Telefon 0511–16 40 60,

Fax 0511–16 40 650, E-Mail:

[email protected]

Homepage:

igmetall-nieder-sachsen-anhalt.deVerantwortlich: Hartmut Meine,

Redaktion: Norbert Kandel.

IN KÜRZE

Video von Bergen-Belsenjetzt auf der homepageEin Video von acht MinutenLänge von der Gedenkveran-staltung der IG Metall am

8. Mai in Bergen-Belsen (sieheFoto) ist auf der homepage desBezirks einzusehen. Alle Red-ner sind darin vertreten.

Warnstreik bei Trimetin Harzgerode300 Beschäftigte beteiligtensich am 3. Juni an einem Auf-ruf der IG Metall Halberstadt(siehe Foto). Hintergrund: DieEntgelte der drei zu Trimet ge-hörenden Betriebe in Harzge-rode im Ostharz liegen 25

Jahre nach der Einheit immernoch 13,5 Prozent unter denender Schwesterbetriebe imWe-sten. Seit einem Jahr verhan-delt die IG Metall über einenStufenplan zur Angleichung.

IG Metall-Sekretär ausspioniertKnapp drei Jahre wur-de der IG Metall-Se-kretär Lennard Aldag ,42, vom niedersächsi-schen Verfassungs-schutz ausspioniert.

Das ging aus ei-ner Anfrage von Aldag vom 15.September 2014 hervor, die am1.Juni 2015 von Innenministeriumbeantwortet wurde. Aldag, derim Juli 2012 alsDGB-Regionsge-schäftsführer zur IG Metall Cel-le-Lüneburg wechselte: »Es gibtacht Einträge. Ich habe mich da-

bei in Bündnissen ge-gen die Castor-Trans-porte und gegen Rechtsengagiert.«

Verantwortlich fürdie Spitzelei war derehemalige Innenmini-

ster Uwe Schünemann (CDU),der von 2003 bis 2013 im Amtwar. »Schünemanns Demokra-tieverständnis ist erschreckend«,sagte IG Metall-BezirksleiterHartmut Meine, »wir prüfenjetzt, ob noch andere Gewerk-schafter bespitzelt wurden.«

Lennard Aldag und

Uwe Schünemann

Page 3: Mehr Geld im Kfz-Handwerk · 2015. 6. 28. · 2015 und 2016 gibt es in zwei Schritten eine Steigerung der Entgelte im Volumen von 5,8 Prozent. ... (CDU), der von 2003 bis 2013 im

AUFRUF

UnsereTarifesichernWir sindauf denVer-kauf derVertriebs-niederlas-sung Braunschweig vorberei-tet. Zum einen sind wirBetriebsräte aus den Nieder-lassungen gut vernetzt. In re-gelmäßigen Treffen legen wirunsere Linie fest. Zum ande-ren informieren wir die Be-legschaft, die jetzt gefordertist, uns zu unterstützen, un-sere Tarife zu sichern.

30 | metallzeitung 7 | 2015

Gemeinsam gute Arbeit sichernDAIMLER IN BRAUNSCHWEIGWIRD VERKAUFT

Daimler treibt den Umbau seines deutschen Niederlassungsnetzes voran. 63 Standortesollen verkauft werden. Auch die Braunschweiger Niederlassung steht zum Verkauf.Betriebsräte und IG Metall wappnen sich für harte Verhandlungen.

Daimler hat seinen Niederlassun-gen nicht nur ein neues Erschei-nungsbild verordnet, sondernauchkräftig denRotstift angesetzt.Ziel desManagements sei die Stei-gerung der Profitabilität und dieStraffung des Netzes.

Bundesweit gibt es mehr als1100 Mercedes-Benz-Autohäuserund -Werkstätten, davon sollen 63Standorte verkauft werden. Diemeisten sind rechtlich eigenstän-dige Partner des Autokonzerns.

Daimler hat auf Druck der IGMe-tall und der Betriebsräte für denVerkauf einen speziellen Stufen-plan entwickelt, damit die Häuserim Sinne der Kunden und der Be-legschaft weitergeführt werdenkönnen. Dazu wird vor dem Ver-kauf ein umfassenderKriterienka-talog geprüft, um Erwerber zu ge-winnen, die sich im Premium-fahrzeugmarkt auskennen.

Betroffen ist auch die Nieder-lassung Braunschweigmit 365 Be-

schäftigten, die seit Anfang desJahres zur VertriebsdirektionMit-te gehört, wie auch Hannover undKassel. Durch diese Bündelungsollen Synergien in der Verwal-tung genutzt und damit weitereKosten gespart werden.

Michael Steffens, Betriebs-ratsvorsitzender bei Daimler inBraunschweig. »Der Gesamtbe-triebsrat konnte zwar Sicherungenfür unsere Arbeitsbedindungendurchzusetzen.Dochwir befürch-ten Einschnitte bei den Tarifen.«DieDaimler-Betriebsräte sind sicheinig: »Unter dem Kfz-Tarif wirdin Braunschweig nichts laufen.«

DieBraunschweigerBetriebs-räte haben in einer Klausur EndeMai ihre gemeinsame Linie festge-legt. Steffens: »Wir müssen denVerkaufsprozess aktiv mit klarenForderungen begleiten und dieBelegschaft auf dem Laufendenhalten, um gemeinsam zu han-deln.«

Wichtig sei auch die Mitglie-dergewinnung. »Künftig könnenwir unsere Interessen nur mit ei-ner gut organisierten Belegschaftund mit der IG Metall vertreten«,betonen die Betriebsräte.

Braunschweig

Nachgefragt bei Kfz-Handwerkssekretär MichaelCordes von der IG Metall in Braunschweig:»Traditionell sind Verhandlungen in der Kfz-Branche

in Niedersachsen nicht leicht, da wir zwei Unterneh-

mensverbände haben. Doch wir konnten in schwieri-

gen Verhandlungen mit beiden Arbeitgeberverbän-

den wertgleiche Tarifabschlüsse (siehe Seite 28)

vereinbaren. Das war möglich, weil inzwischen die

Mitgliederzahlen im Kfz-Handwerk wieder steigen. Die große

Solidarität war ein wichtiger Faktor für diesen Erfolg. Auch bei

Daimler wird es entscheidend sein, dass die Belegschaft zusammen-

steht, denn nach dem Verkauf bleiben die guten Arbeitsbedingungen

nicht selbstverständlich erhalten. Wir können nur gemeinsam erfolg-

reich für die Weiterführung der Tarifverträge und die Sicherung der

Arbeitsplätze eintreten.«

Guter Tarifabschluss im Kfz-Handwerk

Impressum

IG Metall Braunschweig

Wilhelmstraße 5

38 100 Braunschweig

Telefon 0531 4 80 88-0

[email protected]

Redaktion: Detlef Kunkel

(verantwortlich), Eva Stassek

Demo am 26. Mai 2015 vor der zweiten Tarifverhandlung im Kfz-Gewerbe Niedersachsen in Hannover: »Die große Solidarität hat den Abschluss möglich gemacht.«

Foto

:H

eik

oS

tum

pe

,H

ild

esh

eim

Michael Steffens,

Betriebsratsvor-

sitzender

Page 4: Mehr Geld im Kfz-Handwerk · 2015. 6. 28. · 2015 und 2016 gibt es in zwei Schritten eine Steigerung der Entgelte im Volumen von 5,8 Prozent. ... (CDU), der von 2003 bis 2013 im

30 | metallzeitung 7 | 2015

EndeMai hat die IGMetall ein gu-tes Tarifergebnis in der Kfz-Branche erzielt. Rund 40000 Be-schäftigte profitieren von den Ent-gelterhöhungen. »DieVerhandlun-gen waren nicht einfach, weil wirmit zwei UnternehmensverbändenTarifverträge aushandeln muss-ten«, berichtet IGMetall-Verhand-lungskommissionsmitglied WalterBirkholz. »Die Solidarität hat unsbei den Abschlüssen unterstützt.«So haben fast alle Beschäftigten ausdemAutohaus Südhannover an ei-

ner Infoveranstal-tung der IG Metallvor der zweitenVerhandlung am22. April teilgenommen. Als derChef dazu kam, der Mitglied derVerhandlungskommission bei denArbeitgebern des Kfz-Gewerbeswar, wurde die Veranstaltung ver-längert.Birkholz: »Das führte zuei-ner kontroversen Diskussion, beider wir unsere Position verdeutli-chen konnten.«

Die Belegschaft des Autohau-

ses Südhannover fällt unter denTa-rifabschluss mit demKfz-GewerbeNiedersachsen. Das Ergebnis: DieEntgelte und Ausbildungsvergü-tungen erhöhen sich um 5,8 Pro-zent inzweiStufen:1. Juni2015undam 1. November 2016. Für Mai2015 wurde eine Einmalzahlungvon 30 Euro ausgehandelt. DieLaufzeit endet am 31. Mai 2017.

Die IGMetall hatte5,5Prozentmehr Geld und bessere Qualifizie-rungsmöglichkeiten gefordert. »Esist armselig, dass wir mit der Qua-lifizierung nicht weiter gekommensind. Zumal die Kfz-Innung seitzwei Jahren eine Regelung hat, aufdie wir hätten aufbauen können«,meint Birkholz. Vom Tisch ist dasThemanicht.DieTarifvertragspar-teien haben verbindlich vereinbart,bis zum 31. März 2016 Gesprächeüber einen Qualifizierungs-Tarif-vertrag zu führen.

Süd-Niedersachsen-Harz

ImpressumIG Metall

Süd-Niedersachen-Harz

Teichstraße 9-11,

37154 Northeim

Telefon 05551–98870-0

igmetall-snh.deRedaktion: Martina Ditzell

(verantwortlich)

Karl-Heinz Melching, Betriebsrat im AutohausSüdhannover in Göttingen und Mitglied desOrtsvorstandes der IG Metall Süd-Nieder-sachsen-Harz: »Wir haben 5,5 Prozent gefordert

und zwei Mal 2,9 Prozent bekommen. Das ist gut.

Die Laufzeit bis zum 31. Mai 2017 finde ich zu lang.

Mai 2016 wäre besser gewesen. Enttäuscht bin ich,

dass unser Forderung nach tariflicher Qualifizierung

unter den Tisch gefallen ist. Aber immerhin soll weiter darüber verhan-

delt werden. Das ist auch notwendig.«

Gutes Tarifergebnis erzielt

Kfz-Demo am 26. Mai 2015 vor dem Verhandlungslokal in

Hannover: »Große Solidarität für die Forderung«

Walter Birkholz von der IG Metall Süd-Niedersachsen-

Harz (links außen) war in der Verhandlungskommission

der IG Metall: »Die Entgelterhöhungen sind gut. Arm-

selig ist es, dass wir mit der Qualifizierung nicht weiter

gekommen sind.«

Mehr Geld im Kfz-HandwerkTARIFABSCHLUESSEIM KFZ-HANDWERK

Die IG Metall konnte sowohl mit dem Unternehmensverband Kfz-Gewerbe als auch mit der Kfz-Innung jeweils einen Tarifvertrag ab-schließen. Ab 1. Juni 2015 gibt es 2,9 Prozent mehr Geld als ersteStufe. Insgesamt steigen die Entgelte um 5,8 Prozent.

DELEGIERTE

Gewerkschaftstag inFrankfurtVom 18. bis 24. Oktober 2015werden sich rund 500 Dele-gierte auf dem 23. Ordentli-chen Gewerkschaftstag inFrankfurt austauschen unddie Handlungsfelder der IGMetall für die nächsten vierJahre festlegen.

Die IGMetall Süd-Nie-dersachsen-Harz wird einenAntrag stellen: »Die IGMe-tall soll die Steuerfreiheit desjeweils aktuellen gesetzlichenMindestlohns als offiziellesExistenzminimum fordern.Zudem soll der Grundfreibe-trag der Einkommenssteuervon alleinstehenden Vollzeit-beschäftigten angehobenwerden und die vollständigeSteuerbefreiung der Sozial-versicherungsbeiträge erfol-gen. Dadurch könnte dieIGMetall gegen die Überbe-steuerung aller Erwerbstäti-gen kämpfen.«

Ordentlich gewählteDelegierte der IGMetall Süd-Niedersachsen-Harz sind:

Foto

sTa

rifr

und

e:H

eik

oS

tum

pe

Manfred

Zaffke, Erster

Bevollmäch-

tigter

Frank Baake,

Haendler &

Nattermann,

Hann. Münden

Kathleen Wolf,

Mahr Metering

Systems,

Göttingen

André Sander,

Bosch,

Göttingen

Page 5: Mehr Geld im Kfz-Handwerk · 2015. 6. 28. · 2015 und 2016 gibt es in zwei Schritten eine Steigerung der Entgelte im Volumen von 5,8 Prozent. ... (CDU), der von 2003 bis 2013 im

30 | metallzeitung 7 | 2015

»Ein Bild sagt mehr als tausend Worte«DIGITALEFOTOGRAFIELERNEN

Salvatore Bologna und Matthias Schrader sind leidenschaftliche Fotografen. Sie dokumentierenauch die Arbeit der IG Metall und bieten in dem jährlichen Fotoseminar »Digitales Fotografieren«praktische Tipps für Neulinge. Die Metaller wissen, dass man mit einem guten Bild schneller eineInformation weitergeben oder Aufmerksamkeit erzielen kann als mit tausend Worten.

Alfeld-Hameln-Hildesheim

Impressum

IG MetallAlfeld-Hameln-Hildesheim,Bahnhofstraße 18-20,31785 Hameln, Telefon 05151936 68-0.Alfeld, Telefon 05181 84 61-0.Hildesheim,Telefon 0512176 95-0.

alfeld-hameln-hildesheim.igmetall.de

Redaktion: Uwe Mebs(verantwortlich)

Erstmals hat die IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim in diesem Jahr einen Fotowettbewerb veranstaltet. Das Thema war

die Tarifrunde 2015. Günter Hartwig aus Hildesheim hat mit seinem Foto den ersten Preis erzielt . Bei der Delegiertenver-

sammlung am 4. Juni wurden auch die Plätze zwei und drei an Hans-Joachim Wirth von Bosch in Hildesheim und Jens Köl-

lemann von Wabco in Gronau verliehen.

Menschen in der Arbeitswelt giltseine Leidenschaft der Ornitholo-gie und der einzigartigenWelt vonHöhlen in Deutschland undEuropa.

Der IGMetall bleibt er treu, indemerweiter einMal imJahr einen

Fotokurs gibt. Dieses Jahr im Julimit Fortgeschrittenen aus den frü-heren Kursen. Mit dabei ist auchwieder Matthias Schrader. Der Be-triebsrat bei Stüken hat die Foto-grafie vor fünfzehn Jahren für sicherobert. »DiedigitaleFotografiehatmich gereizt, weil man sofort dieBilder ansehen und bearbeitenkann.« Seitdem lässt ihndasHobby

nichtmehr los. SeitAnfangdes Jah-res ist ernebenberuflicherFotograf.Sein Schwerpunkt sind Menschen.Regelmäßig fotografiert er Hoch-zeiten. »Dabei lernt man die Men-schen auch in ihren verschiedenenRollen kennen. Fotografie hat vielmit Psychologie und Soziologie zutun.«Man könne erstmit der Foto-grafie beginnen, wenn man dieTechnik beherrsche, um sich dannauf die Motive zu konzentrieren.Erst dann könne man das Wesent-lichebeiMenschenoder ineinerSi-tuation einfangen. Bei den Fotose-minaren versuchen beide Foto-grafen, diesen Blick zu schulen:»Dazu gehört auch, sich von Bil-dern zu trennen oder den richtigenAusschnitt zu bestimmen.«

Für die betriebliche Öffent-lichkeitsarbeit ist die Fotografiesehr wichtig, um »Kontakt zu denMenschen« aufzunehmen. »MankannwährendderAufnahmenundhinterher über das Bild sprechen«,meinen Salvatore und Matthias.»Und hat damit einen Einstieg ineinen Dialog über weitere Themenwie Gute Arbeit.«

PRESSEARBEIT

Profis bieten Wissenfür PR im Betrieb»Die gesellschaftliche undmediale Entwicklung imZuge der Digitalisierungerfordert auch von unserenVertrauensleuten und Be-triebsräten eine Professionali-sierung der betrieblichenÖffentlichkeitsarbeit.Deshalb werdenunsere Seminarezur Öffentlich-keitsarbeitvon Profisgemacht.Ziel ist ei-ne Quali-fizierung,die dieTeilnehmerinnen und Teil-nehmer motiviert, Themenfachlich fundiert, aber durch-aus kreativ an die Frau oderdenMann zu bringen, umgemeinsam bessere Arbeits-bedingungen durchzusetzen.Auch in Krisen kann Solida-rität durch gute und aktuelleBerichterstattung verstärktwerden. Interesse? Auf unse-rer Homepage steht unserBildungsprogramm.«

[email protected]

Mike Wasner, Gewerk-

schaftssekretär der

IG Metall

Salvatore Bolog-

na fotografierte

als Betriebsrat

bei Bosch die Ar-

beit der Kollegen.

Matthias Schrader

ist Betriebsrat bei

Stüken in Rinteln

und nebenberufli-

cher Fotograf.

Seitdrei JahrenbietenSalvatoreBo-logna (57) und Matthias Schrader(41) zusammen mit Mike Wasnervon der IG Metall Fotoseminareüber »Digitale Fotografie« an. Da-bei legen die beiden Fotografen so-wohlWert auf die Technik als auchaufdieSchulungdes fotografischenBlickwinkels. »Ein Bild spricht oftbesser an als lange Texte, wenn derFotograf bewusst handelt und dasMotiv so auswählt, dass die Aussa-ge imVordergrund steht«, erläutertSalvatore Bologna.

Der gebürtige Sizilianer hat 37Jahre bei Bosch in Hildesheim ge-arbeitetundalsBetriebsrat auchdieAktivitäten der Betriebsräte undVertrauensleute dokumentiert.»Manmuss sich dabei auf die Foto-grafie konzentrieren«, erzählt Bo-logna. »Man kann nicht demons-trieren und die Fahne halten,sondern man hat die Kamera.« Erhat Fotos in der Tarifrunde ge-macht und viele Fotos für die Zei-tung des Betriebsrats geliefert.

Salvatore ist seit Januar zuHause und kann sich jetzt auf dieFotografie konzentrieren. Neben

Foto:G

ünterH

artwig

Page 6: Mehr Geld im Kfz-Handwerk · 2015. 6. 28. · 2015 und 2016 gibt es in zwei Schritten eine Steigerung der Entgelte im Volumen von 5,8 Prozent. ... (CDU), der von 2003 bis 2013 im

30 | metallzeitung 7 | 2015

Hannover

TERMINE

JubilarehrungDie diesjährige Jubilarfeierfindet am 18. September ab16 Uhr im Theater am Aegistatt.

Beitragsanpassungfür alle Rentnerinnenund Rentner:Ab 1. Juli diesen Jahres stei-gen die Renten um 2,1 Pro-zent. Wir erlauben uns, ab1. Juli diesen Jahres, die Bei-träge für alle Rentnerinnenund Rentner ebenfalls um2, 1 Prozent zu erhöhen.

IG Metall BarsinghausenEinladung zum Kinder-und FamilienfestAuch in diesem Jahr veran-staltet die IG Metall zu Be-ginn der Ferien das Kinder-und Familienfest in Barsing-hausen. Termin: Samstag,18. Juli ab 15 Uhr auf demGelände des Kinderspiel-platzes Klein Basche (AmWetterschacht 1, 30890 Bar-singhausen). Wir laden alleKinder, Eltern, Großeltern,Verwandte und Freundeherzlich ein.

ZITAT

»Manchmal kommt mehrheraus, wenn man sich mitjemanden zusammen- stattauseinandersetzt.«

André Brie (*1950),

deutscher Politiker

Im Team geht es schneller!SYSTEMATISCHEANSPRACHE

37 Prozent mehr Mitglieder beiDecoma innerhalb eines Jahres

Der Decoma Standort in Hanno-ver hat circa 200 Beschäftigte. Eswerden verschiedene Module,nämlich das komplette Frontendund das Rearendmodul sowie derKühler für den Amarok, fürVolkswagen Nutzfahrzeuge her-gestellt.

Die metallzeitung Hannoversprach mit dem Betriebsratsvor-sitzenden JörgRiemer über die er-folgreiche Mitgliederentwicklungim Betrieb.Jörg, wie sieht es gerade bei Euch

im Betrieb aus?

Jörg: Wir haben gut zu tun. DieUmstellung vom T5 auf den T6bei Volkswagen sorgt nicht nurdort, sondern auch bei uns fürrichtigen Druck auf der Arbeit.Trotzdem findet Ihr noch die not-

wendige Zeit für die Mitglieder-

werbung?

Jörg: Das muss auch so sein. Einestarke IG Metall im Betrieb er-

leichtert uns auch die Arbeit alsBetriebsräte.Ihr habt Euren Organisations-

grad um 37 Prozent im Vergleich

zum Vorjahresmonat Mai gestei-

gert. Wie habt Ihr das geschafft?

Jörg: Das alles war kein Selbstläu-fer. Wichtig ist aber, dass wir dieAnsprache nun systematischerangehen. Aber besonders wichtigist, dass sich alle an der Mitglie-derwerbung beteiligen. Im Teamwirbt es sich halt besser!Kannst Du uns das mit der Syste-

matik noch einmal genauer erklä-

ren?

Jörg:Naklar!Wir haben einen Be-triebsplan erstellt. Wir wissenjetzt, wer wo arbeitet und wer wonoch nicht in der IG Metall ist.Wir wissen also, wen wir gezieltansprechen müssen, aber auchwer wen anspricht. All das hilftuns. Eine gute Vorbereitung fürdie Gespräche ist natürlich erfor-

derlich. Außerdemhabendrei vonuns an einem Ansprachework-shopder IGMetall teilgenommen.Dashört sich gut an.MagstDu für

andereGremieneinenTippgeben?

Jörg: Tipp geben, ich weiß nicht!Jeder Betrieb hat ja seine Eigenart.Eigentlich ist aus unserer eigenenErfahrung heraus nur zu sagen,dass je breiter wir uns in der FrageMitgliederwerbung aufgestellt ha-ben, desto erfolgreicher wurdenwir.Jörg, wir danken Dir für das Ge-

spräch und wünschen Euch noch

einmal so ein erfolgreiches Jahr –

und das nicht nur für die Mitglie-

derwerbung.

Impressum

IG Metall HannoverPostkamp 1230159 HannoverTelefon 0511 124 02-0Fax 0511 124 02-41E-Mail:[email protected]

Internet:igmetall-hannover.de

Redaktion:Dirk Schulze (verantwortlich),Pia Pachauer

Von Anfang an mit dabeiJugendcamp für Berufsstarter vom 21. bis 23. August in Springe

Auch in Hannover nahmen circa150 Kolleginnen und Kollegenteil. Gemeinsam demonstriertensie unter demMotto »Standort Dretten. Margenwahn stoppen«gegen immer neue Entlassungs-programme bei Siemens. FrankWiese, Betriebsratsvorsitzenderbei Siemens in Laatzen: »In den

ZumzweitenMal bietet die IGMe-tall Hannover gemeinsam mit be-trieblichen InteressenvertreterneinJugendcamp für die neuen Auszu-bildenden an. Vom 21. bis 23. Au-gust dreht sich in der Heimvolks-hochschule Springe alles rund um

die Fragen der Berufsstarter zumThemaAusbildung:Wasmacht dieIGMetall undwas fürAufgabenhatein Betriebsrat? Neben den InfosrundumdieAusbildungstehendasgemeinsameKennenlernenundei-ne großePortionSpaß imZentrum

vergangenen zehn Jahren ist un-sere Belegschaft halbiert worden.Damit muss jetzt Schluss sein.Siemens braucht eine klareMarktstrategie!« IG Metall undBetriebsrat fordern eine Innova-tionsstrategie und ein Bekennt-nis zu den Arbeitsplätzen inDeutschland.

Schlechte Stimmung bei Siemens!Die IG Metall hat am 9. Juni zu einem bundesweiten Warnstreik bei Siemens aufgerufen.

Die Beschäftigten von Siemens

in Hannover beteiligten sich an

der bundesweiten Aktion.

Betriebsratsvorsitzender bei Decoma:

Jörg Riemer

der Veranstaltung. Wer Auszubil-dende kennt, die an demWochen-ende teilnehmen wollen oder wei-tere Information rund um dasJugendcamp bekommen möchten,kann sich per E-Mail melden [email protected].

Page 7: Mehr Geld im Kfz-Handwerk · 2015. 6. 28. · 2015 und 2016 gibt es in zwei Schritten eine Steigerung der Entgelte im Volumen von 5,8 Prozent. ... (CDU), der von 2003 bis 2013 im

30 | metallzeitung 7 | 2015

Nienburg-Stadthagen

FIRMENPROFIL

Bardusch-GruppeBardusch: Familienkon-

zern, gegründet 1871.Hauptsitz: Ettlingen,

Baden-Württemberg.Standorte: 24 in

Deutschland.Beschäftigte: weltweit

3900, davon 2400 inDeutschland. Siedenburg:238 plus 35 Leihbeschäftigte.Textil Dienstleister:Miet-

berufskleidung, Wasch-raum-Hygiene, Fuß- undFunktionsmatten, Arbeits-schutz, Hotel und Gastro-nomie, Gesundheitswesen,CI-Kleidung. Siedenburg:Neuer Schwerpunkt zusätz-lich zur Krankenhaus- istdie Altenheimversorgung.Beschäftigtenstruktur:

vorwiegend Berufsfremde.Siedenburg: 188 in derWäscherei, 35 Handwerker,Schlosser, Fahrer, 15Angestellte. Altersdurch-schnitt: 49 Jahre.Mitbestimmung: Neun

Betriebsräte. TarifvertragTextile Dienste.Tarifrunde 2015: Start am

2. Juni. Forderung: FünfProzent mehr Geld, TVAltersteilzeit und eine Ost-Westanpassung der Arbeits-zeit und Entgelte.

Altersteilzeit ist die einzige MöglichkeitALTERSDURCHSCHNITTLIEGT BEI 49 JAHRENIN SIEDENBURG

Die Arbeit in der Großwäscherei ist körperlich anstrengend. Da es keine alternsge-rechten Arbeitsplätze gibt, ist der Tarifvertrag zur Altersteilzeit zwingend notwendig.Denn bis zur gesetzlichen Rente schaffen es viele nicht. Bei den niedrigen Grundein-kommen droht dann die Altersarmut.

JürgenMeyer, 41, ist seit 2013 frei-gestellter Betriebsratsvorsitzenderbei Bardusch in Siedenburg. Dergelernte Groß- und Außenhan-delskaufmann hat zuletzt als Fah-rer bei Bardusch gearbeitet. Erkennt die Arbeitsbedingungen imHandel und imDienstleistungsbe-reich. Meyer: »Jobs, die niedrigentlohnt werden.«

Bei Bardusch will sich Meyermit seinem Betriebsratsteam fürmehr Entgeltgerechtigkeit einset-zen. »Mir ist durchaus bewusst,wie hart die Wettbewerbsbedin-gungen am Markt für TextileDienstleister sind«, erläutert derMetaller. »Trotzdem gibt es nochStellschrauben, diewir diskutieren

können.« Die Voraussetzung istgut. Bardusch ist ein tarifgebunde-nes Familienunternehmen, dasauch investiert.

UmdieWettbewerbsfähigkeitzu stärken, wird der Standort Sie-denburgneu ausgerichtet.DasUn-ternehmen plant mehrere Millio-nen Euro zu investieren, um denStandort an neue Kundenprofileanzupassen. »Das ist auch eineStandort- und Beschäftigungssi-cherung«, meint Meyer.

Außerdem hoffen die Be-triebsräte darauf, die körperlichenBelastungen nach der Neuaus-richtgung zu reduzieren. DieMehrzahl der Beschäftigten in derWäscherei sindQuereinsteiger, die

Impressum

IG Metall Nienburg-Stadthagen

Mühlenstraße 14,

31582 Nienburg und

Probsthäger Straße 4,

31655 Stadthagen,

Telefon 05021 96 00-0 und

05721 97 44-0.

igmetall-nienburg-stadthagen.de

Redaktion: Thorsten Gröger(verantwortlich)

Die Arbeitsbedingungen im Textil-

service erfordern ordentliche Er-

höhungen der Entgelte. Gerade in

den Großwäschereien arbeiten

vorwiegend Frauen in den unteren

Lohngruppen. Viele arbeiten auch

Teilzeit, um Familie und Beruf

irgendwie zu vereinbaren. Damit

die Beschäftigten nicht völlig von

der Teilhabe in der Gesellschaft

abgehängt werden, müssen die

Entgelte weiter steigen.

Auch müssen endlich die Arbeits-

zeiten und Entgelte zwischen den

Ost- und Westbetrieben angegli-

Entgeltsteigerungen im Textilservice notwendig

trotzdem flexibel an verschiede-nenArbeitsplätzen eingesetztwer-den. Doch höherwertige Arbeitenwerden bei der Bezahlung nichtberücksichtigt.Meyer: »Dasmüss-te gerechter werden.«

Der Hauptteil der Belegschaftarbeitet in Lohngruppe (LG) einsund zwei. Das monatliche Brutto-entgelt in LG eins liegt bei 1716Euro (ohne Tariferhöhung). Mey-er: »Bei diesen Grundeinkommenkommt es auf jedenCent an.«Des-halb unterstützen die Betriebsräteauchdie ForderungderTarifrundeTextileDienste: »Wir brauchenTa-riferhöhungenund einenTarifver-trag Altersteilzeit.

130 der 238 Beschäftigten inSiedenburg sind über 49 Jahre.»Bei der harten körperlichen Ar-beit schaffen es viele nicht in diegesetzliche Rente«, betont Meyer.»Deshalb brauchen wir in Sieden-burg die Altersteilzeit, damit dieArbeiterinnen in der Produktioneine Möglichkeit haben, fast ohnefinanzielle Einbußen früher ausdemArbeitsleben auszuscheiden.«

»Um diese Ziele zu erreichen,brauchen wir viele Mitglieder inder IGMetall«, soMeyer. »Nur ge-meinsam sind wir erfolgreich.«

Foto:AnnetteVogelsang

F oto:JelcaKollatsch

chen werden. Diese Differenzen

sind einfach nicht mehr tragbar

und begründbar.

Sicherlich ist der Markt der

Textilen Dienstleister hart um-

kämpft und auch Bardusch muss

sich neu aufstellen. Doch insge-

samt ist die Branche auf Wachs-

tumskurs. Von daher ist auch ein

Tarifvertrag Altersteilzeit finanzier-

bar. Die Unternehmen müssen

ihre Verantwortung wahrnehmen.

Gerade im Niedriglohnbereich

sind die Jobs hart und schlecht

bezahlt.

Bei einem vorzeitigen Ausstieg

aus Krankheitsgründen droht die

Altersarmut. So-

lange die Politik

diese Entwick-

lung nicht mit

Gesetzen korri-

giert, müs-

sen wir

für ent-

sprechen-

de Tarif-

verträge

kämp-

fen.

Peter-Christian Voigt,Gewerkschaftssekretärder IG Metall Nienburg-Stadthagen

Jürgen Meyer,Betriebsratsvor-sitzender beiBardusch inSiedenburg:»Wir braucheneine tariflicheAltersteilzeit-Regelung.«

Page 8: Mehr Geld im Kfz-Handwerk · 2015. 6. 28. · 2015 und 2016 gibt es in zwei Schritten eine Steigerung der Entgelte im Volumen von 5,8 Prozent. ... (CDU), der von 2003 bis 2013 im

30 | metallzeitung 7 | 2015

BeitragsanpassungDie Mitgliedsbeiträge imKfz-Handwerk wurden zum1. Juni um drei Prozent ent-sprechend der Tariferhö-hung angepasst.

Das Team derIG Metall Osnabrückwünscht allen Kolleginnenund Kollegen einenschönen underholsamen Urlaub.

Vor eineinhalb Jahren hatte diedamalige Geschäftsleitung eineVerringerung der Beschäftigten-zahl um 350 Personen angekün-digt. Ein gutes halbes Jahr späterkam Hoffnung auf, es sollten nurnoch circa 150Arbeitsplätze abge-baut werden.

Im November 2014 wurdedann auf einer Betriebsversamm-lung die Zahl von 350 genannt.Dem Betriebsrat gelang es nun,die nochmals auf 402 Arbeitsplät-ze gestiegene Forderung der Un-ternehmensleitung auf denAbbauvon 340Arbeitsplätzen zu begren-zen.

Jahrelang haben die Beschäf-tigten mit Verzicht auf übertarifli-che Leistungen, Kurzarbeit undArbeitszeitverkürzungohneLohn-ausgleich solidarisch versucht,Entlassungen zu verhindern.

Schrumpfende Märkte, unter an-derem durch die Substitution desteuren Werkstoffes Kupfer durch

Kunststoff und Aluminium be-dingt, konnten aber nicht kom-pensiert werden.

Laut Pressemitteilung vonKME »ist dieser Schritt unver-meidbar, um den Standort Osna-brückwiederwettbewerbsfähig zumachen«. Der Betriebsrat war da-her jetzt gezwungen, einen Inte-

ressenausgleich und Sozialplanfür die von der MassenentlassungbetroffenenKolleginnen undKol-

legen abzuschlie-ßen. Neben Abfin-dungen konnte derBetriebsrat eineTransfergesell-schaft vereinbarenund ein Programmfür rentennaheJahrgänge, die dieZahl der »harten«Kündigungen re-

duzieren werden.Die Beteiligten hoffen, dass

damit ein wesentlicher Schritt zurKonsolidierung des Standorts Os-nabrück erreicht wird und keineweiteren einschneidenden Maß-nahmen zulasten der Arbeitneh-merinnen und Arbeitnehmer beiKME notwendig sind. ■

Osnabrücker Worker Wheels

Das erste Treffen der WorkerWheels Osnabrück fand am 12.

Mai im Gasthof Schlatsburg inBramsche statt. Die WorkerWheels sind Metallerinnen undMetaller, die Interesse anGewerk-schaftsarbeit und Spaß amMotor-radfahren haben.

Sie kommen aus Betriebender Region Osnabrück. Es ist einloser Zusammenschluss von IGMetall-Mitgliedern.

Willkommen sind natürlichauch Kolleginnen und Kollegen

anderer DGB-Gewerkschaften.Die Treffen finden jeden erstenDienstag im Monat (7. Juli und 4.August) jeweils ab 18 Uhr in derSchlatsburg, Bramscher Allee 111in 49565 Bramsche statt. Bei Inte-resse kommt einfach vorbei.

Wir planen am Sonntag, 30.August eine gemeinsame Tour.Bei Interesse bitte den Terminschonmal vormerken, weitere In-fos folgen. ■

Tarifvertrag im Kfz-HandwerkAm 28. Mai wurde in der zweitenVerhandlungsrunde mit der Ta-rifgemeinschaft ein Verhand-lungsergebnis für die Beschäftig-ten im Kfz-Handwerk erzielt. AbJuni 2015 erhöhen sich die Ent-gelte um 3 Prozent. Ab Oktober2016 erhöhen sich die Entgelteum weitere 2,8 Prozent. Die Aus-bildungsvergütungen für alle

Ausbildungsjahre erhöhen sich ab1. August 2015 um 25 Euro undab 1. August 2016 um weitere 22Euro.

Zusätzlich wurde eine Ver-handlungsabsprache über einenQualifizierungstarifvertrag ver-einbart. Die IGMetall Osnabrückwird von Hartmut Dauenheimer,Ortsvorstandsmitglied und Be-

Stellenabbau bei KME340 STELLENFALLEN WEG

Im Juli werden die Bereiche Rohrfertigung und der Versand geschlossensowie in nahezu allen Abteilungen Arbeitsplätze gestrichen.

triebsratsvorsitzender von BeresaOsnabrück in der Verhandlungs-kommission vertreten. »Das warheute eine gute Verhandlung«,sagte Hartmut Dauenheimer.»Die Kolleginnen und KollegenwerdenmeinerMeinungmit demAbschluss zufrieden sein. Die 3vor demKomma im ersten Schrittsieht richtig gut aus!« ■

Impressum

IG Metall OsnabrückAugust-Bebel-Platz 149074 OsnabrückTelefon 0541 33838–0Fax 0541 33838–1124E-Mail:[email protected]:

igmetall-osnabrueck.deRedaktion:Peter Spiekermann(verantwortlich), StephanSoldanski, Kirsten Schäffer

Osnabrück

Unsere KolleginJacqueline hatgeheiratet.Das Team derIG MetallOsnabrückgratuliert herzlichund wünschtalles Gute.Ab sofortist [email protected] erreichen.

Page 9: Mehr Geld im Kfz-Handwerk · 2015. 6. 28. · 2015 und 2016 gibt es in zwei Schritten eine Steigerung der Entgelte im Volumen von 5,8 Prozent. ... (CDU), der von 2003 bis 2013 im

30 | metallzeitung 7 | 2015

schutzbedingungen Berücksichti-gung finden. Da wir uns nichtallein auf den politisch-diplomati-schen Weg verlassen können, be-reitet die AG Schacht Konrad aneinem Wochenende im Septem-ber ein Aktionscamp in SZ-Ble-ckenstedt vor, in dem Aktionsfor-men des Widerstandes eingeübtund rechtliche Kriterien dazuerörtert werden. Ut ■

Auch nach der Unterschriftenak-tion soll unserer Forderung »Kon-rad stoppen statt erweitern« wei-ter deutlich Nachdruck verliehenwerden.

Da Schacht Konrad bis zurInbetriebnahme in der Zuständig-keit der Niedersächsischen Lan-desregierung liegt, wird imnächs-ten Schritt mit dem zuständigenUmweltminister Stefan WenzeleinTreffen vereinbart werden, dasnoch vor der Sommerpause inHannover stattfinden soll. VordemHintergrund der 70 000 Ein-wendungen wird der Ministeraufgefordert, die in der Genehmi-gung von Schacht Konrad vorge-sehene Sicherheitsüberprüfungnach dem aktuellen Stand vonWissenschaft undTechnik, umge-hend vorzunehmen. Hierzu ist ei-ne Veranstaltung mit breiter Öf-

fentlichkeitsbeteiligung geplant.Ferner werden die Bundestags-und Landtagsabgeordneten derRegion aufgefordert, sich zu demNationalen Entsorgungspro-gramm (NaPro) zu verhalten undeine Stellungnahme abzugeben.Die Frage der Transporte soll imZuge der Bewertung des NaProwieder aufgerollt werden. DieStadt Salzgitter hatte bereits 2012

in einer Resolution eine an derRealität orientierten Transport-studie eingefordert, der die StädteBraunschweig und Wolfenbüttelgefolgt sind. Ein Workshop, dendas Bundesumweltministeriumzu dem Thema zugesagt hat, stehtimmer noch aus. Hier muss nach-gehakt werden. Ebenso müssendiese zusätzlichenUmwelteinflüs-se in den »normalen« Arbeits-

IG Metall ehrt 1752 JubilareAls Festredner waren geladen der niedersächsische Finanzminister Peter-Jürgen Schneider (er sprach in Peine)sowie unser ehemaliges Vorstandsmitglied Horst Schmitthenner (in Salzgitter).

Geehrt werden in diesem Jahr 866Kolleginnen und Kollegen mit ei-ner 25-jährigen Mitgliedschaft,431KolleginnenundKollegenmiteiner 40-jährigen Mitgliedschaft.272 Jubilare blicken auf eine50-jährige Mitgliedschaft zurück,173 Jubilare sind mittlerweile 60Jahre Mitglied der IG Metall und10 Jubilare sind jetzt sage undschreibe schon 70 Jahre Mitgliedder IG Metall.

ImNamen desOrtsvorstandsbedankte sich Wolfgang Räschkeals Erster Bevollmächtigter beiden Jubilaren für ihre Treue zurGewerkschaft und für die häufigbewiesene Solidarität. Die Treuezur IG Metall und die aktive Mit-

arbeit aller waren Voraussetzungdafür, dass aus Trümmern, Notund Elend, die der Faschismusund der Weltkrieg hinterlassenhat, eine kampfkräftige Einheits-gewerkschaft aufgebaut werden

konnte, die als IGMetall heute cir-ca 2,3MillionenMitglieder zählt –allein in Salzgitter undPeine orga-nisieren sich über 32000 Metalle-rinnen und Metaller. VielenDank! ■

70 000 Einwendungen gegen KonradKONRAD STOPPENSTATT ERWEITERN

Mit 70 000 Unterschriften in vier Wochen hat unsere Region eine ordentliche Steilvorlagegegen die Atommüll-Einlagerung in Schacht Konrad vorgelegt. Während das Bundesumweltmi-nisterium gefordert ist zu reagieren, hat sich das »Konrad bewährte« Bündnis aus IG Metall,Stadt Salzgitter, Landvolk und der Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad e.V. am 5. Juni ge-troffen, um weitere Verfahrensschritte zu erörtern.

28. Mai: Noch während Staatssekretär Flassbarth die Ein-wendungspakete und Fässer ins Ministerium karrt...

In zwei großen Festveranstaltungen fanden die Ehrungen für 40, 50, 60 und 70Jahre Mitgliedschaft statt, am 5. Juni in PE (Foto links) und am 12. Juni in SZ.

Salzgitter-Peine

Impressum

IG Metall Salzgitter-PeineChemnitzerstr. 3338226 SalzgitterTelefon 05341 8844-0Fax 05341 8844-20E-Mail:[email protected]

Internet:igmetall-salzgitter-peine.de

Redaktion: Wolfgang Räschke(verantwortlich), Ina Biethan

... schmieden Vertreter des Aktionsbündnisses (Ursula Schön-berger, OB Frank Klingebiel, Matthias Wilhelm, Ludwig Was-mus) Pläne, wie der Widerstand weitergeht.

Foto

s:A.

Uth

e

Page 10: Mehr Geld im Kfz-Handwerk · 2015. 6. 28. · 2015 und 2016 gibt es in zwei Schritten eine Steigerung der Entgelte im Volumen von 5,8 Prozent. ... (CDU), der von 2003 bis 2013 im

30 | metallzeitung 7 | 2015

Halle-Dessau

BUCHTIPP

StartvorteilDas Vermögen in Deutsch-land konzentriert sich immerstärker. Den zehn Prozent

Superreichen gehöreninzwischen 60 Pro-zent des gesamtenPrivatvermögens. Ge-schätzte 250 Milliar-den Euro werden bis2019 pro Jahr vererbt.

Über die Erbschaftssteuergehen davon nur zwei Pro-zent an den Staat. Ganz klar:Das Erbe wird steuerlich be-günstigt, die Arbeit belastet.

Diese für die Demokra-tie beunruhigende Entwick-lung war für die freie Journa-listin Julia Friedrichs Anlassfür eine Reise zur deutschenErbengeneration. Sie lüftetdabei so manches Geheimnisum eine Parallelgesellschaft,in der vor allem der ein sor-genfreies Leben führen kann,der in die richtige Familie hi-neingeboren wird.Julia Friedrichs, Wir Er-

ben. Was Geld mit Menschen

macht. Berlin Verlag, 318 S.,

19,99 Euro.

URLAUBSZEIT

Jenseits von Afrika lässt sichauch gut auf Safari gehen.Die Rothschild-Giraffe Gustiund ihr jüngster Spross sindim Zoo Leipzig zu entdecken.Allen Kolleginnen undKollegen, wo immer sie Ur-laub machen, wünscht dieVerwaltungsstelle Halle-Des-sau erlebnisreiche Tage!

Ohne Nürnberger TrichterREGIONALESEMINARE

Gewerkschaftliche Bildung ist die entscheidende Grundlage für erfolgreicheBetriebsratsarbeit. Sie wird nicht nur in zentralen und bezirklichen Bildungs-stätten vermittelt, sondern sogar beinahe vor der Haustür.

Die Orte klingen nach Entspan-nung, die Themen nach Arbeit:»Betriebsräte-Mitwirkung undMitbestimmung bei Personalpla-nung« im Ramada-Hotel Halle-Peißen (8.Oktober), »Grundlagen-seminar Arbeitsrecht« in derAkademie Haus Sonneck Naum-burg (Teil 1, 6. bis 7. Juli, Teil 2, 2.bis 3. September).Das ist beabsich-tigt: Betriebsräte sollen sich auf ih-ren regionalen Tages- oder Zwei-tages-Schulungen in angenehmer,entspannter Atmosphäre und mitfreiem Kopf das Rüstzeug für ihreArbeit holen. »Besonders gut kom-men bei denKolleginnen undKol-legen die Schulungen für ein gan-zes Betriebsratsgremium an«,resümiert Sebastian Fritz, Bil-dungsverantwortlicher der Ver-waltungsstelle Halle-Dessau. »IndiesenSeminaren stehtdie konkre-te Ausgangslage der Firma im Fo-kus und darauf aufbauend werdenZiele und Strategien entwickelt.«

Neben Bildungspartnernwie »Arbeit und Leben«oder gewerkschaftsnahenRechtsanwältenwerden dieregionalen Seminare auchvon erfahrenen früherenBetriebsratsvorsitzendengeleitet. Zu ihnen gehörenGregor Müller, WDI Ro-thenburg, und Walter Rei-neke, Pensionär, vormalsIMOMerseburg. »Bildung ist einewichtige Grundlage für erfolgrei-che Betriebsratsarbeit«, betontGregor Müller. »Als Referent fürBetriebsräte-Grundlagensemina-re möchte ich meine langjährigenpraktischen Erfahrungen als frei-gestellter Betriebrat mit einbrin-gen.«

»Ich möchte unsere Kollegin-nen und Kollegen nicht im Regenstehen lassen, dennmeinEindruckist, diese Seminarewerden sehr ge-braucht«, sagt Walter Reineke.»Wenn man von Teilnehmern

hört, dass sich so mancher Ge-schäftsführer im Betrieb wie derSonnenkönig aufführt, dann müs-sen wir handeln!« Dabei sei eswichtig, soWalterReineke, dassdieKollegen nicht nur fachlichesWis-senvermittelt bekommen, sondernvor allem auch Selbstvertrauen.»Sie sollen wissen, wir Arbeitneh-mer haben gesetzliche Rechte, diewir durchsetzen können.«SeminaranfragenundAnmel-

dungen bei: Silke Lottermoser,

IG Metall Büro Dessau. Telefon:

0340 8714-0. n

Impressum

IG Metall Halle-Dessaun Büro HalleBöllberger Weg 2606110 HalleTelefon 0345 135 89-0n Büro DessauGrenzstraße 506849 Dessau-RoßlauTelefon 0340 87 14-0E-Mail:[email protected]:

halle-dessau.igmetall.deRedaktion:Almut Kapper-Leibe (verant-wortlich), Jutta Donat

Ronny, wie sieht`s aus

beiMKM–kommendie

Neuen oder sind noch

Ausbildungsplätze frei?

Wehling: Das Auswahl-verfahren für 2015 istbeendet, alle Verträgesind unterschrieben. Eswerden bei uns am1. September anstattzwölf –wie tariflich ver-einbart – sogar 20 jungeLeute ihre Ausbildungbeginnen.

Gibt es eine Willkommenskultur

für Azubis?

Wehling: Durchaus. Zusätzlich zuBetriebsrundgang, Einkleidung

und Arbeitsschutzun-terweisung findet erst-mals am 4. Septemberein Sommerfest statt.Unsere Jugend- undAuszubildendenver-tretung (JAV) hat denHut dafür auf. Sie ge-stalteten auch das vonder Geschäftsführunginitiierte Projekt»Azubi Marketing2.0« – eine Zukunfts-

aktion, umkünftig talentierte Azu-bis zu gewinnen. Der Betriebsrathat sie dabei tatkräftig unterstützt.Der zünftige Start in die Ausbil-dung findet traditionell im Jugend-sommercamp der IGMetall statt. n

Ausbildungsstart mit Camp und SommerfestZwei Fragen an Betriebsrat Ronny Wehling, MKM Hettstedt

Gregor Müller und Walter Reineke

Vorbild für die Neuen:

Ronny Wehling mit

Schutzhelm

Fotos:privat

Copyright:ZooLeipzig

Page 11: Mehr Geld im Kfz-Handwerk · 2015. 6. 28. · 2015 und 2016 gibt es in zwei Schritten eine Steigerung der Entgelte im Volumen von 5,8 Prozent. ... (CDU), der von 2003 bis 2013 im

30 | metallzeitung 7 | 2015

Magdeburg-Schönebeck

ALLES GUTE

Wir gratulieren zumGeburtstag im Juli

93 Jahre Heinz Rudnik,Irene Arndt, Helmut Sper-ling

90 Jahre Ursula Päge89 Jahre Werner Hoch88 Jahre Eberhard Schul-

ze, Rudi Kausmann,Rolf Wiegleb

87 Jahre Gerhard Sack86 Jahre Gerhard Get-

schmann, Gerhard Müller,Helga Bastian

85 Jahre Helmut Posselt,Horst Schwerthfeger, HorstUnglaube, Günter Ludwig,Wolfgang Niemann

80 Jahre Dieter Klaus,Wolfgang Kinzel, ManfredLorf, Siegfried Eggert, VeraLichtenfeld, Margot Kyora,Karlheinz Prinzler, LeonoreFandrich, Horst Hütten-rauch, Wilfried Knorre,Erhard Patzer, Horst Stum-bries, Günther Eberhardt

75 Jahre UweWittek,Werner Schützendübe,Lothar Wald, Hans Bor-mann, Ingeborg Dix, Wolf-gang Wernecke, HannelorePinkert, Wolfgang Desinger,Harald Rische, WernerSchrader, Hans Schlimme,Georg Putz, Ernst Mai, Ger-hard Kühne, Adalbert Che-rek, Ingrid Oehme, DieterTamm, Peter Duschta, Sel-ma Heß, Herta Gotthardt,Karin Dietrich, Otto Schade,Wolfgang Thiele, JoachimMatthias, Waltraud Möller-Heendorf, Annelene Pilz,Manfred Carell

70 Jahre Manfred Feistner,Helga Pisal, Wolfgang Hinz,Gitta Kinne, HanneloreFuhrmeister, Gernot Wiese,Isolde Kulessa, Uwe Müller,Horst Wolf, Irmgard Min-ning, Ingrid Kamp, RainerLipska, Hans-Jürgen Immig

Motiviert und vielseitig engagiertKOLLEGE IMINTERVIEW

Frank Albrecht ist seit 2014 Betriebsratsvorsitzender bei BallPacking Europe im Werk Hermsdorf und seit März 2015 Mitglieddes Ortsvorstands der IG Metall Magdeburg-Schönebeck.

Frank, was hat Dich motiviert, so

viel Verantwortung im Betrieb zu

übernehmen und Dich zusätzlich

ehrenamtlich in der IG Metall zu

engagieren?

Frank Albrecht: Ich habe michschon mehrere Jahre für die Be-lange unserer Mitarbeiter einge-setzt, um die Arbeitssituationkontinuierlich zu verbessern.Des-wegen habe ichmich im Jahr 2010entschieden, die Wahl als Be-triebsratsmitglied anzunehmenund mich dementsprechend fort-zubilden. Als ich in den folgendenvier Jahren bemerkt habe, welchesPotential dahinter steckt und wel-che Möglichkeiten sich eröffnen,habe ich mich entschlossen, imletzten Jahr die Position als Be-triebsratsvorsitzender anzustre-ben. Mein Ziel ist es dabei, durch

die Verbesserung der Zufrieden-heit unserer Mitarbeiter die Pro-duktivität unseres Betriebs zu ge-währleisten und anzuheben, umden Standort zu sichern.

Um darüber hinaus meineIdeen regional einzubringen undweitere Impulse für unseren Be-triebsrat zu bekommen, habe ichmich bereit erklärt, im Ortsvor-stand der IG Metall Magdeburg-Schönebeck mitzuwirken.

Außerdem arbeite ich als eh-renamtlicher Richter am Arbeits-gerichtMagdeburg.Hierbei denkeich, dass es eine Win-win-Situati-on darstellt, da ich die Chance se-he, dass man gemeinsam viel be-wegen kann, um somit die Rechteder Arbeitnehmer und des Be-triebsrats wahrzunehmen.

KannstDubitte kurz die Situation

in Eurem Betrieb schildern? Wie

ist das Verhältnis zwischenUnter-

nehmensleitungundBeschäftigten

und Betriebsrat?

Frank Albrecht: Ball PackagingEurope ist einer der führendenGetränkedosenhersteller Europas.In Deutschland ist Ball mit sechsStandorten vertreten. Wir inHermsdorf produzieren seit 1992Getränkedosen in vier verschiede-nen Größen. Die Getränkedosenwerden aus Aluminium herge-stellt. Nach Gebrauch der Dosenentstehen durch das Recyclingneue, hochwertige Metallpro-dukte oder wiederum neue Ge-tränkedosen. Getränkedosen ausHermsdorf werden zum Beispielan die Märkte in Deutschland, indie Niederlande, nach Belgien,Frankreich, Spanien, Großbritan-nien, Polen, in die TschechischeRepublik, nach Ungarn, Öster-reich und in die Ukraine geliefert.Das Werk in Hermsdorf hat 180Mitarbeiter. Daher setzt sich derBetriebsrat aus siebenMitgliedernzusammen. Die Mehrheit der Be-

schäftigtenist in der IG Metall or-ganisiert.

Die Betriebsführung und wirals Betriebsrat arbeiten professio-nell zusammen. Beide Parteienhaben ihre Vorstellungen undbringen ihre Ideen ein, um dieWirtschaftlichkeit unseres Be-triebs zu gewährleisten. Wir set-zen uns regelmäßig zusammen,um diese Ideen zu diskutieren.Natürlich kommt es hierbei zuKonflikten, jedoch konnten wirnach fachlichenDiskussionen im-mer eine zufriedenstellende Lö-sung für beide Parteien finden, sodass das Betriebsklima und dieZufriedenheit derMitarbeiter ste-tig verbessert werden.

Welche Themen hat der Betriebs-

rat zurzeit im Visier?

Frank Albrecht: Für die Zusam-menarbeit innerhalb des Betriebs-rats habenwir das Ziel, uns imZu-ge von Schulungen weiterfortzubilden. Somit können wirunser Know-how stetig verbes-sern, wodurch die Qualität unse-rer Arbeit steigt. Auf Betriebsebe-ne ist die Aufsicht derDurchsetzung des Tarifvertragszwischen der IG Metall um demArbeitgeberverband der Feinst-blechpackungsindustrie ein zen-trales Thema. Dabei liegt unserHauptaugenmerk auf dem Zu-kunftsplan. Für die Mitarbeitersoll dieAltersvorsorge gewährleis-tet werden und deren Gesundheitim Vordergrund stehen. Dabei istes wichtig, auf eine angemesseneBalance zwischen Arbeits- undPrivatleben zu achten. Auch er-scheint es uns wichtig, dass durchinnovative Ausbildungen undQualifizierungen neue Fachkräftean das Unternehmen herange-führt und eingearbeitet werden,damit im Betrieb kein Fachkräfte-mangel aufkommt undwir positivin die Zukunft blicken können. n

Impressum

IG MetallMagdeburg-SchönebeckErnst Reuter-Allee 39 (City Carré)39104 MagdeburgTelefon 0391 532 93-0Fax 0391 532 93-40E-Mail: [email protected]

Internet:magdeburg.igmetall.de

Redaktion:Detlev Kiel (verantwortlich)

Frank Albrecht, Betriebsratsvorsit-

zender bei Ball Packing Europe im

Werk Hermsdorf und seit März 2015

Mitglied des Ortsvorstands

Page 12: Mehr Geld im Kfz-Handwerk · 2015. 6. 28. · 2015 und 2016 gibt es in zwei Schritten eine Steigerung der Entgelte im Volumen von 5,8 Prozent. ... (CDU), der von 2003 bis 2013 im

30 | metallzeitung 7 | 2015

ca 300Beschäftigte der Trimet Be-triebe in Harzgerode. Die Warn-streikenden wurden vonSolidaritätsdelegationen der Il-senburger Grobblech, Linde Hy-draulics, KSM Castings und Bo-chumer Verein (ehemals Radsatz)bei ihrem Kampf um faire Ar-beits- undEntlohnungsbedingun-gen unterstützt. ■

Seit mehr als drei Jahren kämpfendie Beschäftigten der drei Trimet-Betriebe um einen Tarifvertrag,mit dem die betrieblichen Ar-beitsbedingungen, insbesonderedie Entgelte, an die tariflichenStandards der Metall- und Elek-troindustrie in Sachsen-Anhaltstufenweise herangeführt werdensollen.

Die Differenz zu den tariflichenEntgelten beträgt in den Harzge-röder Trimet-Betrieben um die13,5 Prozent. Auch bei der Ar-beitszeit, beim Urlaubsgeld oderder Sonderzahlung klafft die Lü-cke zum in Sachsen-Anhalt gel-tenden Tarifvertrag der Metall-und Elektroindustrie noch sehrweit auseinander. Die Metallerin-nen und Metaller fordern, dieseLücke mit einem Tarifvertrag zuschließen. Seit knapp einem Jahrsind die Verhandlungen zwischenIG Metall und Geschäftsführungder Trimet über die Tarifbindungund Angleichungsschritte keinenSchritt mehr weiter gekommen.Die letzten zweiVerhandlungster-mine im Mai wurden von Unter-nehmensseite alternativlos abge-sagt.

»Es ist nicht nachvollziehbar,dass alle westdeutschen Standorteder Trimet SE tarifgebunden sindunddenBeschäftigten in denneu-en Bundesländern nach 25JahrenDeutscher Einheit eineAn-gleichung durch einen Heranfüh-rungstarifvertrag noch immerverweigert wird«, kommentiertTatjana Stoll, Erste Bevollmäch-tigte der IG Metall Halberstadt.»Die Zahl derjenigen, die die Tri-met-Betriebe in Harzgerode ver-lassen werden, um in anderenBetrieben zu arbeiten, die tarifge-bunden sind und besser zahlen,

wird weiter zunehmen. Und gera-de in Zeiten von Fachkräfteman-gel und demografischem Wandelbietet ein Tarifvertrag einen ent-scheidenden Vorteil im Wettbe-werb der Betriebe um gute undengagierte Mitarbeiter«, so Tatja-na Stoll.

Dem Warnstreikaufruf derIG Metall Halberstadt folgten cir-

IN KÜRZE

HochzeitDie IG Metall-Verwaltungs-stelle Halberstadt wünschtihrem Kollegen MarcusFesterling und seiner FrauSvenja auf dem neuen ge-meinsamen Lebensweg Har-monie, Freude, Gesundheitund viel Glück.

Warnstreik bei Trimet in HarzgerodeKAMPF UMTARIFBINDUNG

Die IG Metall hatte für den 3. Juni 2015 von 13.30 bis 14.30 Uhr die Beschäftigtender drei zur Trimet SE gehörenden Betriebe (Trimet Aluminium SE, NL Harzgerode,Mofo Modell- und Formbau Harzgerode, KS Atag Trimet Guss Harzgerode) in Harz-gerode zum Warnstreik aufgerufen.

Halberstadt

Impressum

IG Metall HalberstadtBernhard-Thiersch-Str. 238820 HalberstadtTelefon: 03941 442077Fax: 03941 25019E-Mail:[email protected]

Internet:igmetall-halberstadt.de

Redaktion:Tatjana Stoll (verantwortlich),Janek Tomaschefski