Upload
h-czogalla
View
221
Download
1
Embed Size (px)
DESCRIPTION
Plastik-Fühlbuch für Erwachsende zum neu entdecken des Alltags-Kunsstoff. Wie seine kindliches Vorbild, enthält auch dieses Erwachsenen-Exemplar diverse (Plastik-) Stücke zum „begreifen“, mit dem Ziel ein Bewusstsein für den Werkstoff zu schaffen.
Citation preview
Mein 1. (Plastik) Fühlbuch
Plastik umgibt uns Tag für Tag
und begegnet uns in den verschie-
densten Situationen. ››Mein 1.
(Plastik) Fühlbuch‹‹ setzt sich mit
dem bekannten Werkstoff und sei-
ner Vielzahl an Eigenschaften und
Formen auseinander. Entdecke an-
hand einer ››Liebesgeschichte um
Plastik‹‹ das Material Plastik neu.
Mein 1. (Plastik) Fühlbuch
ElastomereElastomere sind formfeste, aber elastisch
verformbare Kunststoffe. In der Regel
handelt es sich bei Elastomeren um Poly-
mere oder Polyaddukte wie Polyurethan.
Die Makromoleküle von Elastomeren
sind ca. an einigen Stellen miteinander
verbunden und bilden ein weitmaschiges
räumliches Netz. Dadurch weisen sie
eine hohe Elastizität auf, das besondere
Merkmal der Elastomere. Die Kunstoffe
können sich bei Zug- & Druckbelastung
verformen, finden aber folglich wieder
in ihre Ausgangsform zurück. Sie können
also nicht dauerhaft plastisch verformt
werden.
Thermoplastesind Kunststoffe, die sich unter dem
Einfluss von Wärme (Thermo) plastisch
(plaste) verformen lassen.
In der Regel bestehen Thermoplaste
aus Polymeren, aus linearen oder wenig
verzweigten Kettenmolekülen. Werden
sie erwärmt, lassen sie sich durch Zug
strecken. Bei stärkerer Erwärmung können
sie unbegrenzt eingeschmolzen und neu
geformt werden. Darin unterscheiden sie
sich von den Duroplasten.
Thermoplaste wurden ursprünglich vor
allem in dem Spritzgießverfahren (siehe
Spritzgießen) verarbeitet, weshalb man
sie auch als Spritzmassen genannte
(im Gegensatz zu Duroplasten, die man
Pressmassen nannte).
Zu den Thermoplasten zählt z.B. Polyethen
und Polyamid, das erste war Celluloid.
DuroplasteDuroplaste sind Kunststoffe, die nach
ihrer Aushärtung nicht mehr verformt
werden können.
Beim Aushärtungsprozess bilden sich
lineare Kettenmoleküle, die sich auch
untereinander dreidimensional vernetzen
und hierbei eine stabile Struktur bilden.
Nach dem Aushärten können sie ihre Form
nicht mehr verändern. Auf mechanische
Einwirkung reagieren sie mit Rissen oder
Sprüngen. Bei Erwärmung löst sich das
molekulare Netzwerk in dem Gegensatz zu
den Thermoplasten nicht auf, Duroplaste
werfen beginns häufig Blasen, schrump-
fen, springen und zerbröseln.
Plastik / 3Die drei Kunststoff-Hauptgruppen
…an der bestückten (PVC) City-Light-Werbefläche…
Halte mal
diese Seite
gegen eine
Lichtquelle
Polyvinylchlorid
Polyvinylchlorid ist ein Kunststoff, der in
großer Menge in vielen unterschiedlichen
Bereichen eingesetzt wird. Durch Zugabe
von unterschiedlichen Substanzen kann
die Elastizität von Polyvinylchlorid breit
variiert werden, so dass dieser Kunststoff
sowohl in harter Form als auch in weicher
Form eingesetzt wird.
EigenschaftenHart-PVC ist ein Thermoplast und besitzt
eine hohe Steifigkeit und Härte. Es ist
extrem schwer entflammbar, kann in der
Hitze eines bestehenden Brandes
allerdings Chlorwasserstoff und Dioxine
freisetzen. Es zeigt eine sehr gute
Beständigkeit gegen Säuren, Basen, Fette,
Alkohole und Öle. Weich-PVC ist ein gum-
mielastischer, lederähnlicher Thermoplast.
PolyvinylchloridRohre, Dachrinnen und Schalenkoffer,
Gartenschläuche und Fußbodenbeläge.
Auch die gute, alte Schallplatte wird aus
PVC hergestellt, man redet auch von
„Vinyl-Platten“. Der Kunststoff wird sogar
als PVC-Paste verarbeitet, die auf
Textilien z.B. für Regenmäntel oder
Schaumstoffen aufgetragen werden kann.
Das City-Light-Poster
City-Light-Poster sind Eyecatcher der
besonderen Art. Die Plakate im Sonderfor-
mat hängen in beleuchteten Glasvitrinen
und sorgen damit auch bei Dunkelheit für
hohe Aufmerksamkeit. Durch das Licht
können besondere gestalterische Akzente
gesetzt werden. Die Werbebotschaft
erreicht die Verbraucher dort, wo sie sich
länger aufhalten, z.B. an Wartestellen des
öffentlichen Nahverkehrs, an Stadtinfor-
mationsanlagen oder in Fußgängerzonen.
Wenn Menschen warten, sind sie beson-
ders empfänglich für Werbebotschaften.
Plakate für die Durchleuchtung werden auf
beidseitig mattgestrichenem Spezialpa-
pier oder auf transparentem Kunststoff
im Digitaldruck, Siebdruck oder im Offset-
druck hergestellt.
Wissenswertes
[CH2= CHCL]01
7.24 Uhr. Ein giftgrüner (Plastik) Retro-IKEA-Wecker reißt
Mark wie jeden Morgen aus seiner Tiefschlafphase. Noch im
Halbschlaf befindend, ertappt er sich dabei, wie er endlich
den Wachzustand erreicht, während er seine Oral-B-Dr.
Best-ohne Schwingkopf-Imitat (Plastik) Zahnbürste zwischen
seinen Kiefern hin und her schleift. Die letzten Haarspitzen
mit seinem LOREAL-WellaFlex-Out of Bed-Look (Plastik)
Haarwachs zu einer, dem Produktnamen passenden Frisur
getrimmt, verkündet ihm der Blick auf seine transparente,
90er Jahre (Plastik) SWATCH, seine knapp bemessene Zeit.
Die Bushaltestelle erreicht und mal wieder ››den Bus«
verpasst, gibt sich Mark seinem Schicksal geschlagen und
setzt sich wartend auf die orangen (Plastik) Sitzmöglich-
keiten. Die Sonne prallt auf Mark so sehr nieder, dass er sich
gezwungen sieht, einen schattigen Ort aufzusuchen, der ihm
die nächsten 6 Minuten Wartezeit erleichtert. Geblendet
und daher kaum sehfähig, überrascht ihn die Tatsache umso
mehr, den schattigen Platz an der bestückten (Plastik) City-
Light-Werbefläche nicht für sich alleine in Besitz nehmen zu
können. Nach einer kurzen Lichtverhältnis-Anpassungs-
phase nimmt Mark ein Mädchen mit einer braun-glänzenden
(Plastik) Haarspange wahr, die immer hübscher zu werden
scheint, je besser sich seine Augen der neuen Situation
anpassen. Der Gedanke – nur noch drei Minuten – läßt
Mark verzweifelt in seinem knallgelben (Plastik) Rucksack
nach einer Möglichkeit suchen, die einmalige Gelegenheit
zu nutzen, SIE wieder zu sehen. Ihm springt sein altes, mit
(Plastik) Tesafilm zusammengehaltenes (Plastik) NOKIA 6210
entgegen. Mit den Worten "Ich ruf dich später an", drückt
Mark der Unbekannten das Handy in die Hand und steigt in
den fast schon wieder wegfahrenden Bus.
11 Euro/Tag
13 Euro/Tag
› 500.000
‹ 500.000
Kosten im bundesweiten Durchschnitt
In Deutschland (City Light Poster)› Anzahl: 95.300 › Netto-Umsatz 2004 203,5 Mil. Euro
…mit geklauten Trinkhalmen (PP) an den blasblauen Tisch…
Alternative-
Verwendung:
Spuckrohr
Polypropylen
Polypropylen ist ein vergleichsweise
junger Kunststoff. Er wurde 1954 zum
ersten Mal vom Wissenschaftler Giulio
Natta in Italien synthetisiert und in-
dustriell hergestellt.
EigenschaftenPolypropylen ist dem Niederdruck-Poly-
ethen sehr ähnlich. Es ist ein Thermoplast
mit hoher Stabilität und Chemikalienbe-
ständigkeit. Allerdings ist es härter und
wärmebeständiger. Es kann kurzfristig auf
140° C erhitzt werden. Kaffeemaschinen
und Wasserkocher sind in der Regel aus
Polypropylen. Sinkt die Temperatur auf
unter 0° C, so wird das Material spröde.
VerwendungZudem kann man Polypropylen auch zu Fa-
sern verarbeiten, die die leichtesten aller
Chemiefasern sind. Teppiche, Kunstrasen
und Seile werden auf diese Weise herge-
stellt. Die weiteren Anwendungsgebiete
ähneln denen des Polyethylens:
Im Haushalt, Gehäuse und Bauteile von
elektrischen Haushaltsgeräten, Koffer-
schalen, Bauteile im Auto, Flaschen, Folien
und viele weitere Kunststoffgegenstände
werden aus Polypropylen hergestellt.
Der Trinkhalm
Das Material ist bei den Einwegprodukten
überwiegend dünnwandiger Kunststoff,
wie Polyethylen oder Polypropylen.
Jedoch kann man Halme auch aus
dickwandigen Kunststoffen, Edelstahl
oder bruchfestem Glas erhalten, wobei
letztere natürlich ein höheres Verlet-
zungsrisiko bergen. Die Wegwerfartikel
sind praktisch in jeder vorstellbaren Farbe
und Länge, sowie mit unterschiedlichsten
Durchmessern zu erhalten. Auch diverse
Verzierungen, wie z. B. Leuchtstoffe sind
für den Partybedarf zu finden. Bei der
Formgebung sind der Phantasie kaum
Grenzen gesetzt (Knoten, Spiralen, Wellen
etc.). Die Massenprodukte haben jedoch
am ehesten eine gerade, starre Form oder
sind im oberen Bereich zum Abknicken;
dann nennt man sie Flexhalme.
Wissenswertes
[CH3-CH = CH
2]02
16.04 Uhr. Der Tag an der Uni wollte sich so garnicht dem
ersehnten Ende zuneigen, wie Mark's ständige Blicke auf
alle Uhren in seiner Umgebung bestätigen. Vor Nervosi-
tät getrieben, begibt er sich auf die zweite große Suche
dieses Tages – nach einen Telefon. In der Mensa endlich,
steht sie vor ihm; die aus getrübten (Plastik) Kunststoffglas
und mit einem magentafarbenen (Plastik) Hörer bestückte
Telefonzelle. Nach hecktischem einhämmern seiner eigenen
Handynummer auf die (Plastik) Tastatur, wartet er geduldig
auf das Freizeichen, ohne zu bemerken, dass genau im
selben Moment ein (Plastik) Handy neben seiner Telefon-
zelle ertönt.
Eine klare Frauenstimme nimmt den Anruf mit einem deut-
lichen ››Hallo‹‹ entgegen, worauf er registriert, das seine
Zellennachbarin neben dem signalroten (Plastik) Mülleimer
der Dame von heute morgen, verdammt ähnlich ist. Mit
einem breiten Grinsen im Gesicht, bittet er sie, sich doch
mal den Herrn in der (Plastik) Telefonzelle zuzuwenden. Ein
zurückfallendes Lächeln verrät ihm, das er den (Plastik) Hö-
rer auflegen kann um das Gespräch außerhalb fortzuführen.
Sie, nervös an ihrem (Plastik) Strech-Top zupfend; er, ver-
schüchtert auf seine (Plastik) Uhr guckend, einigen sich
schnell auf einen kurzen Kennenlern-Cappucino in der
Unimensa, den Mark aus Geldnotgründen mit zwei, aus der
Menasbar geklauten (Plastik) Trinkhalmen an den blas-
blauen (Plastik) Tisch bringt. Die unbekannte Schöne
namens Lisa geht nach einem kurzen Zögern auf die doch
sehr romantische Idee mit dem Cappucino-(Plastik)-Becher-
für Zwei mit einem zustimmenden Lächeln ein.
Durch Trinkhalme geschlürfte Alkoholika
machen nicht schneller betrunken. Laut
Ernährungswissenschaftler Alexander
Parlcsak von der Universität Hohenheim
belege keine Studie, dass der Schwips mit
Trinkhalm schneller kommt als beim
normalen Trinken. dpa
Schau doch mal
rein…
…ihr türkisfarbener (PET) Alt-Oma-Slip,…
Polyester
Polyester sind vielseitig einsetzbare
Kunststoffe, die uns im täglichen Leben
ständig begegnen. Aus Polyestern kann
man alle möglichen Dinge herstellen, ne-
ben Textilfasern (u.a. Trevira®, Dacron®,
Diolen®) z.B. die bekannten Plastik-Ge-
tränkeflaschen, die aus PET (Abkürzung
für den zungenbrecherischen Namen
PolyEthylenTerephthalat) bestehen, und
andere Lebensmittelverpackungen.
EigenschaftenPET ist hoch Bruchfestigkeit und Form-
beständigkeit bei einer Temperatur über
80 °C. Die Schlagzähigkeit ist jedoch
gering, das Verschleißverhalten gut.
VerwendungIm Alltagsleben begegnet man Polyestern
nicht nur im Falle von Kleidung, sondern
auch als Material für Getränkeflaschen,
Compact Disks, Lebensmittelver-
packungen, Fotofilme, Zahnräder, Stecker
und Schrauben. Auch als thermoplastische
Werkstoffe für Formkörper und Folien
spielen Polyester eine Rolle. Spezielle
Bedeutung haben gesättigte bzw.
ungesättigte Polyesterharze, die in der
Lackherstellung eine Rolle spielen.
[C10H8O4]03
19.34 Uhr. Lisa, panisch ihren vollgepackten Schrank nach
einen passenden Outfit für das, nach dem Mensa-Cappucino
ausgemachte Treffen mit Mark, durchwühlend , schmeißt
einen (Plastik) Kleiderbügel nach dem anderen auf den
immer höher werdenden Klamottenhaufen ihres Bettes. »Nur
noch eine halbe Stunde«; verrät ihr die, im Schwarzwald-Stil
gehaltene aber dennoch sehr stylische (Plastik) Kuckucksuhr
an der Wand. Soll es das kleine (Plastik) Schwarze sein oder
eher die legere Variante kombiniert mit einem Paar bunten
(Plastik) Flip Flops?
Nach der Entscheidung, doch die bequeme, nicht zu viel
Interesse heuchelnde Kombination bestehend aus einem
kurzen, weißen (Plastik) Kunstseide-Top und einer 0.8.15
LEVIS mit (Plastik) Strassapplikationen versehenden Jeans,
zu tragen, fehlt Lisa ihr türkisfarbener (Plastik) Alt-Oma-Slip,
den sie in aller Panik vergessen hatte, auf. »Ein absolutes
"H&M-NO-GO" in Sachen Ausgemode«, dachte sich Lisa,
welches unbedingt noch behoben werden sollte.
Ihr plötzliches Interesse für ihren (Plastik) Slip und die da-
mit verbundene Weitersuche nach einer Alternative lässt sie
komplett die Zeit aus den Augen verlieren, die sich langsam
auf halb neun hinzu bewegt. »Schon eine halbe Stunde zu
spät«, erkennt Lisa. Eilig noch die Lippen mit ihren Margaret
Astor-Karminroten (Plastik) Lippenstift nachgezogen, den
Augenaufschlag mit einer düsterdunklen (Plastik) Mascara
betont, schnappt sich Lisa ihre, am Spiegel hängenden (Plas-
tik) Perlenkette, die sie sich rasch um den Hals wirft und
verlässt das Haus mit einer Reihe von knallenden Türe hinter
sich. Das sie ihren (Plastik) Schlüsselbund mit dem dazuge-
hörigen Schlüssel vergessen hat, fällt ihr erst später auf.
63 % täglich
7 % 4x / Woche
13 % 3x / Woche
9 % 2x / Woche
4 % 1x / Woche
Die Unterhose
Frauen trugen bis zum Anfang des 19.
Jahrhunderts generell keine Unterhose;
allenfalls trugen Bäuerinnen eine Hose als
Kälteschutz unter dem Kleid. Etwa 1805
gab es die ersten "Beinkleider" für Damen,
die bis unters Knie oder bis an die Knöchel
reichten und weit geschnitten waren. Sie
waren aus Leinen oder Baumwolle und
im Schritt offen, da man befürchtete,
dass die Geschlechtsorgane der Frau bei
geschlossener Unterhose zu verfaulen
beginnen würden. Nach 1840 war die Un-
terhose für eine Dame Pflicht; die unteren
Schichten gingen jedoch weiterhin "unten
ohne". Gegen Ende des 19. Jahrhunderts
war die weibliche Unterhose sehr weit
geschnitten wie eine Pluderhose. Ab 1877
gab es einteilige Kombinationen wie die
Hemdhose oder die "Unterrockhose". Der
Schlüpfer wurde 1914 eingeführt.
Wissenswertes
Durchschnittlicher Unterhosen-Wechsel
Vorsicht,
Kondom nicht
herausnehmen
und verwenden,
bitte!
…vergessenes Kondom (PE) mit waldmeistergeschmack…
Polyethylen
Polyethylen ist neben Polyvinylchlorid
der industriell am häufigsten hergestellte
Kunststoff. Alltagsgegenstände wie Plas-
tiktüten, Gefrierbeutel, Eimer, Wäsche-
körbe, Getränkekisten, Mülltonnen usw.
bestehen in der Regel aus Polyethylen,
aber auch Rohre und Kabelisolierungen
werden häufig aus diesem Material
hergestellt.
EigenschaftenPE ist ein bei Zimmertemperatur ziemlich
weicher Thermoplast. Es kann mit dem
Fingernagel ohne weiteres Kratzer in
die Oberfläche eines Gegenstandes aus
PE geritzt. Sehr stabil verhält sich der
Stoff jedoch gegenüber Chemikalien:
Salzlösungen, Laugen und die meisten an-
organischen Säuren greifen das Material
nicht an, sogar Nagellackentferner wird
in Polyethylen-Flaschen verkauft. Ohne
zugesetzte Farbpigmente ist Polyethylen
durchscheinend, aber nicht völlig durch-
sichtig. Es sei denn, das Material wird zu
einer sehr dünnen Folie verarbeitet.
Das Kondom
Kondome sollte eigentlich jedem bekannt
sein und ihre schützende Wirkung jedem
so wichtig das er sie auch benutzt.
Kondome sind meist aus Naturkautschuk-
Latex gefertigt. Mittlerweile sind auch
Kondome aus Polyethylen (PE) und Polyu-
rethan (PUR) auf dem Markt, deren Wirk-
samkeit mit Latex-Kondomen vergleichbar
sein soll. Hierzu fehlen allerdings noch
Testergebnisse und langjährige Erfah-
rungen. Für Menschen mit Latex-Allergie
sind diese Kondome jedoch eine Alterna-
tive. Außerdem sind derartige Kondome
auch zusammen mit fett- beziehungsweise
ölhaltigen Gleitmitteln einsetzbar.
Wissenswertes
[–H2C–CH
2–]
n04
20.29 Uhr. Währenddessen auf der anderen Seite der Stadt
unter der leuchtenden (Plastik) Anzeigetafel des Kinos,
wartet Mark schon gespannt auf die Ankunft seiner neuen
Bekanntschaft. »Lisa, ein süßer Name«, schmachtet er in
seinen Gedanken, die ihn davon abbringen, die Verspätung
seiner Angebeteten wahrzunehmen.
Die aufkommende Frage, ob er auch an alles gedacht hatte,
reißt ihn allerdings nach einer Weile aus seiner (Plastik)
Rosaroten-Brillen-Gedankenwelt und lässt ihn in seiner
dunkelblauen (Plastik) Freitag-Tasche nach dem Rechten
schauen. Neben all dem unwichtigen Dingen, die sich auch
in überfüllten Damenhandtaschen befinden, fällt ihm sein
(Plastik) Notfall-Deo, seine abgenutzte (Plastik) Sparkassen-
EC-Karte – damit er wenigsten diesmal als Gentleman
darstehen kann – und sein schon längere Zeit lagerndes und
dadurch vergessenes (Plastik) Kondom mit waldmeister-
geschmack entgegen. »UPS«, dachte sich Mark und erinnert
sich daran, wie dieses Kondom den Weg in seine (Plastik)
Tasche gefunden hat. Damals, mit seiner noch sechszehn-
jährigen Naivität war es Gang und Gebe unter den Jungs
ein Kondom bei sich zu tragen, das den anderen die Potenz
des Trägers demonstrieren sollte. Ein leichtes beschämtes
Schmunzeln fährt Mark übers Gesicht bis sein Blick in die
leergewordene Kinohalle fällt.
Viertel nach neun, zeigt die digitale Anzeige auf dem (Plastik)
Programmdisplay über der Kinokasse und sie ist immer
noch nicht da. Schleichende Unruhe macht sich in Mark's
Magengegend breit, die sich jedoch nach Lisa's auftauchen
wieder in ein kribbelndes Schmetterlings-Gefühl verwandelt.
19 % Frauen
22 % Männer
25 % (unter 24)
Anzahl der Männer und Frauen die beim Sex mit unbekanntem Partner kein Kondom verwenden (Stand 2004)
In Deutschland werden etwa 180 Millionen Kondome pro Jahr verbraucht, das macht 342 Stück pro Minute.
ModellKipp-
schalter
…knipst Mark den Lichtschalter (PS) seines Schlafzimmers aus…
Polystyrol Polystyrol (PS) ist ein weit verbreiteter,
thermoplastischer Massenkunststoff.
Er wird in der Regel durch radikalische
Polymerisation von Styrol gewonnen.
Diese Substanz ist eine Flüssigkeit, die in
der chemischen Industrie aus dem Erdöl
hergestellt wird.
EigenschaftenPolystyrol ist gegen wässrige Laugen
und Mineralsäuren beständig, gegenüber
Lösungsmitteln wie Benzin, Ketonen
und Aldehyden nicht. Außerdem ist es
UV-empfindlich. Polystyrol verbrennt mit
leuchtend gelber, stark rußender Flamme
und einem blumigen, süßlichen Geruch.
VerwendungAußer im Bereich der Elektrotechnik wird
Polystyrol auch für Massenartikel
(z.B. klassische CD-Verpackung, Video-
kassette), im Bauwesen als Dämmstoff,
im Modell- und Kulissenbau, in der
Feinwerktechnik, für Schaugläser und für
Feststoffrettungswesten verwendet.
Als Lebensmittelverpackung ist Schaum-
polystyrol uneingeschränkt zugelassen,
zum Beispiel in Joghurtbechern, Blister-
Verpackungen etc.
Der Lichtschalter
Früher wurden Lichtschalter aus Porzellan
in der Aufputz-Ausführung hergestellt und
als Drehschalter mit einem Drehmecha-
nismus bedient, danach kamen wegen
der Schlagempfindlichkeit des Porzellans
solche aus Pressfaserplatten (Bakelit) auf.
Heute bestehen sie aus Kunststoff.
Moderne Schalter mit großflächiger Wip-
pe werden als Flächenschalter bezeichnet.
Die neueste Entwicklung sind Schalter,
deren Schaltkontakte bei Betätigung
umschalten und diese Schaltstellung
beibehalten, während die Wippe nach
der Betätigung in den vorherigen Zustand
zurückkehrt. Eine Wechselschaltung oder
Kreuzschaltung ist mit solchen Schaltern
wie eine Tasterschaltung bedienbar.
Wissenswertes
[C8H8]n
0523.05 Uhr. Nach einem halbspannenden Film, dessen eigent-
liches Highlight es war, das sich die Hände von Lisa und
Mark in dem »Family-Size (Plastik) Popcornbecher« gefun-
den haben und sie, wie am Mittag zuvor sich einen (Plastik)
Colabecher mit zwei (Plastik) Strohhalmen teilten, finden
sich beide bei einem Schoko-Banane Milchshake im gegen-
überliegenden 50er Jahre American-Cafe wieder. Auf den
knallroten (Plastik) Sitzgelegenheiten sitzend und verliebt
schweigend, verliert die bunte (Plastik) Einrichtung der
Location in den Augen des Paars ihre Farbe. Selbst die, nach
einer ganzen Weile anweisende Ankündigung der Kellnerin
»Wir schließen gleich«, erhält bei Mark und Lisa kein Gehör,
bis sie letztendlich freundlich hinaus gebeten werden.
Eine weitere viertel Stunde vor dem Café stehend, welches
schon die (Plastik) Außenbeleuchtung verdunkelt hat,
machen sich beide für den ersten gemeinsamen Abschied
bereit. Ein leichter Kuss, der gleichzeitig das Signal für die
heutige Trennung ist, berührt Lisa's (Plastik) Lippen, die sich
nur schwer von Mark abwenden kann. Um die knisternde
Situation hinauszuzögern, wühlt Lisa in ihrer Tasche auf der
Suche nach dem vergessenen (Plastik) Schlüsselbund. Ein
picksender Schock durchfährt sie mit dem Ausruf » Shit, ich
hab meine Schlüssel vergessen«
Fünf U-Bahnstationen und einen kurzen Fußmarsch später,
knipst Mark den (Plastik) Lichtschalter seines Schlafzimmers
aus, das in dieser Nacht nicht allein von ihm bewohnt wird.
NEIN, nicht das was man denkt… Mark bleibt ganz Gentle-
man. Lisa schläft auf der Couch.
Frühere Schalter-höhe ca. 1.50 m (Schulterhöhe)
Heutige Höhe(Norm)liegt bei 1.05 m
Kannst schon mal
üben!
…und streift der Braut das Strumpfband (PUR) mit den Zähnen herunter.
Polyurethan
Polyurethane (abgekürzt PUR) sind aus-
gesprochen vielseitige Kunststoffe, die
dementsprechend in vielen verschiedenen
Bereichen verwendet werden.
EigenschaftenWegen der guten mechanischen Eigen-
schaften werden die PUR-Elastomere vor
allem dort verwendet, wo die
Beanspruchung für die bekannten Natur-
und Synthese Kautschuke zu groß wäre.
Anderseits bietet PUR ein elastisches Ver-
halten, das bei keinem thermoplastischen
Kunststoff zu finden ist. Das Material
weist eine sehr hohe mechanische Festig-
keit auf und ist extrem verschleißfest.
VerwendungHaupteinsatzgebiet von Polyurethanen
ist die Verwendung als Schaum, also z.B.
für Polstermöbel, Matratzen, Schwämme,
Winterkleidung, Beschichtung von Tep-
pichen, Bauschaum zur Wärmedämmung,
Verpackungsmaterial...
Aber Polyurethane sind viel mehr als
Schaum: Sie sind ebenfalls verwendbar
als Elastomere und als Fasern wie z.B. bei
einem hier abgebildeten Strumband.
Das Strumpfband
Das Strumpfband ist in seiner ursprüng-
lichen Form ein Stoffstreifen, der über
einem Strumpf um das Bein gebunden
wurde, um diesen am Herunterrutschen
zu hindern. Dies geschah je nach
Mode unter- oder oberhalb des Knies.
Strumpfbänder wurden, wie Strapse auch,
ursprünglich von beiden Geschlechtern
getragen. Mit dem Verschwinden der
langen Strümpfe aus der Herrenmode im
19. Jahrhundert wurde das Strumpfband
zu einem rein weiblichen Kleidungsbe-
standteil. Die neueren Ausführungen
müssen nicht mehr gebunden werden,
sondern sind elastisch durch das Material
Lycra, so dass sie über das Bein gestreift
werden können. Sie werden verdeckt am
Oberschenkel getragen.
Wissenswertes
[-NH-CO-O-]06Drei Jahre später. Mark findet sich vor einem wallenden
(Plastik) Brautkleid wieder, aus dem ein freigelegtes Bein
mit einem spitzenbesetzten, blauen (Plastik) Strumpfband
herausblitzt. Er folgt der Aufforderung der kreischenden
Menge von Gästen und streift der Braut das (Plastik)
Accessoire mit den Zähnen herunter.
Das hätte sich Mark nicht gedacht, das gerade er eine
typische Hochzeit mit einer ausgewählten (Plastik) Blumen-
Tischdekoration, der fünfach geschenkten (Plastik) Braun-
Mulinex-Saftpresse und einer mit zartblauen (Plastik) Stoff-
rüschchen geschmückten Hochzeitstorte, als den schönsten
Tag seines Lebens bezeichnen würde.
Es kommt ihm so vor, als wäre es erst gestern gewesen,
wie er mit Lisa aus einem (Plastik) Cappucino-Becher den
schlechten Mensa-Instand-Kaffee schlürfte, wie sich ihre
Hände in dem riesigen (Plastik) Popcorneimer trafen und
sie ab dann garnicht mehr voneinander lassen wollten. Nur
gut, das seine Braut Elke nichts davon weiß…
Tja, die Liebe ist halt wie Plastik, ziemlich überraschend und
irgendwie für die Ewigkeit gedacht. Denn im Gegensatz zu
einem durchschnittlichen Menschenleben von 79,5 Jahren,
geschweige den von der Dauer einer Ehe zu sprechen, hält
Plastik circa 5 Jahrhunderte lang. Und wenn die beiden
schon gestorben sind, wird es immer mehr und mehr und …
Etwas blaues in der Hochzeitstradition…,
stammt noch aus den biblischen Zeiten
als die Farbe Blau für Reinheit und Treue
stand. Über die Jahre hat sich dies vom
Tragen eines blauen Kleidungsstück zu dem
blauen, unteren Bund des Brautkleides zu
den heutigen Zeiten, in denen ein blaues
Strumpfband getragen wird, geändert.
Um eine weitere Produktion von (Plastik) Müll zu vermeiden, wurde das Buch aus bestehenden Materialien hergestellt.
© H. Czogalla 2007