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1 Mein Auslandssemester an der California State University Long Beach Wintersemester 2013/14 Mattis Hillmer - Logistik/Technische BWL [email protected]

Mein Auslandssemester an der California State … · die optimale Bestellmenge, Berechnung der optimalen Überkapazität und den Bullwhip-Effekt. ... Highlights dieses Kurses waren

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Mein Auslandssemester an der

California State University Long

Beach

Wintersemester 2013/14

Mattis Hillmer - Logistik/Technische BWL

[email protected]

1

Mein Auslandssemester an der

California State University Long

Beach

Wintersemester 2013/14

Mattis Hillmer - Logistik/Technische BWL

[email protected]

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Inhaltsverzeichnis

1. Die Universität und ihr Angebot Seite 3

2. Der Campus und das College of Business Administration Seite 4

3. Beschreibung der Kurse Seite 6

SCM414 Supply Chain Management Seite 6

SCM411 Operations Planning and Control Seite 7

COMM330 Intercultural Communication Seite 8

HIST316 Early Medieval Europe Seite 9

4. Informationen zur Betreuung Seite 10

5. Living in Long Beach

Informationen zur Unterkunft Seite 10

Leben in der Stadt und die Leute, die man dabei trifft Seite 11

Freizeitaktivitäten und Ausflüge Seite 11

6. Übersicht über die Kosten Seite 13

7. Wichtige aus eigener Erfahrung Seite 13

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1. Die Universität und ihr Angebot

Die CSU Long Beach ist mit etwa 35.000 Studenten eine der größten

staatlichen Universitäten in Kalifornien. Dementsprechend ist auch eine

enorme Vielfalt an Kursen geboten, die an den folgenden

Departments/Colleges belegt werden können:

- College of the Arts

- College of Business Administration

- College of Education

- College of Engineering

- College of Health and Human Services

- College of Liberal Arts

- College of Natural Sciences and Mathematics

- College of Continuing and Professional Education

Die oben erwähnte Vielfalt ist schon fast erdrückend, es ist eigentlich alles

dabei, auch Sachen von denen man eigentlich nicht erwarten würde, dass sie

als benoteter Fachkurs angeboten werden. Besonders erstaunlich fand ich

persönlich die Kurse Backpacking, Bowling, Wilderness Water Expedition und

Tecniques of Rockclimbing.

Neben den Kursen, die man aus dem Campus Catalog wählen kann und welche

dann auch am Ende des Semesters benotet werden, gibt es auch eine Vielzahl

von Classes oder Kursen die außerhalb des Stundenplans angeboten werden.

Für diese Kurse wird meistens eine kleine Gebühr fällig, abhängig davon wie

viel Aufwand die Kursleiter betreiben müssen und was alles in dem Angebot

enthalten ist. Einen sehr guten Überblick über die Varietät des Angebotes

erhält man in der „Orientation Week“, die etwa in der 2. Vorlesungswoche

stattfindet, da sich dann alle Kurse mit Ständen auf dem Campus präsentieren

und über ihre Angebote informieren. Hier reicht das Angebot von Aikido,

Bogenschießen, Eishockey, Lacrosse, selbstverständlich Surfen oder Segeln,

bis hin zu Wasserball oder Paintball. Also: Auf keine Fall die Orientation

Week verpassen!

Stände der Clubs in der Orientation Week

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Hier stellen sich auch die Student Organizations und Studentenverbindungen

vor. Anders als man es aus den amerikanischen College Filmen kennt, ist die

CSULB ein „Commuters College“, was bedeutet, dass der größte Teil der

Studenten jeden Tag aus dem Umland zur Uni pendelt und nicht in

Studentenwohnheimen auf dem Campus oder in direkter Nähe zur Uni wohnt.

Es gibt zwar 3 Studentenwohnheime auf dem Campus, die jedoch nur Plätze

für etwa 2400 Studenten bieten und auch Häuser der Studentenverbindungen

sucht man vergeblich, da sie sich meistens in den Gebäuden ihres jeweiligen

Departments treffen. Folglich ist auch der Einfluss der Studentenverbindungen

nicht so zu erwarten wie man es aus besagten Filmen kennt. Vor allem die

Verbindungen des College of Business Administration (CBA), zum Beispiel die

Fraternity „Delta Sigma Pi“, beschäftigen sich hauptsächlich mit Networking

oder laden Gastredner aus den ansässigen Unternehmen, wie Boeing oder

Toyota, zu Podiumsdiskussionen ein, bei denen aktuelle Wirtschaftsthemen

oder Ideen von Studenten diskutiert werden.

2. Der Campus und das College of Business Administration (CBA)

Wenn man zuerst den Campus der CSULB betritt wird einem die Größe der

Uni erst bewusst, obwohl es seine Zeit dauert bis man die ganzen Ausmaße

des Campus begreift. Da sich alle Departments, Verwaltungsgebäude und, bis

auf das Baseballfeld und ein Studentenwohnheim, alles was zu der Uni gehört

auf dem Campus befindet, kommt es einem vor wie eine kleine Stadt. Der

Campus besteht aus vielen Grünanlagen, die Gebäude der jeweiligen

Departments bilden kleine Colleges auf dem Campus. Zentral gelegen befindet

sich das Gebäude der Student Union (USU) in dem sich der Haupt-Food Court

und diverse Möglichkeiten zur Freizeitaktivität (Bowling, Billard, Pool)

befinden. Über den ganzen Campus verstreut findet ihr kleine Kioske, die

Snacks aber auch Unimaterial verkaufen, sowie Wasserspender an denen ihr

euch Trinkwasser holen könnt.

Auf Grund der Größe des Campus bewegen sich viele der Studenten auf ihren

Skateboards/Longboards fort um schneller von A nach B zu kommen.

Auf dem Campus findet man zudem die Sporteinrichtungen der Uni.

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„The Pyramid“, die

Halle für Basketball und

Volleyball, befindet

sich im Norden des

Campus und fasst ca.

5000 Zuschauer. Sehr

vorteilhaft ist, dass ihr

mit eurer Student ID

Card freien Eintritt zu

den Heimspielen in der

Pyramid habt. Die

Fußballfelder,

Schwimmbahnen, Tennisfelder, Basketball Courts, Tartanbahn etc. befinden

sich direkt südlich der Pyramid und reichen bis zum „Recreation Center“ im

Osten des Campus, dem Fitness- und Wellnesszentrum der Universität. Hier

gibt es, neben dem normalen Fitnessstudio, alles was das Herz begehrt,

etliche Kursräume, Basketball- bzw. Volleyballfelder um die im darüber

liegenden Stockwerk eine

Tartanbahn führt,

Squashfelder, eine

Kletterwand und ein

anliegender Pool.

Wie ihr seht gibt es genug

Möglichkeiten sich die Zeit

zwischen den Vorlesungen zu

vertreiben. Ein beliebter Ort

dafür ist auch „The Nugget“,

eine Art Restaurant und Pub,

in dem den ganzen Tag

jeglicher Sport übertragen wird, so zum Beispiel auch die Spiele der UEFA

Champions League.

Da ihr aber da seid um etwas zu lernen ist euch noch die Library ans Herz zu

legen. Im Erdgeschoss befinden sich etliche PCs von denen aus ihr auch

drucken könnt. In den oberen Stockwerken befinden sich die Lernräume, die

nicht immer Ruhebereiche sind. Ich war jedoch meistens im PC-Lab des CBA,

da die PCs hier mit aller notwendigen Software, wie SAP, ausgestattet sind.

Das CBA ist ein relativ neues Gebäude, enthält neben den Vorlesungsräumen

und dem bereits erwähnten PC-Lab auch die Büros der Professoren. Die

Kursräume sind nicht all zu groß, ähnlich wie an der HAW, und auch

vergleichbar ausgestattet.

Volleyballspiel in der Pyramid

Das Recreation Center

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3. Beschreibung der Kurse

Ich habe bereits bei der Bewerbung 8 Kurse gewählt, von denen ich

letztendlich 3 bekommen habe.

Als ich dann in der ersten Woche versucht habe einen weiteren Business Kurs

zu belegen musste ich leider feststellen, dass bereits alle Kurse belegt waren,

weshalb ich auch nur in 3 Kurse meiner Wahl eingeschrieben werden konnte –

die amerikanischen Studenten werden bei sowas selbstverständlich bevorzugt

behandelt. Nachdem ich mir in der ersten Woche dann mehrere Kurse

angeguckt hatte, stand Mitte der zweiten Woche mein Stundenplan fest. Das

einschreiben in den vierten Kurs lief problemlos ab und meine Professorin

war dabei sehr hilfreich.

Grundsätzlich lässt sich über die Kurse sagen, dass das Niveau nicht so hoch

ist wie in Deutschland, was nicht heißen soll, dass man es auf die leichte

Schulter nehmen kann. Die Professoren folgen ihrem strikten Zeitplan, dem

„Syllabus“, der zu Beginn des Semesters bekannt gegeben wird. Hier findet

ihr die Termine eurer Midterms und des Final Exams, sowie Abgabezeitpunkte

für Hausarbeiten, Assignments oder sonstige Aufgaben.

Die Professoren erwarten von euch, dass ihr auf die nächste Vorlesung

vorbereitet seid, was bedeutet auch mal zwischen Dienstag und Donnerstag

50 Seiten zu lesen. Durch dieses konstante lernen jede Woche dürften euch

sowohl die Vorbereitung auf die Midterms, als auch die Prüfung selber

leichter fallen, da der Stoff noch ganz frisch ist.

Zu den von mir gewählten Kursen:

SCM 414 – Supply Chain Management bei Ming Chen Dienstags & Donnerstags 17:00 – 18:15

Diesen Kurs konnte ich mir für Grundlagen des Logistikmanagement

(3.Semester) anrechnen lassen. SCM 414 ist Teil des Supply Chain Management Majors am CBA, baut folglich

auf bereits in vorigen Kursen erlerntem Wissen auf. Der Kurs ist aber sehr

gut zu schaffen, wenn man das 3.Semester in Hamburg abgeschlossen hat.

Ming ist ein noch relativ junger Professor, der sehr engagiert ist und versucht

den Stoff auch dem letzten Studenten verständlich zu erklären. Seinen

chinesischen Akzent hört man zwar immer raus, aber dennoch war alles

perfekt zu verstehen.

In diesem Kurs lernten wir unteranderem verschiedene Einflüsse auf die

gesamte Supply Chain kennen, sowie die verschiedenen Sichtweisen der

einzelnen Positionen in der Supply Chain und deren Entscheidungskriterien,

die optimale Bestellmenge, Berechnung der optimalen Überkapazität und den

Bullwhip-Effekt.

Schon zu Beginn des Semesters wurden wir in Vierergruppen eingeteilt, in

denen wir über das Semester immer wieder während der Vorlesung

Problemstellungen lösen mussten. Die Phase bis zum ersten Midterm war für

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mich lediglich Wiederholung dessen, was bereits in der Vorlesung von Herrn

Kontny an der HAW behandelt wurde, was sich allerdings als gute Möglichkeit

für mich herausstellte das bereits bekannte Wissen übersetzen zu können und

aufzufrischen. Danach arbeiteten wir sehr viel mit Excel, zum Beispiel Excel

Solver, um das theoretische Wissen praktisch anzuwenden, was mir sehr gut

gefallen hat, da so eine gesunde Mischung zwischen Theorie und Anwendung

gefunden wurde.

Insgesamt waren in diesem Kurs 5 Hausaufgaben zu bearbeiten, die nicht zu

anspruchsvoll waren und hauptsächlich als Wiederholung und Anwendung des

gelernten Stoffes dienten. Die zwei Midterms und das Final Exam waren so

aufgebaut, dass es einen größeren Multiple Choice Block und einen

praktischen Rechnungsteil gab. Eine Formelsammlung wurde gestellt. Wenn

ihr während des Semesters aufmerksam seid, die Hausaufgaben gut lösen

könnt und euch anhand des vom Professor ausgehändigten Lernplans

vorbereitet, steht einer guten bis sehr guten Note nichts im Weg.

Am Ende des Semesters war zudem noch ein Gruppenprojekt fällig, für das

wir eigenständig die Probleme aus der Fragestellung erkennen mussten und

dementsprechend unsere eigenen Exceltabellen, etc. aufbauen mussten, sowie

einen Bericht über die Arbeit der Gruppe und unsere Ergebnisse erstellen

mussten. Auf eine Präsentation der Ergebnisse vor dem Kurs wurde

verzichtet.

Highlights dieses Kurses waren zum einen die Präsentation eines CSULB

Alumnus, der Leiter eines in Long Beach ansässigen Logistikdienstleisters ist

und aus seiner Berufserfahrung berichten konnte, sowie ein Planspiel mit

einer Simulationssoftware, die Ming für uns gekaufte hat, mit der wir, wieder

in unseren Gruppen, die Auswirkungen des Bullwhip-Effekt auf die gesamte

Supply Chain veranschaulichten.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass dieser Kurs sehr lehrreich war und

mir viel Spaß gemacht hat und absolut empfehlenswert ist, egal ob ihr Logistik

studiert oder nur Interesse an Logistik als Wahlpflichtfach habt.

SCM 411 – Operations Planning and Control bei Suri Gurumurthi Mittwochs 16:00 – 18:45 Uhr

Suri ist ein sehr netter Professor, der auch mal eine Abgabefrist verlängert,

wenn die Studenten viel um die Ohren haben. Er versucht die Studenten sehr

viel in die Vorlesung mit einzubeziehen, sodass man stets aufmerksam sein

muss, aber dadurch die angesprochenen Themen wesentlich schneller

versteht.

In diesem Kurs lernten wir Prozessplanung und Prozessdesign, unabhängig

von Industriezweig, und damit zusammenhängende Einflüsse auf die

Performance des Unternehmens kennen. Im weiteren Verlauf des Semesters

erarbeiteten wir Konzepte zur Optimierung der Prozesse um das Maximum aus

dem Unternehmen zu holen, wobei wir näher auf Kosten, Effizienz und

nachhaltiges Wirtschaften eingingen. Dieses Wissen wendeten wir letztendlich

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mit Hilfe einer Simulationssoftware in einem Planspiel an (wieder in

Vierergruppen), bei dem uns virtuell ein Unternehmen zur Verfügung gestellt

wurde und wir den Prozess „unserer“ Firma nach Belieben verändern

konnten. Welchen Einfluss unsere Eingriffe hatten konnten wir in Echtzeit an

diversen Kennzahlen erkennen und so auch auf etwaige Veränderungen, wie

Nachfrageschwankungen, reagieren. Dieses Planspiel war gleichzeitig das

zweite Midterm, für welches wir auch einen Bericht über unsere

Entscheidungen und Ergebnisse des virtuellen Unternehmens anfertigen

mussten. Das erste Midterm war, genau wie die 5 über das Semester verteilte

Assignments, zuhause zu lösen. Lediglich das Final Exam fand im

Vorlesungsraum statt, und war als Open Book Klausur genau aufgebaut wie

die Assignments und Midterms: 2-3 Theoriefragen, die in kurzen Sätzen zu

beantworten waren und sonst Anwendung der Theorie durch die Lösung von

verschiedenen Problemstellungen mithilfe der im Kurs gelernten Formeln und

Tabellen.

Auch in diesem Kurs arbeiteten wir viel mit Excel und lernten zum Schluss

auch die Anwendung von SAP, in einer Art Crashkurs, kennen.

Alles in allem war dieser Kurs ähnlich anspruchsvoll wie SCM414, vielleicht

sogar etwas schwerer aufgrund der Komplexität mancher

Themenzusammenhänge und Formeln.

Doch auch diesen Kurs kann man gut abschließen, auch hier muss man dazu

aber das Semester über stets am Ball bleiben, dann sind Assignments und

Prüfungen gut zu bewältigen.

COMM330 – Intercultural Communication bei Marc Rich Dienstags & Donnerstags 8:00-9:15 Uhr

Diesen Kurs konnte ich mir für das Wahlpflichtfach im 6. Semester anrechnen

lassen.

Herr Rich ist ein absoluter Vollblutprofessor! Er schaffte es jedes Mal, durch

seine offene und herausfordernde Art, über 80 verschlafene Studenten

morgens um 8 Uhr für seine Vorlesung zu begeistern. Pünktlichkeit wurde

gewissermaßen dadurch erzwungen, dass um Punkt 8 ein Quiz über die zuletzt

behandelten Thematiken geschrieben wurde – wer auch nur eine Minute zu

spät kam, durfte dieses Quiz nicht mitschreiben und demjenigen fehlten so

diese Punkte für seine Endnote. Herr Rich bezieht die Studenten viel in seine

Vorlesung ein um eine vernünftige, erfolgreiche Diskussion zu fördern und

versucht selbst bei einer so großen Gruppe, jeden zu Wort kommen zu lassen.

Zu Anfang des Semesters hat man die Wahl, entweder die Vorlesung zu

besuchen, sodass die Exams nicht die ganze Note ausmachen, sondern auch

Quizze, Journals und sonstige kleine Aufgaben mit in die Note eingehen, oder

die Vorlesung nicht zu besuchen und sich zuhause alleine durch das

Durcharbeiten des Lehrbuches auf die Exams vorzubereiten, deren Ergebnis

dann die gesamte Note ausmachen. Ich habe mich für die erste Variante

entschieden. Sein Kurs beschäftigt sich kurzum damit, verschiedene Kulturen

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innerhalb der US-amerikanischen Gesellschaft und deren Besonderheiten

kennen zu lernen. Dazu wurden sowohl Inhalte aus dem Kursbuch, als auch

Kurzgeschichten und Filmmaterial verwendet, was zu einer

abwechslungsreichen Vorlesung führte.

Dadurch konnte ich einiges über die Geschichte und Gegenwart der USA

lernen. Herr Rich gestaltet seine Vorlesungsinhalte relativ kritisch, nicht nur

gegenüber den Autoren des Buches, sondern auch gegenüber der Gesellschaft

insgesamt und regt die Studenten so zu kritischem Denken und Hinterfragen

der gesellschaftlichen Normen in den USA an.

Gerade diese Tatsache der kritischen Reflektion war vielleicht das, was mir

am meisten an diesem Kurs gefallen hat. Die vielen kleinen Aufgaben, Quizze,

Journals und das teilweise sehr umfangreiche Vorbereiten auf die nächste

Vorlesung, machten diesen Kurs relativ zeitintensiv, die Exams sind aber mit

Hilfe des Studyguides gut zu bewältigen.

HIST316 – Early Medieval Europe bei Marie Kelleher Dienstags & Donnerstags 14:00 – 15:15 Uhr

Die Wahl dieses Kurses war aus der Not geboren, da ich keinen Kurs der auch

nur im Entferntesten mit meinem Studiengang zu tun hat mehr wählen konnte.

Nachdem ich in mehrere Kurse reingeschnuppert hatte (hier half mir die

gigantische Auswahl an möglichen Kursen), fiel die Wahl auf HIST316, da hier

viel schriftliche Arbeit in gutem Englisch erwartet wurde und ich mir davon

eine Verbesserung meines geschriebenen Englisch erhoffte.

Frau Kelleher lebt Geschichte und hat viel Spaß daran, die Studenten für

Geschichte zu begeistern. Der Kurs war überaus informativ, wenn auch

arbeitsintensiv. Gelegentliche spontane Tests motivierten einen dazu stets die

erforderlichen Vorbereitungen für die nächste Vorlesung zu machen. Die

Exams bestanden aus Primärquellenanalyse und Fragen zu

Vorlesungsinhalten. Zum Ende des Semesters musste eine Hausarbeit zu

einem Thema unserer Wahl eingereicht werden.

Ich glaube, dass dieser Kurs mein allgemeines Englischverständnis deutlich

verbessert hat, da die Primärquellen aus dem Frühmittelalter in gehobenem

Altenglisch geschrieben waren und ich viel Zeit mit der Übersetzung der

Texte verbracht habe.

Abschließend lässt sich sagen, dass ich durchaus zufrieden mit der Wahl

meiner Kurse war. Die Professoren waren durchgehend motiviert und

hilfsbereit, die Kurse sehr informativ und lehrreich, wenngleich mit viel

Arbeitsaufwand verbunden. Seid euch darüber im Klaren, dass ihr während

des Semesters viel zu tun habt, wenn ihr das aber durchzieht und euch in der

Woche hinsetzt, kommen am Ende gute bis sehr gute Noten raus und ihr habt

am Wochenende Zeit auf Reisen zu gehen.

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Das Einzige, was bei mir schief gelaufen ist, war die Tatsache, dass ich drei

Final Exams an einem Tag hatte. Das war reines Pech und lässt sich nicht

beeinflussen, aber auch das war nicht so schlimm wie es sich vielleicht anhört.

4. Informationen zu Betreuung

Die Betreuung durch das International Office der CSULB war sehr gut. In der

ersten Woche wurden direkt alle Exchange Students zu einer

Informationsveranstaltung eingeladen, bei der die Zuständige, Jennifer Orem,

und ihre Kolleginnen uns Einblicke in die Organisation unseres Studiums an

der CSULB gaben, sowie hilfreiche Informationen zu Freizeitaktivitäten und

Restaurants in und um Long Beach. Auch sonst hilft das International Office

sehr gerne bei allem möglichen weiter – kurz um eine gute Anlaufstelle für

Probleme aller Art rund um das Studium.

Die Professoren behandeln einen nicht bevorzugt, sondern wie einen ganz

normalen Studenten, was gut ist. Gelegentlich wird Rücksicht auf einen

genommen, oder, zum Beispiel beim Einschreibevorgang in den Kurs,

unterstützt. Man wird eher mal zu Vergleichen mit Deutschland gefragt.

Was noch ein großer Vorteil des Exchange Programmes ist, ist, dass das

Fitnessstudio beitragsfrei ist und man sich auch nicht um die Kündigung seiner

Mitgliedschaft kümmern musste, da diese mit Semesterende einfach erlischt.

5. Living in Long Beach

Informationen zu Unterkunft:

Meine Unterkunft habe ich erst als ich bereits in Long Beach war, über die

Seite der International Students bei Facebook gefunden. Hier werden ganz

viele WG Angebote von anderen Internationals gepostet. Gewohnt habe ich

dann letztendlich in der Apartment Anlage Beverly Plaza / Park Avenue.

Hier wohnen etliche amerikanische, als auch viele internationale Studenten,

sodass man garnicht drum herum kommt viele neue Leute kennen zu lernen.

Ich habe mit drei anderen Deutschen und zwei Koreanerinnen zusammen

gewohnt, die Schlafzimmer haben wir uns geteilt, da die Miete ansonsten doch

relativ hoch ausgefallen wäre. Neben den Pools und dem Jacuzzi, an denen es

auch Grille gibt, die man einfach benutzen kann, spricht für die Beverly Plaza

Apartments vor allem die gute Lage. Ein Einkaufszentrum ist direkt nebenan,

zur Uni sind es mit dem Fahrrad oder dem Bus etwa 15 Minuten.

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Leben in der Stadt und die Leute, die man dabei trifft:

Long Beach ist eine Industriestadt, hat aber dennoch schöne Plätzchen zu

bieten. Der Signal Hill, von dem man an klaren Tagen bis nach LA gucken

kann ist besonders zum Sonnenuntergang empfehlenswert. Naples, eine

künstlich angelegte Insel in der Nähe des Yachthafens, hat vor allem in der

Weihnachtszeit durch die prunkvollen Dekorationen viel zu bieten. In Belmont

Shore und der Second Street findet ihr viele Bars und Restaurants, hier findet

am Wochenende meistens das studentische Nachtleben statt. Aber auch in

Downtown Long Beach findet ihr etliche Bars, auch direkt am Hafen, in der

Nähe der Queen Mary I., hier ist aber eher etwas älteres Publikum unterwegs.

Nach einigen Anfangsschwierigkeiten werdet ihr euch relativ schnell in der

Stadt zurechtfinden, da aufgrund der schachbrettförmig angelegten Straßen

die Orientierung ziemlich leicht fällt.

Wie bereits erwähnt, wohnten in den Beverly Plaza Apartments etliche andere

Studenten, sodass auch hier an den Wochenenden meistens viel los ist. Die

Amerikaner sind alle sehr offen und kommunikationsfreudig, meistens bleibt

es jedoch bei oberflächlichen Freundschaften, vor allem mit den Studenten,

mit denen man in der Vorlesung in Kontakt kommt. Generell fällt die

Integration aber sehr leicht. Die anderen Internationals waren jedoch auch

eher für Reisen und andere Freizeitaktivitäten zu haben, sodass ich sehr viel

mit den anderen internationalen Studenten gemacht habe und so enge

Freundschaften schließen konnte.

Sonstige Freizeitaktivitäten & Ausflüge:

- Partybus nach Hollywood: Organisiert von Studenten der CSULB,

fährt einige Male im Semester ein Partybus zu angesagten Clubs in

Hollywood. Vor allem zu Beginn und Ende des Semesters ist das sehr

zu empfehlen.

- Laguna Beach: eine wunderschöne kleine Küstenstadt südlich von

Long Beach, 45 Minuten mit dem Auto entfernt. Den Highway 1 nehmen

und auf dem Weg dahin in Newport Beach und/oder Huntington Beach

halten

- Huntington Beach: Surfers Paradise, 30 Minuten südlich von Long

Beach, perfekt für einen Tag am Strand

- Venice Beach: Muscle Beach, Skateboard Park, diverse

Basketballfelder auf denen auch mal Events stattfinden, Sonntags

spontane Strandparty ab ca. 16 Uhr bis die Polizei nach Einbruch der

Dunkelheit die Leute bittet zu gehen, oder die Venice Canals – hier wird

immer was geboten

- Santa Monica: Das Santa Monica Pier und auch die Stadt selber sind

absolut sehenswert, nur 10 Minuten Autofahrt, oder einen 40 minütigen

Spaziergang entlang des Pazifik nördlich von Venice,

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- Hollywood / Beverly Hills / Bel Air: Den Hollywood Blvd/Walk of

Fame und das Chinese Theater muss man wohl gesehen haben, durch

die Welt der Reichen und Schönen bietet sich eine kleine Spazierfahrt

an, genau wie in die Nähe des Hollywood Signs um ein paar Fotos zu

schießen, da das Sign selbst nur zu Fuß zu erreichen ist. Aber auch der

Hike auf den Hollywood Hill ist empfehlenswert.

- Sportevents: Die Heimspiele der Uni in der Pyramid sind auf jeden

Fall einen Besuch wert und veranschaulichen sehr gut die

Identifizierung mit der Uni; Eishockey im Honda Center, Anaheim oder

im Staples Center in LA (gut per Metro zu erreichen); wer mag

American Football in San Diego, was nur etwa 3 Stunden südlich von

Long Beach liegt; Baseball im Dodgers Stadium, LA oder im Angel

Stadium of Anaheim

- Naples, Long Beach

- Queen Mary I., Long Beach

- Disneyland, Anaheim: teuer, aber sehr beeindruckend

- Universal Studios: Entweder gönnt man sich eine Tour durch die

Studios, die wohl wirklich gut sein soll. Wir waren zu Halloween da, wo

eine wirklich großartige, gruselige Atmosphäre durch unzählige

Schauspieler kreiert wurde, und auch die zahlreichen Mazes sind ganz

großes Entertainment

- Six Flags Magic Mountain Freizeitpark: Achterbahnen, die keinen

Wunsch offen lassen, unter anderem der höchste Freefall-Tower der

Welt

- Grand Canyon: Gute 8-9 Stunden Fahrt lohnen sich absolut, dieses

Wunder der Natur zu besichtigen. Wer Zeit mitbringt, sollte auf jeden

Fall wenigstens Teile der Wanderstrecken nutzen, am besten plant ihr

das im Voraus.

- Antelope Canyon / Colorado River, Page, Arizona: Nördlich des Grand

Canyon, an der Grenze zu Utah. Atemberaubende Landschaften und der

Gang durch den Slot Canyon sind einfach nur phänomenal

- Bryce Canyon, Utah: Gleiches gilt für den Bryce Canyon. Etwa 10

Stunden Fahrt von Long Beach bietet sich einem ein umwerfender

Ausblick schon während der Fahrt und erst Recht in Utah. Auch eine

Fahrt entlang des Highway 12, dem zweitschönsten Highway der Welt,

ist absolut zu empfehlen.

- Zion National Park, Utah: Dieser Nationalpark liegt in der Nähe des

Bryce Canyon und bietet mindestens genauso atemberaubende

Landschaft.

- Big Bear Lake: 2 Stunden nordöstlich von Long Beach, in den San

Bernadino Mountains, liegt diese Kleinstadt, die im Winter als

Skiparadies dient.

- San Francisco: Ein Ausflug in diese wunderschöne Stadt lohnt sich

vor allem an einem langen Wochenende, damit ihr möglichst viel sehen

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könnt. Sehenswert sind auch die Stanford University und die University

of California Berkely.

- Seattle & Vancouver: Sollte die Zeit da sein, ist auch Seattle mit

Weiterfahrt nach Vancouver definitiv eine Reise wert. Der Flug vom

Flughafen in Long Beach dauert etwas mehr als 2 Stunden und ist

durchaus preiswert. Hoch im Norden ist es schon etwas kälter, aber

wer frischen Fisch und eine kalte Brise um die Nase vermisst, ist hier

genau richtig. Beide Städte haben etliche Sehenswürdigkeiten zu bieten

und sind von schöner Landschaft umgeben.

- Las Vegas: What happens in Vegas stays in Vegas! Außer, dass die

Stadt auch tagsüber enorm sehenswert ist, brauche ich vermutlich nicht

viele Worte über Las Vegas verlieren. Die besten DJs der Welt geben

sich hier die Klinke in die Hand, was sich leider in den Eintrittspreisen

(nur für die Männer) niederschlägt.

6. Übersicht über die Kosten

Einmalige Kosten:

- Flug 1.040,00€

- Visum (ca.) 300,00€

- Versicherung CSULB $415,00

- Versicherung ADAC 156,00€

- Deposit (wird zurückerstattet) $400,00

- Fahrrad (inkl. Zubehör) $100

- Lehrbücher $120

Monatliche Kosten beliefen sich auf etwa $1000. Größter Bestandteil davon

war die Miete für ein geteiltes Schlafzimmer, Utilities/Electricity, sowie

gemietete Möbel, Internetanschluss, was sich insgesamt auf etwa $500 belief.

Der restliche Betrag setzt sich aus Lebensmitteln/Essen gehen, Handyvertrag

bei T-Mobile ($50), Shopping und den Ausgaben für Freizeitaktivitäten und

Reisen zusammen. Seid euch darüber bewusst, dass die Lebensmittel in den

USA teilweise deutlich mehr kosten als in Deutschland.

7. Wichtiges aus meiner eigenen Erfahrung

Als Studenten der CSULB fahrt ihr mit dem ÖPNV der Stadt Long Beach

umsonst. Auch die Metro nach LA ist relativ preiswert ($5 Tageskarte, gilt nur

für den Nahverkehr des Metro Verbandes). Aufgrund der Nähe meiner

Wohnung zur Uni, habe ich mich gegen einen Autokauf entschieden, was ich

etliche Male bereut habe. Obwohl die Kosten für einen Mietwagen in den USA

nicht zu hoch gegriffen sind (die Young Driver Fee von $25 pro Tag ist

meistens das teuerste), ist es doch jedes Mal mit Kosten und Aufwand

verbunden sich ein Auto zu mieten. Besitzt man ein eigenes Auto, seid ihr

wesentlich mobiler, könnt auch öfters in die Umgebung von Long Beach, zum

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Beispiel nach Huntington, Venice oder Malibu fahren, weshalb ich glaube, dass

ein Autokauf durchaus sinnvoll ist.

Ihr müsst euch darüber im Klaren sein, dass das Auslandssemester viel Geld

kostet, aber es eine absolut lohnende Investition ist und ihr in diesem halben

Jahr wunderschöne Erfahrungen sammelt.

Reisen bieten sich selbstverständlich immer in Gruppen an, um die Kosten zu

teilen und seine Freunde dabei zu haben. Am besten macht ihr euch zu Beginn

des Semesters eine Liste mit den Sachen, die ihr unbedingt besichtigen wollt

und plant im Voraus, wann im Semester die beste Zeit ist an Wochenenden zu

verreisen. Dann ist es möglich euer Studium dort gut zu absolvieren und

gleichzeitig so viel wie möglich auch außerhalb der Uni zu erleben.

Bei Fragen jeglicher Art, ob Studium in den USA, Reisevorbereitung,

Visumsangelegenheiten, etc. schreibt mich gerne an. Ich möchte euch dabei

helfen, dass auch ihr so tolle Erfahrungen sammeln könnt, wie ich es durfte.

Zum Abschluss möchte ich mich bei allem Verantwortlichen der HAW

Hamburg bedanken, die es mir ermöglicht haben, diese einmalige Erfahrung

machen zu dürfen. Es war ein fantastisches halbes Jahr und ein großes

Privileg, einer der wenigen Repräsentanten der HAW Hamburg in Long Beach

sein zu dürfen.

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1. Die Universität und ihr Angebot

Die CSU Long Beach ist mit etwa 35.000 Studenten eine der größten

staatlichen Universitäten in Kalifornien. Dementsprechend ist auch eine

enorme Vielfalt an Kursen geboten, die an den folgenden

Departments/Colleges belegt werden können:

- College of the Arts

- College of Business Administration

- College of Education

- College of Engineering

- College of Health and Human Services

- College of Liberal Arts

- College of Natural Sciences and Mathematics

- College of Continuing and Professional Education

Die oben erwähnte Vielfalt ist schon fast erdrückend, es ist eigentlich alles

dabei, auch Sachen von denen man eigentlich nicht erwarten würde, dass sie

als benoteter Fachkurs angeboten werden. Besonders erstaunlich fand ich

persönlich die Kurse Backpacking, Bowling, Wilderness Water Expedition und

Tecniques of Rockclimbing.

Neben den Kursen, die man aus dem Campus Catalog wählen kann und welche

dann auch am Ende des Semesters benotet werden, gibt es auch eine Vielzahl

von Classes oder Kursen die außerhalb des Stundenplans angeboten werden.

Für diese Kurse wird meistens eine kleine Gebühr fällig, abhängig davon wie

viel Aufwand die Kursleiter betreiben müssen und was alles in dem Angebot

enthalten ist. Einen sehr guten Überblick über die Varietät des Angebotes

erhält man in der „Orientation Week“, die etwa in der 2. Vorlesungswoche

stattfindet, da sich dann alle Kurse mit Ständen auf dem Campus präsentieren

und über ihre Angebote informieren. Hier reicht das Angebot von Aikido,

Bogenschießen, Eishockey, Lacrosse, selbstverständlich Surfen oder Segeln,

bis hin zu Wasserball oder Paintball. Also: Auf keine Fall die Orientation

Week verpassen!

Stände der Clubs in der Orientation Week

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„The Pyramid“, die

Halle für Basketball und

Volleyball, befindet

sich im Norden des

Campus und fasst ca.

5000 Zuschauer. Sehr

vorteilhaft ist, dass ihr

mit eurer Student ID

Card freien Eintritt zu

den Heimspielen in der

Pyramid habt. Die

Fußballfelder,

Schwimmbahnen, Tennisfelder, Basketball Courts, Tartanbahn etc. befinden

sich direkt südlich der Pyramid und reichen bis zum „Recreation Center“ im

Osten des Campus, dem Fitness- und Wellnesszentrum der Universität. Hier

gibt es, neben dem normalen Fitnessstudio, alles was das Herz begehrt,

etliche Kursräume, Basketball- bzw. Volleyballfelder um die im darüber

liegenden Stockwerk eine

Tartanbahn führt,

Squashfelder, eine

Kletterwand und ein

anliegender Pool.

Wie ihr seht gibt es genug

Möglichkeiten sich die Zeit

zwischen den Vorlesungen zu

vertreiben. Ein beliebter Ort

dafür ist auch „The Nugget“,

eine Art Restaurant und Pub,

in dem den ganzen Tag

jeglicher Sport übertragen wird, so zum Beispiel auch die Spiele der UEFA

Champions League.

Da ihr aber da seid um etwas zu lernen ist euch noch die Library ans Herz zu

legen. Im Erdgeschoss befinden sich etliche PCs von denen aus ihr auch

drucken könnt. In den oberen Stockwerken befinden sich die Lernräume, die

nicht immer Ruhebereiche sind. Ich war jedoch meistens im PC-Lab des CBA,

da die PCs hier mit aller notwendigen Software, wie SAP, ausgestattet sind.

Das CBA ist ein relativ neues Gebäude, enthält neben den Vorlesungsräumen

und dem bereits erwähnten PC-Lab auch die Büros der Professoren. Die

Kursräume sind nicht all zu groß, ähnlich wie an der HAW, und auch

vergleichbar ausgestattet.

Volleyballspiel in der Pyramid

Das Recreation Center