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Institut für Informatik
Mensch oder Maschine – wie wird zukünftig beraten?
Prof. Dr. Gerhard Schwabe [email protected]
In dieser Präsentation wurden Bilder und Abbildungen wegen des Copyrights entfernt
Institut für Informatik
Agenda
1
1. Die alte Welt: Persönliche Anlageberatung
2. Die neue Welt: Robo Advice
3. Die alte Welt trifft die neue Welt: Digitale Medien in der persönlichen Beratung
4. Schlussfolgerungen
Institut für Informatik
Konventionelles Beratungsgespräch
2
Quelle https://www.raiffeisen.ch/web/beratung
Institut für Informatik
Vorteile der persönlichen Beratung
3
Verstehen der persönlichen Situation und Befürfnisse
- Komplexität von Lebenssituationen
- Kunde weiss nicht, welche Fragen er stellen soll
Erarbeiten einer persönlichen Lösung
- Persönliche “nicht-rationale” Präferenzen
- Annahme: “Ich kann den Markt schlagen”
Kunden bevorzugen Menschen
- Vertrauen in Menschen statt Maschinen
- Menschliche Kommunikation bevorzugt.
Institut für Informatik
Probleme im Beratungsprozess
4
- Principal-Agent Konflikt Kunde – Berater
Bankenregulierung: Der Kunde muss Entscheidung verstehen Regulation
- Kunde unterschreibt Dokument “ Ich habe alles verstanden”?
- Die Bank verkauft keine riskanten Produkte?
- Verändern des Anreizsystems des Beraters
- Strikte Kontrolle des Beraters durch Beratungsprozess?
- Alles Dokumentieren?
- Erhöhen des Kundenverständnisses?
- Transparenz
- Kunden- ”ausbildung” (Financial literacy, “Perfekter Kunde”)
- Verbessern des Profiling (“Perfekter Berater”)?
Institut für Informatik
Agenda
5
1. Die alte Welt: Persönliche Anlageberatung
2. Die neue Welt: Robo Advice
3. Die alte Welt trifft die neue Welt: Digitale Medien in der persönlichen Beratung
4. Schlussfolgerungen
Institut für Informatik
Vorteile Robo-Advice (Bsp. Truewealth)
7
- Kostengünstiger Prozess und damit für viele Kundensegmente zugänglich
- Kostengünstiges Ergebnis (typisch: ETFs)
- Compliance durchsetzbar, vollständige Dokumentation
- Zusammenhänge werden transparent dargestellt
- kein Zeitdruck, Wesentliches wird nicht vergessen
Institut für Informatik
Nachteile Robo-Advice
8
- Kein ausreichendes Profiling der Lebenssituation
- Kein persönlicher Vertrauensaufbau
- Sehr begrenztes Produkteuniversum
Institut für Informatik
Agenda
9
1. Die alte Welt: Persönliche Anlageberatung
2. Die neue Welt: Robo Advice
3. Die alte Welt trifft die neue Welt: Digitale Medien in der persönlichen Beratung
4. Schlussfolgerungen
Institut für Informatik
Beratungsprozess (UBS 2010)
10
Persönliche Daten
Schulden und
Vermögen Bedürfnisse
und Ziele Risiko Anlage-strategie Produkte Schulden
Institut für Informatik
Beratung am Beratungstisch
11 Nussbaumer, P. et al.: “Enforced” vs. “Casual” Transparency – Findings from IT-Supported Financial Advisory Encounters. ACM Transactions on Management Information Systems. 3, 2, 11:1–11:19 (2012).
Institut für Informatik
Erzwungene Transparenz
Seite 12
(1) Navigable process map, (2) shared information/activity space Slide Metaphore
Nussbaumer, P. et al.: “Enforced” vs. “Casual” Transparency – Findings from IT-Supported Financial Advisory Encounters. ACM Transactions on Management Information Systems. 3, 2, 11:1–11:19 (2012).
Institut für Informatik
Beiläufige Transparenz
Seite 13
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1–11
:19
(201
2).
Institut für Informatik
Beziehungsaufbau bei der Beratung
14 Heinrich, P. et al.: Enabling Relationship Building in Tabletop-supported Advisory Settings. Proceedings of the 17th ACM Conference on Computer Supported Cooperative Work and Social Computing. pp. 171–183 ACM, New York, NY, USA (2014).
Institut für Informatik
Ein nicht untypisches Beratungsgespräch
Page 15
«Hedgefunds sind wie ein Glas Cola: wenn Du es magst, dann trinkst Du es, selbst wenn Du nicht weißt, was drin ist.»
Institut für Informatik
Wissenstransfer - nach dem Vorbild des Technorama
16
Works in museum Funktioniert auch bei der Anlageberatung
© Technorama Winterthur
Heinrich, P., Kilic, M. & Schwabe, G. (2014, December). Microworlds as the locus of consumer education in financial advisory services. Proceedings of the Thirty Fifth International Conference on Information Systems, Auckland
Institut für Informatik
Seite 18
Warum Papier? Papier ist ein wesentlicher Teil der
Beraterpraktiken
Als Referenzobjekt
Um den Prozess zu strukturieren: Das Papier wird auf den Tisch gelegt, um einen neuen Schritt zu beginnen
Papier als boundary object zur Kommmunikation von Kalkulationen (die sich entwickeln!)
Computer werden als Akteure wahrgenommen, Papier nicht.
Institut für Informatik
Agenda
20
1. Die alte Welt: Persönliche Anlageberatung
2. Die neue Welt: Robo Advice
3. Die alte Welt trifft die neue Welt: Digitale Medien in der persönlichen Beratung
4. Schlussfolgerungen
Institut für Informatik
Zusammenfassung
Die Kombination beider Welten führt zum Erfolg. IT sollte mit Bedacht und nur wo sinnvoll eingesetzt werden.
Das Gespräch sollte im Wesentlich wie ein konventionelles Gespräch ablaufen, d.h., die Personen stehen im Mittelpunkt und dominieren das Gespräch, nicht die IT.
IT sollte nicht als „dritte Person“ wahrgenommen werden.