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Masterplan Erlebnisraum RhoneGLETSCHer Zukunftsbild Erlebnisraum RhoneGLETSCHer Der Erlebnisraum RhoneGLETSCHer zielt auf eine authentische Erhaltung, Aufwertung und Inwertsetzung der im Raum Gletsch / Grimsel / Furka vorhandenen Naturlandschaft und Siedlungskultur bzw. der hier versammelten Zeugnisse alpiner Verkehrs-, Touris- mus-, Technik- und Naturgeschichte. Die Stakeholder setzen sich dazu gemeinsam dafür ein, den Raum zu pflegen und qualitätsvolle Produkte und Angebote für einen nachhaltigen Sommer-Tourismus zu bieten, damit der Erlebnisraum seiner wichtigen Funktion als Visitenkarte bzw. Eingangspforte in den Kanton Wallis sowie den gesamten Gotthardraum gerecht wird. Sowohl Einheimische wie Touristen werden insgesamt für den Wert und die Qualitäten des Raums sensibilisiert und dazu animiert, diesen aufzusuchen und als Raum zum Verweilen wahrzunehmen. Durch die konstruktive Zusammenarbeit der Stakeholder, die gezielte Nutzung von vorhandenen Synergiepotentialen und die Verfolgung einer breiten und flexiblen Strategie, die das Potential der verschiedenen Besuchergruppen nutzt, wird die Wertschöpfung gesteigert.

Menschen entwickeln Regionen - Masterplan · 2017. 10. 5. · IMPRESSUM TITEL Masterplan Erlebnisraum RhoneGLETSCHer Version April 2015 AUTORINNEN Marie-Christin Abgottspon (PLANVAL

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Masterplan Erlebnisraum RhoneGLETSCHer

Zukunftsbild Erlebnisraum RhoneGLETSCHer

Der Erlebnisraum RhoneGLETSCHer zielt auf eine authentische Erhaltung, Aufwertung und Inwertsetzung der im Raum Gletsch /

Grimsel / Furka vorhandenen Naturlandschaft und Siedlungskultur bzw. der hier versammelten Zeugnisse alpiner Verkehrs-, Touris-

mus-, Technik- und Naturgeschichte.

Die Stakeholder setzen sich dazu gemeinsam dafür ein, den Raum zu pflegen und qualitätsvolle Produkte und Angebote für einen

nachhaltigen Sommer-Tourismus zu bieten, damit der Erlebnisraum seiner wichtigen Funktion als Visitenkarte bzw. Eingangspforte

in den Kanton Wallis sowie den gesamten Gotthardraum gerecht wird.

Sowohl Einheimische wie Touristen werden insgesamt für den Wert und die Qualitäten des Raums sensibilisiert und dazu animiert,

diesen aufzusuchen und als Raum zum Verweilen wahrzunehmen. Durch die konstruktive Zusammenarbeit der Stakeholder, die

gezielte Nutzung von vorhandenen Synergiepotentialen und die Verfolgung einer breiten und flexiblen Strategie, die das Potential

der verschiedenen Besuchergruppen nutzt, wird die Wertschöpfung gesteigert.

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IMPRESSUM TITEL

Masterplan Erlebnisraum RhoneGLETSCHer

Version April 2015

AUTORINNEN

Marie-Christin Abgottspon (PLANVAL AG)

Conchita Zimmermann (PLANVAL AG)

BEGLEITUNG

Simon Coray, Programm San Gottardo (PSG 2020)

Christian Imsand, Gemeinde Obergoms

Werner Schnyder, Immobilien Gletsch AG (IGAG)

AUFTRAGGEBER

Immobilien Gletsch AG

Gemeinde Obergoms

MITFINANZIERUNG

PSG 2020

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INHALTSVERZEICHNIS

1 Einleitung / Ausgangslage 4

Der Erlebnisraum RhoneGLETSCHer im Programm San Gottardo 2020 4 1.1

Zweck und Aufbau des Masterplans 4 1.2

2 Methode und Arbeitsschritte 5

Methode: partizipativ und umsetzungsorientiert 5 2.1

Arbeitsschritte 5 2.2

3 Profil des Erlebnisraums RhoneGLETSCHer 6

Lage, Frequenzen, Eigentumsverhältnisse und allgemeiner Zustand der Infrastrukturen 6 3.1

Zentrale Beherbergungs-, Gastronomiebetriebe und Infostellen 7 3.2

Hauptthemen und -attraktionen 8 3.3

Zentrale Herausforderungen 14 3.4

4 Masterplan 16

Übergeordnete Handlungsempfehlungen 16 4.1

Zukunftsbild 21 4.2

Massnahmenfelder 21 4.3

Priorisierter Massnahmenkatalog Erlebnisraum RhoneGLETSCHer 22 4.4

5 Anhang 28

Stakeholderliste 28 5.1

Beteiligte Personen Phase 0 und Phase 1 32 5.2

Quellen-, Literaturverzeichnis und Internetseiten 33 5.3

Bildquellen 35 5.4

Panorama Erlebnisraum Gletsch IGRG 36 5.5

ISOS-Auszug Gletsch 37 5.6

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 4

1 EINLEITUNG / AUSGANGSLAGE

Der Erlebnisraum RhoneGLETSCHer im Programm San Gottardo 2020 1.1

Im Rahmen des NRP-Umsetzungsprogramms 2012–2015 (UP PSG 2012–2015) unterstützt PSG 2020 die Schaffung von Erlebnisräumen

mit dem Ziel, die verschiedenen einzigartigen intakten alpinen Natur- und Kulturlandschaften in den vier Regionen rund um das

Gotthardmassiv durch eine nachhaltige und authentische Entwicklung in Wert zu setzen und damit die vorhandenen Potentiale gezielt zu

nutzen.1

Der Erlebnisraum RhoneGLETSCHer gehört dabei neben „Göschenen-Schöllenen“, „Ritom-Piora“ und „Rhein“ zu den von PSG 2020 als

prioritär eingestuften Erlebnisräumen. Durch die Schaffung des Erlebnisraums RhoneGLETSCHer sollen die vorhandenen Angebote auf-

gewertet und besser verknüpft werden. Durch die Erlebnisräume soll die Region San Gottardo insgesamt zu einer Destination zum Verweilen

entwickelt werden und in Zukunft für nahe und entfernte Ballungsräume vermehrt die Rolle als Ausgleichs- und Erholungsraum übernehmen.2

Für die Entwicklung des Erlebnisraums RhoneGLETSCHer haben die Verantwortlichen von PSG 2020 ein Vorgehen in vier Phasen3 defi-

niert:

Nachdem die Phase 0 erfolgreich abgeschlossen werden konnte, haben die Immobilien Gletsch AG (IGAG) und die Gemeinde Obergoms

unter Mitfinanzierung von PSG 2020 für die Umsetzung der Phase 1 die PLANVAL AG beauftragt. Der vorliegende Bericht fasst die Ergeb-

nisse der Phase 1 zusammen und bildet die Grundlage für die Weiterentwicklung des Erlebnisraums RhoneGLETSCHer im Rahmen der

Phase 2.

Zweck und Aufbau des Masterplans 1.2

Der Masterplan bildet das Gesamtkonzept für den Erlebnisraum RhoneGLETSCHer, das die in der Phase 0 bestimmte Stossrichtung (Fokus:

Verbesserung des Bestehenden durch „Politik der kleinen Schritte“) mit einem Zukunftsbild, einer Positionierung und konkreten Projekten

und Projektideen festigt sowie Empfehlungen für die künftige Art der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren formuliert.

Gemäss Auftraggebern soll der Masterplan gleichzeitig eine differenzierte Aussensicht auf das Projekt bieten. Der vorliegende Bericht ist

daher nicht als Masterplan im raumplanerischen Sinne zu verstehen, sondern legt den Fokus primär auf die touristischen Potentiale des

Erlebnisraums sowie seine besonderen Herausforderungen. Vor ihrem Hintergrund bietet er konkrete Empfehlungen und Massnahmen für

eine koordinierte Entwicklung.

1 Vgl. San Gottardo, Konzept Erlebnisräume und Rundwanderungen, Version vom 27.5.2013. 2 Vgl. ebd. 3 Vgl. San Gottardo, Vorgehen Erlebnisraum Furka, Version vom 15.4.2013.

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 5

PLANVAL

Der vorliegende Masterplan ist wie folgt aufgebaut:

- Methode und Arbeitsschritte (Kapitel 2)

- Profil des Erlebnisraums RhoneGLETSCHer (Resultate der Ist-Aufnahme) (Kapitel 3)

- Masterplan (Handlungsempfehlungen, Zukunftsbild, Massnahmenfelder und priorisierter Massnahmenkatalog) (Kapitel 4)

- Anhang

2 METHODE UND ARBEITSSCHRITTE

Methode: partizipativ und umsetzungsorientiert 2.1

Die Erarbeitung des Masterplans wurde durch eine Kerngruppe begleitet, mit der die Zwischenergebnisse der Phase 1 diskutiert und

gefestigt wurden. Die Kerngruppe bestand aus Werner Schnyder (IGAG), Christian Imsand (Gemeinde Obergoms) und Simon Coray (PSG

2020).

Wichtige Beiträge zu den Erkenntnissen der Phase 1 und für die Ausgestaltung des Masterplans lieferten zudem die verschiedenen in-

teressierten Akteure im Raum, die in Phase 0 an der Umfrage und / oder am Workshop teilgenommen haben sowie weitere Stakeholder, mit

denen im Rahmen der Phase 1 Gespräche stattfanden und / oder die sich am Workshop beteiligten. Zentrale Bedürfnisse und vorhandene

Ideen der verschiedenen lokalen Akteure sind so in den Masterplan eingeflossen.4 Dies ist für die Weiterentwicklung des Erlebnisraums

zentral, ist es doch letztlich ihre Aufgabe, die geplanten Massnahmen gemeinsam umzusetzen und so das Gebiet rund um Gletsch

nachhaltig zu gestalten. Entsprechend wichtig ist es, dass sie den Masterplan mittragen und sich mit ihm identifizieren.

Dem Bedürfnis der Stakeholder entsprechend wurde für die Erarbeitung des Masterplans zudem gezielt ein Ansatz verfolgt, der darauf

abzielt, den Akteuren vor Ort eine möglichst praxisnahe Arbeitshilfe zu bieten, die den Fokus auf umsetzbare, realistische Projekte legt und

für diese konkrete Grundlagen und Ideen liefert. Wo sinnvoll und notwendig wurden zu diesem Zweck parallel zur Grundlagenarbeit der

Phase 1 bestimmte Arbeiten umgesetzt, die insbesondere für die Erarbeitung des Massnahmenkatalogs von Bedeutung waren, aber

eigentlich Bestandteil der Phase 2 bilden.

Arbeitsschritte 2.2

Die Umsetzung der Phase 2 erfolgte in drei Hauptblöcken:

1) Ist-Aufnahme mittels Dokumentenanalyse, Einzelgesprächen und Vor-Ort-Besuchen

- Sichtung der bestehenden Unterlagen (Projektideen, Analysen, Grundlagenberichte etc.)

- Eruieren der vorhandenen Hauptthemen, Attraktionen und Angebote

- Bedürfnisabklärungen

- Einholen fehlender Informationen

- Einbezug aktueller Kennzahlen, Erkenntnisse und Trendstudien aus dem Tourismus sowie relevanter Entwicklungsstrategien in der

Region

Die Ist-Aufnahme bezog sich auf jenen Perimeter, für den sich die Stakeholder im Rahmen des Workshops der Phase 0 ausgesprochen

hatten (Gletsch und die beiden Alpenpässe Grimsel und Furka), wobei die Siedlung Gletsch als Zentrum des Erlebnisraums betrachtet

wurde.

2) Zusammenfassung der Ist-Aufnahme und Analysephase

- Erstellen der Übersichten „Lage, Frequenzen und Eigentumsverhältnisse“, “Zentrale Beherbergungs-, Gastronomiebetriebe und

Infostellen“, „Hauptthemen und -attraktionen“

- Zusammenfassung der zentralen Herausforderungen

Alternativ zu einer „klassischen“ Darstellung der Stärken, Schwächen, Chancen und Gefahren, wie sie für SWOT-Analysen5 typisch ist,

wurden die Besonderheiten und Herausforderungen in einen Gesamtzusammenhang gestellt und so das Profil des Erlebnisraums

erarbeitet. Auf seiner Basis wurde im dritten Block der eigentliche Masterplan erstellt.

3) Erarbeitung des Masterplans

- Formulierung der Handlungsempfehlungen

- Definition des Zukunftsbilds

- Ausarbeitung eines priorisierten Massnahmenkatalogs

4 Eine Übersichtsliste mit den beteiligten Personen sowie eine allgemeine Liste der relevanten Stakeholder im Erlebnisraum RhoneGLETSCHER finden sich im

Anhang. 5 SWOT steht für Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen), Threats (Gefahren).

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 6

PLANVAL

3 PROFIL DES ERLEBNISRAUMS RHONEGLETSCHER

Das Profil des Erlebnisraums RhoneGLETSCHer umfasst die wichtigsten Ergebnisse und Informationen aus der Ist-Aufnahme und besteht

aus den nachfolgenden Übersichten „Facts und Figures“, „Zentrale Beherbergungs-, Gastronomiebetriebe und Infostellen“, „Hauptthemen

und -attraktionen“ sowie der Zusammenfassung der zentralen Herausforderungen. Die Angaben bzw. Ausführungen beziehen sich dabei

primär auf die Siedlung Gletsch im Zentrum des Erlebnisraums und die Umgebung rund um den Rhonegletscher (Herzstück des

Erlebnisraums). Die Angaben basieren auf den verschiedenen im Anhang aufgeführten Quellen6 sowie auf Informationen aus den

Workshops sowie aus Einzelgesprächen mit den Stakeholdern.

Lage, Frequenzen, Eigentumsverhältnisse und allgemeiner Zustand der Infrastrukturen 3.1

6 Aus Gründen der Übersichtlichkeit wird darauf verzichtet, die jeweiligen Quellen einzeln aufzuführen. Ein Quellenverzeichnis findet sich im Anhang. 7:Vgl. www.stratos-oberwallis.ch/data/Ressources/1406553025-20140422_STRATOS_Projektdossier_Tore_zum_Wallis.pdf 8 Vgl. ebd.

Lage und Frequenzen

- Siedlung Gletsch: Verkehrsknotenpunkt im Zentrum der Alpenpässe Grimsel und Furka; nördlichste Siedlung des Kantons Wallis auf

1759 m ü. M. und nordöstliches Eingangstor in den Kanton; Zwischenstation der Dampfbahn Furka-Bergstrecke

- Über den Furka-, Grimsel- und Nufenenpass fahren jedes Jahr 1‘800‘000 Fahrzeuge7 -> entspricht insgesamt 9‘800 Fahrzeuge pro Tag

-> Wirkungen:

- erhöhte Verkehrsbelastung, Lärm, erschwerte Passierbarkeit der Hauptstrasse in Gletsch

- Potential von 9‘800 Kundenkontakten aus Marketingsicht8

- Besuchergruppen: internationaler Durchgangsverkehr, sehr breites Publikum; sehr unterschiedliche Gästestruktur mit unterschiedlichen

Bedürfnissen

- DFB bringt jährlich rund 30‘000 Passagiere in die Region

- Kurze Betriebszeit und starke Wetterabhängigkeit; Winternutzungsverbot in Gletsch aufgrund Lawinengefährdung

- DFB plant mit max. 100 Tagen für Bahnbetrieb; DFB-Strecke ist allgemein stark Lawinen, Felsstürzen, Murgängen, Hochwasser und

externen Frosteinflüssen ausgesetzt; Schneeräumung im Mai von bis zu 100‘000 m3 Schnee bei Höhen von bis zu 18m

- Geschäftsführung des Glacier du Rhône ist 4 Monate vor Ort, an 2 Monaten ist intensive Arbeit möglich

- Überkapazität an Gastbetten aufgrund des verkehrstechnischen Wandels, des Gletscherrückzugs und allgemeiner touristischer

Veränderungen -> hotelbetriebswirtschaftliche Problematik

- ÖV-Verbindung nach Gletsch

- DFB: aktueller Fahrplan während der Woche mit nur kurzem Halt (5‘) in Gletsch; ab Fahrplan 2015 am Wochenende wieder längere

Aufenthaltsdauer einzelner Züge in Gletsch am Mittag (Endstation)

- Postauto: nur kurzer Halt in Gletsch; Alpin-Zuschläge

Blick auf die Siedlung Gletsch im Sommer… ... und im Winter Aktueller Zustand altes Postgebäude

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 7

PLANVAL

Zentrale Beherbergungs-, Gastronomiebetriebe und Infostellen 3.2

Die zentralen Leistungsträger im Bereich Gastronomie und Beherbergung sind im Panorama der IGRG aufgeführt (vgl. Anhang). Die

nachfolgende Übersicht liefert ausgewählte Informationen zum konkreten Angebot dieser und weiterer relevanter Leistungsträger im

Perimeter Grimselpass, Furkapass, Realp.

Beherbergung und Gastronomie

Grandhotel Glacier du Rhône (www.glacier-du-rhone.ch)

- Hotelgebäude der Gründerzeit in der Siedlung Gletsch

- 80 Betten; Camping-Möglichkeit im Hotelgarten ab Saison 2015

- Verpflegung: Selbstbedienungsrestaurant, Nostalgie Saal (bis

100 Pers) und Walliser Stübli (bis 60 Pers)

Hotel Restaurant Belvédère (www.gletscher.ch)

- Hotelgebäude der Gründerzeit beim Rhonegletscher

- 50 Betten

- Gletscher-Restaurant mit Panorama-Aussicht im Hotel; Buvette

und Souvenir-Shop beim Parkplatz am Eingang zur

Gletschergrotte

Berghaus Furka (www.berghaus-furka.ch)

- Eigentum der DFB AG; an der DFB-Strecke gelegener Einmann-

Betrieb, der insbesondere für die DFB-Gäste als Verpflegungs-

Stop genutzt wird

Hotel Rhonequelle (www.rhonequelle-oberwald.ch)

- Ganzjährig geöffnet

- 16 Betten

Hotel Tiefenbach (www.hotel-tiefenbach.ch)

- Restaurant (50 Pers.), Arvenstube (30 Pers.), Saal (70 Pers.),

Sonnenterrasse (130 Pers.)

- 20 individuelle DZ mit WC und Dusche

- Ganzjähriger Betrieb (geschlossen nur im November) -> ab

Dezember bis Mai, je nach Schnee & Wetter, nur zu Fuss

erreichbar via präparierter Winterwanderweg ab Realp (ca. 7 km)

Hotel Restaurant Furkablick & Refuge Furka

(www.heimatschutz.ch)

- Zur Zeit geschlossen

- Hotel und Kulturzentrum (zeitgenössische Kunst)

Berghotel Galenstock (www.galenstock.ch)

- 1890 erbaut; Sekundenauftritt im James Bond Klassiker

"Goldfinger" (Verfolgungsjagd führt u.a. am Hotel Galenstock

vorbei

- Ausgangspunkt für Bergwanderungen und andere Ausflüge in

der Gotthard-Region

- Gaststube und Sonnenterrasse

- 14 DZ und 2 EZ mit Etagendusche

Verschiedene SAC-Hütten - Albert-Heim-Hütte (www.albertheimhuette.ch)

- Sidelen Hütte (www.sidelen-huette.ch)

- Rotondo Hütte (www.rotondohuette.ch)

Hotel Restaurant Alpenrösli (www.grimselpass.com) - Verfügt über Einzel-, Doppel-, Dreibett- und Vierbettzimmer mit

Waschgelegenheit; mehrere Duschen und Toiletten auf der

jeweiligen Etage

- 3 Speisesäle für 90, 70 und 36 Personen

- Hotel Bazar Souvenirshop

Grimsel Hospiz (www.grimselwelt.ch/grimselhotels/grimsel-

hospiz)

Hotel Grimselblick (www.grimselpass.ch)

- 60 Betten

Fort Galen

Infostellen

Infopoint Gletsch

Souvenir-Shop DFB-Bahnhof Gletsch

Souvenir-Shop Belvédère

Hotel Bazar Souvenir Shop Alpenrösli

Aktuelle Eigentumsverhältnisse

- Grösster Teil aller Immobilien, Anlagen und Gewässer (flüssig und gefroren) im Raum Gletsch ist im Besitz des Kantons Wallis; dieser

erwarb 1985 von der Familie Seiler die Aktien der Immobilien Gletsch AG (IGAG), die 1956 von Hermann Seiler gegründet worden war;

als Alleinaktionär der IGAG hat der Kanton die IGAG beauftragt, sein Eigentum in Gletsch zu erhalten, zu verwalten und zu verkaufen.

- Weitere Eigentümer:

- Familie Dr. Louis Carlen: seit 1988 Eigentümerin Hotel Belvédère, Bazar, Souvenirshop sowie des dazu gehörenden Umschwungs

von mehreren Tausend Quadratmetern und des eigenen Reservoirs; für die Nutzung des Gletschers als Eisgrotte besteht eine

vertragliche Vereinbarung zwischen dem Kanton Wallis und der Familie Carlen

- Dampfbahn Furka Bergstrecke AG (DFB AG): Eigentümerin Blauhaus

Zustand der Infrastrukturen

- (Zum Teil dringender) Renovationsbedarf verschiedener Infrastrukturen

- Stromleitung KWO / Gletsch in sehr schlechtem Zustand

- Parkplatzsituation teilweise unübersichtlich

- Mangelhafte und teilweise fehlende Signaletik u.a. (vgl. dazu ausführlicher 3.4)

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 8

PLANVAL

Hauptthemen und -attraktionen 3.3

Im Rahmen der Ist-Aufnahme wurden für den Erlebnisraum RhoneGLETSCHer vier – sich überschneidende – Hauptthemen mit ihren

jeweiligen Attraktionen und Angeboten eruiert und in den nachfolgenden Übersichten stichwortartig konkretisiert:

Die aufgeführten Informationen zu den verschiedenen Themen erheben dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie verdeutlichen jedoch

die zentralen „thematischen Potentiale“ und Einzigartigkeiten des Erlebnisraums und dienen damit als Grundlage und Inspiration für die

(Weiter-)Entwicklung konkreter Projekte in der Umsetzungsphase 2, auf der die Akteurinnen und Akteuren weiter aufbauen können. Um

allfällige Synergien möglichst gut zu nutzen, sind daher auch bestehende Projektskizzen aufgeführt, wobei auch auf ausgewählte Projekte

mit thematischen Schnittstellen aus dem laufenden Impulsprogramm STRATOS der Region Oberwallis verwiesen wird.

Siedlungskultur & Architektur

Naturland-schaft & Klima-

geschichte

Energie- und Wasserkraft

Alpine Verkehrs-

& Tourismus-geschichte

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 9

PLANVAL

Hauptthema: Siedlungskultur und Architektur9

Attraktionen

Historische Siedlung Gletsch – schützenswertes Ortsbild von nationaler Bedeutung & originaler Zeuge der Belle Epoque

- Siedlung Gletsch ist Bestandteil des Inventars schützenswerter Ortsbilder der Schweiz (ISOS) -> „Spezialfall von nationaler Bedeutung“

mit höchster Bewertungsstufe (dritte Stufe) im Hinblick auf Lagequalität und architekturhistorische Qualität (vgl. ISOS-Auszug im Anhang)

Siedlungsentwicklung

- 1830-32 Bau einer ersten Herberge nahe des Rhonegletschers durch Joseph Anton Zeiter, Gastwirt aus Münster, mit Unterstützung der

Walliser Regierung (vgl. Abbildung oben links), mit etwa 12 Betten, die später mehrfach vergrössert und schliesslich durch das heutige

Hotel Glacier du Rhône ersetzt wurde

- Hotel Glacier du Rhône: erbaut 1858-70; seit 1882 im Alleineigentum von Alexander Seiler, dem Begründer der berühmten Walliser

Hotelier-Dynastie; 1906-08 erweitert; repräsentatives Hotelgebäude der Gründerzeit; -> eingebunden in ein „Gesamtsystem“ mit eigenem

Wasserkraftwerk, Wäscherei, Handwerksbetrieben, Alpbewirtschaftung etc.

- Anglikanische Kapelle: erbaut 1907-08 nach Plänen von Hotelier Joseph Seiler; neugotischer Bau mit Glockentürmchen und steilem

Dach

- Hotelnebenbau mit Mansardendach (altes Postgebäude): erbaut vor 1880

- Ehemalige Stallungen und langgezogenes Ökonomiegebäude: erbaut im 19. Jh.

- Dépendance „Blauhaus“: erbaut 1905, dreigeschossiger Mauerbau mit Mansard-Walmdach; hier nächtigten ursprünglich mehrheitlich

Passwanderer; beherbergte neben Kleinkraftwasserwerk früher auch eine Bäckerei; seit Wiedereröffnung der DFB Funktion als

Personalgebäude mit Dienstzimmern und Kantine; aktuell geschlossen aufgrund des schlechten Infrastrukturzustands

- Bahnhofgebäude und Eisenbrücke zwischen Stationsgebäude und Geleise: beides erbaut 1914

- Hotel Belvédère: ursprünglich direkt am Rand des Rhonegletschers gelegen; erbaut 1882 auf Initiative von Joseph Seiler -> „kleines

Belvédère“ -> wurde später vergrössert bzw. mehrfach umgebaut; 1988 Kauf des Hotels durch die Familie Carlen inklusive dem

dazugehörenden Umschwung von 9‘500m2 und dem eigenen Reservoir sowie die sogenannte Buvette (Selbstbedienungsrestaurant am

Parkplatz), in dem früher eine eigene Poststelle untergebracht war

Bestehende Angebote

- Audioguide zu historischen Orten im Tal mit Infos zu Geschichte, Leben und Wirtschaft an diesem bedeutenden Handels- und

Tourismusort des vergangenen Jahrhunderts

Bestehende Projektskizzen10)

- Kunz, Gerold (2013): Grosse Welt ganz klein. Skizze für ein Freilichtmuseum Gletsch.

- Schwarz, Heinz (ohne Jahreszahl): Kleinsiedlung Gletsch Hotelanlage der Belle Epoque.

- STRATOS-Projekt „Swiss Historic Hotels“11

9 Die aufgeführten Informationen in dieser und den nachfolgenden Übersichten beruhen insbesondere auf: BAK 2005, Carlen 2006, Furger / Seiler 2015, Flückiger-Seiler 2008, Kunz 2013, Meyer 2013, www.dfb.ch, www.seiler.ch, www.infopoint-gletsch.ch. Ein ausführliches Quellen- und Literaturverzeichnis findet sich im Anhang. Betreffend Jahreszahl-Angaben sei darauf verwiesen, dass diese je nach Quelle teilweise variieren. 10 Eine Gesamtübersicht mit diesen und weiteren Projektskizzen und Grundlagenmaterialien findet sich im Anhang. 11 Vgl. www.stratos-oberwallis.ch/data/Ressources/1406626124-20140618_STRATOS_Projektplan_Swiss_Historic_Hotels.pdf

Gletsch ca. 1836… ...ca. 1920 Rhonegletscher und Hotel Belvédère 2010

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 10

PLANVAL

Thema: Alpine Verkehrs- und Tourismusgeschichte

Attraktionen

Konzentration verschiedener Zeugnisse der Stufen alpiner Verkehrsentwicklung

- Zeugnisse der alpinen Verkehrsentwicklung: begehbarer Saumweg12, Hotel der Kutschenzeit mit Nebengebäuden, alte Postkutschen-

station, Stallungen, Bahnstation und Remise u.a.

- 1860er Jahre bis Beginn Erster Weltkrieg: Siedlung Gletsch als bedeutende Transitstation des langsamen und beschwerlichen Pferde-

kutschenverkehrs (Wechsel der Pferde, Verpflegung, Übernachtung) zwischen den Kantonen Wallis, Uri und Bern; Reise von Brig nach

Andermatt, Göschenen oder Meiringen über die Pässe Furka und Grimsel dauerte 7-9 mal länger als heute; Postkutschenfahrt Brig–

Göschenen dauerte knapp 14 Stunden; gegen Ende der Belle Epoque passierten rund 20‘000 Postreisende (Kutschen) die Furka und

rund 5000 den Grimselpass -> unter Joseph Seiler wuchs Hotel-Siedlung bis vor dem Ersten Weltkrieg zu eigentlicher „Reisenden-

Karawanserei“13 aus

- Verkehrstechnisch bedingter Funktionsverlust von Gletsch mit Einführung des Postautos 1921 und Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke

bis Andermatt 1926 -> starker Rückgang der Übernachtungen

Gletsch – Pionierort der Walliser Hochgebirgshotellerie

- Zeitersche Herberge (vgl. Übersicht „Siedlungskultur und Architektur“) als eines der zwei ersten Walliser Beherbergungen im

Hochgebirge -> gehörte zu den Pionierbetrieben im gesamten Alpenraum

- Hotel Glacier du Rhône und Hotel Belvédère als beispielhafte Zeugen der Anfänge der Seilerschen Hotelier-Dynastie (vgl. Übersicht

Übersicht „Siedlungskultur und Architektur“)

- Frequenzen zur Gründerzeit am Beispiel der Saison 1907: im Glacier du Rhône blieben 13'540 Gäste über Nacht, im Belvédère 2500;

Restaurantgäste: Glacier du Rhône rund 3700, Belvédère 4900

Furka-Dampfbahn-Strecke als historisches Kulturgut von nationalem und internationalem Interesse14

Einzigartige Geschichte der DFB

- 1911-14 Bau und Inbetriebnahme durch Brig-Furka-Disentis-Bahn (BFD) bis Gletsch; Bahnhof Gletsch 1913 erbaut nach französischen

Plänen der Compagnie suisse de Chemin de fer de la BFD; 1923 Konkurs der BFD; 1926 2. Eröffnung durch Furka-Oberalp-Bahn durch-

gehend Brig–Disentis; ab 1930 Glacier-Express Zermatt–St. Moritz; 1941-42 Elektrifizierung der Strecke; 1947 Verkauf Dampfloks nach

Vietnam (in Betrieb bis 1975)

- 1982 Eröffnung Furka-Basistunnel und Schliessung der Bergstrecke

- 1983 Gründung des Vereins Furka-Bergstrecke (vgl. unten); Erwirkung Abbaustopp und Bewilligung für Wiederaufbau beim Bundesrat

- 1985 Gründung Betriebsgesellschaft DFB AG; Trägerin der Konzession des Bundes; verantwortlich für Strategie, Bau, Marketing und

Betrieb der Bahn; verfügt über sämtliche Anlagen, Transportmittel und Einrichtungen; betreibt mit dafür ausgebildetem freiwillig tätigem

Personal die Strecke Realp–Gletsch–Oberwald (ohne regelmässige Beiträge der öffentlichen Hand); rund 12‘000 Aktionäre

- 1990 Rückholung Dampfloks aus Vietnam

- Wiedereröffnung der Bergstrecke in Etappen: 1992 Inbetriebnahme Realp–Tiefenbach; 1993 Inbetriebnahme Tiefenbach–Furka; 2000

durch Scheiteltunnel zu Stationen Muttbach-Belvédère und Gletsch

- 2005 Gründung der Stiftung Furka-Bergstrecke durch die DFB AG als alleinige Stifterin; hauptsächlich zuständig für Mittelbeschaffung für

grössere Ausbauvorhaben in den Bereichen Infrastruktur und Rollmaterial

- 2010 Inbetriebnahme Strecke Gletsch–Oberwald

Beispielhafte internationale Freiwilligenarbeit

- Verein Furka-Bergstrecke (VFB) als Rückgrat der DFB -> Engagement von rund 8'000 Mitgliederschaften (~10’000 Mitglieder ->

Mitgliederbeiträge, Spenden, Arbeitskraft) mit breiter Abstützung im In- und Ausland -> 23 Sektionen (12 Schweizer und 9 deutsche

Sektionen, je 1 niederländische und 1 belgische Sektion);

12 Ab 1866 ersetzte die neue Furkastrasse den alten Saumpfad, 1891-95 wurde die neue Kunststrasse über die Grimsel angelegt. 13 Seiler 2014a.

Arrivées und Départs der Pferdekutschen 1910 Dampfbahn mit Gästen Freiwillige der DFB an der Arbeit

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 11

PLANVAL

Frondienstleistungen unter Betreuung von Fachleuten der DFB AG im Rahmen von durchschnittlich 40’000 Std./Jahr -> mit Ausnahme

von wenigen Führungs- und Schlüsselstellen werden alle Funktionen der DFB von Frondienstleuten ausgeübt -> verfügen in allen

sicherheitsrelevanten Bereichen über Zulassung des Bundesamtes für Verkehr (BAV); 2009 -> an Furka, in Werkstätten und in

administrativen Bereichen ca. 700 Freiwillige tätig

Bestehende Angebote

- DFB-Fahrten in historischen Zügen mit Original-Dampflokomotiven auf historischer Strecke des Glacier Express sowie Kurzverbindungen

zwischen Oberwald und Gletsch; Anschlüsse in Realp und Oberwald an Basislinie der MGB; fahrplanmässiger Betrieb von Ende Juni bis

Anfang Oktober; täglich in Hauptferienzeit (Juli bis Mitte August); Fr / Sa / So ausserhalb Hauptferienzeit; seit 12. August 2010 Betrieb

der vollen Strecke bis Oberwald; rund 30‘000 DFB-Gäste jährlich

Bestehende Projektskizzen

- Seiler, Mark Andreas und Furger, Andres (2015): Ideenkonzept „Kantonsportal Gletsch: Alte Transitstation des Alpenverkehrs – neuer

Erlebnisort historischen Reisens“.

- STRATOS-Projekt „Eisenbahn-Romantik“15

15 Vgl. www.stratos-oberwallis.ch/data/Ressources/1406551806-20140430_STRATOS_Steckbrief_Eisenbahn-Romantik.pdf

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 12

PLANVAL

Hauptthema: Naturlandschaft und Klimageschichte

Attraktionen

Naturlandschaft von nationaler Bedeutung und hohem wissenschaftlichem, ökologischem und pädagogischem Interesse

Rhonegletscher, Rhonegletschervorfeld und Gletschboden

- Einstmals grösster Gletscher der heutigen Schweiz; mit ursprünglicher Länge von über 300 km vor über 10‘000 Jahren der grösste

Gletscher der Alpen; endete 1856 noch in der Nähe von Gletsch; seit 2006/2007 Gletscherzungensee aufgrund des Gletscher-

rückgangs16; Simulation der ETH Zürich zum Rückgang des Rhonegletschers unter: www.lead.ethz.ch/lernobj.php?id=3; interaktive

Vorher-/Nachher-Vergleichsbilder des Rhonegletschers siehe unter: www.gletschervergleiche.ch/Pages/ImageCompareDet.aspx?Id=1

- Von grosser naturwissenschaftlicher, insbesondere klimahistorischer Bedeutung -> vgl. Inhalte und Kontinuität der Forschungsaktivitäten

-> Forschungsgeschichte des Gletschers seit Mitte des 19. Jh. -> Rhonegletschervorfeld und Gletschboden als Untersuchungsobjekte für

glaziologische, geobotanische, zoologische, pädagogische, klimageschichtliche und forstliche Forschung17

- Gletschboden (Talboden von Gletsch): seit 1992 im Bundesinventar der Auengebiete von nationaler Bedeutung

- Rhonegletschervorfeld: 1998 in höchste Kategorie zum gesamtschweizerischen Inventar der Gletschervorfelder und alpinen Schwemm-

ebenen (IGLES) aufgenommen; auf rund 2 km2 der Fläche des Gletschervorfelds existieren 382 höhere Pflanzenarten (ca. 13% der

gesamten Schweizer Flora); dieser Reichtum an Pflanzenarten kann im Alpenraum als einzigartig bezeichnet werden

- Gletschboden und Gletschervorfeld 1999 vom Kanton Wallis unter Naturschutz gestellt

- Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung -> „Ramsar-Schutzgebiet“

Rhonequelle

- Rhone entspringt am Rhonegletscher und mündet nach 812 km bei Arles und Marseille ins Mittelmeer

Bestehende Angebote

- Naturpfad Gletsch: 1986 durch Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) erstellt und 1995 modifiziert

- Eisgrotte Rhonegletscher: begehbarer, rund 100 m langer Eistunnel, der seit ca. 1870 ins Eis des Rhonegletschers geschlagen wird

- Hydrometrische Station in Gletsch: Messung der Abflussmenge der Rhone; aktuelle Daten auf dem Handy abrufbar

- Historische Wetterstation im Hotelgarten des Glacier du Rhône; 2011 komplett restauriert (Panatec AG Stäfa – Wagenwerkstatt DFB

Aarau)

- Ausstellung „Landschaften am Rhonegletscher im Laufe der Jahrhunderte“, mit Lehrtafeln der Hochschule Zürich ergänzt, ermöglicht

durch Dr. Mark Andreas Seiler

- Vier-Quellen-Weg -> Etappe 5 „Vom Obergoms zur Rhonequelle“ (www.vier-quellen-weg.ch); Pauschalangebot „Genusswandern“ Vier-

Quellen-Weg: www.swisstrails.ch

- Wanderweg Gletsch–Rottenschlucht–Oberwald („Zahnstangen-Safari“)

- Für weitere Wandermöglichkeiten siehe Furka-Wanderkarte Regionen Goms und Urseren, Dampfbahn Furka-Bergstrecke18

Bestehende Projektskizzen

- Volken, David / Schnyder, Benedikt (2014): Konzept Projekt Lehrpfad Rhonegletscher.

- Aufdereggen, J. (1995): „Alpines Forschungs- und Weiterbildungszentrum Gletsch. Altes Posthaus“.

- STRATOS-Projekt „Gletscher Ambassadoren“19

16 Vgl. www.swisseduc.ch/glaciers/alps/rhonegletscher/see_2007-de.html 17 Vgl. zum Beispiel die Projektstudie des Geographischen Instituts der Johannes Gutenberg Universität Mainz „Windfang am Rhonegletscher 2008: www.staff.uni-mainz.de/hjfuchs/Wallis-Homepage-2008/index.html 18 Vgl. www.dfb.ch/index.php?id=356 19 Vgl. www.stratos-oberwallis.ch/data/Ressources/1406627969-20140528_STRATOS_Projektplan_Gletscher_Ambassadoren.pdf

Hotelsiedlung zwischen 1894 und 1900 Gletschbode und Rhonegletscher Rhonegletscher mit Gletschersee 2008

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 13

PLANVAL

Hauptthema: Energie und Wasserkraft

Attraktionen

Gletsch und Umgebung – Pionierort der Wasserkraft

- Historisches Kleinwasserkraftwerk im Blauhaus; Baujahr 1899

- Ende 1920er Jahre -> wasserwirtschaftliche Nutzung vom Hotelunternehmer Hermann Seiler eingeleitet20

- Grimsel Kraftwerk Gletsch: Historische Kleinwasserkraftwerk in der Remise des Hotels Glacier du Rhône; Baujahr ca. 1942; erzeugter

Strom des Kraftwerkes diente der Versorgung von Hermann Seilers Hotel Glacier du Rhône, des Hotels Belvédère und der Ortschaften

Gletsch, Oberwald, Obergesteln; Wasser kam über eine 300m lange Fallleitung, vom Totensee auf der Passhöhe des Grimselpass; am

Ende der Druckleitung floss das Wasser in eine Pelton-Turbine des Herstellers Sulzer Escher Wyss; dazu gehörige Generator stammte

von Brown, Boveri & Cie.; 1951 erwarben die Kraftwerke Oberhasli (KWO) die Wasserrechte von der Familie Seiler; in 1950er Jahren

wurde die Druckleitung beim Bau der Grimselpassstrasse unterbrochen und somit das Kleinwasserkraftwerk aufgehoben; KWO stellte ab

diesem Zeitpunkt die Stromversorgung von Gletsch sicher.21

- 1950er Jahre: politische Diskussion der Option, das Tal durch eine Stauseemauer abzuriegeln und wasserwirtschaftlich zu nutzen ->

wurde in 1990er Jahren fallen gelassen

- Wasserkraft heute: aktuelles Projekt Forces Matrices Valaisannes (FMV): Laufkraftwasserwerk Gletsch–Oberwald zur Erschliessung des

Wasserkraftpotentials der oberen Rhone, im oberen Gommertal und im Gebiet von Gletsch / Obergoms; vorgesehene Inbetriebnahme:

201722

Bestehende Angebote

- Historisches Kleinwasserkrafwerk im Blauhaus mit Informations- und Lehrtafeln, gestaltet und montiert durch die FMV; Audio-/Video-

Präsentation durch Gross-Screen mit Laptop ermöglicht generelle Informationen und Präsentationen für Tourismus und andere

Interessierte

- Grimsel Kraftwerk Gletsch

- Wasser-Forum: Erlebnisorientiertes Informationsforum, wo die Kraft des Wassers als Naturelement, technische und spirituelle

Energiequelle fühlbar gemacht wird

- Hydrometrische Station in Gletsch: Messung der Abflussmenge der Rhone; aktuelle Daten auf dem Handy abrufbar

Bestehende Projektskizzen

- Energielehrpfad Gletsch23

Weitere Themen und Attraktionen, die im Erlebnisraum RhoneGLETSCHer in Wert gesetzt werden können, die hier jedoch nicht als

„Hauptattraktionen“ oder „Hauptthemen“ betrachtet werden, sind ferner das Thema Alpwirtschaft (vgl. die Alpbetriebe Gletsch und Muttbach)

sowie das Thema Kunst (vgl. frühere Kunstausstellungen im Hotel Belvédère und zeitgenössische Kunst im Institut Furkablick).

20 Vgl. www.seiler.ch/problemstellung.html 21 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Kleinwasserkraftwerk_Gletsch 22 Vgl. www.fmv.ch/de/projekt_gletsch_oberwald.htm 23 Themen: Historie der Kleinwasserkraftwerke Gletsch; die historische Verteilung der Hochspannung in Gletsch; das Projekt Stausee Gletsch; das in Ausführung begriffene Projekt Kraftwerk Gletsch/Oberwald; Vgl. IGRG 2013 Infobulletin.

An der Quelle des Rhonegletschers Historische Turbinenanlage von 1899 Kraftwerk im Hotel Glacier du Rhône

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 14

PLANVAL

Zentrale Herausforderungen 3.4

Aufgrund der Ist-Aufnahme wurden neben den im vorhergehenden Kapitel ausgeführten „thematischen Potentialen“ auch spezifische

Herausforderungen des Erlebnisraums RhoneGLETSCHer eruiert. Diese lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Erlebnisraum RhoneGLETSCHer – ein Raum mit (verborgenen) Potentialen & Einzigartigkeiten

Der Erlebnisraum RhoneGLETSCHer ist in vieler Hinsicht einzigartig. Insbesondere mit Rhonegletscher, Rhonequelle, den umliegenden

Naturlandschaften, der historischen Siedlung Gletsch mit ihren verschiedenen Sehenswürdigkeiten sowie der DFB mit ihrer

einzigartigen Geschichte und Freiwilligenarbeit verfügt der Raum über verschiedene Perlen, die einen wichtigen Bestandteil der

Naturdenkmäler und des Kulturguts das Wallis, der Gotthard-Region und der gesamten Schweiz bilden.

Viele der hier „versammelten Zeugnisse alpiner Verkehrs-, Tourismus-, Technik- und Naturgeschichte“24 bleiben dem Besucher von

Gletsch und Umgebung aktuell jedoch verborgen. Sei es, weil bestehende Angebote teilweise in einem schlechten Zustand sind,

sei es aufgrund mangelhafter Signaletik und / oder nicht direkt ersichtlicher Informationen vor Ort. Zudem befinden sich

verschiedene Gebäude aufgrund des Funktionsverlusts im Zuge des Strukturwandels in einem sehr schlechten Zustand. Details

werden nicht gepflegt, die Parkplatzsituation in der Siedlung ist teilweise unübersichtlich, so dass der Raum insgesamt einen eher

vernachlässigten Eindruck hinterlässt und nicht wirklich zum Verweilen einlädt. Seiner wichtigen Funktion als Eingangstor und

Visitenkarte für den Kanton Wallis sowie den gesamten Gotthardraum wird dieser damit im aktuellen Zustand nicht gerecht.

Erlebnisraum RhoneGLETSCHer – ein sensibler Raum im Wandel

Der Erlebnisraum RhoneGLETSCHer ist ein stark vom Wandel geprägter und sensibler Raum: Stichworte sind hier der Rückgang des

Rhonegletschers, die Entstehung des Gletschervorfeldes (höchste Kategorie im gesamtschweizerischen Inventar der Gletschervorfelder

und alpinen Schwemmebenen (IGLES) und von Gletschboden (Auengebiet von nationaler Bedeutung), der (verkehrs-)historische und

touristische Wandel sowie der damit einhergehende Funktionsverlust vieler Infrastrukturen, insbesondere in der Siedlung Gletsch, die

ihrerseits im Bundesinventar schützenswerter Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS) erfasst ist. Aufgrund dieser

Inventarisierungen stehen Projekte im Erlebnisraum RhoneGLETSCHer potentiell im Spannungsfeld zwischen Schutz und

Nutzung.25

Der Erlebnisraum RhoneGLETSCHer ist zudem geprägt durch teilweise fehlendes Unternehmertum – ein typisches Phänomen für

eine vom Strukturwandel geprägte Region.

Erlebnisraum RhoneGLETSCHer – ein touristischer Extrem-Raum in besonderer Lage

Kurze Betriebszeit: Als Kreuzungspunkt zwischen Furka und Grimsel bildet das Gebiet rund um die Siedlung Gletsch in mehrerer

Hinsicht einen touristischen Extrem-Raum: von Juni / Juli bis September ist er hoch frequentierter Verkehrsknotenpunkt und

zentrale Transitstation für ein heterogenes Publikum, in den übrigen Monaten bildet er aufgrund von Pässe-Schliessung und

Lawinengefahr abgelegene, touristisch nicht nutzbare Randzone, die in einem langen Winterschlaf verharrt. Die Wirtschaftlichkeit ist

eine der zentralen Herausforderungen26. In der Hotellerie besteht bereits seit 1914 eine Überkapazität an Betten.27 Die meisten

Besucher sind heute Durchreisende, der Grossteil der Einnahmen wird aktuell über die Restauration erwirtschaftet.28 Aufgrund der

Tatsache, dass ein Grossteil der DFB-Züge in Gletsch keinen längeren Halt mehr einlegt, hat sich das Problem der Wirtschaftlichkeit

insbesondere für das Hotel Glacier du Rhône zusätzlich verschärft.29

Eine weitere Herausforderung für Gletsch bildet neben der Verkehrsführung, die den verschiedenen Besuchergruppen (Auto-,

Motorrad-, Fahrradfahrer, Wanderer…) Rechnung zu tragen hat, der durch den motorisierten (Durchgangs-)Verkehr bedingte Lärm

(inklusive Abgase), insbesondere an Schönwettertagen und am Wochenende. Dieser ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, „(…) dass

die klassische Route einer Vierpässefahrt über den Nufenen-, Susten-, Grimsel- und Gotthardpass auch durch Gletsch führt.“30

24 Vgl. Seiler 2014b. 25 Zum Thema „Der Gletschboden im Widerstreit der Interessen des Natur- und Landschaftsschutzes un der Energiebranche“ vgl. Neff 2011. 26 Die „hotelunternehmerischen Problemstellung“ von Gletsch wurde gemäss Mark Andreas Seiler bereits in der Zwischenkriegszeit erkannt. Vgl. Seiler 2014b. Zu den Gründen dieser Problematik vgl. auch Seiler 2011. 27 Vgl. Furger / Seiler 2015. 28 Gemäss Aussage von Pächterin Maya Belzer-Hallenbarter erwirtschaftet das Hotel Glacier du Rhône aktuell 80-85% seiner Einnahmen über die Restauration, den übrigen Teil über die Hotellerie. 29 Vgl. Meyer 2013, S.70. 30 Meyer 2013, S.66, mit Verweis auf Schweiz Tourismus.

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 15

PLANVAL

Erlebnisraum RhoneGLETSCHer – ein Raum mit besonderen Herausforderungen für die Eigentümer

Das Gebiet rund um die Siedlung Gletsch und den Rhonegletscher ist durch besondere Eigentumsverhältnisse gekennzeichnet.

Haupteigentümer ist der Kanton Wallis, weitere Eigentümer sind die Familie Dr. Louis Carlen sowie die DFB AG (vgl. 3.1). Die

teilweise dringend notwendigen Infrastrukturmassnahmen für die historischen Gebäude und deren Finanzierung sowie das

potentielle Spannungsfeld zwischen Schutz und Nutzung aufgrund der Inventarisierung verschiedener Gebäude im ISOS sowie der

Landschaften im IGLES und anderen Inventaren stellen dabei mehr oder weniger ausgeprägt für alle Eigentümer grosse

Herausforderungen dar. Eine gemeinsame Koordination im Umgang mit diesen hat sich bisher jedoch nicht etabliert, so dass potentielle

Synergien und Kostenersparnisse, beispielsweise für die Auftragserteilung von Studien u.ä., ungenutzt bleiben.

Seitens Kanton Wallis als Haupteigentümer fehlt zudem eine klare Positionierung und Strategie, die aufzeigt, wie der Kanton mit

seinen Immobilien in Gletsch, aber auch mit dem Raum rund um den Rhonegletscher, in Zukunft grundsätzlich weiter zu verfahren

gedenkt bzw. welche Nutzungen er anstrebt. Eine einheitliche Strategie wird auch dadurch erschwert, dass in Bezug auf den Raum rund

um Gletsch verschiedene kantonale Dienststellen bzw. Ämter involviert sind ( Dienststelle für Hochbau, Denkmalpflege und Archäologie,

Dienststelle für Wald und Landschaft, Dienststelle für Landwirtschaft / Amt für Strukturverbesserungen).

Erlebnisraum RhoneGLETSCHer – ein Raum mit engagierten Akteuren, aber mangelnder Koordination

Im Erlebnisraum RhoneGLETSCHer gibt es neben den verschiedenen Eigentümern weitere wichtige Stakeholder, die sich mit grossem

Enthusiasmus für den Raum rund um Gletsch und den Rhonegletscher engagieren. Zu erwähnen sind hier neben den Leistungsträgern

mit ihren verschiedenen Angeboten insbesondere die zahlreichen Freiwilligen, die für die Aufrechterhaltung des DFB-Angebots jährlich

immense Frondienstleistungen erbringen31, verschiedene Grundlagenarbeiten der Interessengemeinschaft Region Gletsch (IGRG), aber

auch das grosse Engagement von Einzelpersonen, die sich stark mit dem Raum Gletsch identifizieren. Dank ihnen liegt für die

Weiterentwicklung des Erlebnisraums aktuell ein grosser Erfahrungs-, Wissens- und Ideenschatz vor.

Diese Vorarbeiten sind bisher jedoch zu wenig koordiniert. Die Kommunikation zwischen den Stakeholdern (inklusive Eigentümern

und kantonalen Dienststellen) ist oftmals ungenügend, teilweise sind die zentralen Akteure gegenseitig nicht über aktuelle, für sie

jedoch relevante Entwicklungen im Bild, so dass wertvolle Ressourcen verloren gehen. Aufgrund der noch nicht definierten kantonalen

Strategie hinsichtlich der Siedlung Gletsch und des Raums rund um den Rhonegletscher fehlt für die Koordination zudem der nötige

Rahmen (vgl. oben).

Die Koordination stellt zudem auf Ebene der touristischen Leistungsträger eine Herausforderung dar: Entwicklungspotential besteht

bei den Kombi-Angeboten sowie in Kommunikation und Marketing. In Bezug auf den Erlebnisraum RhoneGLETSCHer gibt es

verschiedene unterschiedliche Informationswebsites und Printmaterialien von unterschiedlicher Qualität und Aktualität, die mehr oder

weniger ausführlich über einzelne oder mehrere Angebote informieren. Eine zentrale Informationsplattform fehlt bisher. Am meisten

Informationen über die verschiedenen Angebote der verschiedenen Leistungsträger bieten aktuell die Website der IGRG

(www.infopoint-gletsch.ch) und ihre Print-Produkte.

31 Vgl. Präsentation zur Vereinstätigkeit unter: www.dfb.ch/fileadmin/shared/vfb/ZV/Praesentationen/Pr%C3%A4sentation_VFB_2013-04.pptx

Altes Postgebäude Parkkplatzsituation Hotel Glacier du Rhône Beschilderung Naturpfad Gletsch

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 16

PLANVAL

4 MASTERPLAN

Die nachfolgenden Handlungsempfehlungen wurden aus dem Profil des Erlebnisraums mit seinen Besonderheiten und Herausforderungen

abgeleitet. Die Massnahmenfelder des Massnahmenkatalogs (4.3) bauen auf diesen Handlungsempfehlungen auf und werden dort mit

konkreten Projekten spezifiziert.

Übergeordnete Handlungsempfehlungen 4.1

Klare Positionierung und Strategie des Kantons Wallis unter Einbezug der aktuellen Erkenntnisse sowie verstärkte

Zusammenarbeit der Eigentümer

Aufgrund der besonderen Eigentumsverhältnisse steht und fällt die Weiterentwicklung des Erlebnisraums RhoneGLETSCHer mit der

künftigen Strategie des Kantons Wallis. So hängt auch die Realisierung verschiedener aktueller Projektideen im Wesentlichen davon ab,

wie der Kanton mit seinen Immobilien in Gletsch und dem Raum rund um den Rhonegletscher in Zukunft grundsätzlich weiter zu

verfahren gedenkt bzw. welche (Neu- oder Um-)Nutzungen er anstrebt.

Für eine entsprechende Positionierung und Strategie im Bereich Infrastrukturen wurden dabei in den letzten Monaten im Auftrag der

Dienststelle für Hochbau, Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Wallis wichtige Grundlagen geschaffen (EPFL-Projektstudien“

Gletsch!“, Analyse Dr. Roland Flückiger). Diese Grundlagen sowie die Erkenntnisse des vorliegenden Masterplans und die erarbeiteten

Grundlagen der IGRG sind nun möglichst rasch in einem übergeordneten Grundlagenpapier zusammenzuführen. Aufgrund des

Problems der Wirtschaftlichkeit sind dabei insbesondere auch „nichtprivatwirtschaftliche Nutzungsoptionen im Interesse der

Allgemeinheit“32 weiterzuverfolgen.

Rund um den Rhonegletscher ist ferner eine kantonale Strategie notwendig, die den aktuellen Klimaszenarien bzw. dem Rückgang des

Gletschers Rechnung trägt33, den Fokus auf Nachhaltigkeit legt und gleichzeitig die nötigen Voraussetzungen schafft, um erfolgreiche

Angebote des sanften Tourismus wie beispielsweise den Vier-Quellen-Weg weiterzuentwickeln.

Um den Herausforderungen des Erlebnisraums künftig koordiniert zu begegnen, ist auf Seite der Eigentümer eine verstärkte und

gezielte Zusammenarbeit wichtig. Anzustreben sind aufeinander abgestimmte Nutzungskonzepte, zum Beispiel für die beiden Hotels

Glacier du Rhône und Belvédère (inklusive Bazar / Gebäude Souvenir-Shop), aber auch für das Blauhaus. Zudem gilt es, mögliche

aufkommende Konflikte zwischen Schutz und Nutzung frühzeitig zu erkennen und gemeinsam proaktiv Ansätze zu deren Lösung zu

entwickeln. Als erster Schritt für eine verstärkte Zusammenarbeit empfiehlt sich dabei ein runder Tisch, in dessen Rahmen sich die

betroffenen Eigentümer bzw. deren Vertreter (IGAG, DFB, Dr. Philipp Carlen) – unter Einbezug der relevanten Experten und der

Feriendorf Schlüsselacker AG (Pachtvertrag mit IGAG) – gegenseitig über ihre jeweilige aktuelle Situation, ihre Bedürfnisse und allfällige

geplante Massnahmen informieren sowie künftige Koordinationsmöglichkeiten diskutieren können.

Klare Projektorganisation und Nutzung von „alternativen Finanzierungskonzepten“

Um Projekte koordinierter anzugehen, Doppelspurigkeiten zu vermeiden sowie Anträge für Projektfinanzierungen ordentlich abzu-

wickeln, bedarf es im Erlebnisraum RhoneGLETSCHer für die Umsetzungsphase 2 neben der Projektträgerschaft einer klaren über-

geordneten Projektorganisation: Für die strategische Steuerung empfiehlt es sich, die bestehende Kerngruppe aus IGAG, Gemeinde

Obergoms und PSG 2020 weiterzuführen und weiteren wichtigen Stakeholdern zum Steuerungsausschuss zu erweitern.

Für die Konkretisierung und Umsetzung der geplanten Massnahmen sind eine Projektkoordination und thematische Projektteams

mit je einer Projektleitung (PL) zu bilden.34. In die Projektteams sind die zentralen Wissensträger bzw. Expertinnen und Experten, die

sich in verschiedenen Bereichen bereits mit dem Erlebnisraum auseinandergesetzt haben sowie unternehmerisch orientierte Akteurin-

nen und Akteure einzubinden.

32 Seiler 2014b. 33 So verliert der Rhonegletscher gemäss aktuellen Messungen jährlich zwischen sechs und acht Metern an Mächtigkeit, so dass beispielsweise das Eis an der Gletscherzunge in fünf bis sechs Jahren nicht mehr stark genug sein wird, um eine Eisgrotte zu schlagen. Vgl. BAFU 2014. 34 Für die konkreten Aufgaben der Projektteams siehe die entsprechende Grundlage im Anhang

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 17

PLANVAL

Für die Umsetzungsphase 2 ist für die jeweiligen Funktionen ein entsprechendes Pflichtenheft bzw. ein entsprechender Aufgaben-

beschrieb zu erarbeiten.

Für die Projektkoordination sowie für die interne und externe Kommunikation sind entsprechende finanzielle Ressourcen sicher-

zustellen. Zur Finanzierung verschiedener Massnahmen empfiehlt es sich ferner, „alternative Finanzierungskonzepte“ weiterzu-

entwickeln und anzuwenden. Hier bietet es sich an, das Konzept der Freiwilligenarbeit, die bei der DFB geradezu beispielhaft

funktioniert, in anderen Projekten auszutesten. Zu prüfen ist auch, inwiefern sich die DFB-Freiwilligenarbeit selbst für andere Projekte

nutzen lässt. Um die Finanzierung einzelner, teilweise dringender Massnahmen zu sichern, haben verschiedene Akteure zudem die

Einrichtung einer Stiftung geplant. Inwiefern für den Erlebnisraum RhoneGLETSCHer langfristig eine übergeordnete Stiftung sinnvoll

ist, gilt es in Abstimmung mit dem Kanton Wallis zu prüfen. Prüfenswert sind zudem Möglichkeiten der Finanzierung über

Crowdfunding.35

Aufräumen, Visitenkarte stärken und Perlen pflegen

Soll der Erlebnisraum RhoneGLETSCHer seinen Besucherinnen und Besuchern einen qualitätsvollen Raum zum Verweilen bieten und

seiner Funktion als Visitenkarte künftig gerecht werden, sind Massnahmen im Bereich Verbesserung des allgemeinen Erscheinungs-

bilds sowie im Bereich Parkplatzoptimierung und Verkehrsführung angesichts der infrastrukturellen Situation dringlich. Um die

Aufenthaltsqualität zu verbessern, gilt es zudem die bestehenden Angebote in ihrer Qualität zu überprüfen, mangelhafte Angebote

aufzuwerten – oder aber, findet sich keine Möglichkeit dazu – diese gezielt abzubauen. Anschliessend ist die bestehende Signaletik zu

optimieren bzw. zu ergänzen, um die Orientierung vor Ort zu erleichtern und die verschiedenen Besuchergruppen besser zu lenken.

Wichtige Massnahmen bilden in jedem Fall kurzfristig realisierbare Massnahmen, die rasch und mit wenig Aufwand umgesetzt

werden können und deren Resultate rasch sichtbar sind. Diese werden auch im Hinblick auf die aktuelle Sommer-Kampagne von

Schweiz Tourismus „Grand Tour of Switzerland“ als wichtig erachtet (vgl. auch Handlungsempfehlung „Vermarktungs- und

Informationsplattformen koordinieren / nutzen).

Insgesamt gilt es durch diese und ähnliche Massnahmen, die Öffentlichkeit verstärkt für den Wert dieser einzigartigen alpinen Natur-

und Kulturlandschaft mit ihrer besonderen Geschichte zu sensibilisieren. In Bezug auf die Schutzgebiete im Bereich Naturlandschaft

(Auengebiet Gletschboden, Gletschervorfeld, Moore) lässt sich dabei gleichzeitig die gemäss kantonalem Entscheid geforderte

Information der Bevölkerung über die Ziele und Werte des Natur- und Landschaftsschutzes verstärken.36

35 Vgl. zum Thema „Hotelrenovierung mit Hilfe der Gäste“: www.htr.ch/hotellerie/hotelrenovierung-mit-hilfe-der-gaeste-40018.html 36 Vgl. Art. 2 Entscheid betreffend den Schutz des Auengebietes Gletschboden sowie des Gletschervorfeldes des Rhonegletschers in Oberwald vom 10. März 1999 sowie Art. 2 Entscheid betreffend den Schutz der Moore: „Bärfel“, „Triest“, „Blasttafel“ und „Mutterseewji“ Gemeinde Oberwald vom 19. Juni 1996.

Steuerungsausschuss

Projektkoordinator

Projektträgerschaft

UT1 mit PL UT2 mit PL

UT3 mit PL

UT4 mit PL

UTs integrieren zentrale thematische Wissensträger / Experten sowie unternehmerisch orientierte Akteure

Leis

tung

s-

vere

inba

rung

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 18

PLANVAL

Gute / qualitätsvolle Produkte als Werbeträger nutzen und Themen zielgruppengerecht in Wert setzen

Nach dem Motto „Ein gutes Produkt ist die beste Kommunikation“ ist der Fokus im Erlebnisraum RhoneGLETSCHer zunächst auf

die qualitative Aufwertung des Bestehenden zu legen. Neben allgemeinen infrastrukturellen Verbesserungen und Qualitäts-

optimierungen der Angebote gilt es dabei vor allem auch, mit authentischen Produkten, mit originalen Geschichten der Menschen

aus der Region sowie einer authentischen Gastfreundschaft37 die Erwartungshaltung der Gäste des Erlebnisraums zu übertreffen und

sie so zu begeistern, dass sie durch ihre Erzählungen weitere Besucher in den Erlebnisraum locken (Mund-zu-Mund-Werbung). Mit dem

Fokus auf Authentizität knüpft der Erlebnisraum RhoneGLETESCHer auch an die künftige Strategie der Obergoms Tourismus AG

„Authentische Bergdorfkultur“ an.

Bei der Inwertsetzung der Themen empfiehlt es sich, in einem ersten Schritt auf kurze, prägnante Informationen sowie auf Bilder zu

setzen, da sich der Grossteil der Besucher aktuell nur kurz im Erlebnisraum aufhält (Durchreisende mit kurzem Zwischenstopp).

Wertvolle Grundlagen, die hier zu verschiedenen Themen vorliegen, gilt es dabei gezielter zu nutzen.38 Wo noch nicht vorhanden, ist

eine entsprechende „Informationsbasis“ zu schaffen, welche die breite Öffentlichkeit bzw. möglichst viele Besuchergruppen anspricht

und die zum Beispiel im Rahmen von Exkursionen durch Begleitpersonen mit weiteren Geschichten und Informationen im Original-Ton

flexibel und lebendig ergänzt werden können (Storytelling).

Bilder bieten sich als Informationstransporteure nicht nur aufgrund ihrer Unmittelbarkeit und sprachunabhängigen Verwendbarkeit an,

sondern auch deshalb, weil hier in Bezug auf den Erlebnisraum bereits ein grosser Fundus an Material (Fotos, Zeichnungen,

Kunstwerke) vorliegt, der so verstärkt in Wert gesetzt werden kann. Ausführlichere Informationsmaterialien für Besuchergruppen, die

sich gezielt und vertieft mit bestimmten Themen im Erlebnisraum auseinandersetzen möchten, sind in einer zweiten Phase und in

Zusammenarbeit mit den verschiedenen Themen-Experten und den interessierten Institutionen (z.B. Schulen) aufzubereiten.

Thematisch bietet sich hier insbesondere eine Zusammenarbeit mit Primar-, OS- und Mittelschulen sowie mit diversen Universitäten und

Hochschulen mit entsprechenden thematischen Studiengängen (Tourismus, Glaziologie, Botanik etc.) an.

Breite und flexible Marketing-Strategie für den Sommertourismus verfolgen

Aufgrund der kurzen Saison und der starken Abhängigkeit vom Wetter gilt es für den Erlebnisraum RhoneGLETSCHer künftig, eine

möglichst „breite“ und flexible Marketing-Strategie zu verfolgen. Breit bedeutet, das Potential der verschiedenen Besuchergruppen

zu nutzen und diese möglichst gesamthaft mit spezifischen, bedürfnisgerechten Angeboten anzugehen. Angesichts der Frequenzen

erscheint es dabei sinnvoll, den Fokus am Wochenende auf die Durchreisenden (PKW-, Motorrad- und Radfahrer, Tourer etc.) zu

legen39 und diese vor allem zum Zwischenstopp mit Verpflegung, im Idealfall mit Übernachtung zu animieren. Während der Woche sind

dagegen gezielt Spezialgruppen wie Schulen, Universitäten, Fachhochschulen, Betriebe etc. – insbesondere auch aus der Region40 –

mit einem attraktiven und flexiblen, wenn möglich mehrtätigen Exkursions- oder Ausflugsangebot anzusprechen. Gezielte Kombi-

Angebote zwischen den verschiedenen Leistungsträgern – insbesondere zwischen der DFB und dem Hotel Glacier du Rhône im

Zentrum des Erlebnisraums – sind aufzubauen. Grundsätzlich gilt es bei einem Fokus auf verschiedene Besuchergruppen, diese zu

„koordinieren“, so dass zum Beispiel Wanderer / Fussgänger, Motorrad- und Fahrradfahrer, Dampfbahngäste etc. gut „aneinander

vorbeikommen“.

Um das Wertschöpfungspotential im Erlebnisraum zusätzlich zu steigern, gilt es zudem, den Gastronomiebereich inklusive Verkauf

von regionalen Produkten mit einem kleinen, aber feinen Angebot für verschiedene Zeit- und Geldbudgets zu stärken.41 Zwischen

den Leistungsträgern ist zu bestimmen, inwiefern räumliche gastronomische Schwerpunkte gesetzt werden und was für Angebots-

Packages geschnürt werden können, so dass ein möglichst vielfältiges und aufeinander abgestimmtes Angebot entsteht (Restaurant,

Self-Service, Aussenstände etc.).

37 Zur Bedeutung einer „ungekünstelte[n] Servicequalität vgl. Gottlieb Duttweiler Institut 2007, S. 40 38 Vgl. zum Beispiel die Medientexte der DFB unter www.dfb.ch/index.php?id=568#c2469, die beispielsweise als Grundlage für Exkursionen von Schulen etc. Verwendung finden können. 39 Zum Trend Touring vgl. u.a.: www.stnet.ch/files/?id=84055 40 Damit würde u.a. auch einem Bedürfnis der DFB nachgekommen: Gemäss Gästebefragung DFB 2011 fehlt es dieser einerseits an Gästen mit Wohnort im Wallis (sie machen nur etwa 1-2% der DFB-Gäste aus), zudem stellt die Überalterung der Fahrgäste eine Herausforderung dar, jugendspezifische Attraktionen sind entsprechend ein Bedarf. Vgl. DFB 2011. 41 Das Gastronomieangebot stellt allgemein einen zentralen Angebotsfaktor im Tourismus dar, regionale Produkte liegen zudem im Trend und bilden allgemein ein ausgeprägtes Gästebedürfnis. Zur Bedeutung des Gastronomieangebots im Tourismus vgl. u.a.: www.stratos-oberwallis.ch/stratos-02/erkenntnisse; zur Bedeutung von regionalen Produkten für ein natur- und kulturnahes Angebot vgl. ferner ZHAW / IUNR / FS TNE und sanu 2011 sowie Gottlieb Duttweiler Institut 2007.

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 19

PLANVAL

Flexibilität bei Schön- und Schlechtwetter sowie hinsichtlich Saison-Dauer steigern: Aufgrund der kurzen Betriebszeit ist eine

Strategie zu verfolgen, die auf die verschiedenen (kurzfristig sich ändernden) Wettersituationen reagieren kann. Hinsichtlich Festlegung

der Saison-Dauer und Nutzungsmöglichkeiten ist eine allgemeine Auseinandersetzung mit den aktuellen Klimaszenarien zentral und

wichtig: Laut diesen kann für den Alpenraum von einer weiteren Temperaturerhöhung ausgegangen werden (entsprechende

Auswirkungen auf die Biodiversität) sowie von eher weniger Niederschlägen im Sommer und viel weniger Frosttagen.42 Für den

Erlebnisraum RhoneGLETSCHer bedeutet dies in der Tendenz eine eher längere Sommersaison.

Positionierung mit dem Thema Wandel…

Bei der Positionierung des Erlebnisraums empfiehlt es sich, einen thematisch breiten Ansatz zu verfolgen. Vor dem Hintergrund des

Profils des Erlebnisraums RhoneGLETSCHer bietet es sich dabei an, das Thema „Wandel“ in seinen verschiedensten Facetten (Natur /

Klima, Verkehr, Tourismus, Wasserkraft, Alpwirtschaft etc., vgl. nachfolgende Beispiele) erlebbar zu machen. Die Besonderheiten, aber

auch die Herausforderungen des Erlebnisraums können dadurch konsequent als Entwicklungspotentiale im Rahmen konkretere

Projekte in Wert gesetzt werden.

42 Vgl. MeteoSchweiz 2014, S.24ff.

Naturgeschichtlicher

Wandel

Rhonegletscher um 1900… …und im Jahre 2014

Tourismushistorischer

Wandel

Transitstation früher… …und heute

Wandel in der

Verkehrstechnik

Vom Kutschenverkehr… …zum motorisierten Individualverkehr

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 20

PLANVAL

Gezielte Kombi-Angebote ausbauen

Rund um den Erlebnisraum RhoneGLETSCHer bestehen in der Region San Gottardo, aber auch in der Region Oberwallis verschiedene

Angebote mit thematischen Schnittstellen, die sich für künftige Kombi-Angebote besonders eignen. Um die vorhandenen Ressourcen zu

bündeln, gilt es diese thematischen Synergiepotentiale künftig gezielt zu nutzen. Dabei gilt es auch, aktuell sich noch im Aufbau

befindende Projekte zu berücksichtigen, die zu einem späteren Zeitpunkt für Kombi-Angebote genutzt werden können. Auszubauen gilt

es zudem die Kooperationspotentiale mit den Leistungsträgern des öffentlichen Verkehrs. Folgende Kooperationspotentiale sind

dabei künftig verstärkt auszuschöpfen:

PSG-Perimeter - Grimselwelt - Wasserwelten Göschenen - Sasso San Gottardo - Andermatt Swiss Alps Resort

- Weitere PSG-Erlebnisräume (in Planung) - Projekt Grimselbahn43 (in Planung)

Region Oberwallis - Angebote Obergoms Tourismus - exkursionenGoms / Energieregion Goms - Landschaftspark Binntal - UNESCO Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch - Pro Natura Zentrum Aletsch - Hotel Riverside, Brig (Peter Bodenmann):

Eisenbahnmodellanlage BLS Nord- und Südrampe44 - Projekt Pendelbahn Oberwald–Hungerberg45 (in

Planung)

Leistungsträger ÖV - MGB / Glacier Express46 - PostAuto Schweiz47

Innerhalb des Erlebnisraums sind zudem insbesondere folgende Kooperationspotentiale zu verstärken: - Kombi-Angebote mit Vier-Quellen-Weg - Kombi-Angebote DFB – Hotel Glacier du Rhône / DFB – Hotel Belvédère

Vermarktungs- und Informationsplattformen koordinieren / nutzen

Aus Marketingsicht sind die verschiedenen Informationswebsites und Printmaterialien, die mehr oder weniger ausführlich über die

Angebote des Erlebnisraums Rhonegletscher informieren, künftig besser zu koordinieren und aufeinander abzustimmen. Konkrete

Möglichkeiten für eine zentrale Informationsplattform sind zu prüfen. Da die Website sowie die Print-Produkte der IGRG aktuell am

meisten Informationen bieten, empfiehlt es sich dabei, von diesen auszugehen. Sie sind hinsichtlich ihres Optimierungspotentials zu

überprüfen und bei Bedarf anzupassen. Eine allfällige Umbenennung der Website von www.infopoint-gletsch.ch in www.erlebnisraum-

rhonegletscher.ch ist zu prüfen. Ausgehend von der Website der IGRG sind in einem nächsten Schritt die verschiedenen vorhandenen

Informationsmaterialien gegenseitig zu verlinken und – wo nötig – mit einer eigenständigen Rubrik zu ergänzen. Dabei ist auch die

Markenintegration bzw. Vermarktungsplattform San Gottardo zu nutzen.

Zusätzlich sind Synergien mit laufenden Kampagnen auf nationaler Ebene zu suchen. Potential bietet hier aktuell die Sommer-

Hauptkampagne 2015/2016 von Schweiz Tourismus „Grand Tour of Switzerland“. Die Tour ist eine etwa 1'600 Kilometer lange

Rundtour durch vier Sprachregionen der Schweiz, die gemäss Schweiz Tourismus die Vorzüge der touristischen Schweiz ins Zentrum

stellt und die auch durch den Erlebnisraum RhoneGLETSCHer (Siedlung Gletsch) führt.48

43 Verbindung zwischen Innertkirchen und Oberwald, Machbarkeitsstudie läuft, erste Resultate sind auf April 2015 zu erwarten. Vgl. www.grimselbahn.ch 44 Detailgetreuer Nachbau der BLS Nord- und Südrampe im Massstab 1:87 (Länge: 25m; Breite: 10m; Fläche: 270m2); gilt in Fachkreisen als „bemerkenswertes Modell“ und soll Publikum ab Januar 2015 zugänglich gemacht werden. Vgl. www.brig-wallis.com/bls-modell-im-hotel.html 45 Vgl. www.hungerberg.ch 46 Hier bestehen bereits verschiedene Angebote: Vgl. zum Beispiel Kombi-Angebot Glacier Express – DFB (2- oder 3-tägig) (www.zrt.ch/bahnreise/einzelheiten/winter-panoramafahrt), Swiss Alps Classic Express 2015: Erlebnisreise auf der Route des berühmten Glacier Express wie in den 1950er Jahren im direkten Zug zwischen St. Moritz, Furka-Bergstrecke und Zermatt sowie in den Pullman-Salonwagen über die Berninabahn (www.dfb.ch/index.php?id=113); weitere unter: www.dfb.ch/index.php?id=469#c1804 47 Hier bestehen bereits Kombi-Angebote mit der DFB. 48 Vgl. www.stnet.ch/de/dienstleistungen/www.stnet.ch/de/dienstleistungen/grandtour.html

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 21

PLANVAL

Zukunftsbild 4.2

Das Zukunftsbild des Erlebnisraums RhoneGLETSCHer baut auf dem Profil und den Handlungsempfehlungen auf und fasst die allgemeine

Zielsetzung sowie die angestrebten Wirkungen des Erlebnisraums kompakt zusammen. Im Sinne einer gemeinsamen Vision bildet es als

solches eine wichtige Grundlage für die Entwicklung eines gemeinsamen Projektverständnisses und für die gemeinsame Kommunikation

nach innen und aussen. Für die Akteurinnen und Akteure des Erlebnisraums bietet das Zukunftsbild zudem einen allgemeinen

Orientierungsrahmen für künftige Projekte – entsprechend ist es sehr allgemein gehalten, um so genügend Spielraum für eigene Ideen zu

bieten. Für die Weiterentwicklung des Erlebnisraums RhoneGLETSCHer ist es zentral, dass sich die beteiligten Akteurinnen und Akteure

zum Zukunftsbild bekennen.

Mit seinem Fokus auf Authentizität, Natur und Kultur widerspielt das Zukunftsbild insgesamt nicht nur zentrale Zielsetzungen von PSG 2020

sowie der Obergoms Tourismus AG (Strategie 2016 „Authentische Bergdorfkultur“), sondern auch wichtige aktuelle Tourismustrends (Trend

Natur- und Kulturtourismus).49

Zukunftsbild Erlebnisraum RhoneGLETSCHer

Verabschiedet von der Kerngruppe am 19. Januar 2015.

Der Erlebnisraum RhoneGLETSCHer zielt auf eine authentische Erhaltung, Aufwertung und Inwertsetzung der im Raum Gletsch / Grimsel

/ Furka vorhandenen Naturlandschaft und Siedlungskultur bzw. der hier versammelten Zeugnisse alpiner Verkehrs-, Tourismus-, Technik-

und Naturgeschichte.

Die Stakeholder setzen sich dazu gemeinsam dafür ein, den Raum zu pflegen und qualitätsvolle Produkte und Angebote für einen nach-

haltigen Sommer-Tourismus zu bieten, damit der Erlebnisraum seiner wichtigen Funktion als Visitenkarte bzw. Eingangspforte in den

Kanton Wallis sowie den gesamten Gotthardraum gerecht wird.

Sowohl Einheimische wie Touristen werden insgesamt für den Wert und die Qualitäten des Raums sensibilisiert und dazu animiert, diesen

aufzusuchen und als Raum zum Verweilen wahrzunehmen. Durch die konstruktive Zusammenarbeit der Stakeholder, die gezielte Nut-

zung von vorhandenen Synergiepotentialen und die Verfolgung einer breiten und flexiblen Strategie, die das Potential der verschiedenen

Besuchergruppen nutzt, wird die Wertschöpfung gesteigert.

Massnahmenfelder 4.3

Aufbauend auf den Handlungsempfehlungen und vor dem Hintergrund des Zukunftsbilds wurden für den Massnahmenkatalog die fünf

folgenden Massnahmenfelder (M1–M5) definiert, nach denen der Massnahmenkatalog im nachfolgenden Kapitel gegliedert ist:

M1 Rahmenbedingungen

Ziele: Voraussetzungen für die Zusammenarbeit und die Projektumsetzung schaffen; Priorisierung der zentralen

(Basis-)Infrastrukturmassnahmen und Aufräumen; Optimierung Parkplatzsituation und ÖV-Verbindungen sowie

Verkehrsberuhigung

M2 Visitenkarte stärken, Perlen pflegen und sichtbar machen (Aufwertung des Bestehenden)

Ziel: Verbesserung der Aufenthaltsqualität durch Optimierung der Signaletik und Pflege und Aufwertung der

bestehenden thematischen Angebote

M3 Gastronomie und regionale Produkte stärken

Ziel: Verbesserung der Aufenthaltsqualität durch Schaffung eines qualitätsvollen gastronomischen und auf die

verschiedenen Besuchergruppen abgestimmten Angebots

M4 Neue Angebote und neue Kombi-Angebote schaffen

Ziel: Ausweitung des Angebots und Nutzung von Synergien zur Steigerung von zusätzlicher Wertschöpfung

M5 Information und Vermarktung

Ziel: Allgemeine Sensibilisierung für den Wert des Erlebnisraums sowie Bekanntmachung und Bewerbung der

vorhandenen Sehenswürdigkeiten und Angebote

49 Zum Trend Natur- und Kulturtourismus vgl. u.a.: ZHAW / IUNR / FS TNE und sanu 2011. Zur Bedeutung der „Fokussierung auf Natur statt Retorte“ sowie zur Bedeutung des Erhalten von „ursprünglichen, essentielle[n] Werte[n] und Qualitäte[n]“, die „zeitgemäss interpretiert, aber nicht verschandelt“ werden sollen siehe Gottlieb Duttweiler Institut 2007, S. 39f.

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 22

PLANVAL

Priorisierter Massnahmenkatalog Erlebnisraum RhoneGLETSCHer 4.4

Die nachfolgenden Massnahmen wurden im Vorfeld in Absprache mit der Kerngruppe wie folgt vorpriorisiert.

1. Prio. Rahmenbedingungen und kurzfristig realisierbare Massnahmen

2. Prio. Mittelfristig realisierbare Massnahmen

3. Prio. Langfristig realisierbare Massnahmen

Eine weitere Priorisierung erfolgte am Workshop mit den Stakeholdern am 10. März 2015. Im Massnahmenkatalog bezeichnet die erste Zahl

in der Spalte „Prio“ die Priorisierung der Kerngruppe, die zweite Zahl in Klammer () bezeichnet die Anzahl Punkte, die für die jeweilige

Massnahme gesamthaft von den Stakeholdern vergeben wurde. Jeder Stakeholder hatte insgesamt 10 Punkte zur Verfügung, wobei für jede

Massnahme nur ein Punkt vergeben werden konnte.

Massnahme (Beschrieb) Prio Potentielle Beteiligte

Massnahmenfeld 1: Rahmenbedingungen

1 Bildung von Projektteams und Projektleitungen für die verschiedenen Projekte

1

(15)

Alle Akteure

2 Festlegen der Projektorganisation & Bestimmen der Projektkoordination für die Umsetzung (Phase 2)

1

(15)

Kerngruppe: - Obergoms Tourismus AG

- IGAG - PSG

4 Klären von Synergien der Zusammenarbeit (Freiwilligen-Arbeit DFB, Infopoint, Hotel Glacier du Rhône und weitere Leistungsträger)

1

(10)

- DFB - IGRG

- Verschiedene Leistungsträger

5 Priorisierung und Koordination der nötigen Infrastrukturmassnahmen im Gebiet Gletsch / Rhonegletscher; Strategie des Kantons Wallis

- Ausarbeitung von aufeinander abgestimmten Nutzungskonzepten für die beiden Hotels Glacier du Rhône und Belvédère (inklusive Bazar / Gebäude Souvenir-Shop) sowie für das Blaue Haus

- Abklären nötiger Massnahmen betreffend elektrische Leitung KWO – Gletsch

- Abklärung Ausbau Glasfasernetz in Koordination mit Forces Matrices Valaisannes (FMV)

1

(18 / 10)

- IGAG - Dienststelle für Hochbau, Denkmalpflege und

Archäologie (DHDA) - Feriendorf Schlüsselacker AG

- Dr. Roland Flückiger - Dr. Philipp Carlen - DFB

6 Optimierung der Parkplatzsituation im Gebiet Gletsch, Furka und Grimsel

- Möglichkeiten für spontanen Halt schaffen

1 - IGAG - DHDA - Feriendorf Schlüsselacker AG

- Dr. Roland Flückiger - Dr. Philipp Carlen - DFB

7 Allgemeine Aufwertung Aussenräume

- Allgemeines „Entrümpeln“ / Aufräumen; Streichen einzelner Elemente

- Blumenkonzept (unter Berücksichtigung des Regionaltypischen sowie dem Charakter der jeweiligen historischen Gebäude entsprechend)

- Aufwertung Parkanlage Glacier du Rhône (dem Charakter der historischen Siedlung entsprechend)

Ideen: - Aufräumen und Bepflanzen - Überprüfung und Optimierung der Sitzmöglichkeiten und Rastplätze -> Reali-

sierung einer Variante, die dem Charakter der historischen Siedlung entspricht (analog rote Bänke vor dem Hotel)

- Ersatz Holz-Geländer durch Variante, die dem Charakter der Siedlung entspr. - Beschriftung der Wetterstation (vgl. Massnahme unten „Optimierung der

allgemeinen Signaletik“) - Errichtung von weiteren Elementen zum Verweilen (z.B. Spielelemente für

Kinder)

1

(18)

- IGAG

- DHDA - Feriendorf Schlüsselacker AG - Dr. Roland Flückiger - Dr. Philipp Carlen - DFB

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 23

PLANVAL

Massnahme (Beschrieb) Prio Potentielle Beteiligte

c/o 7

- Aufwertung Aussenterrassen und Aussenräume diverse Leistungsträger (Hotels / Restaurants)

Verschiedene Leistungsträger im Bereich Hotellerie und Gastronomie

8 Verkehrsführung / Verkehrsberuhigung

- Einführung Zone 30 in Gletsch

1

Gemeinde Obergoms mit IGAG / Kanton VS

9 Optimierung der ÖV-Verbindungen nach Gletsch

- Anpassung DFB-Fahrplan für Saison 2016

- Anpassung Postautofahrpläne

1

(11)

- DFB - PostautoSchweiz - Feriendorf Schlüsselacker AG - Dr. Philipp Carlen

Massnahmenfeld 2: Visitenkarte stärken, Perlen pflegen und sichtbar machen

10 Optimierung der allgemeinen Signaletik im Gebiet Gletsch / Rhonegletscher

- Festlegung eines einfachen Design-Konzepts in Abstimmung mit Obergoms Tourismus (Bergdorfkultur) und PSG

- Überprüfung und Optimierung des Bestehenden (Ergänzung und ggfs. Abbau, in Abstimmung mit den geplanten Infrastrukturmassnahmen); Vereinheitlichung unter Berücksichtigung des festgelegten Design-Konzepts

1/2

(13)

- Projektkoordinator - PSG - Obergoms Tourismus AG - SL - Experten

11 Natur- und Gletscherlehrpfad inklusive Gletschergrotte (Ggfs. unter Berücksichtigung der Methoden der „Heritage Interpretation“

(spezifische Methode für die Erstellung von Lehrpfaden, Themenwegen etc., die hilft, das Natur- und Kulturerbe einer Region gezielt in Szene zu setzen)

- Naturpfad Gletsch: Überarbeitung / Aufwertung in Zusammenarbeit mit der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) und ggfs. in Abstimmung mit dem geplantem Gletscherlehrpfad

- Wieder-Instandstellung Markierungen Gletscherrückgang

- Prüfung Verbindung Naturpfad – Vier-Quellen-Weg

- Gletscherlehrpfad: Erstellung Gletscherlehrpfad gemäss Konzept „Projekt Lehrpfad Rhonegletscher“, 10. April 2014 von Dr. David Volken und Benedikt Schnyder

- Gletschergrotte: Prüfung eines langfristigen Konzepts der Gletschergrotte aufgrund des Gletscherrückgangs

- Optimierung, Koordination / Abstimmung der vorhandenen Materialien zum Thema Gletscher (Blauhaus, Belvédère…)

1/2

(3)

- IGAG

- Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) - Dr. Philipp Carlen - Paul Dubacher, Stiftung Vier-Quellen-Weg im

Gotthardmassiv - PSG - Evtl.: Verein Natur – Kultur & Tourismus

www.erlebnispfad.ch (Ziel: Förderung und Verbesserung der Qualität der didaktischen Standorte und Lehrpfade im Wallis im Bereich Natur und kulturelles Erbe; zum Aufgabenfeld gehört auch die Beratung für neue Projekte oder zur Verbesserung bereits bestehender didaktischer Standorte und Pfade)

12 Koordination und Ausbau der thematischen Ausstellungen im Gebiet Gletsch, Furka, Grimsel

- Sichtung der bestehenden Ausstellungen in den verschiedenen Themen-bereichen, z.B. Ausstellungen Blauhaus (Gletscher, Wasser Forum Gletsch); Nutzung Bildmaterial und Material Kunstausstellungen Hotel Belvédère

- Eruieren von Synergien und Festlegen von räumlichen thematischen Schwerpunkten (z.B. Themen Gletscher oder Kunst im Hotel Belvédère, Themen Verkehrsgeschichte / DFB, Tourismusgeschichte, Wasserkraft etc. in Gletsch; Kombi-Angebote mit Institut Furkablick (Kunst)

- Allfällige Optimierung und Ausbau der Ausstellungen unter Einbezug des vorhandenen Materials und der vorhandenen Projektideen; für den Ausbau der Ausstellungen: Eruieren von neuen Themenschwerpunkten

Ideen für Ausbau: - Mögliche Themen: Wandel in seinen verschiedenen Facetten erlebbar mac-

hen (Klima, Tourismus und Verkehr, Wasserkraft / Energie-Erzeugung, Strukturwandel etc.)

- (International organisierte) Freiwilligenarbeit heute am Beispiel der DFB - Ggfs. Nutzung des Stand-Materials der Expo Milano 2015 (Thema Gletscher /

Wasserschloss): Hier präsentieren die Kantone VS, GR, TI und UR unter dem Namen „San Gottardo“ das Wasserschloss Europas; thematische Schwerpunkte sind: Wasserenergie, Gletscher und Suonen

- Eine virtuelle Reise von der Rhonequelle bis Sainte Marie de la Mer (z.B. Foto-Serie mit ausgewählten Orten; Film ->dem Weg der Rhone folgen)

2

(12)

- DFB - IGRG

- Dr. Philipp Carlen - Dr. Mark Andreas Seiler - Hotel Glacier du Rhône (Räumlichkeiten) - Institut Furkablick

Ggfs. Einbezug Spezialisten im Bereich Ausstellungen und Experten zu einzelnen Themenfeldern wie z.B. Alpines Museum Bern, Verkehrshaus Luzern, Forschungsinstitut zur Geschichte des Alpenraums, Energieregion Goms, Forces Matrices Valaisannes (FMV), Projektteam Expo Milano 2015, Mitglieder Rottenbund

Ggfs. Abstimmung mit jeweiligen STRATOS-Projekten sowie mit diversen STRATOS-Projekten, die thematische Anknüpfungspunkte bieten („Walliser Eisenbahnromantik“, „Gletscher-Ambassadoren“, „Walliser Wallfahrtsort“)

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 24

PLANVAL

Massnahme (Beschrieb) Prio Potentielle Beteiligte

13 Inwertsetzung der verschiedenen vorhandenen Themen durch Storytelling*** [Die Massnahme „Storytelling“ kann auch im Massnahmenfeld „Vermarktung“ genutzt werden]

- Eruieren von Geschichten und Geschichtenerzählern, die bei der Umsetzung der Massnahmen „Spezifische Gruppenangebote“, „Ausstellungen“, „Ver-marktung“ und „Events und PR-Aktionen“ (vgl. unten) einbezogen werden können

*** Mögliche Formen von Storytelling für den Erlebnisraum RhoneGLETSCHer - Originale aus der Region erzählen Geschichten aus der Region - Hotelgeschichten (vgl. z.B. aus dem Schatz der Familie Seiler), DFB-

Freiwillige erzählen (Thema „Furka-Virus“, „Virus Gletsch“) - Gletsch erwacht aus dem Winterschlaf -> Fotostream oder Filmsequenzen, die

zeigen… - wie Gletsch im Winter aussieht (vgl. verschiedene Fotos DFB-Website,

SWR-Film mit Sequenzen zu Schneeräumung sowie Webcam DFB-Freiwillige: www.dieselcrew.ch/web/webcam.html)

- wie die Passräumungsarbeiten aussehen vor Saison-Start - wie sich die Hotels für die neue Saison bereit machen….

- Freies Storytelling -> Erfinden einer Geschichte mit dem Gletscherfloh für Kinder

- Inwertsetzung der im DFB-Werbefilm (SWR) erzählten Geschichten / vorgestellten Portraits, z.B. durch Präsentation in Endlosschlaufe in Räumlichkeiten der verschiedenen Hotels oder durch Installation auf Tablets in Restaurants; alternativ: neue Portraits erstellen

- Vgl. für Ideen / Beispiele von „Portraits“ und Geschichten auch Regionalzeitung Aletsch-Goms, Nr.12 – 19. Jahrgang, 28. Juni 2013

2

(2)

- Obergoms Tourismus AG

- Storyteller wie: DFB-Freiwillige, Passräumungs-Equipe, diverse Originale aus der Region

- Ggfs. Storytelling-Experte

14 Alpbetriebe Gletsch und Muttbach

Um die nötigen Infrastrukturmassnahmen in Bezug auf die Alpbetriebe kümmern sich aktuell die Dienststelle für Landwirtschaft des Kantons Wallis und das Amt für Strukturverbesserungen.

- Prüfung von Möglichkeiten für Angebotserweiterung (wie z.B. Freiwilligeneinsätze, Workshops für Kinder etc.)

2

(0)

- Dienststelle für Landwirtschaft (DLW) (Gérald Dayer, Dienstchef), Amt für Strukturverbesserungen / Abteilung Hochbau (Amandus Schnydrig, Techniker / Kreisarchitekt)

- Monika Blatter, Sennerin Alpbetrieb Gletsch - Albert Andereggen, Bewirtschafter Alpbetrieb

Muttbach - Obergoms Tourismus AG

(Angebotsgestaltung)

15 Aufwertung der Kapelle in Gletsch

- Allgemein Aufräumen / Entrümpeln - Blumenkonzept

Ideen: - Buch auflegen zum Eintragen von Bitten, Danksagungen etc.

- Kleine Broschüre in Kapelle mit Infos zu Geschichte; zusätzlich Auslage Broschüre Landschaftspark Binntal „Kapellen – Schmuck und Schutz“

1

(4)

- IGAG - DHDA

16 Prüfung Wiederaufbau Historische Tankstelle

- Z.B. als Hintergrund für Foto-Sujet

3

(4)

- IGAG

- DHDA - Dr. Roland Flückiger

Massnahmenfeld 3: Gastronomie und regionale Produkte stärken

17 Gastronomie stärken

- Gastronomie-Schwerpunkte festlegen

Ideen: - Gemeinsamer gastronomischer Themenschwerpunkt für eine Saison - Zusammenstellung Passfahrten-Menü mit verschiedenen Stationen durch

Zusammenarbeit der verschiedenen Leistungsträger im Perimeter, allenfalls auch im erweiterten Perimeter (z.B. Genussroute Goms)

1/2

(2)

- Hotel Glacier du Rhône

- Hotel Belvédère inkl. Bazar - Hotel Restaurant Rhonequelle - DFB-Bahnhof-Laden - Berghaus Furka - Je nach Interesse weitere Leistungsträger

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 25

PLANVAL

Massnahme (Beschrieb) Prio Potentielle Beteiligte

c/o 17

- Ausbau zielgruppenspezifischer gastronomischer Angebote für verschiedene Besuchergruppen mit unterschiedlicher Aufenthaltsdauer

Ideen: - Lunchpakete oder Proviant-Rucksack für Wanderer, Radfahrer, Motorradf-

ahrer oder andere Passreisende - Verpflegungsmöglichkeiten für Kurzaufenthalte: Raclette-Stand, Glacé-Stand

beim Hotel Glacier du Rhône („Gletscher-Eis“) - Cholera backen o.ä. bei Schlechtwetter (vgl. STRATOS-Projekt „Cholera-

Fäscht“, Projektleitung Maya Belzer-Hallenbarter)

- Themenbezogene Gastronomie-Produkte schaffen

Ideen: - Gebäck „Gletscherzunge“ (ähnlich den italienischen „lingue di suocera“ Italien

(Gebäck zum Apéro aus salzigem Teig) - Getränk mit Namen „Gletschermilch“ (eigentlich Bezeichnung für das Wasser

eines Hochgebirgsbachs, das aufgrund seiner Anreicherung mit Mineralien und Schwebstoffen eine weiss getrübte Farbe aufweist)

- Gastfreundschaft stärken (in Anlehnung an die Tradition von Cäsar Ritz) Bestimmen von verschiedenen Massnahmen zur Steigerung der Gastfreundschaft durch die verschiedenen Leistungsträger

Idee:

- Spezifische Weiterbildungen für die Leistungsträger, z.B. in Zusammenarbeit mit ritzy (Walliser Weiterbildungsprogramm für die Hotellerie- und Restaurationsbranche -> www.ritzyinfo.ch)

18 Stärkung Einbezug und Verkauf regionaler Produkte *** Ggfs. Abstimmung mit bestehenden und geplanten Projekten im Perimeter in diesem Bereich (Obergoms Tourismus AG: geplantes Tourismuscenter mit regionalen Produkten im Bahnhof Niederwald; STRATOS-Projekt „Die Tore zum Wallis“ mit geplantem Tourist Information Center mit regionalen Produkten in Ulrichen; STRATOS-Projekt „Cholera-Fäscht“)

Ideen: - „Eingangstor Gletsch“: Angebot von regionalen Produkten aus allen PSG-

Kantonen (VS, BE, UR, GR) - Für Gewinnung von Produkten aus den Kantonen UR und GR evtl. Prüfung

Zusammenarbeit mit alpinavera (www.alpinavera.ch -> überkantonaler Verein, der von Lebensmittelhandwerkern und Bauern aus GR, UR, GL und TI getragen wird und sich für die Vermarktung der Alp-, Berg- und Regionalprodukte einsetzt)

1/2

(6)

- Alpkäserei Gletsch

- Alpkäserei Muttbach - Mayas‘ Five -> Cholera - Produkte Landschaftspark Binntal - Novena - IG Landwirtschaft, Geri Kiechler - Diverse Bäckereien und Metzgereien

- Verschiedene weitere Leistungsträger

Massnahmenfeld 4: Neue Angebote und neue Kombi-Angebote schaffen

19 Schaffung von neuen Kombi-Angeboten

- innerhalb des PSG-Perimeters

Ideen: - Kombi-Angebot DFB-Glacier du Rhône, inklusive Spezialangebote für DFB-

Freiwillige - Kombi-Angebote DFB-weitere Leistungsträger - Kooperationen mit den Anbietern Grimselwelt, 4-Quellen-Weg, Andermatt

Swiss Alps Resort, Wasserwelten Göschenen, Sasso San Gottardo - Zusammenarbeit mit weiteren Leistungsträgern wie z.B. bergkultour

(www.bergkultour.ch) (bieten auch Rhonegletscher-Touren an)

- innerhalb der Region Oberwallis

Ideen: - Kooperationen ExkursionenGOMS, Landschaftspark Binntal, UNESCO

Welterbe und anderen Leistungsträgern - Kombi-Angebot DFB – MGB – Riverside (Eisenbahnmodellanlage BLS Nord-

und Südrampe, Peter Bodenmann, Brig)

- Abstimmung mit jeweiligen STRATOS-Projekten sowie mit diversen STRATOS-Projekten, die thematische Anknüpfungspunkte bieten („Walliser Eisenbahnromantik“, „Gletscher-Ambassadoren“, „Walliser Wallfahrtsort“)

1/2

(6)

- Obergoms Tourismus AG - Andermatt Urserntal Tourismus - DFB - MGB

- Postauto Interlaken - KWO / Grimselwelt - 4-Quellen-Weg - IG Alpenpässe - Je nach Interesse weitere Leistungsträger

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 26

PLANVAL

Massnahme (Beschrieb) Prio Potentielle Beteiligte

20 Schaffung von spezifischen Gruppen-Angeboten während der Woche (in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Institutionen)

- für (Primar-, OS- und Mittel-)Schulen (Projektwochen, Schulausflüge, Exkursionen); mögliches Ziel: Jede/r Walliser Primarschüler/in war in seiner/ihrer Schulzeit mindestens 1x bei der Rhonequelle bzw. beim Rhonegletscher; evtl. auch Angebote für Schulen aus Frankreich (Rhone mündet bei Sainte Marie de la Mer (F) ins Mittelmeer); weitere Angebote auch für Mittelschulen

Ideen: - Projektwoche Gletsch mit Übernachtung im Glacier du Rhône oder Fort

Galen; Erarbeitung der Unterlagen / Materialien (z.B. Gletscherkoffer zum Forschen mit Lupe, Thermometer etc.)

- Schulausflüge mit Grillieren in der Parkanlage bei Glacier du Rhône; DFB-Spezialangebote für Schulen

- für Universitäten und Fachhochschulen (Projektwochen, Exkursionen) in den Bereichen Glaziologie, Botanik, Tourismus etc. (Gletsch als Rückzugsgebiet für Forschungsaufenthalte, Tagungen etc.

Ideen: - Spezialangebot Hotel Glacier du Rhône: Übernachtung, Essen, Infrastruktur - Rahmenprogramm mit DFB, Gletschergrotte, Natur- und Gletscherpfad,

Hotel-geschichten, Sagen-Abenden…. - Thematische Kombi-Angebote mit anderen Leistungsträgern schaffen: z.B.

beim Thema Wasserkraft mit Grimselwelt oder Forces Matrices Valaisannes (FMV), beim Thema Verkehrsgeschichte / Mobilität mit der Energieregion Goms (Elektro-Autos) oder Sasso San Gottardo (Themenwelt Mobilität)

- Allgemein: Gletsch während der Woche als Rückzugsort für Forschungsaufenthalte, Tagungen etc. nutzen

- für Betriebsausflüge / Ausflüge von diversen Institutionen/ Vereinen

Ideen: - Angebotsentwicklung 1-tägige oder 2-tägige Betriebsausflüge

- für Besuche / Veranstaltungen von politischen Institutionen

Ideen:

- 1. August-Feiern u.a. -> mögliche Themen: Kantonsübergreifende Zusammenarbeit; Kanton VS: Ursprung der Rhone, Eingangstor ins VS, Tourismus, Verkehrspolitik, Klimapolitik, Wasserkraft (Ideen früher und heute)

1/2

(7)

- Obergoms Tourismus AG

- IGRG - DFB - SL - Feriendorf Schlüsselacker AG - Dr. Philipp Carlen - Fort Galen

- Exkursionen Goms / Energieregion Goms - Verein Natur – Kultur & Tourismus

www.erlebnispfad.ch

Für die Erarbeitung der jeweiligen Programme / Inhalte Zusammenarbeit mit: - Primar-, OS- und Mittelschulen VS u.a. - Diverse Universitäten und Hochschulen, z.B.

HES-SO Wallis (Hochschule für Wirtschaft und Tourismus)

- Institutionen wie Pro Senectute Oberwallis - Kantonale Departemente und Dienststellen - Gemeindepräsidenten und -räte

21 Erstellung Alpengarten und Kneipp-Weg 1 Dr. Philipp Carlen

22 Optimierung des Routennetzes / überregionale Verbindungsrouten für Wandern, Mountainbiking und Velo

Der Erlebnisraum ist bisher an folgende Routen angeschlossen: Via Sbrinz (Wander-Route), Furka Höhenweg (Wander-Route), 4-Quellen-Weg (Wander-Route), Aare-Route (Velo-Route) (vgl. Konzept Erlebnisräume Programm San Gottardo, Stand 27.5.2013)

Vorschläge für Erlebnisraum RhoneGLETSCHer gemäss Konzept Erlebnisräume PSG: - Verbindung zu Passhöhe San Gottardo über Passo d’Orsirora prüfen

Vorschlag: Integration bestehender Routen - Verbindung zu Bedrettotal besteht bereits durch Alpenpässeweg und Vier-

Quellen-Weg - Verbindung zu Passhöhe San Gottardo besteht bereits durch Vier-Quellen-

Weg - Verbindung zu Gommer Höhenweg integrieren - Verbindung zu Furka Höhenweg integrieren

- Erarbeitung eines Konzepts, das aufzeigt, wo neue überregionale Verbindungsrouten / Erlebnisrouten nötig sind, welche ausgebaut oder optimiert werden müssen und wo die Signalisation optimiert werden muss (vgl. Konzept PSG)

3

(4)

- PSG

- Obergoms Tourismus AG - TO’s Uri, Bern, Graubünden - Valrando

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 27

PLANVAL

Massnahme (Beschrieb) Prio Potentielle Beteiligte

23 Neue Wanderformen anbieten

Ideen: - Exkursionen zu diversen Themen (vgl. Massnahme 20) - Gletschertrekking - Säumerwanderung - Nostalgiewanderung „anno dazumal“ (Traditionen, Geschichten…)

3

(2)

- Diverse Leistungsträger vor Ort in Zusammenarbeit mit Obergoms Tourismus AG

Massnahmenfeld 5: Information und Vermarktung

24 Definition einer zielgruppengerechten Informations-Strategie vor Ort Diese umfasst u.a.:

- Koordination der Infostellen im Gebiet Gletsch / Rhonegletscher Festlegung: Was wird wo aufgelegt; Koordination Infopoint Gletsch, DFB-Bahnhof, Glacier du Rhône, Belvédère, Obergoms Tourismus AG, weitere Leistungsträger im erweiterten Perimeter; Überprüfung der Notwendigkeit und Form einer professionellen Infostelle bzw. Überprüfung Form und Standort Infopoint Gletsch und Anpassung an die heutigen Bedürfnisse

- Koordination der Informationsmaterialien und Kommunikationsprodukte - Überprüfung, Koordination und Verbesserung der bestehenden

Informationsmaterialien und Kommunikationsprodukte (print und digital) - Prüfung einer allfälligen Umbenennung von www.infopoint-gletsch.ch in

www.erlebnisraum-rhonegletscher.ch - Prüfung sinnvoller gegenseitiger Verlinkungen mit Websites der

anderen Leistungsträger - Verstärkte Inwertsetzung des Audio-Guides und evtl. des Werbefilms

DFB (SWR) - Prüfung der Möglichkeit eines gemeinsamen Kommunikationspools

1/2

(2)

- Obergoms Tourismus AG - IGRG

- DFB - Valais/Wallis Promotion - Weitere Leistungsträger mit Infostellen

- IGRG - Obergoms Tourismus AG

- Diverse weitere Leistungsträger

25 Aufbereitung von Kurzinformationen vor Ort (Text, Bild, Film) für ein breites Zielpublikum sowie von zielgruppengerechten Informationsmaterialien (Schulen etc.)

1/2

(10)

- Obergoms Tourismus AG - IGRG - DFB - Diverse weitere Leistungsträger

26 Lancierung von Events / PR-Aktionen

Aufmerksamkeit wecken durch Events / PR-Aktionen, kombiniert mit gezielter Medienarbeit (z.B. einmal pro Jahr Bähnler-Treff, Fest für Familien der Freiwilligenmitarbeitenden etc.)

2

(5)

- Obergoms Tourismus AG - Medien - Leistungsträger

27 Nutzung von Vermarktungssynergien und Prüfung weiterer Vermarktungsplattformen

- Nutzung Vermarktungsmöglichkeiten Obergoms Tourismus und San Gottardo

- Prüfung Vermarktungsmöglichkeiten MGB / Glacier Express, RailAway, Post etc.

- [läuft bereits] Anknüpfung an die Grand Tour of Switzerland (Themenschwerpunkt von Schweiz Tourismus für die Jahre 2015 und 2016); Infos unter: www.stnet.ch/de/dienstleistungen/www.stnet.ch/de/dienstleistungen/grandtour.html

- Prüfung weiterer Vermarktungsplattformen wie z.B. www.erlebnis-geologie.ch

2

(5)

- Obergoms Tourismus AG - PSG - Schweiz Tourismus

- Valais/Wallis Promotion - MGB / Glacier Express - RailAway - Post

28 Souvenir-Angebot

- Überprüfung und ggfs. Anpassung des Angebots - Allfällige Optimierung und Erweiterung der Verkaufsstellen

2

(1)

- Obergoms Tourismus AG - DFB - Diverse weitere Leistungsträger

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 28

PLANVAL

5 ANHANG

Stakeholderliste 5.1

STAKEHOLDER BEDEUTUNG FÜR PROJEKT, KURZBESCHRIEB UND ANSPRECHPERSON/EN (AP)

Eigentümer

Kanton Wallis, vertreten durch die Immobilien Gletsch AG (IGAG)

Haupteigentümer: grösster Teil aller Immobilien, Anlagen und Gewässer (flüssig und gefroren) im Raum Gletsch ist im Besitz des Kantons Wallis; dieser erwarb 1985 von der Familie Seiler die Aktien der Immobilien Gletsch AG (IGAG), die 1956 von Hermann Seiler gegründet worden war; als Alleinaktionär der IGAG hat der Kanton die IGAG beauftragt, sein Eigentum in Gletsch zu erhalten, zu verwalten und zu verkaufen

AP: Werner Schnyder, Sekretär Verwaltungsrat IGAG; koordiniert Anfragen mit verschiedenen kantonalen Dienststellen (vgl. unten)

Familie Dr. Louis Carlen Seit 1988 Eigentümerin Hotel Belvédère, Bazar, Souvenirshop sowie des dazu gehörenden Umschwungs von mehreren Tausend Quadratmetern und des eigenen Reservoirs; für die Nutzung des Gletschers als Eisgrotte besteht eine vertragliche Vereinbarung zwischen dem Kanton Wallis und der Familie Carlen

AP: Dr. Philipp Carlen

Dampfbahn Furka-Bergstrecke AG

Eigentümerin Blauhaus; Trägerin der Konzession des Bundes; verantwortlich für Strategie, Bau, Marketing und Betrieb der Bahn; verfügt über sämtliche Anlagen, Transportmittel und Einrichtungen; betreibt mit dafür ausgebildetem freiwillig tätigem Personal die Strecke Realp–Gletsch–Oberwald (ohne regelmässige Beiträge der öffentlichen Hand); rund 12‘000 Aktionäre

Vertraglich geregelte Zusammenarbeit mit dem Verein Furka-Bergstrecke (VFB) und der Stiftung Furka-Bergstrecke (SFB) -> DFB AG, VFB und SFB sind drei selbständige Körperschaften mit unterschiedlichen Funktionen, aber dem gemeinsamen Ziel der langfristigen Sicherung des Bestands der Furka Bergstrecke

AP: Urs Züllig, Geschäftsleiter DFB AG

Feriendorf Schlüsselacker AG Mietvertrag mit IGAG Hotel Glacier du Rhône

AP: Viktor Borter, Präsident Verwaltungsrat

Zuständige Gemeinden, kantonale Dienststellen und Ämter

Dienststelle für Hochbau, Denkmalpflege und Archäologie (DHDA), Kt. VS

Zuständige Dienststelle für Massnahmen betreffend die Infrastrukturen im Eigentum des Kantons Wallis in Gletsch

AP: Anton Ruppen, Stv. Kantonsarchitekt

Dienststelle für Landwirtschaft (DLW) Kt. VS, Amt für Strukturverbesserungen / Abteilung Hochbau

Zuständige/s Dienststelle / Amt für Infrastrukturmassnahmen in Bezug auf die Alpbetriebe Gletsch und Muttbach

AP: Gérald Dayer, Dienstchef; Amandus Schnydrig, Techniker / Kreisarchitekt Amt für Strukturverbesserungen

Dienststelle für Wirtschaftsentwicklung, Kt. VS AP: Eric Bianco, Dienstchef; Helmut Ritz, Chef der Geschäftseinheit Walliser Unternehmen und Institutionen

Gemeinde Obergoms Siedlung Gletsch gehört zur Gemeinde Obergoms

AP: Christian Imsand, Gemeindepräsident

Gemeinde Realp Ausgangspunkt verschiedener Wanderungen in den Erlebnisraum RhoneGLETSCHer; Abfahrtsstation DFB auf Urner Seite mit eigenem DFB-Bahnhof

AP: Armand Simmen, Gemeindepräsident

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 29

PLANVAL

STAKEHOLDER BEDEUTUNG FÜR PROJEKT, KURZBESCHRIEB UND ANSPRECHPERSON/EN (AP)

Burgergemeinde Reckingen-Gluringen Bodenbesitzer

AP: Norbert Carlen, Gemeindepräsident; Bernhard Schmid, Gemeinderat, zuständig für Amtsbereich Tourismus

Volkswirtschaftsdirektion Kt. Uri, Abteilung Wirtschaft und Tourismus

Stefan Büeler, Akademischer Mitarbeiter

Tourismusorganisationen und regionale Entwicklungsträger

Obergoms Tourismus AG Partner für Kombi-Angebote, gemeinsame Vermarktung und Signaletik in Abstimmung mit der Strategie Obergoms Tourismus 2016 „Authentische Bergdorfkultur“

AP: Roberto Imoberdorf, Geschäftsführer

Enjoy Switzerland. Obergoms Zusammen mit Obergoms Tourismus Partner für Qualitätsmanagement und Angebotsentwicklung; Impulsprogramm mit dem Ziel, das Angebot im Obergoms zu verstärken und die Vermarktung zu verbessern

AP: Richard Bauz, Projektleiter

Haslital Tourismus Partner für Kombi-Angebote und gemeinsame Vermarktung; Haslital Tourismus orientiert sich an den Destinationen Berner Oberland und arbeitet mit diesen partnerschaftlich zusammen

AP: Nils Glatthard, Co-Direktor / Geschäftsleiter

Andermatt Urserntal Tourismus Partner für Kombi-Angebote und gemeinsame Vermarktung

AP: Flurin Riedi, Geschäftsführer

Regions- und Wirtschaftszentrum Oberwallis AG / Impulsprogramm STRATOS

Synergiepotential verschiedener Massnahmen des Erlebnisraums RhoneGLETSCHer mit geplanten touristischen Projekte aus dem laufenden Impulsprogramm STRATOS

AP: Roger Michlig, Geschäftsführer

Zentrale Institutionen / Organisationen und Einzelpersonen

Energieregion Goms Partner für Kombi-Angebote und gemeinsame Vermarktung, insbesondere im Bereich Exkursionen (Projekt Exkursionen Goms der Energieregion Goms ist derzeit im Aufbau)

AP: Dionys Hallenbarter, Präsident

Alfred Richterich Stiftung Sitftung zur Förderung von Kulturprojekten

AP: Alfred Richterich: Alfred Richterich Stiftung, Postfach 78, CH-6047 Kastanienbaum

Forces Matrices Valaisannes (FMV) Partner für thematische Projekte im Bereich Energie und Wasserkraft (z.B.

Exkursionen) sowie im Bereich Basis-Infrastrukturen (Glasfasernetz-Ausbau)

Informations- und Lehrtafeln zum historischen Kleinwasserkrafwerk im Blauhaus

wurde von FMV mit gestaltet und montiert; aktuelles Projekt der FMV:

Laufkraftwasserwerk Gletsch–Oberwald zur Erschliessung des Wasserkraftpotentials

der oberen Rhone, im oberen Gommertal und im Gebiet von Gletsch / Obergoms;

vorgesehene Inbetriebnahme: 2017

IG Alpenpässe (IAP) Verein mit Bestreben der touristischen, wirtschaftlichen und politischen Förderung der Alpenpässe und deren Regionen -> Erhaltung und Förderung der Arbeitsplätze; weitere Ziele: Verbesserung der Befahrbarkeit der Passübergänge sowie gemeinsame Marketing-Aktionen der regionalen Betriebe– Synergien aller Betriebe an den Passstrassen sollen bestmöglich genutzt werden

AP: Dr. Philipp Carlen, Präsident

Interessengemeinschaft Region Gletsch (IGRG) Politisch und konfessionell unabhängiger Verein mit Zweck der Wahrung, Pflege, Förderung und Koordination der ökologischen, ökonomischen und kulturellen Bestrebungen und Interessen der Region Gletsch (vgl. Statuten)

Zu den Zielen der IGRG gehört u.a. die Führung des InfoPoint Gletsch für touristische Informationen der Regionen

AP: Paul Güdel, Vorsitz IGRG

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 30

PLANVAL

STAKEHOLDER BEDEUTUNG FÜR PROJEKT, KURZBESCHRIEB UND ANSPRECHPERSON/EN (AP)

Kraftwerke Obergoms AG Partner für thematische Projekte im Bereich Energie und Wasserkraft

AG wurde 2009 gegründet, geplant ist der Bau zweier neuer Kraftwerke; Interesse an wirtschaftlichen Impulsen; an der KWOG AG sind die Gemeinde Obergoms mit 51% sowie die Elektrizitätswerk Obergoms AG und die EnAlpin AG mit je 24.5% beteiligt

AP: Christian Imsand, Präsident Verwaltungsrat

Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) / Grimselwelt Grimselwelt als Partner für Kombi-Angebote und gemeinsame Vermarktung; Ansprechpartner für allfällige Massnahmen betreffend elektrische Leitung KWO – Gletsch

Mit dem Engagement Grimselwelt schufen die KWO eine Anlaufstelle bezüglich touristischen Erlebnisangeboten im Raum um den Grimsel

AP: Dres Von Weissenfluh, Leiter Public Affairs KWO

Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) Gemeinnützige Stiftung, tätig im Bereich des Natur- und Landschaftsschutzes sowie der Landschaftspflege in der Schweiz; engagiert sich für die Wiederinstandstellung des Naturpfads Gletsch (erstellt 1986 und 1995 letztmals modifiziert)

AP: Karina Liechti

Alpbetrieb Gletsch Partner für Kombi-Angebote im Bereich regionale Produkte

AP: Monika Blatter, Bewirtschafterin Alpbetrieb

Alpbetrieb Muttbach Partner für Kombi-Angebote im Bereich regionale Produkte

AP: Albert Andereggen, Bewirtschafter Alpbetrieb

Paul Dubacher Initiant und Geschäftsführer Vier-Quellen-Weg; Partner für Kombi-Angebote und Ausbau / Optimierung überregionale Verbindungsrouten im Bereich Wandern

Dr. Roland Flückiger Verfasser Studie Infrastrukturen Gletsch 2015

Dr. Mark Andreas Seiler Audioguide-Tour „Gletsch – historische Transitstation des Alpenverkehrs“; Projektinitiant „Kantonsportal Gletsch: Alte Transitstation des Alpenverkehrs – neuer Erlebnisort historischen Reisens“; Autor des Buches „Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie…“;

Beherbergungs- und Gastronomie-Angebote -> potentielle Partner für Kombi-Angebote im Bereich Wandern, Exkursionen, Gastronomie

Grandhotel Glacier du Rhône www.glacier-du-rhone.ch

Hotelgebäude der Gründerzeit in der Siedlung Gletsch; 80 Betten; Camping-Möglichkeit im Hotelgarten ab Saison 2015; Verpflegung: Selbstbedienungsrestaurant, Nostalgie Saal (bis 100 Pers) und Walliser Stübli (bis 60 Pers)

AP: Viktor Borter, Schlüsselacker AG; Maya Belzer, Geschäftsführerin

Hotel Restaurant Belvédère mit Buvette und Souvenir-Shop und Gletschergrotte www.gletscher.ch

Hotelgebäude der Gründerzeit beim Rhonegletscher; 50 Betten; Gletscher-Restaurant mit Panorama-Aussicht im Hotel; 2015 voraussichtlich geschlossen

AP: Dr. Philipp Carlen, Eigentümer-Familie

Berghaus Furka www.berghaus.furka.ch

Eigentum der DFB AG; an der DFB-Strecke gelegener Einmann-Betrieb, der insbesondere für die DFB-Gäste als Verpflegungs-Stop genutzt wird

AP: Hannes Hoffelner (aktueller Pächter)

Hotel Rhonequelle, Oberwald www.rhonequelle-oberwald.ch

Ganzjährig geöffnet; 16 Betten

AP: Eusebio Marzio, Eigentümer und Gastgeber

Hotel Tiefenbach www.hotel-tiefenbach.ch

Ganzjähriger Betrieb (geschlossen nur im November) -> ab Dezember bis Mai, je nach Schnee & Wetter, nur zu Fuss erreichbar via präparierter Winterwanderweg ab Realp (ca. 7 km); Restaurant (50 Pers.), Arvenstube (30 Pers.), Saal (70 Pers.), Sonnenterrasse (130 Pers.); 20 individuelle DZ mit WC und Dusche; Spezial-Angebote für DFB-Gäste

AP: Madeleine und Hansruedi Tresch, Inhaber und Gastgeber

Berghotel Galenstock www.galenstock.ch

1890 erbaut; Sekundenauftritt im James Bond Klassiker "Goldfinger" (Verfolgungsjagd führt u.a. am Hotel Galenstock vorbei; Ausgangspunkt für Bergwanderungen und andere Ausflüge in der Gotthard-Region; Gaststube und Sonnenterrasse; 14 DZ und 2 EZ mit Etagendusche

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 31

PLANVAL

STAKEHOLDER BEDEUTUNG FÜR PROJEKT, KURZBESCHRIEB UND ANSPRECHPERSON/EN (AP)

Hotel Restaurant Furkablick & Refuge Furka / Institut Furkablick

Zur Zeit geschlossen; zeitgenössische Kunst

AP: Janis Osolin

Albert-Heim-Hütte (SAC) www.albertheimhuette.ch

Nähe Galenstock; Übernachtungsmöglichkeit für Tourer / Wanderer

Sidelen Hütte (SAC) www.sidelen-huette.ch

Furka-Gebiet; Übernachtungsmöglichkeit für Tourer / Wanderer

Rotondo Hütte (SAC) www.rotondohuette.ch

Südlich von Realp auf 2'571 m ü. M.; Übernachtungsmöglichkeit für Tourer / Wanderer

Hotel Restaurant Alpenrösli www.grimselpass.com

Auf Grimselpasshöhe gelegen; verfügt über Einzel-, Doppel-, Dreibett- und Vierbettzimmer mit Waschgelegenheit; mehrere Duschen und Toiletten auf der jeweiligen Etage; 3 Speisesäle für 90, 70 und 36 Personen; Hotel Bazar Souvenirshop

Grimsel Hospiz www.grimselwelt.ch/grimselhotels/grimsel-hospiz

Historisches Alpinhotel

Hotel Grimselblick www.grimselpass.ch

60 Betten

Auf Grimsel-Passhöhe gelegen, direkt am Totensee; 2 Sonnenterrassen mit 120 Plätzen, Restaurant mit 60 Plätzen, Arvensaal mit 46 Plätzen und Speisesaal mit 90 Plätzen sowie grosse Parkfelder für Busse, Bikes, Motorräder und Autos

Zentrale Leistungsträger ÖV -> potentielle Partner für Kombi-Angebote

Matterhorn Gotthard Bahn Zentral für Transport bis Oberwald (DFB-Station)

AP: Kurt Nussbaumer, Leiter Kundenlenkung und Verkauf Brig-Disentis

Glacier Express Die Rhätische Bahn (RhB) und die Matterhorn Gotthard Bahn (MGBahn) sind eigenständige Unternehmen -> mit dem Glacier Express „verschmelzen“ RhB und MGBahn zu einer weltweit einzigartigen Erlebnisbahn

AP: MGB (siehe oben)

PostAuto Schweiz Seit 1922 ist Gletsch auch mit Postautolinien erschlossen

AP: Geschäftsstelle Interlaken

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 32

PLANVAL

Beteiligte Personen Phase 0 und Phase 1 5.2

Kerngruppe

Simon Coray San Gottardo

Werner Schnyder Immobilien Gletsch AG

Christian Imsand Gemeinde Obergoms

Weitere involvierte Personen (Einzelgespräche u./o. TN Umfrage u./o. Workshop Phase 0 u./o. 1)

Albert Andereggen Alpbetrieb Muttbach

Richard Bauz Enjoy Switzerland. Obergoms

Maya Belzer-Hallenbarter Hotel Glacier du Rhône

Walter Benz Stiftung Furka Bergstrecke

Helmut Biner Matterhorn Gottnard Bahn, Marketing & Distribution

Monika Blatter Alpbetrieb Gletsch

Viktor Borter Schlüsselacker AG

Walter Brog IG Alpenpässe

Stefan Büeler Kt. Uri. Volkswirtschaftsdirektion, Abteilung Wirtschaft

Philipp Carlen Bazar und Souvenirshop, Gletschergrotte / IG Alpenpässe

Paul Dubacher Stiftung Vier-Quellen-Weg Stiftung im Gotthardmassiv

Mathias Fleischmann Obergoms Tourismus AG

Robert Frech Verein Furka-Bergstrecke

Paul Güdel Interessengemeinschaft Region Gletsch

Silvia Güdel Interessengemeinschaft Region Gletsch

Dyonis Hallenbarter Energieregion Goms / Unternehmen Goms

Hannes Hoffelner Berghaus Furka Gastronomie

Karina Liechti Stiftung Landschaftsschutz Schweiz

Kurt Nussbaumer Matterhorn Gotthard Bahn

Janis Osolin Institut Furkablick

Peter Riedwyl Präsident Stiftung Furka Bergstrecke

Anton Ruppen Dienststelle für Hochbau, Denkmalpflege & Archäologie, Kt. VS

Bruno Schaub Obergoms Tourismus AG

Ralph Schorno Stiftung Furka Bergstrecke

Mark Andreas Seiler Dr. Mark Andreas Seiler

Von Weissenfluh Dres Kraftwerke Oberhasli / Grimselwelt

Anita Wyss Stiftung Landschaftsschutz Schweiz

Urs Züllig Dampfbahn Furka-Bergstrecke AG

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 33

PLANVAL

Quellen-, Literaturverzeichnis und Internetseiten50 5.3

- Arnold, Franco (2014): Expo 2015: Tessiner „No“ ändert nichts am Walliser „Ja“. In: Walliser Bote vom 30. September 2014. S.2.

- Aufdereggen, J. (1995): Alpines Forschungs- und Weiterbildungszentrum Gletsch. Altes Posthaus. Ideenskizze.

- BAFU Bundesamt für Umwelt (2014): Kampf ums Gletschereis. In: umwelt. Natürliche Ressourcen in der Schweiz, 4/2014. S.4-5.

- BAK Bundesamt für Kultur (2015): Ortsbild des Monats Oktober 2005: Gletsch VS. Online unter: www.bak.admin.ch/isos/03199/03298/03332/index.html?lang=de. 3. 10. 2014

- Berchtold, Lothar (2013): „Für die Erhaltung des Kleinods Gletsch läuft die Zeit rasant ab.“ In: Walliser Bote, Ausgabe vom 20. 7. 2013. S.10.

- Carlen, Louis (2005): Die Furka – Von Gletsch zum Rhonegletscher nach Realp. 2. Auflage.

- Carlen, Louis (2009): Goms und die Gommer in der Geschichte.

- Carlen, Louis (2006): Kunst am Rhonegletscher.

- Carlen, Martin W. (2003): Der Rhonegletscher und seine Eisgrotte. 3. Auflage.

- Güdel Paul (2012): Themenpräsentation „Erlebnisraum historische Siedlung Gletsch“. Präsentation an der Raumordnungskonferenz des Bundes San Gottardo.

- EPFL, ENACH, Institut d’Architecture, Laboratoire de manufacture spatiale, MANSLAB (2014): Gletsch!

- Flückiger-Seiler, Roland (2008): Alpine Hotels zwischen Rhonequelle und Furkapass.

- Furger, Andres und Seiler, Mark Andreas (2015): Ideenkonzept „Kantonsportal Gletsch: Alte Transitstation des Alpenverkehrs – neuer Erlebnisort historischen Reisens“.

- Schweiz Tourismus (Hrsg.) (2012): Swiss Summer Report 2020. Inspirationen für Marketing und Produktgestaltung.

- Geographisches Institut der Johannes Gutenberg Universität Mainz (2008): Projektstudie „Windfang am Rhonegletscher 2008. Online unter: www.staff.uni-mainz.de/hjfuchs/Wallis-Homepage-2008/index.html. 10. 10. 2014

- Gottlieb Duttweiler Institut (2007): Zukunftsperspektiven des Walliser Tourismus. Jubiläumsschrift zum 70. Geburtstag von Wallis Tourismus.

- Holzer, Markus (2013): Interessengemeinschaft Region Gletsch ist gegründet. In: Regionalzeitung Aletsch – Goms, 28. 6. 2013. S.1-3.

- Holzer, Markus (2013): Dampfbahn Furka-Bergstrecke. Pünktlich in die Saison gestartet. In: Regionalzeitung Aletsch – Goms, 28. 6. 2013. S.6f.

- Holzer, Markus (2013): „Meine Arbeit in Gletsch ist Nervenkitzel pur.“ In: Regionalzeitung Aletsch – Goms, 28. 6. 2013. S.8f.

- Holzer, Markus (2013): [Hotel Glacier du Rhône] In die dritte Sommersaison gestartet. In: Regionalzeitung Aletsch – Goms, 28. 6. 2013. S.10f.

- Holzer, Markus (2013): [Strassenunterhaltsarbeiten rund um Gletsch] Neuschnee im Mai verursachte hohe Schäden. In: Regionalzeitung Aletsch – Goms, 28. 6. 2013. S.12f.

- Holzer, Markus (2013): Der Alpbetrieb in Gletsch hat Tradition. In: Regionalzeitung Aletsch – Goms, 28. 6. 2013. S.16f.

- Htr.ch (2015): Hotelrenovierung mit Hilfe der Gäste. Online unter: www.htr.ch/hotellerie/hotelrenovierung-mit-hilfe-der-gaeste-40018.html, 7. 4. 2015

- HTW Chur: Zusammenfassung Gästebefragung San Gottardo. Powerpoint-Präsentation. Online unter: www.gottardo.ch/sites/default/files/Zusammenfassung_G%C3%A4steumfrage_San_Gottardo.pdf, 3. 10. 2015

- IGR Gletsch (2013): Konzept für ein „Freilichtmuseum Gletsch“.

- IGR Gletsch (2012): Bericht zur Informations- und Arbeitstagung, 21. 6. 2013.

- IGR Gletsch (2013): Nutzungskatalog für Gletsch, 27. 1. 2013.

- IGR Gletsch (2013): Protokoll Sitzung Obergesteln, 27. 3. 2013.

- IGR Gletsch (2013): Info Bulletin 1 Dezember 2013.

- IGR Gletsch (2012): Zusammenfassung Workshop in Oberwald, 23. 10. 2012.

- IGR Gletsch (Hrsg.) (2012): „Entdecken Sie das historische Gletsch!“ Broschüre. Online unter: www.dfb.ch/fileadmin/shared/dfb/marketing/gletsch/prospekt_erlebnistage_gletsch_2012.pdf, 10. 3. 2015.

- IGR Gletsch (Hrsg.) (2012): Infobroschüre Audioguide Tours, Gletsch-Oberwald. Online unter: www.infopoint-gletsch.ch/fileadmin/files/AudiotourBegleitblattA3_HOCH.pdf, 10. 3. 2015.

- Kanton Wallis / Wallis Excellence (2003): Tourismuspolitik des Kantons Wallis. Eine Grundlage für heute und morgen. Online unter: www.vs.ch/NavigData/DS_356/M32029/de/Tourismuspolitik%202003_DE.pdf, 10. 10. 2014

- Kanton Wallis (1999): Art. 2 Entscheid betreffend den Schutz des Auengebietes Gletschboden sowie des Gletschervorfeldes des Rhonegletschers in Oberwald vom 10. März 1999. Online unter: www.lexfind.ch/dtah/88992/2/451.337.pdf

- Kanton Wallis (1996): Art. 2 Entscheid betreffend den Schutz der Moore: „Bärfel“, „Triest“, „Blasttafel“ und „Mutterseewji“ Gemeinde Oberwald vom 19. Juni 1996. Online unter: www.lexfind.ch/dtah/16003/2/451.327.pdf

- Kunz, Gerold (2013): Studie Gletsch.

- Mayr, Franz (2015): Blauhaus bleibt geschlossen. In: Walliser Bote, Ausgabe vom 14. 2. 2015, S.10.

- Meier, Thomas (2011): Dampfbahn Furka Bergstrecke. Gästebefragung 2011.

- MeteoSchweiz (2014): „Klimaszenarien Schweiz – eine regionale Übersicht“. Fachbericht MeteoSchweiz, 243.

50 Ohne Internetseiten der Beherbergungs- und Gastronomieangebote.

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 34

PLANVAL

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- My Switzerland.com (Hrsg.) (2015): Facts, Figures & FAQ Grand Tour of Switzerland. Version vom 19. 3. 2015. Online unter: www.stnet.ch/files/?id=84055

- Neff, Christine (Sitftung Landschaftsschutz Schweiz) (2011): „Der Gletschboden im Widerstreit der Interessen des Natur- und Landschafts-schutzes und der Energiebranche“. In: Seiler, Mark Andreas (2011): Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteldynastie. S. 402f.

- Obergoms Tourismus AG – Strategie 2016.

- San Gottardo (2013): Konzept Erlebnisräume und Rundwanderungen, Version vom 27. 5 .2013.

- San Gottardo (2013): Vorgehen Erlebnisraum Furka, Version vom 15. 4. 2013.

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- Schweizerische Eidgenossenschaft (2013): Bericht über die strukturelle Situation des Schweizer Tourismus und die künftige Tourismusstrategie des Bundesrates.

- Seiler, Mark Andreas (2014a): Trivia et minus trivia de trivio apud fontem Rhodani: Unde et quo? (Bekanntes und weniger Bekanntes vom Dreiweg bei der Quelle der Rhone: Woher und wohin‘). Referat vom 7. 6. 2014 vernissage Ausstellung Institut d’Architecture, Laboratiore de Manufacture Spatiale EPFL Lausanne.

- Seiler, Mark Andreas (2014b): Zur Vergangenheit und Zukunft von Gletsch. In: Walliser Bote, August 2014.

- Seiler, Mark Andreas (2011): Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteldynastie.

- Steiner, Fabien / Wegmann, Tobias und Zbinden, Loïc (2014): Les paysages à risques. L’impact économique et touristique sur le glacier du Rhône suite au retraite glaciaire. Travail de séminaire. Université de Lausanne.

- Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (Hrsg.) (2001): Naturpfad Gletsch. In fünf Schritten durch das Gletschervorfeld des Rhonegletschers. Eine alpine Auenlandschaft von nationaler Bedeutung. 2. Auflage.

- Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (2014): Projektskizze Gletsch.

- Stiftung Revita (2013): Wasser Forum Gletsch. Schlussbericht.

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- Summermatter, Stephanie (2012): Rhonegletscher. In: Historisches Lexikon der Schweiz. Eintrag vom 4. 1. 2012. Online unter: www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D8790.php, 15. 3. 2015

- SWR (2005): Das Furkamärchen. Film in der Reihe „Eisenbahnromantik“ von Bettina Bransbach.

- UBS AG (Hrsg.) (2013): UBS outlook. Alpiner Tourismus. Herausforderungen und Chancen.

- Verein Furka-Bergstrecke (VFB) (2013): Power-Point-Präsentation zur Vereinstätigkeit. Online unter: www.dfb.ch/fileadmin/shared/vfb/ZV/Praesentationen/Pr%C3%A4sentation_VFB_2013-04.pptx, 10. 3. 2015

- Verein Region Oberwallis (Hrsg.) (2009): Leitbild Oberwallis – Wirtschafts- und Lebensraum.

- Verein Region Oberwallis: Diverse Unterlagen zum STRATOS-Impulsprogramm unter: www.stratos-oberwallis.ch sowie www.stratos-oberwallis.ch/stratos-02/erkenntnisse, 3. 10. 2014

- Volken, David und Schnyder, Benedikt (2014): Konzept. Projekt Lehrpfad Rhonegletscher.

- Wagner, Stefan (2007): Über die Furka. Eine historische Bilderreise von Oberwald nach Realp.

- Wyss, Anita (Stiftung Landschaftsschutz Schweiz) (2013): Nutzung der Natur und Landschaft „Gletsch“. Alpentourismus und Wahrnehmung der Gletscher. 22. 6. 2013

- ZHAW / IUNR / FS TNE und sanu (2011): Handbuch „Tourismus – ganz natürlich! Von der Idee über die Marktanalyse zum natur- und kulturnahen Tourismusangebot“.

Internetseiten

- www.alpen-paesse.ch (Website der IG Alpenpässe), 3. 10. 2014

- www.alpinavera.ch, 3. 10. 2014 (Website des überkantonalen Vereint, er von Lebensmittelhandwerkern und Bauern aus GR, UR, GL und TI getragen wird und sich für die Vermarktung der Alp-, Berg- und Regionalprodukte einsetzt

- www.bergkultour.ch, 3. 10. 2014 (Anbieter von Rhonegletscher-Touren)

- www.brig-wallis.com/bls-modell-im-hotel.html, (Informationen zur Eisenbahnmodellanlage BLS Nord- und Südrampe), 3. 10. 2014

- www.dfb.ch (Website der Dampfbahn Furka-Bergstrecke), 7. 4. 2015

- www.erlebnispfad.ch, 3. 10. 2014 (Website Verein Natur – Kultur & Tourismus)

- www.erlebnis-geologie.ch, 3. 10. 2014 (Website zur Vermarktungsplattform Erlebnisgeologie)

- www.fmv.ch/de/projekt_gletsch_oberwald.htm, 10. 3. 2015 (Informationen zum Laufkraftwasserwerk Gletsch–Oberwald der Forces Matrices Valaisannes)

- www.gletschervergleiche.ch/Pages/ImageCompareDet.aspx?Id=1, 3. 10. 2014

- www.grimselbahn.ch (Website Projekt Grimselbahn), 10. 3. 2015

- www.hungerberg.ch (Website Projekt Hungerberg), 3. 10. 2014

- www.infopoint-gletsch.ch, 10. 3. 2015

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 35

PLANVAL

- www.seiler.ch (Website von Dr. Mark Andreas Seiler zum Thema „Gletsch. Reisekulturgschichtliche und Hotelunternehmerische Aspekte“), 10.3.2014

- www.staff.uni-mainz.de/hjfuchs/Wallis-Homepage-2008/index.html, 10. 3. 2015

- www.stnet.ch/de/dienstleistungen/www.stnet.ch/de/dienstleistungen/grandtour.html (Informationen zur Grand Tour of Switzerland), 10. 3. 2015

- www.swisseduc.ch/glaciers/alps/rhonegletscher/see_2007-de.html, 3. 10. 2014

- www.vier-quellen-weg.ch (Website Vier-Quellen-Weg), 3. 3. 2015

- http://de.wikipedia.org/wiki/Kleinwasserkraftwerk_Gletsch, 10. 3. 2015

Bildquellen51 5.4

Bildreihenfolge jeweils von links nach rechts:

- Seite 7: http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/527966; http://dieselcrew.ch; PLANVAL

- Seite 10: www.seiler.ch; www.historischehotels.ch; www.ueliraz.ch/2010/gletsch.htm

- Seite 11: www.seiler.ch; www.dfb.ch; www.dfb.ch

- Seite 13: www.seiler.ch; Stiftung Vier-Quellen-Weg im Gotthardmassiv; www.swisseduc.ch/glaciers/alps/rhonegletscher/overview_2008-de.html?id=0

- Seite 14: Stiftung Vier-Quellen-Weg im Gotthardmassiv; www.revita.ch; www.land-streicher.de/alpen_2010.htm

- Seite 16: PLANVAL

- S.20: www.swisseduc.ch/glaciers/alps/rhonegletscher/rhonegletscher-00-08-de.html; www.seiler.ch;

http:://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/527966; www.wikiwand.com/de/Gletsch;

www.wanderseite.ch/index.php/2013/09/02/gletsch-oberwald-der-furka-dampfbahn-entlang-ins-goms

51 Alle Internetseiten der Bilder gesichtet am: 10. 3. 2015

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 36

PLANVAL

Panorama Erlebnisraum Gletsch IGRG 5.5

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Masterplan „Erlebnisraum RhoneGLETSCHer“ 37

PLANVAL

ISOS-Auszug Gletsch 5.6

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StörfaktorHinweisEinzelelement (E)Umgebung (U-Zo, U-Ri)Gebiet, Baugruppe (G, B)

GletschGemeinde Oberwald, Bezirk Goms, Kanton Wallis Aufnameplan 1: 5000

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Gletsch VS

Nummer Benennung0.1 Hotelkomplex der Jahrhundertwende, mit Nebenbauten und Park;

I Gletschboden, vom Rotten durchflossene Talsohle mit bemerkenswerter Flora (Naturlehrpfad);

II Zur Ortschaft gehörender Talboden mit Flussraum und Bahngelände;

III Südflanke des Grimselmassivs;

IV Nordflanke des Tällistocks;

0.1.1 Hotel "Glacier du Rhône", erb. 1858-70, erw. 1906-08, repräsentatives Hotelgebäude der Gründerzeit, an Nordostecke

neuer Küchenanbau;

0.1.2 Dépendance, sog. Blauhaus, dreigeschossiger Mauerbau mit Mansart-Walmdach, erb. 1905;

0.1.3 Anglikanische Kapelle, erb. 1907-08 nach Plänen von Hotelier Josef Seiler, neugotischer Bau mit Glockentürmchen und

steilem Dach;

0.1.4 Hotelnebenbau mit Mansartdach, springt bei der Verzweigung in den Strassenraum vor, erb. vor 1880, aufgestockt um

1905;

0.1.5 Ehem. Stallungen, lang gezogenes Ökonomiegebäude, heute von Armee genutzt, E.19.Jh.;

0.0.7 Rotten/Rhone, in Ortsnähe in korrigiertem Flussbett;

0.0.8 Gletscherrand im Jahre 1856;

0.0.9 Altes Trassee der Furka-Oberalp-Bahn FO, eröffnet 1914/26, stillgelegt 1981;

0.0.10 Bahnhofgebäude, Massivbau von 1914, heute Informationszentrum der Furka-Bergstrecke;

0.0.11 Eisenbrücke zwischen Stationsgebäude und Geleise, erb. 1914;

0.0.12 Altes Bahndepot, 1.H.20.Jh.;

0.0.13 Wohnhaus, einfacher Mauerbau, E.19.Jh.;

0.0.12 Altes Bahndepot, 1.H.20.Jh.;

0.0.13 Wohnhaus, einfacher Mauerbau, E.19.Jh..

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Erläuterungen zum ISOS

Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung

Das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz vonnationaler Bedeutung ISOS (VISOS; SR 451.12) umfasst in der Regelschützens werte Dauersiedlungen der Schweiz, welche auf der erstenAusgabe der Siegfriedkarte mindestens zehn Hauptbauten enthalten undauf der Landeskarte mit Ortsbezeichnung versehen sind. Das ISOS er -bringt vergleichbare Ortsbildaufnahmen und ist mit anderen Inventarenkoor dinierbar. Das Bundesinventar hat der Ortsbildpflege im Rahmenvon Ortsplanungen zu dienen. Aufgrund der Raumplanungsgesetzgebungist es heute in die kantonalen Richtpläne eingeflossen. Es dient Fach -leuten aus den Bereichen Planung und Denkmalpflege sowie Politikernals Ent scheidungsgrundlage.

Die aufgenommenen Ortsbilder wurden im kantonalen und regionalenVergleich durch Fachleute von Bund und Kanton geprüft und je nachSiedlungsgattung (Stadt, Kleinstadt, Dorf, usw.) bewertet. Für die natio -nale Bedeutung des Ortsbilds sind topografische, räumliche und archi -tekturhistorische Qualitäten ausschlaggebend: Das ISOS beurteilt dieOrtsbilder in ihrer Gesamtheit bzw. es berücksichtigt sowohl den Eigen -wert der Ortsbildteile als auch die Qualität ihres Zusammenhangs.

Die Erarbeitung des ISOS stützt sich auf Art. 5 NHG (SR 451). DerBundesrat entscheidet – nach Anhörung der Kantone – über dieAufnahme, Abänderung oder Streichung der Ortsbilder. Durch dieAufnahme eines Ortsbilds ins ISOS wird dargetan, dass es in beson -derem Masse die ungeschmälerte Erhaltung verdient.

Umfang und Inhalt

Bewertung

Ortsbilder von nationalerBedeutung

Stadt

Kleinstadt/Flecken

Verstädtertes Dorf

Dorf

Weiler

Spezialfall

Historische Stadt oder Flecken mit kontinuierlichem Wachstum

Historische Stadt oder Flecken ohne namhaftes Wachstum bis ins 20. Jahrhundert

Historisch-bäuerliche Siedlung mit bedeutendem Wachstum im 19. und frühen 20. Jahrhundert und entsprechenden nutzungsmässigen Umstrukturierungen

Historisch-bäuerliche Siedlung grösseren Ausmasses mit entsprechendenzentralen Funktionen, meist Hauptort einer Gemeinde

Historisch-bäuerliche Siedlung kleineren Ausmasses

Bauliche Anlagen ausserhalb der anderen festgelegten Siedlungstypen

Situationswert des Orts und Grad der Verbauung

Intensität des Raumzusammenhangs und Wert der einzelnen Ortsteile

Wert der einzelnen Ortsteile sowie Ablesbarkeit der Wachstumsphasen im Ortsganzen

Archäologische, geschichtliche, typologische oder kulturelle Bedeutung

Besondere Qualitäten

Gewisse Qualitäten

Ohne besondere Qualitäten

Lagequalitäten

Räumliche Qualitäten

Architekturhistorische Qualitäten

Zusätzliche Qualitäten

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Das Inventar gliedert den Ort in Gebiete und Baugruppen, in Umgebungszonen und Umgebungsrichtungen. Kriterien sind: historische und räumliche Qualitäten der Bebauung; Zustand, Bedeutung und Erhaltungsziel des Ortsteils.

Gebiete und Baugruppen unterscheiden sich durch Grösse,oft auch durch Dominanz und Intensität des räumlichenoder historischen Zusammenhangs.

Gebiet G Grösstmöglicher Ortsteil, dank räumlichen, architektur -historischen oder regionaltypischen Merkmalen als Ganzheitablesbar, z. B. mittelalterlicher Stadtkern, Bahnhofsquartier,Unterdorf, alter Dorfkern, Industrieanlage.

Eine Baugruppe kann Teil eines Gebietes sein oder ausser -halb liegen.

Baugruppe B Ortsteil geringerer Grösse, dank räumlich ausgeprägterWech selbeziehung der Bauten und dank räumlichen, archi -tektur historischen oder regionaltypischen Merkmalen alsGanzheit ablesbar, z. B. Münsterplatz, Gassenzug, Kirchen -bezirk, Mühlegruppe.

Umgebungen sind bebaute oder unbebaute Bereiche, die fürden Zusammenhang der Gebiete und Baugruppen von Be -deutung und damit Teil des schützenswerten Ortsbildes sind.

Umgebungszone U-Zo Bereich von begrenzter Ausdehnung, meist in engerBeziehung zur schützenswerten Bebauung; Grünflächen,z. B. Hosteten, Wiesland oder Dorfanger, Rebhang,Parkanlage, Areal öffentlicher Bauten.

Umgebungsrichtung U-Ri Bereich von ein- oder mehrseitig unbegrenzbarer Aus -dehnung, meist von Bedeutung für den weiträumigen Bezugzwischen Bebauung und Landschaft, z. B. Vorder-/Hinter -grund, angrenzendes Kulturland, Talhänge, Uferpartien,Flussraum, Neuquartiere.

Das Inventar liefert für das Verständnis des Orts notwendigeweitere Angaben. Einzelelemente, Hinweise und Störfaktorenkönnen in allen Teilen des Ortsganzen vorkommen.

Einzelelement E Kleinstmöglicher Ortsbildteil, mit grossem Eigen- und Stellen-wert im Ort, z. B. Kirche, Schulhaus, Käserei, Brücke usw.

Hinweis Wertneutrale Bezeichnung für Sachverhalte oder Elemente,die einer Lokalisierung im Ort bedürfen.

Störfaktor Bezeichnung für eine starke Beeinträchtigung oderGefährdung eines Ortsteils oder des Ortsganzen.

Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung

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Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung

Art Nummer Benennung

G 1 Alter Dorfkern mit dicht stehendenHöfen aus dem 17.–19. Jh., vorwiegendHochstudhäuser, ausgeprägte rückwär -tige Werkplätze und grosse Baumgärten

G 2 Dorferweiterung des 19. Jh., mit einigenStreckhöfen, mehrheitlich zu reinenWohn zwecken umgenutzt, einige neuereNebenbauten

G 3 Bahnhofsachse, Ortsentwicklung nachBau der Linie Trueb–Matt, Wohn-/Ge schäfts häuser E. 19./A. 20. Jh., dazuMehrfamilienhäuser der 70er-Jahre

B 3.1 Arbeitersiedlung, Doppelwohnhäusermit Vorgärten, A. 20. Jh.

B 0.2 Mühlebezirk am Gonzenbach, bezeugtim 17. Jh., Haupt- und Nebenbautenstark verändert

U-Zo I Unverbautes Wiesland, Binnenraum undTrennstreifen zu Neuquartieren

U-Zo II Wiese mit Obstbäumen, Auftakt zurMühlegruppe

U-Ri III Empfindlicher Entwicklungsbereich, teilweise ungeordnet überbaut

E 1.0.1 Pfarrkirche St. Johann, erbaut 1735 amStandort eines roman. Vorgängerbaus

1.0.2 Hauptgasse, durch Giebelfrontenräumlich abwechslungsreich gefasst

1.0.3 Klotziges Mehrfamilienhaus, 60er-Jahre,Verunklärung des Ortskernrandes

E 3.0.4 Stationsgebäude von 1888, intaktesterNormtyp der ganzen Bahnstrecke

E 3.0.5 Zweigeschossige Fabrikantenvilla unterPyramidendach, 1898

E 0.0.6 Speicher, Blockbau auf verputztemSteinsockel, dat. 1764

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Erhaltungsziel A gilt:Erhalten der SubstanzAlle Bauten, Anlageteile und Freiräumeintegral erhalten, störende Eingriffebeseitigen.

Erhaltungsziel B gilt:Erhalten der StrukturAnordnung und Gestalt der Bauten und Freiräume bewahren, für dieStruktur wesentliche Elemente undMerkmale integral erhalten.

Erhaltungsziel C gilt:Erhalten des CharaktersGleichgewicht zwischen Alt- undNeubauten bewahren, die für denCharakter wesentlichen Elementeintegral erhalten.

Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung

Aufnahmekategorie A hatursprüngliche Substanz, d. h. die Mehrheit der Bauten und Räumehat historisch die gleiche epochen -spezifische oder regionaltypischePrägung.

Aufnahmekategorie B hat ursprüngliche Struktur, d. h. das historische Gefüge der Räumebesteht, die Mehrheit der Bauten hat ähnliche epochenspezifische oderregional typische Merkmale.

Aufnahmekategorie C hat ursprünglichen Charakter, d. h. alte und neue Bauten sind ge -mischt: Anlagen und Räume mitunterschied lichen epochenspezifischenoder regionaltypischen Merkmalen.

Ein Gebiet oder eine Baugruppe mit

Für ein Gebiet oder eine Baugruppe mit

Für alle Gebiete und Baugruppen isteine Beratung durch die Denkmalpflege,durch offizielle Fachinstanzen oderandere Fachleute zweckmässig.Zusätzlich gelten folgende generellenErhaltungshinweise:

– Abbruchverbot, keine Neubauten– Detailvorschriften für Veränderungen

– Abbruch von Altbauten nur inAusnahmefällen

– besondere Vorschriften für Umbautenund zur Eingliederung von Neubauten

– besondere Vorschriften zurEingliederung von Neubauten

Erhaltungsziel a gilt:Erhalten der Beschaffenheit alsKulturland oder Freifläche. Die für dasOrtsbild wesentliche Vegetation undAltbauten bewahren, störende Verände -rungen beseitigen.

Erhaltungsziel b gilt:Erhalten der Eigenschaften, diefür die angrenzenden Ortsbildteilewesentlich sind.

Aufnahmekategorie a ist einunerlässlicher Teil des Ortsbildes,d. h. unverbaut oder mit Bauten, die der ursprünglichen Beschaffenheit derUmgebung entsprechen.

Aufnahmekategorie b ist einempfindlicher Teil des Ortsbildes, d. h. häufig überbaut.

Eine Umgebungszone oder eine Umgebungsrichtung mit

Für eine Umgebungszone oder eine Umgebungsrichtung mit

Zusätzlich gelten folgende generellenErhaltungshinweise:

– kein Baugebiet– strenge Gestaltungsvorschriften für

standortgebundene Bauten– spezielle Vorschriften für Veränderungen

an Altbauten

– Gestaltungsvorschriften und Auflagenfür Neubauten, Bepflanzung usw.

hat immer Erhaltungsziel A, d. h.integrales Erhalten der Substanz

Ein schützenswertes Einzelelement Genereller Erhaltungshinweis:

– unter Schutz stellen

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– Schutzmassnahmen einleiten

Erhaltungsziel aErhalten der Beschaffenheit alsKulturland oder Freifläche:

Erhaltungsziel bErhalten der wesentlichenEigen schaften für die Beziehungzu Ortsteilen:

– Verständnis der Öffentlichkeit wecken 1)– Bedeutung der Beschaffenheit im Detail abklären,

z. B. durch Bauinventar 16)– Geeignete Nutzungszuweisung suchen 17)– Auszonen und als Freihaltegebiet bezeichnen 18)– Spezielle, an die Umgebung angepasste

Zonenvorschriften erlassen 19)– Gestaltungsplanobligatorium einführen 15)– Einzelbäume oder Baumgruppen und Hecken unter

Schutz stellen 20)

– Nach geeigneten Nutzungsanweisungen suchen, um den Bereich vor überdimensionierter Überbauungzu bewahren 17)

Geeignete Massnahmen für ein Gebiet oder eine Baugruppe

Geeignete Massnahmen für eine Umgebungszone oder Umgebungsrichtung

Geeignete Massnahme für ein schützenswertes Einzelelement

Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung

Erhaltungsziel AErhalten der Substanz:

Erhaltungsziel BErhalten der Struktur:

Erhaltungsziel CErhalten des Charakters:

Erhaltungsziel A IntegralesErhalten der Substanz:

– Öffentlichkeit sensibilisieren 1)– Detailinventar erstellen zur weiteren Abklärung von

schutzwürdigen Bauten und Bäumen 2)– Subventionen für vorbildliche Um- und Ausbauten im

Sinne des Ortsbildschutzes erteilen 7)– Erleichterungen gegenüber allgemein gültigen

Bauvorschriften einführen 8)– Planung der öffentlichen Hand auf den

Altbaubestand abstimmen 9)– Vorbaulinien und rückwärtige Baulinien einführen 10)– Schutzmassnahmen für Einzelbauten vorsehen 11)

– Verständnis der Öffentlichkeit suchen 1)– Detailinventar erstellen zur weiteren Abklärung der

strukturbildenden Merkmale 2)– Spezielle Zonenvorschriften erlassen zum Erhalt der

wesentlichen strukturbildenden Elemente 4)– Ausnahmebewilligungen erleichtern 12)– Planung der öffentlichen Hand auf die

Bebauungsstruktur abstimmen 9)– Neubauten der öffentlichen Hand mit Rücksicht auf

die bestehende Bebauung gestalten 13)– Gestaltungsrichtlinien festlegen 14)

– Spezielle Zonenvorschriften erlassen zum Erhalt desim Bautengemisch wesentlichen Altbaubestandes 4)

– Planung der öffentlichen Hand mit Rücksicht auf dentypischen Charakter des Ortsbildteils vornehmen 9)

– Gestaltungsplanobligatorium einführen 15)

Praktische Anwendung des ISOS

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Durch Veröffentlichen von Artikeln zu speziellen Problemen oder durch Ausstellungen samtFührungen an Ort (in Ortsteilen mit Bauten, die der Laie nicht für wertvoll erachtet) .Durch Schulung (Kinder-, Erwachsenenbildung), Ausbau bestehender Fächer an Berufs-schulen, Weiterbildung von Verwaltungspersonal in Kanton und Gemeinden.

Weitere Studien und Einzelbauinventare auf Grund des ISOS veranlassen, denn der Schutzdurch dienstbarkeitliche Verträge und Beiträge der öffentlichen Hand, z. B. an Renovation undUmbau, sind an den Einzelbau und damit an dessen Inventarisierung gebunden.

Festlegen des Geltungsbereichs ortsbilderhaltender Vorschriften und Massnahmen ingrundeigentümerverbindlicher Form, z. B. punkto Nutzung, Gestaltung, Ausnahmen.

Vorschriften an den historischen Baubestand anpassen (Nutzung, Ausnützung, Gebäudehöhe,Geschosszahl, evtl. weitere Faktoren festlegen).

Erlassen von Zonenvorschriften, die maximal dem heutigen Altbaubestand entsprechen (insbesondere bezüglich Geschosszahl, Gebäudehöhe, Ausnützungsziffer usw.) .

Neutrale Fachinstanzen schaffen oder vermehrt einsetzen (z. B. Ortsbildschutzkommission mitVertrauensperson der Gemeinde, z. B. Planer, Denkmalpfleger, weitere Ortsbildfachleute) .

Spezielle Fonds oder jährlichen Kredit für Sondervorhaben zuhanden der Bauberatung oderBaukommission der Gemeinde bereitstellen (z. B. für Beiträge an spezielle Umbau- undRenovationskosten oder an erhöhten Unterhalt) .

Zum Erhalt von Altbauten oder Altbauteilen wohnhygienische und feuerpolizeiliche Vorschriften locker anwenden.Ausnahmen aller Art bewilligen (bezogen auf die Qualität des Eingriffs) , Steuer- und Kredit -erleichterungen bei Umbauten im Sinne des Ortsbildschutzes gewähren.

Strassen möglichst kleinräumig ausbauen (minimale Abmessungen, keine Begradigungen,keine hohen fahrbahnparallelen Gehsteige in bäuerlichen Ortsbildern u. Ä.) .Öffentliche Pärke und Plätze gemäss der in der Region üblichen Tradition belassen bzw. nur minimal gestalten (keine massstabs- und ortsfremden Möblierungen).

Abbruch und Neubau durch Hauptbaulinien unattraktiv machen.Anbauten und Verbauen des Hintergeländes durch rückwärtige Baulinien vermeiden. Ausbau und Umbau ohne Mehrwertverzicht zulassen (Einführen von Vorbaulinien) .

Unter Schutz stellen oder durch Grundbucheintrag bzw. Dienstbarkeitsvertrag sichern.

Z. B. Überschreiten der zulässigen Ausnützungsziffer, Unterschreiten von Strassen- undGebäudeabständen bewilligen, wenn dies der bestehenden Bebauungsstruktur entspricht.

Z. B. Schulhäuser, Gemeindeverwaltung, Post oder Sportanlagen in Altbebauung oderLandschaftsraum einpassen und architektonisch beispielhaft gestalten (insbesondere auchNormtypen wie Bushaltestellen, Telefonkabinen usw.) .

Mit geschickt gelegten Baulinien (Gebäudeabstand, Verhältnis Bauten/Vorplätze/Gärten/Stras senraum sowie Ausbau und Nutzung des Vorgeländes) erreichen, dass die wesentlichenStrukturmerkmale beibehalten werden.

Festlegen der für Struktur und Charakter der Bebauung oder Umgebung wesentlichenElemente als Voraussetzung zur Baurealisierung zwecks vermehrter Auseinandersetzung vonArchitekten und Baufachleuten mit dem Altbaubestand und dessen Umgebung.

Stellenwert der Umgebung für die schützenswerte Bebauung im Detail prüfen.Erhaltungsvorstellungen mit Nutzungsansprüchen überlagern und Konfliktbereiche bezeichnen,für die weitere Analysen und Inventare in Auftrag gegeben werden müssen.

Wichtigen Umgebungen geeignete Nutzungen zuweisen oder Nutzungen einschränken (z. B. öffentliche Anlagen, unterirdische Bauten als Landwirtschaftsgebiet ausscheiden usw.) .

Für allerwertvollste Bereiche und nach Versagen sämtlicher anderer Massnahmen anwenden,obwohl unpopulär und je nach Baureife entschädigungspflichtig.

Ausnützungsziffer und/oder Überbauungsziffer herabsetzen, Geschosszahl reduzieren,Grünflächenziffer einführen.

Bäume, Baumgruppen und Hecken von dominierender Erscheinung und Bedeutung durchEinzelverfügungen oder im Rahmen der Gestaltungsplanung schützen (z. B. Dorflinde, Alleen,Hofstattbäume, andere wichtige raumbildende oder raumbegrenzende Bäume).

Die Störwirkung unvermeidlicher Bauten durch geeignete Vorschriften (z. B. Dach neigung, Firstrichtung, Eindeckung, Durchgrünung usw.) einschränken.

1) Öffentlichkeit sensibilisieren

2) Erstellen von Detailinventaren

3) Als Kern- oder Ortsbildpflegezonedeklarieren

4) Spezielle Zonenvorschriften erlassen

5) Abbruch/Wiederaufbau unattraktivmachen

6) Unentgeltliche Bauberatung und Begutachtungspflicht einführen

7) Subventionen für vorbildliche Um- undAusbauten im Sinne des Ortsbild-schutzes zusprechen

8) Erleichterungen gegenüber allge mein -gültigen Bauvorschriften einführen

9) Planung der öffentlichen Hand auf denAltbaubestand abstimmen

10) Vorbaulinien und rückwärtige Baulinien(Innenbaulinien) einführen

11) Schutzmassnahmen für Einzelbautenvorsehen

12) Ausnahmebewilligungsverfahren erleichtern

13) Neubauten der öffentlichen Hand mitRücksicht auf die bestehende Bebauunggestalten

14) Gestaltungsrichtlinien festlegen

15) Gestaltungsplanobligatorium einführen

16) Bedeutung der Beschaffenheit im Detailabklären

17) Geeignete Nutzungen suchen

18) Auszonen und als Freihaltegebietbezeichnen

19) Spezielle, an die Umgebung angepassteZonenvorschriften erlassen

20) Einzelbäume oder Baumgruppen unterSchutz stellen

21) Spezielle Gestaltungsvorschriften fürNeubauten aufstellen

Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung

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