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Psychische Auswirkungen von An- und Überforderung im Arbeitsleben Grenzenlose Arbeitsteilung, „Verflüssigung“ von Arbeitsstruk- turen, ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Selbstor- ganisation sind typische Kennzeichen der „neuen“ Arbeitswelt (Königes, 2014). Sie verlangen von den Beschäftigten ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit und Belastbarkeit. Dabei stellt der Umgang mit den eigenen mentalen Ressourcen einen entschei- denden Faktor dar, wenn es darum geht, ob ein Mensch diese Anforderungen bewältigen kann und sie als An- und nicht als Überforderung erlebt. Ein ineffektiver, inflexibler Einsatz unserer mentalen Ressourcen kann sich kontraproduktiv auf unsere Leistungsfähigkeit und psychische Belastbarkeit auswirken: nicht abschalten können, getroffene Entscheidungen anzweifeln, das gedankliche „mit- nach-Hause-nehmen“ der Arbeit (oder des Privatlebens zur Arbeit), hoher Zeitaufwand für Tätigkeiten, Schlaflosigkeit – diese Aspekte sind nur eine kleine Auswahl dessen, was der dysfunktionale Einsatz von mentalen Fähigkeiten zur Folge haben kann. Diese „Kehrseiten“ oder „Nebenwirkungen“ unserer intellektuellen Fertigkeiten können eine Eintrittspforte für einen Teufelskreis bilden, da sie entsprechende – negative - Auswir- kungen auf die emotionale Befindlichkeit und das Verhalten haben. Der häufige Einsatz von dysfunktionalen Denk- und Aufmerksamkeitsprozessen kann so gravierende Folgen haben, dass sich psychische Probleme und längerfristig ggf. auch Erkrankungen entwickeln. Eine neue und vielversprechende Entwicklung der psycho- logischen Forschung und modernen Verhaltenstherapie, die Metakognitive Therapie (Wells, 2011), zielt in der Behandlung psychischer Erkrankungen auf eben diese Phänomene. Die metakognitive Therapie hat Techniken entwickelt, die eine Stei- gerung des Bewusstseins für Denk- und Aufmerksamkeitspro- zesse bewirken und Menschen wieder in die Lage versetzen, flexibel und gezielt zu entscheiden, wann, wie lange und auf welche Art und Weise sie über etwas Nachdenken oder sich auf etwas konzentrieren möchten. Dadurch werden aktives Nachdenken und das Lenken von Aufmerksamkeit wieder eine echte Hilfe bei der Bewältigung der vielfältigen Anforderungen des betrieblichen und privaten Alltags. Denn wesentliche Vor- aussetzungen für mentale Leistungsfähigkeit und psychische Belastbarkeit sind anpassungsfähige, effektive Denkprozesse und eine autonome, gezielte Aufmerksamkeitssteuerung: diese Denkfertigkeiten ermöglichen beispielsweise ein konzentriertes Arbeiten, Entwickeln von Problemlösungen, das Strukturieren von Arbeitsabläufen oder das Treffen von Entscheidungen. Metakognitive Techniken in der Prävention Im Mittelpunkt des metakognitiven Ansatzes in der Prävention steht das Training eines veränderten Umgangs mit den eigenen gedanklichen Prozessen. Basierend auf den Annahmen der metakognitiven Theorie und ihren Behandlungstechniken wurde im Jahr 2011 ein Trainingskonzept für Berufstätige entwickelt, das einer gesundheitlichen Gefährdung entgegenwirken und die mentale Leistungsfähigkeit und psychische Gesundheit des Einzelnen stärken soll. Das Trainingskonzept besteht aus einem eintägigen Workshop zur Vermittlung der theoretischen Grundlagen und der Einübung verschiedener metakognitiver Techniken, gefolgt von zwei Follow-up-Veranstaltungen à 90 Minuten in je 4-wöchigen Abständen, die die Workshop-Inhalte vertiefen und auf eventuelle individuelle Fragen bei der Anwendung im Alltag eingehen, sowie einem 8- bis 12-wöchigen SMS-Service, der an zentrale Workshop-Inhalte erinnert und zum Üben anregt. Das Training zielt auf eine Steigerung des Bewusstseins für automatische Gedanken und die im Alltag häufig automatisiert ablaufenden Denk- und Aufmerksamkeitsprozesse sowie eine Verbesserung der Fähigkeit, Denk- und Aufmerksamkeitsres- sourcen flexibel und zum eigenen Nutzen einzusetzen. 1 / 3 Metakognition – ein Schlüssel für mentale Leistungsfähigkeit und psychische Gesundheit Oliver Korn 1 , Martin Hauptmeier 1 , Anke Frieling 2 , Frank Steinhoff 2 , Dawid Bekalarczyk 3 , Ulrich Schweiger 1 1 Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universität zu Lübeck 2 addisca gGmbH Hamburg 3 Sozialwissenschaftliches Umfragezentrum, Duisburg/Universität Duisburg-Essen (Institut für Soziologie) Poster präsentiert auf dem DGPPN Kongress 2016; Kontakt: Dr. Oliver Korn, [email protected]

Metakognition – ein Schlüssel für mentale ... · Psychische Auswirkungen von An- und Überforderung im Arbeitsleben Grenzenlose Arbeitsteilung, „Verfl üssigung“ von Arbeitsstruk-turen,

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Psychische Auswirkungen von An- und Überforderung im Arbeitsleben

Grenzenlose Arbeitsteilung, „Verfl üssigung“ von Arbeitsstruk-turen, ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Selbstor-ganisation sind typische Kennzeichen der „neuen“ Arbeitswelt (Königes, 2014). Sie verlangen von den Beschäftigten ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit und Belastbarkeit. Dabei stellt der Umgang mit den eigenen mentalen Ressourcen einen entschei-denden Faktor dar, wenn es darum geht, ob ein Mensch diese Anforderungen bewältigen kann und sie als An- und nicht als Überforderung erlebt.

Ein ineff ektiver, infl exibler Einsatz unserer mentalen Ressourcen kann sich kontraproduktiv auf unsere Leistungsfähigkeit und psychische Belastbarkeit auswirken: nicht abschalten können, getroff ene Entscheidungen anzweifeln, das gedankliche „mit-nach-Hause-nehmen“ der Arbeit (oder des Privatlebens zur Arbeit), hoher Zeitaufwand für Tätigkeiten, Schlafl osigkeit – diese Aspekte sind nur eine kleine Auswahl dessen, was der dysfunktionale Einsatz von mentalen Fähigkeiten zur Folge haben kann. Diese „Kehrseiten“ oder „Nebenwirkungen“ unsererintellektuellen Fertigkeiten können eine Eintrittspforte für einen Teufelskreis bilden, da sie entsprechende – negative - Auswir-kungen auf die emotionale Befi ndlichkeit und das Verhalten haben. Der häufige Einsatz von dysfunktionalen Denk- und

Aufmerksamkeitsprozessen kann so gravierende Folgen haben,dass sich psychische Probleme und längerfristig ggf. auch Erkrankungen entwickeln.

Eine neue und vielversprechende Entwicklung der psycho-logischen Forschung und modernen Verhaltenstherapie, die Metakognitive Therapie (Wells, 2011), zielt in der Behandlung psychischer Erkrankungen auf eben diese Phänomene. Die metakognitive Therapie hat Techniken entwickelt, die eine Stei-gerung des Bewusstseins für Denk- und Aufmerksamkeitspro-zesse bewirken und Menschen wieder in die Lage versetzen, fl exibel und gezielt zu entscheiden, wann, wie lange und auf welche Art und Weise sie über etwas Nachdenken oder sich auf etwas konzentrieren möchten. Dadurch werden aktives Nachdenken und das Lenken von Aufmerksamkeit wieder eine echte Hilfe bei der Bewältigung der vielfältigen Anforderungen des betrieblichen und privaten Alltags. Denn wesentliche Vor-aussetzungen für mentale Leistungsfähigkeit und psychische Belastbarkeit sind anpassungsfähige, eff ektive Denkprozesse und eine autonome, gezielte Aufmerksamkeitssteuerung: diese Denkfertigkeiten ermöglichen beispielsweise ein konzentriertes Arbeiten, Entwickeln von Problemlösungen, das Strukturieren von Arbeitsabläufen oder das Treff en von Entscheidungen.

Metakognitive Techniken in der Prävention

Im Mittelpunkt des metakognitiven Ansatzes in der Prävention steht das Training eines veränderten Umgangs mit den eigenen gedanklichen Prozessen. Basierend auf den Annahmen der metakognitiven Theorie und ihren Behandlungstechniken wurde im Jahr 2011 ein Trainingskonzept für Berufstätige entwickelt, das einer gesundheitlichen Gefährdung entgegenwirken und die mentale Leistungsfähigkeit und psychische Gesundheitdes Einzelnen stärken soll. Das Trainingskonzept besteht aus einem eintägigen Workshop zur Vermittlung der theoretischen Grundlagen und der Einübung verschiedener metakognitiver Techniken, gefolgt von zwei Follow-up-Veranstaltungen à 90

Minuten in je 4-wöchigen Abständen, die die Workshop-Inhaltevertiefen und auf eventuelle individuelle Fragen bei der Anwendung im Alltag eingehen, sowie einem 8- bis 12-wöchigen SMS-Service, der an zentrale Workshop-Inhalte erinnert und zum Üben anregt.

Das Training zielt auf eine Steigerung des Bewusstseins für automatische Gedanken und die im Alltag häufi g automatisiert ablaufenden Denk- und Aufmerksamkeitsprozesse sowie eine Verbesserung der Fähigkeit, Denk- und Aufmerksamkeitsres- sourcen fl exibel und zum eigenen Nutzen einzusetzen.

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Metakognition – ein Schlüssel für mentale Leistungsfähigkeit und psychische GesundheitOliver Korn 1, Martin Hauptmeier 1, Anke Frieling 2, Frank Steinhoff 2, Dawid Bekalarczyk 3, Ulrich Schweiger 1

1 Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universität zu Lübeck 2 addisca gGmbH Hamburg 3 Sozialwissenschaftliches Umfragezentrum, Duisburg/Universität Duisburg-Essen (Institut für Soziologie)

Poster präsentiert auf dem DGPPN Kongress 2016; Kontakt: Dr. Oliver Korn, [email protected]

Befragungsergebnisse zur Wirksamkeit des metakognitiven Trainings

Jährliche Online-Befragungen aller Trainings-Teilnehmer ergeben deutliche Hinweise auf eine hohe Akzeptanz und eine zielgerichtete nachhaltige Wirkung des Trainings (Korn, Hauptmeier, 2013). Die Mehrzahl der Teilnehmer waren nach dem Training in der Lage, ihre Denk- und Aufmerksamkeits-prozesse besser zu steuern. Sie gaben an, dass das Training einen positiven Einfl uss auf die Bewältigung von problemati-

schen Lebenssituationen für sie gehabt hat (Korn et al., 2014). Die Ergebnisse deuten zudem darauf hin, dass die gewünschten metakognitiven Veränderungen bei einem bedeutsamen Teil der Teilnehmern/innen erreicht werden und dadurch die Fähigkeit, Belastungen erfolgreicher zu bewältigen, verbessert werden könnte. Die Befragungsergebnisse mit den relevanten Items und Konstrukten zeigt die Tabelle 1.

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Tabelle 1 : Befragungsergebnisse

Psychische Auswirkungen von An- und Überforderung im Arbeitsleben

Grenzenlose Arbeitsteilung, „Verfl üssigung“ von Arbeitsstrukturen, ein hohes Maß an Eigenverant-wortung und Selbstorganisation sind typische Kennzeichen der „neuen“ Arbeitswelt (Königes, 2014). Sie verlangen von den Beschäftigten ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit und Belastbarkeit. Dabei stellt der Umgang mit den eigenen mentalen Ressourcen einen entscheidenden Faktor dar, wenn es darum geht, ob ein Mensch diese Anforderungen bewältigen kann und sie als An- und nicht als Überforderung erlebt.

Ein ineffektiver, inflexibler Einsatz unserer mentalen Ressourcen kann sich kontraproduktiv auf unsere Leistungsfähigkeit und psychische Belastbarkeit auswirken: nicht abschalten können, getrof-fene Entscheidungen anzweifeln, das gedankliche „mit-nach-Hause-nehmen“ der Arbeit (oder des Privatlebens zur Arbeit), hoher Zeitaufwand für Tätigkeiten, Schlafl osigkeit – diese Aspekte sind nur eine kleine Auswahl dessen, was der dysfunktionale Einsatz von mentalen Fähigkeiten zur Folge haben kann. Diese „Kehrseiten“ oder „Nebenwirkungen“ unserer intellektuellen Fertigkeiten kann eine Eintrittspforte für einen Teufelskreis bilden, da sie entsprechende – negative - Auswirkungen auf die emotionale Befi ndlichkeit und das Verhalten haben. Der häufi ge Einsatz von dysfunktionalen Denk- und Aufmerksamkeitsprozessen kann so gravierende Folgen haben, dass sich psychische Probleme und längerfristig ggf. auch Erkrankungen entwickeln.

Eine neue und vielversprechende Entwicklung der psychologischen Forschung und modernen Verhaltenstherapie, die Metakognitive Therapie (Wells, 2011), zielt in der Behandlung psychischer Erkrankungen auf eben diese Phänomene. Die metakognitive Therapie hat Techniken entwickelt, die eine Steigerung des Bewusstseins für Denk- und Aufmerksamkeitsprozesse bewirken und Menschen wieder in die Lage versetzen, fl exibel und gezielt zu entscheiden, wann, wie lange und auf welche Art und Weise sie über etwas Nachdenken oder sich auf etwas konzentrieren möchten. Dadurch

werden aktives Nachdenken und das Lenken von Aufmerksamkeit wieder eine echte Hilfe bei der Bewältigung der vielfältigen Anforderungen des betrieblichen und privaten Alltags. Denn wesentliche Voraussetzungen für mentale Leistungsfähigkeit und psychische Belastbarkeit sind anpassungsfähige, eff ektive Denkprozesse und eine autonome, gezielte Aufmerksamkeitssteuerung: diese Denkfertig-keiten ermöglichen beispielsweise ein konzentriertes Arbeiten, Entwickeln von Problemlösungen, das Strukturieren von Arbeitsabläufen oder das Treff en von Entscheidungen.

Metakognitive Techniken in der Prävention

Im Mittelpunkt des metakognitiven Ansatzes in der Prävention steht das Training eines veränderten Umgangs mit den eigenen gedanklichen Prozessen. Basierend auf den Annahmen der metakognitiven Theorie und ihren Behandlungstechniken wurde im Jahr 2011 ein Trainingskonzept für Berufstätige entwickelt, das einer gesundheitlichen Gefährdung entgegen wirken und die mentale Leistungsfähigkeitund psychische Gesundheit des Einzelnen stärken soll. Das Trainingskonzept besteht aus einem eintägigen Workshop zur Vermittlung der theoretischen Grundlagen und der Einübung verschiedener metakognitiver Techniken, gefolgt von zwei Follow-up-Veranstaltungen à 90 Minuten in je 4-wöchigen Abständen, die die Workshop-Inhalte vertiefen und auf eventuelle individuelle Fragen bei der Anwendung im Alltag eingehen, sowie einem 8- bis 12-wöchigen SMS-Service, der an zentrale Workshop-Inhalte erinnert und zum Üben anregt. Das Training zielt auf eine Steigerung des Bewusstseins für automatische Gedanken und die im Alltag häufi g automatisiert ablaufenden Denk- und Aufmerksamkeitsprozesse sowie eine Verbesserung der Fähigkeit, Denk- und Aufmerksamkeitsressourcen fl exibel und zum eigenen Nutzen einzusetzen.

Metakognition – ein Schlüssel für mentale Leistungsfähigkeitund psychische GesundheitOliver Korn 1, Anke Frieling 2, Frank Steinhoff 2

1 Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universität zu Lübeck 2 addisca gGmbH Hamburg

Literatur: Baruch & Brooks (2008), Survey response rate levels and trends in organizational research, in: Human Relations 2008; 61; 1139 | Korn , O., Frieling, A., Steinhoff , F. (2014), Metakognitive Techniken in der Gesundheitsprävention in: Eigenstetter, M., Kunz, T., Portuné, R., Trimpop, R. (Hrsg.) Psychologie der Arbeitssicherheit und Gesundheit – Psychologie der gesunden Arbeit, Kröning: Asange 2014, S. 165-168 | Korn, O., Hauptmeier, M. (2013), Poster-Präsentation DGPPN 2013, Metakognitive Techniken in der Gesundheitsprävention | Korn, O., Hauptmeier, M., Frieling, A., Steinhoff , F., Bekalarczyk, D., Schweiger, U. (2016), A Metacognitive Approach in Mental Health Prevention, Poster-Präsentation MCT Conference 2016 | Königes, H. (2014), Die neuen Fesseln der Wissensarbeiter, in Computerwoche, 09.01.2014 | Wells, A. (2011), Metakognitive Therapie bei Angststörungen und Depression, Weinheim/Basel, Beltz-Verlag

Introduction

Metacognitive Therapy (MCT) is based on the self-regulatory executive function model (S-REF; Wells & Matthews, 1996) which links dysfunctional patterns of thinking and directing attention with emotional suff ering and mental disorders. Various empirical studies confi rm this relationship (Aldao et al., 2010; McLaughlin et al., 2007) and studies on the effi cacy of MCT suggest that a large number of patients respond to MCT and achieve a signifi cant improvement of their symptoms (Normann et al., 2014). It can therefore be assumed that techniques used in therapy can also be applied in the context of mental health prevention. Improved awareness of thinking processes and increased mental fl exibility might be key factors for coping eff ectively with psychological stress and thereby avoiding additional suff ering caused by prolonged worrying and rumination. Hence, a mental health training programmefor primary prevention in an occupational context was developed that is exclusively based on the theory and techniques of MCT.

Research Questions

• To assess the acceptance of the training and its subjective benefi ts for the participants.• To evaluate the compatibility of the results with the theoretical model of MCT in mental health prevention.

Training Concept

The training consists of a one-day workshop in groups of 5 to 15 participants, two 1.5-hour follow-up sessions and a 6 to 8 week optional SMS service. The training is carried out by psychologists with MCT certifi cation. The workshop includes a brief presentation of the metacognitive theory as well as the application of metacognitive techniques that improve metacognitive awareness and facilitate a fl exible and functional use of thinking processes and attention (executive control).

The follow-up sessions take place at monthly intervals. They encompass a short summary of the training,a discussion of the participants experiences and trouble-shooting if participants encounteredproblems applying the metacognitive skills.The optional SMS service reminds participants through short messages about central aspects of thetraining and encourages them to use metacognitive strategies.

Method

Since 2011, 271 individuals received the training. In addition to a short feedback form directly after the training, data was collected by two annual online surveys in 2013 and 2014. Participants answered the questionnaire over a period of one to eleven months after they attended the training. The full questionnaire consisted of 14 items; seven out of those items related directly to the research questions,which were rated on a fi ve-point Likert scale. The answers refl ect individual subjective assessments of change which can be of limited reliability and validity. The response rate was 53,9 % (146 partici-pants) which represents a high level for this type of intervention and survey (Baruch & Brooks, 2008). Approximately 50% of the participants were male, the age ranging from 20 to 65 years. About 90% were employed at the time of the survey. No signifi cant socio-demographic diff erences were found.

Consistent with MCT theory we assumed that an enhanced metacognitive awareness improves executive control and that an improved executive control in turn has a desirable eff ect on the stress response. Therefore we assigned the relevant items to the latent constructs “Metacognitive Awa-reness”, “Executive Control” and “Stress Response” (see Table 1). The allocation of the items to the constructs was verifi ed by a confi rmatory factor analysis of the combined data of both annual surveys. To assess the compatibility with the theoretical model of MCT a structural equation model was carried out. 122 questionnaires fulfi lled the requirements of completeness and plausibility and were used in the analysis.

Results

Descriptive statistics of the annual surveys are shown in Table 1. The data illustrates that most participants report improvements of metacognitive awareness and skills as well as positive effects on emotional states and coping with stress. The results of the structural equation model (SEM) are presented in Figure 1. They show a good fi t of the model with the theoretical assumptions: metacognitive awareness has an impact on executive control which consecutively aff ects the experience of strain from emotions and stress. Metacognitive awareness has also an indirect eff ect on the stress response which is mediated by executive control. However, a direct eff ect could not be confi rmed.

Discussion

The results show that a brief MCT-based prevention programme for healthy adults can lead to individual subjective benefits. The data suggest that the provided theoretical knowledge together with the practice of metacognitive techniques can improve metacognitive awareness and mental fl exibility of the participants and be benefi cial for coping with mental stress and strain. Hence, the training may be a feasible preventive short-term intervention for healthy adults. The fi t indices of the SEM show a good fi t of the data with our theoretical assumptions. It supports the generic ideas of metacognitive theory. However, further research such as randomized and controlled longitudinal studies are required for a better evaluation of the eff ects of this short-term metacognitive training, its protective impact on mental health and the coherence with MCT theory.

A Metacognitive Approach in Mental Health PreventionOliver Korn 1, Martin Hauptmeier 1, Anke Frieling 2, Frank Steinhoff 2, Dawid Bekalarczyk 3, Ulrich Schweiger 1

Poster presented at the MCT Conference 2016; contact: Dr. Oliver Korn, [email protected]

1 University of Luebeck, Department of Psychiatry and Psychotherapy 2 addisca gGmbH Hamburg 3 Sozialwissenschaftliches Umfragezentrum, Duisburg/Universität Duisburg-Essen (Institut für Soziologie)

LiteratureAldao et al. (2010). Emotion-regulation strategies across psychopathology: A meta-analytic review. Clinical Psychology Review, 30, 217-237. Baruch & Brooks (2008), Survey response rate levels and trends in organizational research, in: Human Relations 2008; 61; 1139. McLaughlin et al. (2007). The eff ects of worry and rumination on aff ect states and cognitive activity. Behavior Therapy, 38, 23-38. Normann et al. (2014). The effi cacy of metacognitive therapy for anxiety and depression: a meta-analytic review. Depression and Anxiety, 31 (5), 402-411. Wells & Matthews (1996). Modelling cognition in emotional disorder: The S-REF model. Behaviour Research and Therapy, 32, 867-870.

Figure 1 : Structural Equation Model –Metacognitive Skills in Mental Health Prevention

Lower intensity/shorter persistence of

negative emotions

Easier to detect maladaptive

thinking styles

The techniques enablebetter coping with strain

and stress

In a diffi cult situation: altered perception, altered behaviour

Easier to direct thinking and focussing attention

Quicker at terminating maladaptive thinking

styles and focussing attention

Awareness of automaticthoughts & thinking styles

has changed

0,38

Chi-Square=14.84 df=12 P-value=0.24998 RMSEA=0.044 CFI=0.99 SRMR=0.03AGFI=0.92

a One loading per endogenous latent construct is fi xed to a value which results in a variance of this construct of 1. For exogenous latent constructs their variance is directly fi xed to the value of 1.

For full text of items: Table 1

Underlying software: LISREL 9.10 Estimation Method: Maximum Likelihood Number of Iterations = 8

Metacognitive Awareness

StressResponse

Executive Control

0,43

0,48

0,42

0,38

0,37

0,59

0,79

0,75 0,82

0,76 a

0,78

1,00

0,79

0,64 a

0,72

Table 1 : Descriptive Statistics of the Surveys

Strongly Agree Agree Neither Agree nor Disagree Disagree Strongly Disagree

Metacognitive Awareness

Executive Control

Stress Response

My awareness of automatic thoughts and my thinking styles have changed.

It has become easier for me to detect maladaptive thinking styles.

It has become easier for me to direct my thinking and focus my attention.

I am quicker at terminating maladaptive thinking styles and focussing my attention on upcoming tasks.

I perceive a lower intensity, resp., a shorter persistence of negative emotions.

The techniques enable me to cope better with strain and stress.

I experienced situations diff erently, resp., I behaved in a diff erent manner.

Item Survey Responses Construct

2014

2013

2014

2013

2014

2013

2014

2013

2014

2013

2014

2013

2014

2013

21,5% 31,2% 36,6% 9,7% 1,1%21,5% 31,2% 36,6% 9,7% 1,1%21,5% 31,2% 36,6% 9,7% 1,1%21,5% 31,2% 36,6% 9,7% 1,1%21,5% 31,2% 36,6% 9,7% 1,1%21,5% 31,2% 36,6% 9,7% 1,1%

23,9% 39,1% 32,6% 2,2% 2,2%23,9% 39,1% 32,6% 2,2% 2,2%23,9% 39,1% 32,6% 2,2% 2,2%23,9% 39,1% 32,6% 2,2% 2,2%23,9% 39,1% 32,6% 2,2% 2,2%23,9% 39,1% 32,6% 2,2% 2,2%

21,7% 42,4% 29,3% 6,5%21,7% 42,4% 29,3% 6,5%21,7% 42,4% 29,3% 6,5%21,7% 42,4% 29,3% 6,5%

26,1% 47,8% 17,5% 4,3% 4,3%26,1% 47,8% 17,5% 4,3% 4,3%26,1% 47,8% 17,5% 4,3% 4,3%26,1% 47,8% 17,5% 4,3% 4,3%26,1% 47,8% 17,5% 4,3% 4,3%26,1% 47,8% 17,5% 4,3% 4,3%

13,2% 40,7% 31,9% 14,3%13,2% 40,7% 31,9% 14,3%13,2% 40,7% 31,9% 14,3%13,2% 40,7% 31,9% 14,3%

15,6% 44,4% 28,9% 11,1% 15,6% 44,4% 28,9% 11,1% 15,6% 44,4% 28,9% 11,1% 15,6% 44,4% 28,9% 11,1% 15,6% 44,4% 28,9% 11,1%

5,7% 44,3% 35,2% 14,8% 5,7% 44,3% 35,2% 14,8% 5,7% 44,3% 35,2% 14,8% 5,7% 44,3% 35,2% 14,8%

6,7% 55,6% 28,8% 6,7%2,2%6,7% 55,6% 28,8% 6,7%2,2%6,7% 55,6% 28,8% 6,7%2,2%6,7% 55,6% 28,8% 6,7%2,2%6,7% 55,6% 28,8% 6,7%2,2%6,7% 55,6% 28,8% 6,7%2,2%

8% 46% 27,6% 17,2% 1,1%8% 46% 27,6% 17,2% 1,1%8% 46% 27,6% 17,2% 1,1%8% 46% 27,6% 17,2% 1,1%8% 46% 27,6% 17,2% 1,1%8% 46% 27,6% 17,2% 1,1%

11,1% 40% 31,2% 13,3% 4,4%11,1% 40% 31,2% 13,3% 4,4%11,1% 40% 31,2% 13,3% 4,4%11,1% 40% 31,2% 13,3% 4,4%11,1% 40% 31,2% 13,3% 4,4%11,1% 40% 31,2% 13,3% 4,4%

10,2% 31,8% 44,3% 12,5% 1,1%10,2% 31,8% 44,3% 12,5% 1,1%10,2% 31,8% 44,3% 12,5% 1,1%10,2% 31,8% 44,3% 12,5% 1,1%10,2% 31,8% 44,3% 12,5% 1,1%10,2% 31,8% 44,3% 12,5% 1,1%

16,3% 51,2% 20,9% 9,3% 2,3%16,3% 51,2% 20,9% 9,3% 2,3%16,3% 51,2% 20,9% 9,3% 2,3%16,3% 51,2% 20,9% 9,3% 2,3%16,3% 51,2% 20,9% 9,3% 2,3%16,3% 51,2% 20,9% 9,3% 2,3%

5,7% 36,8% 32,2% 23% 2,3%5,7% 36,8% 32,2% 23% 2,3%5,7% 36,8% 32,2% 23% 2,3%5,7% 36,8% 32,2% 23% 2,3%5,7% 36,8% 32,2% 23% 2,3%

4,7% 53,5% 30,1% 7% 4,7%4,7% 53,5% 30,1% 7% 4,7%4,7% 53,5% 30,1% 7% 4,7%4,7% 53,5% 30,1% 7% 4,7%4,7% 53,5% 30,1% 7% 4,7%4,7% 53,5% 30,1% 7% 4,7%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Plakat Mailand_90x120.indd 1 01.04.16 17:51

Abbildung 1 : Metakognitive Fertigkeiten in der Stressprävention

Befragungsergebnisse zur Wirksamkeit des metakognitiven Trainings

Jährliche Online-Befragungen aller Trainings-Teilnehmer ergeben deutliche Hinweise auf eine hohe Akzeptanz und eine zielgerichtete nachhaltige Wirkung des Trainings (Korn, Hauptmeier,2013). Die Mehrzahl der Teilnehmer waren nach dem Training in der Lage, ihre Denk- und Aufmerksamkeitsprozesse besser zu steuern. Sie gaben an, dass das Training einen positiven Einfl uss auf die Bewältigung von problematischen Lebenssituationen für sie gehabt hat (Korn et al., 2014). Die Ergebnisse deuten zudem darauf hin, dass die gewünschten metakognitiven Veränderungen bei einem bedeutsamen Teil der Teilnehmern/innen erreicht werden und dadurch die Fähigkeit, Belastungen erfolgreicher zu bewältigen, verbessert werden könnte. Die Befragungsergebnisse mit den relevanten Items und Konstrukten zeigt die Tabelle 1.

Annahmen zur Wirkungsweise des metakognitiven Trainings

Analog zur Theorie des metakognitiven Ansatzes gehen wir davon aus, dass ein erhöhtes metako-gnitives Bewusstsein die exekutive Kontrolle über die eigenen Gedanken erhöht und damit einenerwünschten Eff ekt auf die Stressreaktion hat. Diese dem metakognitiven Training zugrunde liegende Annahme wurde mit Hilfe eines Strukturgleichungsmodells überprüft (genutzt wurden die Daten aus beiden Erstbefragungen). Die Abbildung 1 zeigt eine gute Übereinstimmung des Modells mit den theoretischen Annahmen (Korn et al., 2016).

Auch wenn weitere Untersuchungen zur längerfristigen Wirkung (> 1 Jahr) und randomisierte und kontrollierte Studien notwendig sind, ergeben sich aus den Ergebnissen dieser Befragungen deutliche Hinweise auf eine positive Wirkung des metakognitiven Trainings. Für viele Workshop-Teilnehmer ist allein schon die Erkenntnis, einen größeren Einfl uss auf das eigene Denken ausüben zu können, ein „Aha-Erlebnis“. Das praktische Erleben des eigenen Denkens offenbart Ansatzpunkte für einen anderen Umgang mit dysfunktionalen Denkprozessen, der zur Reduktion von belastenden Gedanken und Emotionen beitragen kann. Weitere Befragungen und Studien zur Wirkung des metakognitiven Trainings sind in Vorbereitung.

Tabelle 1 : Befragungsergebnisse

Triff t voll und ganz zu Triff t eher zu Teils/teils Triff t eher nicht zu Triff t gar nicht zu

Metakognitives BewusstseinMetacognitive Awareness

Exekutive Kontrolle Executive Control

StressreaktionStress Response

Mein Bewusstsein für automatische Gedanken und Denkmuster hat sich geändert.

Es fällt mir leichter, ineff ektive Denkmuster zu erkennen.

Ich kann leichter steuern, womit ich mich gedanklich beschäftige und worauf ich meine Aufmerksamkeit lenke.

Ich kann ineff ektive Denkmuster schneller beenden und mich besser auf anstehende Aufgaben fokussieren.

Ich bemerke eine geringere Intensität bzw. eine kürzere Dauer von unangenehmen Emotionen.

Die Techniken ermöglichen mir einen besseren Umgang mit Belastungen und Stress.

Ich habe Situationen anders erlebt bzw. mich anders verhalten.

Item Befra-gung

Antworten Konstrukt

2014

2013

2014

2013

2014

2013

2014

2013

2014

2013

2014

2013

2014

2013

21,5% 31,2% 36,6% 9,7% 1,1%21,5% 31,2% 36,6% 9,7% 1,1%21,5% 31,2% 36,6% 9,7% 1,1%21,5% 31,2% 36,6% 9,7% 1,1%21,5% 31,2% 36,6% 9,7% 1,1%21,5% 31,2% 36,6% 9,7% 1,1%

23,9% 39,1% 32,6% 2,2% 2,2%23,9% 39,1% 32,6% 2,2% 2,2%23,9% 39,1% 32,6% 2,2% 2,2%23,9% 39,1% 32,6% 2,2% 2,2%23,9% 39,1% 32,6% 2,2% 2,2%23,9% 39,1% 32,6% 2,2% 2,2%

21,7% 42,4% 29,3% 6,5%21,7% 42,4% 29,3% 6,5%21,7% 42,4% 29,3% 6,5%21,7% 42,4% 29,3% 6,5%

26,1% 47,8% 17,5% 4,3% 4,3%26,1% 47,8% 17,5% 4,3% 4,3%26,1% 47,8% 17,5% 4,3% 4,3%26,1% 47,8% 17,5% 4,3% 4,3%26,1% 47,8% 17,5% 4,3% 4,3%26,1% 47,8% 17,5% 4,3% 4,3%

13,2% 40,7% 31,9% 14,3%13,2% 40,7% 31,9% 14,3%13,2% 40,7% 31,9% 14,3%13,2% 40,7% 31,9% 14,3%

15,6% 44,4% 28,9% 11,1% 15,6% 44,4% 28,9% 11,1% 15,6% 44,4% 28,9% 11,1% 15,6% 44,4% 28,9% 11,1% 15,6% 44,4% 28,9% 11,1%

5,7% 44,3% 35,2% 14,8% 5,7% 44,3% 35,2% 14,8% 5,7% 44,3% 35,2% 14,8% 5,7% 44,3% 35,2% 14,8%

6,7% 55,6% 28,8% 6,7%2,2%6,7% 55,6% 28,8% 6,7%2,2%6,7% 55,6% 28,8% 6,7%2,2%6,7% 55,6% 28,8% 6,7%2,2%6,7% 55,6% 28,8% 6,7%2,2%6,7% 55,6% 28,8% 6,7%2,2%

8% 46% 27,6% 17,2% 1,1%8% 46% 27,6% 17,2% 1,1%8% 46% 27,6% 17,2% 1,1%8% 46% 27,6% 17,2% 1,1%8% 46% 27,6% 17,2% 1,1%8% 46% 27,6% 17,2% 1,1%

11,1% 40% 31,2% 13,3% 4,4%11,1% 40% 31,2% 13,3% 4,4%11,1% 40% 31,2% 13,3% 4,4%11,1% 40% 31,2% 13,3% 4,4%11,1% 40% 31,2% 13,3% 4,4%11,1% 40% 31,2% 13,3% 4,4%

10,2% 31,8% 44,3% 12,5% 1,1%10,2% 31,8% 44,3% 12,5% 1,1%10,2% 31,8% 44,3% 12,5% 1,1%10,2% 31,8% 44,3% 12,5% 1,1%10,2% 31,8% 44,3% 12,5% 1,1%10,2% 31,8% 44,3% 12,5% 1,1%

16,3% 51,2% 20,9% 9,3% 2,3%16,3% 51,2% 20,9% 9,3% 2,3%16,3% 51,2% 20,9% 9,3% 2,3%16,3% 51,2% 20,9% 9,3% 2,3%16,3% 51,2% 20,9% 9,3% 2,3%16,3% 51,2% 20,9% 9,3% 2,3%

5,7% 36,8% 32,2% 23% 2,3%5,7% 36,8% 32,2% 23% 2,3%5,7% 36,8% 32,2% 23% 2,3%5,7% 36,8% 32,2% 23% 2,3%5,7% 36,8% 32,2% 23% 2,3%

4,7% 53,5% 30,1% 7% 4,7%4,7% 53,5% 30,1% 7% 4,7%4,7% 53,5% 30,1% 7% 4,7%4,7% 53,5% 30,1% 7% 4,7%4,7% 53,5% 30,1% 7% 4,7%4,7% 53,5% 30,1% 7% 4,7%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Poster präsentiert auf dem PASiG Workshop 2016 in Wuppertal; Kontakt: Dr. Oliver Korn, [email protected]

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Annahmen zur Wirkungsweise des metakognitiven Trainings

Analog zur Theorie des metakognitiven Ansatzes gehen wir davon aus, dass ein erhöhtes metakognitives Bewusstsein die exekutive Kontrolle über die eigenen Gedanken erhöht und damit einenerwünschten Eff ekt auf die Stressreaktion hat. Diese dem metakognitiven Training zugrunde liegende Annahme wurde mit Hilfe eines Strukturgleichungsmodells überprüft (genutzt wurden die Daten aus beiden Erstbefragungen). Die Abbildung 1 zeigt eine gute Übereinstimmung des Modells mit den theoretischen Annahmen (Korn et al., 2016).

Auch wenn weitere Untersuchungen zur längerfristigen Wirkung (> 1 Jahr) und randomisierte und kontrollierte Studien notwendig sind, ergeben sich aus den Ergebnissen dieser Befragungen deutliche Hinweise auf eine positive Wirkung des metakognitiven Trainings. Für viele Workshop-Teilnehmer ist allein schon die Erkenntnis, einen größeren Einfl uss auf das eigene Denken ausüben zu können, ein „Aha-Erlebnis“. Das praktische Erleben des eigenen Denkens offenbart Ansatzpunkte für einen anderen Umgang mit dysfunk-tionalen Denkprozessen, die zur Reduktion von belastenden Gedanken und Emotionen beitragen können. Weitere Befragungen und Stu-dien zur Wirkung des metakognitiven Trainings sind in Vorbereitung.

LiteraturBaruch & Brooks (2008), Survey response rate levels and trends in organizational research, in: Human Relations 2008; 61; 1139 | Korn , O., Frieling, A., Steinhoff , F. (2014), Metakognitive Techniken in der Gesundheitsprävention in: Eigenstetter, M., Kunz, T., Portuné, R., Trimpop, R. (Hrsg.) Psychologie der Arbeitssicherheit und Gesundheit – Psychologie der gesunden Arbeit, Kröning: Asange 2014, S. 165-168 | Korn, O., Hauptmeier, M. (2013), Poster-Präsentation DGPPN 2013, Metakognitive Techniken in der Gesundheitsprävention | Korn, O., Hauptmeier, M., Frieling, A., Steinhoff , F., Bekalarczyk, D., Schweiger, U. (2016), A Metacognitive Approach in Mental Health Prevention, Poster-Präsentation MCT Conference 2016 | Königes, H. (2014), Die neuen Fesseln der Wissensarbeiter, in Computerwoche, 09.01.2014 | Wells, A. (2011), Metakognitive Therapie bei Angststörungen und Depression, Weinheim/Basel, Beltz-Verlag 3 / 3

Introduction

Metacognitive Therapy (MCT) is based on the self-regulatory executive function model (S-REF; Wells & Matthews, 1996) which links dysfunctional patterns of thinking and directing attention with emotional suff ering and mental disorders. Various empirical studies confi rm this relationship (Aldao et al., 2010; McLaughlin et al., 2007) and studies on the effi cacy of MCT suggest that a large number of patients respond to MCT and achieve a signifi cant improvement of their symptoms (Normann et al., 2014). It can therefore be assumed that techniques used in therapy can also be applied in the context of mental health prevention. Improved awareness of thinking processes and increased mental fl exibility might be key factors for coping eff ectively with psychological stress and thereby avoiding additional suff ering caused by prolonged worrying and rumination. Hence, a mental health training programmefor primary prevention in an occupational context was developed that is exclusively based on the theory and techniques of MCT.

Research Questions

• To assess the acceptance of the training and its subjective benefi ts for the participants.• To evaluate the compatibility of the results with the theoretical model of MCT in mental health prevention.

Training Concept

The training consists of a one-day workshop in groups of 5 to 15 participants, two 1.5-hour follow-up sessions and a 6 to 8 week optional SMS service. The training is carried out by psychologists with MCT certifi cation. The workshop includes a brief presentation of the metacognitive theory as well as the application of metacognitive techniques that improve metacognitive awareness and facilitate a fl exible and functional use of thinking processes and attention (executive control).

The follow-up sessions take place at monthly intervals. They encompass a short summary of the training,a discussion of the participants experiences and trouble-shooting if participants encounteredproblems applying the metacognitive skills.The optional SMS service reminds participants through short messages about central aspects of thetraining and encourages them to use metacognitive strategies.

Method

Since 2011, 271 individuals received the training. In addition to a short feedback form directly after the training, data was collected by two annual online surveys in 2013 and 2014. Participants answered the questionnaire over a period of one to eleven months after they attended the training. The full questionnaire consisted of 14 items; seven out of those items related directly to the research questions,which were rated on a fi ve-point Likert scale. The answers refl ect individual subjective assessments of change which can be of limited reliability and validity. The response rate was 53,9 % (146 partici-pants) which represents a high level for this type of intervention and survey (Baruch & Brooks, 2008). Approximately 50% of the participants were male, the age ranging from 20 to 65 years. About 90% were employed at the time of the survey. No signifi cant socio-demographic diff erences were found.

Consistent with MCT theory we assumed that an enhanced metacognitive awareness improves executive control and that an improved executive control in turn has a desirable eff ect on the stress response. Therefore we assigned the relevant items to the latent constructs “Metacognitive Awa-reness”, “Executive Control” and “Stress Response” (see Table 1). The allocation of the items to the constructs was verifi ed by a confi rmatory factor analysis of the combined data of both annual surveys. To assess the compatibility with the theoretical model of MCT a structural equation model was carried out. 122 questionnaires fulfi lled the requirements of completeness and plausibility and were used in the analysis.

Results

Descriptive statistics of the annual surveys are shown in Table 1. The data illustrates that most participants report improvements of metacognitive awareness and skills as well as positive effects on emotional states and coping with stress. The results of the structural equation model (SEM) are presented in Figure 1. They show a good fi t of the model with the theoretical assumptions: metacognitive awareness has an impact on executive control which consecutively aff ects the experience of strain from emotions and stress. Metacognitive awareness has also an indirect eff ect on the stress response which is mediated by executive control. However, a direct eff ect could not be confi rmed.

Discussion

The results show that a brief MCT-based prevention programme for healthy adults can lead to individual subjective benefits. The data suggest that the provided theoretical knowledge together with the practice of metacognitive techniques can improve metacognitive awareness and mental fl exibility of the participants and be benefi cial for coping with mental stress and strain. Hence, the training may be a feasible preventive short-term intervention for healthy adults. The fi t indices of the SEM show a good fi t of the data with our theoretical assumptions. It supports the generic ideas of metacognitive theory. However, further research such as randomized and controlled longitudinal studies are required for a better evaluation of the eff ects of this short-term metacognitive training, its protective impact on mental health and the coherence with MCT theory.

A Metacognitive Approach in Mental Health PreventionOliver Korn 1, Martin Hauptmeier 1, Anke Frieling 2, Frank Steinhoff 2, Dawid Bekalarczyk 3, Ulrich Schweiger 1

Poster presented at the MCT Conference 2016; contact: Dr. Oliver Korn, [email protected]

1 University of Luebeck, Department of Psychiatry and Psychotherapy 2 addisca gGmbH Hamburg 3 Sozialwissenschaftliches Umfragezentrum, Duisburg/Universität Duisburg-Essen (Institut für Soziologie)

LiteratureAldao et al. (2010). Emotion-regulation strategies across psychopathology: A meta-analytic review. Clinical Psychology Review, 30, 217-237. Baruch & Brooks (2008), Survey response rate levels and trends in organizational research, in: Human Relations 2008; 61; 1139. McLaughlin et al. (2007). The eff ects of worry and rumination on aff ect states and cognitive activity. Behavior Therapy, 38, 23-38. Normann et al. (2014). The effi cacy of metacognitive therapy for anxiety and depression: a meta-analytic review. Depression and Anxiety, 31 (5), 402-411. Wells & Matthews (1996). Modelling cognition in emotional disorder: The S-REF model. Behaviour Research and Therapy, 32, 867-870.

Figure 1 : Structural Equation Model –Metacognitive Skills in Mental Health Prevention

Lower intensity/shorter persistence of

negative emotions

Easier to detect maladaptive

thinking styles

The techniques enablebetter coping with strain

and stress

In a diffi cult situation: altered perception, altered behaviour

Easier to direct thinking and focussing attention

Quicker at terminating maladaptive thinking

styles and focussing attention

Awareness of automaticthoughts & thinking styles

has changed

0,38

Chi-Square=14.84 df=12 P-value=0.24998 RMSEA=0.044 CFI=0.99 SRMR=0.03AGFI=0.92

a One loading per endogenous latent construct is fi xed to a value which results in a variance of this construct of 1. For exogenous latent constructs their variance is directly fi xed to the value of 1.

For full text of items: Table 1

Underlying software: LISREL 9.10 Estimation Method: Maximum Likelihood Number of Iterations = 8

Metacognitive Awareness

StressResponse

Executive Control

0,43

0,48

0,42

0,38

0,37

0,59

0,79

0,75 0,82

0,76 a

0,78

1,00

0,79

0,64 a

0,72

Table 1 : Descriptive Statistics of the Surveys

Strongly Agree Agree Neither Agree nor Disagree Disagree Strongly Disagree

Metacognitive Awareness

Executive Control

Stress Response

My awareness of automatic thoughts and my thinking styles have changed.

It has become easier for me to detect maladaptive thinking styles.

It has become easier for me to direct my thinking and focus my attention.

I am quicker at terminating maladaptive thinking styles and focussing my attention on upcoming tasks.

I perceive a lower intensity, resp., a shorter persistence of negative emotions.

The techniques enable me to cope better with strain and stress.

I experienced situations diff erently, resp., I behaved in a diff erent manner.

Item Survey Responses Construct

2014

2013

2014

2013

2014

2013

2014

2013

2014

2013

2014

2013

2014

2013

21,5% 31,2% 36,6% 9,7% 1,1%21,5% 31,2% 36,6% 9,7% 1,1%21,5% 31,2% 36,6% 9,7% 1,1%21,5% 31,2% 36,6% 9,7% 1,1%21,5% 31,2% 36,6% 9,7% 1,1%21,5% 31,2% 36,6% 9,7% 1,1%

23,9% 39,1% 32,6% 2,2% 2,2%23,9% 39,1% 32,6% 2,2% 2,2%23,9% 39,1% 32,6% 2,2% 2,2%23,9% 39,1% 32,6% 2,2% 2,2%23,9% 39,1% 32,6% 2,2% 2,2%23,9% 39,1% 32,6% 2,2% 2,2%

21,7% 42,4% 29,3% 6,5%21,7% 42,4% 29,3% 6,5%21,7% 42,4% 29,3% 6,5%21,7% 42,4% 29,3% 6,5%

26,1% 47,8% 17,5% 4,3% 4,3%26,1% 47,8% 17,5% 4,3% 4,3%26,1% 47,8% 17,5% 4,3% 4,3%26,1% 47,8% 17,5% 4,3% 4,3%26,1% 47,8% 17,5% 4,3% 4,3%26,1% 47,8% 17,5% 4,3% 4,3%

13,2% 40,7% 31,9% 14,3%13,2% 40,7% 31,9% 14,3%13,2% 40,7% 31,9% 14,3%13,2% 40,7% 31,9% 14,3%

15,6% 44,4% 28,9% 11,1% 15,6% 44,4% 28,9% 11,1% 15,6% 44,4% 28,9% 11,1% 15,6% 44,4% 28,9% 11,1% 15,6% 44,4% 28,9% 11,1%

5,7% 44,3% 35,2% 14,8% 5,7% 44,3% 35,2% 14,8% 5,7% 44,3% 35,2% 14,8% 5,7% 44,3% 35,2% 14,8%

6,7% 55,6% 28,8% 6,7%2,2%6,7% 55,6% 28,8% 6,7%2,2%6,7% 55,6% 28,8% 6,7%2,2%6,7% 55,6% 28,8% 6,7%2,2%6,7% 55,6% 28,8% 6,7%2,2%6,7% 55,6% 28,8% 6,7%2,2%

8% 46% 27,6% 17,2% 1,1%8% 46% 27,6% 17,2% 1,1%8% 46% 27,6% 17,2% 1,1%8% 46% 27,6% 17,2% 1,1%8% 46% 27,6% 17,2% 1,1%8% 46% 27,6% 17,2% 1,1%

11,1% 40% 31,2% 13,3% 4,4%11,1% 40% 31,2% 13,3% 4,4%11,1% 40% 31,2% 13,3% 4,4%11,1% 40% 31,2% 13,3% 4,4%11,1% 40% 31,2% 13,3% 4,4%11,1% 40% 31,2% 13,3% 4,4%

10,2% 31,8% 44,3% 12,5% 1,1%10,2% 31,8% 44,3% 12,5% 1,1%10,2% 31,8% 44,3% 12,5% 1,1%10,2% 31,8% 44,3% 12,5% 1,1%10,2% 31,8% 44,3% 12,5% 1,1%10,2% 31,8% 44,3% 12,5% 1,1%

16,3% 51,2% 20,9% 9,3% 2,3%16,3% 51,2% 20,9% 9,3% 2,3%16,3% 51,2% 20,9% 9,3% 2,3%16,3% 51,2% 20,9% 9,3% 2,3%16,3% 51,2% 20,9% 9,3% 2,3%16,3% 51,2% 20,9% 9,3% 2,3%

5,7% 36,8% 32,2% 23% 2,3%5,7% 36,8% 32,2% 23% 2,3%5,7% 36,8% 32,2% 23% 2,3%5,7% 36,8% 32,2% 23% 2,3%5,7% 36,8% 32,2% 23% 2,3%

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0% 20% 40% 60% 80% 100%

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Abbildung 1 : Metakognitive Fertigkeiten in der Stressprävention