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415 handene Abwehrfermentreaktion zu verstiirken oder das Auftreten yon Abwehrfer- menten zu provozieren. Bei den beiden niehtreagierenden F~llen war aueh nach Wieder- holung der Bestrahlung (300 r) kein positives Resultat zu erzielen, dies war erst dutch eine Hebung der Abwehrkdikte mit Hilfe einer Bluttransfusion mSglich. Die Wieder- holung der Bestrahlung verst~rkte in den meisten F~llen die Wirkung. -- Der Abbau yon Carcinomeiwei~Substraten durch den Harn provozierter Niehtearcinoml~ranker ist auk die Beschaffenheit der Substrate zurfickzuffihren, die nicht restlos frei yon Binde- gewebe, nekrotischem Material und oft auch yon Organzellen pr~ipariert werden kSnnen. Es mu~ versucht werden, reinste Carcinomeiwei~sllbstrate zu gewinnen, sowie eine Konzentration und Reinigung der vorhandenen Abwehrfermente durehzukfihren. Dies ist dutch Dialyse mSglich. Autore]erat.o Metastasen. 0eser, Heinz: Das branehiogene Careinom. (Strahlentherapeut. Kiln., Univ.-Inst. /. RSntgenol. u. Radiol., CharitJ, Berlin.) Mschr. Krebsbekpfg 9, 221--227 (1941). Gems der klinisehen Erscheinungsform und dem Krankheitsverlauk darf auf die Identits des branehiogenen Careinoms (Volkmann, Zbl. Chit. 1882, 43)und ,,Lymph- knotenmetastase eines nieht aukfindbaren Krebses" gesehlossen werden. Nach Erfah~ rungen des Verf. weist das Krankheitsbild dieser Metastase folgende Merkmale auk: Lymphkno~nsehwellungen = Gesehwulstknoten ohne Beschwerden im oberen Hals- dreieck (Sammelplatz der Lymphe yore Nasen-Raehenraum). Naeh langsamem Wachs- turn rasche Zunahme des Knotens. Der Tumor durchbricht die Lymphkapsel, infiltriert Umgebung; gestSrtes Allgemeinbefinden. MSglieh ist Hautdurchbruch, Metastasierung des versteekten Krebses in das gleiehe und gegeniiberliegende Lymphgebiet. Be- drohung s~mtlieher KSrperorgane. Erstlingsgewi~chs klinisch unauffindbar. Primi~r- tumor manehmal sp~ter erkennbar. Erkrankung zwisehen 50--60 Jahren bevorzugt. Prognose sehlecht, Strahlenbehandlung palliativ, operative Behandlung teehnisch sehwierig bei fortgesehrittenen F~llen. -- Besehreibung dreier beispielhafter Krank- heitsf~lle. Hinweis auf Unerl~l~liehkelt feingeweblicher Untersuehungen zwecks Sieher- stellung der Diagnose. Hans Freytag (Frankfurt a.M.). Ritehie, Gorton: Metastatic tumors of the myoeardium. A review of sixteen eases. (Me~astatische Gesehwfilste des Myo~:ards. Ubersicht fiber 16 F~lle.) (Dep. o/Path., Univ. o/ Wisconsin, Madison.) Amer. J. Path. 17, 483--489 (1941). Unter 3000 Autopsien des Hospitals zu Wisconsin fund der Autor 16 Fi~lle mit kliniseh unerkannten metastatischen Gesehwfilsten des Myokards. Es waren 13 ver- sehiedene Geschwulstformen vertreten. Eine ~bersiehtstafel ist beigekfigt. Emil Winteler (Hannover.). Turner, Oscar, and William J. German: Metastases in the skull from carcinoma of the thyroid. A clinical and roentgenographic study of two eases with a brief survey of the literature. (Sch~delmetastasen vom Schilddriisencarcinom. Eine klinische und rSntgeno]ogische Studie zweier F~lle mit kurzer Literaturiibersieht.) (Dep. o~ Surg., Yale Univ. School o/ Med., New Haven.)Surgery 9, 403--414 (19~1). Grol]e Weiehteiltumoren des Schiidels mit gleiehzeitigem Befallensein des Kno- chens der Seh~idelkalotte kSnnen oft Anlal~ zu schwierigen diagnostischen Erw~gungen sein. Wenn es auch bekannt ist, dal~ Schilddrfisenkrebse zur Metastasierung in die Sch~idelknochen neigen, so kann bei dem langsamen Wachstum dieser Tumoren fiber Jahre hinaus der klinisehe Befund oktmals t~usehen, jedoch sollte man immer an die MSglichkeit eines solehen Prim~irtumors denken, da differentialdiagnostisch bei gro]en, destruierend wachsenden Seh~deltumoren mit geringer Knoehenreaktion in der Peri- pherie und starker Gef~]vermehrung nut wenige Tumorarten in Frage kommen. Bei Meningeomen ist die KnochenzerstSrung selten so groin, der Defekt meistens mehr un- regelm~i~ig begrenzt, die Gefi~l]vermehrung mehr lokaler Natur. H~mangiome, die ja Wirbe! und Seh~del bevorzugen, k5nnen entweder knochenhart oder welch sein

Metastasen

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handene Abwehrfermentreaktion zu verstiirken oder das Auftreten yon Abwehrfer- menten zu provozieren. Bei den beiden niehtreagierenden F~llen war aueh nach Wieder- holung der Bestrahlung (300 r) kein positives Resultat zu erzielen, dies war erst dutch eine Hebung der Abwehrkdikte mit Hilfe einer Bluttransfusion mSglich. Die Wieder- holung der Bestrahlung verst~rkte in den meisten F~llen die Wirkung. - - Der Abbau yon Carcinomeiwei~Substraten durch den Harn provozierter Niehtearcinoml~ranker ist auk die Beschaffenheit der Substrate zurfickzuffihren, die nicht restlos frei yon Binde- gewebe, nekrotischem Material und oft auch yon Organzellen pr~ipariert werden kSnnen. Es mu~ versucht werden, reinste Carcinomeiwei~sllbstrate zu gewinnen, sowie eine Konzentration und Reinigung der vorhandenen Abwehrfermente durehzukfihren. Dies ist dutch Dialyse mSglich. Autore]erat.o

Metastasen. 0eser, Heinz: Das branehiogene Careinom. (Strahlentherapeut. Kiln., Univ.-Inst.

/. RSntgenol. u. Radiol., CharitJ, Berlin.) Mschr. Krebsbekpfg 9, 221--227 (1941). Gems der klinisehen Erscheinungsform und dem Krankheitsverlauk darf auf die

Identits des branehiogenen Careinoms (Volkmann, Zbl. Chit. 1882, 43)und ,,Lymph- knotenmetastase eines nieht aukfindbaren Krebses" gesehlossen werden. Nach Erfah~ rungen des Verf. weist das Krankheitsbild dieser Metastase folgende Merkmale auk: Lymphkno~nsehwellungen = Gesehwulstknoten ohne Beschwerden im oberen Hals- dreieck (Sammelplatz der Lymphe yore Nasen-Raehenraum). Naeh langsamem Wachs- turn rasche Zunahme des Knotens. Der Tumor durchbricht die Lymphkapsel, infiltriert Umgebung; gestSrtes Allgemeinbefinden. MSglieh ist Hautdurchbruch, Metastasierung des versteekten Krebses in das gleiehe und gegeniiberliegende Lymphgebiet. Be- drohung s~mtlieher KSrperorgane. Erstlingsgewi~chs klinisch unauffindbar. Primi~r- tumor manehmal sp~ter erkennbar. Erkrankung zwisehen 50--60 Jahren bevorzugt. Prognose sehlecht, Strahlenbehandlung palliativ, operative Behandlung teehnisch sehwierig bei fortgesehrittenen F~llen. - - Besehreibung dreier beispielhafter Krank- heitsf~lle. Hinweis auf Unerl~l~liehkelt feingeweblicher Untersuehungen zwecks Sieher- stellung der Diagnose. Hans Freytag (Frankfurt a.M.).

Ritehie, Gorton: Metastatic tumors of the myoeardium. A review of sixteen eases. (Me~astatische Gesehwfilste des Myo~:ards. Ubersicht fiber 16 F~lle.) (Dep. o/Path., Univ. o/ Wisconsin, Madison.) Amer. J. Path. 17, 483--489 (1941).

Unter 3000 Autopsien des Hospitals zu Wisconsin fund der Autor 16 Fi~lle mit kliniseh unerkannten metastatischen Gesehwfilsten des Myokards. Es waren 13 ver- sehiedene Geschwulstformen vertreten. Eine ~bersiehtstafel ist beigekfigt.

Emil Winteler (Hannover.). Turner, Oscar, and William J. German: Metastases in the skull from carcinoma of

the thyroid. A clinical and roentgenographic study of two eases with a brief survey of the literature. (Sch~delmetastasen vom Schilddriisencarcinom. Eine klinische und rSntgeno]ogische Studie zweier F~lle mit kurzer Literaturiibersieht.) (Dep. o~ Surg., Yale Univ. School o/ Med., New Haven.)Surgery 9, 403--414 (19~1).

Grol]e Weiehteiltumoren des Schiidels mit gleiehzeitigem Befallensein des Kno- chens der Seh~idelkalotte kSnnen oft Anlal~ zu schwierigen diagnostischen Erw~gungen sein. Wenn es auch bekannt ist, dal~ Schilddrfisenkrebse zur Metastasierung in die Sch~idelknochen neigen, so kann bei dem langsamen Wachstum dieser Tumoren fiber Jahre hinaus der klinisehe Befund oktmals t~usehen, jedoch sollte man immer an die MSglichkeit eines solehen Prim~irtumors denken, da differentialdiagnostisch bei gro]en, destruierend wachsenden Seh~deltumoren mit geringer Knoehenreaktion in der Peri- pherie und starker Gef~]vermehrung nut wenige Tumorarten in Frage kommen. Bei Meningeomen ist die KnochenzerstSrung selten so groin, der Defekt meistens mehr un- regelm~i~ig begrenzt, die Gefi~l]vermehrung mehr lokaler Natur. H~mangiome, die ja Wirbe! und Seh~del bevorzugen, k5nnen entweder knochenhart oder welch sein

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und dann Pulsation zeigen. Das charakteristische Zeichen ist die strahlige Kontur mit Spiculabildung. Die Knochenrinde ist h~ufig zerst5rt, das Periost aber frei. Osteo- gene Sarkome kommen am Sch~del nicht so oft vor, sic zeigcn eine sehr starke Zer- stSrung mit AuslSschung der Knochenstruktur, oft auch mit Spiculabildung und stets mit Befallensein des t?eriosts. Zwei im einzelnen beschriebene einschl~gige F~lle zeigten rSntgenologisch Verdiinnung der beiden Tubul~e mit angedeuteter Spiculabildung, etwas unregelm~l]igen R~ndern und leichter Sklerosierung der umgebenden Knochen- pa~tien. Die beiden F~lle zeichnen sich dutch dauerndes, abet sehr langsames, fiber J~hre hinausgehendes Wachstum des Sch~deltumors aus, der nach innen und aul~en wuchs, ohne jedoch cerebrMe Erscheinungen hervorzurufen. J~sser (Berlin).~

Allaiaes, F. d', Paul Gibert et Pierre Blamoutier: M6tastase d'une tumeur m~lanique de la choroide @voluant sous la ~orme d'un volumineux abe~s addominul. Drainage. Traitement radioth6rapique. Gu~rison apparente depuis quatre ans et demi. (Metastase einer Pigmentgeschwulst der Chorioide~ unter den Erscheinungen tines grol~en Bauch- abscesses. Drainage, Strahlenbehandlung. Klinische Iteilung seit 41/2 Jahren.) Mgm. Acad. Chit. 66, 803--806 (19~0).

Sonstige Fernwirkungen. Weber, F. Parkes: Erythroblastaemia and its value in the diagnosis of neoplastic

infiltration of bone-marrow. (Die Erythroblast~mie und ihre Bedeu~ung ftir die Dia- gnose yon Krebsmetastasen im Knochenmark.) (German Hosp., London.) Lancet 1940 I, 1077--1078.

Es werden zun~chst die verschiedenen Blutkrankheiten, bei denen es zu einer Ery- throblast~mie kommen kann, aufgez~hlt, um dann n~her auf die Frage der Erythro- blast~mie, bei bSsartigen Geschwiilsten einzugehen. Sie ist nur beschrieben bei Kno- chenmetastasen, es ist nicht klar, ob es sich dabei urn eine kompensatorische Hyper- trophic des noch nicht ergriffenen Marks handelt, oder ob die Krebszellen selbst durch ihre Nachbarschaft eine anregende Wirkung auf das Knochenmark ausi~ben. Die Wich- tigkeit der Erythroblast~mie fiir die Differentialdiagnose wird an einem Fall aufge- zeigt, wo fiber 2 Jahre nach einer Magenresektion eine gleichm~l]ige Verdichtung im Bereich des knSchernen Beekens festgestellt wurde bei ischiasartigen Schmerzen. Das RSntgenbild schien auf eine gutartige ,,Osteitis condensans ilii" hinzuweisen, da die Verdichtung fiir eine Krebsmetastase zu gleichm~l]ig erschien. Die Erythro- blast~imie fiihrte zur richtigen Diagnose, die sparer dutch die Sektion erh~rtet wurde.

Beyer (Berlin).~ Stiiger, Richard: Das Sternalpunktat bcim malignen Neoplasma. (II. Med. Univ.-

Klin., Wien.) Dtsch. mad. Wschr. 1941 II~ 1389--1392. Verf. untersuehte an 110 Kranken die morphologischen Ver~nderungen im Kno-

chenmark unter besonderer Beriicksichtigung der Tumorkranken. In 8 F~llen konnten eindeutig Tumorzellen nachgewisen werden, sic fiberwiegen dann zwischen 70--100%. In den iibrigen F~llen ist besonders auffallend die Vermehrung der Plasmazellen. Diese finden sieh jedoeh bei allen akuten und chronischen Infektionskrankheiten, bei Myelomen, plasmazellul~irer Leukemic und Lebereirrhosen. Die Plasmazellreaktion wird vom Verf. im Sinne einer allgemeinen Abwehrreaktion gedeutet. Merten.

Agostini, A.: Nota sul comportamento del mielogramma nella micosi fungoide. {Das Myelogramm bei Mycosis fungoides.) Atti Soc. it al. Derm. e Sifilogr. 3, 501 bis 506 (1940).

Untersuchung des Sternalpunktats in 2 F~llen yon Mycosis fungoides, bei einer 43j~hrigen Kranken nach langdauerndem Verlauf im tumorMen Endstadium und bei einem ~3 j~hrigen Mann nach 2 monatigem Bestehen mit rasehem Auftreten van Tumo- ten. Der Knochenmarksbefund war im wesentlichen in beiden F~llen gleich und die Schwankungen hielten sieh in normalen Grenzen. Das Verh~ltnis Granulocyten : Ery- throblasten war niedrig, etwa 2, ~ibereinstimmend mit dem an~mischen Zustand. In