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Diese/r Präsentation/ Bericht ist durch Mitarbeiter des Fachgebietes Kunststofftechnik der TU Ilmenau erstellt. Die Verwendung, Verteilung, Zitierung und Vervielfältigung – auch auszugsweise – zum Zwecke der Weitergabe an Dritte ist nur mit vorheriger schriftlicher Zustimmung der Autoren gestattet.
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Michael Koch, Dipl.-Ing. Matthias Düngen EUROPA Campus, Abschlussveranstaltung CCS Erfurt – 11. Nov. 2014
Methodik und Ergebnisse aus der Roadmap für die Thüringer Kunststoffindustrie
Von der Strategie zur Roadmap 11. Nov. 2014
Normatives Management langfristige Nachhaltigkeit des Unternehmens
Strategisches Management Perspektivischer Handlungsrahmen zur Erfüllung vorgegebener Zielsetzungen
Operatives Management Taktische Weichenstellungen mit kurzfristigem Charakter
Strategisches Management
Vorgaben
Umsetzung: Roadmap
Berücksichtigung von Trends in Unternehmen und Branchen durch gezielte Organisation und Planung von Aktivitäten
11. Nov. 2014 Bild 1
Zielsetzungen der Roadmap für die Kunststoffindustrie in Thüringen
11. Nov. 2014 Univ.-Prof.Dr.-Ing. M.Koch: Werkstofftag Bild 2
• Übergeordnete Trenderscheinungen und ihre Relevanz für die Kunststoffindustrie
• Identifikation technologischer Innovationsfelder für die Kunststoffindustrie
• Analyse der Wertschöpfungskette der Kunststoffindustrie und Identifikation von Veränderungen
• Strategische Positionierung der und Roadmap für die Thüringer Kunststoffindustrie
• Empfehlung eines Orientierungsrahmens für die F&E - und Förderlandschaft
Von der Strategie zur Roadmap 11. Nov. 2014
Innovation = Invention + Markterfolg
Geschäftsfeld- innovation
Produkt- innovation
Prozess- innovation
Absolute Markt-neuheit bzw. neue Grundfunktion (neuartig, noch nicht angeboten)
Neue, erweiterte oder angepasste Funktionalitäten oder Eigenschaften (vorhanden, wesent-lich verbessert)
Veränderungen im Prozess der Faktor-kombination im Unternehmen zur Leistungserstellung
Fokus: neue Technologien im Produktionsbereich (Fertigung, Montage, Verfahren, ggf. Abwicklungsprozesse)
Aufbau neuer Geschäftsfelder
Neuartige Ergänzung des Angebots in bestehenden Geschäftsfeldern
Neue oder erweiterte Geschäftsmodelle
Fokus: Produkte, Dienstleistungen und Verfahren
Innovation als strategischer Hebel
Bild 4 11. Nov. 2014
Von der Strategie zur Roadmap 11. Nov. 2014
1. Organisation und
Suchraumbestimmung
2. Datenbeschaffung und
Auswertung
3. Synthetisieren der
Roadmap
4. Auswertung der
Ergebnisse
• Teamfindung & Rollen
• Zielbestimmung
• Festlegung Betrachtungsraum
• Festlegung Betrachtungsobjekte
• Detaillierung des Betrachtungsraumes
• Recherche und Ordnung der Betrachtungsobjekte
• Trendanalyse und -auswertung
• Trendbewertung Top-down
• Technologie-Trend-abgleich Bottom-up
• Synthese aus Top-down und Bottom-up
• Aufbereitung der Ergebnisse
• Bestimmung Handlungsfelder
• Einordnung in strategische Randbedingungen
• Kommunikation und Umsetzung
Vorgehen bei der Erstellung einer Roadmap
11. Nov. 2014 Bild 5
Betrachtungsebenen im Top-Down und Bottom-Up Ansatz
11. Nov. 2014 Univ.-Prof.Dr.-Ing. M.Koch: Werkstofftag Bild 6
(Gesellschaftliche) Megatrends
Technologietrends
Kunststofftechnologische (Industrie-) Trends
Road- Map: a429 c530 a126 d247 b635
Top down
Bottom
Up
Einzeltechnologien/ Verfahrenstechnik/ Werkstoffe
Technologieorientiert • Reifegrad • Technisches Risiko • Wertschöpfung
Anwendungsorientiert • Anwendungsbreite • Wirtsch. Nachhaltigkeit • Marktpotential B
ranc
hen
Vera
rbei
tung
s-se
gmen
te
Schwerpunktbildung von Megatrends
11. Nov. 2014 Univ.-Prof.Dr.-Ing. M.Koch: Werkstofftag Bild 7
Umweltbewusstsein, Lebensbedingungen
Clusterung zu 5 „inhaltlichen“ MEGATrends
Proliferation von Machtpotenzialen (Waffen, Energie, Wissen)
Verschiebung politischer Machtkonstellationen
Energietechnologieoptionen
Verknappung natürlicher Ressourcen
Klimawandel und Umweltschutz
Mobilität
Zunahme von Personen- und Güterströmen
Beschleunigte Globalisierung
Demografischer Wandel Überbevölkerung, Urbanisierung, Überalterung
Polarisierung der Gesellschaft : Armut, Bildung, Arbeit, Gesundheit, Ernährung, Extremismus
Akzeleration wissenschaftlicher und technologischer Innovationen
Struktureller Gesellschaftswandel von der Industrie- über die Dienstleistungs- zur Wissensgesellschaft
Medien-, Kommunikations- und Informationsstrukturen
I II
III IV V
13 identifizierte MEGA Trends
Megatrends und Technologietrends
11. Nov. 2014 Bild 8
Beschleunigte Globalisierung
Demografischer Wandel
Klimawandel, Ressourcenverknappung und Umweltschutz
Verschiebung politischer Machtkonstellationen
Struktureller Gesellschaftswandel
Medizin/ Gesundheit
Biotechnologie
Produktions-/ Prozess- technik
Nano- technologie
Infomations./ Komm.-technologien
Material- technik
Innovatives/ ökologisches
Bauen
Intergration/
Miniaturisierung/ SmartX
Nachhaltigkeit/
0Recycling
Mobilität/ Logistik/
Verkehr
Energie/ Ressourcen 11 Trends
Kunststoff-Industrie
? Wertschöpfungsketten
Innovationsfelder
Quellen: Prognos, Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT), Bosch, Gottlieb Duttweiler Institute (GDI), ETH, BMBF, VDI Siemens
Bewertungsdimensionen
11. Nov. 2014 Univ.-Prof.Dr.-Ing. M.Koch: Werkstofftag Bild 9
Innerhalb einer Trendebene Wechselwirkungen zwischen Trendebenen
Glo
bali-
sier
ung
Klim
awan
del
Vers
chie
bung
M
acht
-po
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Dem
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W
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Stru
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l
Wic
htun
g
Globalisie-rung -1 1 1 1 1,2
Klimawandel -1 1 0 1 1 Verschiebung
Macht-potentiale
1 1 1 0 1,4
Demograf. Wandel 1 0 1 1 1,4
Struktureller Wandel 1 1 0 1 1,4
Wic
htun
g 0,4 Globalisierung
Allgemein Forschung Industrie Bewertung der Wechselwirkung
1,6
Med
izin/
Ge
sund
-he
it
Naturkatastrophen Anwendungs-forschung
Neue Märkte Maturity 1 3,3 Risk 1
Impact 3
1,9
Mat
eria
l-te
chni
k
° Polymere werden als möglicherweise
Umweltproblematisch angesehen (7)
° Nachbildung natürlicher Systeme (7)
° 30/30/30 Formel der EU fördert GreenTec (5)
Präferenz versorgungssichere
Werkstoffe (5) Maturity 2
3,7 Risk 1
Impact 3
1,3
Inno
vativ
es B
auen
° Zunahme der CO3-Emissionen gefährdet
Weltklima (2) ° 30/30/30 Formel der EU
fördert GreenTec (5)
Neue Märkte Maturity 2
3,7 Risk 1
Impact 3
Grundgewichtung einzelner Trends
Ableitung von Wirkpfaden über die verschiedenen Trendebenen, Ermittlung der dominierenden Verknüpfungen
Risiko
wirtschaftliche Nachhaltigkeit
Reifegrad
Priorisierung allgemeiner Technologietrends auf der Grundlage der Megatrends
11. Nov. 2014 Univ.-Prof.Dr.-Ing. M.Koch: Werkstofftag Bild 10
15
12
14
12
14
14
11
11
10
4
2
10
Medizintechnik
Materialtechnik
Produktions- und Prozesstechnik
10 14
Maturity
11
15 8
11 10
10 9
11 11
7 15
10 9
9 8
2 3
38
33
29
35
36
33
33
35
35
TIME Technologien
Grundversorgung
Mobilität, Logistik, Verkehr
Nachhaltigkeit & Recycling
Biotechnologie
Innovatives, ökolgisches Bauen
Funktionalisierung & SMART X
Nanotechnologien
21
7
Risk
12 11
Impact
Schwerpunkte für die wirtschaftliche Nachhaltigkeit: Medizintechnik Produktions- und Prozesstechnik Grundversorgung Mobilität, Logistik, Verkehr
Datenerhebung Kunststoffindustrie
11. Nov. 2014 Univ.-Prof.Dr.-Ing. M.Koch: Werkstofftag Bild 11
300 bewertete Technologien
Bewertung 2 (ca.100 KI-Unternehmen
entlang der WSK)
Bewertung 1 (Forschungsperspektive)
Sammlung (ca.1000 Technologien) • 33 Tagungen/ Konferenzen
• Unternehmensbefragung • 8 Workshops mit regionalen KMU • Fachliteratur über 15 Monate • Screening der bundesweiten
Forschungslandschaft • 14 Studien
Einbeziehung möglichst vieler Teilnehmer der Wertschöpfungskette
11. Nov. 2014 Univ.-Prof.Dr.-Ing. M.Koch: Werkstofftag Bild 12
Verarbeitungstechnik & Maschinen
Werkstofftechnik Anwendung & Gestaltung
Kunststoffindustrie
Rohstoffhersteller
Maschinen- und Werkzeugbauer
Kunststoffverarbeiter mit verschiedenen Verarbeitungsverfahren
Integratoren bis zu unterschiedlichster Veredelungsstufe
Anwender in vielfältigen Branchen
Technologielieferanten
Compoundierung
Identifikation kunststofftechnischer Innovationsfelder als Grundlage für eine Innovationsstrategie
11. Nov. 2014 Univ.-Prof.Dr.-Ing. M.Koch: Werkstofftag Bild 13
Rel
evan
z au
s Al
lg.T
T un
d M
egat
rend
s
Perspektive Kunststoffindustrie
Verfeinerung etablierter Prozesse
Intelligente Fabrik
Vernetzende Kunststoffe
Hybridtechnik
n-K Technologien
QS & Simulation
Lifecycle & Recycling
Grenz- & Oberflächen
Polymerengineering
Funktionsintegration
Prozessintegration
Energieeffizienz
Leichtbau
Biobasierte Kunststoffe
FVK
Die übergeordneten Trends zeigen deutliche Entwicklungspotenziale für: Grenz- und Oberflächentechnik Prozessintegration Hybridtechnik Mehrkomponententechnologie Vernetzende Kunststoffe
Die folgenden KTTs sind gemäß ihrer Verstärkung aus übergeordneten Trends mit hoher Bedeutung richtig eingeordnet: Faserverbundkunststoffverarbeitung Funktionsintegration Qualitätssicherung & Simulation Polymerengineering Leichtbau
Wachstumsmöglichkeiten ergeben sich für: Biobasierte Kunststoffe Intelligente Fabrikbetriebe Energieeffizienz Verfeinerung etablierter Prozesse Lifecycle & Recycling
Größe indiziert Aktivität
Faserverbunde II
11. Nov. 2014 Bild 14
Lebenszyklus
Reifegrad
Forschung Entstehung Entwicklung Reife
BMC-Prozess
Automatisiertes Ablegen flächiger, nasser Gelege (DP)
Nassw
ickeln
Pultrusion Schleuder- und Wickelverfahren
SMC-Prozess
Vakuuminjektionsverfahren
Sprühen von Faserverbunden H
interschäumen m
it PU
R-Langglasfaser-gem
ischen
Ofenaushärtung
Großseriengeeignete Faserverbundtechnologien (P
UR
)
Automatisiertes thermoplastisches Ablegen
Innendruck expandierte Faserverbunde Integrierte Umformung von FVK-Sheets im Spritzgießprozess
RTM und Varianten Temperatursteuerung von geschlossenen Duroplastwerkzeugen
Automatisierung von FVK-Prozessen
Werkzeugfallende Teile
3D-F
aser
gele
ge, d
irekt
kons
olid
iert
Ther
mop
last
isch
es R
TM
Gezielte Fasereinbringungsverfahren (Extrusion) Aus
härtu
ng in
beh
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aren
For
men
Prozessketten integrierter Verarbeitungsprozesse für FVK
Dimensionierung der technologischen Handlungsfelder für Thüringen in Abgleich mit regionalen Kompetenzen
11. Nov. 2014 Univ.-Prof.Dr.-Ing. M.Koch: Werkstofftag Bild 15
• Überschaubare industrielle Basis aber mit höchsten Potenzialen • Aufbau einer auf vorhandenen Stärken aufbauenden Infrastruktur • Bündelung von Kompetenzen aus unterschiedlichen Anwendungsfeldern • Potenziale in angrenzenden Feldern sowie Integrationstechniken
Faserverstärkte Verbunde & Kunststoffleichtbau (&
Vernetzende Kunststoffe)
• Förderung interdisziplinärer Kompetenzentwicklung • Steigerung der Wertschöpfungstiefe für KMUs • Hohes Margenpotential bei überschaubaren Investitionen
Prozess- & Funktionsintegration
• Steigerung der Wertschöpfungstiefe bei Steigerung der Eigenkompetenzen • Plattform für Prozess- und Funktionsintegration • Hohes Margenpotenzial mit Alleinstellungen in einem schnell wachsenden Sektor
Hybridtechnik & n-K Technologie
• Schnelle Umsetzung mit Breitenwirkung möglich • Kann alle Unternehmen betreffen und erreichen • Anpassung an sich schnell verändernde Marktrandbedingungen • Mittelfristige Kostenvorteile
Energieeffizienz in der Kunststoffverarbeitung &
Intelligente Fabrik
• Hohe Kompetenz an den historisch gewachsenen Forschungseinrichtungen • Alleinstellungsmerkmale mit Breitenwirkung über Thüringen hinaus • Wachstumspartizipation bei der Proliferation von Kunststoffanwendungen
Querschnittstechnologien: Polymerengineering &
QS/ Simulation
Thüringer Kunststoffindustrie im Branchenvergleich
11. Nov. 2014 Univ.-Prof.Dr.-Ing. M.Koch: Werkstofftag Bild 16
Quelle: Auswertung Reuters
Wachstum
LWS 6.3%
Medtec 4.9%
Consumer 1.9%
EETOP 2.2%
Verpackung 7.6%
Mobilität 6.8%
Bau&Möbel 7.1%
Branche gesamt 4.7%
Volatilität
gering niedrig mittel hoch
Ø
BRD Reifegrad
Thüringen
5%
22%
Mobilität
22%
Bau & Möbel
35%
Medtec Consumer
7% EETOP
9%
Verpackung
Reifegrad Branchenaufteilung
Wachstumsfelder für Thüringen
Empfohlene Branchenpriorisierung für Thüringen
11. Nov. 2014 Univ.-Prof.Dr.-Ing. M.Koch: Werkstofftag Bild 17
Attraktivität = Wachstum * Volatilität * Entwicklungspotential Rel. Wettbewerbssituation = Branchenanteil Thür. / Branchenanteil BRD * relativer Reifegrad Blasengröße ~ Größe der jeweiligen Branche
beobachten halten pflegen stärken
Attraktivität
Relative Wettbewerbs- situation der Unternehmen Thüringens
LWS Consumer MedTec
EETOP
Bau & Möbel Verpackung
Mobilität
Hochinteressant
Durchschnittlich
Unterdurchschnittlich
Branchencharakterisierung
Handlungsemfpehlung
11. Nov. 2014 Bild 23
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ! Wir danken dem TMBWK für die finanzielle Unterstützung
zur Durchführung der Studie!
Univ.-Prof.Dr.-Ing. M.Koch: Werkstofftag