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Michael Kaufmann & Stefan Piendl Das Wunder von Caracas

Michael Kaufmann & Stefan Piendl Das Wunder von Caracas · 2019-06-02 · Gustavo Dudamel, der direkt neben José Antonio Abreu steht, ist der internationale Shootingstar der jungen

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Michael Kaufmann & Stefan PiendlDas Wunder von Caracas

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MICHAEL KAUFMANN& STEFAN PIENDL

DAS WUNDERVON CARACAS

Wie José Antonio Abreu undEl Sistema die Welt begeistern

I R I S I A N A

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Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-0100Das für dieses Buch verwendeteFSC®-zertifizierte Papier Munken Premiumliefert Arctic Paper Munkedals AB, Schweden.

© 2011 Irisiana Verlag, in derVerlagsgruppe Random House GmbH München

Bildnachweis:Andreas Knapp /Wiener Konzerthaus: 8 u. re. ; Andreas KnappKulturservice, Berlin: 2 o. und Mitte, 6 Mitte; Beethovenfest Bonn/Danetzky&Weidner: 8 o.; Frank di Polo, Venezuela: 1 o. li.; SandraBracho/Fundamusical Bolivar: 8 u. li.; Peter Dammann/Agentur Focus:U1; picture-alliance, Frankfurt: 1 o. re. (Fotoreport); Rainer Maillard,Berlin: 3 Mitte (2), 4 Mitte re.; Reuters, Frankfurt: 1 u. (Carlos GarciaRawlins), 2 u. (Jorge Silva); SIPA PRESS: U4; Stefan Piendl: 3 o. und u.,4 o. und Mitte li. und u., 5 (3), 6 o. und u., 7 (3)

Umschlaggestaltung und -konzeption:Geviert – Büro für Kommunikationsdesign, MünchenBeratung: Stefan LindeSatz: Uhl+Massopust, AalenDruck und Bindung: GGP Media GmbH, PößneckPrinted in GermanyISBN: 978-3-424-15079-7

817 2635 4453 6271

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Inhaltsverzeichnis

Geleitwort von Daniel Barenboim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Prolog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Hineingeboren in die Kühle der Anden . . . . . . . . . . . . . . 16

Vamos Caracas! – Die Hauptstadt ruft . . . . . . . . . . . . . . . 26

Die Stunde null . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

Aus der Tiefgarage nach Mexiko-Stadt . . . . . . . . . . . . . . . 55

Simón Bolívar wird Patroneiner Volks-Musikbewegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

Eine venezolanische Instrumentenmanufaktur? –Claro que sí! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82

Die fantastischen Vier –Hoffnungsträger des El Sistema . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

Mata, Metha und Chávez –Die ersten Maestri kommen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101

Ein Junge aus Barquisimeto – Gustavo Dudamel . . . . . . 110

Das Wunder erreicht Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122

Die Paten aus Berlin – Abbado, Rattle unddie Berliner Philharmoniker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134

El Catire und das Venezuelan Brass Ensemble . . . . . . . . . 147

Ein Traum wird wahr –Der internationale Durchbruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163

New Yorks neue HARMONY . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175

Wishes big enough to change the world –El Sistema USA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193

Es ist nicht wichtig, wie du spielst,sondern was du gibst! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202

El Centro de Acción Social por la Música . . . . . . . . . . . . . 215

Aufbruch und kein Ende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224

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Epilog –Ein persönliches Resümee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235

Danksagungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243

Personenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247

Diskografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252

Veröffentlichungen der Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256

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Die Kunst ist die Tochter der Freiheit.Friedrich Schiller

Ursprünglich wurde Musik von einer Minderheitfür eine Minderheit gemacht. Dann wurde es zurKunst einer Minderheit für die Mehrheit, und jetztstehen wir am Anfang eines neuen Zeitalters,in dem Musik das Vorhaben einer Mehrheit für dieMehrheit ist.

José Antonio Abreu

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Geleitwort vonDaniel Barenboim

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie mir 1999 dasSimón Bolívar Youth Orchestra mit dem damals gerade 18-jäh-rigen Gustavo Dudamel Wagners Rienzi-Ouvertüre und denletzten Satz der 4. Sinfonie von Tschaikowski vorspielte. Ichwar einfach sprachlos über das, was ich hörte, und darüber,was mir José Antonio Abreu über seine Arbeit in Venezuelaerzählte. Seither bin ich ein großer Verehrer des Projekts undschätze Abreu wie nur wenige Menschen auf der Erde.

Bei der Arbeit von El Sistema wird deutlich, was Musik wirk-lich bewirken kann. Es ist erstaunlich, was in Venezuela aufdem sozialen Gebiet durch das gemeinsame Musizieren in derEntwicklung von vielen hunderttausend Kindern möglich ist.Dies ist allein der Inspiration von Abreu zu verdanken, derein beeindruckendes, unkonventionelles Projekt zur Soziali-sierung ganzer Generationen von insbesondere minderprivile-gierten Kindern geschaffen hat.

Es freut mich, dass die beeindruckende Geschichte von JoséAntonio Abreu und seiner mehr als 35 Jahre währenden Arbeitnun in einem Buch gewürdigt und beschrieben wird.

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Prolog

Der letzte Ton in der Aula Magna der Universidad Central deVenezuela ist noch nicht vollständig verklungen, als der to-sende Beifall der Zuhörer einsetzt. José Antonio Abreu erhebtsich als einer der ersten von seinem Sitz. Der zierliche, ältereMann steht applaudierend in der ersten Reihe und es hat fastden Anschein, als sei er der Anführer eines vor heller Begeis-terung frenetisch jubelnden Publikums, das in den vorange-gangenen zwei Stunden seinen Ohren nicht trauen wollte undkaum glauben konnte, was hier geschehen war.Jedem einzelnen Musiker scheint José Antonio Abreu persön-lich seinen Beifall auf die Bühne hinaufzuklatschen, scheint erseinen Respekt, aber auch seinen Stolz über diesen unvergess-lichen Abend zum Ausdruck bringen zu wollen. Und natürlichgilt sein Applaus auch Simon Rattle, der soeben eine mehr alsbeeindruckende Aufführung der 1. Sinfonie von Gustav Mah-ler dirigiert hatte.Wieder und wieder muss der Dirigent hinaus auf die von Kin-dern völlig überfüllte Bühne, muss sich einen Weg zwischenden vielen Musikern hindurch zu seinem Pult bahnen, um sichbeglückt mitten in dieses außergewöhnliche Orchester zu stel-len. Immer ausgelassener wird die Stimmung auf der Bühne,während die 2.500 jubelnden Konzertbesucher anhaltend laut-starken, von Bravorufen begleiteten Beifall spenden.»Was hier passiert, ist ein Wunder!«, hatte Sir Simon schon vordiesem Konzert auf einer Pressekonferenz in Caracas in die Mi-krofone der zahlreichen Journalisten gesagt, und anders als mitdem Wort Wunder kann man das gerade Erlebte auch kaum be-schreiben. Denn der berühmte Dirigent sprach nicht über einGastspiel seiner Berliner Philharmoniker, sondern von der Sin-fónica Nacional Infantil de Venezuela, dem Nationalen Kin-

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derorchester Venezuelas mit 378 Kindern und Jugendlichen imAlter von gerade einmal sechs bis zwölf Jahren. Mit diesemnationalen Kinder-Sinfonieorchester Venezuelas hat er soebenMahlers Sinfonie ebenso hinreißend wie bewegend zur Auf-führung gebracht, nachdem im ersten Teil des Konzerts Werkevon George Gershwin, Gabriel Fauré und Alberto Ginas-tera auf dem Programm standen. Insbesondere die im Saal an-wesenden Gäste aus Europa werden auch lange nach diesemKonzert am 4. Juli 2010 nur schwer in Worte fassen können,was sie gerade erlebt haben.Unmittelbar nach dem Konzert herrscht in der für einen sol-chen Anlass viel zu kleinen Künstlergarderobe von SimonRattle ein fröhliches Gedränge, ein Stelldichein von Gästen ausaller Welt. Yasuhisa Toyota, der legendäre Akustiker aus Japan,ist ebenso unter den Anwesenden wie das hochkarätige Solis-tenensemble für eine Produktion von Bizets Carmen, die we-nige Tage später im Teatro Teresa Carreño in Caracas der Öf-fentlichkeit vorgestellt wird. Auch Simon Rattles Ehefrau, dieberühmte Mezzosopranistin Magdalena Kožená, die hier in ei-nigen Tagen ihr Rollendebüt als Carmen geben wird, befindetsich in der Runde.Gustavo Dudamel, der direkt neben José Antonio Abreusteht, ist der internationale Shootingstar der jungen Dirigen-tengeneration. Noch vor wenigen Jahren spielte er selbst ineinem der Kinder- und Jugendorchester doch durch die För-derung Abreus bot sich ihm eine internationale Karriere.Auch er hat es sich nicht nehmen lassen, dieses mitreißendeKonzert zu besuchen, und erklärt nun mit leuchtenden Au-gen den immer noch staunenden Gästen, wie es möglich ist,dass ganze Hundertschaften halbwüchsiger Musiker auf der-art eindrucksvollem Niveau große Werke der Klassik spielen:Es gebe eben nicht nur das weltweit gefeierte Simón BolívarYouth Orchestra, mit dem er so gern auf Tournee gehe, son-

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Prolog

dern in Venezuela mehr als 300.000 Kinder und Jugendliche,die in den Musikschulen – den Núcleos – im Orchester- undEnsemblespiel unterrichtet würden. Wenn man daraus dieBesten auswählen könne, dann seien eben auch solche Kon-zerte wie das gerade erlebte möglich. Die Idee und die aus-dauernde Arbeit von José Antonio Abreu, aus Venezuela einLand zu machen, das sich aus der Musik und durch die Musikverändere, führten schlicht dazu, dass schon in diesem jungenAlter hervorragende Musiker für die nationalen Auswahlor-chester zur Verfügung stünden.Doch Dudamel belässt es nicht bei der Eloge auf die wohl-klingenden Orchester, sondern er stellt den im Ausland oft sowenig beachteten sozialen Aspekt der Arbeit Abreus in denVordergrund. Er macht deutlich, dass Abreu mit der FESNO-

JIV – der Fundación del Estado para el Sistema Nacional deOrquesta Juveniles e Infantiles de Venezuela, der NationalenStiftung der Kinder- und Jugendorchester Venezuelas – dieGrundlage dafür geschaffen habe, dass in den mehr als 200 Mu-sikschulen des Landes Kinder und Jugendliche überhaupt erstdie Chance erhielten, sich in einer Gemeinschaft eine bessereZukunft zu erarbeiten. Das Besondere, das weltweit Einzig-artige in Abreus System der Musikschulen, diesem El Sistema,sei es, dass die Klassische Musik nichts Elitäres, sondern etwasvöllig Selbstverständliches sei.

José Antonio Abreu hört all dies mit stiller Freude und hatfür jeden der Gäste in Simon Rattles Dirigentenzimmer einfreundliches Wort übrig. In Gedanken ist der Maestro – wieihn Mitarbeiter, Musiker und lange Wegbegleiter nennen – je-doch längst bei der Überlegung, mit welcher Strategie er ambesten in den nächsten Tagen die Gespräche über die weitereFinanzierung von El Sistema mit Regierungsvertretern führenkönnte. Weitere Musikschulen sollen eröffnet und die beste-

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henden Núcleos weiter ausgebaut werden, die Zahl der benö-tigten Lehrer steigt ebenso wie sich auch der Bedarf an neuenInstrumenten von Jahr zu Jahr erhöht.Wie stark die Arbeit der nationalen Stiftung der Kinder- undJugendorchester Venezuelas in die Gesellschaft des lateiname-rikanischen Landes eingreift, wie maßgeblich sie die Zukunfts-fähigkeit Venezuelas verändert, ist an einem Sommerabend wiediesem allgegenwärtig: Viele der fast 400 musizierenden Kin-der kommen aus den schwierigsten sozialen Verhältnissen. Inihren Stadtteilen, den Barrios, gehören Arbeitslosigkeit undDrogen, Gewalt und Verbrechen zum Alltag, und nicht seltenbietet nur die geschützte Welt der Núcleos die Sicherheit, denTag unbeschadet zu überstehen. Das gemeinsame Musizierenübernimmt eine Schlüsselfunktion im Überlebenskampf undöffnet die Perspektive einer grundsätzlich besseren Lebens-entwicklung. Menschen zu treffen, die als Lehrer und Lebens-begleiter die eigene Entwicklung fördern und fordern, die ver-trauen und beschützen, stärken bei den Kindern die aus demgemeinsamen Musizieren sich eröffnenden Kräfte.Seit mehr als 35 Jahren sorgt Abreu dafür, dass immer mehrKinder eine Chance bei El Sistema erhalten und dafür, dass dieimmer größer werdende Organisation in sich auch stabil bleibt.Was 1975 mit elf jungen Musikern in einer Tiefgarage begann,ist nicht nur für die Musikwelt eine überaus beeindruckendeErfolgsgeschichte geworden: Es ist die Geschichte eines Man-nes, der aus der Liebe zur Musik, aus sozialer Verantwortungund aus dem Bekenntnis, die gesellschaftlichen Grundlagenseines Landes nachhaltig verbessern zu wollen, bislang zweiMillionen Kindern die Chance auf eine angemessene Entwick-lung und ein würdiges Leben eröffnete, indem er sie in die Ge-meinschaft seiner jungen Orchester und Chöre aufnimmt, dortausbilden und zusammen musizieren lässt.

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Prolog

Das Wunder von Caracas verändert schon längst nicht mehrnur Venezuela. Der Visionär und Musiker, der Ökonom undPolitiker, der Erzieher und Idealist José Antonio Abreu verän-dert mit El Sistema die Welt.

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Hineingeboren in die Kühleder Anden

1937. Es ist eine von Wechsel geprägte Zeit in Venezuela.Das Land zwischen dem Meer und den Bergen wird seitzwei Jahren von einem neuen Präsidenten gelenkt – nach derüber 27 Jahre dauernden Präsidentschaft des Generals JuanVicente Gómez. Der neue Präsident Eleazar López Cont-reras ist ebenfalls General und selbstverständlich durch eineEntscheidung der Militärs an die Macht gekommen. Cont-reras übernimmt ein schuldenfreies Venezuela, das durch dieseit 1917 bestehende Erdölförderung zu einem der reichs-ten Länder Südamerikas aufgestiegen ist. Die wirtschaftlicheEntwicklung eröffnet dem neuen Präsidenten Spielräume,auch für Veränderungen im politischen Bereich. Und so be-ginnt mit Eleazar López Contreras erstmals ein Präsidentin Venezuela damit, demokratische Strukturen einzuführen,um seinem Land einen Entwicklungsprozess jenseits militä-rischer Macht zu eröffnen. Er verkündet das Inkrafttreten ei-ner neuen Verfassung und wagt einen radikalen Schnitt: DieAmtszeiten der Präsidenten werden so begrenzt, dass eine di-rekte Wiederwahl ausgeschlossen ist, ein modernes Arbeits-recht wird vorangebracht, Bundesstaaten werden geschaffenund Stadtverwaltungen entwickelt. In einem Dreijahresplanentstehen ein Landwirtschafts- und ein Kommunikationsmi-nisterium; das Nationale Pädagogische Institut, das Natio-nale Arbeitsbüro und ein venezolanischer Kinderrat werdenebenso gegründet wie 1940 schließlich die Nationalbank desLandes.Als Contreras 1941 seine Präsidentschaft ganz in dem Sinnbeendet, wie er sich dies in einer demokratischen Ordnungvorstellt – also zum Ende der vorgesehenen Amtszeit –, ist

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Hineingeboren in die Kühle der Anden

mit der sozialdemokratischen Acción Democrática zudem dieerste venezolanische Partei entstanden.

Inmitten dieser Zeit des Aufbruchs wird am 7. Mai 1937 JoséAntonio Abreu geboren. José ist das erste Kind von Ailie An-selmi de Abreu, geborene Garbatti, und Melpómene Abreu,die sich in Valera niedergelassen haben. Die Stadt, die den po-etischen Beinamen »Tor zu den Anden« trägt, ist Teil der gro-ßen Bergregion mit ihrer üppigen Vegetation, die sich von die-sem nördlichen Ausläufer in Richtung Süden, in RichtungKolumbien, zieht. Zwischen den Flüssen Mombay und Mota-tán gelegen, stellt die Stadt das kommerzielle Zentrum des jun-gen Bundesstaates Trujillo dar. Die Landwirtschaft, die vomKakao-, Kaffee-, Früchte- und Kornanbau geprägt ist, gibtden Menschen Arbeit und trägt zur Sicherung der Nahrungs-versorgung ganz Venezuelas bei: Fast ein Viertel der gesam-ten Weizenproduktion des Landes kommt aus der Region umValera.Für Melpómene und seine Frau Ailie mag noch ein andererGrund für die Wahl des Wohnortes gesprochen haben: Ailie istdie Tochter italienischer Auswanderer, und Valera war für Mit-glieder italienischer, portugiesischer, spanischer und kolumbia-nischer Gemeinschaften zur neuen Heimat geworden.Auch zum Haus seiner Großeltern in Monte Caramelo ist esfür den kleinen José Antonio nicht weit. José Antonio Abreubeschreibt den Wohnort seiner Großmutter Duilia Garbetti,den Geburtsort seiner Mutter, liebevoll als den Ort seiner Vor-fahren und verbindet mit ihm die schönsten Erinnerungen. Er-innerungen, die auch heute noch durchscheinen, wenn er überseinen Weg zur Musik, über die Bedeutung kultureller Identi-tät und die innige Beziehung zu seinem Land spricht.Duilia Garbetti und ihr Mann Antonio Anselmi Berti sind1897 mit elf Gleichgesinnten von der italienischen Insel Elba

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Richtung Venezuela aufgebrochen und begründeten in MonteCaramelo die erste italienische Kolonie. So groß die wirt-schaftliche Not vor der Abreise auch gewesen sein mag, An-tonio Anselmi Berti und seine Wegbegleiter nehmen 46 Blas-instrumente mit auf ihr Segelschiff und tragen die Musik ihresHeimatlandes Italien mit in ihre neue Heimat. Abreus Groß-vater, von allen liebevoll Don Tonino genannt, scheint der An-führer der kleinen Gruppe zu sein, und nicht nur im musikali-schen Zusammenspiel ist er ihr Dirigent. So bodenständig dietägliche Arbeit der italienischen Neuankömmlinge in Landwirt-schaft und Viehzucht auch sein mag, das gesellschaftliche Lebenist geprägt von Musik, Theater und Oper. Die Werke Rossinisund Verdis, die Klänge Italiens wehen seit der Ankunft von DonTonino über den Monte Caramelo. Gleich welche religiöse Ze-remonie oder welche weltliche Feier zu begleiten ist, die BandaFilharmónica de Monte Caramelo ist zur Stelle.Auch Großmutter Duilia ist an den schönen Künsten inter-essiert und vor dem Abschied aus Europa beständiger Gastder Oper von Livorno, die sie von Elba aus leicht erreichenkonnte. So ist es kein Wunder, dass sie das Erbe des Eheman-nes, der seinen Enkel nicht mehr kennenlernt, an den klei-nen José Antonio weitergibt: Der muss – die junge Familie istmittlerweile von Valera in die 250 Kilometer entfernte Lan-deshaupt Barquisimeto umgezogen – als 6-Jähriger für längereZeit zu Oma Duilia umziehen, da sein Bruder an Keuchhustenerkrankte, und findet im Haus der Großeltern ein Paradies vor.Dort finden sich Büsten von Dante, Petrarca, Boccaccio undvielen weiteren Vertretern der schönen Künste. Dazu ist dieMusikbibliothek von Duilia Garbetti, in der sich neben Bü-chern auch die Noten der großen italienischen Opern finden,ein wahrer Schatz für den neugierigen José. Angespornt vonihrem Enkel wird die geliebte Oma zur lebendigen Musikbox;Sie singt für ihn Verdis, Puccinis und Mascagnis Opernklassi-

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ker im italienischen Original und übersetzt anschließend dieInhalte ins Spanische, sodass auch der Junge verstehen kann,welche menschlichen Verstrickungen in den Dramen schlum-mern.Auch im Umfeld der Großmutter finden sich Menschen, dieden kleinen José prägen. Tante Alide zum Beispiel, die Direk-torin der Schule von Monte Caramelo. Sie ergänzt Josés Aus-bildungsprogramm durch Unterweisungen in der Liebe zumeigenen Land. Ob das Rezitieren von Gedichten, Gesang oderTheater – es werden große Anstrengungen unternommen, dieKinder möglichst umfassend zu bilden. Die Ausprägung einereigenen Arithmetik zwischen rationalem Wissen und künstle-rischer und kreativer Sensibilität ist bei Abreu wohl in dieserZeit angelegt worden.Nach einem Jahr geht die lehrreiche, faszinierende und glück-liche Zeit bei der Großmutter zu Ende, José Antonio Abreukehrt zu seiner Familie nach Barquisimeto zurück. In sichträgt er den unstillbaren Wunsch, das gerade Begonnene fort-zusetzen; die Wissbegier für Musik und Literatur, die Liebezu künstlerischer Beschäftigung muss weitergehen. Mutterund Vater, selbst der Musik nicht fern, fördern fortan auch dasSelbstverständnis, klassische Musik und die Volksmusik La-teinamerikas nebeneinander wahrzunehmen und zu pflegen.Das Klavierspielen und Singen der Mutter Ailie, aber auch derVater Melpómene, der zugleich Gitarre und das in Südame-rika beheimatete, einer Gitarre ähnelnde Cuadro mit vier Sai-ten spielt, prägen den häuslichen Umgang mit der Musik. Diebeiden vermitteln ihren sechs Kindern, dass es im Leben nebenanderen Qualifikationen auch auf einen guten, aufrichtigenUmgang miteinander ankommt, dass man andere teilhaben las-sen soll an dem, was man selbst empfangen und erarbeitet hat.Diese in eine herzliche Gastfreundschaft mündende Überzeu-gung eröffnet auch immer wieder die Möglichkeit, mit Men-

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Das Wunder von Caracas

schen in Kontakt zu sein, die die Liebe zur Musik teilen: BeiAilie und Melpómene befindet sich weit und breit das einzigeKlavier, regelmäßig öffnen sie ihr Haus für eine große Scharvon Musikinteressierten.Als José Antonio Abreu neun Jahre alt ist, beginnt das, was erselbst als einen fliegenden Start in seine musikalische Karrierebezeichnet: Er bekommt die ersten Klavierstunden bei Dora-lisa Giménez de Medina, einer Klavierlehrerin, die ihn inspi-riert und die Spielfreude in gleicher Weise vorlebt wie sie auchdas beständige Üben und Arbeiten am Instrument auferlegt.Die Zahl ihrer Schüler ist groß und sie hat Erfolg, gesteht siedoch bei allem Anspruch jedem Kind die ihm eigene Entwick-lungsgeschwindigkeit zu. Niemand ist unmusikalisch, jederkann ein Instrument erlernen – es gibt keine Disqualifikationdurch Unbegabtheit, sehr wohl aber ein Fördern und Fordernin unterschiedlicher Ausprägung. Eine substanzielle Grund-erfahrung, die später im Leben José Antonio Abreus einegroße Rolle spielen wird. Und eine weitere Erfahrung kann erbei Doralisa de Medina machen: Das Klavier ist kein isolier-tes, allein auftretendes Instrument, ein Pianist kein Einzelgän-ger, sondern er kann sich integrieren in die Arbeit von Chören,kann Teil von Theateraufführungen werden, kann sich einbrin-gen in eine gemeinschaftliche Mitwirkung an jeder Art künst-lerischer Betätigung.

Leonor Giménez de Mendoza, die Nichte der Klavierlehrerinund spätere Präsidentin der Fondación Empresas Polar – derStiftung des größten Nahrungsmittel- und Braukonzern Ve-nezuelas und damit der wichtigsten Förderin von Abreus Or-chesterbewegung – beschreibt die Klavierstunden von JoséAntonio als eindrucksvolle und unvergessliche Begegnungenmit einem begeisterten und hochbegabten Jungen. Auf derStuhlkante sitzend, so berichtet sie, habe Abreu mit den ange-

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strengt ausgestreckten Beinen versucht die Pedale zu erreichenund die kleinen Hände zum Spiel von Oktaven gespreizt. Un-übersehbar seien Wille und Talent gewesen und schon in die-ser frühen Phase habe sich gezeigt, welche Musikalität, welcheEnergie und welcher Wille in diesem Menschen wohne.

Aber nicht nur der junge José Antonio Abreu entwickelt sichweiter, nach wie vor ist auch sein Heimatland in Bewegung.Inzwischen – wir schreiben mittlerweile das Jahr 1945 – istdie 22. Verfassung Venezuelas seit der von Simón Bolívar er-rungenen Unabhängigkeit des Jahres 1831 in Kraft. In einemnur schwer zu durchschauenden Spiel der Gewalten bleibtdas Militär des lateinamerikanischen Landes der eigentlicheHerrscher, und wer nicht nach dessen Vorstellung agiert, kannkaum darauf hoffen, im Amt zu bleiben. So kommt es im Ok-tober 1945 – diesmal allerdings bereits mit der Unterstützungder Opposition – zu einem Putsch gegen die Regierung desPräsidenten Isaias Medina Angarita.Als Präsident Venezuelas folgt ihm Rómulo Betancourt nach,einer der Mitbegründer der sozialdemokratischen Acción De-mocrática. Sein Wirken gestaltet sich erfolgreicher als das sei-nes Vorgängers und so kommt es tatsächlich am 14. Dezem-ber 1947 erstmals zu freien Wahlen: Der Schriftsteller RómuloGallegos wird zum ersten direkt vom Volk gewählten Präsi-denten Venezuelas. Als er im Februar 1948 sein Amt antritt,bleiben ihm bis zur Entmachtung durch eine Militärjunta je-doch gerade einmal zehn Monate – allzu viel Zeit habe er aufdas Schreiben seiner Romane verwandt, zu wenig Energie aufdie Staatsgeschäfte gelenkt ist der Vorwurf, der ihn um seinAmt bringt. Die Militärs jedenfalls ziehen so die Macht wiederan sich, versprechen sogleich die nächsten freien Wahlen für1952 – doch es soll noch bis 1958 dauern, ehe die Demokratietatsächlich Einzug in das Land hält.

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Das Wunder von Caracas

Außerhalb der Kapitale und der unmittelbaren Politik voll-zieht sich die Wandlung Venezuelas weniger dramatisch. Be-deutender sind in Barquisimeto die Entwicklungen, die derStadt durch eine prosperierende Wirtschaft erwachsen.Barquisimeto, das sich im Jahr 2010 selbst als die musikali-sche Hauptstadt Venezuelas bezeichnet und deren Internet-portal ein Foto des begnadeten, dort geborenen Gustavo Du-damel ziert, hat in dem permanenten Prozess wirtschaftlicherund politischer Entwicklungen ihre kulturellen Wurzeln nichtvergessen. Schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts, vor der Be-freiung von den Spaniern, wuchs Barquisimeto zu einem Zen-trum der traditionellen venezolanischen Kultur an. Der Stolz,den Tamanague – einen traditionellen Volkstanz – noch im-mer zu pflegen und damit an das Ineinanderwachsen der Kul-turen der Indios, Spanier und Afrikaner zur Kolonialzeit zuerinnern, steht sinnbildlich für das Einswerden zu der emo-tionalen Gemeinschaft, die ein Nationalgefühl geprägt hat undletztlich die Befreiung von der spanischen Kolonialmacht er-möglichte. Noch heute lässt sich die landesweite Verehrung fürSimón Bolívar als dem Anführer aller Venezolaner an der uner-messlichen Zahl von Institutionen und Aktivitäten erkennen,die sich ihm als Namenspatron verpflichtet fühlen.Im Bereich der Musik existiert in all der Zeit in Barquisimetoeine faszinierende Vielfalt und Pluralität. Durch die große Zahlan Bandas und Orquestas, durch die Kulturinstitutionen undKonzertangebote sind alle Facetten des traditionellen wie mit-teleuropäisch geprägten Musikangebots abgedeckt. Kein Wun-der, dass sich die viertgrößte Stadt Venezuelas durchaus auchals eines der bedeutendsten Zentren für das Cuatro Venezolanoversteht, dem zur Gitarrenfamilie gehörenden Instrument,ohne das die lateinamerikanische Folklore unvorstellbar wäre.Und neben den Cuatro- beziehungsweise Gitarrenensemblesbilden die Bandas auch in Barquisimeto einen festen Bestand-

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Hineingeboren in die Kühle der Anden

teil des Musiklebens. Sie machen durch den Klangreichtum derHolz- und Blechblasinstrumente fast vergessen, dass in beidenMusiktraditionen die Streichinstrumente Geige, Bratsche undCello fehlen. Fast scheint es, als hätten José Antonios Großva-ter und seine Banda Filharmónica de Monte Caramelo zu Be-ginn des 20. Jahrhunderts auch hier gewirkt – und tatsächlichist dies nicht ausgeschlossen, beschreibt José Antonio Abreudoch anschaulich, dass Don Tonino seine Musiker zu zahlrei-chen Tourneen quer durchs Land motivierte.

Wenn auch im Alltag des jungen José Antonio Abreu kaumein Einfluss der politischen Entwicklungen der HauptstadtCaracas erkennbar ist, so erwächst durch die Veränderungendort für ihn die Chance zu einem Leben mit noch mehr Mu-sik – mit noch besseren Lehrern für seine vielfältigen Ambi-tionen. Insbesondere der durch Erdöl entstandene Reichtumdes Staates, aber auch das Wirken des geschassten Präsiden-ten Isaias Medina Angarita als Botschafter Venezuelas in denUSA bewirken, dass Fachleute verschiedener Disziplinenins Land kommen. Nicht nur Caracas profitiert von dieserChance, auch die anderen großen Städte wie Maracaibo, Va-lencia, Barcelona, Merida oder eben Barquisimeto nehmen dieChancen wahr und laden die Neuankömmlinge zu sich ein.Die Landeshauptstadt des Bundesstaates Lara ist dabei auf-grund ihrer reichen kulturellen Tradition ein besonderer An-ziehungspunkt, wovon ab 1949 auch der musikbegierige JoséAntonio profitiert.Zwölf Jahre ist er alt, als auf Einladung der Academia de Mú-sica del Estado Lara, der Musikschule von Barquisimeto, Leh-rer aus dem Ausland in das Institut kommen. Der Leiter derEinrichtung, ein Musiker mit dem wohlklingenden NamenRaúl Napoléon Sánchez Duque, war vor seinem Wechsel nachBarquisimeto Flötist im Orquesta Sinfónica Venezuela und da-

Page 24: Michael Kaufmann & Stefan Piendl Das Wunder von Caracas · 2019-06-02 · Gustavo Dudamel, der direkt neben José Antonio Abreu steht, ist der internationale Shootingstar der jungen

UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Michael Kaufmann, Stefan Piendl

Das Wunder von CaracasWie José Antonio Abreu und El Sistema die Welt begeistern

Gebundenes Buch, Pappband mit Schutzumschlag, 256 Seiten,13,5 x 21,5 cmISBN: 978-3-424-15079-7

Irisiana

Erscheinungstermin: Oktober 2011

Ein Mann verändert die Welt Mitte der 1970er Jahre hatte der venezolanische Musiker, Ökonom und Politiker José AntonioAbreu eine Vision, die nachhaltig das Leben Hunderttausender Kinder und Jugendlicher inVenezuela verändern sollte. Die Gründung der Orchesterbewegung El Sistema war 1975 der Beginn einer einzigartigenErfolgsstory, die für viele Länder zum kultur- und sozialpolitischen Vorbild wurde. Mit seinerOrganisation der Kinder- und Jugendorchester feiert er heute international Erfolge, wird mitPreisen überhäuft und findet auf der ganzen Welt Nachahmer. In diesem ersten umfassend recherchierten Buch über El Sistema erkunden die AutorenKaufmann und Piendl, mit welcher Leidenschaft Abreu sein Projekt vorantreibt. Dazu befragtensie alte Weggefährten, international gefeierte Künstler wie Gustavo Dudamel und nicht zuletztAbreu selbst.