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[ Zeitschr. f. Untersuchung 596 R e fe r a t e. - - Mikroskop. u. bakterio]. Un~ersuchungsmethoden. [d. :Nahr.- u. Genuttmit~e[. durch die Anwendung der V o 1 h a r d'schen volumetrisehen Methode verejnfachen lassen; auch kSnnte man gleiehzeitig mit den Halogenen den Stickstoff nac.h Kjel- d ahl bestlmmen. W. Roth. E. (~hablay: Eine neue Methode zur Bestimmung der Halogene in orga~xischen Verbindungen mit Hilfe der ~Ietallammoniumver- bindungen. (Compt. rend. 1907, 144~ 203---205.) -- Wenn man eine halogen- haltige orgauische Verbindung mit Kalium- oder Natrium-Ammonium behandelt, so wird das Halogen vollst~adig aufgenommen, es bildet mit dem Alkalimetall das ent- sprechende Italoid, das leicht mit volumetriseher SilbernitratlSsung titriert werden kann. Bei flrissigen KSrpern wird die in kleinen GlasrShrchen wie bei der Elementar- analyse abgewogene Substanz in ein Reagensglas gebraeht, das in ein Gemiseh aus fester Kohlensfiure und Aceton getaucht wird. Man verflrissigt dann darln 5 bis 6 ccm Ammoniakgas; wenn die Substanz am Boden des RShrchens fest geworden ist, erwiirmt man wieder etwas mit der Hahd, bis das Ammoniak anf~ngt zu sieden (--40°). In den meisten Fallen lSst sieh die Substanz hierbei auf. Man setzt nun :Natrium in kleinen Stricken hinzu, his die anffmg]ich wieder versehwindende blaue Fgtrbung bestehen bleibt. Den Uberschut~ an Ammoniak l~t~t man entwelchen, den des Natriums zerstSrt man dutch einen Strom feuehter Luft. Dann wird in Wasser gelSst, wenn nStig, filtriert und nach Volhard titriert. Feste, nicht in Ammoniak 15sliche KSrper 15st man in Jxther, Benzol, Toluol und l~t die LSsung sehr ]angsam tropfenweise in die Natrium-AmmoniumlSsung fallen. Wenn die LSsung der Reaktionsprodukte zu stark gef~irbt ist, so dampft man die zur Bestimmung nStige Menge zur Trockne und erhitzt den Rriekstand gelinde, der dann mit Wasser eine farblose LSsung gibt. Die vom Verf. mitgeteilten Anal ysen zeigen, dal~ das Verfahren an Genauigkeit den sonst gebr~iuchliehen nicht nachsteht. G. Sonntag. l)~l. Dennstedt: Natronkalkapparat ftir Elementaranalyse und Kohlen- s~turebestimmung. (Chem.-Ztg. 1903, 32, 77.) L. Rosenthaler: Zur entfitrbenden Wirkung der Kohle. (Archly Pharmac. I907, 255, 686--689.) °" *o, ¢: j~ " J. Kom~,: Zur estlmmung der Rohfaser and zur Trennung yon Cellu- l'ose, Lignin und Cutin in derselben. (Ber. Deutsch. Chem. Ges. 1908~ 41, 46--49.) C'rlBloch:Destlllat~onsaufsatz, spezlell furSt~ckstoffbestlmmungen. (Zeitschr. chem. Apparatenkunde 1907, 2, 46--47; Chem. Zentrbl. 1907, I, 781.) E. Bliimmer: Praktische ¥orrichtung zum Absaugen yon Nieder- schlagen. (Chem.-Ztg. 190S, 82, 232.) Hikroskopische und bakteriologische Untersuchungsmethoden. F. Emieh: LTber die Auwendung yon Gespinnstfasern in der mikrochemisehenAnalyse anorganischerStoffe. (Liebig'sAnnalen 1907, 351, 426--438.) -- Das yore Verf. dargesteUte Verfahren besteht darin, dalg man eine Fiillung oder Ffirbung nicht unmlttelbar unter dem Mikroskop" hetrachtet, sondern erst, nachdem sie vorher auf einer Faser fixiert worden ist. Um die Empfindlich- keitsgrenze festzustellen, wird der Begriff ,,A q u i v a 1e n t - E m p f i n d 1i e h k e ~ t" ein- gefrihrt, d. i. die Anzahl yon ccm, in der ein Grammfiquivalent aufgelSst werden muB, damit 1 cem der LSsung die eben noch nachweisbare Menge enthiilt. Z.B. lassen sich 0,000 006 mg Borat-Ion (BO~) mit Hilfe der Curcumareaktion nachweisen; . . . . . . . . 0,000001 ccm X59 33000ccm dm Aqmvalent-Empfmdhchkett 1st demnach : E~o3 . . . . . . . . . ~- 0,000 000 000 6 ~aehweis der Bors~ure mittels der Curcumareaktion. DieBl~tuung mit aoges~iuerter Bors~iurelSsung rot gefhrbter Paser durch SodalSsung tritt nur auf, wenn man den Farbstoff auf Papier, Baumwolle oder Leinenfaser niederschl~gt, nicht

Mikroskopische und bakteriologische Untersuchungsmethoden

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Page 1: Mikroskopische und bakteriologische Untersuchungsmethoden

[ Z e i t s c h r . f. U n t e r s u c h u n g 596 R e fe r a t e. - - Mikroskop. u. bakterio]. Un~ersuchungsmethoden. [d. :Nahr.- u. Genuttmit~e[.

durch die Anwendung der V o 1 h a r d'schen volumetrisehen Methode verejnfachen lassen; auch kSnnte man gleiehzeitig mit den Halogenen den Stickstoff nac.h K j e l - d a h l bestlmmen. W. Roth.

E. (~hablay: E i n e n e u e M e t h o d e z u r B e s t i m m u n g d e r H a l o g e n e in o r g a ~ x i s c h e n V e r b i n d u n g e n m i t H i l f e d e r ~ I e t a l l a m m o n i u m v e r - b i n d u n g e n . (Compt. rend. 1907, 144~ 203---205.) - - Wenn man eine halogen- haltige orgauische Verbindung mit Kalium- oder Natrium-Ammonium behandelt, so wird das Halogen vollst~adig aufgenommen, es bildet mit dem Alkalimetall das ent- sprechende Italoid, das leicht mit volumetriseher SilbernitratlSsung titriert werden kann. Bei flrissigen KSrpern wird die in kleinen GlasrShrchen wie bei der Elementar- analyse abgewogene Substanz in ein Reagensglas gebraeht, das in ein Gemiseh aus fester Kohlensfiure und Aceton getaucht wird. Man verflrissigt dann darln 5 bis 6 ccm Ammoniakgas; wenn die Substanz am Boden des RShrchens fest geworden ist, erwiirmt man wieder etwas mit der Hahd, bis das Ammoniak anf~ngt zu sieden (--40°). In den meisten Fallen lSst sieh die Substanz hierbei auf. Man setzt nun :Natrium in kleinen Stricken hinzu, his die anffmg]ich wieder versehwindende blaue Fgtrbung bestehen bleibt. Den Uberschut~ an Ammoniak l~t~t man entwelchen, den des Natriums zerstSrt man dutch einen Strom feuehter Luft. Dann wird in Wasser gelSst, wenn nStig, filtriert und nach V o l h a r d titriert. Feste, nicht in Ammoniak 15sliche KSrper 15st man in Jxther, Benzol, Toluol und l ~ t die LSsung sehr ]angsam tropfenweise in die Natrium-AmmoniumlSsung fallen. Wenn die LSsung der Reaktionsprodukte zu stark gef~irbt ist, so dampft man die zur Bestimmung nStige Menge zur Trockne und erhitzt den Rriekstand gelinde, der dann mit Wasser eine farblose LSsung gibt. Die vom Verf. mitgeteilten Anal ysen zeigen, dal~ das Verfahren an Genauigkeit den sonst gebr~iuchliehen nicht nachsteht. G. Sonntag.

l)~l. Dennstedt: N a t r o n k a l k a p p a r a t ftir E l e m e n t a r a n a l y s e und K o h l e n - s~ tu rebes t immung. (Chem.-Ztg. 1903, 32, 77.)

L. Rosenthaler: Zur e n t f i t r b e n d e n W i r k u n g der Kohle. (Archly Pharmac. I907, 255, 686--689.)

°" *o, ¢: j ~ " J. Kom~,: Zur e s t l m m u n g der R o h f a s e r and zur T r e n n u n g yon Cel lu- l'ose, L ign in und Cutin in de r se lben . (Ber. Deutsch. Chem. Ges. 1908~ 41, 46--49.)

C ' r l B l o c h : D e s t l l l a t ~ o n s a u f s a t z , s p e z l e l l f u r S t ~ c k s t o f f b e s t l m m u n g e n . (Zeitschr. chem. Apparatenkunde 1907, 2, 46--47; Chem. Zentrbl. 1907, I, 781.)

E. Bliimmer: P r a k t i s c h e ¥ o r r i c h t u n g zum A b s a u g e n yon N i e d e r - sch lagen . (Chem.-Ztg. 190S, 82, 232.)

H i k r o s k o p i s c h e u n d b a k t e r i o l o g i s c h e U n t e r s u c h u n g s m e t h o d e n .

F. Emieh : LTber d ie A u w e n d u n g y o n G e s p i n n s t f a s e r n in d e r m i k r o c h e m i s e h e n A n a l y s e a n o r g a n i s c h e r S t o f f e . (Liebig'sAnnalen 1907, 351, 426--438.) - - Das yore Verf. dargesteUte Verfahren besteht darin, dalg man eine Fiillung oder Ffirbung nicht unmlttelbar unter dem Mikroskop" hetrachtet, sondern erst, nachdem sie vorher auf einer Faser fixiert worden ist. Um die Empfindlich- keitsgrenze festzustellen, wird der Begriff ,,A q u i v a 1 e n t - E m p f i n d 1 i e h k e ~ t" ein- gefrihrt, d. i. die Anzahl yon ccm, in der ein Grammfiquivalent aufgelSst werden muB, damit 1 cem der LSsung die eben noch nachweisbare Menge enthiilt. Z . B . lassen sich 0,000 006 mg Borat-Ion (BO~) mit Hilfe der Curcumareaktion nachweisen;

. . . . . . . . 0,000001 ccm X 5 9 33000ccm dm Aqmvalent-Empfmdhchkett 1st demnach : E~o3 . . . . . . . . . ~ - 0,000 000 000 6

~ a e h w e i s d e r B o r s ~ u r e m i t t e l s de r C u r c u m a r e a k t i o n . DieBl~tuung mit aoges~iuerter Bors~iurelSsung rot gefhrbter Paser durch SodalSsung tritt nur auf, wenn man den Farbstoff auf Papier, Baumwolle oder Leinenfaser niederschl~gt, nicht

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I6. Band. ] 15. November1908.J Referate . -- Mikroskop. u. bakteriol. Untersuchungsmethoden. 597

mit Schafwolle, Seide oder Schie~wolle. Ein fiir mikrochemische Zwecke geeignetes Reagens wird erhalten, wenn man 5 g geputverte Curcumawurzel mit 10 g Weingeist auskoch~, das eingedampfte Extrakt unter Zusatz yon etwas Soda in einigen ccm 50°/0-igem Weingeist lSst und die Lfsung mit ungebleichter Leinenfaser atifkocht, diese zwischen Papier abpre~t, in stark verdfinnte Schwefels~iure ]egt und mit Wasser auswiischt. Der mikrochemische :Naehweis der Borsiiure gestaltet sich nun folgender- maven: Man befestigt ein etwa 1 cm langes Sttick einer einzelnen Faser an einem WachsklStzchen, taueht das freie Ende in den arn Obiekttrager befindlichen ange- 'siiuerten Tropfen und l~St diesen verdunsten. Zum Ans[iuern dient 10°/o-ige Salz- s~iure oder ein KSrnehen Kaliumhydrosulfat (bei Gegenwart yon Calcium und Magnesium). Nach dem Trocknen wird das Fadenende mikroskopisch gepriift, wobei Kondensor- beleuchtung und 100-faehe VergrS~erung anzuwenden slnd. Hat es sich braun oder rot geffirbt, .so bringt man es unter dem Mikroskop mit einem TrS]~fchen SodalSsung zusammen, worauf sich bei Gegenwart von Bors~ure Blauf~rbung einstellt. Die Grenze der Reaktion liegt bei 0,001 rig Borax (1 rig ~ 0,001 rag). Zum spektroskopischen :Nachweis is~ rund die 3000-fache M~enge erforderlich. Beimengungen yon Kochsalz, Glaubersalz und Aluminlumsulfat scheinen in groBer (fund 1000.faeher) Menge keine StSrung hervorzubringen. Phosphorsfiure, Kiesels~ure, Chlorea]eium und Chlormagnesium verhindern die Reaktlon, sie trat aber ein bei der 100-fachen Verunreinigung und I m E einer BoraxlSsung yon 0,004°/o. Sehr stSrend ist die Gegenwart yon Eisen- chlorid, trotzdem gelang die Reaktion noch bei Anwendung yon 0,04 pg Borax und einem Verh[iltnis yon B: Fe ~ 1 :10 . MolybdSn, Titan, Zirkon, :Niob und Tantal geben Braunfiirbung, abet keine Bl~iuung; bei grol3en Mengen TantaI f~irbt Soda das braune Fadenende voriibergehend violett. - - iN a c h w e i s e i n i g e r S e h w e r m e t a l l e . Fiir die F/illung der Metalle ats Sulfide werden benutzt das ,,Rfiacherverfahren" und der ,,Sulfldfaden . Das erstere besteht darin, daf~ ei~n Baum- woll- oder Schiel~wollfaden in ein TrSpfchen der SalzlSsung gebraeht wird; nach dem Eindunsten wird die Faser mit Schwefelammonium ger~uehert. ])as Verfahren erwies sich brauchbar bei Cadmium, Quecksilber (1- nnd 2-wertig), Eisen, Kobalt, ~ickel. Das zweite Verfahren beruht auf der Anwendung einer mit Schwefelzink impr~tgnierten Faser, die hergestellt wird durch wiederholtes Eintauchen yon SchieJ~wolle abwechselnd in 15°/o-ige LSsungen yon Sehwefelnatrium und Zinksulfat und jedesmallgem Ab- pressen, darnach Abspfilen und Troeknen. Der Sulfidfaden ist brauehbar zum :Naeh- weis yon Arsen, Antimon, Gold, Platin, Kupfer, Silber, Quecksilber (2-wertig), Blei, Wismut. - - Wird das Ende eines Sulfidfadens in ein TrSpfchen N a t r i u m a r s e n i t - 15sung getaucht und diese verdunsten gela~sen, so tritt noch deutliche Gelbf~irbung auf, wenn man 0,008--0,01 pg Arsen verwendet; der Faden zeigt das fiir Schwefel- arsen charakteristische Verha]ten gegeniiber Salzs~ure, kohlensaurem Ammon und Schwefe]ammon, wenn man etwa 1 mg des Resgens auf ein Deckgliischen bringt und dieses auf den am Gbjekttriiger befindiiehen Faden fallen liil~t, iqach dem Riiucher- verfahren konnte mit 0,012 pg Arsen eine deutliche Reaktion erhalten werden.--Beim Ant im~on betrugen die Grenzen der Reaktion mit dem Sulfidfaden 0,001 pg Sb, nach der R~uchermethode 0,008 pg Sb. Zinnoxyd gibt mit dem Sulfidfaden keine F/illung, Arsen und Antimon k5nnen daher durch Farbe und LSslichkeit eindeutig unterschieden werden. - - Z i n n liil~t sieh nach Umwandhng in das Chlorfir naeh- weisen, indem man einen Baumh, ollfaden mit der LSsung triinkt und hierauf in eine L5sung yon Goldchlorid bringt. ]:)as Auftreten einer vio]etten, gegen Siiuren best[indigen und in Chlorwasser verschwindenden F~irbung deutet auf Zinnchlorfir; sie wurde mit 0,003 pg Zinn erhalten. Die F~llung als Sulfiir gelang nur mit grSi3eren Mengen (0,1rig Sn). G o l d wurde naehgewiesen bei der Fiillung als Sulfid noeh bei 0,002/~g, bei der F~illung mit nachfo]gender Reduktion des dutch Chlor gebleiehten Fadens mit Eisensulfat oder Zinnchloriir bei 0,003 pg. Eine LSsung- yon Piat inchlorid

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[ Zeit~ehr. f. Untersuehung 598 g e fe r a re. -- Mikroskop. u. bak~erioI. Untersuohungsmethoden. [d. Nahr.- u. Genulimittol.

f~rbt den Sulfidfaden bel Anwendung von 0,008 teg Platin. Fiir K u p f e r war die Grenze bei der Sulfidreaktlon 0,005 /ug, naeh Umwandlung des dutch Bromdampf ge- bleichten :Niederschlags durch Eintauchen in BlutlaugensalzlSsung in Ferrocyunkupfer 0,008/~gCu. S i l b e r f/irbt den Sulfidfaden noch bel 0,003ttg, naeh Reduktion des durch ~atriumhypochlorid entf~irbten Fadens mlttels alkaliseher Traubenzucker- ISsung oder Zinnchlorfir bei 0,005 /~g. Q u e e k s i l b e r o x y d u l wird am ein- faehsten nachgewiesen, indem man einen Baumwollfaden mit der LSsung tr~nkt und hierauf mit Ammoniak oder Sehwefelammonium r[iuchert; die Sehw~irzung stellt sieh bel Anwendung yon 0,008 pg t tg ein. Q u e c k s i l b e r o x y d gibt mlt dem Sulfid- laden und nach dem R~iueherverfahren noeh bei 0,005/zg Schw~rzung. B l e i zeigt die Grenzen der Wahrnehmbarkeit ffir Bleisulfid 0,004/zg, ffir Bleisulfid und Um- wandlung in Chromat nach dem Blelchen mit Hypobromit 0,008 rig, ffir unmittelbare Chromatreaktion 0,006 pg Pb. W i s m u t f~irbt den Sulfidfaden rotbraun, Brom ent- f~irbt, Kaliumbichromat erzeugt Gelbfiirbung, alkalisehes Zinnchlorfir Sehwiirzung; Grenzen wie bei Blei. C a d m i u m gibt im R~iucherveffahren gelben :Niedersehlag, der durch Sehwefelammonium und verdtinnte Sehwefelsiiure gekennzeichnet wird; die Grenze der Reaktion liegt bei 0,006 ttg Cd. El sen wird im R/iueherverfahren erkannt. Bei sehr wenig Eisen mit fiberschfissigem Schwefelammonium ents~eht griine F~irbung. Die Grenzen der Wahrnehmbarkelt sind ffir Sehwefelelsen 0,006 ttg, mit naehheriger Umwandhmg in Berlinerblau 0,008/~g, bei direkter Berlinerblaubildung 0,004: rig Fe. K o b a l t wird nach dem R~ucherverfahren als Sulfid gef~llt. Zur Unterscheidung von :Nickel dient ein Schiel~wollfaden, der mit esslgsaurer LSsung yon :Nitroso-~-:NaphthoI getr~inkt wird. Kobalt f~irbt bei 0,0003 rig das Fadenende deutllch rot. :Nickel ver- h[ilt sich wie Kobalt, gibt aber die ~itroso-fl-Naphthol-Reaktion nieht; die L5sungen sind mi~ Salzs[iure sehwach anzus[iuern. G. Sonntag.

(J. Ha r tw ich : Die S e d i m e n t i e r m e t h o d e , e in H i l f s m i t t e l z u r m i k r o s k o p i s e h e n U n t e r s u e h u n g yon P u l v e r n . (Schweizer. Wochensehrift Chem. u. Pharm. 1907, 45, 544--551.) - - Bei der Un~ersuehung yon Pflanzen- pulvern ist oft die Sonderung tier einzelnen Elemente bezw. ihre Anreicherung in einzelnen Anteilen der Probe erwfinscht. Verf. benutzt hierzu Glasrohre in verschiedener Form. Das erste Rohr besteht aus 3 Teilen, welche mittels geschliffener Enden aneinandergesteckt werden kSnnen. Der unterste Teil ist unten geschlossen und hat die Form eines kleinen Beeherchens. Das zweite Rohr ist ~hnlich eingerichtet, besteht aber aus 4 Teilstfieken. Das dritte Rohr besteht ebenfalls aus 3 Teilstiieken, deren mittleres mit elnem Glashahn versehen ist. Der Durchmesser der Rohre ist yon oben nach unten allm~hlich verringert. Das feste Zusammenhalten derselben wird durch an Glashaken befestigte Gummib~inder gesiehert. Man schfittelt das zu unter- suchende Pulver mit Wasser in einer Flasche an, bis die anh~ingende Luft beseifigt ist und fiillt damit das Rohr. Andere Fltissigkeiten als Wasser haben sich nicht bew~hrt, nur ein Zusatz yon 10% Glycerin lieferte zuweilen bessere Ergebnisse. Wenn sieh das Pulver abgesetzt hat, so giel~t man nach Entfernung des oberen Rohres das fiber dem Pulver stehende Wasser ab. Im obersten Teile flndet slch in einer etwa 1 ~ t l / ~ mm dieken Sehi~ht meist nur feiner, uneharakteristischer Detritus, darunter zun[ichst die kleinen St~irkekSrner, kleine Krys~alle u. s. w. Auf dlese Weise l~ifAt sieh das Pulver leieht in mehrere Fraktionen teilen. Verf. bespricht das Yerfahren an einer Anzahl yon Beispielen -4. Scholl.

J. Galimard~ L. Laeome und A. Morel: B a k t e r i e n k u l t u r a u f e i n e m e h e m i s c h b e s t i m m t e n M e d i u m . (Compt. rend. 1906, 148, 349--350). - - Verff. benutzten als :Niihrboden ffir verschiedene Bakterienarten eln Gemiseh, bestehend aus 0,5 g l~atriumehlorid, 0,05 g Magnesiumsulfat, 0,2 bis 0,3 g glycerinphosphorsaurem Calcium, Natriumbicarbonat bis zur leicht alkalischen Reaktion, 1,5 g Glycerin, 100 ccm

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1O. Band. 15. November 190S.] R e f e r a t e. -- Zucker, Znckerwaren u. kiinstl. Sfii%s~offe. 59 9

Wasser, dem im Verh~]tnis 1--2 zu 100 :NiihrlSsung folgende Aminos~iuren zuge- fiigt waren: a) Ein Gemlsch yon Leucin (75 °/o) und AIanin (25 °/o) und Spuren yon Tyrosin, b)Tyrosin, c)Asparaginsiiure, d) salzsaures Arginin, e) saIzsaures Lysin, f) ein Gemisch yon Monoaminos~uren mit Lysin und Ornithin. Dieses N~ihrsubstrat wurde bei 1200 w~ihrend 45 Minuten sterilisiert, ll[a~ Mi~'lter.

W.L. Bogo l jubow:Ein igeBeobaehtnngen f iber d i e V e r f l i i s s i g u n g t ier G e l a t i n e d u r e h S t a p h y l o k o k k e n . (Russki Wratseh 1907, 6, 259--263,) - - Mavro jann i s (Zeitschr. Hyg, u. Infekt. 1903, 45, 108) land, dal~ z.B. die dutch den Choleravibrio Staphylococcus pyog. albus verfliissigte Gelatine bei Formalinein- wirkung erstarrt, w~ihrend die dutch den Vibrio D e n e k e , F l a k i e r - P r i o r und Met schn ikov i verfliissigte flfissig blieb, under folgerte daraus, dal~ die Mikroben ver- schiedene Fermente ausscheiden, yon denen die einen die Gelatine bis zur Ge]atinepepton- Bildung zerlegeu, was dadurrh erkannt wird, da~ Formalin keine Erstarrung der verflfis- sigten Gelatine hervorruft, w~hrend andere nur eine Zwischenstufe, die Ge]atosebildung, hervorrufen kSnnen. C h a r a s o w und T i r a b o s c h i konnten diese Beobaehtungen nicht besditigen und fanden, dag alle gelatineverflSssigenden Mikroben die Gelatine in derselben Art zeflegen, wobei nur in der Intensitat der Verflfissigung eln Unterschied zu bemerken ist, der v o n d e r Mikrobenart und der Temperatur abh~ingt. Verf. untersuchte die Einwirkung yon :Formalin auf durch verschiedene Staphytokokken- arten (17) verflfissigte Gelatine. Von den mit Kokken geimpften Probiergliisehen wurden nach dem Eintreten einer teilweisen oder vSlligen Gelatinever['lfissigung bei Zimmertemperatur nach verschiedenen Zeitri~umen (2--~0 Tagen) die Wattepfropfen entfernt und darauf wurde die Gelatine unter einer Glasglocke der Einwirkung yon Formalind~mpfen ausgesetzt. Die bei Zimmertemperatur angestellten Versuche ffihrten zu folgenden Ergebnissen: Eine Gruppe yon S~aphylokokken fief nach 2--50 Tagen Gelatinepeptonbildung hervor - - die verflfisslgte Gelatine erstarrte in 83--134 Tagen nicht -- , w~ihrend die andere Gruppe in demselben Zeitraume die Gelatine nicht his zur Peptonbildung verfliissigte ~ die verfiiissigte Gelatine erstarrte bei der Formalineinwirkung nach 1--38 Tsgen. Die Versuehe mit der zweiten Gruppe wiederholte VerL, indem er die Probiergl~ischen 15--16 Tage ]aug im Brutschranke hielt und somit das Mikrobenwachstum und die Gelatinezerlegung begfinstigte. Hierbei wurde Gelatinepeptonbildung bei weiteren 7 Staphylokokken-Stgtmmen erzielt, bei denen bei Zimmertemperatur das nieht gelungen war. Verf. kommt daher zu dem Scblusse, da~ die gelatinezerlegenden Fermente der verschiedenen Staphylokokken-Sffimme dieselben sind and nur ihre Wirkungsintensit~.t eine verschiedene ist. A. J~ammul.

E. May: E i n e neue M e t h o d e de r R o m a n o w s k y - F ~ r b u n g . (Mfinehen. Med. Wochenschr. 1906, 53~ 358--359.) - - Die Blutpr~iparate werden zuniiehst in einer 0,25 °/o-igen methylalkoholischen LSsung yon eosinsaurem Methylenblau gefgtrbt und eine Minute in Wasser gestellt; man l~l~t dann ohne abzutroeknen einen Tropfen 0,5 °/o-iger MethylenazurlSsung zufiiel~en, den man gleiehmiit~ig verteilt. Unter der Einwirkung des Methylenazurs blassen die blauen Kernfiirbungen zuniiehst ab, um dann in dem charakteristischen roten Farbentone aufzutreten. Mann kann den Proze~l unter dem Mikroskop verfolgen. Ist der gewiinschte Farbenton erreicht, so troeknet man die Prgparate einfaeh ab; Abspiilen mit Wasser ist nieht unbedingt nStig. G. Sons, tag.

Olga Knischewsky: Beobach tungen fiber das W a c h s t u m yon P i lzen in R o l l k u l t u r e n mit dt iuner Ge la t i nesch ich t . (Wochenschr. Braaerel 1907, 24, 593 bis 594.)

Zucker, Zuckerwaren und kiinstliche Siifistoffe. M. Gonnermann: Zur D u n k e l f i i r b u n g de r Rfibensi~fte. (Zeitschr. Ver.

Deutsch. Zucker-Ind. 1907, 44, 1068--1087.) - - Verf. hat frfiher auf die Beobachtung B e r t r a n d ' s hin, dal~ die Dunkelfarbung der Rfibensi~fte durch Einwirkung eines