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2. Qualitative und quantitative Analyse 237 LOsung yon Phlorogluein in einem Gemisch konz. Salzsi~ure-Eisessig-Wasser [1:2:1]) hinzu. Die Gli~ser werden erneut versehlossen, geschiittelt und dann 20 min bei t~aumtemperatur stehen gelassen. Ein Tell der Gl~ser wird hierauf genau 4 min, der andere Tell 40 rain auf 100~ erhitzt. Danaeh wird die Reaktion dureh Einstellen in Eiswasser abgebrochen. Die Messung erfolgt im Spektralphotometer gegen eine Blindprobe aus LTsung A, die mit LSsung B versetzt ist. Bei gef~rbten Untersuehungsfliissigkeiten verwendet man als Blindprobe die Untersuehungs- fliissigkeit, setzt LSsung A und LTsung B hinzu, letztere aber ohne Phlorogluein. Die Zuekerkonzentration soil 20 #g/ml nicht iibersehreiten. Um Verluste dureh Ver- dampfen zu vermeiden, wird empfohlen, in Ampullen zu arbeiten. Eine Standard- zuekerlSsung soil gleiehzeitig mitlaufen, da die FeC13-LSsung nicht ganz stabil ist. Die PhloroglucinlSsung ist dagegen besti~ndig, wenn sie kiihl und dunkel auf- bewahrt wird. Alle Zueker geben mit dem Phloroglucim'eagens zun~chst eine gelbe Fi~rbung, die abet bald verschwindet und dureh andere fiir die einzelnen Zueker charakteristisehe F~rbungen ersetzt wird. Man kann zwisehen den Gruppen Aldo- hexosen, Fruetosen, Pentosen, Methylpentosen und Urons~uren differenzieren, in- dem man in den naeh 4minutigem Erhitzen erhaltenen LSsungen die Extinktionen bei 422 m# (Aldosen), 427 m# (Fructose), 460 m# (I~hamnose), 540 m# (Fructose), 580 m/~ (Aldosen) und 630 m/~ Pentosen) ermittelt. Die Molarextinktionen inner- halb der einzelnen Gruppen sind dabei ziemlieh gteieh. Bei 40minutigem Erhitzen dagegen sind erhebliehe Untersehiede zu beobaehten. Die Methode erlaubt daher, mehrere Zueker nebeneinander zu bestimmen. Fiir ein Gemiseh aus Glucose, I~ibose und t~hamnose ist ein Berechnungsbeispiel angegeben, das auf der Messung der Extinktion bei drei versehiedenen Wellenlgngen beruht. Beispiele fiir Zueker- bestimmungen in biologisehem Material, z.B. Blut, sind angefiihrt. L. ACKER Trennung mehrkerniger Aromaten. Tm WIELA-ND und W. K~C~T 1 beschrei- ben die Trennung mehrkerniger Aromaten auf partiell aeetyliertem ~'iltrierpapier (Schl. & Sch. 2043b) durch aufsteigende Papierchromatographie, wobei als FlieB- mittel eine Mischung aus Methanol/_~ther/Wasser (4 : 4 : 1) sich als besonders giinstig erwiesen hat. Jedoch sind auch die Mischungen Methanol-Wasser-Benzol (6 : 1 : 2) bzw. Methanol-Wasser-Petroli~ther (20:1:5) gelegentlich brauchbar. Chromato- graphier~ wird 18--20 Std bei Zimmertemperatur. ])as Sichtbarmachen der Flecken erfolgt mit Hilfe einer AnMysenlampe, deren Strahlungsmaximum bei etwa 254 m# liegt, entweder direkt durch die Fluorescenz der einzelnen Substanzen oder naeh dem Photoprintverfahren durch Ausniitzung der Absorption der Flecken; im letzteren Fall wird zuvor das Chromatogramm mit 2n Essigsgure transparent gemacht. Nachstehend sind (in Klammer) die I~:g -Werte der untersuchten Sub- stanzen angegeben (das sind die zuriickgelegten Strecken auf die Wanderung des 3,4-Benzpyrens bezogen) Carbazol (5,35), Anthracen (4,5), Phenanthren (4,12), Fluoranthen (4,0), Pyren (3,78), Triphenylen (4,2), 1,2-Benzanthracen (2,9), Chrysen (1,45), Perylen (3,3), 3,d-Benzpyren (1,0). Man erkennt, dab sieh selbst Isomere, wie Perylen und 3,4-Benzpyren; Chrysen, 1,2-Benzanthracen und Triphenylen rait die- sem Verfahren voneinander trennen lassen. Die dureh einmaliges Chromatographie- ren schlecht getrennten Mischungen kTnnen naeh dem Trocknen des Papieres noch- reals mit dem gleichen LSsungsmittel behandelt werden. -- Die untere Erfassungs- grenze fiir die getrennten Substanzen liegt bei 2--5 #g. D. JENTZSC~ Mischungen aus Toluol-2,4-diisocyanat und Toluol-2,6-diisocyanat kSnnen nach S. S. LORD jr. 2 aus den II{-Spektren (12,35 # bzw. 12,8 #) quantitativ anMysiert 1 Angew. Chem. 69, 172--174 (1957). Inst. org. Chem., Univ. Frankfurt a. M. Analyt. Chemistry 29, 497--499 (1957). E. I. du Pont de Nemours & Co., Wilmington, ])el. (USA).

Mischungen aus Toluol-2,4-diisocyanat und Toluol-2,6-diisocyanat

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2. Qualitative und quantitative Analyse 237

LOsung yon Phlorogluein in einem Gemisch konz. Salzsi~ure-Eisessig-Wasser [ 1 : 2 : 1 ] ) hinzu. Die Gli~ser werden erneut versehlossen, geschiittelt und dann 20 min bei t~aumtemperatur stehen gelassen. Ein Tell der Gl~ser wird hierauf genau 4 min, der andere Tell 40 rain auf 100~ erhitzt. Danaeh wird die Reaktion dureh Einstellen in Eiswasser abgebrochen. Die Messung erfolgt im Spektralphotometer gegen eine Blindprobe aus LTsung A, die mit LSsung B versetzt ist. Bei gef~rbten Untersuehungsfliissigkeiten verwendet man als Blindprobe die Untersuehungs- fliissigkeit, setzt LSsung A und LTsung B hinzu, letztere aber ohne Phlorogluein. Die Zuekerkonzentration soil 20 #g/ml nicht iibersehreiten. Um Verluste dureh Ver- dampfen zu vermeiden, wird empfohlen, in Ampullen zu arbeiten. Eine Standard- zuekerlSsung soil gleiehzeitig mitlaufen, da die FeC13-LSsung nicht ganz stabil ist. Die PhloroglucinlSsung ist dagegen besti~ndig, wenn sie kiihl und dunkel auf- bewahrt wird. Alle Zueker geben mit dem Phloroglucim'eagens zun~chst eine gelbe Fi~rbung, die abet bald verschwindet und dureh andere fiir die einzelnen Zueker charakteristisehe F~rbungen ersetzt wird. Man kann zwisehen den Gruppen Aldo- hexosen, Fruetosen, Pentosen, Methylpentosen und Urons~uren differenzieren, in- dem man in den naeh 4minutigem Erhitzen erhaltenen LSsungen die Extinktionen bei 422 m# (Aldosen), 427 m# (Fructose), 460 m# (I~hamnose), 540 m# (Fructose), 580 m/~ (Aldosen) und 630 m/~ Pentosen) ermittelt . Die Molarextinktionen inner- halb der einzelnen Gruppen sind dabei ziemlieh gteieh. Bei 40minutigem Erhitzen dagegen sind erhebliehe Untersehiede zu beobaehten. Die Methode erlaubt daher, mehrere Zueker nebeneinander zu bestimmen. Fiir ein Gemiseh aus Glucose, I~ibose und t~hamnose ist ein Berechnungsbeispiel angegeben, das auf der Messung der Extinktion bei drei versehiedenen Wellenlgngen beruht. Beispiele fiir Zueker- bestimmungen in biologisehem Material, z.B. Blut, sind angefiihrt. L. ACKER

Trennung mehrkerniger Aromaten. Tm WIELA-ND und W. K ~ C ~ T 1 beschrei- ben die Trennung mehrkerniger Aromaten auf partiell aeetyliertem ~'iltrierpapier (Schl. & Sch. 2043b) durch aufsteigende Papierchromatographie, wobei als FlieB- mittel eine Mischung aus Methanol/_~ther/Wasser (4 : 4 : 1) sich als besonders giinstig erwiesen hat. Jedoch sind auch die Mischungen Methanol-Wasser-Benzol (6 : 1 : 2) bzw. Methanol-Wasser-Petroli~ther ( 2 0 : 1 : 5 ) gelegentlich brauchbar. Chromato- graphier~ wird 18--20 Std bei Zimmertemperatur. ])as Sichtbarmachen der Flecken erfolgt mit Hilfe einer AnMysenlampe, deren Strahlungsmaximum bei etwa 254 m# liegt, entweder direkt durch die Fluorescenz der einzelnen Substanzen oder naeh dem Photoprintverfahren durch Ausniitzung der Absorption der Flecken; im letzteren Fall wird zuvor das Chromatogramm mit 2n Essigsgure transparent gemacht. Nachstehend sind (in Klammer) die I~:g -Werte der untersuchten Sub- stanzen angegeben (das sind die zuriickgelegten Strecken auf die Wanderung des 3,4-Benzpyrens bezogen) Carbazol (5,35), Anthracen (4,5), Phenanthren (4,12), Fluoranthen (4,0), Pyren (3,78), Triphenylen (4,2), 1,2-Benzanthracen (2,9), Chrysen (1,45), Perylen (3,3), 3,d-Benzpyren (1,0). Man erkennt, dab sieh selbst Isomere, wie Perylen und 3,4-Benzpyren; Chrysen, 1,2-Benzanthracen und Triphenylen rait die- sem Verfahren voneinander trennen lassen. Die dureh einmaliges Chromatographie- ren schlecht getrennten Mischungen kTnnen naeh dem Trocknen des Papieres noch- reals mit dem gleichen LSsungsmittel behandelt werden. - - Die untere Erfassungs- grenze fiir die getrennten Substanzen liegt bei 2- -5 #g. D. JENTZSC~

Mischungen aus Toluol-2,4-diisocyanat und Toluol-2,6-diisocyanat kSnnen nach S. S. LORD jr. 2 aus den II{-Spektren (12,35 # bzw. 12,8 #) quanti tat iv anMysiert

1 Angew. Chem. 69, 172--174 (1957). Inst. org. Chem., Univ. Frankfurt a. M. Analyt. Chemistry 29, 497--499 (1957). E. I. du Pont de Nemours & Co.,

Wilmington, ])el. (USA).

238 Bericht: Analyse organiseher Stoffe

werden. Von den bei der technisehen Darstellung der beiden Isomeren anfallenden anderen Produkten stSrt nur d~s Toluol-2,5-diisoeyanat; aber auch diese St5rung kann in fast allen praktischen F~llen vernachl~ssigt werden. Ffir die Konzentrations- bereiche yon 5 - -95% und fiber 95% des 2,4-Isomeren werden zwei Arbeitsvor- schr~]ten ungegeben: I. Von 5--95% Toluol-2,d-diisocyanat. Man 15st unter Feuchtig- keitsausschlu] je 2 g der beiden Isomeren in je 50 ml Cyclohexan, bereitet ffir beide LSsungen eine Verdiinnungsreihe mit je (100), 80, 60, 40, 20, 10 End 5% der Aus- gangsl5sungen und stellt in bekannter Weise ffir jedes Isomere die Eichkurven ~uf (d ~ 0,2 ram, NaCI-Fenster). Bei Misehungen der beiden Isomere berechnet man die gegenseitige Uberl~ppEng der beiden Banden nach folgenden Gleichungen: A2,6 (kerr) ~ A12,8~ (gem) - - 0,043 A12,35tt (gem); A12,4 (kerr) ~ A12,35]~(gem) - - 0,024 A12,8~ (gem). Der Prozentgeh~lt x der Probe ergibt sieh uus der Gleichung: x = 5000 �9 A/(ab �9 E i n w ~ g e in g) (A ~ Extinktion, b ~ Sehichtdicke in mm, a ~ Extinktionskoeffizient [ml- g-1. ram-l]). __ II . Uber 95% Toluol-2fl-diiso- cyanat. Zur AEfstellung der Eichkurve stellt m~n sich Misehungen yon 0 - - 5 % TolEol-2,6-diisoeyanat in Toluol-2,4-diisocyanat her und mfl]t die reinen MischEngen bei 12,7tt in 0,1 mm-Kfivetten. Der Extinktionskoeffizient a ergibt sich aus a ~ 100 �9 A/bc (A ~ gemessene Extinktion bei 12,7 #, b ~ Sehichtdieke in ram, c ~ Konzentration des 2,6-Isomeren in %) und d~raus der Geha]t in Gewichts- prozenten ~ 100. A/ab. Der Verf. benutzt ffir die Bestimmungen ein Perkin- Elmer Spektrometer, Modell 21 mit NaC1-Prism~, L~ufgeschwindigkeit 0,5 #/rain, Verstarkerstufe 6, Ds 1 und 0,26 mm Spaltbreite. Die ~ngegebenen Ana- lysenwerte aus synthetisehen Mischungen sind sehr befriedigend. H. S ~ K ~ R

Nachweis und Bestimmung yon Aminen und Phenolen mit Hilfe stabilisierter Diazoniumionen beschreibcn J. L. LAM~E~T und V. E. CATES ~. Zum Nachweis verwenden die Verff. ein Filterp~pier, das mit dem Zirkoniumsalz des p-Arsanil- siiurediazoniumions getr~nkt ist. Die Amine und Phenole werden an der Bildung eines Azofarbstoffes erkannt. Zur quantitativen Bestimmung behandeln die Verff. die LSsungen yon Diazoniumsalzen (2,5-Diehlorbenzoldiazonium- bzw. 4-Nitro- benzoldiazonium- bzw. 2-Carboxy-4-nitrobenzoldiazonium-Kationen) mit einem Kationen-Itarz-Austauseher (Ambcrlite I R 120 in der H-Form) (die Diazoninm- kationen sind bei Bindung im Ionen~ustauscher stabil), eluieren bei Gebrauch die Diazoniumkationen mit KalinmchloridlSsung und stellen bei entsprechender pE- Einstc]lung einen Azof~rbstoff durch Kupplung mit den zu bestimmenden Aminen und Phenolen her, dessen Farbintensit~t der Menge des Phenols bzw. Amins pro- portional ist. Zahlreiche Einzelheiten mSge m~n dem Origina] entnehmen. - - Zur Herstdlung des t~eagenspapiers behandelt man Whatman-Papier ~qr. 42 yon 7 cm mit jewefls 3 ml 5%iger Zirkonylehlorid-0ctahydratlSsung, trocknet, bringt an- schliel~end in j e 10 ml einer ges~ttigten L5sung yon p-Arsanfls~ure, w~scht 5--6 mal mit dest. Wasser, taucht in jc 5 ml einer L5sung, die 5 g Natriumnitri t End 2 ml konz. Salzs~ure in 100 ml enth~lt, waseht 5--6real mit Wasser, trocknet im Luft- strom und bewahrt im Dunkeln auf. Bei langer Lagerung nimmt die Wirksamkeit der Papiere allmi~hlieh ab. K. B~OD~SE~

Zur papierchromatographischen Trennung der 5Taphthylamin- und Naphthol- sulfos~iuren eignct sich nach J. LATI~K und L. S~LICK~ 2 als LSsungsmittcl ein Gemisch yon n-Propanol mit 5%igor NaHCO3~LSsung im VolumverhMtnis 2 : 1. (Das beim Misehen ausgeschiedcne Salz wird abfiltriert.) Das Chromatographier-

Analyt. Chemistry 29, 508--512 (1957). State College, Manhattan, Kansas. 2 Chem. Listy 50, 1598--1601 (1956) [Tsehechisch]. Collect. czechoslov, chem.

Commun. 22, 967 (1957). OstbOhmische chem. Werke, Pardubice-Rybitvi (OSR).