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Voraussichtlich ja. Zurzeit denke ich daran, den englischsprachigen Studiengang «Inter- national Business Management» an der Fachhochschule Nordwestschweiz zu belegen. Doch vorher geht es für ein halbes Jahr in die USA, um mein Englisch weiter zu verbessern. Das heisst, Sie verlassen im Sommer die BEKB? Ja. Aber ich kann mir gut vorstellen, irgend- wann zurückzukehren. Klar ist: Ich werde mein Studium berufsbegleitend absolvieren, weil ich Theorie und Praxis unbedingt ver- binden will. Ich werde also nach einer Ar- beitsstelle Ausschau halten. Ihr Werbeslogan zum Schluss: Wieso ist die Berufsmaturität eine gute Sache? Mit der Berufsmaturität stehen alle Bildungs- wege offen. Man kann sich im Rahmen der höheren Berufsbildung weiterbilden oder an einer Fachhochschule bzw. an einer Univer- sität studieren. [email protected] Berufsmaturität «Mit der Berufsmaturität stehen alle Bildungswege offen» Sandra Schöni absolviert parallel zur kaufmännischen Grundbildung die Berufsmaturitätsschule. Ein intensives, aber lohnenswertes Pro- gramm. Denn nach Abschluss ihrer Lehre stehen der jungen Frau alle Bildungswege offen. Bleibt Ihnen noch Zeit für Hobbys und für die Beziehungspflege? Ja, weil mir das Lernen leichtfällt, muss ich nicht allzu viel Zeit für Aufgaben aufwenden. Das geht aber nicht allen Kolleginnen und Kollegen gleich. Wer die Berufsmaturität lehrbegleitend absolvieren will, sollte daher genügend Leistungsreserven aus der Sekun- darschule mitbringen. Ob diese vorhanden sind, kann die Klassenlehrperson in der Re- gel gut einschätzen. Was lernen Sie zusätzlich zu dem, was Sie an der kaufmännischen Berufsfachschule lernen? Wir haben mehr Schultage als Lernende oh- ne Berufsmaturitätsunterricht. Entsprechend können wir in den einzelnen Fächern mehr in die Tiefe gehen. Beispielsweise schliessen wir die beiden Fremdsprachen Französisch und Englisch mit höheren, europäisch anerkann- ten Sprachdiplomen ab. Auch in den Schwer- punktfächern Finanz- und Rechnungswesen sowie Wirtschaft und Recht gehen wir wei- ter. Hinzu kommen Geschichte, Mathema- tik und naturwissenschaftliche Grundlagen. Kurz: Die Berufsmaturität vermittelt eine er- weiterte Allgemeinbildung. Welche persönlichen Voraussetzungen soll- te man für die Berufsmaturität mitbrin- gen? Das Wichtigste: Man muss Freude daran ha- ben, Neues zu lernen. Dann sollte man diszi- pliniert und selbst organisiert lernen können und genügend Durchhaltewillen mitbringen. Sie schliessen Ihre Lehre im Sommer ab. Mit der Berufsmaturität haben Sie freien Zutritt zu einem Bachelor-Studiengang einer Fachhochschule. Führt Ihr Weg in diese Richtung? «espace einsteiger» ist eine Dienstleistung der Espace Media AG und des Mittelschul- und Berufsbildungsamtes des Kantons Bern und wird in Zusammenarbeit mit folgenden Partnern realisiert: BEKB | BCBE (www.bekb.ch) • Die Schweizerische Post, Berufsbildung (www.post.ch/lehrstellen oder 0848 85 8000) • Berufsbildung Bundesverwaltung (www.epa.admin.ch/dienstleistungen/lehrstellenangebote) • Meyer Burger AG (www.meyerburger.com) «Ich stecke mir hohe Ziele und bin bereit, dafür diszipliniert und hart zu arbeiten»: Sandra Schöni absolviert die kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität. Interview und Bild: Rolf Marti Frau Schöni, sind Sie ein ehrgeiziger Mensch? Ja. Ich stecke mir hohe Ziele und bin bereit, dafür diszipliniert und hart zu arbeiten. Das gilt für die Ausbildung genauso wie für viele meiner Freizeitbeschäftigungen. Sie absolvieren bei der Berner Kantonal- bank BEKB die kaufmännische Grundbil- dung mit Berufsmaturitätsschule. Wieso ha- en Sie sich für diesen Weg entschieden? Aufgrund meiner schulischen Leistungen hätte ich auch ans Gymnasium gehen kön- nen. Aber mir war schon früh klar, dass es mich in die Wirtschaft zieht. Die kaufmän- nische Grundbildung mit Berufsmaturität führt auf direktem Weg dorthin. Zudem arbeite ich gerne praktisch. Mir gefällt das Bankenwesen und ich schätze den Kontakt zu Kundinnen und Kunden. Hat die BEKB Ihre Pläne, die Berufsmatu- rität lehrbegleitend zu absolvieren, unter- stützt? Ja, von Anfang an. Die Verantwortlichen ha- ben mir aber auch signalisiert, dass ich nach dem ersten Halbjahr auf meinen Entscheid zurückkommen könne, sollte das Pensum zu anstrengend werden. Berufsfachschule, Berufsmaturitätsschule, Lehrbetrieb – wie anstrengend ist dieses Pensum? Es ist eine Herausforderung, aber ich komme gut klar damit, weil ich eine rasche Auffas- sungsgabe habe und in der Schule aufmerk- sam mitarbeite. Schwierig wird es nur, wenn gleichzeitig von allen Seiten Ansprüche ge- stellt werden – Proben in der Schule, Zwi- schentests am Arbeitsplatz. Da ist es wich- tig, vorausschauend zu planen. Die Berufsmaturität kann parallel zu ei- ner drei- oder vierjährigen beruflichen Grundbildung mit eidgenössischem Fä- higkeitszeugnis (EFZ) oder im Anschluss daran absolviert werden (BM 1 bzw. BM 2). Die Berufsmaturität berechtigt zum prü- fungsfreien Eintritt in ein Fachhochschul- studium des entsprechenden Berufsfelds. Über eine Zusatzqualifikation ist auch der Zutritt zu anderen Studiengängen an Hochschulen möglich. Die Vorbereitungs- kurse auf die Zusatzprüfung dauern zwei bis drei Semester. Mehr: www.berufsberatung.ch › Berufs- maturität Berufsmaturität

«Mit der Berufsmaturität stehen alle Bildungswege offen» · Bleibt Ihnen noch Zeit für Hobbys und für die Beziehungspflege? Ja, weil mir das Lernen leichtfällt, muss ich

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Voraussichtlich ja. Zurzeit denke ich daran,

den englischsprachigen Studiengang «Inter­

national Business Management» an der

Fach hochschule Nordwestschweiz zu belegen.

Doch vorher geht es für ein halbes Jahr in die

USA, um mein Englisch weiter zu verbessern.

Das heisst, Sie verlassen im Sommer die

BEKB?

Ja. Aber ich kann mir gut vorstellen, irgend­

wann zurückzukehren. Klar ist: Ich werde

mein Studium berufsbegleitend absolvieren,

weil ich Theorie und Praxis unbedingt ver­

binden will. Ich werde also nach einer Ar­

beitsstelle Ausschau halten.

Ihr Werbeslogan zum Schluss: Wieso ist

die Berufsmaturität eine gute Sache?

Mit der Berufsmaturität stehen alle Bildungs­

wege offen. Man kann sich im Rahmen der

höheren Berufsbildung weiterbilden oder an

einer Fachhochschule bzw. an einer Univer­

sität studieren. [email protected]

Berufsmaturität

«Mit der Berufsmaturität stehen alle Bildungswege offen»Sandra Schöni absolviert parallel zur kaufmännischen Grundbildung die Berufsmaturitätsschule. Ein intensives, aber lohnenswertes Pro-gramm. Denn nach Abschluss ihrer Lehre stehen der jungen Frau alle Bildungswege offen.

Bleibt Ihnen noch Zeit für Hobbys und für

die Beziehungspflege?

Ja, weil mir das Lernen leichtfällt, muss ich

nicht allzu viel Zeit für Aufgaben aufwenden.

Das geht aber nicht allen Kolleginnen und

Kollegen gleich. Wer die Berufsmaturität

lehrbegleitend absolvieren will, sollte daher

genügend Leistungsreserven aus der Sekun­

darschule mitbringen. Ob diese vorhanden

sind, kann die Klassenlehrperson in der Re­

gel gut einschätzen.

Was lernen Sie zusätzlich zu dem, was Sie

an der kaufmännischen Berufsfachschule

lernen?

Wir haben mehr Schultage als Lernende oh­

ne Berufsmaturitätsunterricht. Entsprechend

können wir in den einzelnen Fächern mehr in

die Tiefe gehen. Beispielsweise schliessen wir

die beiden Fremdsprachen Französisch und

Englisch mit höheren, europäisch anerkann­

ten Sprachdiplomen ab. Auch in den Schwer­

punktfächern Finanz­ und Rechnungswesen

sowie Wirtschaft und Recht gehen wir wei­

ter. Hinzu kommen Geschichte, Mathema­

tik und naturwissenschaftliche Grundlagen.

Kurz: Die Berufsmaturität vermittelt eine er­

weiterte Allgemeinbildung.

Welche persönlichen Voraussetzungen soll-

te man für die Berufsmaturität mitbrin-

gen?

Das Wichtigste: Man muss Freude daran ha­

ben, Neues zu lernen. Dann sollte man diszi­

pliniert und selbst organisiert lernen können

und genügend Durchhaltewillen mitbringen.

Sie schliessen Ihre Lehre im Sommer ab.

Mit der Berufsmaturität haben Sie freien

Zutritt zu einem Bachelor-Studiengang

einer Fachhochschule. Führt Ihr Weg in

diese Richtung?

«espace einsteiger» ist eine Dienstleistung der Espace Media AG und des Mittelschul- und Berufsbildungsamtes des Kantons Bern und wird in Zusammenarbeit mit folgenden Partnern realisiert: BEKB | BCBE (www.bekb.ch) • Die Schweizerische Post, Berufsbildung (www.post.ch/lehrstellen oder 0848 85 8000) • Berufsbildung Bundesverwaltung (www.epa.admin.ch/dienstleistungen/lehrstellenangebote) • Meyer Burger AG (www.meyerburger.com)

«Ich stecke mir hohe Ziele und bin bereit, dafür diszipliniert und hart zu arbeiten»: Sandra Schöni absolviert die kaufmännische Grundbildung

mit Berufsmaturität.

Interview und Bild: Rolf Marti

Frau Schöni, sind Sie ein ehrgeiziger Mensch?

Ja. Ich stecke mir hohe Ziele und bin bereit,

dafür diszipliniert und hart zu arbeiten. Das

gilt für die Ausbildung genauso wie für viele

meiner Freizeitbeschäftigungen.

Sie absolvieren bei der Berner Kantonal-

bank BEKB die kaufmännische Grundbil-

dung mit Berufsmaturitätsschule. Wieso ha-

en Sie sich für diesen Weg entschieden?

Aufgrund meiner schulischen Leistungen

hätte ich auch ans Gymnasium gehen kön­

nen. Aber mir war schon früh klar, dass es

mich in die Wirtschaft zieht. Die kaufmän­

nische Grundbildung mit Berufsmaturität

führt auf direktem Weg dorthin. Zudem

arbeite ich gerne praktisch. Mir gefällt das

Bankenwesen und ich schätze den Kontakt

zu Kundinnen und Kunden.

Hat die BEKB Ihre Pläne, die Berufsmatu-

rität lehrbegleitend zu absolvieren, unter-

stützt?

Ja, von Anfang an. Die Verantwortlichen ha­

ben mir aber auch signalisiert, dass ich nach

dem ersten Halbjahr auf meinen Entscheid

zurückkommen könne, sollte das Pensum zu

anstrengend werden.

Berufsfachschule, Berufsmaturitätsschule,

Lehrbetrieb – wie anstrengend ist dieses

Pensum?

Es ist eine Herausforderung, aber ich komme

gut klar damit, weil ich eine rasche Auffas­

sungsgabe habe und in der Schule aufmerk­

sam mitarbeite. Schwierig wird es nur, wenn

gleichzeitig von allen Seiten Ansprüche ge­

stellt werden – Proben in der Schule, Zwi­

schentests am Arbeitsplatz. Da ist es wich­

tig, vorausschauend zu planen.

Die Berufsmaturität kann parallel zu ei­

ner drei­ oder vierjährigen beruflichen

Grundbildung mit eidgenössischem Fä­

higkeitszeugnis (EFZ) oder im Anschluss

daran absolviert werden (BM 1 bzw. BM 2).

Die Berufsmaturität berechtigt zum prü­

fungsfreien Eintritt in ein Fachhochschul­

studium des entsprechenden Berufsfelds.

Über eine Zusatzqualifikation ist auch der

Zutritt zu anderen Studiengängen an

Hochschulen möglich. Die Vorbereitungs­

kurse auf die Zusatzprüfung dauern zwei

bis drei Semester.

Mehr: www.berufsberatung.ch › Berufs­

maturität

Berufsmaturität