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Sie lesen in diesem Heft: Mitteilungen Nr. 24/ Förderverein Esche Museum e. V. Arbeitskreis „Regionalgeschichte“ Auf der Mitgliederversammlung des Jahres 2018 wurde der Beschluss zur Bildung eines Arbeitskreises (AK) „Regionalgeschichte“ gefasst. Aufgabe desselben ist die Koordinierung der Projektarbeiten der einzelnen Vereins- mitglieder bzw. kleinerer Arbeitsgruppen und die regelmäßige Information zum Arbeitsstand. Die Leitung haben Sabine und Peter Barth übernom- men. Die „Mitteilungen“ werden regelmäßig über die Arbeiten berichten, auch mit dem Hintergedanken, dass der eine oder andere der Vereinsmit- glieder vielleicht Interesse an der Mitwirkung hat; vor allem aber, damit alle Vereinsmitglieder immer wissen, was in unserem Verein „so los ist“. Seite 3 Sonderbestand Modelleisenbahnen der DDR Eine Schenkung von Wolfgang Ziemert bescherte dem Esche-Museum eine wertvolle Sammlung von Modelleisenbahnen. Die Sammlung ist als Sonderbestand in das Esche-Museum aufgenommen und am 26. 10. 2018 erstmalig der Öffentlichkeit gezeigt worden. Zur Sammlung gehört auch das Modell des Limbacher Bahnhofsgebäu- des. Es wurde 2015 vom Modellbauer Gert Sommer angefertigt. Seite 7 Und außerdem: Wir trauern um unser Vereinsmitglied Prof. Dr. Jürgen Lohr Seite 3 Der Arbeitskreis „Regionalgeschichte“ informiert - Eine Neuerwerbung für den Sammlungsbestand des Museums Seite 3 - Ausstellung zur Geschichte von Oberfrohna Seite 4 - Schüler aus Tschernobyl besuchen das Esche-Museum Seite 4 - Fotos aus der Chronik der Handschuhfabriken Johannes Richter AG Seite 5 - Weitere Themen im Arbeitskreis Seite 5 - Restaurierung des Grabmals der Unternehmerfamilie Paul Raetzer Seite 6 Sonderbestand Modelleisenbahn Seite 7 Ein Geschichtsbuch: Limbach-Oberfrohna - Vom Rittergutsdorf zur Industriestadt Seite 8 Dezember / 2018 Rußdorf 90 Jahre zu Sachsen Von 1457 bis 1928 gehörte Rußdorf zum Herzogtum Altenburg. An der ehemaligen Zollstelle in der Waldenburger Straße erinnert heute ein vom Heimatverein Limbach-Oberfrohna aufgestellter Stein mit einer Tafel an diesen Abschnitt der Rußdorfer Vergangenheit. Die Vereinsmitglieder Sabine und Peter Barth erforschen schon seit eini- gen Jahren die Geschichte von Rußdorf, des heutigen Ortsteils von Lim- bach-Oberfrohna, in dem sie zu Hause sind. Vom 2. Oktober bis zum 11. November 2018 zeigten sie in einer Sonderausstellung im Esche-Museum Dokumente und viele Objekte aus der Rußdorfer Geschichte. Seite 2

Mitteilungen Nr. 24 Dezember / 2018 - tu-chemnitz.de · VEB Spezialnähmaschinenbau Limbach (Foto aus dem Firmenprospekt) Die Stickerei wurde durch Maschinen des Dresde-ner Betriebes

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Sie lesen in diesem Heft:

Mitteilungen Nr. 24/

Förderverein Esche – Museum e. V.

Arbeitskreis „Regionalgeschichte“

Auf der Mitgliederversammlung des Jahres 2018 wurde der Beschluss zur Bildung eines Arbeitskreises (AK) „Regionalgeschichte“ gefasst. Aufgabe desselben ist die Koordinierung der Projektarbeiten der einzelnen Vereins-mitglieder bzw. kleinerer Arbeitsgruppen und die regelmäßige Information zum Arbeitsstand. Die Leitung haben Sabine und Peter Barth übernom-men. Die „Mitteilungen“ werden regelmäßig über die Arbeiten berichten, auch mit dem Hintergedanken, dass der eine oder andere der Vereinsmit-glieder vielleicht Interesse an der Mitwirkung hat; vor allem aber, damit alle Vereinsmitglieder immer wissen, was in unserem Verein „so los ist“.

Seite 3

Sonderbestand Modelleisenbahnen der DDR

Eine Schenkung von Wolfgang Ziemert bescherte dem Esche-Museum eine wertvolle Sammlung von Modelleisenbahnen. Die Sammlung ist als Sonderbestand in das Esche-Museum aufgenommen und am 26. 10. 2018 erstmalig der Öffentlichkeit gezeigt worden.

Zur Sammlung gehört auch das Modell des Limbacher Bahnhofsgebäu-des. Es wurde 2015 vom Modellbauer Gert Sommer angefertigt.

Seite 7

Und außerdem: Wir trauern um unser Vereinsmitglied Prof. Dr. Jürgen Lohr Seite 3

Der Arbeitskreis „Regionalgeschichte“ informiert

- Eine Neuerwerbung für den Sammlungsbestand des Museums Seite 3 - Ausstellung zur Geschichte von Oberfrohna Seite 4 - Schüler aus Tschernobyl besuchen das Esche-Museum Seite 4 - Fotos aus der Chronik der Handschuhfabriken Johannes Richter AG Seite 5 - Weitere Themen im Arbeitskreis Seite 5 - Restaurierung des Grabmals der Unternehmerfamilie Paul Raetzer Seite 6

Sonderbestand Modelleisenbahn Seite 7

Ein Geschichtsbuch: Limbach-Oberfrohna - Vom Rittergutsdorf zur Industriestadt Seite 8

Dezember / 2018

Rußdorf 90 Jahre zu Sachsen

Von 1457 bis 1928 gehörte Rußdorf zum Herzogtum Altenburg. An der ehemaligen Zollstelle in der Waldenburger Straße erinnert heute ein vom Heimatverein Limbach-Oberfrohna aufgestellter Stein mit einer Tafel an diesen Abschnitt der Rußdorfer Vergangenheit.

Die Vereinsmitglieder Sabine und Peter Barth erforschen schon seit eini-gen Jahren die Geschichte von Rußdorf, des heutigen Ortsteils von Lim-bach-Oberfrohna, in dem sie zu Hause sind. Vom 2. Oktober bis zum 11. November 2018 zeigten sie in einer Sonderausstellung im Esche-Museum Dokumente und viele Objekte aus der Rußdorfer Geschichte.

Seite 2

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Sabine und Peter Barth haben schon zu verschie-

denen Gelegenheiten Ergebnisse ihrer Heimatfor-

schung vorgestellt. Zum „Tag der Sachsen“ im

Jahre 2016 erschien in den Sächsischen Heimat-

blättern der Aufsatz von Peter Barth „Rußdorf,

ehemals eine Exklave Sachsen-Altenburgs“. Zum

Genealogiestammtisch im September 2017 zo-

gen die beiden Heimatforscher mit ihrem Vortrag

über die Rußdorfer Geschichte so viele Zuhörer

an, dass noch von überall Stühle herbeigebracht

werden mussten.

Mit der Sonderausstellung im Esche-Museum, die sie in Zusammenarbeit mit Gabriele Pabstmann gestaltet haben, erreichten Sabine und Peter Barth besonders viele Interessenten. Kein Wun-der! Haben sie doch nicht nur eigene Spielsachen aus der Kinderzeit mitgebracht oder Küchenuten-

Eine ganze Reihe von reich bebilderten Vorträgen fan-den im Gasthof Rußdorf viele interessierte Hörer und Zuschauer, wie hier im Juni 2018 der Vortrag zur Schulgeschichte von Rußdorf.

silien, die vielerlei Erinnerungen bei den Besu-chern weckten, sondern auch historische Bilder und Dokumente. Stadtarchivar Christian Kirchner steuerte sogar die Gründungsurkunde von Ruß-dorf bei. Die Ausstellung spannte den Bogen vom Bauerndorf bis hin zu den leistungsfähigen Fabri-ken der Neuzeit. Und außerdem verstanden es Sabine und Peter Barth bei mehreren Sonderfüh-rungen, mit Geschichten und Geschichtchen die Ausstellung zusätzlich zu beleben.

Besucher aller Altersgruppen lauschten den Ausführun-gen der Ausstellungsmacher.

Diese Ausstellung haben 666 Besucher gesehen. Es war die erste Sonderausstellung zu einem der Ortsteile von Limbach-Oberfrohna im Esche-Museum. Und es wäre schön, wenn das Vorha-ben der Museumsleitung gelänge, nach und nach alle Ortsteile in dieser Weise vorzustellen

Sonderausstellung „Rußdorf 90 Jahre zu Sachsen“

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Die Erweiterung des Sammlungsbestandes ge-hört zu den satzungsgemäßen Aufgaben des För-dervereins. Schließlich wissen ortskundige Ver-einsmitglieder noch am besten, wo wichtige Sachzeugen der Geschichte zu finden sein könn-ten.

Zwei interessante Neuerwerbungen sind vor eini-gen Wochen dank der Bemühungen von Eber-hard Wendisch und Michael Nestripke gelungen: einen Stickautomaten der Klasse 8620 und eine Vervielfältigungsmaschine für die Musterkarten des Stickautomaten.

Die Stickautomaten gehören zu den seltener ge-nannten Produkten des VEB Spezialnähmaschi-nenbau Limbach.

Nach 1945 wurde die Spezialnähmaschinenfabrik Julius Köhler bekanntlich mit der Nähmaschinen-fabrik Bach & Winter zum VEB Spezialnähma-schinenfabrik Limbach umfirmiert und vollkom-men neu aufgebaut. In mehreren Etappen gliederte man dieser neuen Firma weitere Betriebe an. So kam 1953 auch die Stickautomatenfertigung aus Dresden dazu. Der Spezialnähmaschinenbau baute die Stickauto-maten bis 1968, danach wurde dieser Fertigungs-zweig an die Weißenseer Maschinenbau KG Ber-lin übertragen, um in Limbach die Produktionska-pazitäten für Nähmaschinen erweitern zu können. Im Sammlungsbestand des Esche-Museums fehl-ten bisher Beispiele für die Stickautomatenher-stellung des Limbacher Betriebes.

Kopf eines Stickautomaten aus der Produktion des

VEB Spezialnähmaschinenbau Limbach (Foto aus dem

Firmenprospekt)

Die Stickerei wurde durch Maschinen des Dresde-ner Betriebes Würker präsentiert. Jetzt konnte diese Lücke geschlossen werden. Der Vier-Kopf-Stickautomat stammt aus der Produktion der 50er Jahre und wurde im Textil- und Renn-sportmuseum Hohenstein-Ernstthal entdeckt. Das Kartenvervielfältigungsgerät konnte aus einer Ei-benstocker Firma beschafft werden. Wenn dann Musemstechniker Bernd Riedel die Maschinen restauriert und funktionstüchtig ge-macht hat, wird in absehbarer Zeit im Esche-Museum das Thema „Stickerei“ mit Maschinen des Spezialnähmaschinenbaus aus Limbach gezeigt werden können.

Der Arbeitskreis „Regionalgeschichte“ informiert

Eine Neuerwerbung für den Sammlungsbestand des Museums

Wir trauern um unser Vereinsmitglied Prof. Dr. Jürgen Lohr

1944 - 2018

Jürgen Lohr war, wie er selber mal gesagt hat, in die Kettenwirke-

rei „verliebt“. Diese Liebe hat er zum Beruf gemacht und als

Hochschullehrer andere für die Kettenwirkerei begeistert. Als er

wegen einer schweren Krankheit den Beruf aufgeben musste,

setzte er sein Wissen und Können im Esche-Museum für In-

standsetzung und Pflege der vielen Kettenwirkmaschinen ein und

engagierte sich für den Aufbau des Sammlungsbestands sowie

für die präzise Beschreibung der Objekte.

Mit großer Anstrengung verfasste er noch einige Drehbücher für

die im Museum inzwischen gedrehten Videos zur Wirkerei und

setzte sich für die Erarbeitung der Heimat– und Firmengeschich-

ten und deren Publikation im Internet ein.

Im Mai dieses Jahres ist Jürgen Lohr seiner Krankheit erlegen.

Wir haben einen kenntnisreichen und stets hilfsbereiten Vereins-

kollegen verloren und wir trauern um ihn.

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Die Geschichte des Ortsteils Oberfrohna hat es

Marvin Müller ganz besonders angetan. Darin

folgt er unserem im vergangenen Jahr verstorbe-

nen Vereinsmitglied Wolfgang Ziemert, der in vie-

lem sein Vorbild war.

Am 23. September 2018 organisierte Marvin Mül-

ler im Pfarrhaus Oberfrohna eine begeistert auf-

genommene Ausstellung mit großformatigen his-

torischen Fotos aus Oberfrohna, nach Themen

geordnet.

Ansichten bemerkenswerter Gebäude, Freizeit-

einrichtungen und Straßenzüge lockten viele Be-

sucher, und natürlich auch die Erläuterungen des

Ausstellungsgestalters, der von früh bis nach fünf

Uhr abends bereit stand, um Auskünfte zu geben

und Geschichten zu erzählen. Nicht mal zum Mit-

tagessen nahm er sich Zeit.

Unterbrochen hat er die Ausstellungsbetreuung

nur, weil er zusätzlich eine Stadtführung organi-

siert hat.

Frühere Stadtführungen folgten im Wesentlichen

dem „Stadtlehrpfad“, der bisher nur auf Beson-

derheiten im Ortsteil Limbach aufmerksam macht.

Dies also war die erste Führung durch Oberfroh-

na. Und trotz Regen und Wind ließen sich 25 In-

teressenten die Gelegenheit nicht entgehen, ei-

nen Teil ihrer Heimatstadt aus einem neuen

Blickwinkel zu betrachten und den Darlegungen

zur Geschichte der Gebäude zu lauschen.

Zu den Projekten der Regionalgeschichte gehö-ren auch die Museumsführungen durch Vereins-mitglieder. Im Oktober diesen Jahres war u. a. eine Schüler-gruppe aus Tschernobyl im Esche-Museum. Es waren für die Besucher nicht gerade die glücklichsten Umstände: die Beleuchtung im gro- ßen Maschinensaal war ausgefallen.

Aber Aufmerksamkeit und Begeisterung der klei-nen Besucher sorgten dafür, dass es für Irmgard Eberth eine Freude war, den Kindern in wenigen Worten, die ja noch übersetzt werden mussten, die Technik der Wirkerei und Strickerei nahe zu bringen.

Ausstellung zur Geschichte von Oberfrohna

Der „Ausstellungsmacher“ vor einer der vielen

Bildtafeln im Pfarrhaus Oberfrohna

Eine der besonders schönen Aufnahmen:

das in den 20er Jahren errichtete Sparkassen-

gebäude in Oberfrohna

Schüler aus Tschernobyl besuchen das Esche-Museum

Der Arbeitskreis „Regionalgeschichte“ informiert

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Originalaufnahmen aus den Betrieben der Hand-

schuhfabrik Johannes Richter AG in Mühlau und

Limbach hat Sebastian Dämmler entdeckt. Tilo

Beyer hat Kopien der Aufnahmen für unseren

Sammlungsbestand „Firmenchroniken“ bereitge-

stellt.

Dadurch konnten wir das Foto von dem Ketten-

wirksaal nun einem Betrieb zuordnen. Es geister-

te bisher anonym in den Sammlungen des Muse-

ums. Jetzt wissen wir, dass der Saal sich im Lim-

bacher Betrieb der Firma Richter befand. Und die

freundlichen Näherinnen auf dem Foto aus dem

Jahr 1935 haben nun ein „Dach über dem Kopf“.

Das Album mit den Aufnahmen gehört zu einer

Reihe, die leider ohne Jahresangabe, aber ver-

mutlich in den 30er Jahren, von mehreren Betrie-

ben in Limbach angefertigt worden sind. Ein glei-

ches Album von der Firma Paul Stelzmann befin-

det sich schon in der Museumssammlung. Es ist

zu hoffen, dass sich noch weitere Fotoalben aus

dieser Reihe finden lassen.

Sorgfältige Recherchen, manchmal aber auch

Zufallsfunde helfen uns, schrittweise die eine

oder andere Firmengeschichte zu vervollständi-

gen.

Geschichte der Platinenfabrik

Müller & Franke Es gibt eine Reihe interessanter und schöner Ob-

jekte zu dieser Firma im Sammlungsbestand,

aber noch keine Firmengeschichte. Dafür will Mi-

chael Nestripke jetzt Abhilfe schaffen. Für das

Jahr 2019 hat er dazu Recherchen im Staatsar-

chiv in Chemnitz eingeplant.

Qualitätsprüfung bei Müller & Franke

Geschichte der Firma Philipp Claus

Die Geschichte dieser Firma recherchiert zur Zeit

Vereinsmitglied Frank Winter.

Die Firma wurde 1911 gegrün-

det und befand sich bis 1972 in

Familienbesitz. Nach der Ver-

staatlichung firmierte sie als

"VEB Trikotagenwerk Syn-

thetra", später als "VEB Sport-

trikot Limbach-Oberfrohna",

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Nach 1990 bis zu Ihrer Auflö-

sung hieß die Firma "Sporttrikot GmbH".

Bekannt ist, u.a. dass das Betriebsgebäude im

Zweiten Weltkrieg als sogenanntes „Volks-

deutsches Lager“ genutzt wurde

Frank Winter wird Gespräche mit Zeitzeugen füh-

ren. Sollte jemand von unseren Lesern etwas über

diese Firma wissen, melde er sich bitte bei Herrn

Winter.

Fotos aus der Chronik der Handschuhfabriken Johannes Richter AG

Weitere Themen im Arbeitskreis

(Foto: Firmenarchiv)

Der Arbeitskreis „Regionalgeschichte“ informiert

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Das Fertigungsnetzwerk, zu dem die DELTA BARTH Systemhaus GmbH und sechs weitere Firmen gehö-ren, organisiert unter dem

Namen „Spenden statt Geschenke“ eine jährlich wiederkehrende Spendenaktion. Anstatt zu Weih-nachten Präsente an Kunden und Geschäftspart-ner zu versenden, investieren die Unternehmen in soziale Projekte aus der Region. Dazu ruft die Spendengemeinschaft Vereine, soziale Einrich-tungen und Schulen auf, sich und ihre Arbeit vor-zustellen.

Der Förderverein Esche-Museum hat sich in die-sem Jahr mit dem in der Überschrift genannten Projekt erfolgreich um eine Spende beworben.

Das Grabmal der Familie Paul Raetzer war bis vor wenigen Monaten von üppig wachsenden Efeuranken ganz und gar bedeckt. Jetzt kann man, dank einer „Befreiungsaktion“ von Marvin Müller, das Grabmal selbst und die Tafeln wieder erkennen. Marvin Müller, Ursula Ziemert und Christine Erler werden sich um die Restaurierung des Grabmals kümmern.

Der Freistaat Sachsen hat das Jahr 2020 zum Jahr der Industriekultur ausgerufen. Im Jahr der 4. Sächsischen Landesausstellung werden unter diesem Dach industriekulturelle Aktivitäten in ganz Sachsen durchgeführt und vermarktet.

Mit dem Jahr der Industriekultur 2020 soll das Landesthema Industriekultur insgesamt gestärkt und einer breiteren Öffentlichkeit nähergebracht werden. Akteure und Netzwerkpartner werden mit ihren Aktivitäten bekannter gemacht, aber auch weiter vernetzt und qualifiziert. Im Rahmen ihrer Projektförderung im Bereich Industriekultur fördert die Kulturstiftung des Frei-

Frau Erler hat inzwischen herausgefunden, dass das Grabmal der Familie Raetzer zu den wenigen auf dem Oberfrohnaer Friedhof gehört, die unter Denkmalschutz stehen. Umso dringlicher sind die Arbeiten für seinen Erhalt.

Das Fertigungsnetzwerk unterstützt diese Arbeiten mit der Summe von 1.000 Euro.

Spender sind die ortsansässigen Firmen AMS Technology GmbH, Delta Barth Systemhaus GmbH, Delta proveris AG, Limbacher Oberflächen-veredelung GmbH sowie OMEGA Blechbearbei-tung Limbach-Oberfrohna AG.

Die Übergabe des Spendenschecks nahm am 27. 11.

dieses Jahres Jens Barth vor (1. links), der Geschäfts-

führer der AMS Technology GmbH. Ursula Ziemert und

Marvin Müller (rechts außen) sowie Michael Nestripke

als Vertreter des Vorstandes nahmen den Scheck entge-

gen.

Das Dreierteam der Vereinsmitglieder wird selb-ständig arbeiten und die gespendete Summe für die Restaurierung der Namenstafeln einsetzen.

staates Sachsen in den Jah-ren 2019 und 2020 Projekte mit Bezug zum Jahr der In-dustriekultur. Die verstärkte Öffentlichkeitsarbeit zum Jahr der Industriekultur 2020 informiert über diese und andere Projekte, Aktionen oder Angebo-te.

Über Kriterien und Möglichkeit zur Führung der Wort-Bild-Marke Jahr der Industriekultur 2020 in-formieren wir Sie demnächst.

Zur Beratung und Vernetzung kontaktieren Sie die projektverantwortliche Koordinierungsstelle Säch-sische Industriekultur.

Der Arbeitskreis „Regionalgeschichte“ informiert

Restaurierung des Grabmals der Unternehmerfamilie Paul Raetzer

Förderprojekte zum Jahr der Industriekultur 2020

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Nach ihren Lieblingsstücken aus der

Sammlung befragt, nennt Ursula

Ziemert die Zirkuswagen und die

aus Pappe gefertigten ersten Nach-

kriegsmodelle, auch wenn das nicht

unbedingt die wertvollsten in der

Sammlung sind.

Der Modelleisenbahnsammler und

Modelleisenbahnexperte war ihr

Mann Wolfgang Ziemert.

Schon seit der frühen Jugend sam-

melte er Eisenbahnmodelle der

Spurweite H0 und entsprechendes

Zubehör aus der frühen Nachkriegs-

zeit. Mehrfach publizierte er zu dem

Thema in Fachzeitschriften, hat di-

verse Ausstellungen in Wolkenburg

realisiert, zwei Bücher über Modellei-

senbahnen herausgegeben und

Weihnachtsausstellungen im Esche-

Museum organisiert, die sehr viele

Eisenbahn-Modellfreunde aus der

engeren und weiteren Umgebung

angezogen haben, z. B. auch aus

Köln und Wien.

Seit langem plante er, seiner Hei-

matstadt Limbach-Oberfrohna die Sammlung

mit Modellen zwischen 1945 und 1965 als

großartiges Geschenk zu übergeben.

Leider konnte er den Aufbau im Museum

nicht mehr selbst organisieren, weil ihn der

Tod abberief. Aber seine Frau Ursula setzte

den Wunsch des Verstorbenen um und

kämpfte für die Übergabe des Schatzes an

das Esche-Museum.

Unterstützung fand sie u.a. bei den Museumsmit-

arbeitern Gabriele Pabstmann, Katrin Jesch-

kowski und Bernd Riedel sowie beim Oberbür-

germeister Dr. Vogel.

Die Sammlung wird nur zu Führungen gezeigt,

und dafür finden sich Freunde von Wolfgang Zie-

mert bereit.

Fotos von oben nach unten:

Eine der vielen Vitrinen, Foto: M. Nestripke

An der Eröffnungsveranstaltung nahm auch Ober-

bürgermeister Dr. Vogel teil, Foto: M. Müller

Führung mit Mirko Hummel, Foto: G. Pabstmann

Sonderbestand Modelleisenbahn

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Die drei Vereinsmitglieder Irmgard Eberth, Gabriele Pabstmann und Ursula Ziemert

haben am 05.12.2018 zum Genealogiestammtisch in der Parkschänke ein von ihnen

gemeinsam erarbeitetes Buch zur Geschichte der Stadt und ihrer Industrie vorge-

stellt.

Von Limbach, Oberfrohna, Kändler, Bräunsdorf, Pleißa, Kaufungen und Wolkenburg

gingen viele Impulse für die Ausbreitung und den Aufschwung des Textilmaschinen-

baus und der Trikotagenindustrie aus. Dies und das damit verbundene Aufblühen der

Stadt erzählt das Buch in sechs chronologisch geordneten Kapiteln mit vielen Bildern,

darunter solche, die auf bemerkenswerte Gebäude in Limbach-Oberfrohna aufmerk-

sam machen.

Zur zeitlichen Orientierung ist den Berichten eine Zeittafel zur Stadtgeschichte voran-

gestellt. Inhaltlich schlägt die Geschichte den Bogen von den Anfängen der Strumpf-

wirkerinnung bis zur Neuzeit und zu Firmen, die nach der Wende entstanden sind.

Jedem Kapitel ist ein Bildteil mit großen Aufnahmen von Objekten

aus dem Sammlungsbestand des Museums zugeordnet. Das sind

Zeugnisse der jeweiligen Epoche, und sie reichen von den hand-

gewirkten Strümpfen der Innungszeit im 19. Jahrhundert über die

in Limbach-Oberfrohna entwickelten und hergestellten Kettenwirk–

und Nähmaschinen bis zu einer Nähwirkmaschine MALIMO 500

und zu Multiaxial- Gelege aus Glasfaserstoff, einer modernen Wei-

terentwicklung der in Limbach-Oberfrohna erfundenen Nähgewir-

ke.

Am Schluss des Buches findet der Leser einen Stammbaum der

berühmtesten Wirkerdynastie von Limbach und Oberfrohna, der

Familie Esche.

Ergänzt werden die geschichtlichen Darlegungen durch ein Glossar der Wirkerei und Strickerei.

Herausgeber des Buches ist die Stadtverwaltung Limbach-Oberfrohna, und besonderer Dank für diese Initiative gebührt

der Pressesprecherin Frances Mildner. Die Komposition von Bildern und Texten hat Birgit Eichler vom Mironde-Verlag

effektvoll in Szene gesetzt und aus dem Manuskript ein schönes Buch gestaltet. Der Druck erfolgte in der Westermann

Druck Zwickau GmbH.

Zu erwerben ist das Buch zum Preis von 20,00 Euro im Esche-Museum, im Buchhaus am Johannisplatz und in der

Stadtinformation im Rathaus.

Abbildung oben: Cover, im Original in den Farben der Stadt

Darunter: Doppelseite aus dem Bildteil des Kapitels 4 (im Original in Farbe)

Ein Geschichtsbuch: Limbach-Oberfrohna - Vom Rittergutsdorf zur Industriestadt

Zur Geschichte der Stadt und ihrer Industrie

Herausgeber: Förderverein Esche-Museum e.V. Vorsitzender: Tilo Beyer Anschrift: Sachsenstr. 3, 09212 Limbach-Oberfrohna, Tel.: 03722 -469126 Redaktion: Irmgard Eberth Bankverbindung: Sparkasse Chemnitz IBAN: DE66 8705 0000 3514 014450 e-mail: [email protected]

Allen Vereinsmitgliedern, Lesern, Helfern, Freunden und Sponsoren

wünschen wir

ein schönes Weihnachtsfest,

fröhliche Feiertage und ein gutes neues Jahr.

Vorstand

des Fördervereins Esche-Museum e. V.