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Mittelstandsfinanzierun g Perspektiven – Gesellschaft Verein zu Mettmann 22. März 2011 Prof. Dr. Diethard B. Simmert International School of Management (ISM)

Mittelstandsfinanzierung Perspektiven – Gesellschaft Verein zu Mettmann 22. März 2011 Prof. Dr. Diethard B. Simmert International School of Management

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Mittelstandsfinanzierung Perspektiven –

Gesellschaft Verein zu Mettmann

22. März 2011Prof. Dr. Diethard B. Simmert

International School of Management (ISM)

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ASW-Seminar Mittelstandsfinanzierung

10. September 20102

Inhalt

1. Einleitung2. Gegenwärtige und zukünftige

Rahmenbedingungen der Unternehmensfinanzierung2.1Aktuelles Umfeld für die

Unternehmensfinanzierung2.2Gute Eigenkapitalausstattung der

Unternehmen:Entlastung in schwierigen Zeiten

2.3Konsequenzen der Finanzkrise für die Unternehmensfinanzierung

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10. September 20103

Inhalt

Exkurse:• Ertragsbesteuerung sollte Spielraum

zur Gewinnthesaurierung offen halten• Unternehmensfinanzierung im

internationales Vergleich• Anschwellende Finanzierungsströme

innerhalb des Unternehmenssektors• Kreditverbriefung als Bindeglied

zwischen Kredit- und Kapitalmarkt

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10. September 20104

Inhalt

3. Finanzierungsstrategien für mittelständische Unternehmen3.1 Senkung des Finanzierungsbedarfs

– Abhängigkeiten werden reduziert3.2Auf Nummer sicher gehen –

Stärkung der Liquiditätsreserven3.3Gesunde Kapitalstrukturen:

Eigenfinanzierung weiter ausbauen3.4Lang statt kurz: Die Stabilität der

Finanzierung erhöhen

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10. September 20105

3.5Die Vielfalt des Instrumentenkastens nutzen:Stärkere Diversifizierung der Finanzierung(Leasing / Factoring / Schuldscheindarlehen / Unternehmensanleihen)

3.6Eine Zusammenarbeit mit den Bankpartner

Inhalt

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10. September 20106

3.7Offene Kommunikation – wichtiger Baustein eines effizienten Finanzierungsmanagement

4. Fazit / Ausblick

Inhalt

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10. September 20107

Wirtschafts- und Finanzkrise ist noch längst nicht überwunden, auch wenn sie sich allmählich ab-schwächt

Jetzt schon sicher:Finanzsektor steht vor großen Strukturproblemen, deren Lösung nicht von heute auf morgen ge-lingen wird.Nachhaltige Veränderungen zeichnen sich ab – mit erheblichen Rückwirkungen auf die Unter-nehmensfinanzierung, insbesondere die Mittel-standsfinanzierung.

Darüber wollen wir heute sprechen und disku-tieren.

1. Einleitung

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10. September 20108

2. Gegenwärtige und zukünftige Rahmenbedingungen der Unternehmensfinanzierung

Wir befinden uns schon seid einiger Zeit in einem Veränderungsprozess, durch den neue Elemente in die traditionellen Finanzierungs-muster eingebracht werden.

Dieser Prozess wird sich jetzt – allerdings verstärkt durch die zukünftigen restriktivere Kreditvergabepolitik der Banken – fortsetzen.

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10. September 20109

Typischerweise hat der Finanzierungsbedarf der Unternehmen in der Krise abgenommen. Das Kreditneugeschäft war in dieser Zeit rückläufig.

2.1 Umfeld für die Unternehmensfinanzierung

Abbildung 1: Anstieg des Kreditvolumens

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10. September 201010

Bei dieser Annahme des Kreditneugeschäfts hat aber auch das restriktivere Angebotsverhalten der Banken eine Rolle gespielt.Deswegen „heftige“ Diskussion über eine „Kreditklemme“.

2.1 Umfeld für die Unternehmensfinanzierung

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10. September 201011

2.1 Umfeld für die Unternehmensfinanzierung

Auch beim Abklingen der Krisenkonsequenzen wird der Kreditangebotsspielraum der Banken eingeengt bleiben.

Abbildung 2: Entwicklung des Volumens

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10. September 201012

Liquidität ist oberstes Gebot, nur so ist jederzeitige Zahlungsfähigkeit sichergestellt.

Eine breite Eigenkapitalbasis ist dafür von zentraler Bedeutung:•Geringere, externe Verschuldung = geringere Cashabflüsse•Bessere Liquiditätsposition schafft Spielraum für Expansion (neue Kredite)•Bessere Eigenkapitalposition führt zu besserer Bonität- / Ratingnote

2.2 Gute Eigenkapitalausstattung der Unternehmen

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10. September 201013

Die meisten Firmen haben vor allem die gute Ertragslage der zurückliegenden Jahre – vor der Krise – zu einer nachhaltigen Verbesserung der finanziellen Struktur genutzt.Hinzu kam ein verstärkter Rückgriff auf externes Eigenkapital (u.a. Mezzaninekapital, Direktbeteiligungen)

2.2 Gute Eigenkapitalausstattung der Unternehmen

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10. September 201014

2.2 Gute Eigenkapitalausstattung der Unternehmen

Abbildung 3: Eigenmittelquote deutscher Unternehmen

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10. September 201015

Wichtigste Finanzierungsquelle:Eigene Cashflows (Innenfinanzierung), der inzwischen einen höhere Stellenwert als in früheren Jahren einnimmt.

2.2 Gute Eigenkapitalausstattung der Unternehmen

Abbildung 4: Bedeutung interner Finanzierungsbeiträge

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10. September 201016

2.2 Gute Eigenkapitalausstattung der Unternehmen

Angesichts der sich abzeichnenden Strukturänderungen in der Finanzierung wäre eine Fortsetzung dieser Trends positiv. Der Staat sollte dies mit der Ausgestaltung der Unternehmensbesteuerung unterstützt.

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10. September 201017

Sicher:Kreditangebotsspielraum der Banken wird sich tendenziell verengen.•Kreditvergabe wird selektiver erfolgen.•Konditionen stärker an Risiken / Bonität orien-tiert.

Frage: Steht zukünftig ausreichendes Finan- zierungsangebot zur Verfügung?

2.3 Konsequenzen der Finanzkrise

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10. September 201018

2.3 Konsequenzen der Finanzkrise

Konsequenz: Stärker Kapitalmarkt nutzen

Abbildung 6: Zurückhaltung bei der Kreditvergabe

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10. September 201019

• Bankkreditkonditionen zukünftig noch stärker risikoorientiert und damit tendenziell höher.

• Evtl. zusätzliche Kreditkostenbelastung bleibt jedoch für den Mittelständler vergleichsweise überschaubar, da der Zinsaufwand einen Kostenfaktor darstellt, der in der GuV nicht erheblich ins Gewicht fällt.

2.3.1 Neuorientierung im Kreditgeschäft

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10. September 201020

Restriktiveres Bankenverhalten und ein günstiges Kapitalmarktumfeld führen dazu, dass größere Firmen verstärkt die Möglichkeiten der Kapitalmarktfinanzierung nutzen.

Allerdings steht der überwiegenden Zahl der Mittelständler dieses Instrument (Mindestvolumen) nicht zur Verfügung.

2.3.2 Kapitalmarktfinanzierung gewinnt an Bedeutung

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10. September 201021

Durch das Instrument der Verbriefung wird den Banken ermöglicht, das Mittelangebot des internationalen Kapitalmarktes für die Finanzierung von mittelständischen Unternehmen zu nutzen.

Verbriefungen schaffen ohne Kapitalerhöhungen Spielraum für die Vergabe weiterer Kredite und dienen zugleich der Optimierung der bankeninternen Risikostruktur.

Die Finanzkrise hat dazu geführt, dass auch diese Verbriefung zum Erliegen kam. Eine Renaissance ist – bei größerer Trans-parenz und einer Verbesserung des Verbriefungsprozesses – sehr sinnvoll.

2.3.3 Renaissance der Kreditverbriefung

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10. September 201022

2.3.3 Renaissance der Kreditverbriefung

Abbildung 8: Verbriefungen

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10. September 201023

1. „Diversifizierung“ bei den BankenUnmittelbare Folgen der Finanzkrise, aber vor allem strukturelle Faktoren wirken auf eine Verringerung des Handlungsspielraums der Banken hin.Politik und Bankenaufsicht erhöhen die Anforderungen an das Eigenkapital und die Liquiditätsvorsorge der Banken.Damit werden die Transformationsmöglichkeiten der Banken (Kundeneinlage und Wertpapieremissionen in Kredite) eingeschränkt.Viele Banken sehen sich deswegen zu einem „Deleveraging“, d.h. zu einer Reduzierung des Fremdkapitalhebels in der Bilanz, veranlasst.Zukünftig könnten auch verstärkt Kredite an inländische Unternehmen betroffen sein.

Exkurse

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10. September 201024

2. Ertragsbesteuerung sollte Spielräume zur Gewinnthe-saurierung offen haltenIn Anbetracht der großen Bedeutung, die der Selbstfinanzierung gerade in den nächsten Jahren zukommt, sollte die Ertragsbesteuerung für die Firmeninhaber ausreichende Anreize schaffen, Mittel für Investitionszwecke im Unternehmen zurückzubehalten.Neben der Vermeidung von kontraproduktiven, steuerlichen Vorschriften hinaus, die für die Gewinnthesaurierung in Frage kommen, sollte der Gesetzgeber gezielt Anreize setzen, um den Erhalt eigener Mittel im Unternehmen noch weiter zu erhöhen (Beispiel „Forschung und Entwicklung“)

Exkurse

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10. September 201025

3. Unternehmensfinanzierung im internationalen VergleichTraditionell hat die Bankenfinanzierung in Deutschland wie auch im gesamten Euro-Raum einen sehr hohen Stellenwert.Anders ist die Situation in den angelsächsischen Ländern. Hier hat sich eine sehr viel höhere Kapitalmarkt-orientierte Unternehmensfinanzierung – mit Aktien und Schuldver-schreibungen als zentrale Finanzierungsbausteine – etabliert.

Grund: Seit je her Dominanz Kapitalgedeckter Altersvor-sorgesysteme.

Perspektive: Mit der Umsteuerung in Deutschland / Europa gibt es einen „Nachholbedarf“, die Kapitalmärkte auch hier stärker für die Unternehmensfinanzierung zu nutzen

Exkurse

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10. September 201026

Exkurse

3. Unternehmensfinanzierung im internationalen Vergleich

Abbildung 5: Unternehmensfinanzierung Euro-Raum und USA

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10. September 201027

4. Anschwellende Finanzierungsströme innerhalb des Unterneh-menssektorsSchon seit längerem feststellbar – durch die Krise noch verstärkt – ist, dass konzerninterne Finanzierungen verstärkt an die Stelle von bilateralen Kreditbeziehungen (Gruppenunternehmen und Banken) treten. Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen, zumal die Konzentration auch in Teilen der mittelständischen Wirtschaft merklich zunimmt.

Exkurse

Abbildung 7: Ausweitung der konzerninternen FinanzierungsströmeAbbildung 7: Ausweitung der konzerninternen Finanzierungsströme

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10. September 201028

4. Anschwellende Finanzierungsströme innerhalb des Unternehmenssektors

Exkurse

Abbildung 7: Ausweitung der konzerninternen Finanzierungsströme

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10. September 201029

5. Kreditverbriefung als Bindeglied zwischen Kredit- und KapitalmarktWas sind Kreditverbriefungen?Bei Verbriefungen werden Forderungen aus Krediten in handelbare Wertpapiere umgewandelt und am Kapitalmarkt platziert. Dabei ist zwischen einer Verbriefung in Form eines vollständigen Forderungsverkaufs („True-Sale-Verbriefungen“) und einer bloßen Ausplatzierung des Kreditrisikos („Synthetische Verbriefungen“) zu unterscheiden. Eine Kreditverbriefung entlastet die Bankbilanzen und schafft damit Platz für neue Kredite, ohne dass zwingend die Eigenkapitalbasis erweitert werden müsste. Gleichzeitig eröffnet sie mittelständischen Unternehmen indirekt den Weg an den Kapitalmarkt.Warum sind Verbriefungen in Verruf geraten?Die Entwicklung verschachtelter, hochkomplexer Produkte, die fehlende Transparenz und Aufsicht sowie die mangelnde Disziplin einiger Banken, deren Bestreben es war, die Risiken aus „ihren“ Krediten einfach nur möglichst rasch weiterzureichen, führten vielfach dazu, dass schließlich völlig unklar war, wer welche Risiken in seinen Büchern hielt. Die Komplexität der Verbriefungen trug letztlich entscheidend dazu bei, dass es in einigen Bereichen des internationalen Verbriefungsmarktes (vor allem bei verbrieften US-Hypothekenkrediten mit Subprime-Risiken) zu massiven Fehlentwicklungen kam. Der daraus resultierende Vertrauensverlust erfasste den gesamten Markt – und damit auch qualitativ hochwertige Produkte mit starker Verankerung im Mittelstandskreditgeschäft, wie sie namentlich von deutschen Banken strukturiert wurden.

Exkurse

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10. September 201030

5. Kreditverbriefung als Bindeglied zwischen Kredit- und KapitalmarktWie haben sich Kreditverbriefungen seit Ausbruch der Krise entwickelt?Seit dem Ausbruch der Krise im Sommer 2007 liegt der öffentliche Verbriefungsmarkt weitgehend am Boden. Betroffen sind selbst die Verbriefungen von (besonders werthaltigen) Mittelstandskrediten in Deutschland mit ihren einfachen Strukturen – Transaktionen, bei denen es auch in der Krise keine unerwartet hohen Ausfälle gegeben hat. Angesichts der gegenwärtigen Diskussion um eine Kreditklemme wird der Wiederbelebung des Verbriefungsmarktes – mit strengen Berichtspflichten und relativ transparenten Produkten – nun eine zentrale Bedeutung zugesprochen. Nicht nur die Banken selbst, sondern auch die Unternehmensverbände plädieren dafür, das Instrument der Verbriefung wieder zum Einsatz zu bringen.Wie kann der deutsche Kreditverbriefungsmarkt wieder belebt werden?Fachleute gehen davon aus, dass vom gewerblichen Kreditbestand in Deutschland in Höhe von knapp 1 Billion Euro etwa ein Fünftel für Verbriefungen in Frage kommt. Anschubleistungen des Staates in Form von Garantien könnten den Markt wieder in Schwung bringen. Der Staat sollte dabei die Anforderungen für die Verbriefung gesunder Mittelstandskredite verbindlich festlegen. U.a. könnten die Produkte mit einem Qualitätssiegel versehen werden – ähnlich der bewährten TSI-Zertifizierung („True Sale International“, eine Verbriefungsinitiative der deutschen Banken) –, das in Deutschland für hohe Transparenz und Qualität der Produkte und Prozesse steht.

Exkurse

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10. September 201031

Die veränderten Rahmenbedingungen in der Unternehmensfinanzierung werden die mittelständischen Firmen nicht zu einer grundlegenden Neuorientierung ihrer betrieblichen Finanzpolitik zwingen. Aber die Unternehmen sind gut beraten, zumindest punktuell Anpassungen in ihren Finanzierungsstrategien vorzunehmen und sich gegebenenfalls auch neuen Optionen der Kapitalbeschaffung zuzuwenden. Dabei werden sich zum Teil Entwicklungstrends noch verstärkt fortsetzen, die bereits vor der Krise in den Finanzierungsmustern der Unternehmen erkennbar waren. Einige wesentliche Regeln sollten die Firmen in Zukunft in ihrer Finanzierungsphilosophie fest verankern:•Finanzierungsbedarf minimieren•Ausreichende Liquiditätsbestände vorhalten•Eigenfinanzierung ausweiten•Gewicht der langfristigen Finanzierungsmittel erhöhen•Finanzierung stärker nach Quellen und Produkten diversifizieren•Beziehung zu den Bankpartnern vertiefen•Finanzkommunikation intensivieren.

3. Finanzierungsstrategien für mittelständische Unternehmen

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10. September 201032

• Finanzierungsbedarf eingrenzen, wo immer es möglich ist

• Zielorientiertes, intensives, umfassendes Working-Captial-Management (Liquiditätsmanaging) nutzen, um den Kapitalbedarf zu senken und finanzielle Spielräume zu gewinnen

• Vorhandene Finanzierungsspielräume nicht bis zum letzten Euro ausreizen

3.1 Senkung des Finanzierungsbedarfs – Abhängigkeiten werden reduziert

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10. September 201033

• Cash is King – dies gilt nicht nur in der Krise• Auch für die Zukunft ratsam, dauerhaft ausreichende

Liquiditätsreserven vorzuhalten• Strategischer Handlungsspielraum für mögliche

Beteiligungs- und Firmenerwerb• Erst recht angesichts der sich abzeichnenden

Verknappung des Kreditangebots

3.2 Auf Nummer sicher gehen:Stärkung der Liquiditätsreserven

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10. September 201034

3.2 Auf Nummer sicher gehen:Stärkung der Liquiditätsreserven

Abbildung 9: Liquiditätsreserven

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10. September 201035

• Aktuelle Erfahrung: Eine schwache Kapitalausstattung macht Unternehmen besonders anfällig gegenüber Krisensituationen. Die Insolvenzstatistik belegt dies.

• Insgesamt: Erfreuliche Verbeserung der Eigenkapitalausstattung auffällig, jedoch eine starke Streuung der Eigenkapitalquoten. Daraus folgt: Nachholbedarf für viele mittelständische Firmen

3.3Gesunde Kapitalstrukturen:Eigenfinanzierung weiter ausbauen

Abbildung 10: Streuung der Eigenkapitalquoten

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10. September 201036

3.3 Gesunde Kapitalstrukturen:Eigenfinanzierung weiter ausbauen

Abbildung 10: Streuung der Eigenkapitalquoten

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10. September 201037

Desweiteren müssen alle relevanten Instrumente zur Eigenkapitalverstärkung genutzt werden•Innenfinanzierung: In den letzten Jahren schon ergiebige Quelle, aber in der Zukunft mehr denn je der alles entscheidende Schlüssel für eine solide Finanzierung•Mezzaninefinanzierung: In der Vergangenheit regelrechter Boom. Mittelständische Firmen verschaffen sich auf diese Weise zu sehr günstigen Konditionen risikotragende Mittel. Aber: Problem bei Endfälligkeit mit der Anschlussfinanzierung. Trotzdem: Mezzanine-Kapital auch zukünftig wichtig.•Direktbeteiligungen: Viele kleine und größere Mittelstandsfirmen haben in den zurückliegenden Jahren Beteiligungskapital am institutionellen Beteiligungsmarkt in Anspruch genommen, um auf diese Weise Wachstumspläne umsetzen oder einen Gesellschafterwechsel realisieren zu können. Meist handelt es sich hierbei um Minderheitsbeteiligungen in Höhe von etwa 20 bis 30% des Kapitals, die allerdings, anders als Standard-Mezzaninekapital, gewisse Mitsprache- und Mitwirkungsrechte implementieren. In der Krise waren die Aktivitäten massiv rückläufig, aber für die Zukunft wächst den Beteiligungsgesellschaften ein wichtiger Part zu.

3.3 Gesunde Kapitalstrukturen:Eigenfinanzierung weiter ausbauen

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10. September 201038

3.3 Gesunde Kapitalstrukturen:Eigenfinanzierung weiter ausbauen

Abbildung 11: Institutionelle Beteiligungsgeber

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10. September 201039

• Kapital von Finanzinvestoren: Akzeptanz von Finanzinvestoren im Mittelstand aufgrund von Negativbeispielen nicht besonders groß, aber das Geschäftsmodell der Finanzinvestoren verändert sich. Wichtig: Den richtigen Partner finden.

• Aktienfinanzierung: Neuemissionen in der Krise weitest-gehend zum Erliegen gekommen. Bei anziehender Konjunktur wird die Zahl der Börsengänge wieder deutlich zunehmen. In Deutschland haben wir bei der Kapitalmarktfinanzierung erheblichen Nachholbedarf. Allerdings dürfte die Kapitalbeschaffung nur für ausgewählte Firmen mit über-durchschnittliche Wachstumsperspektiven in Frage kommen.

3.3 Gesunde Kapitalstrukturen:Eigenfinanzierung weiter ausbauen

Abbildung 12: Kapitalmarkt als Finanzierungsquelle

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10. September 201040

3.3 Gesunde Kapitalstrukturen:Eigenfinanzierung weiter ausbauen

Abbildung 12: Kapitalmarkt als Finanzierungsquelle

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10. September 201041

Nicht nur ein hoher Eigenkapitalanteil erhöht die finanzielle Stabilität, sondern auch ein hoher Anteil an langfristigen Finanzierungsmitteln. Während sich die Eigenkapitalbasis der Unternehmen in den letzten Jahren deutlich verbessert hat, ist das gesamte langfristig verfügbare Kapital in Relation zum Anlagevermögen relativ konstant geblieben.

Abbildung 13: Kapitalkomponenten in den Unternehmen 

3.4 Lang statt kurz:Die Stabilität der Finanzierung erhöhen

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10. September 201042

3.4 Lang statt kurz:Die Stabilität der Finanzierung erhöhen

Abbildung 13: Kapitalkomponenten in den Unternehmen

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10. September 201043

Das bedeutet: Zwar sind Sach- und Finanzanlagen in den Unternehmen überwiegend langfristig finanziert. Darüber hinaus, insbesondere zur Finanzierung des Umlaufvermögens, das in den letzten Jahren besonders kräftig zugenommen hat, wurden im Firmendurchschnitt allerdings vor allem kurzfristige Mittel eingesetzt. Dieser Befund korrespondiert mit der eingangs festgestellten überproportionalen Zunahme des Volumens an kurzfristigen Bankkrediten.Hier deutet sich eine offene Flanke an, aus der sich gegebenenfalls nicht unerhebliche Liquiditätsrisiken ergeben können, wenn zum Beispiel Kreditlinien unerwartet gekürzt werden oder anstehende Anschlussfinanzierungen sich verzögern. Zwar setzen die Firmen gerade in der Krise alles daran, Lager- und Forderungsbestände zu reduzieren. Aber ein Wiederaufleben der geschäftlichen Aktivitäten wird mit einer erneuten Ausweitung des Umlaufvermögens verbunden sein. So lassen sich im Aufschwung z.B. Wettbewerbsvorteile erzielen, wenn den Kunden längere Finanzierungsziele eingeräumt werden.Vor diesem Hintergrund empfiehlt es sich für die Unternehmen, das Gewicht der langfristigen Kapitalbestandteile im Rahmen der Gesamtfinanzierung zu erhöhen, um auf diese Weise mehr Entspannung in den Fälligkeitsstrukturen zu erreichen und an Bewegungsspielraum zu gewinnen.

3.4 Lang statt kurz:Die Stabilität der Finanzierung erhöhen

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10. September 201044

Lange Zeit hat in Deutschland der Bankkredit, in klassischer Weise refinanziert durch Einlagen und Bankschuldverschreibungen, die dominierende Rolle bei der Finanzierung mittelständischer Firmen gespielt. Inzwischen sind – u.a. durch die zunehmende internationale Verflechtung der Märkte – auch andere Finanzierungsinstrumente stärker in den Vordergrund gerückt. Dabei haben sich auch für mittelständische Firmen neue Optionen ergeben.Die durch die Bankenkrise ausgelösten Strukturveränderungen im Kredit-gewerbe werden den Prozess einer Diversifizierung in der Unternehmen-sfinanzierung weiter forcieren. Für verschiedene Finanzierungsanlässe und/oder unterschiedlich hohe Finanzierungsvolumina werden die Unternehmen vermehrt auf unterschiedliche Finanzierungsinstrumente, zum Teil auch auf unterschiedliche Kapitalquellen und Finanzierungspartner zurückgreifen. Dabei ist es ratsam, gerade die Möglichkeiten spezieller Finanzierungsformen wie Factoring und Leasing zu nutzen, deren enge Orientierung an den betrieblichen Prozessen eine differenzierte Risikoeinschätzung ermöglicht und damit zusätzliche, variabel zu gestaltende Finanzierungsspielräume eröffnet. Hinzu kommt – zumindest für größere Mittelständler und die Großunternehmen – im Hinblick auf einen größeren Kapitalbedarf die Option einer Kapitalmarktfinanzierung.

3.5 Die Vielzahl des Instrumentenkastens nutzen: Stärkere Diversifizierung der Finanzierung

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10. September 201045

• Leasing– Vermeidet unmittelbare Bindung von (knappem)

Eigen- oder Fremdkapital, das für andere Zwecke als dem Direktbesitz von Equipment meist effizienter eingesetzt werden kann.

– Ist in Deutschland ein wichtiges Finanzierungs-instrument für Unternehmen aller Größenklassen

– Wird zukünftig noch weiter an Bedeutung gewinnen, denn es erlaubt Unternehmen bei der Neuanschaffung von Ausrichtungen den – ggf. reduzierten – Kredit-finanzierungsspielraum bei den Banken zu scheuen.

– Ist aus Sicht der Anbieter von Investitionsgütern zunehmend wichtig für die Vertriebsförderung und Kundenbindung

– Bietet individuell maßgeschneiderte Lösungen

3.5 Die Vielzahl des Instrumentenkastens nutzen: Stärkere Diversifizierung der Finanzierung

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10. September 201046

• Leasing

3.5 Die Vielzahl des Instrumentenkastens nutzen: Stärkere Diversifizierung der Finanzierung

Abbildung 14: Bedeutung des Mobilienleasing

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10. September 201047

• Factoring– Entfällt Notwendigkeit umfangreiche

Forderungsbestände bspw. Über kurzfristige Bankkredite zu finanzieren

– Weitere Vorteile bestehen in der Übernahme des Ausfallrisikos und – bei Bedarf – des Debitorenmanagements

– Mittelfristig gesehen, dürfte allerdings im Zuge der Neuformierung des Finanzsektors das Factoring auf ein weiter steigendes Interesse gerade bei den mittelständischen Firmen stoßen. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland bei der Nutzung dieses Instruments noch weit hinter anderen bedeutenden Industrieländern zurück.

3.5 Die Vielzahl des Instrumentenkastens nutzen: Stärkere Diversifizierung der Finanzierung

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• Factoring

3.5 Die Vielzahl des Instrumentenkastens nutzen: Stärkere Diversifizierung der Finanzierung

Abbildung 15: Factoring

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• Kapitalmark- / kapitalmarktnahe FinanzierungUnter dem Stichwort „Diversifizierung“ sind auch Kapitalmarkt-/kapitalmarktnahe Finanzierungen in Betracht zu ziehen. Angesichts zurückhaltender Kreditvergabe gewinnen sie derzeit erheblich an Bedeutung: Über Unternehmensanleihen und Schuldscheindarlehen beschaffen sich primär größere Unternehmen langfristige Mittel in Milliardenhöhe. Viele Firmen beschreiten dabei den Weg einer Kapitalmarktfinanzierung zum ersten Mal. Im Hinblick auf eine mittelfristig anhaltende Angebotsverengung im Kreditsektor wäre es wünschenswert, dass die direkte Inanspruchnahme des Kapitalmarkts dauerhaft eine größere Rolle in der Unternehmensfinanzierung spielen würde. Dabei sind auch für den Mittelstand Spielräume erkennbar – zumal immer mehr Mittelständler in eine Umsatzgrößenordung hineinwachsen, die zumindest die Aufnahme eines Schuldscheindarlehens möglich macht. Selbst die Emission einer Anleihe ist keineswegs ein Privileg der Großkonzerne.

3.5 Die Vielzahl des Instrumentenkastens nutzen: Stärkere Diversifizierung der Finanzierung

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• SchuldscheindarlehenMit Schuldscheindarlehen steht dem gehobenen Mittelstand ein kapitalmarktnahes Finanzierungsinstrument zur Verfügung, das auch ohne externes Rating und weitgehende Publizitätspflichten genutzt werden kann. Es lässt sich im Einzelfall – den jeweiligen Anforderungen entsprechend – sehr flexibel hinsichtlich Laufzeit, Zinsbindung und Tilgung ausgestalten. Die Volumina bewegen sich mit 10 bis 100 Mio. Euro in einer Größenordnung, die besser zum Bedarf eines Mittelständlers passt als das Emissionsvolumen einer Anleihe. Im Einzelfall sind aber auch Beträge von unter 10 Mio. Euro und mehreren Hundert Mio. Euro möglich. Durch Weiterplatzierung von Darlehenstranchen eröffnet sich mittelständischen Firmen die Chance, den Kreis ihrer Finanzierungspartner erheblich zu erweitern.Es ist zu erwarten, dass die strukturellen Veränderungen am Kreditmarkt der kapitalmarktnahen Finanzierungsform Schuldscheindarlehen nachhaltig Auftrieb verschaffen

3.5 Die Vielzahl des Instrumentenkastens nutzen: Stärkere Diversifizierung der Finanzierung

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• Unternehmensanleihen– Vor allem für Großunternehmen ein Instrument, das die

Aufnahme von langfristigen Finanzierungsmitteln über sehr hohe Beitrage erlaubt

– In Anbetracht hoher Emissionskosten und der Notwendigkeit eines externen Ratings für Mittelständler in der Regel wenig geeignet.

– Aber: auch hier gibt es Ansätze und Möglichkeiten

3.5 Die Vielzahl des Instrumentenkastens nutzen: Stärkere Diversifizierung der Finanzierung

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• Renaissance der „Hausbank“-Relation• Veränderte Rolle der Banken in der

Unternehmensfinanzierung: Vom Produkt- zum Lösungsanbieter !– Vermittlung zusätzlicher Finanzierungspartner und

Erschließung neuer Finanzinstrumente– Gesamtfinanzkonzept bei M&A-Geschäften und

Großinvestitionen– Zins- und Währungsmanagement

3.6 Eine Zusammenarbeit mit den Bankpartnern pflegen

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• Darüber hinaus:– Förderkredite– Projektfinanzierung– Derivate

• Wird immer wichtiger, im Rahmen von Basel II / Rating sogar notwendig

• Schafft Vertrauen und baut langfristig Reputation auf

3.7 offene Kommunikation – wichtiger Baustein eines effizienten Finanzmanagements

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• Bankkredit bleibt zentraler Finanzierungsbaustein• Banken gehen selektiver, risikoorientierter vor• Diversifizierung in der Finanzierung nimmt zu• Bank als „Hausbank“ wieder wichtiger• In der Unternehmensfinanzierung spielt die Eigenfinanzierung und die Kapitalmarktfinanzierung eine größere Rolle

• Prof. Dr. Diethard B. Simmert Studiengangsleiter „Corporate Finance“ Internationale School of Management ( ISM ) Otto-Hahn-Str. 19 44227 Dortmund Tel.: 0231-975139-29 Mobil: 0172-2907541° Geschäftsführer der ISM Institut für Rating und Corporate Finance GmbH, Dortmund ( Anschrift wie oben )

4 Fazit / Ausblick