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Das Wildgehege im berühmten Tal Auf einer Fläche von mehr als 23 Hektar erstreckt sich in Erkrath-Hochdahl das Eiszeitliche Wildgehege Neandertal. Das Tal verdankt seinen Namen dem Düsseldorfer Kirchenliederdichter Joachim Neander, der sich gegen Ende des 17. Jahrhunderts gerne dorthin zurückzog. Damals noch eine wildromantische, von bizarren Felsen geprägte Landschaft, erlangte das Tal Weltruhm durch seine ältesten Bewohner, die Neanderthaler, die zwischen 200.000 und 40.000 vor unserer Zeitrechnung dort gelebt haben. Die Knochen wurden 1856 hier beim Kalkabbau gefunden. Das Eiszeitliche Wildgehege wurde 1935 durch den Naturschutzverein Neandertal eingerichtet. Inzwischen ist das Wildgehege in Trägerschaft des Kreises Mettmann; der Naturschutzverein ist nach wie vor Eigentümer der Tiere. In den Gehegen werden einige der Tierarten gehalten oder gezüchtet, die den Lebensraum des Neanderthalers mit ihm teilten und zu seiner Jagdbeute gehörten. Das Eiszeitliche Wildgehege versteht sich gewissermaßen als lebendige Fortsetzung der Urgeschichte und Ergänzung der Ausstellung des Neanderthal Museums. Die Tiere und ihre Besonderheiten Im Eiszeitlichen Wildgehege lebt eine Auerochsenherde. Aber auch Tarpane, eine Wildpferderasse, freuen sich über die weitläufigen Weiden im Tal und an den Hängen. Beide Tierarten sind ausgestorben. Jahrzehntelange Zusammenarbeit von Fach- leuten ermöglichte durch Rückzüchtungen die heutigen Erscheinungsbilder, die in vielen Merkmalen den ausgestorbenen Tieren ähnlich sind. Dem Wisent, der dritten Tierart im Wildgehege, blieb dieses Schicksal erspart. Bis heute konnte er in Europa überleben, wenn auch nur in Gehegen und Reservaten. Die Tiere im Eiszeitlichen Wildgehege haben relativ natürliche Entwicklungsmöglichkeiten. So sind sie zum Teil scheuer als Zootiere und finden in ihrem Areal genügend „Fluchtplätze“, um sich zurückzuziehen. Bei Schnee, Regen und an heißen Tagen suchen die Auerochsen Schutz unter den Bäumen. Tarpane und Wisente können sich in ihren Ställen unterstellen. Bitte füttern Sie die Tiere nicht. Gerne dürfen Sie im Herbst Kastanien und Eicheln sammeln und an einem der Ställe abgeben. Die Wisente lieben diesen Leckerbissen, die wir dann den ganzen Winter über portionieren können.

Wildgehege Besucherinfo160512 berarbeitet) · [email protected] Eiszeitliches Wildgehege Neandertal Kreis Mettmann, Untere Landschaftsbehörde Jutta Scheuß, Eva

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Page 1: Wildgehege Besucherinfo160512 berarbeitet) · hegemeister@wildgehege-neandertal.de Eiszeitliches Wildgehege Neandertal Kreis Mettmann, Untere Landschaftsbehörde Jutta Scheuß, Eva

Das Wildgehege im berühmten Tal

Auf einer Fläche von mehr als 23 Hektar erstreckt sich in Erkrath-Hochdahl das Eiszeitliche Wildgehege Neandertal. Das Tal verdankt seinen Namen dem Düsseldorfer Kirchenliederdichter Joachim Neander, der sich gegen Ende des 17. Jahrhunderts gerne dorthin zurückzog. Damals noch eine wildromantische, von bizarren Felsen geprägte Landschaft, erlangte das Tal Weltruhm durch seine ältesten Bewohner, die Neanderthaler, die zwischen 200.000 und 40.000 vor unserer Zeitrechnung dort gelebt haben. Die Knochen wurden 1856 hier beim Kalkabbau gefunden. Das Eiszeitliche Wildgehege wurde 1935 durch den Naturschutzverein Neandertal eingerichtet. Inzwischen ist das Wildgehege in Trägerschaft des Kreises Mettmann; der Naturschutzverein ist nach wie vor Eigentümer der Tiere. In den Gehegen werden einige der Tierarten gehalten oder gezüchtet, die den Lebensraum des Neanderthalers mit ihm teilten und zu seiner Jagdbeute gehörten. Das Eiszeitliche Wildgehege versteht sich gewissermaßen als lebendige Fortsetzung der Urgeschichte und Ergänzung der Ausstellung des Neanderthal Museums.

Die Tiere und ihre Besonderheiten

Im Eiszeitlichen Wildgehege lebt eine Auerochsenherde. Aber auch Tarpane, eine Wildpferderasse, freuen sich über die weitläufigen Weiden im Tal und an den Hängen. Beide Tierarten sind ausgestorben. Jahrzehntelange Zusammenarbeit von Fach-leuten ermöglichte durch Rückzüchtungen die heutigen Erscheinungsbilder, die in vielen Merkmalen den ausgestorbenen Tieren ähnlich sind.

Dem Wisent, der dritten Tierart im Wildgehege, blieb dieses Schicksal erspart. Bis heute konnte er in Europa überleben, wenn auch nur in Gehegen und Reservaten. Die Tiere im Eiszeitlichen Wildgehege haben relativ natürliche Entwicklungsmöglichkeiten. So sind sie zum Teil scheuer als Zootiere und finden in ihrem Areal genügend „Fluchtplätze“, um sich zurückzuziehen.

Bei Schnee, Regen und an heißen Tagen suchen die Auerochsen Schutz unter den Bäumen. Tarpane und Wisente können sich in ihren Ställen unterstellen. Bitte füttern Sie die Tiere nicht. Gerne dürfen Sie im Herbst Kastanien und Eicheln sammeln und an einem der Ställe abgeben. Die Wisente lieben diesen Leckerbissen, die wir dann den ganzen Winter über portionieren können.

Page 2: Wildgehege Besucherinfo160512 berarbeitet) · hegemeister@wildgehege-neandertal.de Eiszeitliches Wildgehege Neandertal Kreis Mettmann, Untere Landschaftsbehörde Jutta Scheuß, Eva

Das Naturschutzgebiet Die abwechslungsreiche Landschaft mit Wiesen, bewaldeten Hängen, Hecken, Felsen und der Düssel macht das Neandertal zu einer Besonderheit. Bereits 1921 wurde das Tal als Naturschutzgebiet ausgewiesen und ist ein FFH (Flora-Fauna-Habitat)- Gebiet der EU. Gönnen Sie sich ein paar ruhige Augenblicke. Vielleicht fliegt der blauschillernde Eisvogel oder die Wasseramsel über die naturnahe Düssel. Oder Sie entdecken den Graureiher, der über die Wiesen watet – oft inmitten der weidenden Auerochsen. Bitte sorgen Sie dafür, dass Sie und Ihre Kinder im Naturschutzgebiet auf den Wegen bleiben und führen Sie Ihren Hund an der Leine, um Wild- und Gehegetiere nicht zu beunruhigen. Der Rundweg um das Wildgehege Sie können das Gehege ganzjährig und rund um die Uhr kostenlos besuchen. Der Rundweg dauert 1,5 - 2 Stunden (ca. 3 km). Informationstafeln geben Ihnen Wissenswertes zum Wildgehege und dem Naturschutzgebiet mit auf den Weg. Eine Aussichtsplattform und Bänke laden zum Verweilen und Beobachten ein. Der Rundweg um das Wildgehege ist aufgrund von steilen Treppenanlagen für Kinderwagen und Rollstühle nur teilweise befahrbar. Die Wege im Tal entlang der Düssel und auf der Höhe im Bereich des Wisentstalls sind barrierearm. In unmittelbarer Nähe liegt das Neanderthal Museum. Dort gibt es einen Spielplatz, ein überdachtes Klassenzimmer, Restaurants und einen Picknickplatz.

Immer wieder bieten wir geführte Rundgänge um das Wildgehege an. Mehr erfahren Sie unter:

www.wildgehege-neandertal.de. Eiszeitliches Wildgehege Neandertal Kreis Mettmann Hegemeister: Hanna Walter, Sara Kajak, Wilhelm Meyer-Meiser, Markus Schink Thekhauser Quall 2, 40699 Erkrath mobil: 0173_2817352 [email protected] Eiszeitliches Wildgehege Neandertal Kreis Mettmann, Untere Landschaftsbehörde Jutta Scheuß, Eva Bähnisch Am Kolben1, 40822 Mettmann Tel.: 02104 / 99 2821 oder L 2818 [email protected] Naturschutzverein Neandertal e.V. Tiereigentümer: c/o Otto Kahm Düsseldorfer Str. 3, 40822 Mettmann Tel.: 02104 / 25273 [email protected]

Herausgeber:

Kreis Mettmann Der Landrat

Düsseldorfer Str. 26 40822 Mettmann

www.kreis-mettmann.de

Stand 05/16

Das Eiszeitliche Wildgehege Neandertal

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