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Infoheft zur Waldorfpädagogik in Ha gen Personalien Harfenstunde Erntespaziergang Basar Einschulung Projektwoche Wanderung zur Epscheider Mühle Radtour von Brilon nach Detmold Fliesenmosaik am ESM Lauweriks 150. Geburtstag Russlandfahrt in Krisenzeiten MITTENDRIN MITTENDRIN Herbst 2014 Waldo kinde g en agen e agen aspe agen Dels e n

Mittendrin Herbst 2014

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Infoheft der Waldorfschule Hagen

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Infoheft zur Waldorfpädagogik in Hagen

PersonalienHarfenstundeErntespaziergangBasar

EinschulungProjektwoche Wanderung zur Epscheider Mühle Radtour von Brilon nach DetmoldFliesenmosaik am ESM Lauweriks 150. GeburtstagRusslandfahrt in Krisenzeiten

MITTENDRINMITTENDRIN

Herbst 2014

Waldorfkindergärten Hagen e.V.Hagen-Haspe Hagen-Delstern

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Herausgeber: Rudolf-Steiner-Schule Hagen e.V. Redaktion der Schulzeitung Mittendrin Enneper Straße 30, 58135 Hagen [email protected] www.midri.de

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Waldorfkindergärten Hagen e.V.Redaktion der Kindergartenzeitung TriangelLouise-Märcker-Straße 1, 58135 Hagentriangel@waldorfkindergarten-hagen.dewww.waldorfkindergarten-hagen.de

V.i.S.d.P.: Udo Wortmann, Wannebachstraße 44, 58119 HagenLayout: Katja Funke, Udo WortmannAuflage: 1.000 Exemplare

Du möchtest auch etwas veröffentlichen? Deine Fotos sind die schönsten? Gut! Schreib uns an [email protected] oder nutze unser Fach im Schulbüro.

Danke!

Für den Inhalt der Artikel sind die Autoren verantwortlich, sie geben nicht zwangs-läufig die Meinung der Redaktionen wieder.

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Inhalt

„Ich sehe eine schlechte Zukunft. Die aktuellen Erziehungssysteme der westlichen Welt sind getrimmt auf Funktionieren: möglichst schnell in den Arbeitsprozess eingliederbar zu sein und Geld zu machen. Diese „Brauchbarkeits“-Ideologie der Finanzwirtschaft züchtet Ameisen. Mir sträuben sich die Haare, wenn ich „Lehrplan“ höre: da geht es um ganz kleine Kinder – und die ganze Sorge der Eltern und der ganzen Gesellschaft gilt ihrer Karriere. Das ist eine Katastrophe, verheerend. Ich fürchte sogar: Sie ist un-umkehrbar.“Nikolaus Harnoncourt, einer der wichtigsten und herausragenden Musikerpersönlichkeiten unserer Zeit, in einem Interview zu seinem 85. Geburtstag am 6.12.2014.

Termine 2Grußwort des Waldorfkindergärten Hagen e.V. 4Grußwort der Rudolf-Steiner-Schule Hagen 5Neue KollegInnen stellen sich vor 6Bericht einer angehenden Erzieherin 8Rückblick auf Toms BUFDI-Jahr 9Betriebsausflug des Kollegiums 11Bericht Jahreshauptversammlung 2014 12Harfenstunde mit den Sonnenkindern 13Kochen in den Gruppen 14Erntespaziergang des Hasper Kindergartens 16Herbstschmuck 17Einschulung 2014 22Projektwoche in der zweiten und dritten Klasse 24Wanderung zur Epscheider Mühle 26Fahrradtour von Brilon nach Detmold 30Fliesenmosaik zu Emil Schumachers Geburtstag 32Ausflug der achten Klasse zum Klettermax in Dortmund 34Plastizieren eines Kopfes in der zwölften Klasse 36Zum 150. Geburtstag von J.L.M. Lauweriks 39Russlandfahrt zu Krisenzeiten? 42Meine Eindrücke aus Russland 43Bericht aus dem Garten und Instandhaltungskreis 48Neue Geschäftsordnung des Elternrats 50

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Liebe Leserinnen und Leser,

wieder ist ein Kalenderjahr vergangen, doch gerade die letzten Wochen eines jeden Jahres sind oft geprägt von Weihnachtsvorbereitungsstress, Einkaufshektik und da-raus folgendem Unmut der Erwachsenen. Doch dann haben Eltern die wundervolle Chance, Weihnachten nochmals mit Kinderaugen zu sehen. Kinder, die Weih-nachten von ganzem Herzen genießen, in der Freude des Moments. Alles leuchtet, schillert, glänzt und klingt. Kin-deraugen strahlen diese reine Freude und den Zauber der Weihnacht aus. Weihnachten, das Fest der Liebe.

In diesem Sinne wünschen Ihnen die Kindergärten Haspe und Delstern ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest, gemütliche Festtage und ein glückliches Neues Jahr 2015. Mit einer weihnachtlichen Bastelanleitung, winterlich süßen Rezepten, und jeder Menge Neuigkeiten und in-teressanten Artikeln wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Stöbern.

Für die Kindergärten Jana Embacher

Grußwort des Waldorfkindergärten Hagen e.V.Es leuchtet, schillert, glänzt und klingt

„Die Natur ist doch das einzige Buch, das auf allen Blättern Gehalt bietet.“

J. Wolfgang v. Goethe

Öffnungszeiten: Mo - Fr 10 bis 17 Uhr,samstags von 10.00 bis 14.00 Uhr (mittwochs geschlossen)

Im Mühlenwert 20, 58135 Hagen-Haspe

� Filzen � Stricken � jahreszeitliche Dekoration� Spielwaren � Neugeborenen- und Kleinkindbereich

� skandinavisches Interieur, Möbel und Antikes � anthroposophische Literatur, Postkarten

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Grußwort der Rudolf-Steiner-Schule Hagen

Liebe Leserin, lieber Leser,

nun geht das 3o-jährige Jubiläumsjahr unserer Schule zu Ende und es gilt noch einmal Dank zu sagen. Dank sagen möchte ich an dieser Stelle einmal den Eltern der ers-ten Gründungsklassen an unserer Schule, durch dessen Engagement und Einsatzbereitschaft der Boden bereitet wurde, auf dem wir heute stehen.

Beim Studium der alten Infohefte der Schule bekommt man eine Ahnung davon welcher Mut, welche Hingabe und Ausdauer diese Räume durchfluteten. Immer getra-gen von der Erkenntnis, seinem Kind die bestmögliche Schulbildung anzugedeihen.Heute, praktisch eine Generation später, ist es ungleich schwerer solch stabilisierende Kräfte zu nutzen, die in einer Gründungsphase dem gesamten Sozialgebilde zu-träglich sind. Zudem eine Organisationsform wie Selbst-verwaltung heute eher mit dem Attribut „vom Aussterben bedroht“ zu klassifizieren ist.

Dabei ist es eigentlich ganz einfach:Eine Schule, die sich selbst verwaltet, braucht Eltern, die sich engagieren. Eine „Freie Waldorfschule“ ist keine Pri-vatschule, sie ist eine „Öffentliche Schule in Freier Trä-gerschaft“. Die Selbstverwaltung hat für Eltern und Lehrer unmittelbare Konsequenzen, ihre Verantwortung orien-tiert sich an den jeweiligen Aufgaben. Diese werden eben nicht durch hierarchische Strukturen gefiltert und bleiben somit unausweichlich. Durch die Annahme von Aufgabenwerden Verantwortung für sich und andere übernommen und die Schule zu einem Ort bereichernder Erfahrungen.Die Bereitschaft dieses Erleben zu einem Selbstverständ-nis in weiten Teilen einer Waldorfschul-Elternschaft zu machen ist eine große Herausforderung nicht nur für un-sere Schule.

Natürlich führt eine annähernd gleichmäßige Verteilung von Aufgaben und Verantwortung und auch das Erleben der damit verbundenen Erfahrungen zu einer homogene-ren und kräftigeren Sozialstruktur. Dies würde helfen, vor uns liegende Aufgaben zu lösen und gesetzte Ziele zu erreichen.

Apropos Ziele. Im Jahr 2019 jährt sich die Gründung der ersten Waldorf-schule in Deutschland zum 100. Mal. Der Bund der Freien Waldorfschulen hat in einem Positionspapier zur Öffent-lichkeitsarbeit einige Zielvorgaben (Ideal/Vision) definiert:

„Wo wollen wir 2019 sein?“

• Waldorfpädagogikwirdalsmodernste Pädagogik unserer Zeit erkannt • Diespirituelle(anthroposophische)Menschen- kunde und der globale Sozialimpuls sind positive Alleinstellungsmerkmale (USP) • DieWaldorfschulenbeziehenimgesellschaftlichen Diskurs klare Positionen • DasBerufsbilddesWaldorflehrers begeistert junge Menschen • DerParadigmenwechselzuechterFreiheit im Bildungswesen ist vollzogen • DiepartnerschaftlicheEltern-/Lehrer-Trägerschaft der Waldorfschulen wird als wesentliches Element des freien Bildungswesens erkannt • ErziehungzurFreiheitkenntkeineLändergrenzen

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben eine entspannte und kraftgebende Weihnachtszeit.

Udo Wortmann

Heilsam ist nur, wenn im Spiegel der Menschen-seele sich bildet die ganze Gemeinschaft und in der Gemeinschaft lebet der Einzel- seele Kraft.

Rudolf Steiner

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Ich heiße Ayla Burunlu. Seit Ende letzten Jahres arbei-te ich im Waldorfkindergarten Haspe. Der Kindergarten ist mir allerdings schon viel länger vertraut, denn mei-ne beiden Kinder, die bereits zwanzig und zwölf Jahre alt sind, haben ebenfalls den Kindergarten, später dann die Waldorfschule in Haspe, besucht. Meine Ausbildung zur Waldorferzieherin am Rudolf Steiner Berufskolleg in Dortmund habe ich im Jahr 2012 abgeschlossen. Ich freue mich sehr hier zu sein und genieße die gemeinsame Ar-beit mit den Kindern Tag für Tag.

Neue KollegInnen stellen sich vorVerstärkung für das Hasper Team

Mein Name ist Carolin Platner und ich bin 23 Jahre alt. Im Rahmen der Erzieherausbildung mache ich mein Be-rufsanerkennungsjahr in der Gänseblümchen-Gruppe in Hagen-Haspe. Ich freue mich sehr, dass ich hier so gut aufgenommen wurde, viel Unterstützung bekomme und sehr viel Neues lernen kann. Es wird für mich ein span-nendes Jahr mit vielen Festen, unterschiedlichen Aufga-ben und jeder Menge Spaß.

Ich heiße Jana Embacher und arbeite seit Sommer 2010 in der Schneeglöckchengruppe in Hagen-Haspe. Meine Kinder Felina (5) und Milan (1) besuchen ebenfalls den Kindergarten. Nach dem Ende der Elternzeit im Frühjahr 2014 freue ich mich sehr, wieder im Kindergarten zu sein. Die Arbeit mit den Kindern bereitet mir große Freude und erfüllt mich jeden Tag aufs Neue mit Glück. Meine Aus-bildung zur Waldorferzieherin habe ich am Rudolf Steiner Berufskolleg in Dortmund absolviert.

Mein Name ist Katharina Mareen Reineke. Ich bin 32 Jahre alt und habe eine Tochter (Sophie), die auch den Kindergarten besucht. Von 1988-2000 besuchte ich die Waldorfschule Hagen-Haspe. Nun bin ich gelernte staat-lich anerkannte Familienpflegerin und somit sozialpäda-gogische Fachkraft. Seit Sommer 2014 arbeite ich in der Pusteblumengruppe. Die gemeinsame Arbeit mit den Kin-dern bereitet mir große Freude und ich bin sehr gespannt, was mich im Laufe des Jahres noch erwartet.

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Mein Name ist Manuela Huhmann, ich bin verheiratet und habe zwei erwachsene Kinder. Ich habe meine Aus-bildung zur Erzieherin 1982 in Witten abgeschlossen. Zur Zeit arbeite ich im Waldorfkindergarten Hagen-Haspe. Davor war ich als Krankenvertretung in einem Betriebs-kindergarten in Essen und in verschiedenen Kindergärten des Kreiskirchenamt Hattingen-Witten tätig.

Mein Name ist Nelly Rauser und ich bin 17 Jahre alt. Ich habe im Sommer die zehnte Klasse an der Gesamtschule in Haspe beendet. Um mich beruflich besser orientieren zu können, habe ich mich für einen einjährigen Berufs-freiwilligendienst entschieden. Diesen absolviere ich im Waldorfkindergarten Haspe. Ich freue mich auf ein schö-nes Jahr.

Mein Name ist Stefanie Jaworski. Seit August 2014 ar-beite ich als Erzieherin im Waldorfkindergarten Hagen-Haspe. Die Arbeit mit den Kindern und ihren Eltern be-reitet mir große Freude und im Team fühle ich mich sehr wohl. Geboren bin ich im Jahre 1973. Aufgewachsen bin ich in den Städten Hagen, Witten und Herdecke. Als Jugendli-che und junge Erwachsene lebte ich in New York State/USA, Sao Paulo/Brasilien und Berlin. Als Älteste von sie-ben Kindern beteiligte ich mich an der Erziehung meiner jüngsten Geschwister. Ich bin Mutter von zwei Söhnen – 18 und 5 Jahre alt. Wir leben gemeinsam in Witten. Pri-vat verbringe ich natürlich die meiste Zeit mit meinen Söhnen. Beim Spazierengehen in der Natur, beim Fahr-rad fahren um den Kemnader Stausee, beim Basteln, beim gemeinsamen Erzählen und Spielen haben wir viel Freude miteinander. Darüber hinaus lerne ich gerne Fremdsprachen und reise in andere Länder: Zurzeit ist Frankreich unser Lieblingsziel. Ich bin Waldorferzieherin und Diplom-Heilpädagogin und liebe meine Arbeit mit den Kindern; jede Begeg-nung -sei es nur ein Augenblick – ist mir wichtig und erzählt etwas über das Kind und mich selbst. Ich arbeite in der Pusteblumen-Gruppe überwiegend nachmittags, vormittags vertrete ich bei Bedarf meine Kolleginnen.

Seit Jahren arbeitet Frau Anne Weber in unserem Kinder-garten. Wenn wir nach Kindergartenschluss unsere Ein-richtung verlassen, finden wir diese am nächsten Morgen blitz blank gewienert wieder vor. Wie die Heinzelmänn-chen zu Kölle verrichtet sie unsichtbar für die Kindergar-tengemeinschaft täglich ihre Arbeit. Kein Schmutzfleck entgeht ihren flinken Augen. Runde Ecken sind ihr unbe-kannt. Für Anne ist es nicht nur Arbeit, sondern sie fühlt sich verbunden mit dem Kindergarten. „Mit Liebe und

Freude säubere ich unseren Kindergarten. Putzen ist mein Hobby“ sagt Anne Weber. Nun verlässt sie uns zum Jah-resende. Sie verabschiedet sich in ihren wohl verdienten Ruhestand. Anne, wir danken Dir (auch für die ein oder andere Erinnerungskehrschaufel) und wünschen dir alles erdenklich Gute.

Für die KindergartengemeinschaftRita Hoffmann

Putzfee im Waldorfkindergarten HaspeEin Kollegium sagt DANKE

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Hallo Zusammen,

meine Name ist Anna Rosen-kranz.Mitte November diesen Jah-res habe ich mein Praktikum in der Vogelgruppe des Wal-dorfkindergärten Hagen e.V.

angefangen und begleite die Vöglein bis zu den Weih-nachtsferien.

Das Praktikum mache ich im Rahmen meiner Erzieheraus-bildung am Rudolf-Steiner-Kolleg Dortmund, welches eng mit den verschiedenen Einrichtungen zusammen arbeitet und die Studierenden an die Kindergärten und Kinderta-gesstätten vermittelt. Mein antroposophische Ausbildung dauert drei Jahre und beinhaltet verschiedene Praktika in Kindergärten und im Heilerziehungsbereich, das dritte Jahr ist dann das Anerkennungsjahr, welches als staatlich anerkannte/r Erzieher/in beendet wird.

Bericht einer angehenden ErzieherinVerstärkung für das Delsterner Team

Bevor ich die Ausbildung begonnen habe, bin ich den Werdegang des „Waldörflers“ bereits selber schon ge-gangen. Angefangen im Waldorfkindergarten Haspe und dann weiter in der Rudolf-Steiner-Schule Hagen. Dort habe ich in der 12. Klasse ein Praktikum im Kindergarten Haspe gemacht, welches zur Zielführung meiner jetzigen Ausbildung führte.

Ein Jahr später begann ich mein Jahrespraktikum im Hasper Kindergarten, welches ich für mein Fachabitur brauchte. Dieses Praktikum bestätigte meinen Berufs-wunsch noch einmal und so habe ich mich am Institut in Dortmund angemeldet.

Nun bin ich hier in der Vogelgruppe und versuche nach Kräften zu helfen und zu lernen. Ich freue mich auf ein paar tolle Wochen hier im Kindergarten und versuche,

meine Aufgaben zu erfüllen. Und sollten hier in der Gruppe mal die Ideen für Tätigkeiten ausgehen, die ich erledigen kann, so haben meine Dozenten dafür gesorgt, dass mir nicht langweilig wird.

Auf eine schöne gemeinsame Zeit mit und füreinander,mit freundlichen Grüßen

Anna Rosenkranz

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Rückblick auf Toms BUFDI-Jahr im Kindergarten HaspeEs war ein sehr schönes Jahr!

«BUFDI»? Was soll das denn bitte sein und vor allem, was hat das den mit dem Waldorfkinder-garten Hagen-Haspe zu tun, mögen sich jetzt sicherlich einige Leser fragen... Lange Rede, kurzer Sinn: «BUFDI» steht abkürzend für den Bundesfreiwilligendienst, vielen vielleicht noch unter dem Begriff «Zivil-dienst» bekannt. Das «BUFDI- Jahr» bietet also Menschen ab 16 Jahren die Möglich-keit, sich sozial zu engagieren.

«Das wäre doch nach der Schule als Zwischenjahr eine gute Alternative zum sofortigen Berufseinstieg» hat sich auch der 18-jährige Tom Muylkens aus Schwelm gedacht und kurzer Hand den Waldorfkindergarten Hagen-Haspe dafür angefragt. «Ich war natürlich überglücklich, als ich dann eine positive Antwort erhalten habe – und dazu von dem Kindergarten, welchen ich selber bereits als Kind besuchen durfte» erzählt Tom. Die Kindergärtnerin Rita Hoffmann ergänzt: «Tom war der erste BUFDI, den wir bei uns im Kindergarten im Einsatz hatten – auch für uns war das komplettes Neuland». Gemeinsam hat das Team des Kindergartens entschieden, Tom die Chance eines Einsatzes im Kindergarten Hagen-Haspe zu ermöglichen und gleichzeitig auch selbst erste Erfahrungen in diesem Bereich zu sammeln.

«Tom hat sich bei uns in der Gänseblümchen-Gruppe su-per schnell eingelebt und wurde von den Kindern sofort ins Herz geschlossen», berichtet Rita Hoffmann, «die Kin-der schätzten den jugendlichen Tom als Ergänzung zu den übrigen Kindergärtnerinnen und natürlich war Tom auch ein begehrter Mitspieler beim gemeinsamen Fußballspiel im Garten». Bald zeigte sich, dass Toms Begabung über die Arbeit mit den Kindern hinausgeht und auch stark im kulinarischen Bereich lag. So wurde Tom von den Kindern kurzerhand zum «Küchenchef» erklärt und «Toms Toma-tensauce» ist bis heute ein Highlight beim Mittagsimbiss. «Die Kinder haben mir in der Küche stets geholfen und es hat riesig Spaß gemacht, gemeinsam zu kochen» er-innert sich Tom, «und wann bekommt man(n) sonst mal die Möglichkeit für 25 Kinder Pfannkuchen zu backen?» Aber auch bei den gemeinsamen Veranstaltungen wie z.B. dem Sommerfest oder den Elternabenden war Tom stets engagiert mit dabei und hat das Team aktiv unterstützt.

Neben den praktischen Arbeiten im Kindergar-ten sind auch begleitende Seminare ein wich-tiger Bestandteil des BUFDI-Einsatzes. Tom hat insgesamt rund fünf Seminare besucht, diese wurden überregional durchgeführt und dauer-ten jeweils eine Woche. Die von den «Freunden der Erziehungskunst Rudolf Steiners» begleite-ten Seminare vermitteln den jeweils rund 50 Teilnehmern Inhalte wie z.B. die gewaltfreie Kommunikation (gfK) und Grundlagen der An-throposophie. «Auch die Seminare waren wirk-

lich toll und ich habe viele interessante Menschen kennen gelernt, aus denen mittlerweile gute Freunde wurden» er-zählt Tom begeistert.

Toms BUFDI-Jahr endete im Juli 2014 und mittlerweile hat er seine 3-jährige Berufsausbildung zum «Orthopä-dietechnik-Mechaniker» begonnen. Er erinnert sich gerne und oft an das abwechslungsreiche Jahr im Waldorfkin-dergarten Hagen-Haspe zurück. «Ich habe das positive und harmonische Umfeld sehr geschätzt» erzählt Tom und auf die Frage, ob er sich auch eine berufliche Zukunft im Umfeld eines Kindergartens vorstellen kann antwortet er «Aber klar – ich bin ja noch jung und wer weiß...?? Gerne würde ich mal wieder einen Tag mit den Kindern im Kin-dergarten verbringen».

Aufgrund der positiven Erfahrung mit Tom hat der Kin-dergarten entschieden, auch in diesem Jahr wieder ei-nem jungen Menschen einen Bundesfreiwilligendienst im Waldorf-Kindergarten Haspe zu ermöglichen. «Seit Ende August ist Nelly Rauser bei uns im Freiwilligen-Jahr» berichtet Rita Hoffmann, «Wir sind zuversichtlich, dass es ihr bei uns genau so gut gefallen wird, wie Tom»

Weitere Informationen zum Bundesfreiwilligendienst fin-den Sie unter:www.bundesfreiwilligendienst.de

oder bei den Freunden der Erziehungskunst Rudolf Stei-ners unter: www.freunde-waldorf.de

Ein Bericht von Tom Muylkens und Rita Hoffmann, geschrieben von Tobias Winterberg

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Von der Wiegestube Haspe zum Spatzennest DelsternErfahrungsbericht eines Erziehers

Hallo liebe/r Leser/in,

In diesem Artikel möchte ich mein Arbeitsfeld in der Schneeglöckchengruppe, der Wiegestube in Haspe, dar-stellen und von meinem Wechsel zum Spatzennest in Delstern und den damit verbundenen Erfahrungen be-richten. Im Sommer 2013 ergab sich für mich die Möglichkeit, die Schwangerschaftsvertretung für unsere Kollegin Jana Embacher zu übernehmen. Somit hatte ich die Chance, im Anschluss an meine Ausbildung dem Hasper Kollegi-um für ein weiteres Jahr beiwohnen zu können und ein neues Arbeitsfeld im Kindergarten kennen und schätzen zu lernen.Ein jedes Kindergartenjahr beginnt damit, dass neue Kin-der in die Gruppe kommen. Daher ist die Eingewöhnungs-phase ein elementarer Bestandteil der Gruppe. Hierbei ist zu beachten, dass es zwar einen groben Fahrplan gibt, jedoch jedes Kind sein eigenes Tempo bestimmt. Der Schlüssel für ein gutes Gelingen ist das Vertrauen, Ver-trauen in sich, in das eigene Kind, in den/die Erzieher/in, denn das Ziel ist es, dass sich das Kind geborgen fühlen kann, um stressfrei seine neue Umwelt kennen zu lernen. Daraus haben sich für mich drei existentielle Säulen er-geben 1)eine gute Beziehung unter den Kollegen 2)eine gute Beziehung zu den Eltern 3)aber am wichtigsten die Beziehung zu den Kindern der Gruppe.

Wenn ich dann morgens früh zur Arbeit gekommen bin und mich Kinderaugen freudestrahlend anlachen, ich mit „Dalla, Dalla“ begrüßt wurde, so wie ich noch diverse Va-rianten meines Namens kennen gelernt habe, ging mir immer das Herz auf. Die Freude der Kinder beim Singen und Reimen erleben zu können, wie sie im Garten spielen, usw.Ich möchte mich auf diesem Wege nochmal für die schö-ne Zeit bei den Schneeglöckchen bedanken, bei den Kol-leginnen für die Einblicke in ein neues Arbeitsfeld und besonders bei den Eltern, dass ich für die kurze Zeit Teil der ersten Schritte im Kindergarten sein durfte.Im Frühjahr 2014 erschallte ein Hilferuf aus dem Kolle-gium in Delstern, dass dringend ein Nachfolger für das Spatzennest gesucht wird. So ergab sich mein Wechsel vom Kollegium in Haspe zum Kollegium Delstern.Es haben sich für mich neue Aufgaben ergeben, doch nach einer eigenen Eingewöhnungsphase, habe ich in diesem Sommer 3 Bezugskinder eingewöhnt und bin froh, dabei auf die 3 existentiellen Säulen bauen zu können. Ich freue mich jeden Tag auf die neuen Herausforderun-gen der „Kleinen“ und bin dankbar für das Vertrauen, dass ihre Eltern mir und meinen Kolleginnen schenken.

Auf eine weitere gute Zusammenarbeit.

Mit freundlichen Grüßen Daniel Hollander

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In diesem Jahr ging es für das Kollegium des Waldorfkin-dergartens Haspe in den Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal. Doch alles der Reihe nach.Begonnen hat der Ausflug nämlich im Kindergarten. Dort haben wir den Tag mit einem schönen Frühstück begonnen und wenn je-der etwas Leckeres mitbringt, dann schmeckts am Besten...... das war schon mal ein guter Anfang.

Nun fahren wir endlich los. Der Skulpturenpark liegt über dem Tal der Wupper im Stadtteil Elberfeld. Eine riesige Parkanlage mit alten, zum Teil seltenen Laubbäumen be-heimatet die Skulpturenausstellung. Die Ausstellung von Stephan Balkenhol umfasst beeindruckende bildhaueri-sche Arbeiten in teilweise gigantischenAusmaßen. Wir nehmen an einer ausführlichen Führung teil. Es bleiben keine Fragen offen.Durch die Natur, mit ihren Lichtreflexen und Farben, ver-mischen sich Kunst und Natur. Sie nehmen Einfluss auf das eigene innere Bild und sind untrennbar miteinander verbunden.

Auf dem Gelände des Skulpturenparks gibt es noch ein besonderes Gebäude zu beschauen und zwar die Villa Waldfrieden. Das 1894 erbaute Haus, das der Lackfabri-kant Kurt Herberts 1940 erwarb, und das nach Kriegsende (als es fast ganz zerstört wurde) wieder restauriert wurde, besticht durch seine durch und durch organische Form. Es ist leider nicht öffentlich zugänglich, aber ein Blick durch die Fenster lohnt sich.Frische Luft gepaart mit Kunst macht hungrig, sodass wir unseren Ausflug mit einem guten Essen (die Gastronomie liegt unterhalb der Parkanlage) beschließen. Damit haben wir den Tag ausklingen lassen.

Katrin Hesse

Betriebsausflug des Kollegiums Haspe

DANKE!Christoph Winzerling, Kindergartenvater in Delstern (vier Kinder, das Jüngste scheidet im Sommer aus dem Kin-dergarten aus) seit 2008 im Vorstand tätig, zunächst als Beisitzer und dann als reguläres Mitglied, verabschiedet sich nun von dieser Aufgabe. Das ist Anlass für das Kollegium, uns bei ihm herzlich für die langjährige und kontinuierliche Unterstützung zu be-danken!

Unser Dank richtet sich jedoch nicht nur an ihn als aus-scheidendes Mitglied, sondern auch an die, die weiterhin an ihrer Aufgabe festhalten. Für uns als Pädagogen ist die Kontinuität in der Vor-standsarbeit eine sehr bedeutsame Qualität und daher sind wir immer sehr froh, wenn jemand länger als eine Wahlperiode bei der Stange bleibt. Das ist aber keine Selbstverständlichkeit, denn neben den meist 14-tägig stattfindenden Sitzungen, gibt es ja auch zu bearbeitende Aufgaben, die dazwischen erledigt werden müssen. Nichts desto trotz macht die Mitarbeit in diesem Gremi-um nach Aussage aller Vorstandsmitglieder auch sehr viel Spaß. Grund genug für die meisten Mitglieder des beste-

henden Vorstands schon einige Jahre dabei zu sein und noch zu bleiben… und neu hinzuzukommen…… wie Markus Konrad, (Vater einer Tochter in Haspe), der die Arbeit von Christoph Winzerling fortführt und sich ganz neu und mit seinen speziellen Fähigkeiten in dieses Gremium einbringt. Herzlich willkommen!Auch für Henning Funke (Vater zweier Töchter, das Jüngste scheidet im Sommer aus dem Kindergarten aus) sind wir auf der Suche für die Nachfolge. Besonders den Delsterner Eltern möchten wir die Arbeit im Vorstand ans Herz legen, damit Sebastian Kayser nicht allein für diesen Standort die Stellung halten muss. Wir freuen uns, wenn sich schon zum Beginn des neu-en Jahres Menschen finden, die mal hineinschnuppern, um dann ab dem Frühsommer kommenden Jahres richtig einzusteigen. Vielleicht bringt ja die Advents- und Weih-nachtszeit die nötige Ruhe mit sich, um einmal über diese Sache nachzudenken.

Uns allen wünsche ich eine schöne besinnliche Advents-zeit und frohe Festtage! Birgit Paura

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Bericht Jahreshauptversammlung 2014Montagabend, 20 Uhr, nicht die beste Zeit für eine Jah-reshauptversammlung – und schon gar in der dunklen Jahreszeit. Dennoch kamen über 40 Vereinsmitglieder, um über den Jahresabschluss und die Kassenprüfung 2013 zu entscheiden, den Vorstand zu entlasten und eine neue Beitragsordnung zu verabschieden.

Das ausscheidende Vorstandmitglied Christoph Winzer-ling führte durch die Sitzung. Die Berichte aus den Res-sorts gaben Aufschluss über Namensrechtsstreitigkeiten eines Waldorfkindergartens aus Dortmund, über das Gar-tenumbauprojekt in Delstern, über die Heizungsanlagen und Anschaffung neuer Herde sowie über die Einmalef-fekte des sehr guten Jahresabschluss 2013. Weiter informierte der Vorstand über zukünftige Investi-tionen in die Gebäudesubstanz, Dächer und Fenster. Auf jeden Fall müssen das Gartenprojekt in Delstern und die Fußböden in mindestens zwei Hasper Gruppen im nächs-ten Jahr angegangen werden. Auch die Heizungsanlage in Haspe macht immer wieder Ärger, hier bedarf es einer langfristigen Lösung.Der Vorstand dankte mit Blumen und Schokolade Kirsten Nieder für Ihre großartige Arbeit, ohne die der Vorstand seine Aufgaben nicht erfüllen könnte. GANZ HERZLICHEN DANK.

Nach einstimmigem Beschluss über den Jahresabschluss und die Entlastung des Vorstands wurde ebenfalls ein-stimmig eine Beitragsordnung auf den Weg gebracht. In

Neues Vorstandsmitglied

Liebe/r Leser/in,mein Name ist Marcus Konrad und ich bin ab sofort neu-es Vorstandsmitglied in unserem Kindergarten. Ich habe eine Tochter in der Schneeglöckchengruppe und bekom-me ein kleines Stück weit mit, welchen Beitrag die Er-zieher/innen täglich in den Gruppen an unseren Kindern

leisten. Ich möchte mich im Vorstand engagieren, damit das Gesamtwerk funktionieren kann und alle Mitarbeiter weiterhin so gut ihrer Aufgabe nachkommen können.

Ich habe Betriebswirtschaft studiert und mittlerweile acht Jahre Berufserfahrung in der Unternehmensberatung.

Ich freue mich auf neue Herausforderungen und eine konstruktive Zusammenarbeit im Vorstand.

Es grüßt Sie herzlich Marcus Konrad

diese wurde eine Umlage an die Vereinigung der Wal-dorfkindergärten NRW von 10,- € /Monat eingefügt und gleichzeitig der Beitrag um 5,- € /Monat gesenkt. Damit steht dem Verein die notwendige Liquidität für die be-reits angesprochenen Investitionen zur Verfügung.

Die nächste Mitgliederversammlung soll bereits vor den Sommerferien stattfinden, sofern der Jahresabschluss 2014 dann vorliegt. Der Vorstand ist zuversichtlich alle notwendigen Zahlen bis dahin zur Verfügung zu haben.Die Mitgliederversammlung verabschiedete Christoph Winzerling. Er hat sich über viele Jahre im Vorstand sehr engagiert eingebracht. Als Walddorfvater bleibt er dem Kindergarten noch erhalten. GANZ HERZLICHEN DANK.Die Versammlung endete nach guten zwei Stunden mit der Bitte an alle Mitglieder zu prüfen, inwieweit sie für Vorstandarbeit zur Verfügung stehen können. Der Vor-stand trifft sich für gewöhnlich alle zwei Woche und ar-beitet in 2 bis 3 Stunden alle notwendigen Aufgaben für den Verein ab. Christoph Winzerling sowie Henning Funke, der nächstes Jahr ebenfalls ausscheiden wird, sagten eine umfängliche Einarbeitung zu. HERZLICH WILLKOMMEN.Das Vorstandsteam wünscht allen Familien und allen Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern eine besinnliche Weih-nachtszeit und einen guten Start in ein erfolgreiches Jahr 2015.

Für den Vorstand Katja Konrad Sebastian Kayser

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Harfenstunde mit den Sonnenkindern -aus dem Leierunterricht im Waldorfkindergarten

Pentatonische Weisen (…) sie spielen mit Tönen und sind tönendes Spiel! Fritz Jöde

Jeden Montag Morgen beginnt meine Woche mit den Sonnenkindern des Kindergartens in Delstern. Für eine kleine, feine halbe Stunde ziehen wir in kleiner Gruppe in den Saal und haben Zeit für Musik, Bewegung, Sin-gen, manchmal ein kräftiges Ausprobieren, manchmal ein Nachlauschen und Hinhören: Wir beschäftigen uns mit der Kinderharfe.Davon ausgehend, dass Be-wegung, Sprache und Musik zusammengehören und alle drei unser Leben deutlich prägen, singen wir kleine Lieder, bewegen uns, beson-ders die Hände und die Fin-ger und beziehen dann die Harfe in unser Tun mit ein. Dabei geht es nicht um ein Erlernen des Harfenspiels über Erklärungen, sondern viel mehr um ein Entdecken der Klänge und musikalischen Vielfalt über die Nach-ahmung. Jahreszeitlich geprägt „herbstelt“ es bei uns , es „rieselt der Schnee“, es „gewittert“ oder „der Wind“ streicht durch unseren Raum. Dabei nutzen wir den von der eigens dafür entwickelten Kinderharfe vorgegebenen Raum der Pentatonik und Quintenstimmung und lassen es uns wohl sein.Zum Abschluss der Harfenstunde kommen wir ganz zu-sammen: es gibt ein Rätsel zu lösen, meist ist es jahres-zeitlich geprägt oder von der Natur abzulesen. Dann strö-men die Kinder zurück in die Gruppe uns ich – atme tief durch – und freue mich auf den nächsten Montag!

J. Reinink

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„Natur dein mütterliches Seinich trage es in meinem Willenswesen,und meines willens Feuermacht.Sie stählet meines Geistes Triebe,dass sie gebären Selbstgefühl,zu tragen mich in mir. „ Rudolf Steiner

Eine tragfähige Basis um ganzheitli-che Gesundheit zu schaffen ist uns ein großes Bedürfnis und ein we-sentliches Ziel. Wir sehen die kör-perlichen, seelischen und geistigen Bereiche als Einheit.Die Gesundheit, das Wachstum und die Vitalität hängen in entscheiden-dem Maße von der Ernährung ab. Die sorgsame Auswahl der Nahrung und ein bewusster Umgang mit ihr sind uns ein be-sonderes Anliegen.Rudolf Steiners Überlegungen zu Qualität, Anbau und Zubereitung von Lebensmitteln haben zur Entwicklung des biologisch-dynamischen Landbaus geführt, der heute mehr denn je eine große Akzeptanz erfährt.

Die Lebensmittel für unseren Speiseplan kommen aus biologischem Anbau. Wir bieten ausschließlich vegeta-rische Gerichte an. Dabei richten wir uns nach dem, was zur jeweiligen Jahreszeit wächst und angeboten wird.Eine gesunde Ernährung sollte nicht nur den Magen fül-len, sondern den Organismus des Kindes anregen, ihn in „Arbeit“ versetzen und aktivieren.Grundlage unserer Nahrung ist Getreide, (Dinkel, Hirse, Reis, Hafer) in Verbindung mit Obst und Gemüse.

Diese Ernährung prägt den Or-ganismus und das Verhalten und unterstützt körperliche und geistige Prozesse. Durch vollwertige Ernährung wollen wir die gesunden Nahrungsins-tinkte des Kindes erhalten. Wir kombinieren bei den Nahrungs-mitteln verschiedene Pflanzen-teile (Stängel, Blatt, Blüte).

Kochen in den GruppenEin Erlebnis für alle Sinne

In jedem dieser Pflanzenteile findet während des Wachs-tums eine andere Wechselwirkung mit den Kräf-

ten der Umgebung statt. Dadurch werden dem menschlichen Organismus unter-

schiedliche Anregungen geboten. Die Wurzeln regen die Nerven-Sinnes-Prozesse an. Die Blattorgane wir-ken auf das rhythmische System und die Blüten oder Früchte auf die Stoffwechselvorgänge.

Durch sinnvolles und durchschau-bares Tätigsein der Erzieher (z.B

beim Brotbacken, Obst- und Gemüse-schneiden, Kartoffeln schälen) wird die

eigene Willenstätigkeit des Kindes ange-regt. Es will selbst tätig werden.

Gerne helfen die Kinder bei der Zubereitung der Nah-rungsmittel. Wir bereiten nicht nur das Frühstück mit den Kindern vor, seit ein paar Monaten kochen wir auch das Mittagessen in den Gruppen. Sinne werden angeregt. Es wird probiert, geschnuppert, gefühlt, getastet, Gespräche entwickeln sich. Eine gemütliche und geschäftige Atmo-sphäre entsteht.

Diesen Frühling haben wir Zucchini und Tomaten in unserem Garten ge-pflanzt. Jeden Tag schauten die Kinder nach, ob schon etwas wächst. Und tat-sächlich, zuerst die kleinen Stiele, dann die großen Blätter und dann mehrer kleine Zucchini. Die Freude war groß, bei den Schnecken offensichtlich auch. Es hatten sich mehrere, doch recht ein-drucksvolle Exemplare eingefunden.

Dann kamen die Sommerferien. Es bestand die berech-tigte Befürchtung, dass die Schnecken ein wunderbares Festmahl bekommen würden und wir nicht. Erstaunli-cherweise habe sie uns dann doch noch etwas übrig ge-

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lassen. Drei wunderbare, recht große Zucchini konnten wir nach den Ferien ernten und für Aufläufe verwenden. Ja, auch diese Erfahrungen gehören dazu!

Die erste Tomate wurde reif und geerntet. Und da wir alle doch so gespannt waren, wie sie denn nun schmeckt, wurde sie in so viele kleine Stückchen geschnitten, dass jedes Kind probieren konnte. Wir waren uns alle einig, dass die Tomate ein großartiges Aroma hat .Ab diesem Zeitpunkt warteten alle darauf, dass die nächsten Toma-ten reif wurden, die dann nach und nach verarbeitet wur-den, und in unseren Mägen landeten.

All diese Erfahrungen möchten wir nicht mehr missen. Wir sind froh diesen Weg eingeschlagen zu haben, und freuen uns auf weitere Sinnes- und Geschmackserlebnisse.

Ihre Sabine Engelsberger

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Erntespaziergang des Hasper Kindergartens - auch mit den Allerkleinsten!

Ende September besuchten wir mit unserer Tochter Lua-na (2) ihr erstes Kindergartenfest, das Erntefest. Um zehn Uhr trafen wir uns mit all den anderen Eltern und Kindern des gesamten Kindergartens an der Einrichtung. Gemein-sam zogen wir kurze Zeit später los. Unterwegs erfreuten wir uns an Pferden, Schafen, Ziegen und großen tollen Klettersteinen. Es ging durch Wälder und Wiesen. Nach etwa anderthalb Stunde kamen wir am Zielort an, wel-cher bereits liebevoll und aufwendig vorbereitet wurde. Die Feuerstellen loderten schon. Zuerst aber bildeten wir alle einen großen Kreis und sangen gemeinsam einen Ka-non, um das Erntefest mit dem anschließenden gemein-samen Essen und Stockbrot bereiten, zu eröffnen. Nach einer herzlichen Begrüßung und kurzen Anleitung zur Wickeltechnik des Stockbrotteiges einer Erzieherin, konn-ten sich dann alle an der festlich gedeckten Erntetafel bedienen. Diese war mit leckerem saisonalen Gemüse und Obst, Saft, Wasser und unterschiedlichen Stockbrotteigen hergerichtet. Schnell füllten sich dann auch die zwei Feu-erstellen mit Eltern, Kindern und Großeltern, die begeis-tert ihre langen Stöcke über die Glut hielten.

Das herrliche Wetter lud dazu ein gemeinsam auf der Wiese zu verweilen, zu essen, zu trinken und sich mit anderen Eltern und Erzieherinnen zu unterhalten, wäh-rend die Kinder fröhlich auf der Wiese spielten, die dem Kindergarten netterweise von einem Bauern zur Verfü-gung gestellt wurde. Zwischendurch wurden noch Lieder

gesungen, die sogar von einer Erzieherin musikalisch mit ei-nem Akkordeon begleitet wur-den. Uns hat dieser Tag sehr gut gefallen, deshalb freuen wir uns schon auf das nächste Mal.

Andrea Pinto Nogueira

Mutter von Luana (2), Schneeglöckchengruppe

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Die drei Heiligen im HerbstWenn der Herbst mit seinen warm leuchtenden Farben in der Natur erscheint und Nebelschleier die scharfen Kon-turen der äußeren Formenwelt erlöschen lassen; wenn das Tageslicht kürzer und auch schwächer wird, deutet alles darauf hin, dass auch der Mensch sich vom Äußeren, Grellen abwen-den soll. Dann kommen uns Jahr für Jahr drei wunderbare Heilige entgegen, um uns den Weg in der äußeren Finsternis zu erleuchten.Die Tat des St. Georg ist nach außen gerichtet. Der Drache, das Bild der niederen Natur des Men-schen, soll besiegt werden durch mutvolles sich Hineinwagen, Hi-neinstimmen in den Kampf. Er ist ausgesandt vom Erzengel Michael im Bunde mit dem himmlischen Streiter. Sein Vorbild weckt die Willenskraft im Blut, er rüttelt das Gewissen wach. Viele Lieder und Spiele gibt es, die von diesem Kampf zeugen, von Mut und großen Heldentaten erzählen.

Ende Oktober verlöschen die feurigen Farben in der Natur und auch der Kampfgeist zieht sich ins Innere zurück. Es nähert sich die Zeit des St. Martin. Bei diesem Fest wird das Fühlen angesprochen. St. Martin hat ein mitfühlendes Herz. Er ist erfinderisch, schneidet seinen warmen roten Mantel in zwei Teile und schenkt dem Bettler die eine

Hälfte. In der Nacht darauf erscheint ihm Christus im Traum und spricht: `Heute hast du mit mir deinen Mantel geteilt, von nun an sollst du Heiliger Martinus heißen´.Und weiter geht der Weg ins Innere. St. Nikolaus erwar-

tet uns. Er urteilt nicht, er straft nicht, er ruft nur vermehrt ins Be-wusstsein, dass Nichts, auch nicht die kleinste Tat auf Erden, in der geistigen Welt unbemerkt bleibt oder verloren geht. St. Nikolaus verfügt über kosmische Größe und Weisheit, droht aber nicht mora-lisch.

Nun ist inzwischen Anfang De-zember und der Advent hat be-

gonnen. Durch die drei Feste im Herbst hat unser Be-wusstsein stufenweise wichtige Impulse empfangen: für unser Wollen, Fühlen und Denken. So können wir gestärkt in die Adventszeit eintreten und dem Weihnachtslicht entgegensehen.

Diese Feste feiern wir mit den Kindern nicht intellektuell, sondern im Tun und die Einstimmung der Erwachsenen vorher.

Silke Neumann

Der Adventskranz. Jeder kennt ihn, den aus Tannenzwei-gen bestehenden, geflochtenen oder gewickelten Kranz in der Adventszeit. Schön geschmückt, mit vier Kerzen, den Adventskerzen, gibt es ihn in Form von Tisch- oder Hängeschmuck in nahezu jedem Haushalt. Er strahlt Ge-mütlichkeit aus und bringt Licht und Wärme ins Haus, doch kennt man heutzutage noch die herkömmliche Be-deutung des Adventskranzes, den Brauch und die Sym-bolik die wirklich dahintersteckt oder ist er in erster Linie zum Dekorationsobjekt geworden.Der Adventskranz wurde vor ca. 165 Jahren von dem evangelisch-lutherischen Theologen und Sozialpädago-gen Johann Hinrich Wichern (1808-1881) erfunden. Er gründete damals in Hamburg ein Kinderhaus, das auch als „Rauhe Haus“ bekannt wurde. Dort gab er Kindern und Jugendlichen, die in großer Armut oder gar als Weisen

Der Adventskranzlebten ein neu-es zu Hause. Alles fing da-mit an, dass er schon Wochen vor Weihnach-ten von den Kindern gefragt wurde, wann endlich Weihnachten sei. Um ihnen die Zeit bis dahin zu erleichtern, anschaulicher zu gestalten und ihnen eine stimmungsvolle Adventszeit zu bieten, baute er aus ei-nem alten Holzrad einen hängenden Holzkranz mit 24 Kerzen. Genauergesagt mit 20 kleinen roten und vier gro-ßen weißen Kerzen als Kalender bis zum Heiligen Abend. Jeden Tag versammelten sich alle Hausbewohner am

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Holzrad und zündeten eine weitere Kerze an. An jedem Adventssonntag kam eine große weiße Kerze dazu. Sie er-zählten sich Weihnachtsgeschichten und sangen zusam-men Weihnachtslieder. Die Kinder wussten nun genau, wie viele Tage es noch bis zum Heiligen Abend dauern würde. Der traditionelle Wichernsche Adventskranz fand in Kirchen, später auch in privaten Familien großen An-klang. Allerdings veränderte er im Laufe der Zeit seine Gestalt. Vom wagenradgroßen Kranz mit 24 Kerzen, zu einem kleineren handlichen mit nur vier Kerzen. Unserem heutigen AdventskranzFür die Christen ist die Adventszeit die hohe Zeit der Erwartung. Das Wort Advent leitet sich von dem latei-nischen Wort "advenire“(ankommen) ab. Gemeint ist die zunehmende Erwartung der Geburt Jesu Christi, die auf dem Adventskranz mit jedem Adventssonntag heller er-strahlt, bis schließlich alle vier Kerzen brennen und dann endlich „das Licht der Welt“, Jesu Christi geboren wird. Die Kerzen auf dem Adventskranz markieren die Wochen der Adventszeit. In der dunklen und kalten Jahreszeit ho-len wir uns mit dem Adventskranz etwas Immergrünes in die Wohnstube. Grün und damit die grünen Zweige

stehen für die Hoffnung, eine der christlichen Haupttu-genden. Die Hoffnung auf die Auferstehung , den Sieg von Licht und Leben über Dunkel und Tod. Grün, die Farbe des Lebens . Tannengrün wird auch mit Fruchtbarkeit und Harmonie verbunden. Auch die Form des Kranzes, der Kreis steht für etwas Be-stimmtes. Er wird von den Christen vorwiegend als Sym-bol für die Ewigkeit des Lebens gedeutet. Das ewige Leben das durch die Auferstehung niemals endet. Auch hier das Siegeszeichen über den Tod. Der Kreis wird auch als ein Symbol für Ganzheit, Vollkommenheit, Gleichgewicht, Harmonie, Ausgewogenheit und Kosmos gesehen.Mit acht Metern Durchmesser ist der Kaufbeurer Advents-kranz im Allgäu der größte, aus echten Tannenzweigen gebundene Adventskranz der Welt. Vom ersten Advent bis zum Dreikönigstag steht er am Neptunbrunnen der Stadt Kaufbeuren. Die Wachskerzen des Kranzes haben jeweils eine Höhe von etwa 150 Zentimetern und ein Gewicht von 150 Kilogramm.

Jana Embacher

Vom Himmel in die tiefsten Klüfteein milder Stern herniederlacht;vom Tannenwalde steigen Düfte

und hauchen durch die Winterlüfte,und kerzenhelle wird die Nacht.

Mir ist das Herz so froh erschrocken,das ist die liebe Weihnachtszeit!Ich höre fernher Kirchenglocken

mich lieblich heimatlich verlocken in märchenstille Herrlichkeit.

Ein frommer Zauber hält mich wieder,anbetend, staunend muss ich stehn;

es sinkt auf meine Augenliderein goldner Kindertraum hernieder.Ich fühl´s ein Wunder ist geschehn.

Theodor Storm (1817-1888)

Stoffe - Knöpfe

Kurse

Spielzeug - Bücher

Naturmode

Dekoration

Filzwolle - Garne

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Sterne mit Bauch1. Den Stern zur Vorlage bzw. als Schablone benutzen. Dazu kann er zum Beispiel abgepauscht werden und Sie können sich eine Pappschablone anfertigen.

2. Stern z.B. auf Goldpappe übertragen, ausschneiden und nach der Skizze falten.

3. Bei den Talfalten werden die einzelnen Spitzen der Sterne nach hinten geknickt.

4. Bei der Bergfalte jeweils immer drei Spitzen genau auf die anderen drei Spitzen knicken.

5. Eine Spitze (in der Zeichnung am Pfeil fettgedruckt) abschneiden und an einer Seite bis zur Mitte einschnei-den (auch diese Linie ist fettgedruckt).

6. Dann A auf B kleben (der „Bauch“ entsteht).

7. Nun immer zwei Sterne aufeinander kleben.

__ __ __ __ __ __ Bergfalte_ . _ . _ . _ . _ . _ . _ . _ Talfalte

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Zweiter vor-adventlicher Basar im Waldorfkindergarten DelsternNach der Premiere im vergangenen Jahr fand auch dieses Jahr wieder ein vor-adventlicher Basar im Waldorfkinder-garten Hagen-Delstern statt. Seit Wochen wurde im Mit-arbeiterraum des Kindergartens jeden Mittwoch morgen und bei den Müttern vom Bastelkreis auch fast jeden Tag noch zu Hause gefilzt, gesägt, gebohrt, gestrickt, genäht oder gefaltet, damit es schöne Dinge zum Bestaunen und Mitnehmen geben konnte.

Am Samstag, den 15.11. war es dann so weit – schon um 15 Uhr kamen viele Besucher zum Stöbern und auch zum Plätzchen naschen oder um vom leckeren Punsch zu probieren. Und so zogen nach und nach Schafe, Zwerge, Ochs und Esel, tanzende Engel, Feen und Elfen, Maria, Josef und das Jesuskind, Pferde und Einhörner aus, um in einer Familie einen gemütlichen Platz zu finden. Ebenso wurden Zaubernüsse, Wunderkugeln und andere Kleinig-keiten heimlich in Tüten gepackt, um später dann in Ad-ventskalendern versteckt zu werden.

Es war ein schöner Nachmittag und wir werden auch im kommenden Jahr den Basar wieder stattfinden lassen. Bis dahin würden wir uns über Zuwachs freuen. Immer mitt-wochs früh im Kindergarten Hagen-Delstern. Wir freuen uns auf Euch. Jessica Wenig

Seit Oktober 2014 treffen sich einmal im Monat interessierte Eltern und Erzieher/innen zum Filzen, Nähen, Schneiden, Kle-ben und vielem mehr.

Es ist für jeden etwas dabei, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich!Der Bastelkreis freut sich immer über Verstärkung. Gerne können sie sich auch erstmal zum Schnuppern anmelden.

Bis bald Doris Muylkens-Germann (Erzieherin in der Schneeglöcken-Gruppe)

NEU: Bastelkreis im Waldorfkindergarten Haspe

Alles auf einen Blick:

Wann? Jeden 3. Mittwoch im Monat um 20.15 Uhr

Wo? Kindergarten Haspe (Schneeglöckchengruppe)

Anmeldung:bei Frau Muylkens-Germann

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Bereits im Februar des vergangenen Jahres begannen die Vorbereitungen für das Projekt „Schultütenfilzen“ einiger Eltern des Waldorfkindergartens Hagen-Delstern. Wolle bestellen, das Internet nach Ideen durchstöbern, eigene Inspiration suchen... Es gab viel zu tun, denn bekannter-weise geht die Zeit ja dann doch viel schneller rum, als man es vorher gedacht hätte. Prinzipiell gibt es ja zwei Möglichkeiten, Schultüten zu filzen: man filzt nass ent-weder direkt um einen „Hohlkörper“ herum oder näht es später zusammen oder man filzt sie trocken mit der Na-del. Wir entschieden uns für eine Mischung aus beidem: ein bisschen nass, ein bisschen Nadeln. Zunächst umwi-ckelten wir unsere spitze Dreiecksform aus Verlegeplat-ten-Dämmmaterial (im Baumarkt findet man doch immer hilfreiche Dinge zum Basteln) großzügig mit der Wolle, die später der Hintergrund sein sollte. Blau für Himmel oder das Piratenmeer, grün für den Moosgarten oder die Wiese. Diese Wolle nadelten wir gut fest, so dass im spä-teren Schritt alles dort bleiben konnte, wo es sein sollte. Nachdem also alles einigermaßen fest war und dick ge-nug, kam das umwickelte Dreieck in die Waschmaschine. Das Nassfilzen überließen wir also der Waschmaschine. Am besten ging es gemeinsam mit Jeans oder Handtü-chern bei 40 Grad. Nach dem Waschen haben wir den oberen Rand abgeschnitten, ein bisschen nachgerieben

und trocknen gelassen.

Da nach ging es an die „Fein-arbeit“. Blumen, Piraten-schiffe, Fahnen, Einhorn, Fee.... alles wurde in liebe-voller Handarbeit auf die Schultüten gebracht. Dann noch Pappe hinein – für die Stabilität, oben Stoff annähen zum Verschließen und mit Leckereien und anderen Überraschungen füllen. Die Kinder haben sich gefreut. Nach der Ein-schulung bieten die Schul-tüten die Möglichkeit, mit Füllwolle befüllt zu wer-den und zu einem Kissen zu werden. Danke an Katja Funke, die das Know-How weitergab und immer hilf-reich zur Seite stand.

Ideenschmiede SchultütenfilzenAb Februar 2015 wird für die angehenden I-Männchen/-Frauchen wieder gefilzt. Wer mitmachen möchte, meldet sich bei Natalie Clever (Vogelgruppe) 02337 474390

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Einschulungsfeier 2014Am 21. August war er da – der mit Freude und Aufre-gung herbeigesehnte erste Schultag an der Rudolf-Stei-ner-Schule, Hagen. Bei Sonnenschein und kühlen Tem-peraturen fanden sich nach und nach vierundzwanzig mehr oder weniger aufgeregte Schulkinder, ihre Eltern, Großeltern und Freunde im Pavillon ein und wurden dort herzlich willkommen geheißen von ihrer Patenklasse, die mit ihrem musikalischen Beitrag auf der Glasharfe eine wunderschöne Atmosphäre in den Saal zauberte. Im An-schluss daran begrüßte Herr Grieneisen alle neuen Schul-kinder und ihre Eltern mit den Worten, dass eine ganze Schulgemeinschaft sich auf sie freue. Frau Dinter – die Klassenlehrerin der ersten Klasse, die die Aufregung mit den Kindern teilte - bat dann jedes neue Schulkind auf die Bühne und begrüßte es mit einem kleinen Stein. Durch das Sonnenblumentor ging es dann hinaus in die Schule, in den Klassenraum, um die erste Unterrichtsstunde zu erleben. Währenddessen gab es für die Eltern, Geschwis-ter, Großeltern und Freunde ein leckeres Frühstück, be-reitet von den Eltern der 2. Klasse. Nach der Schulstunde und vielen, vielen Fotos auf der Treppe freuten sich die Kinder dann auf ihre Schultüten und die kleinen Über-raschungen, die auch die Paten aus der 7. Klasse für ihre Schützlinge vorbereitet hatten.

Als Mutter einer Erstklässlerin möchte ich mich bedan-ken für die Mühe, die die Paten und Patinnen sich für diesen Tag und bis heute gemacht haben, um den neuen Erstklässlern einen schönen Start zu ermöglichen, für das schöne Gefühl, willkommen zu sein und nicht zu verges-sen für das wunderbare Frühstück.

Jessica Wenig

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Erinnerungen an die Einschulung 2014 ...und die Wochen davor

Unsere Kleine hatte die Tage ja geduldig gezählt. Bereits im Februar hatten wir den Tornister ausgesucht, welcher dann unter meinem Bett schlief und immer wieder von Greta besucht wurde. Dann wurde er gestreichelt, stolz dem Besuch gezeigt, immer wieder ausgepackt und das beim Herbstbasar 2013 erworbene Stiftemäppchen mit zufriedenem Gesichtsausdruck entrollt.

Schließlich war die Kindergartengartenzeit vorbei, mit einem lachenden und weinendem Auge nahmen wir Ab-schied von der Rosengruppe des Waldorfkindergartens Hagen-Haspe um uns nun auf einen neuen Lebensab-schnitt vorzubereiten. Greta kommt in die Schule!Die Sommerferien waren lang! Länger als bisher – nun also sechs Wochen – und immer wenn wir auf der B7 an Schule vorbeifuhren erklang ein kräftiges Stimmchen von hinten: “Das ist meine Schule!“Schließlich gab ich Greta einen Kalender, in welchem sie die Tage wegstreichen konnte, um die Tage bis zur Ein-schulung besser vor Augen zu haben. Das klappte ganz gut und die Vorfreude und die Erwartung wuchs. Es wurde gemeinsam mit der Oma der Stoff für das Wachsstifte-mäppchen ausgesucht, die Gestaltung genau besprochen, (Ohhh! Fünfjährige wissen genau, was sie wollen!), die Schultüte gebastelt, beklebt und natürlich beglitzert... und dann kam endlich der ersehnte Tag! Der 21. August 2014.

Aus dem schönen lila Blütenstoff des Wachsstiftemäpp-chens hatte die Oma sogar noch zusätzlich ein Kleid ge-zaubert, die neuen Schuhe blitzten an den Füßen; endlich durfte der Tornister getragen werden und angespannt warteten wir zu früher Stunde im Pavillon auf den Beginn der Einschulungsfeier. Greta rutschte auf ihrem Stuhl hin und her und fand es schließlich auf Papas Schoß einiger-maßen zum Aushalten, bis die achte Klasse uns mit einem wunderschönen Glasharvenspiel Willkommen hießen.Dann betrat Frau Dinter die Bühne, richtete ein paar war-me Begrüßungsworte an uns und endlich endlich kam der Moment, den unser Kind so lange ersehnt und auch gefürchtet hatte. Die Kinder wurden der Reihe nach auf-gerufen, die Paten der 8. Klasse nahmen die Erstklässler in Empfang und führten sie das Treppchen hinauf auf die Bühne. Manche Kinder stolperten, manche liefen ihnen entgegen. Bei anderen erhoben sich die Paten gerade erst, da reichte der kleine Erstklässler Frau Dinter bereits ner-

vös die Hand ;-). In jedem Falle kamen alle wohl behalten oben an und setzten sich auf die bereit stehenden Bänk-chen. Gretas Ungeduld wurde auf eine harte Probe ge-stellt, denn sie kam als eine der letzten dran. So stand sie ein jedes Mal auf, wenn Frau Dinter einen Namen aufrief und plumpste mit einem leisen Aufstöhnen wieder zurück auf ihren Stuhl.

Aber schließlich wurde auch ihr Name genannt, voller Vorfreude sprang sie von ihrem Stuhl und wartete mit feuchten Händchen, bis sie von Lara und Tobias, ihren beiden Paten abgeholt und das Treppchen hinauf geführt wurde. Aufgeregt nahm sie den schönen Findling von Frau Dinter entgegen, einen glatten ovalen Stein, bemalt mit ihrem Namenszeichen und setzte sich neben ihre zukünf-tigen Klassenkameraden auf die Bank – den Findling si-cher in der geballten Faust verborgen. Von hier oben sah alles so ganz anders aus. So viele Menschen! Und nun saß sie endlich auf der Bühne, auf welcher wir all die Jahre zuvor immer die Darbietungen der anderen Klassen auf den Monatsfeiern bestaunt hatten. Sooo stolz war sie – na... und wir erst.

Dann erzählte Frau Dinter ein Märchen... es wurde ruhig und einige Kinder hingen an ihren Lippen, andere blick-ten auf die Menschenansammlung unter ihnen. Es war zu aufregend, um der Geschichte zu folgen. Ergreifend wurde es schließlich, als der Chor uns eine wunderschöne Darbietung schenkte. Die Kinder verließen Hand in Hand in einer langen Reihe die Bühne, während die Klänge den Pavillon erfüllten. Frau Dinter schritt voran und gemeinsam gingen die Kinder durch Bögen blühender Sonnenblumen - gehalten von ihren Paten - in ihrem Lebensabschnitt hinein.

Dankeschön für die berührend schöne Einschulungsfeier!

Nachtrag: Uns wurde gesagt, dass die Kinder das Ende der Geschichte im Anschluss an die Feier in ihrer ersten Unterrichtsstunde erführen. Ich jedenfalls habe das Ende nie erfahren. Es war sicher im Herzen unseres Kindes ein-gegangen. :-)

Valerie Lutz, Mama von Greta Böhs, 1. Klasse

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Projektwoche in der zweiten KlasseDie Projektwoche in der zweiten Klasse war auch in die-sem Jahr ein tolles Erlebnis. Wie im vergangenen Jahr konnte Herr Klein-Engelen wieder einige Eltern gewin-nen, die bei der Projektwoche mithalfen. Mit vielen neuen Projektideen wurde dann die Woche auch nicht langwei-lig: Gemeinsam mit Herrn Klein-Engelen erstellten die Kinder kleine Tischtheater im Karton, deren Innenleben liebevoll gestaltet wurde. Sehr beliebt waren die bunten Trommeln aus Blumentöpfen, sie wurden in zwei Schrit-ten erstellt – erst geklebt und dann gemalt. Aus Korkres-ten (an alle Weintrinker: Unbedingt sammeln, das ist ein Rohstoff) wurden nicht nur schöne Bilder, sondern auch überaus praktische Pinwände hergestellt. Für den Jahres-zeitentisch bastelten die Kinder mit Hilfe einer Mutter die Heiligen drei Könige aus Ästen, goldenen Borten und Stoffresten. Auch das Filzen durfte nicht fehlen, aller-dings wurde anders als im letzten Jahr nicht nass gefilzt, sondern es wurden kleine Figuren mit Trockenfilztechnik erstellt.

Für die begleitenden Eltern war es außerordentlich er-staunlich zu sehen, was die Kinder dabei schon schaffen und mit welcher Kreativität sie ans Werk gehen! Wer hät-te schließlich gedacht, dass man auch Meerjungfrauen filzen kann und dass zu einer „Oma“ mal eben schnell eine „Mama“ und ein „Kind“ erstellt werde?! Alle Figuren wurden unmittelbar nach (und teilweise schon während der Fertigstellung) in kleine Rollenspiele eingebracht und Freundinnen filzten sich gleich gekleidete Püppchen, die selbstverständlich dann auch Freundinnen wurden. Ganz

besonders gut kamen die kleinen Körbchen an, die jede fertige Figur tragen durfte. Die tief empfundene Freude der Kinder über die selbst erstellten Geschöpfe und die Fantasie, mit der sie diese Dialoge und Geschichten spie-len lassen, hat uns alle beeindruckt.

Als Elternteil ist es schön, zu se-hen, wieviel Spaß die Kinder an den Bastel- und Werkaktivitäten haben und wie sie das „Besondere“ der Projektwoche

genießen (das äußerst sich dann auch schon mal in To-ben und „Quatsch“ machen …). Ein Blick hinüber in die dritte Klasse, die mit Frau Vesterling und Frau Mann wunderschöne und an-spruchsvolle Filzprojekte, Webarbeiten und Papier-faltarbeiten durchführte, weckt schon die Vorfreu-de auf das nächste Jahr…

Karla Klose

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Impressionen aus der Projektwoche in der dritten Klasse

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Wanderung zur Epscheider MühleErste Klassenfahrt im 5. Schuljahr

Direkt nach den Sommerferien starteten auch in diesem Jahr wieder die Fünftklässler zu ihrer ersten Klassenfahrt. Große Aufregung machte sich bei nahezu allen Kindern in der Klasse breit. Ist ja auch klar. Zum ersten Mal mit der ganzen Klasse eine Woche lang von zu Hause weg zu sein ist ganz gewiss etwas Besonderes.

Morgens um acht ging es am ers-ten Montag nach den Ferien an der Schule los: Zu-nächst ein Stück mit den Bus und dann wurde ge-wandert – natür-lich mit Pausen und Picknick und

allem, was sonst noch dazu gehört. Die muntere Trup-pe wanderte durch Blumenwiesen und an Pferdekoppeln vorbei – sie genossen die herrliche Natur.Auch in diesem Jahr war das Ziel wieder die Epscheider Mühle, weit ab von allem – vor oder hinter den Toren Breckerfelds – je nachdem, wie man es sehen möchte. Idyllisch im Grünen liegt die alte Mühle an einem Bach und am Wald umgeben von Wiesen und Feldern. Also ge-nau der richtige Ort für die erste Klassenfahrt. Hier konn-te sich die Klassengemeinschaft mal außerhalb der Schule und ohne Unterricht erleben. Perfekt! Ein Ritterprogramm

mit zwei Freizeitpädagogen rundete den Aufenthalt vor Ort ab. Klassenlehrerin Miriam Duschek erinnert sich gern und schwärmt: „Alles war genau richtig. Wir hatten eine wunderbare Zeit, es gab keinen Ärger und keine Lange-weile – die Klasse ist einfach toll.“

Eine glückliche und zufriedene Schülerschar kehrte zu-mindest auch nach fünf Tagen, am Freitagnachmittag zurück. Auch der Rückweg wurde wieder per pedes zu-rückgelegt. Von der Epscheider Mühle wanderten die Kin-der zur Hasper Talsperre, wo die neugierigen Eltern schon warteten.

Eine Auswahl der vielen Fotos, die an der Epscheider Mühle entstanden sind, und ein Aufsatz von Antonia und Lotta geben die perfekte Stimmung wider.

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Basar- impressionen

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Basar- impressionen

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Zimmer mit Charme

Das Begleitfahrzeug

Am Eggeturm

Die Externsteine

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Klassenfahrt der 6. Klasse von Brilon nach DetmoldIm Juni dieses Jahres konnte ich die Fahrt der damals noch 6. Klasse begleiten. Die Aufregung war schon groß, denn wir wollten von Brilon bis nach Detmold radeln. Herr Herzog hatte im Vorfeld die Etappen festgelegt und die Übernachtungen in den Jugendherbergen gebucht. Für den Transport des Gepäcks und anderer wichtiger Dinge hatte Volker Hengstwerth sich und seinen Wagen zur Verfü-gung gestellt. 32 Schüler, Herr Herzog und 6 weitere Begleitpersonen zogen dann am 23.06.2014 voller Erwartungen los, um in 4 Etappen Detmold zu erreichen.Ich denke, die Erwartungen sind erfüllt worden. Wir sind durch wunderschöne Landschaften geradelt. Die Ausläufer des Eggegebirges und des Teutoburger Waldes haben wir wahrhaftig in den Beinen gespürt. Wir hatten hauptsäch-lich perfektes Wetter - nur einmal hatten wir kurz das Vergnügen, im Regen zu radeln. Wir haben gelernt in einer Gruppe zu fahren, wie wichtig ausreichende Ge-tränke sind, wie Karten gelesen werden und wie wichtig funktionierende Bremsen und heile Schläuche sind. Wir haben uns verfahren und doch den richtigen Weg gefunden.Mich hat an dieser Klassenfahrt besonders berührt wie unterschiedlich die Schüler täglich das Etappenziel erreicht haben. Es gab Gruppen mit ziemlich schnellen und wagemutigen Radlern, die auch gerne mal zusätzlich einige Kilometer fahren wollten oder denen kaum eine Abfahrt zu steil war. Es gab aber auch Gruppen in denen die Schüler von Tag zu Tag mehr Sicherheit und Kraft gewannen. Welche, die an ihre Grenzen gegangen sind und diese über-wunden haben.

Sabine Böcker

Das Hermannsdenkmal

Am Eggeturm

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Fliesenmosaik zu Emil Schumachers Geburtstag800 Kinder auf dem Museumlatz

Alle zwei Jahre findet in Hagen der „Emil-Schmacher-Tag“ statt. In Erinnerung an den Künstler wird mit Aktio-nen von und für Schüler und Schülerinnen der Stadt ein Kunstfest ausgerichtet.

In diesem Jahr stand das Fest unter dem Motto „Kunst-kongress der Stadtteile“. Wie bereits vor zwei Jahren repräsentierte sich die Waldorfschule erneut auf dem Schumacher-Geburts-tag (er wäre dieses Jahr 102 geworden) von seiner besten Seite. Frau Hugendick hatte sich wieder eine tolle Mitmach-aktion für die Schüler ausgedacht und diese perfekt gemeinsam mit Frau Ber-ger und einigen Eltern vorbereitet. Zum Thema „Kunstkongress der Stadtteile“ war es ja für unsere Schule klar, dass wir Haspe vorstellen. Ein großer Stadtplan-Ausschnitt rund um unsere Schule und diese als Mittelpunkt war auf vier vor-bereiteten Holzrahmen dargestellt; Stra-ßen, Grünflächen, Bahngleise, Gebäude verschieden farbig vorgezeichnet. Farbige Fliesenstücke, welche die Schüler der 7. Klasse bereits im Vorfeld schon im Werkunterricht zerschlagen und sortiert hatten, war-teten darauf, mit Fliesenkleber auf die vier Holzrahmen aufgebracht zu werden. Auch Schüler anderer Schulen, welche meistens bereits fertige Objekte mitgebrachten hatten, kamen gerne zu uns und halfen mit Feuereifer unter der Anleitung der Großen, ein schönes Mosaik ent-stehen zu lassen, welches inzwischen schon einen Platz im Foyer des Pavillons unserer Schule gefunden hat.

Annette Hugendick und Katja Funke

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Fliesenmosaik zu Emil Schumachers Geburtstag800 Kinder auf dem Museumlatz

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Ausflug der 8. Klasse zum Klettermax in Dortmund

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Ausflug der 8. Klasse zum Klettermax in Dortmund

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In der Waldorfschule gibt es im Vergleich zu anderen Schulen allerhand Besonderheiten. Das kennen diejeni-gen, die schon länger dabei sind, gut, und die, die planen, länger dabei sein zu wollen, werden es kennenlernen. Ei-nige dieser Besonderheiten finden sich im handwerklich-künstlerischen Unterricht und eine der besonderen Beson-derheiten ist für mich das Plastizieren eines menschlichen Kopfes in Klasse 12.

Tagtäglich sieht jeder von uns eine Vielzahl von Men-schen und auch wenn dabei auf vieles geachtet wird, so liegt ein Hauptaugenmerk, ob bewusst oder unbewusst, auf dem Gesicht.Der wachsame Beobachter kann hier beinahe alles able-sen. Ist unser Gegenüber müde und erschöpft, gut gelaunt und fröhlich, nachdenklich und abwesend, ist es wütend? Das alles wird sichtbar und es ist deutlich mehr, als unsere Hand - ebenfalls ein wichtiges Körperteil - über uns ver-raten würde. Der ganze Mensch in seinen unsichtbaren, wie sichtbaren Befindlichkeiten spiegelt sich im Gesicht wider, es ist für den aufmerksamen Beobachter ein Abbild von Leib, Seele und Geist des Menschen.

Und es ist die Aufgabe des Zwölftklässlers, eines in Ton abzubilden.

Die Grundformen entstehen langsam und gründlich und es ist für alle Beteiligten lange nicht klar und auch sicher, ob sich aus Bestandteilen wie einem Ei und einem Zylinder überhaupt ein Kopf entwickeln wird, auch für die Lehrerin

immer wieder eine bange Zeit... Aber bisher ist es noch immer gut gegangen! Je menschlicher der Kopf wird, des-to näher rückt er mit seinem Erschaffer zusammen. Und der Raum ist voll von Modellen von Augen, Nasen und Mündern, alle Mitschüler stehen freiwillig oder unfreiwil-lig dauernd zur Verfügung. Auch das eigene Gesicht wird befühlt, wobei man vielleicht eine Tonspur hinterlässt...Ganz deutlich wird während der Arbeit, wie gut jeder ein-zelne doch das Gesicht kennt, wie sehr wir damit ver-bunden sind. Für uns selbst sind Kopf und Gesicht das Tor nach draußen, unser Gegenüber darf dadurch ein Stück weit in uns hineinsehen und eintreten.Alle beteiligten Schüler - und auch die Lehrerin - schauen im Verlauf der Epoche aber noch viel genauer hin, nicht nur während des Unterrichts, sondern auch davor und danach: was hat mein Gegenüber für eine Nase, ist sein Mund groß im Vergleich dazu, die Oberlippe aber viel-leicht klein...? Und zurück im Unterricht wissen die Hände genauer, als man denkt, was zu tun ist, vielleicht, weil wir unser eigenes Gesicht unzählige Male am Tag berühren.Wenn man zum ersten Mal einen Kopf plastiziert, ist es sinnvoll, ihn ohne ganz große seelische Regung darzu-stellen. Schon wenn ein Mensch nur lächelt, ist das ganze Gesicht in Bewegung und man müsste alle Bereiche neu durchgestalten. So sind die auf den Abbildungen sicht-baren Köpfe nicht sehr bewegt, und dennoch ist jeder einzelne eine eigene Person geworden mit einer eigenen Geschichte. Manche davon wurden während der Epoche erzählt...

Plastizieren eines Kopfes

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Plastizieren eines Kopfes

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Theosoph und genialer Hagener Architekt

Redakteur und ZeichenlehererGeboren wurde Johannes L.M. Lauweriks in der unweit von Aachen gelegenen niederländischen Stadt Roermond. Sein Vater arbeitete dort als Leiter einer Bildhauer-Werk-statt. Nur wenige Monate nach der Geburt zog die Familie um - nach Amsterdam. Hier starb der Vater wenig später, und der kleine Johannes wuchs im Hause des Architekten P.J.H de Cuypers auf. Dieser Baumeister wurde entschei-dend für den weiteren Lebensweg Lauweriks’; Cuypers ist nicht „irgendein“ Architekt, sondern einer der bedeu-tendsten holländischen Baumeister des 19. Jahrhunderts - so stammt von ihm der Entwurf für das Rijksmuseum in Amsterdam und auch für den dortigen Hauptbahnhof.Nach einer Ausbildung zum Zeichenlehrer arbeitete Lau-weriks zunächst - von 1887 bis 1895 - im Büro seines „Ziehvaters“. Bereits in dieser Zeit betätigte er sich zu-dem als Mitstreiter und Redakteur mehrerer Zeitschriften. Ferner beschäftigte er sich intensiv mit der Theosophie. Dieses griechische Wort lässt sich am einfachsten mit „Göttliche Weisheit“ übersetzen. Schlussendlich geht es hier - teilweise von fernöstlichen Ideen beeinflusst - um eine religiöse Denkhaltung, die um 1900 in Europa viele Anhänger fand. Bereits 1894 wurde Lauweriks Mitglied der „Theosophischen Vereinigung Amsterdam“ und als Künstler bzw. als Chefredakteur (1902-04) für deren Zeit-schrift „Theosophia“ tätig.Streng genommen ist der Begriff „Theosophie“ seit Jahr-hunderten gebräuchlich. Vereinfacht ausgedrückt be-zeichnet er ein „allgemeines Wissen über göttliche Din-ge“, wie sie weltweit den meisten Religionen zugrunde liegen. Ein Anhänger der Theosophie war zunächst auch Rudolf Steiner, er war sogar um 1910 als Sekretär der deutschen Theosophischen Gesellschaft einer der theo-

sophischen Vordenker. Doch 1913 hat er die Gesellschaft verlassen und stattdessen die Anthroposophie begründet.

Nachfolger von Rudolf SteinerSteiners Nachfolger als Sekretär der deutschen Theoso-phischen Gesellschaft wurde J.L.M. Lauweriks. Zu diesem Zeitpunkt wohnte der Niederländer längst in Hagen. Karl Ernst Osthaus kannte Lauweriks vermutlich schon seit 1904 und hatte ihn 1909 an die Volme geholt. Hier war er zum einen als Architekt tätig (am Stirnband in Eppenhau-sen), zum anderen aber auch als künstlerischer Leiter der Hagener Silberschmiede und als Direktor des vom preußi-schen Kultusministerium gegründeten „Staatlichen Semi-nars für Handfertigkeitsunterricht“. Ihm zur Seite standen seinerzeit mit dem Keramiker Bert Nienhuis und dem Sil-berschmied Frans Zwollo zwei weitere Niederländer.Auch Zwollo wurde vor dem Ersten Weltkrieg ganz ent-scheidend von der Theosophie beeinflusst - was sich deut-lich in seinen Entwürfen für die Hagener Silberschmiede zeigt.

Diese Schale von 1913 – eigentlich ein Tafelaufsatz – stammt aus der Silberschmiede. Foto: Sammlung M. Eckhoff

Vor 150 Jahren wurde J.L.M. Lauweriks geboren

Der vom Hagener Kunstmäzen Karl Ernst Osthaus an die Volme geholte niederländische Architekt J.L.M. Lauweriks hätte am 30. August 2014 seinen 150. Geburtstag feiern können. Lauweriks war Baumeister, Theosoph und einer der wichtigsten Künstler des sogenannten Hagener Impulses. In der Volmestadt ist dieses Jubiläum nahezu unbeachtet geblieben.Unsere Waldorfschule hingegen würdigt ihn Ende Januar mit einem Vortrag.

Foto: Sammlung M. Eckhoff

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Somit hat die als gnostisch-mystische Religionslehre ein-zustufende und in ihrer neueren Form von Helena Blava-tsky begründete Theosophie in Hagen erhebliche Spuren hinterlassen - nicht zuletzt kann man wesentliche Teile des Hagener Impulses, also das von Osthaus beeinflusste Bauen und Gestalten, in diesen Zusammenhang „einsor-tieren“. Dies gilt auch für die jüngst im heimischen Haupt-bahnhof (wieder-)entdeckte von Frans Zwollo entworfene Uhr. Zu bewundern ist das mehrere Meter hohe Pracht-stück in einer Café-Ecke, die im Sommer 2014 als „An-hängsel“ eines kleinen Supermarkts in den ehemaligen Wartesaal 1. Klasse eingebaut worden ist. Fast ein halbes Jahrhundert lang war sie hinter einer Zwischenwand ver-borgen.Und der theosophische Einfluss gilt erst recht für die Lau-weriks-Siedlung am Stirnband.

Etwas verschroben, aber genialJohannes L.M. Lauweriks muss ein etwas verschrobener, wenngleich genialer Tüftler gewesen sein. Wie erwähnt, war er eigentlich gelernter Architekt, doch die Chance, ein paar Bauten zu planen, bekam er (abgesehen von einer Villa in Göttingen) nur „richtig“ bei uns in Hagen, insbesondere am Stirnband. Den Auftrag gab ihm - na-türlich - der Hagener Kunstmäzen Karl Ernst Osthaus, der zwischen 1906 und seinem Tod 1921 in Eppenhausen ein „Experimentierfeld modernen Bauens“ zu verwirklichen versucht hat.Das, was Lauweriks am Stirnband plante, ist ein wahr-lich „spannendes“ Bau-Ensemble. Als Johannes Lauweriks vor gut hundert Jahren von Osthaus nach Hagen berufen

wurde, war der Architekt, Pädagoge und Designer 45 Jah-re alt. Zuvor fungierte Lauweriks als Lehrer der Abteilung Baukunst an der damals von Peter Behrens (Architekt des Delsterner Krematoriums) geleiteten Kunstgewerbeschule in Düsseldorf.Der tief religiöse Lauweriks beschäftigte sich in jener Phase – auch schon vor 1909! - in besonderem Maße mit Entwürfen auf einer eher eigenwilligen geometrischen Grundlage, so dass sich bei ihm traditionelle und fort-schrittliche Elemente in einer überaus individualistischen Weise vermengen. Eine große Bedeutung hatte für ihn die „Quadratur“. Hierbei handelt es sich um ein Quadrat mit einem hineingezeichneten Kreis, der wiederum ein Qua-drat enthält („Kreis-Quadrat-Motiv“); gleichzeitig spielen Berechnungen auf der Grundlage von „Wurzel aus zwei“ (1,4) und „Wurzel aus drei“ (1,7) eine tragende Rolle. Die beiden „Wurzeln“ haben mit den Diagonalen im Quadrat bzw. im Würfel zu tun.

Die Häuser am Stirnband aus der „Vogelperspektive“ gezeichnet von Lauweriks 1912.

Abb.: Sammlung M. Eckhoff

Die von J.L.M. Lauweriks ersonnene Entwurfstheorie kommt sogar in seiner Visitenkarte zum Ausdruck. Foto: Sammlung M. Eckhoff

Die „Quadratur“.Foto: Sammlung M. Eckhoff

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Die aus sechs freistehenden Villen gebildete Lauweriks-Siedlung am Stirnband beginnt an der Haßleyer Straße mit einem teilweise leicht abgeschrägten Doppelhaus, in das Lauweriks 1914 selbst einzog. Mitten in der Siedlung steht ein Gebäude, das besonders ins Auge fällt: das Haus „Steger“ - die Bildhauerin Milly Steger (von ihr stammen auch die „Musen“ an der Stadttheater-Fassade) lebte und arbeitete in diesem Haus. Den Abschluss der Häuserzeile bildet das berühmte Thorn-Prikker-Haus mit seinem be-merkenswerten Holzgiebel, in dem Lauweriks‘ Entwurfs-ideen besonders gut nachvollzogen werden können.

Rechtwinklige Schneckenformen, die in vielfältiger Weise an den Bauten zu finden sind, sollen sicherlich das „La-byrinth des Lebens“ darstellen, ein Gedanke, der eng mit der Theosophie verknüpft ist, denn in dieser Lehre geht es unter anderem darum, den Sinn des Weltgeschehens zu erkennen. Durch eine Ordnung im Äußeren wollte Lauwe-riks gleichsam eine Ordnung im Innern der Menschen er-zielen. Seine Häuser am Stirnband versinnbildlichen dies.1916, also mitten im Ersten Weltkrieg, musste er Hagen verlassen. Er kehrte zusammen mit Bert Nienhuis zurück nach Amsterdam, wo er 1917 Direktor an der 1877 von P.J.H. Cuypers gegründeten Quellinus-Kunstgewerbe-schule wurde (bis 1924). Anschließend leitete er die Ab-teilung Raumkunst am Zentral-Institut für Kunstgewerbe

in der niederländischen Hauptstadt. In Amsterdam ver-starb Lauweriks im Jahr 1932.

Bauwerke des Expressionismus?Besonders schwer tut man sich, sobald man versucht, Lauweriks‘ theosophisch beeinflusste Architektursprache stilistisch einordnen zu wollen. Hier sei auf Wolfgang Pehnt verwiesen, der schon 1973 in seinem damals er-schienenen wegweisenden Buch „Die Architektur des Expressionismus“ auch die Hagener Lauweriks-Bauten nannte. Als Pehnt 1998 eine grundlegende Überarbei-tung dieser wichtigen Schrift veröffentlichte, blieb diese Einsortierung erhalten. Aufschlussreich ist, was Pehnt im Zusammenhang mit der um 1900 in den Niederlanden um sich greifenden Zahlensymbolik über Lauweriks schreibt: „Lauweriks begnügte sich nicht wie andere Architekten damit, ein Liniengitter zur Kontrolle der Maße auf Grund- und Aufriß einzutragen. Für ihn bildete die Geometrie die ‚Urzelle des Gebäudes …, worauf sich alles aufbaut‘.“Pehnt weiter: „Von Lauweriks, dessen schmales architek-tonisches und umfangreicheres kunstgewerbliches Werk hinter seiner Leistung als Pädagoge zurücksteht, führte die Entwicklung in zwei verschieden Richtungen.“Diese beiden Richtungen lassen sich laut Pehnt so zusam-menfassen: Einerseits könne Lauweriks „als Schrittmacher der Rationalisierung“ eingestuft werden, andererseits könne sich auch dessen Widerpart auf Lauweriks beru-fen. Denn Kunst sei für Lauweriks „sinnlich gewordene Religion“ und Geometrie sei für ihn „Ausdruck universaler Gesetzmäßigkeiten“.Womit wir wieder bei der Theosophie wären – und letzt-endlich sogar bei einer Gestaltungsweise, wie sie im 20. Jahrhundert insbesondere von Rudolf Steiner und der Anthroposophie geprägt worden ist und die zum Beispiel im Herdecker Gemeinschaftskrankenhaus und in der Her-decker Kirche der Christengemeinschaft zum Ausdruck kommt. Michael Eckhoff

Am Freitag, den

30. Januar 2015 hält Michael Eckhoff (Vorstand Hagener Heimatbund)

im Veranstaltungssaal unserer Schule einen ausführlichen Vortrag über das Leben und Wirken von J.L.M. Lauweriks.

Der Beginn ist um 19:00 Uhr.

Das auffälligste Haus, das der niederländische Baumeister und Lehrer J.L.M. Lauweriks jemals schuf, steht am Stirn-band in Eppenhausen. Man kennt es allgemein unter dem Namen „Thorn-Prikker-Haus“ - benannt nach einem Künst-ler, der hierin einst lebte. Foto: Michael Eckhoff

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Russlandfahrt zu Krisenzeiten?

Als die diesjährige Smolenskfahrt geplant wurde, gab es im Vorfeld einige warnende Stimmen wie: „Ist es denn zu verantworten, dass wir unsere Schüler in einer politischen Krisensituation nach Smolensk fahren lassen?“ Wir haben die Ängste einiger Eltern durchaus ernst genommen und uns dennoch entschieden, die Fahrt nicht abzusagen und gleichzeitig über das auswärtige Amt sorgfältig zu verfol-gen, ob sich der Ukraine-Konflikt u.U. ausweitet. Wir hatten sogar den Eindruck, dass es gerade in einer Zeit, in der sich das Ost-West-Spannungsfeld erneut auf-baut und die zugrunde liegenden Ursachen dafür in un-serer eher angstmachenden und einseitigen öffentlichen Berichterstattung nur schwer zu erkennen sind, die Smo-lenskfahrt einen besonderen Stellenwert bekommt. Die Menschen die wir in Russland besuchen, haben nichts mit diesem Konflikt zu tun! Und sich in diesen Zeiten mit ih-nen an einen Tisch zu setzen, sich auszutauschen, sich zu befreunden, zusammen Musik zu machen und in einen so konstruktiven und bereichernden kulturellen Austausch zu treten, könnte doch ein besonderer Beitrag zur Frie-denserziehung sein, oder? Schön, dass dann doch die meisten Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse die Fahrt antraten.Ich selbst war bisher noch nie in Russland gewesen und merkte deutlich, dass ich in meiner Kindheit und Jugend im allgegenwärtigen Ost-West-Spannungsfeld aufge-wachsen bin und vielleicht auch deswegen eine merk-würdige und eher unbewusste innere Sperre hatte, aus freien Stücken eine Reise nach Russland zu planen. Was ich dann zusammen mit unseren Schülern und Kol-

legen in den zwei Wochen erleben durfte, hat sicherlich meine Einschätzungen und Erwartungen allesamt über Bord geworfen!Eine derartige warmherzige Gastfreundschaft habe ich bisher noch nicht kennen gelernt. Viele spannende und intensive Gespräche, oft tief bis in die Nacht, dann die Smolensker Waldorfschule, die ma-teriell mit einem Bruchteil unseres hiesigen Standards auskommen muss und dabei eine besondere Qualität ent-wickelt, dann die zahlreichen und allgegenwärtigen Spu-ren des zweiten Weltkrieges, die uns die Geschichte in so greifbare Nähe rückte, dann in der zweiten Woche die Stadt St.Petersburg mit der gigantischen und so prächti-gen Architektur und Kultur, das Ganze bei spätsommer-lichem Wetter..........es wird sicherlich noch lange andau-ern, diese vielen so intensiven Eindrücke zu verarbeiten!Und: Der Blick auf die aktuellen politischen Ereignisse fängt an sich zu differenzieren! Andere Sichtweisen ge-sellen sich hinzu und ergänzen die westlich propagierten Einschätzungen. Es tut so gut, wirkliche Freunde hinzu-gewonnen zu haben, mit denen man in der heutigen Zeit kulturelle Brücken baut und stabilisiert. So habe ich nun ein ganz besonders wichtiges Standbein unserer Hagener Schule kennen und schätzen gelernt, auf das wir froh und stolz sein können. An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an die russischen Kollegen und Gastfamilien, sowie auch an die hiesigen Familien, die wiederum die russischen Kollegen und Schüler aufgenommen haben und last not least an Elena Trimpop, die in unermüdlicher Art und Weise die Logistik und Durchführung dieser Fahrten mit viel Herz-blut organisiert!

Thomas Buchner

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Meine Eindrücke aus Russland

Rückblickend bin ich wirklich dankbar für die Chance, die mir meine Schule mit diesem Sprachpraktikum bot. Nicht jeder hat die Möglichkeit für drei Monate nach Russland zu fahren, auch wenn ich diese drei Monate nicht voll nutze. Ich fuhr nach 2 Monaten und 6 Tagen in Russland wieder zurück. Dies ist ein zusammengefasster Bericht über meine Erlebnisse und Eindrücke in Smolensk und auch in Sankt Petersburg. Ich erlebte dort recht viel und ich glaube, dass der Aufenthalt auch mich verändert hat, auch wenn ich hier nur noch wenig von diesen Verände-rungen mitkriege, ausgenommen meiner Sprachentwick-lung, doch hierzu später näheres. Es war auf jeden Fall eine große Chance für mich nach Russland zu kommen, das war mir klar!

AnreiseAm 07. September um 5.00 Uhr war Abreisetermin, bzw. sollte da der Bus von der Schule losfahren....was er, sagen wir mal, relativ pünktlich auch konnte. Zunächst ging es nach Düsseldorf zum Flughafen, wo uns zwar noch Wartezeit erwartete, aber das war egal. Ich meine, hallo? Wir fliegen nach Russ-land! Ich glaube das kann man nicht realisieren, selbst nicht wenn man im Land ist, zumindest geht es mir so.. Meine Klasse dabei zu haben, erleich-terte mir die Situation auf jeden Fall gravierend. In Moskau gelandet ( yeah, endlich in Russland!!), ging es mit dem Bus weiter nach Smolensk. Es begann alles reibungslos.....zumindest die ersten 2-3 Stunden. Dann, das Wunder des Tages: Motorschaden! Russland hieß uns also willkommen! Die 6- stündige Fahrt zog sich zu ca. 10 Stunden hin. Natürlich passierte die Panne mit-ten im Nirgendwo, zumindest kam es mir bei der Hitze und meiner der Situation angepassten Stimmung so vor.

Gegen Mitternacht trafen wir in Smo-lensk an. Nur schleierhaft war mir zu dem Zeitpunkt bewusst, dass ich hier eine lange Zeit verbringen sollte..

GastfamilieNatascha begrüßte in Smolensk zu-nächst mich und Lili. Wie durch ein Wunder durften wir die erste Woche gemeinsam in einer Familie verbrin-gen. Wir sollten in einem typischen russischen Hochhaus wohnen, in ei-ner kleinen, gemütlich voll gestellten Wohnung, was durch Nataschas Wor-

te: “Das hier ist euer Zuhause!”, mit der Anweisung uns auch so zu verhalten, für keinen von uns auch irgendwie negativ war. Wir fühlten uns wohl, auf Anhieb. Mir war klar, dass ich mit der noch recht jungen Mutter viel Zeit verbringen sollte. Noch viel glücklicher bin ich über die Tatsache, dass ich sie wirklich ins Herz geschlossen habe. Natascha ist mir in Russland meine Mutter gewesen, mei-ne Ansprechperson. Wenn ich an Russland denke, denke ich an sie. Sie war mir mehr Freundin als Mutter, und ich wünschte, sie könnte das lesen. In der Wohnung lebten außerdem Dana, eine 5. Klässlerin und Tochter Nataschas. Dazu zwei Frettchen, „Kora“ und „Martin“, und ein Kater, „Fedja“.

SchuleIn unserer ersten Woche stand als Epochenunterricht Biologie an. Der Unterricht wurde mit künsterlischen Ele-menten gestaltet. Wir behandelten die menschlichen Or-gane und ihre Zusammenhänge zu den Temperamenten. So richtig „Waldorf“, wie ich finde. Die Organe sollten wir farblich darstellen. Nach dem Epochenunterricht, fanden

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die Theaterproben statt. Wir erarbeiteten schon in Russ-land das Stück “Die Bremer Stadtmusikanten”. Die Proben wurde in Deutschland weitergeführt, natürlich die russi-sche Variante des überall bekannten Märchens. Dazu übte unser Musiklehrer, Thomas Buchner, welcher uns an der Seite von Elena Trimpop und Alexander Litowski begleite-te, zwei Lieder mit uns ein.

AusflügeWir unternahmen 5 Ausflüge:Montag: Stadtführung und Philharmonie Wir besichtigten eine Kirche und besuch- ten die Aufführung der „Bremer Stadtmu- sikanten“ in der Philharmonie.Dienstag: Brillianten- Schleiferei Wir besuchten eine der weltgrößten Brili anten- Schleifereien, eigentlich eine wirk lich faszinierende Unternehmung!Mittwoch: FriedhofDonnerstag: FriedhofFreitag: „Flonawa“ Ein kleines Dorf, mit einer ehemaligen Landschule und kunsthand werklichen Werkstätten.

Interessiert haben mich eigentlich nur die Friedhöfe, wenn ich das so sagen darf. Am Mittwoch besuchten wir eine kleinere Kriegsgräberstätte, welche direkt neben einer Kaserne gelegen ist. Uns wurde viel über die Geschichte erzählt, bevor es daran ging, den Müll rund um den Fried-hof aufzusammeln. Der Friedhof selbst war sehr sauber, aber der unmittelbar angrenzende Wald war eine einzige Müllhalde! Donnerstag ging es dann um einen Friedhof, ganz anderen Ausmaßes: die Kriegsgräberstätte „Duhow-tschina“. Wir wurden Teil eines beeindruckenden Momen-tes: die Kinder (82, 84 u.86 Jahre alt) eines im Krieg gefal-lenen Soldaten waren nun da, um ihrem Vater die letzte Ehre zu erweisen und sein Grab zu besuchen. Sie ließen uns an ihrer Geschichte teilhaben und wir bedankten uns

mit dem Lied ‚Tod ist ein langer Schlaf‘, welches die Söh-ne zu Tränen rührte. Ein bedrückender Moment, den ich nie vergessen werde. Den Klang unserer Stimmen im sich hinziehenden Land und die Worte des Mannes, der uns erzählte, wie er seinen Vater verlor. Unvergesslich!

SmolenskDie Innenstadt ist toll, zumindest irgendwie! Überall sind Bäume, was mir sehr gefallen hat. Doch sah ich in der ersten Woche relativ wenig.. So hauptsächlich bewegte ich mich auf einer Straße die den Platz vor dem Kino mit dem Park vor der Philharmonie verbindet und in einem nahe der Philharmonie gelegenen Park. Nicht zu verges-sen: DAS Cafe! Zu dem Cafe muss ich sagen, dass das Bild wie eine ganze Klasse plötzlich das gesamte Cafe ein-nimmt, mir nicht aus dem Kopf gehen will. Es war aber auch wirklich köstlich.. Erst mit Luke, am Ende der Zeit, sah ich wirklich viel von der Stadt. Ziellos, und doch eine wage Ahnung wohin es gehen soll, bewegten wir uns nach und nach immer mehr durch die Stadt und so lernte ich Smolensk immer weiter kennen.

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KonzertUnsere gemeinsame Zeit in Smolensk endete am Sams-tag mit einem Konzert in der Schule. Dort führten wir das Theaterstück und die geprobten Lieder auf. Es war ein toller Abschluss!

St. PetersburgAm Sonntag ging es für uns in eine kulturell wertvolle Stadt Russlands. Ich hatte nie irgendwas von Sankt Pe-tersburg gesehen und war verdammt gespannt. Die Zug-fahrt hätte ich mir nicht besser vorstellen können, auch wenn die anderen Zuggäste wohl unter uns zu leiden hat-ten. Es war total toll alle dabei zu haben, was mir rückbli-ckend immer mehr klar wird. Ich muss mich echt zusam-men reißen nicht sentimental zu werden!

In Sankt Petersburg besichtigten wir ebenfalls total tolle Museen und Orte. Darunter die Erimitage, das Schloss der Katharina, den Peterhof, die Isaakskathedrale und natür-lich weitere an die ich mich leider namentlich nicht er-innern kann.. Ich hätte wirklich Tagebuch führen sollen, vor allem was die Ausflüge angeht. Ich kann nicht viel über Sankt Petersburg sagen. Ich fand es beeindruckend, überwältigend, wunderschön und interessant. Es ist eine Klassenfahrt für sich wert! Ich werde, je mehr ich mich wieder erinnere echt sentimental. Was sich echt gelohnt hat war das Ballett, welches wir, topgestylt, an einem Abend besuchten. Ich glaube schon nach dem Aufstehen begann das Fertigmachen, das Raussuchen der Kleidung und die Verteilung der Aufgaben. Lächelnd erinnere ich mich an den Bügeldienst für die Hemden der Jungen, na-türlich erledigten das weitgehend die Mädchen. Aber es gibt ein Erlebnis, welches ich nie vergessen werde: Der Abschied von meiner Klasse am Freitag morgen (Luke und ich fuhren dann allein nach Smolensk zurück!) . Es ist das eindrücklichste Erlebnis in Sankt Petersburg gewesen,

aber auch das einzige, welches ich nicht noch einmal er-leben möchte.

Smolensk 2SchuleWieder in Smolensk, begann die Schule von neuem. Doch nun wurden wir in den alltäglichen Unterricht integriert, kein Extraprogramm. Die Schulzeit war schrecklich. Es zog sich einfach nur, da mein Verständnis zu dem Zeitpunkt nicht fähig war, den Unterrichtsgesprächen zu folgen. Und in Mathematik, man denkt sich jetzt so die Zahlen sind ja gleich, verstand ich ebenfalls nichts. Es hatte je-denfalls etwas mit Kreisen und der Zahl Pi zu tun. Ver-dammt! Wäre Luke nicht da gewesen, wäre ich wirklich aufgeschmissen gewesen. Ich hab mich natürlich nie getraut irgendwas zu machen, mich zu integrieren und da hab ich ihn wirklich gebraucht, auch wenn ich ihm das nie gesagt habe. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an Luke, der es mit mir ausgehalten hat! Ich habe die Schule wirklich gehasst und Tag für Tag meine ei-gene, deutsche Schule mehr und mehr vermisst. Sogar die Lehrer! Also wenn das hier grade einer meiner Leh-rer lesen sollte, kann er sich ruhig angesprochen fühlen.

Auch bin ich für die Russischstunden dankbar, die wir mit der Deutschlehrerin hatten. Sie war uns auch eine große Stütze und immer eine gute Ansprechpartnerin! Über den Unterricht kann ich relativ wenig sagen, aber dafür mehr darüber, wie ich mich gefühlt habe. Ich fühlte mich oft wie in einer richtig strengen Schule. Und was mir aufge-fallen ist, ist das die Schüler so vieles einfach über sich ergehen lassen. Sie lehnen sich nicht den Lehrern gegen-über auf, wenn ihnen eine Aufgabe nicht passt. Vielleicht hat man sie nach der Schule schlecht über etwas reden hören, aber in der Schule? Kein Wort. Ich kann mir das bei meiner Klasse nicht so ganz vorstellen.

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Freizeitgestaltung gab es keine. Zumindest keine produk-tive. Oder zählt spazieren gehen als produktiv? Ich habe mich in meiner Freizeit kein mal irgendwie wirklich mit Russisch beschäftigt. Außer natürlich bei der Kommuni-kation mit den russischen Einwohnern oder mit meiner Familie. Ich glaube ich sprach nur zuhause wirklich Rus-sisch. Der Grund dafür ist jedoch einfach zu ergründen: Angst. Ich hatte unglaubliche Angst Russisch zu reden, Fehler zu machen. Unverständlich? Für Luke auch. Nun denn, wir waren viel in der Stadt unterwegs. Abends rede-te ich dann immer mit meiner Gastmutter. Wir verstanden uns fantastisch. Ich bin auch froh das ich den Kontakt zu ihr erhalten habe und bis heute mit ihr in Kontakt stehe.

Man merkt, glaube ich, dass mir zum Ende hin immer mehr die Worte fehlen und ich immer mehr persönliche Gefühle mit reinbringe. Aber genau das ist Russland für mich gewesen. Eine Reise die mich und meine Emotionen,

Heimweh eingeschlossen, auf die Probe stellten. Mein Verständnis für die komplexe russische Sprache haben sich jedoch wirklich gut entwickelt und auch was meinen Wortschatz angeht. Ich kann freier sprechen, fließender. Auch wenn ich nicht sagend würde, dass ich fließend sprechen kann. Leider brach ich 3 Wochen vor dem ge-planten Ende ab. Natürlich bereue ich es, da ich nun, hier in Deutschland, Smolensk und meine Familie dort vermis-se. Aber verglichen mit den Gefühlen dort, weiß ich das ich hier richtig bin.

Ich danke allen die mir diese Reise ermöglicht haben. Man kann sich glücklich schätzen, jemals so eine Chance ge-habt zu haben. Ich meine, ein anderes Land, eine ande-re Sprache, eine andere Kultur. Ich war 2 Monate und 6 Tage in Russland, lernte dort Russisch und die Menschen kennen. Ich bereue keinen Tag dort und würde jederzeit wieder gerne dorthin! Yasemin Kohle

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2002 entstand in Dortmund eine Elterninitiative, die sich mit der Frage beschäf-tigte, wie sich die Wohn- und Lebenssituation von Menschen mit Hilfebedarf

verbessern lässt – ein weitgehend selbstbestimmtes Le-ben in und mit der Gemeinschaft ist für Betroffene auch heute noch ein großes Problem. Jeder, der sich mit möglichen Wohn- und Lebenssituationen seines he-ranwachsenden, hilfebedürftigen Kindes außerhalb der „elterlichen Umgebung“ beschäftigt, weiß um diese Schwierigkei-ten.Die Elterninitiative mündete 2009 in der Vereinsgründung von „MOSAIK e.V. Dort-mund“ mit der Zielsetzung ein Wohn- und Lebensmodell zu verwirklichen, in dem die Begegnung von Menschen mit und ohne Hilfebedarf sowohl im privaten als auch im öffentlichen Raum selbstver-ständlicher wird.Es geht um ein generationsübergreifen-des Wohnprojekt in Gemeinschaft und Vielfalt, wo man sich gegenseitig wert-schätzt und unterstützt und nicht etwa anonym und isoliert sein Dasein fristet – im Grunde ‚gelebte Inklusion’.Nach 5 Jahren Arbeit hat das Projekt in-zwischen konkrete Formen angenommen: Ein Grundstück in Dortmund Applerbeck ist bereits gefunden, der Kauf steht für August – September 2014 an. Ein Bauplan in drei Phasen mit Beginn 2015 ist ebenfalls erstellt. Geplant ist der Bau von 3 Häusern (in 3 Etappen) für je 30 Personen (davon für ca. 10 Menschen mit Hilfebedarf). Es bestehen Wahlmög-lichkeiten unterschiedlicher Wohnfor-men; von kleinen Appartements bis hin zur 4 Personen WG. Natürlich behält je-der Mieter/Bewohner seinen gewünsch-

ten Freiraum.Eine Genossenschaft ist im Juli 2014 gegründet worden , um auch öffentliche Mittel nutzen zu können. Trotzdem fehlen momentan noch 100.000 € um das Projekt reali-sieren zu können. Vielleicht finden auch Sie dieses Projekt richtungweisend und unterstützungswürdig. – schauen Sie nach bei www.mosaik-dortmund.de – dort finden Sie weitere Informationen und auch die Möglichkeit zu spen-den.Vielen DankMichael Petersen [email protected]

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Bericht aus dem Garten- und InstandhaltungskreisSeit Anfang 2011 treffen wir uns nun regelmäßig fast monatlich zum Gärtnern und Instandlern auf unserem Schulgelände. Hintergrund ist, dass unser lieber Herr Neugebauer mit der zur Verfügung stehenden Zeit nur die Innenbereiche der Schulgebäude betreuen kann. Das heißt, alle Außenbereiche einschließlich Zäune, Dachbe-grünung, Gehsteige und Parkplätze müssen von anderen helfenden Händen regelmäßig betreut werden. Anfangs hochambitioniert haben wir uns viele Dinge auf die Fahnen geschrieben, die wir lieber gestern als morgen erledigt sahen. Das erste Protokoll unserer Sitzung fing an mit: „Es ging um so Vieles.“ Hier nur ein kleiner Auszug daraus: Zigarettengebrauch und -müll auf dem   Schulgelände, Verkehrssicherheit an unserer Schule, Bewuchs der Beete, Nutzungsmöglichkeiten des Gartens hinter dem Oberstu-fengebäude, allgemeine Umgangsformen an der Schule, von Stromlieferanten bis Solaranlagen, Einrichtung eines Fegedienstes, Fassadenanstrich und und und …  Wir haben nicht alles geschafft, aber so Einiges, um unse-ren Kindern, Lehrern, Mitarbeitern und allen anderen eine schönere Lern- und Erfahrungsumgebung zu schaffen:Wir haben bereits Zäune abgeschliffen und neu gestri-chen, den Vorraum im Pavillon geweißelt, Türen im Un-terstufengebäude abgeschliffen und geölt, Werkbänke abgeschliffen, das Außengelände insbesondere am Ober-stufengebäude komplett umgestaltet – Bäume gefällt, entstrüppt und alles pflegeleicht und blumig angelegt, regelmäßig wird entmüllt, gefegt, entkrautet, neu ein-gesät, Rasen gemäht (mit Aufsitzrasenmäher!!!) und was immer so anliegt. Entlohnt wird diese Arbeit immer mit einem köstlichen Buffet gestiftet von weiteren fleißigen Händen. Da sitzen wir dann gemütlich beisammen und klönen und schlemmen. Kinder können während des Arbeitens, sofern sie nicht mithelfen wollen, draußen oder im Bewegungsraum spie-len. Nach nun fast vier Jahren Erfahrung hat sich folgender Ablauf eingespielt: Treffpunkt am Unterstufengebäude um 9:30 Uhr, wer aber erst später kommt, wird nicht wieder weggeschickt;) Dann wird gewerkelt, was gerade anliegt, gegen 12.30

Uhr ist gemeinsames Essen, danach aufräumen und dann ab ins schöne Wochenende. Wir danken allen, die bisher mitgeholfen haben und freu-en uns über jede helfende Hand. Insbesondere gilt das für unseren Gartenspezialisten Christoph Rosenkranz, ohne dessen fachkundigen Tipps und technisch hervorragender Ausrüstung unsere heutigen Bemühungen denen des Sy-siphos glichen. Es ist doch schön zu sehen, wenn unsere Kinder ein hüb-sches Umfeld erleben dürfen. 

 Wir, dass sind:

  Monika Claudia Sonja Katja Monika Heyer, Mutter von Bennet aus der 7. Klasse,ist die Außengestaltung der Schule überaus wichtig, da auch sie davon ausgeht, dass die Lernumgebung einen Einfluss auf die Lernenden und Lehrenden hat. Der Gar-tenkreissamstag ist genial. Nach 3 Stunden Arbeit ist der vorher/nachher Effekt enorm und sehr befriedigend.

Claudia Bellmann, Mutter von Lucas und Simeon in der 5. und 3.Klasse hat für 1 Jahr den Elternrat geleitet und dort so manchen Diskurs zwischen Elternschaft und Lehrern begleitet. Dort entstand auch mein Eindruck, dass das Äußere sich im Inneren wiederfindet und umgekehrt. Da mich das äußere Erscheinungsbild doch sehr irritiert hat, und ich nicht einmal erkannt hatte, dass unser Oberstu-fengebäude überhaupt auch zur Waldorfschule gehören soll - ich hatte das für eine abgefrackte städtische Schule gehalten - habe ich mich dann vor 3 Jahren entschlossen, den Gartenkreis mit meinen lieben Mitgefährtinnen ins Leben zu rufen. 

Sonja Braselmann, Mutter von Joe in der 6. Klasse sieht in der Elternarbeit eine gute Möglichkeit das Schulleben mitzugestalten. Bei der gemeinsamen Gartenarbeit ent-stehen immer wieder interessante Gespräche und neue

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Ideen. Wichtig ist, dass unsere Kinder sich in ihrer Schule wohlfühlen. Katja Funke, Mutter von Ida, Emil und Tilda, wird noch am längsten an dieser Schule sein, da Tilda erst 2015 einge-schult wird, und hofft auf noch viele Verschönerungen an dieser Schule. Durch das gemeinsame Werkeln auch mit unseren Kindern an und um die Schule herum bekommen auch diese einen anderen Bezug dazu. Denn wer schon einmal auf dem Dach des Schulgebäudes gestanden hat, um Unkraut zu entfernen oder die Werkbänke abgehobelt hat, sieht die Dinge mit anderen Augen.   Unser noch unrealisiertes Projekt über die Neugestal-tung/Dämmung der Außenfassade am Oberstufengebäu-de konnten wir  bisher noch nicht weiter verfolgen, wir wollen es aber auch nicht aus den Augen verlieren. Wer sich hier angesprochen fühlt, mit uns gemeinsam auch in dieser Richtung etwas zu bewegen – wir freuen uns über jede Mithilfe. Vielleicht kennt sich jemand im Behördend-schungel aus und kann entsprechende Fördermittel oder sonstige Finanzierungsmöglichkeiten mit uns erkunden?

vorher nachher

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Aufgaben:Der Elternrat hat die Aufgabe auf Anregungen und Vor-schläge aus der Elternschaft, der Schülerschaft, dem Kol-legium und dem Vorstand handelnd zu reagieren, sowie Anregungen und Vorschläge an das Kollegium und den Vorstand zu geben.Der Elternrat initiiert und unterstützt die Arbeit der Ar-beitskreise.* Durch einen regelmäßigen Informationsaus-tausch (mit dem Schulvorstandsressort „Schulentwick-lung“) dient der Elternrat der Verbesserung der internen Kommunikation.Die Elternratsvertreterinnen und -Vertreter informieren die Elternschaft auf den Elternabenden der Klassen über den Inhalt der Elternratssitzungen und geben Informatio-nen in den Wochenbrief.Der Elternrat ist Ideenpool und Erfahrungsschatz der El-ternschaft.

Sitzungsorganisation:Die Elternratssitzungen finden regelmäßig am ersten Dienstag im Monat statt, ausgenommen sind die Schul-ferien. Bei besonderem Bedarf können weitere Sitzungen verabredet werden.Zu den Elternratssitzungen wird spätestens 1 Woche vorher schriftlich unter der Angabe der Tagesordnungs-punkte durch den/ die vom Elternrat gewählten Sprecher eingeladen.

Teilnehmer der Elternratssitzung und Stimmrecht:Eine kontinuierliche Teilnahme an den Elternratssitzun-gen ist die Grundlage für eine solide Elternratsarbeit.An den Elternratssitzungen nehmen regelmäßig pro Jahr-gangsstufe mindestens einer der gewählten zwei Klassen-vertreter sowie die Sprecher der Arbeitskreise teil.Die Klassenvertreter werden zu Beginn eines Schuljahres für das jeweilige Schuljahr bis zur nächsten Wahl inner-halb der Klassen gewählt.Der Elternrat kann Gäste zu den Sitzungen zulassen.Stimmberechtigt sind die anwesenden Klassenvertreter und Arbeitskreissprecher.

Elternratssprecher:Der Elternrat wählt zwei Sprecher für die Dauer von zwei Jahren. Eine Wiederwahl ist möglich. Bei vorzeitigem Ausscheiden eines Elternratssprechers kann neu gewählt werden.Die Wahl muss zwei Wochen im voraus öffentlich ange-kündigt werden. Hierzu reicht eine Bekanntmachung im Wochenbrief. Kandidaten können von den Mitgliedern des Elternrates vorgeschlagen werden oder sich selbst vorschlagen. Wahlberechtigt sind alle Klassenvertreter und Arbeitskreissprecher.Die Elternratssprecher greifen aktuelle Themen, Anregun-gen und Vorschläge auf und bringen diese in die Sitzun-gen ein, sie bereiten die Sitzungen vor und leiten diese.

Der Elternrat hat eine neue Geschäftsordnung

In diesem Jahr konnten die Mitglieder des Elternrats die Arbeit an einer Geschäftsordnung endlich zu Ende führen. Für uns war es wichtig die Aufgaben und Arbeitsfelder des Elternrats zu definieren. Dadurch ergeben sich klare Aufgabenstellungen und eine effektive und transparenteArbeitsweise.

In unserer Septembersitzung wurde Arnd Mager noch-mals zum Sprecher des Elternrats gewählt.

Nebenstehend ein Überblick der einzelnen Klassenvertre-terInnen.

1. Klasse: Claudia Woste, Valerie Lutz 2. Klasse: Karolin Herbertz, Susanne Müller 3. Klasse: Stefan Schubert, Patrik Rösener 4. Klasse: Lotte Berger, Sah Tas 5. Klasse: Sandra Hilker-Mielke, Jessica Völker 6. Klasse: Petra Mager, Patrik Rösener 7. Klasse: Karla Klose, Sabine Gleim 8. Klasse: Sabine Böcker 9. Klasse: Arnd Mager 10. Klasse: Elke Niepmann-Pamin, Elke Lübeck 11. Klasse: Kirsten Lange, Andrea Hüsken 12. Klasse: Carola Lindemann

Die Elternschaft ist ein Bestandteil der Schulgemeinschaft und wird durch den Elternrat vertreten, mit dem Ziel, die Schulentwicklung aktiv mitzutragen und zu gestalten.

Die neue Geschäftsordnung im Wortlaut:

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Landes- und Bundeselternrat:Der Elternrat der Rudolf-Steiner-Schule Hagen ist im Landes-und Bundeselternrat der Freien Waldorfschulen vertreten. Vertreter werden vom Elternrat gewählt und delegiert. Die Delegierten berichten im Elternrat von den Tagungen.

*Arbeitskreise:Um bestimmte Schwerpunktthemen zu bearbeiten, ist eine Bildung von Arbeitskreisen notwendig. Diese sind ein wesentlicher Bestandteil zur Mitgestaltung des Schulle-bens und der Schulentwicklung. Der Elternrat kann Ar-beitskreise initiieren. Hierzu nutzt der Elternrat das vor-handene Wissen der Eltern-, Lehrer- und Schülerschaft und beteiligt diese an der gemeinsamen Arbeit. Die Ar-beitskreise protokollieren ihre Ergebnisse und berichten in regelmäßigen Abständen im Elternrat aus ihrer Arbeit, um die Inhalte transparent zu machen, und sich in ihren Aktivitäten mit dem Elternrat abzustimmen.

Niederschrift:Zu jeder Elternratssitzung wird ein Protokoll erstellt. Dieses umfasst Datum und Uhrzeit der Versammlung, Namensliste der Teilnehmer, die Tagesordnung, Anträge zur Tagesordnung sowie Beschlüsse unter Angabe der Abstimmungsergebnisse. Das Protokoll, welches spätes-tens 2 Wochen vor der nächsten Sitzung den Elternrats-

vertretern vorliegt, wird durch einen Sitzungsteilnehmer erstellt. Genehmigte Protokolle können von allen Eltern der Schule über den zuständigen Klassenvertreter ange-fordert werden.

Arbeitsgrundsätze:Die Arbeit des Elternrates ist gekennzeichnet durch Ver-trauen, gegenseitige Wertschätzung, Kreativität und Of-fenheit. Der Elternrat arbeitet strukturiert und effizient.Der Elternrat ist offen für alle das Schulleben betreffende Anfragen. Die Fragesteller werden über den Eingang der Anfrage, die Bearbeitung und das Ergebnis zeitnah infor-miert.

Schlussbestimmungen:Diese Geschäftsordnung wurde am 03.Juni 2014 be-schlossen und tritt ab sofort in Kraft. Die Geschäftsord-nung bleibt gültig bis zur Verabschiedung einer neuen Geschäftsordnung. Änderungen dieser Geschäftsordnung bedürfen der einfachen Mehrheit und müssen schriftlich festgehalten werden.

Die Geschäftsordnung wird in allen Schulgremien be-kanntgegeben.Die Geschäftsordnung wird auf der Homepage der Schule veröffentlicht.

Musikkreis neu formiert

Der bisherige Solist Arnd Mager hat Verstärkung bekom-men. Petra und Andreas Görtz sowie Kerstin und Holger Hasenburg (alle Klasse 3) werden ab sofort bei der um-fangreichen Arbeit rund um die Ausleihe der Musikinstru-mente mitwirken. Frau Dinter und Herr Buchner werden das Quintett mit ihrem Fachwissen unterstützen und mit Rat und Tat zur Seite stehen.Der Musikkreis freut sich auf ein harmonisches und klang-volles Miteinander.

[email protected].: Familie Goertz 02333 6098133Tel.: Familie Hasenburg 02331 330315

Der Vertrauenskreis

Bitte nehmen Sie bei Bedarf mit einem Mitglied Ih-res Vertrauens per Mail oder telefonisch Kontakt auf. Bei einer Begleitung werden in der Regel nicht alle, son-dern ein bis zwei Mitglieder tätig. Die Mitglieder des Ver-trauenskreises unterliegen der Schweigepflicht.

Mark Neuper (Elternschaft)Vater in der 1. Klasse Mitarbeit AKÖ & FacebookTel.: 02331-633948Email: [email protected]

Olaf Eilert (Elternschaft)Tel.: 01578-6545060Email: [email protected]

Christina Wiarda (Elternschaft)Mutter in Klassen 6, 8 und10Tel.: 0176-64769321Email: [email protected]

Katrin Christmann (Kollegium)Klassenlehrerin der 5. KlasseMutter eines 2-jährigen SohnesTel.: 02331-3063798Email: [email protected]

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Der Flohmarkt im Sommer-

da besteht Wiederholungsgefahr.

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100g Butter 1 Tl Zimt 4 EL Honig 2 mittlere Äpfel 1Ei 50 g gem. Haselnüsse100ml Milch 40g Rosinen200g Mehl 2 TL Backpulver1 Tl Vanillezucker Und ½TL Zimt vermengt mit 1EL Zucker zum Bestreuen der Muffins.Zubereitung:Butter und Honig in einem kleinen Topf zum Schmelzen bringen und wieder abkühlen lassen. In der Zeit das Ei und die Milch miteinander verquirlen. Die Äpfel schälen und in kleine Stücke schneiden. Mehl, Backpulver, Vanil-lezucker und Zimt in einer Rührschüssel vermengen und die gemahlenen Nüsse, Rosinen und Äpfel dazu mischen. Nun auch das abgekühlte Butter-Honig-Gemisch und das Ei-Milch-Gemisch mit einem Löffel unterheben. Sind alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verrührt, die Papierförmchen mit Teig füllen und auf das Muffinblech setzen. Zum Schluss Muffins mit dem Zimt-Zucker-Ge-misch bestreuen.Muffins im vorgeheizten Backofen 20-25 Minuten bei ca.180 Grad backen.

Weihnachtsmuffins (12 Stück)

60 Gramm Dinkelmehl60 Gramm Roggenmehl30 Gramm Weizenkleie20 Gramm Leinsamen geschrotet20 Gramm Sesamkörner30 Gramm Haferflocken, blütenzart5 Gramm Salz1 Esslöffel Distel- oder Rapsöl300 ml Wasser

Aus allen Zutaten einen ziemlich feuchten Teig herstellen.Ein Blech mit Backpapier auslegen - Folie eignet sich hier weniger, weil sie beim Zerteilen des fertigen Knäckebrots zerstört werden würde - und den Teig darauf dünn ver-streichen. Die angegebenen Mengen reichen für ein Blech.Im vorgeheizten Rohr bei ca. 200 Grad 25 - 30 Minuten backen.Herausnehmen und SOFORT mit einem scharfen Messer in Stücke schneiden. Diese nun noch einmal verkehrt auf das Blech legen und im ausgeschalteten Rohr völlig aus-trocknen.Nach dem Erkalten hält das Knäckebrot in einer geeigne-ten Box oder Dose mehrere Wochen.

Selbstgemachtes Knäckebrot

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Lageplan der Schule

1 = Unterstufengebäude

2 = Turnhalle

3 = Foyer

4 = Pavillon

5 = Bewegungsräume

6 = Werkstätten

7 = Oberstufengebäude

8 = OGS / Schulküche

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Zeichnung: Jeanette Godehardt