5
148 Mitteilungen z. Jagdwiss. Bd. 13 (1967), H. 4 R6sum6 Donn6es et observations sur le coq de bruy~re (Lyrurus tetrix) dans les plaines du land de Salz- bourg (Autriche). I1 s'agit d'une population-relique qui pourrait &re sauv6e si l'on renonce aux ameliorations fonci~res de quelques r6gions mar6cageuses. Trad.: SIMON A. DE CROMBRUGGHr Literatur AUSOBSKY, A.: Das 5. Salzburger Ornithologentreffen 1964. Vogelkundliche Bet. u. Inf. Ausg. Salzburg, F. 20, Nov. 1964. -- MAY~R,G.: Die gegenw~irtige Verbreitung yon Auer- und Birk- wild in Ober~Ssterreich. Naturwissensch. Jb. d. Stadt Linz, im Druck. -- Wovz~L, F.: Ergebnisse der Begehung s~imtlicher als Limicolen-Brutbiotope bekannten Moor- u. Verlandungsgebiete des Salzburger Flachgaues in der Zeit vom 2. 4. bis 24. 4. 1966. Vogelkundl. Ber. u. Inf. Ausg. Salzburg. F. 24, April 1966. -- WOTZEL, F.: Schlut~bericht fiber die in der Brutperiode 1966 im Salzburger Flachgau durchgefiihrte Limicolenz~ihlung. Vogelk. Ber. u. Inf. Ausg. Salzburg. F. 25, Juli 1966. II. MITTEILUNGEN Mittlere Organgewichte beim Rotwild Die Physiologie des Wildes ist ein Gebiet, das ftir den J~iger noch viele Geheimnisse birgt. In der Literatur finden sich nur sp~irliche Angaben, die haupts~ichlich das Geweih- wachstum betreffen (RHUMBLER, 9, 10, 11; JACZEWSKI, 7; JACZEWSKI, ZUROWSKI, ZA- NIEWSKI, 8). Uber die Verdauungsphysiologie des Rotwildes haben GILL (2, 3, 4), GILL und JACZEWSKI (5) sowie UECKERMANN und HARTFIELD(12) geschrieben. Die Anregung zur vorliegenden Arbeit gab eine VeriSffentlichung yon BOUVIER(1), in der er mittlere Organgewichte yon verschiedenem Wild mitteilte, yore Rotwild aber nut zwei K~ilber anftihrte. Das zusammengefaf~te Material stammt yon 65 Sffick Rotwild, die in einem ]agd- lichen Versuchsrevier in Masuren innerhalb yon zwei Jahren erlegt wurden. Intensive Untersuchungen iiber die Ern~ihrung des Rotwildes erforderten es, dai~ s~imtliches Wild unaufgebrochen zur Oberfgrsterei gebracht, dort zun~ichst gewogen und erst dann auf- gebrochen und vermessen wurde. Das Alter der Sfficke wurde nach der Zahnentwick- lung und -abnutzung bestimmt. Die Gesamtgewichte wurden rnit einer Genauigkeit auf 0,5 kg festgestellt. Herz, Magen und D~irme wurden ungeleert gewogen, die Drossel mit dem Drosselkopf, aber ohne Schlund, die Lungen erst im ganzen, dann rechter und linker LungenflLigel getrennt. Auf das Gewicht des Gehirnes mutate verzichtet werden, da die Geweihe mit ganzem Sch~del zwecks Vermessung zu pr~iparieren waren und somit yon vornherein keine Vergleichsm/Sglichkeiten der Gewichte yon Hirsch-, Tier- und K~ilbergehirnen bestand. Hirsche, Tiere und K~ilber wurden jeweils in zwei Altersklassen eingeteilt, und zwar die Hirsche in 3- bis 5- und 6- his 14fi~hrige, Tiere in 1- bis 4- und 5- bis 14j~h- rige und die K~ilber in 41/2-7 und 8-10 Monate alte. Die erste Hirschaltersklasse umfaf~t 7 Individuen: 2 dreij~ihrige, 3 vierj~ihrige und 2 fiinfj~hrige Hirsche, die im September.(i), November (1), Januar (4) und Februar (1) zur Strecke kamen. Ein ftinfjiihriger im Januar geschossener Hirsch war - unaufgebro- chen - d e r schwerste, der leichteste ein vierj~ihriger ebenfalls im Januar gestreckter Hirsch. Das Gewicht der Aufbrfiche, Ger~usch und Gescheide, schwankte zwischen 35-59 kg und betrug im Durchschnitt 46 kg.

Mittlere Organgewichte beim Rotwild

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Page 1: Mittlere Organgewichte beim Rotwild

148 Mittei lungen z. Jagdwiss. Bd. 13 (1967), H. 4

R6sum6

Donn6es et observations sur le coq de bruy~re (Lyrurus tetrix) dans les plaines du land de Salz- bourg (Autriche). I1 s'agit d'une population-relique qui pourrait &re sauv6e si l'on renonce aux ameliorations fonci~res de quelques r6gions mar6cageuses. Trad.: SIMON A. DE CROMBRUGGHr

Literatur

AUSOBSKY, A.: Das 5. Salzburger Ornithologentreffen 1964. Vogelkundliche Bet. u. Inf. Ausg. Salzburg, F. 20, Nov. 1964. - - MAY~R, G.: Die gegenw~irtige Verbreitung yon Auer- und Birk- wild in Ober~Ssterreich. Naturwissensch. Jb. d. Stadt Linz, im Druck. - - Wovz~L, F.: Ergebnisse der Begehung s~imtlicher als Limicolen-Brutbiotope bekannten Moor- u. Verlandungsgebiete des Salzburger Flachgaues in der Zeit vom 2. 4. bis 24. 4. 1966. Vogelkundl. Ber. u. Inf. Ausg. Salzburg. F. 24, April 1966. - - WOTZEL, F.: Schlut~bericht fiber die in der Brutperiode 1966 im Salzburger Flachgau durchgefiihrte Limicolenz~ihlung. Vogelk. Ber. u. Inf. Ausg. Salzburg. F. 25, Juli 1966.

II . M I T T E I L U N G E N

Mittlere Organgewichte beim Rotwild

Die Physiologie des Wildes ist ein Gebiet, das ftir den J~iger noch viele Geheimnisse birgt. In der Literatur finden sich nur sp~irliche Angaben, die haupts~ichlich das Geweih- wachstum betreffen (RHUMBLER, 9, 10, 11; JACZEWSKI, 7; JACZEWSKI, ZUROWSKI, ZA- NIEWSKI, 8). Uber die Verdauungsphysiologie des Rotwildes haben GILL (2, 3, 4), GILL und JACZEWSKI (5) sowie UECKERMANN und HARTFIELD (12) geschrieben. Die Anregung zur vorliegenden Arbeit gab eine VeriSffentlichung yon BOUVIER (1), in der er mittlere Organgewichte yon verschiedenem Wild mitteilte, yore Rotwild aber nut zwei K~ilber anftihrte.

Das zusammengefaf~te Material stammt yon 65 Sffick Rotwild, die in einem ]agd- lichen Versuchsrevier in Masuren innerhalb yon zwei Jahren erlegt wurden. Intensive Untersuchungen iiber die Ern~ihrung des Rotwildes erforderten es, dai~ s~imtliches Wild unaufgebrochen zur Oberfgrsterei gebracht, dort zun~ichst gewogen und erst dann auf- gebrochen und vermessen wurde. Das Alter der Sfficke wurde nach der Zahnentwick- lung und -abnutzung bestimmt. Die Gesamtgewichte wurden rnit einer Genauigkeit auf 0,5 kg festgestellt. Herz, Magen und D~irme wurden ungeleert gewogen, die Drossel mit dem Drosselkopf, aber ohne Schlund, die Lungen erst im ganzen, dann rechter und linker LungenflLigel getrennt. Auf das Gewicht des Gehirnes mutate verzichtet werden, da die Geweihe mit ganzem Sch~del zwecks Vermessung zu pr~iparieren waren und somit yon vornherein keine Vergleichsm/Sglichkeiten der Gewichte yon Hirsch-, Tier- und K~ilbergehirnen bestand.

Hirsche, Tiere und K~ilber wurden jeweils in zwei Altersklassen eingeteilt, und zwar die Hirsche in 3- bis 5- und 6- his 14fi~hrige, Tiere in 1- bis 4- und 5- bis 14j~h- rige und die K~ilber in 41/2-7 und 8-10 Monate alte.

Die erste Hirschaltersklasse umfaf~t 7 Individuen: 2 dreij~ihrige, 3 vierj~ihrige und 2 fiinfj~hrige Hirsche, die im September.(i), November (1), Januar (4) und Februar (1) zur Strecke kamen. Ein ftinfjiihriger im Januar geschossener Hirsch war - unaufgebro- chen - d e r schwerste, der leichteste ein vierj~ihriger ebenfalls im Januar gestreckter Hirsch. Das Gewicht der Aufbrfiche, Ger~usch und Gescheide, schwankte zwischen 35-59 kg und betrug im Durchschnitt 46 kg.

Page 2: Mittlere Organgewichte beim Rotwild

Mitteilungen

Tabelle 1

Organgewichte der Hirsche

149

3--5 Jahre 6--14 Jahre Zusammen Min. Max. x Min. Max. X Min. Max.

Totalgewicht aufgebro&en Aufbruch ~ Herz

O/o Lnngen

o/o rechte Lunge

o/o linke Lunge

0/0 Drossel

O/o Leber

o/o Milz

o/o Nieren

o/o Magen

o/o D~rme

o/o

132--202 1 5 8 , 0 172--230 1 9 9 , 8 132--230 182,5 97--143 1 1 2 , 0 139--189 1 5 9 , 8 97--189 140,1

26,5 --32,2 29,0 14,5 --26,3 20,0 14,5 --32,2 23,7 0,75-- 1,61 1,18 1,20-- 1,70 1,46 0,75-- 1,70 1,34 0,56-- 0,87 0,75 0,63-- 0,86 0,73 0,56-- 0,86 0,74 1,50-- 2,99 2,06 2,06-- 2,93 2,43 1,50-- 2,99 2,28 1,06-- 1,86 1,31 1,04-- 1,49 1,23 1,04-- 1,86 1,26 0,86-- 1,93 1,23 1,09-- 1,89 1,42 0,86-- 1,93 1,33 0,60-- 1,12 0,78 0,57-- 1,02 0,71 0,57-- 1,12 0,74 0,60-- 1,13 0,84 0,68-- 1,10 0,93 0,60-- 1,13 0,89 0,44-- 0,77 0,53 0,33-- 0,74 0,46 0,33-- 0,77 0,49 0,52-- 1,29 0,92 0,66-- 1,57 1,02 0,52-- 1,57 0,97 0,39-- 0,75 0,57 0,30-- 0,71 0,52 0,30-- 0,75 0,53 1,95-- 3,08 2,41 1,85-- 4,61 3,21 1,85-- 4,61 2,88 1,22-- 1,71 1,54 0,80-- 2,34 1,61 0,80-- 2,34 1,58 0,50-- 1,35 0,82 0,49-- 2,00 0,89 0,49-- 2,00 0,86 0,37-- 0,75 0,51 0,21-- 0,99 0,46 0,21-- 0,99 0,48 0,28-- 0,50 0,39 0,18-- 0,70 0,50 0,18-- 0,70 0,45 0,20-- 0,30 0,24 0,08-- 0,34 0,25 0,08-- 0,34 0,25

16,0 --27,0 21,4 6,5 --23,2 10,5 6,50--27,0 14,9 11,9 --17,1 13,8 2,94--12,2 5,27 2,94--17,1 8,68 6,5 --10,2 8,3 4,10-- 9,80 5,77 4,10--10,2 6,77 4,8 - - 6,7 5,3 2,23-- 5,16 2,86 2,23-- 6,70 4,92

Tabelle 2

Organgewichte der Tiere

1--4 Jahre 5--14 Jahre Zusammen Min. Max. ~ Min. Max. ~. Min. Max. .~

Totalgewicht aufgebrochen Aufbruch % Herz

o/o Lungen

o/o rechte Lunge

o/o linke Lunge

O/o Drossel

O/o Leber

o/o Milz

0/0 Nieren

O/o Magen

O/o D~irme

O/o

77--128 1 0 5 , 4 92--135 121,9 77--135 113,5 53-- 91 73,4 64-- 95 84,0 53-- 95 78,7

24,5 --35,0 29,9 25,9 --35,9 31,1 24,5 --35,9 30,5 0,60-- 1,30 0,88 0,66-- 1,04 0,91 0,60-- 1,30 0,89 0,72-- 1,23 0,86 0,67-- 0,83 0,75 0,67-- 1,23 0,80 0,98-- 2,20 1,61 1,30-- 2,22 1,75 0,98-- 2,22 1,68 0,94-- 2,42 1,50 1,10-- 1,77 1,45 0,94-- 2,42 1,47 0,61-- 1,40 0,95 0,80-- 1,22 1,04 0,61-- 1,40 1,00 0,51-- 1,54 0,93 0,63-- 1,22 0,87 0,51-- 1,54 0,90 0,37-- 0,92 0,65 0,50-- 1,00 0,71 0,37-- 1,00 0,68 0,43-- 0,88 0,63 0,42-- 0,77 0,58 0,42-- 0,88 0,61 0,32-- 0,90 0,59 0,21-- 0,87 0,62 0,21-- 0,90 0,60 0,30-- 1,08 0,57 0,20-- 0,88 0,51 0,20-- 1,08 0,54 1,40-- 1,87 1,69 1,36-- 2,70 1,89 1,36-- 2,70 1,79 1,21-- 2,35 1,62 1,16-- 2,31 1,56 1,16-- 2,35 1,61 0,30-- 0,95 0,54 0,35-- 1,00 0,66 0,30-- 1,00 0,60 0,17-- 0,86 0,51 0,26-- 0,81 0,55 0,17-- 0,86 0,53 0,14-- 0,42 0,29 0,20-- 0,51 0,36 0,14-- 0,51 0,32 0,13-- 0,51 0,28 0,19-- 0,39 0,30 0,13-- 0,51 0,28 6,8 --18,0 12,4 6,3 --20,5 14,7 6,3 --20,5 13,6 7,8 --15,0 11,7 5,8 --16,6 12,0 5,8 --16,6 11,8 3,4 - - 9,5 6,4 4,2 --11,8 7,7 3,4 --11,8 7,07 4,1 - - 8,3 6,4 3,4 - - 9,1 6,3 3,4 - - 9,1 6,3

Page 3: Mittlere Organgewichte beim Rotwild

Z. Jagdwiss. 150 Mitteilungen Bd. 13 (1967), H. 4

Die zweite Hirschaltersklasse umfafh 10 Individuen, davon 2 sechsj[ihrige, 1 sieben- und 1 achtj~ihriges, 2 zehnj~ihrige, 1 eKfihriges, 2 zwSlfj[ihrige und 1 vierzehnj[ih- riges. Sie wurden im September (7), Dezember (1), Januar (1) und Februar (1) ge- schossen. Ein zehnj~ihriger im Dezember gestreckter Hirsch erwies sich - unaufgebro- chen- als der schwerste, ein sechsjihriger im September geschossener Hirsch als der leichteste. In dieser Gruppe fanden sich 4 Hirsche mit einem Gesamtgewicht yon iiber 200 kg und 3 Hirsche mit einem Gesamtgewicht yon iiber 190 kg unaufgebrochen. Auf- gebrochen war der schwerste ein vierzehnj~ihriger im September erlegter Hirsch, der leichteste der zweite sechsj~ihrige im Februar gestreckte Hirsch. Das Gewicht des Auf- bruches schwankte zwischen 30 und 61 kg und betrug durchschnittlich 40 kg. Die extre- men und mittleren Organgewichte sowie den Prozentsatz des Totalgewichtes enth~ilt die Tabelle I.

Die erste Tieraltersklasse besteht aus 18 Stlick: 2 einj~ihrige, 5 zweij[ihrige, 5 drei- j~ihrige und 6 vierj~ihrige Tiere, die im September (2), Oktober (2), November (2), Dezember (1), Januar (7), Februar (3) und Mai (1) zur Strecke kamen. (Die Jagdzeit auf Rotwild dauerte w~ihrend der Untersuchungsjahre fiir Hirsche und K~ilber yore 21. 8. bis zum 20. 2., fiir Tiere yore 1.9. bis zum 31. 1.) Das letztere mugte wegen eines Zusammenpraltes mit einem Lastauto und des daraus resuhierenden Riickgrat- bruches den Fangschug erhalten.

Ein Schmahier war - unaufgebrochen - d a s leichteste in dieser Gruppe, ein vier- j~ihriges im Januar erlegtes Tier das schwerste. Uber 120 kg Gewicht hatten unaufge- brochen drei Tiere, iiber 110 kg sechs Tiere, ilber 100 kg zwei Tiere. Das Gewicht des Aufbruches schwankte zwischen 20 und 40 kg, es belief sich im Durchschnitt auf 31,5 kg.

Die zweite Tierahersklasse umfagt 17 Stiick, ulxd zwar 1 fiinfj~ihriges Tier, 3 sechs- j[ihrige, 5 siebenj~ihrige, 2 achtj~ihrige Tiere, 1 neun- und 1 zehnj[ihriges Tier, die im September (5), im Januar (10) und im Februar (2) geschossen worden sind. Unauf- gebrochen war ein siebenj~ihriges im September geschossenes Tier das schwerste, das vierzehnj[ihrige im Februar erlegte Tier das leichteste. Uber 130 kg Gewicht batten sechs, iiber 120 kg fiinf, iiber 110 kg drei Tiere, alle unaufgebrochen. Das Gewicht des Aufbruches schwankte zwischen 28 und 45 kg und betrug durchschnittlich 37,9 kg. Die extremen und mittleren Organgewichte und der Prozentsatz am Totalgewicht sind in Tabelle 2 wiedergegeben.

Die erste Altersklasse der K~ilber umfagt 6 Stiick. Vier Hirschk~itber und zwei Tier- k[ilber, yon denen 5 im September und 1 im Oktober erlegt wurden. Unaufgebrochen war ein im Oktober gestrecktes Hirschkalb das schwerste, dagegen ein im September erlegtes Tierkalb das leichteste. Das Gewicht des Aufbruches schwankte zwischen 16 und 21 kg und ergab im Durchschnitt 18,5 kg. Die extremen und mittleren Organ- gewichte sowie den Prozentsatz des Totalgewichtes gibt Tabelle 3 an.

7 K~ilber biiden die n~ichste Altersklasse. Vier Hirschk[ilber und drei Tierk~ilber, die im Dezember (1), Januar (4) und Februar (2) zur Strecke kamen. Unaufgebrochen war ein im Dezember erlegtes Hirschkalb das schwerste, das leichteste ein im Januar ge- strecktes Tierkalb. Das Gewicht des Aufbruches schwankte zwischen 16 und 26 kg, mit einem Durchschnitt yon 20 kg. Die extremen und mittleren Organgewichte und der Prozentsatz am Totalgewicht sind in TabelIe 4 aufgefiihrt.

Das gesammelte Material ist noch zu gering, um daraus Schlugfolgerungen ziehen zu kSnnen, es gibt aber schon einen Uberblick iiber die relativen Organgewichte, wie sie sich aus dem Verh~ilmis Organgewicht :Gesamtgewicht ergaben. Da es interessant erscheint, zu erfahren, wie sich diese Verh~lmisse unter anderen stand~rtlichen Ge- gebenheiten gestalten, werden die entsprechenden Daten in zwei weiteren Versuchs- revieren erhoben.

Page 4: Mittlere Organgewichte beim Rotwild

Mitteilungen

Tabelle 3

Organgewichte der 41h--7 Monate alten K~lber

151

Hirschkiilber Tierk~ilber Zusammen

Min. Max. x Min. Max. -K Min. Max.

Totalgewicht aufgebro&en Aufbruch % Herz

O/o Lungen

o/o re&re Lunge

o/o linke Lunge

O/o Drossel

0/0 Leber

O/o Milz

O/o 1Nieren

'0/0

Magen o/o

Dg.rme 0/0

55 --76 62,7 53 --62 57,5 53 --76 61,0 39 --55 44,5 36 --41 38,5 36 --55 42,5 27,6 --30,6 29,2 32,1 --33,9 32,9 27,6 --33,9 30,4 0,49-- 0,67 0,58 0,40-- 0,55 0,47 0,40-- 0,67 0,54 0,78-- 1,08 0,92 0,75-- 0,89 0,82 0,75-- 1,08 0,89 0,78-- 1,45 1,14 0,83-- 1,10 0,96 0,78-- 1,45 1,00 1,34-- 2,31 1,80 1,57-- 1,77 1,67 1,34-- 2,31 1,75 0,42-- 0,86 0,63 0,50-- 0,60 0,55 0,42-- 0,86 0,60 0,72-- 1,21 0,99 0,94-- 0,97 0,96 0,72-- 1,21 0,97 0,36-- 0,68 0,51 0,33-- 0,50 0,42 0,33-- 0,68 0,47 0,62-- 1,10 0,81 0,62-- 0,81 0,72 0,62-- 1,10 0,77 0,18-- 0,41 0,30 0,16-- 0,22 0,19 0,16-- 0,41 0,26 0,24-- 0,75 0,51 0,26-- 0,42 0,34 0,24-- 0,75 0,45 1,00-- 1,44 1,27 1,07-- 1,40 1,24 1,00-- 1,44 1,25 1,58-- 2,47 2,05 2,02-- 2,26 2,14 1,58-- 2,17 2,07 0,45-- 0,73 0,64 0,53-- 0,77 0,65 0,45-- 0,77 0,64 0,82-- 1,26 1,03 1,00-- 1,24 1,12 0,82-- 1,26 1,06 0,18-- 0,28 0,22 0,14-- 0,20 0,17 0,14-- 0,28 0,20 0,26-- 0,51 0,35 0,26-- 0,32 0,29 0,26-- 0,51 0,33 6,5 - - 9,3 7,5 7,0 - - 7,0 7,0 6,5 - - 9,3 7,31

11,0 --12,6 11,9 11,3 --13,2 12,2 11,0 --13,2 12,0 3,0 - - 4,5 3,7 3,0 - - 3,0 3,0 3,0 - - 4,5 3,5 5,4 - - 7,3 5,9 4,8 - - 5,7 5,2 4,8 - - 7,3 5,7

Tabelle 4

Organgewichte der 8--10 Monate alten K~ilber

Hirschk~ilber Tierk~ilber Zusammen Min. Max. ~ Min. Max. ~ Min. Max.

Totalgewicht aufgebrochen Aufbruch % Herz

'O/o Lungen

'D/O re&re Lunge

'0/0

linke Lunge '0/0

Drossel O/o

Leber o/o

Milz ~/o

Nieren 0/0

Magen o/o

D~irme o/o

61 --93 72,5 58 --73 69,3 58 --93 71,1 40 --67 50,5 39 --62 50,7 39 --67 50,6 28,0 --34,4 30,6 23,9 --32,8 27,3 23,9 --34,4 29,1

0,50-- 0,80 0,58 0,54-- 0,90 0,72 0,50-- 0,90 0,64 0,71-- 0,87 0,80 0,93-- 1,08 1,03 0,71-- 1,08 0,90 0,83-- 1,97 1,18 1,04-- 1,35 1,16 0,g3-- 1,97 1,17 1,19-- 2,12 1,59 1,55-- 1,86 1,68 1,19-- 2,12 1,63 0,45-- 1,05 0,71 0,63-- 0,90 0,73 0,45-- 1,05 0,72 0,64-- 1,13 0,97 1,00-- 1,09 1,06 0,64-- 1,13 1,00 0,27-- 0,92 0,48 0,37-- 0,45 0,42 0,27-- 0,92 0,45 0,44-- 0,99 0,63 0,54-- 0,78 0,62 0,44-- 0,99 0,62 0,30-- 0,42 0,34 0,30-- 0,45 0,36 0,30-- 0,45 0,35 0,43-- 0,55 0,48 0,41-- 0,67 0,53 0,41-- 0,67 0,50 1,05-- 1,55 1,28 1,18-- 1,70 1,40 1,05-- 1,70 1,33 1,50-- 2,15 1,78 1,97-- 2,05 2,02 1,50-- 2,15 1,88 0,27-- 0,50 0,38 0,26-- 0,60 0,43 0,26-- 0,60 0,40 0,39-- 0,64 0,52 0,45-- 0,90 0,62 0,39-- 0,90 0,56 0,14-- 0,20 0,17 0,14-- 0,24 0,19 0,14-- 0,24 0,18 0,15-- 0,30 0,24 0,22-- 0,36 0,27 0,15-- 0,36 0,25 8,0 --11,8 9,9 6,7 - - 8,7 7,5 6,7 --11,8 8,8

12,1 --16,1 13,8 10,0 --12,1 10,8 10,0 --16,1 11,1 4,0 - - 6,0 4,9 3,0 - - 4,3 3,6 3,0 - - 6,0 4,3 5,6 - - 8,6 6,8 5,2 - - 6,4 5,6 5,2 - - 8,6 6,3

Page 5: Mittlere Organgewichte beim Rotwild

Z. ]agdwiss. 152 Mitteilungen Bd. 13 (1967), H. 4

Literatur

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P. P. SUMINSKI

Seltene Qualit~it einer Rehwildfamilie

In guten Rehwildgebieten ist es nichts Aut~ergewShnliches, wenn J~ihrlinge eine 6er- Krone aufsetzen. Die Beoba&tungen, die ich jedo& im Jahre 1965 und 1966 in einem nordbadischen Revier an einer Rehwildfamilie ma&en konnte, find so sehr vom Nor- malen abweichend, dal~ i& fie bier zur allgemeinen Kennmis bringen mSchte.

Im Laufe des Sommers 1965 beobachtete i& eine Ri&e mit zwei recht starken Bo&kitzen in einem auf der einen Seite yon Laub-Nadelholz-Mischwaid verschiedenen Alters - dem Einstandsgebiet - und auf der anderen Seite zum Feld bin yon einer lang- gezogenen Strau&werkhe&e (meinem jeweiligen Beoba&tungsort) begrenzten Wiesen- tal. Die drei waren na& der Brunflc allabendli& piinktlich zur Stelle, w~ihrend das ,,Familienoberhaupt" - ein 6-7j~ihriger, starker Se&ser - seit der Brunt~ 1965 no& ni&t wieder best~itigt werden konnte und au& in der letzten Jagdperiode ni&t in die- sere Revier zur Stre&e kam. (Dies besagt jedoch nicht, dag sich der als sehr heimli& bekannte Bo& ni&t do& no& im Revier befindet.)

S&on im September konnte man bei den Bo&kitzen deutliche Stirnzapfen erkennen. Ich traute jedo& meinen Augen kaum, als in der Woche vom 10. his 16.10. 1965 die Ri&e mit einem Bo&kitz, das etwa gut 2 Finger breite, starke Wulste aufwies, und einem Spiet~bS&&en die De&ung verliet~. Zun~ichst war ich fast geneigt, dieses BS&- chen sofort auf die De&e zu legen, wartete abet noch auf das zweite Bo&kitz. Nach ni&t allzu Ianger Zeit konnte i& mi& abet dann doch auch ohne dessen Ers&einen einwandfrei davon iiberzeugen, dat~ es si& bei dem BS&chen, das etwa 5-6 cm lange, weig gefegte Spiet~e zeigte, um ,,Kastor", das etwas st~irkere Bo&kitz, bel dem anderen abet um seinen etwas schw~i&eren Bruder ,,Pollux" handelte. Die Best~itigung dieser Beoba&tung erhielt i& 8 Tage sp~iter, als au& Pollux zwei etwa 3 cm hohe Spiege gefegt hatte. Die beiden Bo&kitze waren zu diesem Zeitpunkt kaum mehr in der GrSt~e yon ihrer Mutter zu unterscheiden!

Mit ganz besonderem Interesse erwartete i& nun das Friihjahr 1966, das mir dann au& die bisher grSt~te Uberraschung gebra&t hat. Kastor verfegte in der Zeit zwis&en 25. und 30.4. 1966 ein etwas eng gestelltes 6er-GehSrn mit etwa folgenden (gesch~itzten) Maf~en: HShe der Stangen 16-18 cm, Vordersprosse etwa 5 cm, Rticksprosse etwa 2 cm, Gesamtumfang vermutlich tiber 20 cm, das GehSrngewicht diirece etwa bei 200 his 250 g liegen.

Piinktlich 8 Tage sf i ter (2.-4. 5.) fegte auch Pollux sein in der Auslage besseres, in den Magen abet fast vSllig gleiches GehSrn. Die beiden Geh6rne unterscheiden si& neben der Auslage ledigli& in der re&ten Vordersprosse, die bei Pollux etwa 1 cm l~inger ist. Den um 8 Tage unterschiedlichen Rhythmus hielten die beiden BScke auch im Verfi/rben ein. Voll verfiirbt war der etwas spgtere Pollux erst ha& dem 19. Mai. (Die BS&e zeigten im Jahr 1966 bier allgemein ein re&t sprites Verf~irben.) Bis zu