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Die neue Lausitzer Rundschau D as ist sie jetzt – die neue Lausitzer Rundschau. Gut 73 Jahre, nachdem die Rundschau zum al- lerersten Mal ge- druckt worden ist, erscheint sie ab heute in einem neuen Outfit. Wir haben Ihre Tageszeitung aber nicht nur aufgehübscht, wir ha- ben sie auch mit mehr Inhalten gehaltvoller gemacht. Seit Monaten haben die Redakti- on und alle anderen Abteilungen des LR-Medienhauses auf diesen Tag hingearbeitet. Ab März wurden Pläne entwi- ckelt. Einige wurden wieder ver- worfen. Neue Ideen entstanden, schließlich sind mithilfe eines Marktforschungs-Instituts gezielt Rundschau-Leser befragt worden, was sie sich von ihrer LR wün- schen. Bei den Antworten haben wir ganz genau hingehört. Und diesen Wünschen und Anforde- rungen wollen wir mit der neuen Rundschau jetzt gerecht werden. Welche Wünsche und Anforde- rungen sind das? Ausgewogene Berichterstattung über Politik und Wirtschaft, relevante und ex- klusive Geschichten und Berich- te aus der Lausitz, das Wichtigs- te vom Sport, Meinungsvielfalt  – und vor allem Lokales, Lokales, Lokales. Deshalb haben wir die neue Rundschau umsortiert. Im ersten Teil finden Sie auf der Titelseite vor allem das Wich- tigste aus der Region. Berichte, Hintergründe, Analysen und Kommentare befassen sich auf den Folgeseiten mit nationaler und internationaler Politik und Wirtschaft. Auch Sportfans kom- men in diesem ersten Teil auf ihre Kosten: Ob Regionalsport oder Champions League – das Wich- tigste bildet die Rundschau auf täglich mehreren Seiten ab. Wie der zweite Teil der Lausitzer Rundschau aussieht – in dem Sie künftig alle Nachrichten aus dem Lokalen, aus der Lausitz, aus Brandenburg, Berlin und Sachsen finden – und was dritte Teil Ihrer Tageszeitung, das neue Rund- schau Magazin, bietet, das erfah- ren Sie auf der nächsten Seite. Relaunch Durchgehend farbig, täglich vier Seiten mehr, zusätzliche Inhalte: Die Rundschau hat sich erneuert. Hier erfahren Sie alles über die Neuerungen von Bettina Friedenberg Bettina Friedenberg, stellv. Chefredakteurin UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG Mittwoch, 6. November 2019 TÄGLICH. LESEN. INFORMIERT. Foto: Sven Bock Alles farbig: Wie die Rundschau-Druckerei funktioniert. Seite 6 Foto: Frank Hammerschmidt Alles absprechen: Wie ein Ereignis zur Nachricht wird. Seiten 4 und 5 Alles neu: Was sich beim Online- Angebot der Rundschau geändert hat. Seite 3

Mittwoch, 6. November 2019 UNABHÄNGIGE ......AGOF). Die digitale Verbreitung unserer Inhalte wird immer wichtiger, wobei rund ¾ der bis zu 8 Mio. Seitenaufrufe über mobile Endge

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Die neue Lausitzer Rundschau

Das ist sie jetzt – die neue Lausitzer Rundschau. Gut 73 Jahre, nachdem die Rundschau zum al-lerersten Mal ge-

druckt worden ist, erscheint sie ab heute in einem neuen Outfit. Wir haben Ihre Tageszeitung aber nicht nur aufgehübscht, wir ha-ben sie auch mit mehr Inhalten gehaltvoller gemacht.

Seit Monaten haben die Redakti-on und alle anderen Abteilungen des LR-Medienhauses auf diesen Tag hingearbeitet.

Ab März wurden Pläne entwi-ckelt. Einige wurden wieder ver-worfen.  Neue Ideen entstanden, schließlich sind mithilfe eines Marktforschungs-Instituts gezielt Rundschau-Leser befragt worden, was sie sich von ihrer LR wün-schen. Bei den Antworten haben

wir ganz genau hingehört. Und diesen Wünschen und Anforde-rungen wollen wir mit der neuen Rundschau jetzt gerecht werden.Welche Wünsche und Anforde-rungen sind das? Ausgewogene Berichterstattung über Politik und Wirtschaft, relevante und ex-klusive Geschichten und Berich-te aus der Lausitz, das Wichtigs-te vom Sport, Meinungsvielfalt  – und vor allem Lokales, Lokales,

Lokales. Deshalb haben wir die neue Rundschau umsortiert.

Im ersten Teil finden Sie auf der Titelseite vor allem das Wich-tigste aus der Region. Berichte, Hintergründe, Analysen und Kommentare befassen sich auf den Folgeseiten mit nationaler und internationaler Politik und Wirtschaft. Auch Sportfans kom-men in diesem ersten Teil auf ihre Kosten: Ob Regionalsport oder

Champions League – das Wich-tigste bildet die Rundschau auf täglich mehreren Seiten ab.Wie der zweite Teil der Lausitzer Rundschau aussieht – in dem Sie künftig alle Nachrichten aus dem Lokalen, aus der Lausitz, aus Brandenburg, Berlin und Sachsen finden – und was dritte Teil Ihrer Tageszeitung, das neue Rund-schau Magazin, bietet, das erfah-ren Sie auf der nächsten Seite.

Relaunch Durchgehend farbig, täglich vier Seiten mehr, zusätzliche Inhalte: Die Rundschau hat sich erneuert. Hier erfahren Sie alles über die Neuerungen von Bettina Friedenberg

Bettina Friedenberg,stellv. Chefredakteurin

UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNGMittwoch, 6. November 2019

TÄGLICH. LESEN. INFORMIERT.

Foto: Sven Bock

Alles farbig: Wie die Rundschau-Druckerei funktioniert. Seite 6Foto: Frank Hammerschmidt

Alles absprechen: Wie ein Ereignis zur Nachricht wird. Seiten 4 und 5

Alles neu: Was sich beim Online-Angebot der Rundschau geändert hat. Seite 3

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Der neue Lokalteil der LR

Lokales, Lokales, Lokales – dar-über wollen die Leser in der Lau-sitzer Rundschau vor allem lesen. Die Rundschau erscheint täglich mit 13 verschiedenen Lokalausga-ben.Ob Cottbus, Forst, Spremberg, Guben, Finsterwalde, Herzberg, Elsterwerda, Lübben, Luckau, Lübbenau, Senftenberg, Weiß-wasser oder Hoyerswerda – die ersten vier Seiten bilden in jeder einzelnen der 13 Lokalausgaben die wichtigsten Themen, Nach-richten und Geschichten der je-weiligen Region ab. Geht es um neue Bauvorhaben, um Streit in der Stadtverordnetenversamm-lung, womöglich um eine Ein-bruchsserie  – was Stadtgespräch ist, wird in der Rundschau abge-bildet, hinterfragt, analysiert, er-klärt. Ob Staatstheater oder Heavy-Me-tal-Konzert, Dürreschäden in der Landwirtschaft oder High-Tech-Entwicklungen aus der Region – auch darüber berich-ten unsere Reporter auf Seiten über lokale Wirtschaft und loka-le Kultur.Danach erweitert sich der Radi-us unserer Berichterstattung. Wir blicken auf die Lausitz und schließlich auf das Wichtigste aus Brandenburg, Sachsen und Ber-lin. bf

Regional Die 13 Lokalausgaben der Rundschau und der Blick auf das Umland

Hintergründige Reportagen oder spannende Serien, hilfreiche Rat-geberthemen, Erstaunliches aus der Welt der Wissenschaft, Rät-sel, Veranstaltungshinweise: Im dritten Teil der Rundschau geben wir Ihnen täglich ein dickes Pa-ket Lesespaß, Service und Unter-haltung.

Vor allem haben wir unseren Leserinnen und Lesern täglich eine ganze Seite freigeräumt, um ihnen ein Forum zu geben: für Le-serbriefe, für Umfragen, aber auch für Gatskommentare zu strittigen Themen. Ihre Meinung zählt. bf

Und jeden Tag ein ganzes MagazinMagazin Leserbriefe, Reportagen, Ratgeber und Unterhaltung im dritten Teil der Rundschau

2 DIE NEUE RUNDSCHAU Mittwoch, 6. November 2019

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Wir haben ein neues Plus für Sie!N

eben der gedruck-ten Ausgabe be-kommt auch der Online-Auftritt der Lausitzer Rundschau ein

neues Gesicht und neue Funktio-nen. So wie die gedruckte LR abonniert werden kann, gibt es nun auch für die Internetseite LR-Online.de einen exklusiven

Zugang und zwar das LR+ Abo. Mit LR+ lesen Sie online zuerst und digital exklusiv, was unsere Reporter für Sie recherchieren: spannende Reportagen, ausführ-liche Hintergründe, Analysen oder Kommentare der Redakteu-re. Hinzu kommen Dinge, die es in der Zeitung gar nicht geben kann – Videos mit Erklärungen oder Bildergalerien von Veran-

staltungen und Geschichten aus Ihrer Heimat. Durch Verlinkun-gen in den Artikeln finden Sie au-ßerdem direkt Vorgeschichten, weiterführende Links und Verbin-dungen in die sozialen Netzwer-ke. Daten und Fakten bereiten wir in interaktiven Karten und Grafi-ken verständlich auf.

Und wenn ein Ereignis beson-ders wichtig ist, begleiten wir es

auch per Liveticker – sodass Sie jederzeit und überall ganz nah am Geschehen sind. All diese lokalen und regionalen Digital-Angebote der Reporter sind unseren LR+ Abonnenten vorbehalten, denn diese Geschichten und News fin-den Sie sonst nirgends – ein ech-tes Plus für Sie.

Unser digitales Angebot auf LR-Online.de geht also weit über

die Inhalte der gedruckten Zei-tung hinaus – an sieben Tagen in der Woche. Ganz gleich ob auf Pa-pier oder digital auf dem Smart-phone, Tablet oder PC: Mit der LR und LR+ bleiben Sie über die Lausitz, Brandenburg und Sach-sen sowie die übrige Welt bestens informiert. Wie das alles funkti-oniert und was es zu entdecken gibt, steht auf dieser Seite.

ePaper – App und Website

LR-ONLINE.DE generiert mo-natlich mehr als 2,5 Mio. Besuche von durchschnittlich 860.000 ein-zelnen Personen (Quelle: IVW, AGOF).Die digitale Verbreitung unserer Inhalte wird immer wichtiger, wobei rund ¾ der bis zu 8 Mio. Seitenaufrufe über mobile Endge-räte erfolgen.Website, ePaper und Apps für iOS und Android - Mein Team arbei-tet kontinuierlich an der Optimie-rung unserer Online-Medien.

Robert SüßeLeiter Online

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INSTAGRAM

Am Dienstag, den 15. Oktober, springt in der LR-Lokalre-daktion in Senften-berg der Busch-funk an: Reporte-

rin Andrea Budich bekommt aus mehreren Quellen die Info, dass bei Bauarbeiten auf dem Bahn-hofsvorplatz in Ruhland eine Weltkriegsbombe gefunden wur-de. Im Laufe des Nachmittags be-stätigt der amtierende Amtsdi-rektor Christian Konzack gegen-über Andrea Budich den Fund. Sofort geht auf LR-Online.de die erste Meldung dazu online – mit den ersten Informationen zur be-vorstehenden Evakuierung. Das Thema wird gleichzeitig auch über die Facebook-Seite der LR verbreitet und auch Instagram. Das Thema stößt auf enormes In-teresse bei den Lausitzern.

Das setzt sich am Mitt-woch fort: Das Amt und die betroffenen Orga-nisationen informie-ren auf einer offi-ziellen Presse-

konferenz über die bevorstehen-de Evakuierung praktisch des gesamten Stadtgebietes und der daraus resultierenden Folgen un-ter anderem für den Bahn- und Straßenverkehr in der Region. Online gibt es kurz darauf bei der LR den gesamten Überblick, was den Ruhländern am nächsten Tag bevorsteht. Und gleichzeitig fällt in der Hauptredaktion in Cottbus die Entscheidung, dass das Ereig-nis mit einem LR-Liveticker di-rekt vor Ort begleitet wird. Denn auch für Ruhland ist die Evakuie-rung der ganzen Stadt eine neue Erfahrung.

Donnerstagfrüh blitzen schon auf dem Weg in die Einsatzzent-rale bei der Feuerwehr zahlreiche Blaulichter im noch dunklen Nachthimmel. Ortsauswärts schlängeln sich bereits um 6.30 Uhr die Autos in langen Reihen. Schließlich sollen die Ruhländer

bis 8 Uhr ihre Wohnungen und Häuser verlassen ha-ben. Gleichzeitig nimmt die Einsatzzentrale ihre Arbeit auf – und das LR-Team.

Online-Redakteur Sven Bock startet um

7 Uhr den Liveticker auf LR-Online.de und sam-melt erste aktuelle Infor-

mationen von der Einsatz-leitung ein. Währenddessen sind Reporterin Andrea Bu-dich und Fotograf Steffen

Rasche im Stadtgebiet un-

terwegs und begleiten die Evaku-ierungsmaßnahmen mit der Feu-erwehr und schicken Infos und Fotos an die improvisierte LR-On-line-Redaktion im Gerätehaus.

Das wurde für den Tag extra noch aufgerüstet:  Für die Arbeit in der Einsatzzentrale steht vor-übergehend ein Wlan zur Verfü-gung, um jederzeit online arbei-ten zu können. Ruhland hat aber auch mobil eine gute Netzabde-ckung, so dass sogar Videos pro-blemlos veröffentlich werden können.

Die größte Herausforderung im Tagesverlauf ist, ständig

aktuelle Informationen zu be-kommen. Online-Redakteur Bock sitzt zwar direkt unter der Zent-rale, aber während des Einsatzes sind die einzige Verbindung dort-hin die Kolleginnen von der Pres-sestelle des Landkreises Ober-spreewald-Lausitz, die ihn mit ak-tuellen Informationen versorgen. Dazu kommt, dass man sich nach der Evakuierung und dem Aufbau des Sperrkreises bis zur Spren-gung nur noch in Verbindung mit offiziellen Kräften unter anderem von der Feuerwehr im Stadtgebiet bewegen darf. Deswegen ist die

Zusammenarbeit mit Andrea

Budich und Fotograf Steffen Ra-sche so wichtig für die Zuliefe-rung von aktuellem Bildmateri-al aus der Sammelstelle in Schwarzheide oder schließlich auch der gesprengten Bombe.

Das ist auch der Moment der größten Hektik: Als die Bombe explodiert, gilt es die Nachricht im Liveticker abzusetzen, den Online-Artikel zu aktualisieren, neue Bilder und das Video hoch-zuladen, damit die Informationen auf LR-Online.de so schnell wie möglich verfügbar sind. Trotz der Anspannung während des Einsat-zes klappt auch in dieser Phase die Zusammenarbeit mit den Rettungskräften völlig problem-los, und die Ansprechpartner sind immer gesprächs- und hilfsbereit. Das erleichtert die Arbeit unter Zeitdruck deutlich.

Die Menschen in Ruhland sind trotz der ungewohnten Si-tuation ebenfalls ruhig und be-sonnen. Stress kommt auch nach dem Ende der Evakuierung nie auf, als alle wieder zurückkeh-ren in ihre Häuser und Wohnun-gen. Der Einsatz hat neben dem großen Interesse für die LR-Le-ser außerdem gezeigt, wie wich-tig die Absprachen und Abläufe zwischen den verschiedenen Behörden, Helfern und Ret-tungskräften sind und im Ernst-fall untereinander funktionieren müssen. Denn ohne die wäre auch eine Live-Berichterstat-tung nicht möglich.

Redaktionsalltag Die Rundschau ist bei den wichtigsten Ereignissen der Region stets vertreten. Die LR-Leser bekommen in der Tageszeitung und im Internet einen umfassenden Überblick – so wie bei der Entschärfung der Weltkriegsbombe in Ruhland. Von Sven Bock

Fotograf Steffen Rasche war für die Rundschau mit der Kamera am Tag der Evakuierung in Ruh-land unterwegs. Foto: Rasche

Trotz der Anspannung

während des Einsatzes waren die Ansprechpartner immer gesprächs- und hilfsbereit. Das hat die Arbeit unter Zeitdruck deutlich erleichtert.Sven BockRundschau-Reporter

Instagram ist das On-line-Portal für visuelle Ge-schichten. Auf dem Profil der Lausitzer Rundschau werden also die Nachrichten über Bilder und Videos vermittelt. So auch von der Bombenentschär-fung in Ruhland. Über den Tag hinweg konnten die Nutzer anhand von aktu-ellen Fotos und kurzen Infotexten mit-verfolgen, wie sich die Situation vor Ort entwickelt. sb

Reporterin Andrea Budich war mit Stift und Block in Ruhland auf Recherche.  Foto: Steffen Rasche

Hintergründig berichten – erzählen, was hin-ter der schnellen Nachricht steckt. Das ist die Aufgabe der Tageszeitung Lausitzer Rundschau. Ergänzend zur  schnellen Infor-mation über das Internet sollen die Stücke in der Zeitung Hintergründe und Service für den Leser bieten. So auch bei der gefunde-nen Fliegerbombe in Ruhland. Nach der ers-ten Meldung über den Bombenfund erschie-nen über die Woche verteilt mehrere Beiträ-ge in der Zeitung. Und das gestaffelt in mehreren Ausgaben. Während die Meldung über den Fund und die Sprengung für alle

Leser der Rundschau in der gesamten Lausitz ein Thema waren, wurden

Geschichten über die Schäden nach der Explosion vor allem

im Senftenberger Lokalteil publiziert.  ds

PRINT

            Wie die Ruhlander          Bombe live in die      Rundschau kommt

4 DIE NEUE RUNDSCHAU Mittwoch, 6. November 2019

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Online-Redakteur Sven Bock versorgte am Tag der Sprengung über den Liveticker die Leser mit aktuellen Infos. Fotos: Sebastian Schubert

Facebook ist für die Lausitzer Rund-schau die wichtigste Verbindung in die sozialen Netzwerke. Aktuelle Posts er-reichen über den LR-Kanal mehrere Tausende Nutzer, die die aktuellen Nachrichten darüber hinaus in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis teilen können.  Von einem Nutzer wurde di-rekt nach der Sprengung der Bombe auch gleich ein Video der großen Rauchwolke angeboten, das einge-bunden auf dem LR-Kanal auf großes Interesse beim Publikum stieß. sb

FACEBOOK

INTERNET

Der Ticker auf LR-Online.de war für die Live-Berichterstattung der wich-tigste Anlaufpunkt. In den Stoßzeiten verfolgten mehr als 1200 User gleichzeitig die Entwicklungen in Ruhland. Der Liveticker wurde in regelmäßigen Abständen mit den neuesten Informationen und Bildern aktualisiert. Neben der Atmo-sphäre vor Ort wurden darüber wich-tige Servicehinweise für die Anwohner verbreitet. Das Thema stieß auch in den Tagen danach online noch auf großes Interesse. sb

Susann Michalk, Deskchefin in Cottbus, koordinierte alle Medien. Foto: Frank Hammerschmidt

5 DIE NEUE RUNDSCHAU Mittwoch, 6. November 2019

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Die Zeitung ist so bunt wie das Leben

Der Geruch von Pa-pier und Farbe liegt in der Luft an dem Abend im Druck-saal des Lausitzer Medienhauses.

Noch ist es still.Die ersten schweren Rollen der

Papierbahnen, die in den nächs-ten Stunden in bis zu sechs Me-tern Höhe quer durch die 30 Me-ter lange Druckkabine laufen, werden bereitgestellt. 20 000 Me-ter Papier liegen auf einer Papier-rolle. Die Farben sind im Kasten. Und die Redaktion hat die erste Lokalausgabe der aktuellen Lau-sitzer Rundschau für den nächs-ten Tag fertig geliefert. Es ist al-les bereit für den Start in die Nachtschicht.

Auf dem Bildschirm des Com-puters sind die fertigen Zeitungs-seiten schon zu lesen. Die alte Dame, wie die Cottbuser Drucker ihre Druckmaschine liebevoll nennen, wird sie gleich akkurat zu Papier bringen. Ab sofort auf allen Seiten der Zeitung in Farbe.

An sechs Tagen der Woche läuft die Druckmaschiene der Marke KBA Journal in den Nacht-stunden zur Höchstform auf. Seit September 1992 leistet sie der Rundschau treue Dienste. Liebe-voll wird sie gepflegt und jeden Morgen nach getanem Werk von Farbresten und Papierstaub be-freit – damit die Druckmaschine am nächsten Tag wieder rei-bungslos läuft: mit Tempo 24, denn die maschinelle Weiterver-arbeitung der Tageszeitungen muss sich optimal anschließen.

Der Weg des Papiers ist genau berechnet. Mit einer Höchstge-schwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde, 30 000 Zylinderum-drehungen pro Stunde wie die Spezialisten sagen, ist die Druck-maschine am Maximum ihrer Leistungsfähigkeit.

Drucken ist NachtarbeitSo bunt wie das Leben kommt die Rundschau jetzt zum Frühstück auf den Tisch zwischen Spree-wald und Kmehlener Bergen so-wie der Neiße-Region und dem Elbe-Elster-Land. Für Drucker Heiko Merz und seine Kollegen ist das die tägliche Nachtschicht. „Das gehört zur Arbeit in der Druckerei“, sagt Manfred Behren-

dt (62), Experte und Urgestein der Rundschau-Druckerei. Im Pri-vatleben sei das nicht immer schön. Freundschaften ließen sich schlechter pflegen. „Wenn sich Freunde im Sommer zum Grillen treffen, beginnt bei uns meist die Schicht“, sagt er. Den Job aber liebt er trotzdem. Auch, weil er die Fußballergebnisse während der Arbeit top-aktuell vor die Nase bekommt.

Der Lesestoff wird je Zeitungs-seite, von denen in jeder Nacht etwa 300 erstellt werden, auf lichtempfindliche Druckplatten aufgebracht. Die bestehen aus Aluminium und sind hauchdünn beschichtet. Per Laserlicht wer-den die Buchstaben der Textbei-träge und das Raster der Bilder in die weiche Oberschicht der Plat-te gedrückt, die Reste ausgewa-schen. Die zu druckenden Buch-staben und Bilder auf der Druck-platte – also Rasterpunkte, Lini-en und Flächen – sind so präpariert, dass von ihnen Was-ser abperlt. Und die letztlich wei-ßen Teile der Zeitungsseite sind so vorbereitet, dass Wasser hier festgehalten wird. „Es gilt das Prinzip, nach dem sich Fett und Wasser abstoßen“, erklärt Heiko Merz.

Die Bilder werden extra sepa-riert in vier Bestandteile zerlegt, damit die vier Druckfarben CMYK blau (cyan), gelb (yellow), pink (magenta) und schwarz (black) – das über Kontrast und Farbtiefe entscheidet – akkurat übereinander aufgetragen werden können. Die Druckwerke der Rundschau-Druckstraße sind da-für extra umgebaut worden.

Das ist noch HandwerkHeiko Merz sorgt dafür, dass die Druckplatten in der richtigen Rei-henfolge auf die Feucht- und Farbwalzen kommen. Er hat die Lehre zum Offsetdrucker 1987 in Berlin begonnen und hat dann fast zeitgleich mit der alten Dame im Lausitzer Druckhaus angefan-gen. „Das ist hier noch echtes Druckerhandwerk“, sagt er.  Ge-druckt wird lösungsmittelfrei. Den Geruch, den Hochglanzma-gazine noch lange am Kiosk aus-strömen, verbreitet die Rund-schau nicht. Das Papier nimmt die Farbe auf wie ein Löschpapier. Es

trocknet nur langsam und hinter-lässt deshalb gern auch etwas Druckerschwärze an den Fingern.

Einmal in Fahrt gekommen ja-gen die Papierbahnen auf schwe-ren Rollen bis in sechs Meter Höhe quer durch die 33 Meter lange Druckkabine. Im 90-Grad-Winkel geht es steil nach unten: Dort kommen die vier Far-ben auf das Papier. Das monoto-ne Rattern des Falzerapparates ist zu hören. Der Geruch von Öl mischt sich in die Luft.

Farbkontrolle mit der LupeHeiko Merz hat die ersten Ausga-ben der aktuellen Rundschau in-zwischen vor der Nase. Zur Farb-kontrolle. Dabei sind ein scharfes Auge und eine ruhige Hand uner-lässlich. Die Dosis Gelb, die das Rundschau-Blau frisch macht, mischt Heiko Merz zwar am Steu-erpult, aber manuell bei. „Das macht das Druckerhandwerk mit aus“, sagt er.

Mit der Lupe wird überprüft, ob die einzelnen Farbschichten millimetergenau übereinander liegen. Denn nur dadurch entste-hen am Ende ein scharfes Bild und eine exakte Schrift, die jetzt übrigens lesefreundlich größer als bisher und intensiv schwarz ist. Das ist Maßarbeit. Ständig justieren die Drucker für optima-le Ergebnisse nach, denn schon winzigste Veränderungen können den Druck negativ beeinflussen.

Viele Meter der jeweils frisch gedruckten Zeitungen fallen des-halb ins Altpapier, bevor die Dru-cker mit dem Ergebnis zufrieden sind. Und wenn die alte Dame dann die erste Lokalausgabe, die nach Herzberg/Elster transpor-tiert wird, abgearbeitet hat, be-ginnt der Prozess aufs Neue. 13 Regionen bekommen werktags eine Rundschau mit ihren spezi-ellen lokalen Inhalten rund um das Leben vor Ort.

Bis zu neun Tonnen Papier rau-schen täglich durch die Druckma-schine. Am Ende werden die lan-gen Bahnen geschnitten und ge-falzt. Bis zu 25 000 Zeitungen ver-lassen in der Stunde die Druckmaschine. Schon wenige Stunden später landen sie – dank fleißiger Frühaufsteher, die die Nachtschicht ablösen – in den Briefkästen der Leser.

Voll in Farbe Die Rundschau ist jetzt auf allen Seiten auch optisch so bunt wie das Leben in der Lausitz. Dafür sorgt Drucker Heiko Merz (48) mit fundiertem Fachwissen und dem besonders geschulten Blick für Farben. Von Kathleen Weser

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Manfred Behrendt überprüft die Farbwerte der gedruckten Zeitungen am Kontrollmonitor im Druckleit-stand manuell und regelt nach.

Heiko Merz (48) arbeitet seit 32 Jahren als Drucker. An seinem Job und der alten Dame in der RUNDSCHAU-Druckerei liebt er das Handwerk.   

Ein Blick in die geöffnete Entwicklereinheit für Druckplatten.Hier werden die farbtragenden Stellen der Zeitung herausgearbeitet.

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