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Nummer 13 | 27. März 2015

Moment 78: 2015

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Die Redaktion druckt eine Telefonnummer aufs Cover - und 2731 Leser rufen an.

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  • 29 SddeutscheZeitungMagazin SddeutscheZeitungMagazin 30

    Nummer13 | 27.Mrz2015

  • 31 SddeutscheZeitungMagazin SddeutscheZeitungMagazin 32

    4 Aufgeregt

    Wenn wir gewusst htten, wie uns so ei-ne Nummer auf dem Cover die investi-gative Recherche erleichtert! Ein Herr rief an, erkundig te sich nach unserer Arbeit und rckte dann unvermittelt mit den harten Fakten heraus: Ich sag Ihnen mal was: Hitler hie in Wirklich-keit Schicklgruber! Unsere hfliche Re-aktion: Ja, das ist, h, allgemein beka Nichts da! Schreiben Sie das auf! Aber das wei doch Ich sage Ihnen, das mssen Sie ffentlich machen! Nun Bitte schn.

    9 Schchtern

    Die mit weitem Abstand hufigste Reaktion: ein-, zweimal klingeln lassen, dann schnell auflegen. Schade, wir htten gern mehr ber die Anrufer erfahren, etwas geplaudert. Immerhin: Kaum jemand rief mit unterdrckter Nummer an, einige meldeten sich sogar aus dem Ausland. Wir berlegten kurz, ob wir einfach mal zurckrufen. Ging aber nicht. Das Telefon klingelte ja pausenlos.

    2 Verwirrt

    Redaktion SZ-Magazin, guten Tag.Ja, ich hatte mir hier diese Nummer notiert, habe ich etwas bei Ihnen be-stellt? Nein, wir haben diese Nummer auf un-sere Titelseite gedruckt, weil wir wis-sen wollten, wie neugierig unsere Leser sind.Das kann nicht sein, das ist doch mei-ne Handschrift

    6 MiSStrAuiSch

    Eine Frau sagte, sie wolle nur testen, ob ihr Mann die Telefonnummer einer Frau auf das Heft geschrieben habe, denn die Konkurrenz schlft nicht. Ganz ehrlich: Was immer Ihr Mann treibt, wir haben damit nichts zu tun!

    8 erSchrocken

    Ein bisschen mutiger: Viele Leser war-teten ab, ob sich tatschlich jemand meldet, waren dann aber so verdattert, dass sie behaupteten, sie htten sich verwhlt. Knnen wir verstehen, aber wir drfen Ihnen versichern: Wir htten Ihnen kein Abonnement aufgeschwatzt (das hatten einige Leser befrchtet).

    10 redSelig

    Der Idealfall: Eine Leserin oder ein Le-ser will herausfinden, was hinter der Nummer steckt. Alle, mit denen wir sprachen, waren freundlich, amsiert, viele berrascht, dass jemand ran geht. Ab da war alles mglich: Manche wollten ber ihre Lieblingsartikel reden, andere Kritik zu unserer neuen Webseite u-ern oder wissen, wie es Axel Hacke geht. Wieder andere erzhlten vom Ur-laub. Ein Leser wollte einen Euro wet-ten, dass Monika Hohlmeier die Nachfol-gerin von Horst Seehofer wird.

    7 Verliebt

    Das muss der Frhling sein: Eine Lese-rin rief an, plauderte vergngt mit einem Redakteur und fragte abschlie-end, ob das SZ-Magazin auf Twitter zu finden sei. Fnf Minuten spter folgte ihr Tweet: ein Foto unseres Titelbilds, dazu der Text you got me @szmagazin. ich hab angerufen. und mich in seine stimme blitzverliebt. immerhin hab ich seine nummer. Wie nett! Und sie hat sicher eine Menge Twitter-Nutzer dazu gebracht, eben-falls mal anzurufen.

    1 hilfSbereit

    Wie schn: Unsere Leser meinen es gut mit uns. Wie Herr B., der anrief, um zu warnen: Nur damit Sie Bescheid wis-sen: Irgendein Witzbold hat Ihre Num-mer auf das Titelbild des SZ-Magazins gedruckt! Danke fr den Hinweis. Wir haben auch schon einen Verdacht, wer das gewesen sein knnte.

    5 SeriS

    Die Liga der auergewhnlichen Gentle-men: die vielen lteren Abonnenten, die auf keinen Fall neugierig wirken wollten und deshalb sofort anmerkten, ihre Frau habe sie bekniet, anzurufen, ihre Frau msse immer alles wissen, ihre Frau sei nmlich Liebe Herren Abonnenten, Sie mssen sich nicht genieren. Machen wir es einfach so: Sie wissen, dass Sie neugierig sind, wir wissen es und alle zusammen behalten wir es fr uns.

    3 PArAdox

    In der Sammlung der schnsten Stze verdient dieser einen Ehrenplatz: Ich bin echt nicht neugierig, aber ich will immer alles wissen. Wir hatten danach spontan Lust, in eine Bar zu gehen und zu sagen: Wir wollen heute nchtern bleiben, also acht Bier, bitte.

    Mit so vielen Anrufen hatten wir nicht gerechnet. Vor ein paar Wochen hatten wir uns in einem Artikel mit dem Phnomen Neugier beschftigt, einer menschlichen Eigenschaft, die keinen guten Ruf geniet, aber ausgesprochen wichtig ist. Bei der Gelegenheit wollten wir wissen, wie neugierig die Leser des SZ-Magazins sind und gaben ihnen

    die Mglichkeit, das selbst zu testen: Wir druckten eine Telefonnummer auf die Titelseite und warteten einfach ab. Das Ergebnis: 2731 Anrufe. Fnf Redak-teurinnen und Redakteure gaben das eigens angeschaffte Prepaid-Handy un-tereinander im Dauereinsatz weiter und bekamen es mit den folgenden zehn Arten von Anrufern zu tun.

    N e u g i e r i g ?Vor vier Wochen haben wir eine

    Handynummer aufs Cover gedruckt. Raten Sie mal, wer angerufen hat

    MaxFellMaNNundT ill krauSe

    haben auch eine Menge SMS-Nachrichten erhalten. Die besten finden Sie jetzt im Internet unter der Adresse sz.de/magazin/neugiersms

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