13
S.O. Schoenberg 1 · M.V. Knopp 1 · M. Bock 1 · F. Floemer 1 · F. Kallinowski 2 · M. Essig 1 H. Hawighorst 1 · A. Just 3 · G. Laub 4 · M.R. Prince 5 · G. van Kaick 1 1 Deutsches Krebsforschungszentrum,Forschungsschwerpunkt radiologische Diagnostik und Therapie, Heidelberg · 2 Chirurgische Universitätsklinik, Heidelberg · 3 I. Physiologisches Institut, Heidelberg · 4 Siemens Medizintechnik, Erlangen · 5 Department of Radiology, University of Michigan, Ann Arbor, Michigan, USA MR-Bildgebung der Nieren Neue Ansätze in der Diagnostik* stellt und anhand von unterschiedli- chen renalen Pathologien beleuchtet wer- den. Hierzu zählen insbesondere die Erkennung renovaskulärer Erkrankun- gen, vor allem der Nierenarteriensteno- se mit der präoperativen Einstufung der hämodynamischen und funktionel- len Signifikanz sowie der Beurteilung des postoperativen Revaskularisations- erfolges. Daneben hat die Magnetreso- nanztomographie einen zunehmenden Stellenwert bei der Darstellung urody- namisch wirksamer Pathologien des Harnabflußtraktes. Schließlich kommt der Technik aufgrund des überlegenen Weichteilkontrastes auch eine wichtige Rolle bei der Differenzierung und Sta- ging von Nierentumoren zu. Material und Methoden Das von uns verwendete Untersu- chungskonzept soll in einer MR-Unter- suchung unterschiedliche Fragestellun- gen in den verschiedenen Teilregionen des renalen Systems abklären. Hierzu gehören die: Erfassung vaskulärer Erkrankungen, insbesondere Nierenarterienstenosen, Die Magnetresonanztomographie war in ihrer Anwendung im Abdomen ur- sprünglich durch lange Meßzeiten, ge- ringe Ortsauflösung und vielfältige Ar- tefakte begrenzt. Frühzeitig wurde je- doch die Attraktivität dieser Methode erkannt, da neben der reinen morpho- logischen Beurteilung auch eine Viel- zahl unterschiedlichster funktioneller Information gewonnen werden kann. Weitere Vorteile der Magnetresonanz- tomographie liegen in der fehlenden Strahlenexposition sowie in der Ver- wendung nicht nephrotoxischer Kon- trastmittel. Bis vor kurzem ließen sich diese verschiedenen diagnostischen Teil- aspekte aufgrund der langen Untersu- chungszeiten nicht in ein umfassendes Untersuchungskonzept integrieren. Erst durch eine Reihe neuer Entwicklungen konnte diese realisiert werden. Hierzu gehören vor allem die Entwicklung sehr leistungsfähiger Gradientensysteme, die sehr kurze Meßzeiten ermöglichen [1, 2] und die Einführung neuartiger Kon- trastmittel, die die Bildqualität auch bei sehr kurzen Meßzeiten verbessern und neues Potential für funktionelle Unter- suchungen eröffnen [3]. Durch eine kombinierte morphologische und funk- tionelle Beurteilung der Niere in einer einzigen MR-Untersuchung läßt sich nach Integration aller gewonnenen Teilinformationen eine hohe diagnosti- sche Aussagekraft im ganzen Spektrum renaler Erkrankungen erzielen. Von großer Bedeutung ist hierbei die Stan- dardisierung der Untersuchung, der Datenauswertung und der Befundung [4]. Im folgenden soll ein klinisch vali- diertes Untersuchungskonzept vorge- Der Radiologe 5·99 | 373 Nierendiagnostik Radiologe 1999 · 39:373–385 © Springer-Verlag 1999 Zusammenfassung Fragestellung: Darstellung neuer diagnosti- scher Möglichkeiten im Bereich der Niere mittels schneller Magnetresonanz (MR)- Bildgebung. Methodik: Vorgestellt wird ein kombiniertes morphologisches und funktionelles Untersu- chungskonzept bestehend aus schneller morphologischer Bildgebung, multiphasi- scher 3D-Gadolinium-MR-Angiographie, MR-Urographie und MR-Flußmessung. In einer einzigen MR-Untersuchung sollen vas- kuläre Erkrankungen erfaßt, eingestuft und auf ihre hämodynamische und funktionelle Signifikanz überprüft werden, renale Läsio- nen detektiert und differenziert sowie die Harnabflußwege beurteilt werden. Ergebnisse: Durch Integration der gewonne- nen morphologischen und funktionellen Daten lassen sich Nierenarterienstenosen, benigne und maligne renale Tumoren, Harn- abflußstörungen und kongenitale Fehlbil- dungen mit ähnlicher Genauigkeit wie in den konventionellen radiologischen Verfah- ren erfassen. Der Nachteil der geringeren räumlichen Auflösung kann dabei weitge- hend durch den besseren Gewebekontrast und die zusätzliche, funktionelle Information kompensiert werden. Schlußfolgerung: Ein kombiniertes MR-Untersuchungskonzept stellt ein zuver- lässiges, nicht-invasives und kosteneffektives Verfahren zur umfassenden diagnostischen Abklärung der Niere dar. Schlüsselwörter Magnetresonanzangiographie · Magnetresonanzurographie · Niere · Phasenkontrast · Schnelle Bildgebung * Diese Arbeit wurde z.T.durch Förderungen der „Deutschen Forschungsgemeinschaft“, dem „Verein zur Förderung der Krebserkennung und Krebsvorsorge,e.V.“ und dem „Tumorzentrum Heidelberg/Mannheim“ ermöglicht Dr. S.O. Schoenberg Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Abteilung Radiologische Diagnostik und Therapie, Im Neuenheimer Feld 280, D-69120 Heidelberg& b d y :

MR-Bildgebung der Nieren

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S.O. Schoenberg1 · M.V. Knopp1 · M. Bock1 · F. Floemer1 · F. Kallinowski2 · M. Essig1

H. Hawighorst1 · A. Just3 · G. Laub4 · M.R. Prince5 · G. van Kaick1

1 Deutsches Krebsforschungszentrum, Forschungsschwerpunkt radiologische Diagnostik

und Therapie, Heidelberg · 2 Chirurgische Universitätsklinik, Heidelberg · 3 I.Physiologisches Institut,

Heidelberg · 4 Siemens Medizintechnik, Erlangen · 5 Department of Radiology, University

of Michigan, Ann Arbor, Michigan, USA

MR-Bildgebung der NierenNeue Ansätze in der Diagnostik*

stellt und anhand von unterschiedli-chen renalen Pathologien beleuchtet wer-den. Hierzu zählen insbesondere dieErkennung renovaskulärer Erkrankun-gen, vor allem der Nierenarteriensteno-se mit der präoperativen Einstufungder hämodynamischen und funktionel-len Signifikanz sowie der Beurteilungdes postoperativen Revaskularisations-erfolges. Daneben hat die Magnetreso-nanztomographie einen zunehmendenStellenwert bei der Darstellung urody-namisch wirksamer Pathologien desHarnabflußtraktes. Schließlich kommtder Technik aufgrund des überlegenenWeichteilkontrastes auch eine wichtigeRolle bei der Differenzierung und Sta-ging von Nierentumoren zu.

Material und Methoden

Das von uns verwendete Untersu-chungskonzept soll in einer MR-Unter-suchung unterschiedliche Fragestellun-gen in den verschiedenen Teilregionendes renalen Systems abklären. Hierzugehören die:

● Erfassung vaskulärer Erkrankungen,insbesondere Nierenarterienstenosen,

Die Magnetresonanztomographie warin ihrer Anwendung im Abdomen ur-sprünglich durch lange Meßzeiten, ge-ringe Ortsauflösung und vielfältige Ar-tefakte begrenzt. Frühzeitig wurde je-doch die Attraktivität dieser Methodeerkannt, da neben der reinen morpho-logischen Beurteilung auch eine Viel-zahl unterschiedlichster funktionellerInformation gewonnen werden kann.Weitere Vorteile der Magnetresonanz-tomographie liegen in der fehlendenStrahlenexposition sowie in der Ver-wendung nicht nephrotoxischer Kon-trastmittel. Bis vor kurzem ließen sichdiese verschiedenen diagnostischen Teil-aspekte aufgrund der langen Untersu-chungszeiten nicht in ein umfassendesUntersuchungskonzept integrieren. Erstdurch eine Reihe neuer Entwicklungenkonnte diese realisiert werden. Hierzugehören vor allem die Entwicklung sehrleistungsfähiger Gradientensysteme, diesehr kurze Meßzeiten ermöglichen [1,2] und die Einführung neuartiger Kon-trastmittel, die die Bildqualität auch beisehr kurzen Meßzeiten verbessern undneues Potential für funktionelle Unter-suchungen eröffnen [3]. Durch einekombinierte morphologische und funk-tionelle Beurteilung der Niere in einereinzigen MR-Untersuchung läßt sichnach Integration aller gewonnenenTeilinformationen eine hohe diagnosti-sche Aussagekraft im ganzen Spektrumrenaler Erkrankungen erzielen. Vongroßer Bedeutung ist hierbei die Stan-dardisierung der Untersuchung, derDatenauswertung und der Befundung[4]. Im folgenden soll ein klinisch vali-diertes Untersuchungskonzept vorge-

Der Radiologe 5·99 | 373

NierendiagnostikRadiologe1999 · 39:373–385 © Springer-Verlag 1999

Zusammenfassung

Fragestellung: Darstellung neuer diagnosti-

scher Möglichkeiten im Bereich der Niere

mittels schneller Magnetresonanz (MR)-

Bildgebung.

Methodik: Vorgestellt wird ein kombiniertes

morphologisches und funktionelles Untersu-

chungskonzept bestehend aus schneller

morphologischer Bildgebung, multiphasi-

scher 3D-Gadolinium-MR-Angiographie,

MR-Urographie und MR-Flußmessung. In

einer einzigen MR-Untersuchung sollen vas-

kuläre Erkrankungen erfaßt, eingestuft und

auf ihre hämodynamische und funktionelle

Signifikanz überprüft werden, renale Läsio-

nen detektiert und differenziert sowie die

Harnabflußwege beurteilt werden.

Ergebnisse: Durch Integration der gewonne-

nen morphologischen und funktionellen

Daten lassen sich Nierenarterienstenosen,

benigne und maligne renale Tumoren, Harn-

abflußstörungen und kongenitale Fehlbil-

dungen mit ähnlicher Genauigkeit wie in

den konventionellen radiologischen Verfah-

ren erfassen. Der Nachteil der geringeren

räumlichen Auflösung kann dabei weitge-

hend durch den besseren Gewebekontrast

und die zusätzliche, funktionelle Information

kompensiert werden.

Schlußfolgerung: Ein kombiniertes

MR-Untersuchungskonzept stellt ein zuver-

lässiges, nicht-invasives und kosteneffektives

Verfahren zur umfassenden diagnostischen

Abklärung der Niere dar.

Schlüsselwörter

Magnetresonanzangiographie ·

Magnetresonanzurographie · Niere ·

Phasenkontrast · Schnelle Bildgebung

* Diese Arbeit wurde z.T. durch Förderungen

der „Deutschen Forschungsgemeinschaft“,

dem „Verein zur Förderung der Krebserkennung

und Krebsvorsorge, e.V.“ und dem „Tumorzentrum

Heidelberg/Mannheim“ ermöglicht

Dr. S.O. SchoenbergDeutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ),

Abteilung Radiologische Diagnostik und Therapie,

Im Neuenheimer Feld 280, D-69120 Heidelberg&bdy:

S.O. Schoenberg · M.V. Knopp · M. Bock

F. Floemer · F. Kallinowski · M. Essig

H. Hawighorst · A. Just · G. Laub · M.R. Prince

G. van Kaick

MR imaging of the kidneys:new diagnostic strategies

Summary

Aim: New diagnostic strategies for evalua-

tion of the kidney by fast MR imaging tech-

niques.

Material and methods: A comprehensive

morphologic and functional evaluation of

the kidney is proposed using fast MR imag-

ing of renal morphology, multiphase 3D

gadolinium MR angiography, MR urography

and MR flow measurements. A single MR

examination is designed to grade renovascu-

lar disease and assess the hemodynamic and

functional significance, detect and charac-

terize renal lesions and evaluate the urinary

tract.

Results: The combined analysis of morpho-

logic and functional data allows reliable as-

sessment of renal artery stenosis, benign and

malignant renal masses and diseases of the

renal collecting system and ureters, as well

as congenital abnormalities in good agree-

ment to the results of conventional imaging

modalities.The improved tissue contrast and

additional functional information compen-

sates for the disadvantage of a lower spatial

resolution.

Conclusion: Combined morphologic and

functional MR examination represents a

reliable, non-invasive and cost-effective

alternative imaging modality for compre-

hensive diagnostic evaluation of renal

disease.

Key words

Magnetic resonance angiography · Magnetic

resonance urography · Kidney ·

Phase-contrast · Fast imagin

stimmung der Kontrastmitteltransitzeitzur Synchronisation der Kontrastmit-telinfusion und Datenakquisition ent-fällt. Hiermit gelingt zum einen diezeitlich getrennte Darstellung von An-giogrammen der Nierenarterien, Nie-renvenen sowie der Vena cava inferiorin räumlich hoher Auflösung unter 2mm in allen Raumrichtungen. Zusätz-lich läßt sich hiermit in den Einzel-schichten der dreidimensionalen Da-tensätze die Kontrastmittelanreiche-rungskinetik des Nierenparenchymszeitaufgelöst erfassen. Während der re-nalen Exkretionsphase aufgenommeneDatensätze mit Fettsuppression lassensich sowohl zur morphologischen Be-urteilung des Kelchsystems und der ab-leitenden Harnwege als auch zur funk-tionellen Analyse der Ausscheidunganalog zur Röntgenurographie heran-ziehen [7] (Abb. 8).

Alternativ kommt hier auch die Sa-turations-Inversions-Projektions-(SIP)-Technik zur Anwendung, die ebenfallsein Urogram in einer einzigen Ateman-haltephase erstellt [8] (Abb. 7). Hierbeiwird eine mehrere Zentimeter dickezweidimensionale Schicht im Bereichdes Harntraktes aufgenommen, in derdurch geeignete Abfolge eines 90° und180° Pulses sämtliches Gewebesignalunterdrückt wird und nur die mitGadolinium kontrastierten Strukturenals Projektionsbild zur Darstellungkommen.

Zur Abklärung bestimmter angio-graphischer Fragestellungen ist es er-forderlich, anstatt einer zeitlich aufge-lösten Betrachtung die räumliche Auf-lösung zu maximieren (Abb. 4–6). Hier-zu gehören die Abklärung einer fibro-muskulären Dysplasie, vaskulärer Pa-thologien im Kindesalter sowie vonTransplantatnierenarterien. Mit lei-stungsfähigen Gradientensystemen kannhierbei unter Verwendung von Sequen-zen mit 512er Matrix nach Interpolationder Daten eine Auflösung von unter ei-nem Millimeter in allen Raumrichtun-gen erzielt werden, wobei Meßzeitenvon etwa 25 bis 30 Sekunden zur Auf-nahme eines einzigen 3D Datensatz er-forderlich sind.

Segmentierte echoplanareCine-Phasenkontrastflußmessung

Mit Hilfe der EKG-getriggerten Cine-Phasenkontrasttechnik ist es möglich,

und deren hämodynamische undfunktionelle Signifikanz,

● Detektion einer renalen Läsion, Cha-rakterisierung ihrer Dignität undmöglichst genauer Beschreibung ih-rer Ausdehnung,

● Erfassung der lokoregionären Tu-morausbreitung,

● Beurteilung der Harnabflußwege.

Alle Untersuchungen wurden auf ei-nem 1,5T Magnetom Vision Tomogra-phen (Siemens, Erlangen) durchgeführt,der mit einem Echo-Planar-Imaging-fähigen Gradientensystem ausgestat-tet ist (maximale Gradientenstärke:25 mT/m, kürzeste Anstiegszeit zumMaximum: 300 µs). Die Patienten wur-den in einer Empfangsspule mit 4 Ar-ray-Elementen untersucht, die in Höheder Nieren positioniert wurde. Folgen-de Techniken kommen dabei zur An-wendung:

Multiphasische kontrastmittel-verstärkte dreidimensionaleMR-Angiographie (3D-Gd-MRA)

Mit der Einführung der kontrastmittel-verstärkten 3D-Gadolinium-MR-Angio-graphie (3D-Gd-MRA) [5] wurden dieNachteile der nativen MRA-Techniken,wie der Time-of-flight- und Phasen-kontrastangiographie, überwunden. Ins-besondere Artefakte wie Saturation inSchichtebene, Signaldephasierung undAtemartefakte treten bei der 3D-Gd-MRA fast nicht mehr auf. Erforderlichist hierbei die Applikation von Gadoli-nium-DTPA in Bolusform, wobei dieAnkunft des Kontrastmittels mit derAkquisition der zentralen Anteile desk-Raums genau synchronisiert werdenmuß. Dafür stehen in Abhängigkeitvom MR-System unterschiedliche Ver-fahren zur Verfügung, wie die Test-bolusmessung, automatisierte (MR-Smartprep®) sowie optisch kontrollier-te (MR-Fluoroscopy®) Detektion derKontrastmittelanflutung. Eine metho-dische Weiterentwicklung stellt diemultiphasische 3D-Gd-MRA dar [6].Diese Technik erlaubt in einer einzigenAtemanhaltephase während der Passa-ge eines Gadolinium-Kontrastmittelbo-lus die Akquisition von mehreren drei-dimensionalen Datensätzen in der arte-riellen, parenchymatösen und venö-sen Phase des renovaskulären Systems(Abb. 1a, 2). Eine zeitaufwendige Be-

| Der Radiologe 5·99

Nierendiagnostik

374

Radiologe1999 · 39:373–385 © Springer-Verlag 1999

in hoher zeitlicher und räumlicher Auf-lösung die Blutflußgeschwindigkeit zubestimmen. Damit gelingt sowohl einenicht-invasive Bestimmung der mittle-ren renalen Durchblutung als auch dieErfassung hämodynamischer Verände-rungen. Die Meßgenauigkeit dieser

chungszeiten von mehreren Minuten,was diese Methode zeitaufwendig undanfällig gegen Atemartefakte im Abdo-men macht. Mit der Entwicklung einersegmentierten echoplanaren (EPI) Bild-gebungstechnik kann die gleiche Mes-sung gegenwärtig in einer einzigenAtemanhaltephase durchgeführt wer-den [12] (Abb. 3b). Dabei wird pro HF-Anregung mehr als eine k-Raumzeileausgelesen, wodurch sich die Meßzeitentsprechend verkürzen läßt. Entschei-dend für die Anwendung solcher EKG-getriggerter Meßtechniken ist die Ver-wendung eines optisch entkoppeltenEKG-Systems, das eine zuverlässigeTriggerung auch unter Einfluß starkerGradienten erlaubt.

Mit diesen ultraschnellen Untersu-chungstechniken gelingt in 4 Ateman-

Technik wurde bereits in mehreren Stu-dien am Phantom,Versuchstier und Pa-tient validiert [10, 11]. Um die hohe zeit-liche Auflösung der Messung von weni-ger als 30 ms zu ermöglichen, erforder-ten die bisher zur Anwendung gekom-menen FLASH-Techniken Untersu-

Der Radiologe 5·99 | 375

a

b c

Abb. 1a–c m 63jähriger Patient mit Hypertonie und progressiver Niereninsuffizienz. a In derfrüharteriellen Phase der Multiphasenangiographie (TR=3,2 ms, TE=1,1 ms, Aufnahmezeit für einen3D Datensatz=6,4 s) Nachweis einer hochgradigen proximalen Nierenarterienstenose links. ImVergleich zur Gegenseite verzögerte parenchymale Kontrastierung der geschrumpften linken Nierein der spätarteriellen Phase (Mitte) bei weitgehend gleicher Kontrastierung in der frühvenösenPhase (rechts). b EKG-getriggerte Cine-Phasenkontrastflußmessung (FLASH 2D, TR=26 ms, TE=5 ms).Darstellung eines physiologischen Blutflußprofils in der rechten Nierenarterie mit erhaltenemfrühsystolischen Peak bei einem arteriellen Mittelfluß von 310 ml/min. Links stark abgeflachtesFlußprofil mit deutlich reduziertem arteriellen Mittelfluß von 93 ml/min. c MR-Urographie (3D FLASHmit Fettunterdrückung, TR=5 ms, TE=2 ms, Voxelgröße=1,4×2×2 mm, Meßzeit=27 s in Atemanhalte-technik). Verzögerte Ausscheidung links mit Kontrastmittelretention der Niere und inkompletterDarstellung des Ureters. Diagnose: hämodynamisch und funktionell relevante Nierenarterienstenoselinks

haltephasen eine Darstellung der rena-len Gefäßanatomie und der Harnab-flußwege sowie eine Abschätzung dernormalen Gewebeperfusion [13].

Morphologische Bildgebung

Aufgrund der kurzen Meßzeiten lassensich die oben beschriebenen Methodeninnerhalb einer Untersuchung mit MR-Standardsequenzen zur morphologi-schen Beurteilung der Niere kombinie-ren. Koronar und sagittal in Ateman-haltetechnik durchgeführte T1-gewich-tete fettunterdrückte Gradientenecho-sequenzen erlauben eine Bestimmungder Organgröße im Seitenvergleich. Re-nale Läsionen können bis zu einer mi-nimalen Größe von etwa 1 cm zuverläs-sig erkannt werden, wobei die Schicht-orientierung insbesondere die Beurtei-lung der krankiokaudalen Ausdehnungerleichtert.

Fettunterdrückte schnelle T2-ge-wichtete Bildgebungssequenzen erlau-ben in Meßzeiten von weniger als 30 seine weiterführende Charakterisierungrenaler Läsionen, die Beurteilung desperi- und pararenalen Raumes sowieder lokoregionären Lymphknotensta-tionen. Hierbei kommt der Verwen-dung der Fettunterdrückung eine be-sondere Rolle zu. Die frequenzselekti-ve Absättigung der Fettprotonen ist im

echo“). Die räumliche Auflösung die-ser Sequenzen ist allerdings auf 1 bis 2mm begrenzt. Deutliche höhere Auflö-sungen bis 0,4 bis 0,5 mm2 in Schicht-ebene lassen sich mit Standard Multi-shot-Turbospinechosequenzen erzielen.Bei einer Schichtdicke von 5 mm ist dieresultierende Voxelgröße bei besseremGewebekontrast mit der Computerto-mographie vergleichbar. Nachteiligsind jedoch die langen Meßzeiten vonmehreren Minuten und damit derdeutlich größere Einfluß von Atemar-tefakten, die sich jedoch durch Ver-wendung mehrerer Akquisitionen so-wie Atemtriggerung reduzieren lassen.

Koronar durchgeführte T2-gewich-tete Messungen in Atemanhaltetechnikmit der HASTE-Sequenz ermöglichenaußerdem bei extrem langen Echozei-ten eine native Darstellung der flüssig-keitsgefüllten Anteile der Harnabfluß-wege.

Abdomen jedoch nicht immer ein-fach, da es hier auf Grund der verschie-denen Gewebeübergänge zu massivenVerzerrungen des statischen Magnet-feldes und damit zu stark unterschied-lichen Resonanzfrequenzen kommt.Durch Homogenisierung (Shim) könnendiese Verzerrungen nur teilweise beho-ben werden – daher ist besondere Sorg-falt bei der Applikation von Fettunter-drückungssequenzen und Interpretati-on fettunterdrückter Bilder geboten.Zur Anwendung kommen hier single-shot Turbospinecho-Sequenzen mitHalf-Fourier-Rekonstruktion (HASTE,„half fourier single shot turbo spin

| Der Radiologe 5·99

Nierendiagnostik

376

Abb. 2 m Links: früharterielle Phase einer abdominellen Multiphasenangiographie (TR 3,2 ms,TE=1,1 ms,Meßzeit 6,4 s, Voxelgröße 1,5×1,8×1,8 mm) bei einem 57jährigen Patienten mit bilatera-ler Nierenarterienstenose. Bei minimaler Parenchymkontrastierung lassen sich die Nierenarteriendistal bis zur mittleren Segmentarterie in guter Übereinstimmung zur DSA (rechts) verfolgen.Diagnose: ostiale Nierenarterienstenose beidseits, rechts mittelgradig (70%), links hochgradig(90%, reproduziert mit freundlicher Genehmigung von Radiology)

Tabelle 1

Genauigkeit der 3D-Gadolinium-MRA bei der Detektionvon Nierenarterienstenosen

Autor Jahr Patienten (n) Sensitivität Spezifität Stenosegrad

Prince 1995 19 100% 93% N.a.Grist 1996 35 88% 88% >50%Snidow 1996 47 100% 89% N.a.Steffens 1997 50 96% 95% N.a.Hany 1997 39 93% 98% >50%De Cobelli 1997 55 100% 97% >50%Bakker 1998 54 97% 92% ≥50%Schoenberg 1999 21 100% 91% >50%

N.a., nicht angegeben

Ergebnisse

Nierenarterien

Erfahrungen mit der 3D-Gd-MRA lie-gen bereits aus zahlreichen Studien derletzten vier Jahre vor. Diese Studienkommen einheitlich zu hohen Sensiti-vitäten und Spezifitäten bei der Detek-tion von proximalen Nierenarterienste-

Technik liegt. Eine hundertprozentigeÜbereinstimmung zwischen 3D-Gd-MRA und DSA ist nicht zu erwarten, dabeide Techniken grundsätzlich metho-dische Unterschiede aufweisen: die 3D-Gd-MRA stellt eine echte dreidimensio-nale Technik mit geringer Auflösungdar, während die DSA als zweidimen-sionale Technik bei hoher Auflösungauf wenige Projektionen limitiert

nosen im Vergleich zur konventionellendigitalen Subtraktionsangiographie (Ta-belle 1). Als Kriterium diente in diesenStudien ein vereinfachtes drei- bis vier-stufiges Schema zur Stenosegradein-stufung (0%, <50%, ≥50%, >80%). Fehl-einstufungen treten insbesondere beihöhergradigen Stenosen auf, da dasverbleibende stenosierte Lumen häufigunterhalb der Auflösungsgrenze der

Der Radiologe 5·99 | 377

a

b

[cm

]

Abb. 3a, b b 56jähriger Patient mit akut aufgetretenem Flankenschmerz links.a Die Multiphasenangiographie (TR 3,2 ms, TE=1,1 ms, Meßzeit 6,4 s proPhase, Voxelgröße 1,5×1,8×1,8 mm) zeigt präoperativ (obere Reihe) in derfrüharteriellen Phase (reproduziert mit freundlicher Genehmigung von Radio-logy) eine langstreckige Kaliberreduktion der linken Hauptnierenarterie mitdistaler aneurysmatischer Erweiterung, in der spätarteriellen und frühvenö-sen Phase eine keilförmige Kontrastmittelaussparung im Bereich des latera-len Nierenanteils. Intraoperativ Nachweis einer Nierenarteriendissektion mitAusdehnung bis in die intrarenalen Gefäße sowie Darstellung des Nierenin-farkts. Nach extrakorporaler Revaskularisation weit offene Nierenarterie beiverbleibendem Infarktareal. b In der präoperativ durchgeführten segmentier-ten Cine-EPI Flußmessung (TR=30,7 ms, Meßzeit=27 s) der linken Hauptnie-renarterie Darstellung einer abgeflachten Flußkurve. Postoperativ Ausbildungeiner normalen Hämodynamik. Diagnose: Hämodynamisch relevante Nieren-arteriendissektion mit Nierenteilinfarkt links

bleibt. Bis jetzt liegen keine Daten zurGenauigkeit der 3D-Gd-MRA bei derDetektion distaler und intrarenaler Ste-nosen vor, da hier die Gefäßvisualisie-rung aufgrund von Parenchymkontra-stierung sowie Überlagerungen durchkontrastierte venöse Strukturen unddes Kelchsystems deutlich geringer ist.Mit der multiphasischen 3D-Gd-MRAgelingt neben der zuverlässigen Einstu-fung proximaler Nierenarteriensteno-sen eine deutlich bessere Visualisierungder distalen Anteile der Nierenarteriebis zur zweiten Aufteilung (Abb. 2). DerEinfluß von Artefakten bei dieser Tech-nik erwies sich als signifikant geringerim Vergleich zu herkömmlichen 3D-Gd-MRA-Techniken [14].

herausarbeiten. Dies ist vor allem dia-gnostisch bedeutsam, wenn Pathologi-en der abdominellen Aorta die Nieren-arterie mit einbeziehen wie u.U. bei ei-ner Aortendissektion [15].

Die Zuverlässigkeit der verschiede-nen MR-Techniken hinsichtlich derEinstufung der hämodynamischen undfunktionellen Signifikanz einer Stenosekonnte in mehreren Studien klinischvalidiert werden [16, 17]. Hierbei wur-den die präoperativ gefundenen hämo-dynamischen und funktionellen Ein-schränkungen mit dem postoperativenVeränderungen nach erfolgreicher Re-vaskularisation korreliert. SignifikanteNierenarterienstenosen können an-hand einer charakteristischen Abfla-chung des zeitaufgelösten Blutflußpro-fils in der Cine-Phasenkontrastfluß-messung sowie einer verzögerten Par-enchymkontrastierung in der 3D-Gd-MRA zuverlässig erkannt werden (Abb.1, 3b, 4b). Insbesondere der Verlust desauch aus der Sonographie bekanntenfrühsystolischen Anstiegs der Blutfluß-geschwindigkeit (frühsystolischer Peak)in der zeitaufgelösten Flußmessungdient als zuverlässiges Kriterium für ei-ne beginnende hämodynamisch signi-fikante Störung. Die Analyse der mehr-phasisch aufgenommenen 3D Datensät-ze läßt außerdem geringste Unterschie-de in der Stärke der Parenchymkontra-stierung im Seitenvergleich erkennen.Eine Sicherung des prädiktiven Wertesdieser Methoden in Bezug auf den Ope-rationserfolg steht noch aus.

Die Erfassung morphologischerund funktioneller Information sowiedie fehlende Nephrotoxizität des Kon-trastmittels ist besonders vorteilhaft fürdie Evaluierung von Patienten mit Nie-rentransplantaten und Nierenspendern.Hier konnten sehr gute Ergebnisse imVergleich zu den invasiveren Standard-verfahren gewonnen werden [9, 25].

Renale Läsionen

Die räumliche Differenzierung feinsterStrukturen wie z.B. die Detektion einesZystenwandkarzinomes erscheint der-zeit trotz Verwendung hochauflösenderSequenzen schwierig. Hier behält dieSpiral-Computertomographie (Spiral-CT) ihren Stellenwert. Die Magnetreso-nanztomographie kann jedoch auf-grund ihres besseren Gewebekontra-stes, der selektiven Darstellung ver-

Die 3D-Gd-MRA eignet sich auchzur Diagnose der fibromuskulären Dys-plasie (FMD). Unter Verwendung hoch-aufgelöster MR-Angiogramme werdenauch die typischen perlschnurartigenVeränderungen bei der medialen FMDsichtbar in guter Übereinstimmung zurkonventionellen DSA. Allerdings fehlenhier noch gesicherte Daten aus pro-spektiven Vergleichsstudien. Als beson-ders vorteilhaft erweist sich der dreidi-mensionale Charakter der 3D-Gd-MRAbei der Darstellung räumlich komple-xer Strukturen wie dem Nierenarteri-enaneurysma (Abb. 4). Durch multipla-nare Reformatierung des 3D Datensat-zes läßt sich hierbei der Bezug zu deneinzelnen Gefäßstrukturen optimal

| Der Radiologe 5·99

Nierendiagnostik

378

a

b

Abb. 4a, b m 52jährige Patientin mit fibromuskulärer Dysplasie, medialer Typ. a Die hochauflösende3D-Gadolinium-MRA (TR=4,6 ms, TE=1,8 ms, Voxelgröße 0,7×1,2×1,2 mm) zeigt multiple Kaliber-schwankungen der rechten Nierenarterie, die charakteristischen perlschnurartigen Veränderungensowie ein bifurkationsnahes Aneurysma. Links Nachweis einer proximalen hochgradigen Nierenarte-rienstenose. b In der MR-Flußmessung (FLASH 2D, TR=26 ms, TE=5 ms) Teilverlust des frühsystoli-schen Peaks in der rechten Nierenarterie als Zeichen einer nur gering hämodynamisch wirksamenStenosierung (Mittelfluß: 442 ml/min). Links weitgehender Verlust der systolischen Geschwindig-keitsanteile mit retrogradem Fluß in der Endsystole (Mittelfluß: 63 ml/min). Diagnose: hämo-dynamisch signifikante Nierenarterienstenose links

schiedener Gewebeanteile einschließ-lich der Vaskularisation einen wichti-gen Beitrag zur Differenzierung vonLäsionen leisten [18]. Eine Erhöhungder Spezifität bei der Läsionsdifferen-zierung läßt sich durch die Analyse derKontrastierungskinetik in den einzel-nen 3D Datensätzen der Multiphasen-angiographie analog zur mehrphasigenSpiralCT erzielen. Dies soll anhand derhäufigsten Pathologien exemplarischdargestellt werden.

Zysten

Der Nachweis einer glatt begrenzten,dünnwandigen Struktur mit flüssig-keitsäquiintensem Binnensignal sowiefehlender Kontrastmittelanreicherungsichert die Diagnose einer Zyste [18](Abb. 9). Die Diagnose kann aus derAnalyse der T2 gewichteten HASTE Bil-der, der Einzelschichten der multipha-sischen 3D-Gd-MRA und der stati-schen fettunterdrückten FLASH-Auf-nahmen nach Kontrastmittelgabe leichtgestellt werden. Anhand der Signalaus-sparung in den post KM-Aufnahmenlassen sich selbst kleinste Zysten von 3bis 4 mm erkennen. Einfache Zystenbeinhalten Flüssigkeit mit ähnlicherSignalgebung wie Urin, sind signalarmin der T1-Wichtung und lassen bei Aus-

Der Radiologe 5·99 | 379

Abb. 5 m Hochauflösende 3D-Gadolinium-MRA (TR=4,6 ms, TE=1,8 ms, Voxelgröße 0,7×1×1,1 mm)einer 11jährigen Patientin mit Hypertonus und Neurofibromatose. Diagnose: Hypoplastische Aortamit beidseitiger ostialer Nierenarterienstenose und multiplen Kaliberschwankungen

Abb. 6 . 63jähriger Patient mit Hufeisenniere. Die hochauflösende 3D-Gadolinium-MRA (TR=4,6 ms,TE=1,8 ms, Voxelgröße 0,7×1,2×1,2 mm) zeigt in der früharteriellen Phase neben den beiden Haupt-nierenarterien noch zwei akzessorische Nierenarterien im Bereich der distalen Aorta oberhalb der Bifurkation sowie der A. iliaca communis rechts. Die bifurkationsnahe akzessorische Nierenarterielinks (Bild rechts unten) weist eine mittelgradige ostiale Stenose auf. In der venösen Phase (Bild rechts oben) Darstellung der vollständig kontrastierten Hufeisenniere mit Nachweis multiplervenöser Abflüsse. Diagnose: stenosierte akzessorische Nierenarterie bei Hufeisenniere

dehnung außerhalb des Kortex keineeindeutige Wand erkennen. Kompli-zierte Zysten enthalten Blut, Septierun-gen oder Kalzifikationen. Die Magnet-resonanztomographie ist im Vergleichzur CT sensitiver gegenüber diesen Än-derungen des Gewebekontrastes. Selbstgeringe Kalzifizierungen lassen sich alsSignalverlust in den Gradienteneecho-bildern erkennen. Blut kann auch noch

nach mehreren Minuten ausgeschlos-sen werden.

Bei autosomal dominant vererbtenpolyzystischen Nieren findet sich eineprogressive Zunahme multipler Nie-renzysten in beiden Nieren, die imSpätstadium zur Niereninsuffizienzführen können (Abb. 10). Eine nichtin-vasive Verlaufkontrolle der renalenFunktion ist hier wichtig. Häufig lassen

nach mehreren Wochen bis Monatenim subakuten Methämoglobinstadiumals hyperintenses Areal in der T1-Wich-tung bzw. chronischen Hämosiderinsta-dium in der T2-Wichtung erkannt wer-den. Organisierte Blutungen könnenSchwierigkeiten bei der Differenzierunggegenüber malignen Läsionen berei-ten, deshalb sollte jede Kontrastmittel-aufnahme in der Früh- und Spätphase

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linke Niererechte Niere

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Abb. 7a, b b 71jähriger Patient mit Prostataadenom. a In derSpätaufnahme der Saturations-Inversions-Projektions(SIP)-MR-Urographie (links) sowie der korrespondierendenRöntgenurographie (rechts) Darstellung einer StauungsniereGrad 4 links bei nur residualer Kontrastierung der rechtenNiere. b Die aus den SIP-Einzelbildern während der Perfusions-und Exkretionsphase bestimmten Funktionskurve zeigt regelrechte Perfusions- und Ausscheidungsverhältnisse derrechten Niere. Links normaler Signalanstieg in der Perfusions-phase bei massiv verzögerter Ausscheidung mit Stauungs-kinetik. Diagnose: urodynamisch wirksame Harnabfluß-störung links

sich auch Zysten in der Leber, Niere undPankreas nachweisen. Nach Diagnose-stellung sollte auch eine MR Angiogra-phie der cerebralen Arterien zum Aus-schluß eines assoziierten sacciformenAneurysmas durchgeführt werden.

Angiomyolipome

Angiomyolipome bestehen aus dreiElementen: Blutgefäße, glatte Muskula-tur und Fett. Durch die starke Signalin-tensität in T1 gewichteten Sequenzenkönnen bereits kleinste fettige Läsio-nen unter einem Zentimeter sensitivnachgewiesen werden. Ein vollständi-ger Signalverlust in fettunterdrücktenAufnahmen beweist das Vorliegen vonFett. Überwiegen jedoch glatte Musku-latur- und Gefäßanteile kann die Ab-

Gerota-Faszie nicht in allen Fällen.Durch die multiplanare Schichtführungkann die Ausdehnung des Primärtu-mors in der kraniokaudalen Richtungbesser erfaßt werden [21]. Deutlich he-ben sich auch retroperitonale Lymph-knoten in diesen Sequenzen ab. Aller-dings ist die Differenzierung zwischenhyperplastisch vergrößerten Lymph-knoten und tumorös befallenen schwie-rig [22]. Nekrotische Lymphknotenwerden von einigen Autoren als spezi-fisch für Lymphknotenbefall betrach-tet, falls der Primärtumor ebenfalls ne-krotisch ist.

Der große Vorteil besteht in derBeantwortung zusätzlicher Fragestel-lungen, insbesondere der vaskulärenVersorgung (Abb. 11b, Abb. 12). DieAnwendung der 3D-Gd-MRA als Teil

grenzung zum Nierenzellkarzinomschwierig werden.

Nierenzellkarzinom

Bei jedem soliden renalen Tumor ohneNachweis fettiger Areale sollte an einmögliches Nierenzellkarzinom gedachtwerden. Die Genauigkeit der MRT beider Detektion und Abgrenzung desNierenzellkarzinoms wird in einigenStudien als vergleichbar zur CT angege-ben [19–21]. Extrarenales Wachstum ei-nes Nierenzellkarzinoms läßt sich inden hochauflösenden T2-gewichtetenSequenzen durch Suppression des peri-und pararenalen Fetts leicht erfassen(Abb. 11a). Bedingt durch grenzwertigeAuflösung und Bewegungsartefakte ge-lingt eine Darstellung des Bezuges zur

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Abb. 8 b 43jähriger Patient nach Nieren-transplantation. In der dynamischenMR-Urographie (mehrphasische 3D FLASHmit Fettunterdrückung, TR=5 ms, TE=2 ms,Meßzeit=27 s pro Phase, Zeit zwischen jederPhase=2 min) Nachweis von Kontrastmittel-ausfluß (Gd-DTPA, Magnevist®) im Bereichdes distalen Ureterdrittels. Diagnose:Ureterverletzung bei Transplantatniere

Abb. 9 c Charakterisierung vonrenalen Läsionen mittels schnellerMR-Bildgebung. Darstellung einer

in der T1-gewichteten FLASH2D-Sequenz hypointensen, in der

T2-gewichteten Turbospinechose-quenz homogen hyperintensen

Läsion am medialen Rand derlinken Niere mit fehlender Begren-

zung zum perirenalen Raum.Diagnose: einfache Nierenzyste

eines umfassenden Untersuchungs-konzepts erlaubt in hervorragenderWeise die Beurteilung der Ausdehnungeines Nierenzellkarzinoms entlangder Nierenvene sowie der Vena cavainferior. Durch multiplanare Refor-matierung des in der venösen Phaseaufgenommenen 3D-Datensatzes ge-lingt die exakte Beurteilung derThrombusausdehnung sowie einerdurch Tumoranteile bedingten venö-sen Gefäßkompression. Hierbei sollteauf die Kontrastmittelanreicherung ei-nes Tumorthrombus in der Differen-zierung zum Appositionsthrombus ge-achtet werden.

Neben diesen primären onkologi-schen Kriterien kommen eine Reihefunktioneller und technischer Aspektehinzu. Hierzu gehören bei der Durch-führung einer radikalen Tumornephrek-tomie die Beurteilung der kontralate-ralen Organfunktion unter Beurteilung

befall geht oft vom unmittelbar be-nachbarten Retroperitoneum aus. Cha-rakteristisch ist der Erhalt der Nieren-form bei massiv vergrößerten Nierenmit Verlust der kortikomedullären Dif-ferenzierung in den T1-gewichtetenBildern (Abb. 13). Nach Kontrastmit-telgabe findet sich in der Frühphaseim Gegensatz zum Nierenzellkarzi-nom eine insgesamt reduzierte Kon-trastierung.

Pathologien im Bereichder Harnabflußwege

Sequentiell in der Perfusions- und Ex-kretionsphase aufgenommene 3D-Gd-MRA oder SIP Datensätze ermöglicheneine dynamische Reno- und Urogra-phie [24–26]. In den Bilderserien kannanalog zur Röntgenurographie die Kon-trastierung des Nierenparenchyms, derKelchsysteme, des Nierenbeckens undder Ureteren im Seitenvergleich be-trachtet werden. Verzögerte Kontra-stierung des Kelchsystems, Tumorein-bruch in das Kelchsystem oder Nieren-becken (Abb. 11c), Abflußhindernissemit Harnaufstau (Abb. 7) sowie Lecka-gen z.B. bei Verletzung der Ureteren

der ipsi- und kontralateralen Nierenar-terie (Abb. 11b), der renalen Blutzufuhr,der parenchymalen Perfusion sowieder Ausscheidungsleistung und -kine-tik (Abb. 11c). In einer Studie wurden97% aller Nierenarterien der befallenenNiere mit der 3D-Gd-MRA erkannt[23]. Bei Durchführung einer partiellenNephrektomie wird die Detektion ver-bleibenden funktionellen Restgewebesentscheidend. Wichtige technischeAspekte, die den Operationsvorgangbeeinflussen, beinhalten die korrekteIdentifikation akzessorischer Nierenar-terien sowie den Nachweis kongenitalerFehlbildungen des Urogenitaltraktes.

Nierenlymphom

Nierenlymphome sind üblicherweiseTeil eines generalisierten Lymphombe-falls, häufig im Rahmen eines Non-Hodgkin-Lymphoms. Der Lymphom-

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Nierendiagnostik

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Abb. 10 m 51jährige Patientin mit progressiver Niereninsuffizienz. Die 3D-Gadolinium-MRA (rechtsoben) zeigt beidseits vergrößerte Nieren mit inhomogener Kontrastierung. In der hochauflösendenT2-gewichteten fettunterdrückten Multishot-Turbospinecho-Sequenz (rechts unten) und koronarenT2 gewichteten HASTE-Sequenz (links oben) Darstellung multipler Nierenzysten unterschiedlicherGröße mit teilweiser Signalabsenkung durch Einblutung. Nebenbefundlich multiple Leberzysten.Diagnose: autosomal dominante polyzystische Nierenerkrankung

(Abb. 8) können somit erkannt werden.Die kontrastmittelverstärkte MR-Uro-graphie sollte grundsätzlich mit der na-tiven Urographie mittels stark T2-ge-wichteten Sequenzen, z.B. HASTE,kombiniert werden. Bei Harnaufstaumit reduzierter Kontrastmittelaus-

Ein wesentlicher Vorteil der dyna-mischen MR-Urographie gegenüberder Röntgenurographie besteht darin,die Ausscheidungskinetik der Nieredurch Analyse der Signalintensitäten inden einzelnen Datensätzen semiquanti-tativ darzustellen [26]. In den resultie-

scheidung läßt sich so die Hydrone-phrose und Ureterdilatation nachweisen.Aufgrund der Signalauslöschung durchSuzeptibilitätsartefakte ist ein Stein-nachweis allerdings nur indirekt durchKontrastmittelaussparung oder Harn-aufstau möglich.

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Abb. 11a–c b 28jähriger Patient mitsonographisch diagnostiziertemlinksseitigem Nierentumor. a In derhochauflösenden axialenT2-gewichteten Turbospinechose-quenz kein Einbruch des Tumors inden perirenalen Raum bei erhal-tener Nierenkapsel. Kein Nachweisvergrößerter retroperitonealerLymphknoten. b In der arteriellenPhase der multiphasischen 3D-Gd-MRA (links) stellt sich der Tumor deutlich hypovaskularisiertdar mit Nachweis feiner faden-förmiger Kontrastierungen. In dervenösen Phase (rechts) kein Anhaltfür Tumorausdehnung entlang derNierenvene. c Die MR-Urographiemittels einer SIP-Sequenz zeigt dieKompression des oberen Anteilsdes Kelchsystems in der linkenNiere, kontralateral finden sichnormale Abflußverhältnisse. DerPatient wurde einseitig nephr-ektomiert. Diagnose: hypovaskul-arisiertes Nierenkarzinom (T2, NO,MO, G2)

renden Zeit-Intensitätskurven lassensich analog zur Szintigraphie bereitsgeringe Änderungen im Kurvenverlaufnachweisen (Abb. 7b).Abflußhindernis-se können somit auf ihre urodynami-sche Relevanz hin analysiert werden.

Kongenitale Fehlbildungen

Kongenitale Fehlbildung können so-wohl die Gefäßversorgung der Niere,die Niere selbst als auch die ableitendenHarnwege betreffen. In einem umfas-senden MR-Untersuchungskonzept kannjede dieser Pathologien erfaßt werden.Häufig finden sich multiple Nierenar-terien (Abb. 6). Hier ist die koronareOrientierung des 3D-Gd-MRA Daten-satzes von Vorteil, da die überzähligenNierenarterien entlang der gesamtenabdominellen Aorta sowie der Becken-arterien entspringen können [27]. BeiKindern findet sich in Assoziation mitder Neurofibromatose gelegentlich ei-ne entwicklungsbedingte Hypoplasieder proximalen Nierenarterien, oft inKombination mit einer Aortenkoarkta-tion oder Hypoplasie (Abb. 5). Häufiglassen sich multiple stenosierte Nieren-arterien nachweisen. Fehlanlagen derNiere sowie des Harntraktes sind durchKombination aus morphologischer Bild-gebung und MR-Urographie leicht dia-gnostizierbar.Eine verbleibende diagno-stische Herausforderungen stellen dis-krete Abnormalitäten der Ureteren wiez.B. Ureterstenosen, Doppelungen oder

ren Gradientensystemen erlauben einedrastische Reduktion der Meßzeit unddamit eine deutliche Verbesserung derabdominellen Bildgebung. Dennochbleibt die Auflösung und Geschwindig-keit konventioneller radiologischer Ver-fahren unerreicht. Ein wesentlicherVorteil der Magnetresonanztomogra-phie ist jedoch die Kombination mehre-rer ultraschneller Untersuchungsverfah-ren zur Analyse von Morphologie, Hä-modynamik und Funktion. Im Bereichder Niere lassen sich durch Integrationdieser unterschiedlichen InformationPathologien der Gefäßversorgung, desNierenparenchyms sowie der Harnab-flußwege mit hoher diagnostischer Ge-

Hypoplasien dar, da hier u.U. die Auflö-sung der 3D-Gd-MRA-Sequenzen nichtausreichend ist.

Diskussion

Die Magnetresonanztomographie wartraditionell im Abdomen durch multi-ple Artefakte limitiert und wurde dahernur sehr beschränkt eingesetzt. Schnel-lere MR-Systeme mit leistungsfähige-

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Nierendiagnostik

384

Abb. 12 m 58jähriger Patient mit Hämaturie. In der arteriellen Phase der 3D-Gadolinium-MRADarstellung einer inhomogen hypervaskularisierten Raumforderung im Bereich des Oberpols derlinken Niere. In der venösen Phase Nachweis eines Tumorthrombus in der Nierenvene mit kräftigerwandständiger Kontrastierung. Diagnose: Nierenzellkarzinom mit Tumorthrombus (mit freundlicherGenehmigung von Seminars in Interventional Radiology)

16 cm

Abb. 13 m 42jähriger Patient mit palpatorisch vergrößerter Niere. Im T1-gewichteten Spinecho-BildNachweis einer massiv vergrößerten Niere bei erhaltener Nierenform. Aufhebung der

kortikomedullären Differenzierung sowie Unterbrechung der Fettkapsel. Diagnose: Nierenlymphom

nauigkeit abklären. Dieser kombinierteAnsatz ist trotz der höheren Untersu-chungskosten der Magnetresonanzto-mographie gegenüber der Gesamtheitkonventioneller Untersuchungsverfah-ren als kosteneffektiv zu betrachten.Zusätzlich entsteht für den Patientenkeine Exposition gegenüber ionisieren-den Strahlen oder nephrotoxischenKontrastmitteln. Die Rolle der konven-tionellen Verfahren wird sich demge-genüber zukünftig auf akute Fragestel-lungen in der Traumatologie, der thera-peutischen Intervention sowie präope-rativer Abklärung mit hohen Anforde-rungen an räumlicher Auflösung be-schränken.

Die Autoren danken Prof. Dr. J.H. Clorius fürdie hilfreichen Diskussionen, Ch. Konoldund J.Wiegand für die gewohnt gute Qualitätder photographischen Abbildungen.

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