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293./65. Bd. 1960, Nr. 10 Buchbesprechmgen 955 kologie und eine Zusammenfassung unserer heutigen Kenntnisse uber die Beziehungen zwischen chemischer Struktur und psychischer Wirkung bilden den AbschluB der Nono- =raphie. DemBedurfnis zu evtl. Einarbeitung in spezielle Probleme wird durch ein Literatur- vereeichnis mit nahezu 1700 Hinweisen, die auch im Sachregister berucksichtigt wurden, Rechnung getragen. - Die elegante Dialektik des Autors und die geschickte Auswahl an- schaulicher Zit,ate werden dem Buch einen Leserkreis erschlieBen, der sicher nicht nur auf geschulte Psychologen und Pharmakologen beschrankt ist. FV. D. Erdmann (Gottingen) Mucopolysaccharide und Mueopol ysaccharidasen. Von Heinz Gibinn, Hauptlaboratorium der Schering AG, Berlin (West) mit 19 Abbildungen und 18 Tabellen im Text. Franz Deuticke, Wien 1959. Ganzleinen DM 66,-. Zu Zeiten V irchows standen die zelluliiren Eleniente des menschlichen und tierischen Organismus irn Vordergrund des Interesses. Seitdem erweiterten zahlreiche Chemiker, Biochemiker, Physikochemiker, Biologen und Mediziner fast aller Fachrichtungen auf getrennten Wegen die histologischen Kenntnisse auf die Interzellularriiume. Gemeinsam gesehen ergibt sich dadurch ein heute schon recht ansehnliches Bild der Chemie, Biologie und Klinik der mesenchymalen Mucopolysaccharidsiiuren und ihrer FermenDe, wie der Choiidroitinschwefelsaure, der Hyaluronsaure und der Hyaluoronidasen, sowie des Hepa- rins. Damit ist fast schon der Zeitpunkt erreicht, in dem ein einzelner Autor kaum niehr in der Lage sein wird, uber dieses weitverzweigte, vielfiiltige Gebiet mit schne!l wachsender P~blikat~ionszahl noch aus einheitlicher Sicht zu referieren. Der Verfasser verfugt iiber eigene Erfahrungen und eine ziembch vollstandige Litera,tur- zusammenstellung des Gesamtgebietes. Daher ist er der Bitte des Heraugebers und des Verlegers der Buchreihe ,,Einzeldarstellungen :LUS dem Gesamtgebiet der Biochcmie" nachgekommen, aus mehreren tausend Literaturstellen eine geeignete Auswahl zu treffen, die er jedoch subjektiv als Chemiker vornahm. Dabei hat der Verfasser die Grenzen weit gezogen, um einen miiglichst umfassenden cberblick zu geben. Der vielleicht zu diskutie- rende Nachteil zu weiter Grenzen ist aber durch eine recht klare Gliederung des Stoffes und den umfassenden Sachindex geniigend mfgewogen. - Die Literatur aiif dem Heparingebiet wurde bewul3t nur teilweise verarbeitet, besonders beriicksichtigt jedoch seine Chemie, um die Parallelen und die Verschiedenlieiten zu den anderen mesenchymalen Mucopolysaccharidsauren erkennbar werden zu lassen. Eine ge- wisse physiologische Sonderstellung des Heparins schien den Verzicht vornehmlich auf die klinische Heparinliteratur zu rechtfertigen. Dieses Mucopolysaccharid ist kliniscb zwar besonders interessant, aber die dann notwendige umfassende Behandlung hatt.e den R,ah- men dieses Buches iiberschritten, zumal bereits Standardwerke vorliegen. Leider ist das Heparin-Symposion 1957 in Leiden nicht beriicksichtigt. h f i e r der Hyaluronsaure sind bakterielle Polysnccharide ebenso wie die noch zu wenig hearbeiteten Lysocyme in den Kreis der bearbeiteten Stoffe nicht eiiibezogen, sie hatten das Buch wohl auch zu heterogen gestaltet,. Dagegen finden wir Hinweise auf die nicht- mesenchymalen tierischen ,,Mucine" iind dazugehorige Fermente, die als Ergiinzung am Platze erscheinen. Das Werk, in dem die Literatur bis Ende 1957 beriicksichtigt ist und wichtige spa,tere Arbeiten wahrend der Drucklegung nach Miiglichkeit noch eingearbeitet wurden, wird zweifellos in allen interessierten Kreisen Beachtung finden. Awe Biochemie der Hormone. Von Prof. Dr. Th. Bersin, Akademische Verlagsgesellschaft Geest. t Portig K.-G. Leipzig 1959. VIII, 342 DM 27,-. Der Verfa,sser, der vor einigen Jahren die biochemische Systematik der Enzyme fur den Unterricht und die Forschung wegweisend dargestellt hat, nahm die neueste Entwicklung auf dem Hormongebiet zum AnlaB, in dieseni neuen Werk die Hormone untcr vorwiegend

Mucopolysaccharide und Mucopolysaccharidasen. Von Heinz Gibinn, Hauptlaboratorium der Schering AG, Berlin (West) mit 19 Abbildungen und 18 Tabellen im Text. Franz Deuticke, Wien 1959

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Page 1: Mucopolysaccharide und Mucopolysaccharidasen. Von Heinz Gibinn, Hauptlaboratorium der Schering AG, Berlin (West) mit 19 Abbildungen und 18 Tabellen im Text. Franz Deuticke, Wien 1959

293./65. Bd. 1960, Nr. 10 Buchbesprechmgen 955

kologie und eine Zusammenfassung unserer heutigen Kenntnisse uber die Beziehungen zwischen chemischer Struktur und psychischer Wirkung bilden den AbschluB der Nono- =raphie. DemBedurfnis zu evtl. Einarbeitung in spezielle Probleme wird durch ein Literatur- vereeichnis mit nahezu 1700 Hinweisen, die auch im Sachregister berucksichtigt wurden, Rechnung getragen. - Die elegante Dialektik des Autors und die geschickte Auswahl an- schaulicher Zit,ate werden dem Buch einen Leserkreis erschlieBen, der sicher nicht nur auf geschulte Psychologen und Pharmakologen beschrankt ist.

FV. D. Erdmann (Gottingen)

Mucopolysaccharide und Mueopol ysaccharidasen. Von Heinz Gibinn, Hauptlaboratorium der Schering AG, Berlin (West) mit 19 Abbildungen und 18 Tabellen im Text. Franz Deuticke, Wien 1959. Ganzleinen DM 66,-.

Zu Zeiten V irchows standen die zelluliiren Eleniente des menschlichen und tierischen Organismus irn Vordergrund des Interesses. Seitdem erweiterten zahlreiche Chemiker, Biochemiker, Physikochemiker, Biologen und Mediziner fast aller Fachrichtungen auf getrennten Wegen die histologischen Kenntnisse auf die Interzellularriiume. Gemeinsam gesehen ergibt sich dadurch ein heute schon recht ansehnliches Bild der Chemie, Biologie und Klinik der mesenchymalen Mucopolysaccharidsiiuren und ihrer FermenDe, wie der Choiidroitinschwefelsaure, der Hyaluronsaure und der Hyaluoronidasen, sowie des Hepa- rins. Damit ist fast schon der Zeitpunkt erreicht, in dem ein einzelner Autor kaum niehr in der Lage sein wird, uber dieses weitverzweigte, vielfiiltige Gebiet mit schne!l wachsender P~blikat~ionszahl noch aus einheitlicher Sicht zu referieren.

Der Verfasser verfugt iiber eigene Erfahrungen und eine ziembch vollstandige Litera,tur- zusammenstellung des Gesamtgebietes. Daher ist er der Bitte des Heraugebers und des Verlegers der Buchreihe ,,Einzeldarstellungen :LUS dem Gesamtgebiet der Biochcmie" nachgekommen, aus mehreren tausend Literaturstellen eine geeignete Auswahl zu treffen, die er jedoch subjektiv als Chemiker vornahm. Dabei hat der Verfasser die Grenzen weit gezogen, um einen miiglichst umfassenden cberblick zu geben. Der vielleicht zu diskutie- rende Nachteil zu weiter Grenzen ist aber durch eine recht klare Gliederung des Stoffes und den umfassenden Sachindex geniigend mfgewogen. -

Die Literatur aiif dem Heparingebiet wurde bewul3t nur teilweise verarbeitet, besonders beriicksichtigt jedoch seine Chemie, um die Parallelen und die Verschiedenlieiten zu den anderen mesenchymalen Mucopolysaccharidsauren erkennbar werden zu lassen. Eine ge- wisse physiologische Sonderstellung des Heparins schien den Verzicht vornehmlich auf die klinische Heparinliteratur zu rechtfertigen. Dieses Mucopolysaccharid ist kliniscb zwar besonders interessant, aber die dann notwendige umfassende Behandlung hatt.e den R,ah- men dieses Buches iiberschritten, zumal bereits Standardwerke vorliegen. Leider ist das Heparin-Symposion 1957 in Leiden nicht beriicksichtigt.

h f i e r der Hyaluronsaure sind bakterielle Polysnccharide ebenso wie die noch zu wenig hearbeiteten Lysocyme in den Kreis der bearbeiteten Stoffe nicht eiiibezogen, sie hatten das Buch wohl auch zu heterogen gestaltet,. Dagegen finden wir Hinweise auf die nicht- mesenchymalen tierischen ,,Mucine" iind dazugehorige Fermente, die als Ergiinzung am Platze erscheinen.

Das Werk, in dem die Literatur bis Ende 1957 beriicksichtigt ist und wichtige spa,tere Arbeiten wahrend der Drucklegung nach Miiglichkeit noch eingearbeitet wurden, wird zweifellos in allen interessierten Kreisen Beachtung finden. Awe

Biochemie der Hormone. Von Prof. Dr. Th. Bersin, Akademische Verlagsgesellschaft Geest. t Portig K.-G. Leipzig 1959. VIII, 342 DM 27,-.

Der Verfa,sser, der vor einigen Jahren die biochemische Systematik der Enzyme fur den Unterricht und die Forschung wegweisend dargestellt hat, nahm die neueste Entwicklung auf dem Hormongebiet zum AnlaB, in dieseni neuen Werk die Hormone untcr vorwiegend