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Berlin – München Wichtige Informationen zur World Money Fair und Numismata Zubehör Kassetten, Reiniger und Waagen für Numismatiker Vielfalt an Motiven Aktuelle Ausgabepläne der Euro-Länder MunzenMarkt : Februar 2012 Beilage für BRIEFMARKEN SPIEGEL und DEUTSCHE BRIEFMARKEN-ZEITUNG Rubel, Drachmen, Taler Rubel, Drachmen, Taler Abbildungen: Fritz Rudolf Künker / Leu Numismatik AG / Helmut Caspar / Archiv Abbildungen: Fritz Rudolf Künker / Leu Numismatik AG / Helmut Caspar / Archiv Numismatische Kostbarkeiten aller Epochen Numismatische Kostbarkeiten aller Epochen

MünzenMarkt Heft 8

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Beilage für BRIEFMARKEN SPIEGEL und DEUTSCHE BRIEFMARKEN-ZEITUNG

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Berlin – MünchenWichtige Informationen zur WorldMoney Fair und Numismata

ZubehörKassetten, Reiniger und Waagen für Numismatiker

Vielfalt an MotivenAktuelle Ausgabepläne der Euro-Länder

MunzenMarkt:Februar 2012 Beilage für BRIEFMARKEN SPIEGEL und DEUTSCHE BRIEFMARKEN-ZEITUNG

Rubel, Drachmen,TalerRubel, Drachmen,Taler

Abbildungen: Fritz Rudolf Künker / Leu Num

ismatik AG / Helmut Caspar / Archiv

Abbildungen: Fritz Rudolf Künker / Leu Num

ismatik AG / Helmut Caspar / Archiv

NumismatischeKostbarkeiten aller Epochen

NumismatischeKostbarkeiten aller Epochen

Münzen- und GoldhandelAuktionshaus für Münzen und Medaillen

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Katalog 204: Münzen aus der Welt der Antike (1.113 Lose)

Katalog 205: 1.000 Jahre europäische Münzgeschichte – Glanz und Faszination des Mittelalters (1.300 Lose)

Katalog 206: Münzen und Medaillen der Neuzeit (3.000 Lose)

Katalog 207: Goldprägungen (1.070 Lose)

Katalog 208: Schweden und seine Besit-zungen – Die Sammlung Julius Hagander Teil III (230 Lose)

Katalog 209: Russische Münzen und Medaillen • Deutsche Münzen ab 1871 (1.000 Lose)

Stadt RigaUnter Schweden. Karl X. Gustav, 1654 – 1660. Goldene Schaumünze zu 100 Dukaten o. J. (1655). Von allergrößter Seltenheit. Vorzüglich – Stempelglanz.

KarolingerKarl der Große, 768 – 814. Denar. Von allergrößter Seltenheit. Fast vorzüglich.

Königreich PolenSigismund III., 1587 – 1632. Portugalöser zu 10 Dukaten, 1622. Von großer Selten-heit. Attraktives, sehr schönes Exemplar.

Römisch-deutsches ReichErzherzog Leopold V., 1619 – 1632. Dreifache Reichstalerklippe o. J. (1626), Hall. Von großer Seltenheit. Vorzügliches Exemplar mit feiner Patina.

Römische KaiserzeitPostumus, 260 – 268. Aureus, 266, Colo-nia. Von großer Seltenheit. Vorzüglich.

ImpressumEine Sonderveröffentlichungdes BRIEFMARKEN SPIEGELund der DBZ / DEUTSCHEBRIEFMARKEN-ZEITUNG

Redaktion: Torsten Berndt (verantwortlich), Helmut Caspar, Dr. Ursula Kampmann,Walter Köcher, Walter Maus,Jan Sperhake, Karlheinz Walz

Anzeigen: Rainer Flecks-Franke (verantwortlich), Monika Schmid, Reinhard Kreter

Produktion: Blueprint Werbeagentur, Göttingen

Druck: CWNiemeyer, Hameln

© 2012, Philapress Zeitschriften und MedienGmbH & Co. KG, Benzstraße1c, 37083 Göttingen

Inhalt

Schweres Silbergeld für Notzeiten: Lösertaler Seite 4

Russische Raritäten: Familienrubel Seite 6

Private Banknoten: Messen in Berlin und München Seite 10

Weder übermütig noch zaghaft: Danziger Münzen Seite 12

Die Euro-Länder: Irland und Malta Seite 14

Echte Werte: Blick auf den Zubehörmarkt Seite 16

Nummernunterschiede: Numismatik-Kataloge Seite 18

20 Jahre Wirtschaftskrise: MünzenMarkt-Rätsel Seite 19

Der Kenner sammelt „Stempelglanz“: DM-Münzen Seite 20

Hauptsache schön bunt!? Farbmünzen Seite 24

Vielfalt an Motiven: Emissionspläne 2012 Seite 26

Bronzedenkmäler zu Münzen: DDR-Geldgeschichte Seite 28

Eulen nach Athen tragen: Die Tetradrachmen Seite 30

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auch im neuen Jahr bleibendie Finanzmärkte turbulent.Zwar gab es bis zum Redaktions-schluss noch keine Zuspitzun-gen wie anno 2011, als mancheLänder zeitweise aberwitzigeZinsen bieten mussten, um In-vestoren zum Kauf von Staatsan-leihen zu bewegen. Doch erleb-ten wir bereits den umgekehrtenFall. Gleich Anfang Januar ver-steigerte die Bundesfinanzagen-tur eine sechs Monate laufendeBundesanleihe zu negativen Zin-

sen, sprich: die Anleger zahltendem Bund dafür, dem BundGeld leihen zu dürfen.

Kurioser geht’s nimmer? Nun,schauen wir uns in der Welt undin der Geschichte um, beobach-ten wir so einiges Bemerkens-wertes. Aktuell erreicht bei-spielsweise die japanischeStaatsverschuldung deutlich hö-here Werte als die griechischeoder italienische. Nach den Ge-setzen der Logik dürfte Japankeine Kredite mehr bekommen.

Die sogenannten Rating-Agentu-ren müssten dem Land den be-vorstehenden Konkurs voraussa-gen. Dies geschieht aber nicht,was keineswegs nur darauf zu-rückzuführen ist, dass der japa-nische Staat vornehmlich beiden eigenen Bürgern verschul-det ist, diesen also einfacherdas Geld wegnehmen kann, alsdies Griechenland und Italienmöglich ist.

Wie man Bürgern ihr sauer Er-spartes nimmt, zeigte Ende des16. Jahrhunderts der Herzog vonBraunschweig-Wolfenbüttel. Juli-us zwang seine Untertanen, ihrGeld gegen Silbermünzen zutauschen, die niemand ausge-ben durfte. Heute würden man-che von „Zwangssparen“ spre-chen und Zeter und Mordioschreien. Julius’ Grundidee aberkönnte einen Weg aus der aktu-ellen Krise weisen. Diese istnämlich vor allem dadurch ent-standen, dass weltweit über-schüssiges Geld in Milliardenhö-he nach Anlagemöglichkeitensucht. Da sich die Finanzmärkteseit den Deregulierungen, für dievor allem Ronald Reagan undMargaret Thatcher stehen, vonder Realwirtschaft entkoppelthaben, fließt das Geld vor allemin spekulative Geschäfte. Jene

Geschäfte, die zum weltweitenZusammenbruch der Märkte, zurFinanzkrise geführt haben.

Wer die numismatischen Sei-ten in der DBZ und im BRIEF-MARKEN SPIEGEL und den Mün-zenMarkt unter diesem Aspektliest, wird immer wieder an aktu-elle Erscheinungen erinnert, bei-spielsweise die deutsche Au-ßenhandelsbilanz. Wie einst-mals nach Athen fließt heute vielGeld nach Deutschland – eineweitere Ursache der Krise.

¬ Torsten Berndt

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

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19. – 20. Mai 2012in Hamburg

mit Engeln, welche den Herzogbekränzen. Als er 1666 starb,hat man ihm zu Ehren Lösertalerin verschiedenen Werten ge-prägt. Das Bild vom entlaubtenBaum mit einem Totenkopf amStamm bedarf keines Kommen-tars. „Welch Freude als ich imLaube grünte / Jetzt bin ich er-starrt. / So vergeht der Ruhm derWelt“ lautet übersetzt die latei-nische Inschrift auf der Rücksei-te dieser ergreifenden Gedenk-münze. Da die Inschrift aus gro-ßen und kleinen Buchstaben ge-bildet ist, entsteht ein Chrono-gramm. Die großen Buchstabenergeben zusammengerechnetdie Jahreszahl 1666.

Angesichts der Größe der Lö-sertaler mit Durchmessern bis90 Millimeter und mehr kannman sich gut vorstellen, dass dieHerstellung kompliziert war undviel Kraft erforderte. Ein Mannkonnte nicht beides zugleich tun,nämlich den riesigen Stempelhalten und mit einem schwerenHammer auf ihn schlagen, wes-halb an der Fertigung mindes-tens zwei Münzarbeiter beteiligtwaren. Erst die Verwendung vonSpindelpressen ermöglichtesaubere Gepräge bei relativ ge-ringem Einsatz von Muskelkraft.Lösertaler des späten 17. Jahr-hunderts lassen den Einsatz sol-cher Balanciers vermuten.

¬ Helmut Caspar

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nicht geschenkt, vielmehr muss-ten sie die Münzen gegen kuran-tes Geld einlösen, durften sieaber nicht ausgeben.

Repräsentierten die ersten Ju-liuslöser den Wert von zehn Ta-lern, so erwies sich ihre Größeund Schwere um 300 Grammdoch auch als Handicap. Dennes gab viele Leute, die kleinereWerte benötigten, für die die Ju-liuslöser zu teuer waren. Allen-falls konnten sie Halb- und Vier-telstücke horten. Die Herstellungvon fünffachen und kleineren Ta-lerwerten geschah, indem maneinen dünneren Schrötling be-nutzte. Durch eingeschlageneZahlen war zu erkennen, wel-chen Wert die jeweilige Münzebesitzt.

Heinrich Julius, der Sohn des„Erfinders“ der Juliuslöser, undweitere Herzöge von Braun-schweig ließen ebenfalls zahlrei-che Lösertaler prägen, die überihre wirtschaftspolitische Aufga-be hinaus repräsentative Aufga-ben hatten. Beliebte Motive wa-ren der Herzog mal nach links,mal nach rechts reitend, mit undohne Hut, in spanischer Hof-tracht oder voller Rüstung. Fürs-tenbildnisse kommen auch ste-hend an einem Tisch vor, aufdem ein mit Federbesatz ge-schmückter Helm liegt. UnterAugust dem Jüngeren entstan-den ausdrucksstarke Bildnisse

das man im Falle der Noth ein-gefordert und in kleine Münzeverwandelt haben würde. Siesind aber nie eingefordert wor-den und, wie viel deren über-haupt geschlagen wurden, weißman nicht. Sie sind aber sehrselten geworden, nachdem siesich in alle Welt zerstreut habenund viele gewiß von Goldarbei-tern eingeschmolzen wurden“.

Auf den frühen Juliuslösernvon 1574 und folgenden Jahrenist das Brustbild des Herzogs involler Rüstung mit einer Streitaxtdargestellt, umgeben von einemdoppelten Rahmen mit Tierkreis-zeichen und einem doppeltenSchriftkreis ganz außen. Die In-schrift besagt, dass es sich umdas „Newe Muntz Geprege zuHeinrichstadt nach des ReichesSchrot und Korn genannt Bruns-wigs. Julius Löser am Wert X (10)Taler“ handelt. Ergänzt wird die-se Angabe durch den lateini-schen Wahlspruch „Aliis inser-viendo consumor“, was so vielbedeutet wie „Anderen zu die-nen zehre ich mich auf“. Dasssich der Herzog im Dienst fürsein Volk förmlich aufopfert, istzwar eine schöne Metapher, dieaber nicht stimmt, denn die Ver-marktung des Grubensilbers ge-schah ganz im eigenen Interesseund auf persönliche Rechnungdes Landesherrn. Seine Unterta-nen bekamen ja die Lösertaler

Unter den braunschweigi-schen Silbermünzen gibt esmanche Riesen, die Sammler alsJuliuslöser oder Lösertaler ken-nen und suchen. In Werten von1 ¼ bis 16 Talern geprägt unddaher größer und schwerer alsnormale Stücke, verdanken sieihre Entstehung im 16. Jahrhun-dert dem Wunsch von Herzog Ju-lius von Braunschweig-Wolfen-büttel, seine Untertanen mögenSilbergeld für Notzeiten zurück-legen. Das im Land geförderteEdelmetall sollte dort bleibenund nicht ins Ausland abwan-dern oder im Schmelztiegel lan-den. In seinem „Handwörter-buch der gesammten Münzkun-de für Münzliebhaber und Ge-schäftsleute“ (Halle und Berlin1811) schreibt Carl ChristophSchmieder, der Herzog habe die-se Stücke von der Ausbeute sei-ner Silbergruben prägen lassen,„von welchen jeder Hauseigentü-mer einen nach Verhältniß sei-nes Standes einlösen mußte,daher der Name Löser. Adligenahmen ganze zu 10, der Mittel-stand halbe zu 5 und der gemei-ne Mann Viertel zu 2 ½ Species.Auf Verlangen mußte Jeder sei-nen Löser vorzeigen, den erwohl im Nothfall versetzen, abernicht verkaufen durfte. Vermögedieser Anordnung konnte derHerzog immer wissen, wie vielbaares Geld er im Lande habe,

In der Ausstellung des Münz-kabinetts im Bode-Museumauf der Berliner Museumsin-sel werden goldene und sil-berne Münzriesen gezeigt,hier ein dreifacher Lösertalerder Grube „Lautenthals Glück“von 1685 sowie mit Ansichtenvon Braunschweig und Wolfen -büttel aus dem Jahr 1679

(Fotos: Caspar).

Schweres Silbergeld für NotzeitenWas es mit den braunschweigischen Lösertalern auf sich hat

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Russische RaritätenDie fünf Familienrubel des Zaren Nikolaj I. (1825 – 1855)

Im September des Jahres1835 schickte der russische Bot-schafter Fürst Grigorij Iwano-witsch Gagarin aus München ei-ne Münze an den russischen Fi-nanzminister Graf Egor FrancevicKankrin. Bei der Münze, die denBotschafter so fasziniert hatteund die als Ergänzung der Münz-sammlung in der St. Petersbur-ger Eremitage gedacht war, han-delte es sich um einen der „Ge-schichtstaler“ des bayerischenKönigs Ludwig I. (1825 – 1848)aus dem Jahre 1828. Sie zeigteauf ihrer Vorderseite das Porträtdes Monarchen und auf derRückseite die Darstellung seinerFamilie, der Ehefrau und seineracht Kinder – der in der Um-schrift genannte „Segen desHimmels“. Da sich das 10-jähri-ge Herrschaftsjubiläum des Za-ren näherte, beschloss Graf Kan-krin, eine ähnliche Münze inAuftrag zu geben. So entstandmit dem „Familienrubel“ nichtnur eine der großen Seltenhei-ten der russischen Münzge-schichte, sondern darüber hi-naus auch die einzige zeitgenös-sische Münzprägung, die dasAntlitz des Herrschers zeigte.

Finanzminister Kankrin erteilteden Auftrag für die Fertigung derStempel an den noch jungenaber äußerst talentierten Stem-pelschneider Pawel PetrowitschUtkin, der erst seit Januar alsMedailleur an der St. Petersbur-ger Münzstätte beschäftigt war.Dabei ist die gängige Bezeich-nung „Familienrubel“ numisma-tisch eigentlich nicht ganz kor-

rekt, da der aufgeprägte Nomi-nalwert 1 ½ Rubel oder 10 Złotybetrug. Kursmünzen mit demgleichen russisch-polnischenNominal hatte Nikolaj I. bereits1833 und 1835 in den Münz-stätten von St. Petersburg undWarschau prägen lassen.

Was die Ausfertigung der Por-träts der zaristischen Kinder be-trifft, so sollen diese nach Kan-krins Anweisung von der Tabak-dose des Fürsten Golizyn kopiertworden sein. Im Münzbild derRückseite sind zu sehen (im Uhr-zeigersinn, oben bei 12 Uhr be-ginnend):

1 Aleksandr (II.), 17. April 1818– 1. März 1881 (Zar 1855 –1881).

1 Marija, 6. August 1819 – 9.Februar 1876 (verheiratet mitMaximilian Josèphe EugèneAuguste Napoléon de Beau-harnais, Herzog von Leuchten-berg 1817 – 1852).

1 Olga, 30. August 1822 – 18.Oktober 1892 (verheiratet mitKönig Karl I. Friedrich Alexan-der von Württemberg 1823 –1891).

1 Konstantin, 9. September1827 – 13. Januar 1892(Großfürst von Russland).

1 Nikolaj, 27. Juli 1831 – 13.April 1891 (Großfürst vonRussland).

1 Michail, 13. Oktober 1832 – 5.Dezember 1909 (Großfürstvon Russland).

1 Aleksandra, 12. Juni 1825 –29. Juli 1844 (verheiratet mit

Landgraf Friedrich Wilhelm(II.) Georg Adolf von Hes-sen-Kassel-Rumpenheim1820 – 1884).

Anfang Dezember1835 legte Utkin daserste Muster vor. Im Ge-gensatz zum bayeri-schen Vorbild präsen-tierte die russische Nach-ahmung nur eine sehr re-duzierte Legende. WederName noch Titel des Monar-chen waren auf der Münze zusehen und es fehlte eine Auf-schrift, die den geplanten Grundder Prägung (das 10-jährigeHerrschaftsjubiläum) erklärte.Stattdessen fanden sich ledig-lich das Prägejahr 1835 und derNominalwert (1 ½ РУБΛЯ. – 10ZŁOT), sowie der ausgeschriebe-ne Name des Stempelschnei-ders (Р.П. УТКИНЪ) auf Vorder-und Rückseite. Darüber hinauswar die Signatur der Rückseitenicht ganz korrekt, da das gram-matikalisch notwendige Härte-zeichen „Ъ“ am Ende des Famili-ennamens fehlte.

Von diesem ersten Stempel-paar wurden 46 Exemplare ge-prägt, von denen wiederum nur36 an den Finanzminister zurVorlage beim Zaren gingen. Am6. Dezember 1835 stellte Kan-krin die Probemünzen bei Niko-laj I. vor, der zwar die Idee einer

Das bayerische Vorbild: Der von König Ludwig I.(1825 – 1848) geprägte Geschichtstaler „Segen des Himmels“ (AKS 121; Dav. 563, Kahnt 83; Thun 56. Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 169-173

(Osnabrück 2010), Nr. 3605).

Familienrubel Typ 1 (1835): Nur 36

Exemplare geprägt.

Fortsetzung auf Seite 8 @@

Gedenkmünze billigte, aber eini-ge Veränderungen einforderte.Vor allem das Bild seiner 36-jäh-rigen Gemahlin gefiel dem Zarennicht. Sie wirkte angeblich älterund erinnerte ihn außerdem zusehr an seine Schwiegermutter.

So entwarf Utkin nach denWünschen des Zaren ein zweitesStempelpaar. Dieser, diesmalauf das Jahr 1836 datierte, Ent-wurf besaß vor allem Verände-rungen der Rückseite: Die me-daillonförmigen Kreise um dieKöpfe der Familie wurden eben-so entfernt wie die (fehlerhafte)Stempelschneidersignatur. Amauffälligsten jedoch sind die Ver-änderungen beim Porträt der Za-rin: Das Doppelkinn wurde ge-glättet und die Gestaltung wirktnun insgesamt „jugendlicher“.Nikolaj I. genehmigte den über-arbeiteten Entwurf und befahlam 2. Februar 1836 100 Stückprägen zu lassen. Der ersteStempel dieser Prägung wiesaber bereits nach 50 Exempla-ren Risse auf, weshalb ein neuerangefertigt werden musste.

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nem seiner Schüler, an-gefertigt, der vielleichtaus Respekt vor seinemMeister auf eine Signaturverzichtete.

Noch im gleichen Jahr 1847wurde auf Bitten mehrerer ein-flussreicher russischer Numis-matiker die Ausgabe vonNachprägungen aus der St.Petersburger Münzstättestark eingeschränkt. Soexistieren von diesemletzten Stempelpaar nureinige äußerst selteneAbschläge. Der letzte Fa-milienrubel dieses fünf-ten Typs wurde vor 80 Jah-ren in der Auktion Hess 204„Dubletten russischer Museen“(Frankfurt a. M. 1931) unter derNr. 979 versteigert. Ein vollstän-diger Satz aller fünf Familienru-bel-Varianten kam bis heutenoch nie unter den Hammer.

Letztlich blieb es bei derAusfertigung einiger weni-ger Probeexemplare derFamilienrubel zu Ge-schenk- und Sammler-zwecken. So sind dieseüberaus seltenen Mün-zen bis heute die einzi-gen Gepräge des Zaren,die abseits der Medaillensein Porträt zeigen. Auf allenanderen Kursmünzen ist ledig-lich sein Namensmonogramm(ein gekröntes „N“ über der rö-mischen Ziffer „I“) und / oderder russische Adler zu se-hen. Nicht zuletzt deswe-gen gehören sie zu dengesuchten Seltenheitender russischen Numis-matik.

¬ Sebastian SteinbachMünzhaus Künker

Monarchen versetzt. In den Jah-ren 1836 und 1837 wurdennach dem Willen des Zaren ins-gesamt 150 Exemplare in dreiAnsätzen mit diesen Stempelngeprägt. Es soll sogar einenGoldabschlag dieses Typs gebenhaben (vgl. Bitkin 890).

Doch auch nach diesen offi-ziellen Emissionen im zaristi-schen Auftrag prägte dieMünzstätte den Familienru-bel noch gelegentlich zuGeschenk- und Sammler-zwecken mit den Origi-nalstempeln als Novo-del nach. Im Laufe derZeit kam es jedoch amRande des Rückseiten-stempels zu Abplatzun-gen, die mit Höhe der Auf-

lagen zunahmen. Auf Be-stellung von Privatpersonen

wurden noch so lange weitereNachprägungen hergestellt,bis ein Teil des Randes kom-plett abfiel. Bei den letz-ten Exemplaren dieservierten Gruppe ist dieentsprechende Rand-stelle der Münze grobausgebessert worden.

Da die Bestellungen vonNachprägungen der Famili-enrubel nicht nachließenund 1847 in der Münz-stätte keine brauchba-ren Stempel für eineFortsetzung der Prägungmehr vorhanden waren,wurde schließlich einviertes Stempelpaar an-gefertigt. Auffällig ist, dass

bei diesem Entwurf die Sig-natur des Stempelschneiders

vollständig fehlt. Dies ist wahr-scheinlich darauf zurückzufüh-ren, dass Utkin in seinenletzten Lebensjahren aneiner Augenkrankheit littund die Stempel nichtmehr selbst herstellenkonnte. Sie wurden voneinem anderen Medail-leur, möglicherweise ei-

Am 2. Februar 2012 werden im Rahmen der Berlin-Auktion derFirma Fritz Rudolf Künker erstmals alle fünf Varianten des Famili-enrubels in einer Auktion angeboten. Nähere Informationen unddie Infobroschüre mit weiteren Details und historischen Hinter-grundinformationen erhalten Sie unter +49 (0)541-96 20 222oder [email protected]. Die Broschüre finden Sie auch onlineunter http://bit.ly/tG22gN

Familienrubel Typ 2 (1836): Nur 50Exemplare geprägt.

Familienrubel Typ 5 (geprägt 1847).

Familienrubel Typ 4 (geprägt nach 1837).

Familienrubel Typ 3(1836/1837): Nur 150

Exemplare geprägt.

Auf dem dritten Stempelpaarwurde die Signatur des Stempel-schneiders auf der Vorderseitenochmals auf die Initialen П. У.

(P. U. anstelle von R. P.) in kyrilli-scher Schrift abgekürzt und vomRand auf den Halsabschnitt des

Münzenhandlung Harald Möller Espenau

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2012 ist Olympiajahr. Im Som-mer finden die Londoner Spielestatt. Mit Sicherheit werden ausdiesem Anlass zahlreiche Ge-denkmünzen erscheinen, nichtnur in Großbritannien, demGastland der diesjährigen Berli-ner World Money Fair.

Das Mutterland der Briefmar-ke wartet numismatisch mit ei-ner Besonderheit auf: Neben derBank of England dürfen ver-schiedene Privatbanken legalBanknoten in Umlauf bringen.Streng genommen zeichnet diestaatliche Bank of England nurfür die Bargeldversorgung inEngland und Wales verantwort-lich. Allein in diesen beiden Län-dern des Vereinigten König-reichs sind die Noten der Bankof England auch gesetzlichesZahlungsmittel. In Schottlandund Nordirland existiert dieBank of England nicht, sodassjeder Bürger frei entscheidendarf, ob er ihr Geld akzeptiert.Dort emittieren drei respektivevier private Institute Banknoten:die Bank oft Scotland, die RoyalBank of Scotland und die Cly-desdale Bank sowie die Bank ofIreland, die First Trust Bank, dieNorthern Bank und die Ulster

Bank. Deren Privatbanknotensind aber keine gesetzlichenZahlungsmittel. Immerhintauscht die Bank of England inEngland und Wales kursierendeNoten aus Schottland und Nord-irland kostenfrei um. Allein dieMünzen sind in allen Länderndes Vereinigten Königreichs oh-ne Einschränkung gültig. Nebenden vier Ländern verfügenselbstverständlich auch die Ka-nalinseln Guernsey und Jerseysowie die Isle of Man über eige-nes Geld (siehe MünzenMarkt 7[2011], S. 24, 25). Wertmäßigentspricht es dem Pfund Sterling,gilt außerhalb der Inseln abernicht als gesetzliches Zahlungs-mittel.

Albert Beck, Organisator derWorld Money Fair, darf also einnumismatisch bemerkenswertesGastland in Berlin begrüßen.Das Interesse an britischenMünzen und Noten wird wach-sen, wenn die Gedenkprägun-gen zu den Olympischen Som-merspielen in den Handel kom-men. Natürlich machen es dieVerantwortlichen spannend.Mehr als der Hinweis, das Sport-ereignis solle den Sammlern nu-mismatisch in Erinnerung blei-ben, ist ihnen nicht zu entlocken.

Schauen wir also am Messe-stand der Briten vorbei.

Deutschland gibt am erstenTag der World Money Fair eineweitere 2-Euro-Kursgedenkmün-ze heraus. Sie ist dem Bundes-land Bayern gewidmet, das ent-schieden hat, Schloss Neu-schwanstein numismatisch zuverewigen. Wie bei den zuvor er-schienenen Bundesländer-Mün-zen beauftragte das Bundesfi-nanzministerium alle fünf Präge-stätten mit der Herstellung derMünze. Folglich kommen nebenden Münzen auch Packungenmit dem Quintett in den Handel,selbstverständlich in Stempel-

und Spiegelglanz. Philatelisti-sche Numismatiker und numis-matische Philatelisten könnendie Ausgabe der Bayern-Münzemit einem Handwerbestempeldokumentieren, der am 3. Feb-ruar in Berlin aufgelegt wird. Ab-drucke erhalten Sie bei derDeutschen Post, Sonderstem-pelstelle, 10770 Berlin. Bitte ge-ben Sie auf Ihrer Bestellung dieStempelnummer 01/002 an. DieBayern-Münze ist übrigens diezweite 2-Euro-Kursgedenkmün-ze dieses Jahres. Bereits im Ja-nuar erschien ein Zweier anläss-lich des zehnten Jahrestags derEuro-Einführung als Umlaufgeld.

Private Banknoten Weltmessen in Berlin und München

World Money Fair Berlin

Veranstaltungsort: Estrel Convention, Sonnenallee 225, 12057Berlin-Neukölln

Öffnungszeiten: Freitag und Sonnabend 3. und 4. Februar von 10bis 18 Uhr, Sonntag 5. Februar 10 bis 16 Uhr

Eintritt: 7 Euro, Dauerkarte 10 Euro (Messekatalog im Preis ent-halten)

Anreise: S-Bahnlinien 41 und 42 bis Bahnhof Sonnenallee, kurzerFußweg; Buslinie M 41 bis Haltestelle Ziegrastraße; ab Haupt-bahnhof mit Bus M 41 bis Haltestelle Ziegrastraße; ab FlughafenTegel mit Buslinien X9 oder 109 bis S-Bahnhof Jungfernheide undmit S-Bahnlinie 42 bis Bahnhof Sonnenallee; ab Flughafen Schö-nefeld mit S-Bahnlinie 45 bis Bahnhof Neukölln und mit S-Bahnli-nie 42 bis Bahnhof Sonnenallee; Kraftwagen: Stadtautobahn bisAnschlussstelle Grenzallee, in Grenzallee bis Sonnenallee – B 96a bis Abzweig Baumschulenstraße, in Baumschulenstraße bisSonnenallee; Achtung: Auch weiterhin sind Störungen im S-Bahn-verkehr nicht auszuschließen. Aktuelle Fahrplanhinweise erhaltenSie unter www.s-bahn-berlin.de oder am Kundentelefon unter derRufnummer 030 / 29743333.

Weitere Informationen: www.worldmoneyfair.de

Blick in eine Münzmessehalle. Überall herrscht reges Treiben.

Die Numismatiker können es kaum abwarten, endlich eingelassen zu werden.

sisch. Nach München reisenaber auch zahlreiche Fachbesu-cher aus den Nachbarstaaten inMittel- und Mittelosteuropa, ne-ben Österreichern Tschechen,Slowaken, Ungarn, Kroaten, Slo-wenen und so fort. Jedes Landhat seine eigene Münzgeschich-te, jedes Land hat Numismatiker,die ihr Wissen, ihre Erfahrungenin die Numismata einbringen.Sie ist eine Handelsmesse undzugleich eine Fachmesse, zu-dem ein Forum für Sammler undBerufsnumismatiker aller Gebie-te und Kontinente.

¬ Torsten Berndt

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Mit Sicherheit werden zahlrei-che Fachhändler auf der Messedie Möglichkeit bieten, die neu-en 2-Euro-Münzen gegen ge-wöhnliche Geldstücke einzutau-schen. Mehr als 300 Ausstellerbringen ein umfangreiches An-gebot mit Münzen aus allen Epo-chen und fast allen Ländern undGebieten mit nach Berlin. Möch-ten Sie Ihr Foto auf eine Medail-le prägen? Dann schauen Sieeinmal am Stand der BerlinerMünzstätte vorbei. Am Randeder Messe findet wiederum eineVielzahl hochwertiger Fachkon-gresse statt, auf denen bei-spielsweise technische Fragenrund um die Münzproduktionangesprochen werden. Zur Berli-ner World Money Fair reisen so-mit alle, die in der Münzproduk-tion und -kunde weltweit Rangund Namen haben.

Einen Monat später trifft sichdie numismatische Welt dann inMünchen. Erich Modes lädt zurbereits 45. Numismata, einerVeranstaltung, die er höchst er-

folgreich auch in Berlin, Frank-furt am Main und Wien etablierthat. Trotz ihrer Größe – Modesspricht von der weltweit größtenMünzmesse – besticht die Nu-mismata durch ihre familiär an-mutende Atmosphäre. Dies istvor allem dem Konzept geschul-det, die Messehalle übersicht-lich zu gestalten. Auf einer Nu-mismata hat der Besucher allesim Blick – meistens genügt es,die Augen gleich nach dem Be-treten der Messe durch die Halleschweifen zu lassen. Wenigengroßen Ständen stehen zahlrei-che kleinere gegenüber, oftmalsTische, die sich unter den Ange-boten biegen.

Genau das umfassende Ange-bot ist ein Markenzeichen derNumismata, deren Ausstelleraus verschiedenen Ländern undKontinenten kommen. Münz-sammler können nicht nur ihreSammlungen ergänzen oder mitHändlern und Auktionatorenüber den Verkauf von Dublettenund anderen Stücken sprechen. Sie finden auch die Gelegenheit

zu einem umfassenden Aus-tausch über numismatische Fra-gen. Jeder Aussteller bringtreichlich Spezialkenntnisse mitnach München – im Dialog mitKunden, aber auch mit anderenAusstellern kann er vergleichen,bewerten und Schlussfolgerun-gen für die weitere Arbeit unddie künftige Entwicklung desMünzenMarktes ziehen.

Daher verwundert es nicht,dass man in der Numismata-Hal-le stets die verschiedenstenSprachen vernimmt. Natürlichdominieren Deutsch und Eng-lisch, daneben natürlich Rus-

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Numismata München

Veranstaltungsort: M,O,C, Lilienthalallee 40, 80939 München-Freimann, Halle 3

Öffnungszeiten: Sonnabend 3. März von 9.30 bis 17 Uhr, Sonn-tag 4. März 9.30 bis 15 Uhr

Eintritt: Tageskarte: 6 Euro; Dauerkarte: 9 Euro; Münzvereinsmit-glieder: 4 Euro; Gruppen ab 10 Personen: 4 Euro pro Person; Ju-gendliche bis 16 Jahre frei

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Danzig hatte schon viele Her-ren und Besitzer. In der uraltenHansestadt herrschten polni-sche und preußische Könige so-wie sächsische Kurfürsten. Vor200 Jahren stand sie sogar unterfranzösischer Aufsicht. VieleDanziger Münzen tragen das vonLöwen flankierte Stadtwappenmit den zwei Kreuzen unter derKrone. Die Siegermächte desErsten Weltkriegs trennten imVersailler Vertrag (1919) Danzigvon Preußen, zu dem es seitdem Wiener Kongress (1814/15)gehörte, und machten aus derStadt einen eigenen Staat. DieseFreie Stadt Danzig stand unterder Aufsicht des Völkerbunds,ihre Sicherheit wurde durch pol-nische und britische Truppen ga-rantiert. Die Trennung vom Deut-

schen Reich erfolgte ohne Volks-abstimmung, und so wünschtenviele Danziger die „Heimkehr“nach Deutschland. Diese erfolg-te, von Danziger Nazis vorange-trieben, offiziell am 1. Septem-ber 1939, dem Tag, an dem Hit-ler den Krieg mit Polen entfes-selte, aus dem sich der ZweiteWeltkrieg entwickelte. Nach derdeutschen Kapitulation vom 8.Mai 1945 wurde Danzig wie alleGebiete östlich von Oder undNeiße polnisch, außerdem wur-de das Gebiet um Königsberg(Kaliningrad) der Sowjetunionzugeschlagen.

Dass Danzig nach dem ErstenWeltkrieg eigene Münzen prägte,hängt mit der Souveränität derStadt zusammen und unter-streicht sie vor aller Welt. Das

25-Gulden-Stück von 1923 zeigtden 1633 vor dem Danziger Ar-tushof aufgestellten Neptun-brunnen. Nach einer Italienreisehatte der Danziger Bürgermeis-ter Bartholomäus Schachmanndieses Wahrzeichen in Auftraggegeben. Der antike Meeresgottund Beherrscher der Meere Nep-tun thront auf einer Wasserscha-le und wird von Marmorfigurenflankiert, die als Wasserspenderfungieren. Ein edel geformtesGitter umschließt den Brunnen,dessen Aufstellung sich diekunstsinnigen Bürger den im-mensen Preis von 100000 Gul-den kosten ließen.

Die in einer Auflage von nureintausend Exemplaren gepräg-te Goldmünze sollte die Goldde-ckung der Danziger Guldenwäh-

rung unterstreichen. Das war einwichtiges Signal, denn im Deut-schen Reich erreichte die Inflati-on 1923 gerade ihren Höhe-punkt. In die Geldbörsen derEinwohnerschaft dürfte dieseAusgabe allerdings nicht gelangtsein. Man hat sie als repräsenta-tive Geschenke verwendet oderan Vertreter des Stadtstaates ab-gegeben, die sich um seineWährung verdient gemacht hat-ten. Ab und zu tauchen die form-schönen Stücke im Handel aufund erzielen vierstellige Euro-Summen. Von dem 25-Gulden-Stück mit der Jahreszahl 1930kam nichts in den Umlauf. Der ineiner Auflage von 4000 Stückgeprägte Bestand blieb als Si-cherheit in der Reichsbank inBerlin. Nach dem „Anschluss“Danzigs an das Deutsche Reichsollen hohe Nazifunktionäre mitdiesen Goldmünzen ausgezeich-net worden sein. Wenn sie heuteangeboten werden, kann mansicher sein, dass sie aus einervon den USA angelegten Sam-

Weder übermütig noch zaghaftWarum die Freie Stadt Danzig eigene Münzen prägen ließ

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Die DDR lebt bei den Sammlern weiter„Bei vielen Sammlern bleibt die Geschichte der DDR lebendig“, stellt Petra Heinrich von der Münzenhandlung Heinrichfest. Seit Gründung des Ladengeschäfts in der Braunschweiger Innenstadt vor über 25 Jahren lag der Schwerpunktauf deutschen Münzen im weitesten Sinne. Michael Heinrich spezialisierte sich nach der Wiedervereinigung zudemauf Münzen der DDR und legte den Grundstock für ein umfangreiches Lieferprogramm.Nicht nur Umlaufgeld, sondern auch Proben, Abschläge, seltene Münzen und Sammlerstücke gehören zum Liefer-umfang der Münzenhandlung. Zum Ladengeschäft gehört seit Langem ein Versandhandel, um auch Kunden au-ßerhalb des Großraums Braunschweig bedienen zu können. Als weiteres Standbein wurde zusätzlich der Großhandelausgebaut, so dass Sammler und Münzenhandlungen im gesamten Bundesgebiet und teilweise im Ausland beliefertwerden.1985 legte Michael Heinrich erstmals eine eigene Preisliste vor. Das Heftchen im Format DIN A 5 war noch mit derSchreibmaschine erstellt. Inzwischen umfasst die aktuelle Liste 53 rund 100 Seiten im Format DIN A 4. Sie dientden Kunden nicht nur zur Information über aktuelle Angebote des Hauses, sondern auch als Nachschlagewerk. DieListe kann angefordert werden und ist im Internet unter www.muenzenhandlung-heinrich.de verfügbar.In Zukunft möchte Petra Heinrich den Kundendienst weiter verbessern. „Wir arbeiten daran, unseren Interessentenspeziell auf ihre Sammelgebiete zugeschnittene Angebotslisten zur Verfügung zu stellen“, erklärte sie.Das Sortiment der Münzenhandlung Heinrich umfaßt deutsche Münzen von 1871 bis heute und auf Anfrage auchältere Stücke. Daneben werden Goldmünzen und Zubehör für Numismatiker angeboten. „In der Regel wird die Be-stellung am Tag des Eingangs von uns bearbeitet und verschickt.“Gerne erstellt die Münzenhandlung ein Angebot für den Ankauf von Sammler- und Anlagemünzen sowie Gold. AufWunsch werden auch größere Sammlungen geschätzt.Michael Heinrich Münzenhandlung KG • Gördelingerstraße 4-5 • 38100 BraunschweigTel. (05 31) 2 43 18-0 • Fax (05 31) 2 43 18-22 • www.muenzenhandlung-heinrich.deTelefon-Service: Montag – Samstag 9.00 bis 13.00 Uhr und 15.00 bis 18.00 UhrMittwoch und Samstag Nachmittag geschlossen

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melstelle für herrenlose Wertge-genstände stammen. EinemHändler war es nach demKrieg gelungen, einen grö-ßeren Posten von dieserRarität zu kaufen.Die Danziger Münz-

prägung begann 1920mit einer in zahlreichenVarianten hergestelltenZehn-Pfennig-Münze auseiner Neusilberlegierung.Obwohl die Auflage rechtgroß war, sind die Stückeheute nicht häufig, weshalbsie mit zwei- und dreistelligenEuro-Beträgen bezahlt werden.Sehr teuer sind die wenigenAbschläge aus Silber, dieseinerzeit für die an derHerstellung beteiligtenPersonen angefertigtwurden. Die in Utrechtund Berlin geprägteMünzserie von 1923besteht aus einem, zwei,fünf und zehn Pfennigen,dazu kommen Werte zueinem halben Gulden, ei-nem Gulden, zwei Gulden,fünf Gulden und 25 Gulden. Esgibt auch Ausgaben von 1927,1932 und 1935. Der FreistaatDanzig wollte mit dem Nep-tun-Motiv und weiterenMünzbildern auf die lan-ge Geschichte der Han-sestadt als Handels-und Kulturzentrum undspeziell die Tätigkeitseiner Bewohner alsReeder, Seeleute undSchiffbauer hinweisen.Wie das 25-Gulden-Stückvon 1923 und 1930 sindauch die anderen Werte an-sehnlich, etwa die Fünf-Gulden-Münzen mit Darstellungen derMarienkirche, des Krantorsund des Rathauses sowiedie anderen Silbermün-zen, auf denen mittelal-terliche Koggen zu se-hen sind. Die höherenGuldenwerte tragen dielateinische RandschriftNEC TEMERE NEC TIMIDE,die sich mit „Wederübermütig noch zaghaft“übersetzen lässt.

¬ Helmut Caspar

Bei Sammlern begehrt sind insbesondere das goldene 25-Gulden-Stück von 1923 und die silberneFünf-Gulden-Münze von 1927, aber auch zahlreiche

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Zwei Inselstaaten werdendiesmal vorgestellt, die hinsicht-lich Einwohnerzahl und Wirt-schaftskraft nur eine bescheide-ne Rolle innerhalb der Europäi-schen Union spielen. Die Repu-blik Irland im Atlantik mit ihrenrund 4,5 Millionen Einwohnerngehört seit Gründung der Euro-Zone an, während die im Mittel-meer gelegene kleine RepublikMalta mit knapp einer halbenMillion Einwohnern 2008 derWährungsunion beitrat. BeideLänder verfolgen bei der Emissi-on von Sondermünzen eine ganzseriöse Ausgabepolitik.

Die „Grüne Insel“ führte eben-so wie die anderen Gründungs-staaten des Verbundes am 1. Ja-nuar 1999 den Euro zunächstals Buchwährung ein. Bei derUmstellung ergab sich ein Kursvon 0,787564 Irischen Pfund (zu100 New Pence) für einen Euro.Zwei Wochen vor Einführung derneuen Münzen und Banknoten,genauer gesagt am 14. Dezem-ber 2001, gab die Republik so-genannte Haushaltspackungenaus, damit sich die Bürger mitdem neuen Geld vertraut ma-chen konnten. Der Plastik-Start-beutel zu 5 Irischen Pfund ent-hielt 19 Münzen von 1 Cent bis 2Euro im Gesamtwert von 6,35Euro. Die Auflage betrug750 000 Stück, von denen nochein beträchtlicher Teil erhalten,das Starterkit somit für jeden er-schwinglich ist.

Im Gegensatz zu den meistenEuro-Ländern nutzte Irland nurein einziges Motiv für die Gestal-tung der nationalen Münzseiten.Der Grafiker Jarlath Hayes brach-te als nationales Symbol einemittelalterliche Harfe aufs Münz-bild – Bestandteil des kelti-schen Erbes. Seit dem ersten

Da die Geldstücke keinerleiMünzzeichen tragen, kannman sie nicht von den „ein-heimischen“ unterscheiden.

Amtliche Kursmünzensätzegibt Dublin seit 2002 heraus,einige Jahrgänge auch in derQualität „Polierte Platte“. DieAuflagen in Stempelglanz be-wegen sich zwischen 20000und 50 000. Nur der ersteJahrgang ist recht gesuchtund wird im Handel mit etwa150 Euro veranschlagt. Da-von sind jedoch auch Fäl-schungen in Umlauf, außer-dem gibt es einen in Utrechtgefertigten Kursmünzensatz von2002, der eine Auflage von5000 Stück verzeichnet. DieKursmünzensätze stehen jeweilsunter einem bestimmtem Thema.Zudem bietet der Handel nicht-amtliche Varianten an, zum Bei-spiel „Baby-Sätze“.

Bei den Sondermünzen ver-folgt die Republik Irland traditio-nell eine recht seriöse Ausgabe-politik. Nur 25 lagen bis Anfang2012 in Euro vor. Die ersten bei-den erschienen 2003 in Kupfer-nickel (5 Euro) und Silber (10Euro) zu den Olympischen Spie-len der geistig Behinderten aufder Insel und wurden in derKunstprägeanstalt Karlsfeld her-gestellt. Bevorzugte Themen wa-ren weiter das kulturelle Erbe,die Entwicklung der EU und ak-tuell die heimische Tierwelt. Ei-ne Spezialität ist die Herausga-be extrem kleiner Goldmünzen,die im Laufe der vergangenenJahre immer mehr „abspeckten“.Die letzte von 2011, „KeltischesKreuz“, hat nur noch einenDurchmesser von elf Millimeternund wiegt 0,5 Gramm. Aus je-dem Jahr ab 2006 (damals be-trug das Gewicht noch bei 1,24Gramm) liegt eine solche Prä-gung vor. Bislang teuerste Son-dermünze ist die Ausgabe von2008 zum Internationalen Polar-jahr, die bei einem Gewicht von

15,55 Gramm in999-er Gold umdie 650 Euroim Handel

Irland und MaltaDie Euro-Länder – Teil 6

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Ein Motiv genügte den Iren für die nationalenSeiten. Die ins Münzbild umgesetzte Harfestammt aus dem 15. Jahrhundert und ist im Nationalmuseum Dublin zu besichtigen.

Die Klosterinsel Sceilig Mhichílist Teil des europäischen Kultur-erbes. Die Münze in Gold und Silber erschien 2008 innerhalbeiner multinationalen Serie.

Sondermünzen sind kein Massenprodukt. So präsen-tiert die irische Zentralbank den „Atlantischen Lachs“ vom Oktober 2011.

kostet. Alle anderen Gold- undSilberprägungen sind mit etwasGlück für einen zweistelligenEuro-Betrag zu bekommen.

Die Mittelmeer-Republik Maltatrat am 1. Januar 2008 der Euro-Zone bei. Bei der Währungsum-stellung ergab sich ein Kurs von0,4293 Maltesischen Lira (zu100 Cent beziehungsweise1000 Mils) für einen Euro. Auf-grund der geringen Einwohner-zahl – Malta liegt diesbezüglichan 168. Stelle in der Welt – ge-langen die Kurs- wie die Sonder-münzen in recht kleinen Stück-zahlen in Umlauf. Zwei Wochenvor Einführung der neuen Wäh-rung wurden für einen Gegen-wert von 5 Lira Starterkits an diePrivathaushalte abgegeben. Die-se enthielten 34 Münzen im Ge-samtwert von 11,65 Euro undhatten eine Auflage von 330000Stück.

Die von Noel Galea Bason ge-stalteten nationalen Seiten wei-sen drei verschiedene Motiveauf. Die Nominale zu 1, 2 und 5Cent bilden den Altar des Tem-pels von Mnajdra aus prähistori-schen Zeiten (etwa 3400 v. Chr.)ab, dazu die StaatsbezeichnungMALTA. Im Stern ganz unten aufden nationalen Seiten steht einkleines „F“, das auf die Monnaiede Paris, Prägestätte Pessac,hinweist. Dieses Zeichen istbeim genauen Hinschauen auchauf den Kursmünzen zu 10, 20und 50 Cent zu entdecken. Die-se geben das Staatswappenwieder. Die Stücke zu 1 und 2Euro bilden auf schraffiertem

Drittel des 16. Jahrhunderts wirddie Harfe auf irischen Münzendargestellt. Der Landesname ÉI-RE ist die gälische Bezeichnungfür Irland. Obwohl in der Präge-stätte Dublin-Sandyford schonim Herbst 1999 mit der Produk-tion der Euro-Münzen begonnenwurde, tragen alle Geldstückeder Erstversorgung die Jahres-zahl 2002. Bei Bedarf übernah-men in den vergangenen Jahrenauch die British Royal Mint unddie finnische Münze Vantaa dieProduktion irischer Kursmünzen.

Nur rund ein Dutzend Gedenk-münzen in der aktuellen Wäh-rung erschienen bisher. Die ers-ten beiden von 2008 in Gold (50Euro) und Silber (10 Euro) zei-gen das Portal der Auberge deCastille, Amtssitz des Premiers.In gleichen Aufmachungen undParametern folgten 2009 und2010 das Castellania-Gebäudeund die Auberge d’Italie in derHauptstadt Valletta. 2011 danngab es 10 Euro Silber und 50Euro Gold zum Thema „Die Phö-nizier auf Malta“, wobei letztge-nannte Münze mit 2000 Stückdie bisher niedrigste Auflage

verzeichnet und imHandel kaum unter300 Euro zu be-kommen ist.Eine Serie

Mit diesem Motiv eröffnete Malta die Serie „Verfassungsge-schichte“. Erinnert wird an dieAbgeordneten-Wahlen 1849.

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nächsten erst 2011 (Auflagen:50 000 Stempelglanz und 5000„Polierte Platte“). Dieser enthieltneben den Stücken von 1 Centbis 2 Euro die 2 Euro-Sonder-münze „Erste Wahlen 1849“und dazu die Replik einer anti-ken punischen Goldmünze. Pro-duziert wurde das Ganze von derKöniglich Niederländischen Prä-gestätte in Utrecht. Zur Einfüh-rung des Euro 2008 gab es aucheinen privaten Kursmünzensatzder Malta Post und der LombardBank mit der Beigabe von je ei-ner Briefmarke in Lira- und inEuro-Währung. von fünf Sondermünzen zu 2

Euro beleuchtet 2011 bis 2015die „Meilensteine der Verfas-sungsgeschichte“. Das Themakommt offenbar bei den Samm-lern an. Für das erste Motiv ver-meldete die Zentralbank schon„Sold out“ – ausverkauft.

¬ Walter Köcher

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Frühgeschichte und Staatssymbole präsentiertdie Mittelmeerinsel auf den Rückseiten ihrer Kursmünzen.

Untergrund das berühmte Malte-serkreuz ab. Die sogenannte he-raldische Tingierung entsprichtder Farbe Rot für das Wappenmit den acht Ecken, dazu in ei-nem der Sterne wieder das „F“.Zur Erstversorgung wurden zumBeispiel von den Nominalen zu1 Cent und 2 Euro zehn Millio-nen Stück geprägt. Die höchsteAuflage hatte das 10-Cent-Stückmit 41 Millionen.

Sparsam ging die Regierung inValletta mit der Ausgabe amtli-cher Kursmünzensätze um: Esgab einen im Jahr 2008 mit einervergoldeten Messingplakette(Auflage: 40 000) und den

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artigem Polster undbietet Platz für alle 21Münzen. Ist die EU dennschon wieder gewachsen?Aber nein, so ein Schmuck-stück muss doch auch Platzfür die Ausgaben aller fünf deut-schen Prägeanstalten haben. Esgibt übrigens auch eine kleineKassette nur für die fünf deut-schen Münzen.

Wer nun bei dieser Gemein-schaftsmünze auf den Ge-schmack gekommen ist, könntesich auch an das Zusammentra-gen der anderen bisherigen eu-ropäischen Gemeinschaftsaus-gaben machen. Eine in feierli-chem Schwarz gehaltene Holz-kassette namens „VOLTERRATRIO“ steht bereit, ebenfalls imSortiment von Leuchtturm.

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Er ist und bleibt in aller Mun-de: der Euro – kaum ein Themapolarisiert heute die Medien undvor allen Dingen die Stammti-sche derart. Da kann bei all derAufregung in den Hintergrundgeraten, dass wir nunmehr zehnJahre mit unserer neuen Wäh-rung den Alltag bestreiten. Zudiesem runden Jubiläum gab esnatürlich eine gemeinschaftliche2-Euro-Sonderausgabe. Diesevollständig zu sammeln, wird si-cherlich jeden Euro-Sammler innächster Zeit beschäftigen. DerGeesthachter ZubehörherstellerLeuchtturm hat vorausschauendeine wunderschöne Münzkas-sette herausgebracht. „VOLTER-RA UNO de Luxe“ präsentiertsich in mahagonifarbener Holz-ausführung mit blauem velours-

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ten, beispielswei-se die 180 für den Elbtunnel in

Silber und die 181 für die Kup-fer-Nickel-Version. Sätze, Star-ter-Kits und andere offizielle Ver-kaufseinheiten werden eigensbewertet, nicht aber Numisblät-ter und ähnliches.

Keine besonderen Verkaufs-formen und keine Gedenkausga-ben – ein DDR-Druck war keingesetzliches Zahlungsmittel –kennt das Sammelgebiet Bank-noten. Es verkörpert gewisser-maßen die Klassik, als Münzenebenso wie Briefmarken nur ih-rem eigentlichen Zweck dienten.Der durchgehend farbige Kata-log erfasst die planmäßig he-rausgegebenen Scheine. ZumNotgeld erscheint im selben Ver-lag eine inzwischen stolze zwölfBände umfassende Reihe.

¬ Torsten Berndt

Eine 100-Euro-Note kostet 150Euro – zumindest wenn sie dieSignatur von Willem Duisen-

berg trägt, dem ersten Chef derEuropäischen Zentralbank.Scheine mit der Unterschriftvon Jean-Claude Trichet, demzweiten Präsidenten, sind mitnur 130 Euro etwas preis-günstiger. Natürlich geltendie Sammlerpreise nur fürkassenfrische Stücke, alsoNoten ohne jegliche Ge-

brauchsspur. Der auf demTitel abgebildete 100- Rupien-Schein derDeutsch-Ostafrikanischen Bank mit dem Por-trät Kaiser Wilhelms II. gehört mit einer Notie-rung von 3000 Euro zu den teureren Stücken.

18

Numismatiker finden im Fach-handel ein ähnlich großes Ange-bot an Katalogen wie Philatelis-ten. Der führende Verlag sitzt inRegenstauf. Unter einem Dachsind dort zwei Traditionsunter-nehmen vereint, Battenberg undGietl. Da sie die Ausgaben un-terschiedlich durchnummerier-ten, kennen Numismatiker heu-te zwei Systeme. Weitgehenddurchgesetzt hat sich das vonKurt Jaeger, weshalb im Großendeutschen Münzkatalog hinterder eigenen Nummer auch dieJaeger-Nummer erscheint.

Der große deutsche Münzka-talog richtet sich an etwas spe-zialisierte Normalsammler. Ein-leitend stellt er jedes Gebietkurz und knapp vor und benenntdie wichtigsten Münzsorten.

Sämtliche Einzelausgaben sindin Schwarzweiß abgebildet und

präzise beschrieben.Selbstverständlich be-nennt der Katalog un-terschiedliche Präge-jahre und Münzstätten,zudem manche Probe-prägung und andere Be-sonderheiten. Für die ak-tuellen Euro-Gedenkmün-zen vergibt er stets eineNummer, weist nur in einemKasten auf die unterschiedli-chen Metalle der Stempel-glanz- und Spiegelglanz-Prä-gungen hin.

Der Jaeger-Katalog, wie derBand „Die deutschen Münzenseit 1871“ in Sammlerkreisenvielfach genannt wird, stellt diebeiden Varianten einzeln vorund vergibt eine Art Unternum-mer für die Kupfer-Nickel-Aus-führung: Hinter der Hauptnum-mer erfolgt der Hinweis „KN“.Sämtliche Prägungen sind ge-nau beschrieben und inSchwarzweiß abgebildet. Wie-derum erscheinen ausführlicheEinleitungstexte. Numismatikernsei empfohlen, sich beide Kata-loge anzuschauen und den zuwählen, der persönlich am meis-ten zusagt.

Am Markt unschlagbar dürfteder in Farbe gedruckte Euro-Ka-talog sein. Interessanterweisebekommen die deutschen Ge-denkzehner unterschiedlicheNummern für die Prägequalitä-

Bibliografische Angaben:Großer deutscher Münzkatalog. Von 1800 bis heu-te. Bearbeitet von Dieter Faßbaender. 672 Seiten,Format 17 x 24 cm, broschiert. ISBN 978-3-86646-075-1. Preis: 34,90 Euro.

Die deutschen Münzen seit1871. Bearbeitet von HelmutKahnt. 912 Seiten, Format11,5 x 18,5 cm, broschiert.ISBN 978-3-86646-538-1.Preis: 24,90 Euro.

Die Euro-Münzen. Bearbeitetvon Michael Kurt Sonntag.1536 Seiten, Format 11,5 x18,5 cm, broschiert. ISBN978-3-86646-537-4.Preis: 24,90 Euro.

Die deutschen Bankno-ten ab 1871. Von HolgerRosenberg und Hans-Lud-wig Grabowsky. 664 Seiten,Format 14,8 x 21 cm, bro-schiert. ISBN 978-3-86646-539-8. Preis: 24,90 Euro.

Erhältlich im Fach- und Buchhandel.

Nummernunterschiede Kataloge für Münzen- und Banknotensammler

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In Japan gibt es viele Mil-lionäre. Um diesen Statuszu erlangen, bedarf esnämlich weder einesgroßen Einkommensnoch nennenswerterErsparnisse. Eineetwas bessere Ei-serne Reserveoder ein gutangesparterBausparver-trag genü-

gen bereits. UmMillionär zu werden,

braucht Toshio Normaljapa-ner umgerechnet nur rund10 000 Euro auf die hoheKante zu legen. Ein Euroentspricht nämlich gut100 Yen, berechnetman die sogenannteKaufkraftparität. Für

100 Yen bekommt mandemnach dasselbe wie hierzu-lande für einen Euro. Der anden Devisenbörsen ermittelteWechselkurs schwankt in derRegel rund um die Kaufkraft-parität, liegt also mal höher,mal niedriger. Dabei spielennicht unbedingt rein wirt-schaftliche Kriterien eine Rol-le. Japan durchlebt nach demZusammenbruch des Immobi-lienmarktes vor rund 20 Jah-

ren eine Wirtschaftskrise, diezeitweise sogar in eine Deflati-on gemündet war. Die Staats-verschuldung ist gigantischund liegt derzeit bei gut 200Prozent der Wirtschaftsleis-tung, also höher als beispiels-weise in Griechenland. Nimmtman solche Daten als Basis,dürfte Japan an den Märktenkeinen Kredit mehr bekom-men, müsste die Währung ge-waltig abgewertet werden.

Wie in den bereits erschie-nenen MünzenMärkten möch-ten wir auch dieses Mal unse-re Leser einladen, sich etwasintensiver an den Finanzmärk-ten umzuschauen. Nach Dol-lar- und Franken-Kurs sowieGoldpreis steht nunmehr derYen im Fokus unseres Interes-ses. Von Ihnen möchten wirdaher wissen, wie viele Yenwir am 2. März, dem Vortagder Münchener Numismata,für einen Euro bekommen.

Ihren Tipp schicken Sie bittebis zum 25. Februar – Datumdes Poststempels – an die Re-daktion MünzenMarkt, Stich-wort Münzrätsel, Postfach3042, 37020 Göttingen. UnterAusschluss des Rechtswegeswarten attraktive numismati-sche Preise auf erfolgreichePrognostiker.

¬ Torsten Berndt

20 Jahre Wirtschaftskrise Rätsel: Schätzen Sie den Yen-Kurs

19ANZEIGE

Die am 19. Juli 2000 aus-gegebene Banknote zu 2000 Yen entspricht derzeit knapp 20 Euro. Auf der Bildseite sehen wir das Shurei-mon-Tor.

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Vor zehn Jahren verschwanddie Deutsche Mark. Zumindestals tagtäglich verwendetes Zah-lungsmittel. Doch in den Köpfenist sie nach wie vor allgegenwär-tig, nämlich dann, wenn wir diePreise im Supermarkt oder imRestaurant ganz automatischnoch immer in DM umrechnen,um den Vergleich „teuer oderpreiswert“ anzustellen. Und si-cher dann, wenn wir die aktuel-len Nachrichten um Griechen-land und die Euro-Krise verfol-gen …

Aber auch die Münzensamm-ler haben die gute alte DeutscheMark, nationale Ikone und Sinn-bild des Wirtschaftswunders der50er-Jahre schlechthin, nichtvergessen. Wenngleich auch derEuro in seiner länderübergrei-fend vielfältigen Ausprägungseit einiger Zeit das Sammlerge-schehen dominiert, so sinddoch die DM-Münzen ebenfallsnoch präsent. Neben der reinenNostalgie, die viele Sammler da-zu bewegt, sich nach wie vor mitMark und Pfennig zu beschäfti-gen und die Sammlung mit denMünzen der alten Währung mög-lichst komplett werden zu lassen,sind auf mittlere und längereSicht mit einigen Prägungendurchaus auch reelle Wertsteige-rungschancen verbunden.

Dann zum Beispiel, wenn esum ausgewählte Stücke geht,die seit Jahren stetig im Preissteigen, zum Teil moderat, zumTeil aber auch exorbitant. Doches gilt einige Feinheiten zu be-achten! Das schnelle Geld wirdder reine Spekulant mit diesenMünzen nicht machen können,

sich die Münze in der seltenenErhaltung „Stempelglanz“ befin-det, das heißt, absolut präge-frisch ist. Bei den geringeren Er-haltungsgraden ist der Wertzu-wachs zwar immer noch bemer-kenswert, aber nicht ganz sohoch, ein Stück nur in „sehrschön“, das heißt, im normalenGeldverkehr einige Zeit umge-laufen, bleibt auf Auktionen abund an sogar unverkauft.

Der Hintergrund dieses Geld-stücks: Nach Fertigstellung undLieferung der 49er Ausgabe wur-den in der Karlsruher Münzan-stalt 30 000 Exemplare dieserUmlaufmünze mit der Jahreszahl1950 geprägt. In der ursprüngli-chen Bekanntmachung über dieAusgabe dieses Nominals istaber als Jahreszahl ausdrücklichund bindend 1949 genannt, Stü-cke mit einem anderen aufge-prägten Jahr wären ungültig ge-wesen. So wurde für diese irr-tümlich hergestellten 30 000Stücke eine separate Ausgabe-bekanntmachung erforderlich,ehe die Münzen dann in denVerkehr kamen. Damals, kurznach der Währungsreform, hatteman andere Sorgen und dachtenicht im Traum daran, dass mandamit dieses 50-Pfennig-Stückzu einer numismatischen Raritätmachen und es einmal zu einerder begehrtesten deutschenMünzen überhaupt avancierenwürde.Wer Wert auf echte Stücke legt,

und das sollte der ernsthafteSammler wie auch der auf blo-ßen Wertzuwachs bedachte Käu-fer in jedem Fall tun, muss aber-mals aufpassen. Denn es gibtgefährliche Fälschungen zumSchaden der Sammler, bei de-nen „G“-Fünfziger von 1949 –der häufig vorkommende, billigeJahrgang – durch Vertiefen desMünzgrundes in die Jahreszahl1950 verfälscht werden. Auchsind Fälschungen vorgekommen,die aus einer Bildseite der eben-falls häufig vorkommendenNachfolgeausgabe 1950 mit derUmschrift „BundesrepublikDeutschland“ und der Wertseiteeines 49er „G“-Stückes zusam-

Der Kenner sammelt „Stempelglanz“D-Mark-Münzen als Geldanlage – Risiko oder Chance?

Eine numismatische Kostbar-keit: das 5-Mark-Stück, ge-prägt 1958 in Hamburg.

Kein falscher Fuffziger: das Karlsruher 50-Pfennig-Stück von 1950.

Wer zum Beispiel vor etwa 20Jahren das 50-Pfennig-Stück mitder ein Eichenreis pflanzendenjungen Frau1 auf der Rückseitegekauft und damals 300 Markbezahlt hat, kann sich über ei-nen Wertzuwachs von satten300 Prozent freuen, denn derHandelswert liegt heute bei et-wa 600 Euro. Doch Vorsicht:nämlich nur dann, wenn das gu-te Stück die Umschrift „Bankdeutscher Länder“, die Jahres-zahl 1950 und das Münzzeichen„G“ für Karlsruhe trägt. Und wenn

denn es gehört neben Zeit eingerüttelt Maß an Fachwissenund Marktkenntnis dazu, willman erfolgreich vorgehen. Ne-benbei bemerkt: Der wahreMünzensammler trägt eher we-niger aus Gewinnstreben seineSchätze zusammen, er sammeltaus Begeisterung für sein Hobby,zur Entspannung von der stressi-gen Alltagswelt, aus Spaß an derFreud’, und lehrreich ist dieSammelei überdies immer. Dochdas eine muss das andere janicht ausschließen.

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bare Material ist durch die Ein-führung des Euro knapper ge-worden.

Wer sich mehr für die bundes-deutschen Gedenkmünzen alsWertanlage interessiert, kanndie ab Mitte der 60er-Jahre aus-gegebenen 5- und 10-Mark-Münzen getrost außer Acht las-sen. Sie mögen zwar numisma-tisch und historisch interessantsein, ein Wertzuwachs ist aberwegen der durchweg hohen Prä-gezahlen dieser Ausgaben auchlängerfristig nicht zu erwarten.Selbst große Münzenhändlerwinken ab, wenn ihnen solcheStücke zum Ankauf angebotenwerden, und verweisen die Be-sitzer zwecks Umtausch in Euroan die nächste Filiale der Deut-schen Bundesbank.

Bei den Sondermünzen habenlediglich die ersten vier ausge-gebenen 5-DM-Prägungen Ent-wicklungspotenzial. Die Ausga-be „100 Jahre Germanisches Na-

mengesetzt sind. Diese (Ver-)Fäl-schungen sind für den Laien oftnur sehr schwer zu erkennen.

Der Kauf im seriösen Fachhan-del, der für fälschungsgefährde-te, teure Münzen meist die Ex-pertise eines vereidigten Sach-verständigen mitliefert, ist alsoin jedem Fall anzuraten. Händeweg vom vermeintlich günstigenGelegenheitskauf im Internet,auf Tauschbörsen oder gar Floh-märkten. Die Enttäuschung istvorprogrammiert!

Für Stücke aus dem soge-nannten Karlsruher Münzskan-dal werden dagegen inzwischenzum Teil höhere Preise als fürdas Original bezahlt. 1975 wur-den die beiden Direktoren sowieein Münzfacharbeiter der Präge-anstalt in der Karlsruher Stepha-niestraße verhaftet, die unbe-fugt DM- und Pfennigmünzenseltener Jahrgänge mit demMünzzeichen „G“ nachgeprägtund an Sammler verkauft hatten,unter anderem auch die genann-

te 50-Pfennig-Münze. Aufgeflo-gen waren die Betrüger seiner-zeit, als findige Sammler derFalschgeldstelle der Bundes-bank den Tipp gaben, sich Vor-der- und Rückseite der Münzeeinmal genauer anzusehen.Während die Wertseite mit demnoch vorhandenen Original-stempel hergestellt worden war,hatte man für die Bildseite einenneueren Prägestempel verwen-det, der sich vom Original in win-zigen Details unterschied.

Neben dem 50-Pfennig-Stückexistieren einige weitere selteneUmlaufmünzen aus der DM-Ära.So hat das silberne 5-Mark-Stück des Jahrgangs 1958 mitdem Hamburger Münzzeichen„J“, das seinerzeit in einer Aufla-ge von nur 60 000 Exemplarengeprägt worden war, eine ähnli-che Entwicklung hinter sich: Weres vor 20 Jahren in der Erhaltung„Vorzüglich“ für etwa 700 Markerworben hat, kann sich heuteüber einen durchschnittlichenWert von rund 600 Euro freuen.

Stücke in der Top-Erhaltung„Stempelglanz“ sind bereits der-art selten geworden, dass sie –wenn sie denn einmal am Marktangeboten werden – schon ein-mal Liebhaberpreise bis 1200Euro erreichen. Vorsicht: Dochsind auch viele gut gemachte,nicht leicht zu erkennende Fäl-schungen am Markt. Und dieKarlsruher Fälscher haben auchbeim Silberfünfer zugeschlagen:Für das von ihnen nachgeprägte5-DM-Stück 1956 „G“, das origi-när mit diesem Prägejahr garnicht ausgegeben wurde, zahlenLiebhaber heute ebenfalls meh-rere tausend Euro.

Selbst einige der ganz norma-len Umlaufmünzen, die 1948 /1949 und anfangs der 50er-Jah-re in den Verkehr gebracht wor-den waren, kosten heute bereitsein Vielfaches des aufgeprägtenNominalwertes, wenn sie sich inprägefrischer Erhaltung befin-den und, je nach Jahrgang, inrecht geringen Auflagen existie-ren. Denn das am Markt verfüg-

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In dem Quartett steckt Musik: die Gedenkmünzen „Germanisches Museum“, „Friedrich Schiller“, „Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden“ und „Joseph von Eichendorff“.

Großrarität der DM-Zeit bei Felzmann

Moderne Numismatik der Bundesrepublik Deutschland? Ein Kursmünzensatz von 1969? Was soll das? Zwar notiert ein solcher PP-Satz imJaeger-Katalog mit aktuell 90 Euro und die Auflage liegt mit 5100 Sätzen nicht eben hoch, aber so richtig faszinierend finden heute die we-nigsten Sammler diese Zeit und ihre gängigen Münzen. Nun zeigt der Blick in den bereits zitierten Jaeger-Katalog aber, dass dort drei Sternchenhinter der Auflagenhöhe zu sehen sind. In den Erläuterungen findet sich dann der Hinweis: „von 1969 F ist ein Exemplar bekannt, das miteinem 5-DM-Stück mit der Randinschrift ‚ALLE MENSCHEN WERDEN BRÜDER‘ von Nr. 408 bestückt wurde.“ Mit einem Male steigt dieserim ersten Moment normal erscheinende Kursmünzensatz zu einer numismatischen Großrarität ersten Ranges auf. Für gewöhnlich ziert diesogenannten „Silberadler“ die Randinschrift „EINIGKEIT UND RECHT UND FREIHEIT“, während die Rarität mit der Randinschrift der 5-DM-Gedenkmünze „200. Geburtstag Ludwig van Beethoven“ aufwartet. Schon bei losen Münzen kommt diese Verwechslung recht selten vor –der Jaeger nennt keine Zahlen. Im PP-Kursmünzensatz jedoch ist es ein absolutes Highlight der DM-Zeit und wird in der Felzmann-Auktionfür 8000 Euro zum Ausruf kommen. In derselben Auktion gelangt auch ein Kursmünzensatz 1967 G mit einem magnetischen 2-Pfennig-Stück zur Versteigerung – ebenfalls ein echtes Schmankerl der DM-Numismatik. Daneben offeriert Felzmann in seiner Münz-Auktion (6. und7. März) ein breites und hochwertiges Angebot von der Antike bis zur Euro-Zeit: Griechische Tetradrachmen seltenster Emissionen, Taler undTalerteilstücke auch kleinster Gebiete, die Trendgebiete Russland und China mit Raritäten. Zudem lassen das Lebenswerk des bekanntenMedailleurs Fritz Scheppat, eine riesige DDR-Ordenssammlung mit fast allen Spitzen, eine Kollektion hochwertiger Banknoten, welche über40 Jahre zusammengetragen wurde, und zahlreiche interessante Stücke in den Bereichen „Medaillen“ und „Varia“ kaum Sammlerwünscheoffen! Alles unter: www.felzmann.de

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misslos auf absolut einwand-freie Erhaltungsqualität achtenund diese durch entsprechendgeschützte Lagerung erhaltensowie das berühmte „Triple-L“berücksichtigen: lange liegenlassen. Beachten sollte manauch, dass bei einem späterenVerkauf an den Münzenhandeldie Gewinnspanne des Händlerseinkalkuliert, das heißt, vom er-warteten Erlös abgezogen wer-den muss. Bei den vorgestelltenSeltenheiten kann man von et-wa 25 Prozent des (Katalog-)Wertes ausgehen. Für ausge-wählte Stücke der ehemaligendeutschen Währung sind auf-grund der spürbaren Verknap-pung wirklich guten Materialsdurchaus weitere Wertsteigerun-gen möglich. Der unübersichtli-che Euro-Münzen-Markt ist da-gegen zum Teil spekulativ über-hitzt und wird über kurz oderlang in einigen Bereichen einePreisbereinigung erfahren. Zu-dem wird sich am Euro-Marktdie inflationäre Ausgabepolitikmit manches Mal an den Haarenherbeigezogenen Ausgabean-lässen und sonstigen unsinni-gen Spielereien wie Farbmünzenoder extrem „krummen“ Nenn-werten auswirken. Auch dürftenjetzt nicht wenige Sammler aufden Erwerb der deutschen 10-Euro-Sondermünzen in der nor-malen Prägung „Stempelglanz“verzichten, werden diese dochseit vergangenem Jahr nichtmehr in Silber, sondern ausGründen des gestiegenen Prei-ses für das Edelmetall nur nochin einer Kupfer-Nickel-Legierungausgeprägt. Vor Kurzem erst hat-te das Bundesfinanzministeriumdie Legierung von 900er Silberin 625er drastisch verschlechtertund sich damit bereits den Un-mut der Sammler zugezogen.Die Spiegelglanzausführung gibtes zwar weiter in Silber, aber zueinem unverschämt hohen Preis.

¬ Karlheinz Walz

tionalmuseum Nürnberg“ mitdem Prägejahr 1952, die Schil-ler-Gedenkmünze von 1955, dieSonderprägung zu Ehren desMarkgrafen Ludwig Wilhelm vonBaden („Türkenlouis“) ebenfallsvon 1955 und das Gedenkstückauf Joseph von Eichendorff ausdem Jahr 1957 sind die bestenStücke. Vom „GermanischenMuseum“ wurden beispielswei-se nur knapp 200 000 Stück ge-prägt2.

Wiederum gilt es, auf ein-wandfreie Erhaltung zu achten.Eine Münze, die statt des relativseltenen Erhaltungsgrades„Stempelglanz“ nur mit dem Grad„Vorzüglich“ aufwartet, rechtfer-tigt bereits einen Preisabschlag.Unterhalb der letztgenannten Er-haltung sollte man diese Stückenicht erwerben, es sei denn alspreisgünstiges Belegexemplar.Gar in der Ausführung „PoliertePlatte“ (ein spezielles Herstel-lungsverfahren, bei dem in frü-heren Zeiten sowohl die Präge-stempel als auch der Münzroh-ling poliert wurden) kosten die-se Münzen richtig Geld. Für eineinwandfrei erhaltenes, dasheißt, unberiebenes Exemplardes „Germanischen Museums“ohne jeden Makel und mit abso-lut unbeschädigter Oberflächewerden angesichts von nur 1240geprägten Exemplaren schnell5000 Euro oder mehr fällig. Die-se Münzen bleiben daher demNormalsammler in der Regel ver-schlossen. Und auch bei denSonderprägungen gilt: Vieler gutgemachter Fälschungen wegensollte man alle Super-Sonder-Topangebote auf Tauschbörsenund im Internet links liegen las-sen.

Wer Münzen aus der DM-Zeitals Wertanlage kauft, machtdann sicher nichts falsch, wenner sich an die genannten Spiel-regeln hält: Im berufenen Fach-handel oder bei bekannten Auk-tionshäusern kaufen, kompro-

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1 Der Gestalter, Richard M. Werner, hatte seinerzeit für den Entwurf seine FrauGerda Modell stehen lassen. Die Darstellung symbolisiert die Hoffnung undden Neuanfang nach Krieg und Zerstörung, wurde seinerzeit aber oft als Ta-bakpflanzerin interpretiert.

2 Der ernsthafte Sammler wie auch der Geldanleger wird um die Beschäfti-gung mit der Materie nicht herumkommen. Hierzu sei ihm die „Bibel“ desSammlers deutscher Münzen wärmstens empfohlen: Der Katalog von KurtJäger (†) „Die deutschen Münzen seit 1871“, bearbeitet von Helmut Kahnt,Gietl-Verlag, Regenstauf.

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Als ich vor einigen Jahrenmich intensiver mit dem Sam-meln von Münzen beschäftigte,waren es vor allem die Umlauf-münzen, die mich interessierten.Unter der Masse von Münzenfiel mir eine niederländischeGuldenmünze in die Hände, dieauf der Vorderseite mit einemfarbigen Slogan beklebt war.

Ich versuchte vergeblich, die-sen Aufkleber von der Münze zuentfernen, – man sieht die Spu-ren davon noch gut – denn ichhielt dies für eine illegale Aktiondes Tierschutzvereins von Hol-land zur Rettung von Tieren. DerSlogan lautet nämlich: „VLEEShey moet MINDER het kan BE-TER“. Auf Deutsch lautet die Auf-forderung: „Esst weniger Fleisch– es ist besser so“.

Ein Jahr später fiel mein Blickbeim Besuch eines Trödelmarktsauf eine Silbermedaille mit den

Farben der deutschen Flagge inden Grenzen der Bundesrepu-blik Deutschland. Da konntemein Sammlerherz nicht wider-stehen, war ich doch noch be-rauscht vom schwarz-rot-golde-nen Fahnenmeer während derFußball-WM 2006 bei uns inDeutschland.

Auf der Rückseite sind in Sei-tenansicht der damals letzte underste Bundeskanzler der Repu-blik, Konrad Adenauer und Hel-mut Kohl, zu sehen, umgebenvon den Wappen der Bundeslän-der.

Dennoch blieb ich bei meineralten Einschätzung, die ich mitallen ernsthaften Numismati-kern teilte, dass FarbmünzenKinderkram sind und nur dafürhergestellt werden, um unbe-darften Sammlern das Geld ausder Tasche zu ziehen. Wie auchbei den Briefmarken gibt es

Hauptsache schön bunt!?Farbmünzen und -medaillen und ihre Herstellung

Erste Farbmünze der Welt?

40 Jahre BundesrepublikDeutschland.

Afghanische Fußballnational-mannschaft?

weltweit operierende Agenturen,die auf die Herstellung von Sam-melobjekten spezialisiert sind.Ihnen gelingt es immer wieder,kleine Staaten dieser Welt, diegeringe Steuereinnahmen ha-ben und deshalb auf jede zu-sätzliche Einnahme erpicht sind,zu überreden. Dann erscheinenneue offizielle Ausgaben vonMünzen oder Briefmarken im ge-wünschten Aussehen, die fürden Alltag des Landes keine Be-deutung haben.

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Der winzige pazifische Insel-staat Palau war 1992 der ersteHerausgeber einer Farbmünze.Es folgten nun bald viele Länderwie Vanuatu, Liberia, Kongo, La-os, Korea, Afghanistan und soweiter. Tiere als Blickfang sindnatürlich sehr beliebt. Ihnen fol-gen berühmte Persönlichkeitenund große Sportereignisse.

Beim Studium von Fachlitera-tur fiel mir im Laufe der Jahre na-türlich immer wieder, auch zu-nehmend bei sogenannten se-riösen Ländern, die Ankündi-gung von Farbmünzen auf.Frankreich mit seiner ausufern-den Münzproduktion ist da anerster Stelle zu nennen. Öster-reich ist im Briefmarken- undMünzensektor auch sehr experi-mentierfreudig. Außer Briefmar-

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ken mit Kristallen und Samen-körnern erschienen auch soge-nannte Niobmünzen.

Spätestens jetzt ist es an derZeit, die Herstellungstechnikender Farbmünzen einmal vorzu-stellen. Die klassische Art, Me-tallrohlinge dauerhaft einzufär-ben, ist das Emaillieren. Anfangder 60er-Jahre fand man fast injeder Familie ein kleines Brenn -öfchen, um mit Kupferrohlingenund Emaillepulver bunte Bro-schen, Ringe und Manschetten-knöpfe herzustellen. Diese Tech-nik wurde auch bei der Medaillezum vierzigjährigen Bestehender Bundesrepublik Deutsch-land angewendet. Allerdingswurde dafür Kalt-Emaille ver-wendet, um die Münze nichtdurch das Erhitzen zu verderben.Die Farbe wurde wie bei den

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50 Jahre Fernsehen in Österreich.

Märchen aus Frankreich.

Ein in den letzten Jahrzehntenneu entwickeltes und verfeiner-tes Druckverfahren, der Tampon-druck, hat das Erscheinungsbildder Farbmünzen revolutioniert.Es handelt sich dabei um einTiefdruckverfahren, welchessehr den Ätzradierungen ähnelt.Aber der Druckstock wird nichtmehr aus Metall, sondern auseinem leicht elastischen Kunst-stoff hergestellt. Das hat natür-lich bei einem unebenen Druck-objekt wie Münzen viele Vorteile.

Man entdeckt nun in dem in-zwischen riesigen Angebot anFarbmünzen vermehrt auch sehrdezent kolorierte Objekte. Natür-lich gibt es für Liebhaber immernoch die quietschbunten Mün-

meisten Farbmünzen der erstenJahre im Siebdruckverfahren auf-getragen. Bei der Seriegrafie,wie der Siebdruck auch heißt,wird jede Farbe einzeln gedruckt,in dem die Farbe von einem Ra-kel durch die offenen Stellen ei-nes engmaschiges Siebs ge-drückt wird.

Die zweite und in meinen Au-gen unschöne Art, Farbmünzenherzustellen, ist auch die ein-fachste. Die Rückseite der Mün-ze wird mit einem farbigen Pa-pier beklebt, das ganz normal imOffsetdruckverfahren hergestelltwurde. Sicherlich ist das Papiersehr fest und der Kleber sehrhaltbar, aber ich glaube nicht,dass diese Münzen gegenFeuchtigkeit immun sind.

Und nun zu den Niob-Münzen,wie sie die Österreichische Mün-ze anbietet. Niob ist ein chemi-sches Element mit dem SymbolNb und der Ordnungszahl 41.Seine Namensgebung ist äu-ßerst interessant. Da Niob im-mer zusammen mit Tantal auf-tritt, wurde dieses Schwermetallnach der Tochter des Tantalus,Niobe, benannt. Chemikerscheinen eine Schwäche für diegriechische Mythologie zu ha-ben…

Niobmünzen sind wegen desHerstellungsverfahrens immerBimetallmünzen. Der Niobkernder Münze entsteht durch Ano-disierung. In einer Nioblaugewird durch einen elektrischenStrom ein Eisenkern mit einerdünnen Niobschicht ummantelt.Je nach Dicke der Schicht nimmtdas Niob eine unterschiedlicheFärbung an.

zen und Medaillen. Aber die un-terschiedlichen Anbieter habenherausgefunden, dass auch miteiner verfeinerten ÄsthetikSammler zu erreichen sind.

So werden inzwischen auchmanche Zwei-Euro-Sondermün-zen in einer Farbversion angebo-ten. Da ich selbst vor einigenJahren die Mezquita von Córdo-ba besucht habe, kann ich nursagen, dass die leichte Einfär-bung dieser spanischen Münzeden tiefen Eindruck vor Ort wi-derspiegelt. Ebenso finde ichdie Farben des estnischen Zwei-Euro-Stücks sehr gelungen.Nicht nur, dass hier die Natio-nalfarben Verwendung finden,sondern man kann jetzt dieGrenzen des Landes viel bessererkennen als auf dem ungefärb-ten Original.

Auch die beiden Zwei-Euro-Sondermünzen aus Portugal undder Slowakei sind in ihrer Ästhe-tik nicht zu beanstanden, greifensie doch die Landesfarben aufund unterstützen den grafischenAusdruck der normalen Prägung.

Mit Fug und Recht kann mansagen, dass die Farbmünze voneinem belächelten Außenseiterinzwischen zu einem bemer-kenswerten Mitkonkurrenten imMünzhandel geworden ist. Mansoll ja seine Vorurteile pflegen,aber wenn es an der Zeit ist,auch revidieren. Das macht dasLeben leichter – und bunter. Na-türlich bleibt die „Marine-LifeProtection“-Münze von 1992aus Palau der Senior, wenn auchauf dem niederländischen Gul-den 1968 steht, oder?

¬ Walter Maus

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Motiven, Nominalen und Legie-rungen. Zu den Ländern, die tra-ditionell frühzeitig ihre Emissi-onspläne bekanntgeben, gehö-ren Deutschland und Österreich.Damit soll auch der Ausblick be-ginnen.

Zum Eröffnungstag der WorldMoney Fair in Berlin am 3. Febru-ar erscheint die zweite deutscheGedenkmünze dieses Jahres.Das Bimetall-Stück zu 2 Eurosetzt die Bundesländer-Seriefort, ist diesmal Bayern vorbe-halten und bildet das SchlossNeuschwanstein ab. Eine knap-pe Woche später erscheint dieerste 10-Euro-Gedenkmünze2012 zum 300. Geburtstag vonFriedrich II., der nicht nur Preu-ßen zu einem großen europäi-schen Staat machte, sondernauch wichtige Reformen durch-führte. An dieser Stelle sei er-wähnt, dass alle fünf geplanten10-Euro-Münzen in zwei Varian-ten erscheinen: Erstens in 625-er Silber und Spiegelglanz beieinem Gewicht von 16 Gramm.Zweitens in Kupfer-Nickel undStempelglanz mit einem Ge-wicht von 14 Gramm. Weitere10-Euro-Motive sind „50 JahreWelthungerhilfe“ (12. April),„200 Jahre Kinder- und Hausmär-chen der Brüder Grimm“ (14. Ju-ni), „100 Jahre Deutsche Natio-nalbibliothek“ (13. September)und „150. Geburtstag desSchriftstellers und DramatikersGerhart Hauptmann“ (8. Novem-

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Kupfer bei einer Auflage von je100 000 und zweitens in Silbermit der gleichen Auflage, jedochin zwei unterschiedlichen Präge-qualitäten. Zur Ski-WM 2013gibt es am 24. Oktober eineMünze zu 5 Euro in Kupfer undSilber. Nicht fehlen darf bei derMünze Österreich die obligatori-sche Niob-Prägung, diesmal derBionik gewidmet. Das Nominalzu 25 Euro erscheint am 22. Feb-ruar. Das Jahresprogramm findetseinen Abschluss am 14. No-vember mit einem weiteren 100Euro-Motiv aus der Serie „Kro-nen der Habsburger“. Die be-liebten Anlagemünzen „WienerPhilharmoniker“ erscheinen mitder Jahreszahl „2012“ in denüblichen Gewichtsstufen.

Frankreich bietet wieder dasumfangreichste Programm allerEuro-Länder. Folgende Themenund Motive wurden bisher be-kannt: Chinesisches Jahr desDrachen (drei Sondermünzen),Säerin 2012 (vier), Legendärefranzösische Schiffe (sechs), Zü-ge und Bahnhöfe (fünf), Franzö-sische Regionen (27 zu 10 Euro,eine zu 200 Euro), Herkules(drei), Gründung des Eurokorps1992 (?), Bildhauer / Daniel Bu-ren (fünf), Fortsetzungen der Se-rie Könige, Kaiser und Präsiden-ten (sechs), 100. Geburtstag Ab-bé Pierre (2-Euro-Gedenkmünze),Weltkulturerbe Ägypten (fünf),Romanfiguren und Comicstrip-Helden (neun), Sportvereine(drei), Olympische Sommerspie-le (?). Da ist, wie immer, man-ches Überflüssige dabei. Ausden Benelux-Ländern liegen bis-her folgende Themen vor: Brüs-sel widmet 10 Euro dem Künst-ler Paul Delvaux und den Olym-pischen Spielen in London, legtein weiteres 12,5 Euro-Gold-stück aus der Serie „Könige /Königinnen“ auf und erinnertmit 100 Euro Gold an den 500.Geburtstag von Gerhard Merca-

Wenn im Januar und Februardie ersten großen Numismatik-Messen dieses Jahres stattfin-den, dann liegt sie schon vor:Die gemeinsame Ausgabe allerLänder der Euro-Zone zum zehn-jährigen Jubiläum des neuenBargeldes. Als Ausgabetag fürdie 2-Euro-Sondermünze in den17 Staaten war der 2. Januar ge-nannt worden. Die Gesamtaufla-ge für das gemeinsame Motivsoll sich um die 90 MillionenStück bewegen. Der österrei-chische Gestalter Helmut Andex-linger wollte mit seinem preisge-krönten Entwurf die weltum-spannende Bedeutung dieserneuen Währung im Alltag derMenschen, in Industrie und Han-del trotz aktueller Turbulenzensymbolisieren. Nicht an der Ge-meinschaftsausgabe beteiligtsind die drei assoziierten Klein-staaten Monaco, San Marinound Vatikan. Sie gehen andereWege. So verausgabte San Mari-no schon vor dem Jahreswechseleine 10-Euro-Silbermünze zumJubiläum des Bargeldes. Für denApril ist noch eine 2-Euro-Son-dermünze vorgesehen. Der Vati-kan hat eine Gold- und eine Sil-bermünze als „Beigabe“ zu denbeliebten Kursmünzen-Sätzenangekündigt.

Ansonsten bieten die geplan-ten Sonder- und Gedenkmünzenaus den insgesamt 20 Ausgabe-gebieten auch in diesem Jahr ei-ne große Vielfalt an Themen,

ber). In Gold sind zwei Emissio-nen vorgesehen: Am 25. Juni er-scheint aus der Serie „DeutscherWald“ das Fichten-Motiv. Wiedie beiden Vorgänger hat dieMünze ein Gewicht von 3,89Gramm. Aus der Serie „Welterbeder UNESCO“ gibt es voraus-sichtlich am 1. Oktober mit dem„Aachener Dom“ eine weiterePrägung zu 100 Euro, die 15,5Gramm wiegt. Die Ausgabeprei-se sind wie gewohnt von derEntwicklung des Goldpreises ab-hängig. Zu den genannten Ein-zelmünzen sind die üblichenKursmünzensätze und Sets vonSondermünzen geplant.

Unser südlicher NachbarÖsterreich eröffnete sein Pro-gramm 2012 schon am 14. De-zember mit der „Neujahrsmün-ze“, die diesmal dem 200-jähri-gen Bestehen der Gesellschaftder Musikfreunde Wien gewid-met ist. Die neuneckige Prägungim Nominal von 5 Euro gibt es inzwei Varianten: als Kupfermünzemit einer Auflage von 300000und als Silbermünze mit 50 000Stück. Ab 25. Januar verkauftWien die erste Goldmünze desJahres zum Thema „Klimt undseine Frauen“. Das Nominal von50 Euro mit einem Feingewichtvon 10 Gramm soll 30 000malunter die Sammler gebracht wer-den. Auch die Silbermünze zu20 Euro vom 14. März zum The-ma „Europäische Künstler –Egon Schiele“ geht in diese Rich-tung. Mit zwei Silberprägungenzu 20 Euro findet die Serie „Roman der Donau“ ihre Fortsetzung.Am 11. April erscheint „Lauria-cum“, am 13. Juni „Brigantium“.Die Bundesländer der Alpenre-publik sind der Stoff für eineweitere Serie. Die Münzen wür-digen die Steiermark am 25.April und Kärnten am 26. Sep-tember einheitlich zu 10 Euro,aber jeweils in zwei unterschied-lichen Legierungen: erstens in

Vielfalt an MotivenAus den Emissionsplänen der Euro-Länder für 2012

Variable Bildseiten weist die 2-Euro-Jubiläumsmünze aus Luxemburgauf. Da gesetzlich jedes ausgegebene Geldstück ein Bild des Groß -herzogs zeigen muss, wurde eine technische Lösung gefunden, die jenach Betrachtungswinkel entweder Henri oder das Euro-Zeichen

über dem Erdball wiedergibt.

Zwei berühmte Bauwerke bringt Deutschland 2012 aufs Münzbild:Schloss Neuschwanstein und den Aachener Dom.

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Frankreichs Chinesenjahr-Ausgaben präsentieren auf der Wertseite den Fabeldichter

La Fontaine.

gungen für das Euro-Jubiläumgibt es 2 Euro Bimetall „VII. Fa-milientreffen“, 5 Euro Silber zum100. Geburtsjahr von Papst Jo-hannes Paul I., 10 Euro Silber„XX. Weltkrankentag“, 20 und 50Euro Gold „Bekehrung des Pau-lus“, 100 Euro Gold „Madonnadi Foligno“ und zum Abschlussdes Jahres 200 Euro Gold „Dietheologischen Tugenden: derGlaube“. Malta setzt die Serie„Meilensteine in der Verfassungs-geschichte“ mit dem 2-Euro-Mo-tiv „Mehrheitswahlrecht von1887“ fort. Zypern hat bisher ein5-Euro-Nominal zur EU-Ratsprä-sidentschaft angekündigt.

Kommen wir zu Nord- und Ost-europa: Finnland setzt die Serie„Historische Provinzen“ mit 5-Euro-Silberstücken fort, 2012sind Lappland und Åland dran.Angekündigt ist weiter ein 50-Euro-Nominal „Helsinki – Welt-hauptstadt des Designs“. KeineMeldung aus Estland, dafür leg-te die Slowakei ein komplettesJahresprogramm vor: Im Märzgibt es 20 Euro Silber „Denkmal-geschützte Stadt Trencin“, imMai 10 Euro Silber „Meister Pa-vol von Levoca“, im Juni „250.Geburtstag Chatam Sofer“ undim September „250. GeburtstagAnton Bernolak“ mit gleichenNominalen und Metallen. Im De-zember schließlich ein 100-Euro-Goldstück zum 300. Jahres-tag der Krönung von Karl III. inBratislava (Pressburg). Auch Slo-wenien legte seine Pläne dar:außer der obligatorischen 2-Euro-Ausgabe zum Bargeld-Jubi-läum im Januar 100 Euro Goldund 30 Euro Silber „Maribor –europäische Kulturhauptstadt“,im Juni zwei Sondermünzen inden gleichen Legierungen zumJahrestag der ersten sloweni-schen Olympiamedaille, dazumit der hohen Auflage von300 000 Stück eine Bimetall-Sonderprägung zu 3 Euro zumgleichen Thema.

Diese zu Jahresbeginn erstell-te Übersicht kann natürlich nichtkomplett sein. Änderungen undErgänzungen sind vorprogram-miert. Dennoch geben die An-kündigungen aus den National-banken und Prägestätten insbe-sondere Motivsammlern undThematikern eine erste wertvolleOrientierung.

¬ Walter Köcher

tor. Eine 2-Euro-Münze ist dem75. Elisabeth-Musikwettbewerbzugedacht. Luxemburg bringt imFebruar eine 2-Euro-Gedenk-münze zum 100. Todestag vonGroßherzog Wilhelm IV. undsetzt mit 5-Euro-Nominalen dieSerien „Burgen“ (diesmal Bour-scheid) sowie „Flora und Fauna“(diesmal Hummel-Ragwurz) fort.Die Niederlande informieren wiein den Vorjahren wohl erst aufden Münzenmessen im Januar /Februar über ihre Ausgabepläne.Irland kündigte mit einem Hun-demotiv die Fortsetzung der Se-rie „Tiere auf Münzen“ sowie ei-ne Goldmünze aus dem Bereich„Kulturerbe“ an.

Zu den Südländern: Spanienemittiert wieder 2 Euro in der Se-rie UNESCO-Welterbe, diesmaldie Kathedrale von Burgos. Wei-tere angekündigte Themen sind300 Jahre Nationalbibliothek,200 Jahre Verfassung, Spitzen-exponate aus Museen und Fuß-ball-WM 2014. Die Serie „Haupt-städte der Provinzen und auto-nome Städte“ wird mit 20 Prä-gungen zu 5 Euro fortgesetzt.Portugal bringt im Juni eine 2-Euro-Sondermünze für die Kul-turhauptstadt Europas Guiama-raes und ehrt mit 2,5 Euro JoséAntonio Carlos de Seixas sowiemit 5 Euro Johann V. Da kommtsicher noch einiges dazu. Italienhielt sich bisher bedeckt, dafürliegen die Pläne des Vatikan vor.Außer den schon genannten Prä-

10 Jahre Euro-Bargeld Gemeinschaftsausgabe 2012 / 17 x 2 Euro 69,00

Australien 1/2 Dollar Koala 2012 1/2 Unze Silber 17,90Australien 1 Dollar Koala 2012 1 Unze Silber T.P 32,50Deutschland 5 x 2 Euro 2012Schloß Neuschwanstein A-J prfr 14,50

Deutschland 2 Euro 2012 Schloß Neuschwanstein A-J PP / Blister 35,00

Deutschland 20 Euro 2012 Fichte Gold stgl / Vorbestellung / T.P

Frankreich KMS 2012 stgl im Blister 28,50Frankreich 10 Euro 2012 Jahr des Drachen Silber PP 49,00

Irland KMS 2012 stgl im Blister 26,00Monaco KMS 2011 stgl im Blister mit 2 Euro Hochzeit / 5,88/ T.P 475,00

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Man sieht es den Gedenkmünzen der DDR nicht an, unter welch schwierigen Umständen sie hergestellt

wurden. Nach 1990 wurde bekannt, dass die offiziellen Auflagezahlen nicht immer stimmen.

Umrissen bekannt. Denn alles,was mit diesem Thema zu tunhatte, unterlag strenger Geheim-haltung. Peter Leisering hat dieDokumente gelesen und schau-te hinter die Kulissen, er lässtAkteure zu Wort kommen undschildert die bürokratischenHemmnisse, die bei den Emis-sionen zu überwinden waren.

Für die Einführung neuer Mün-zen gab es handfeste Forderun-gen aus der Bevölkerung undder Wirtschaft. Verlangt wur-de unter anderem automa-tentaugliches Geld, dochdie Produktion war mit vie-len bürokratischen und

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Zehn Jahre hat der BerlinerWirtschaftshistoriker Peter Lei-sering über die Münz- und Geld-geschichte der DDR geforschtund darüber in Zeitschriften pu-bliziert. Jetzt liegen seine Er-kenntnisse in dem Buch „Geld-geschichten aus der DDR“ vor.Erschienen ist der für historischinteressierte Leser sowie Samm-ler bestimmte Band im Gietl Ver-lag, Regenstauf (211 Seiten,zahlreiche Abbildungen, 20 Euro,ISBN 978-3-86646-836-8).

Was im VEB Münze der DDRam Berliner Molkenmarkt zwi-schen der Währungsreform von1948 und der Wiedervereini-gung von 1990 vor sich ging, un-ter welchen oft schwierigen Be-dingungen das Hartgeld und dieBanknoten des Arbeiter-und-Bauern-Staats entstandensind und wer welche Bilderund Texte für sie ausge-wählt hat, war bisher nur in

Pfennig-Stücken und1969 von Fünf-Mark-Münzen anlässlichdes 20. Jahrestagesder DDR.

Überdies schildert dasBuch die Mühen von Partei-

und Staatsfunktionären, ge-genüber dem „Klassenfeind“ imWesten durch neue, besser ge-staltete Münzen und Geldschei-ne aufzutrumpfen, und es wür-digt die Künstler, die zum Teilansprechende Entwürfe schufen.Erst nach dem Untergang derDDR wurden Einzelheiten überdie schwierige Geburt solcherPrägungen bekannt, und es wur-de auch deutlich, dass die offi-ziellen Auflagezahlen nichtstimmten und viele Silberstückezum Zweck der Materialbeschaf-fung für weitere Münzen wiedereingeschmolzen wurden.

Wenn neue Kurs- und – ab1966 – auch Gedenkmünzen so-wie Geldscheine erschienen wa-

an die Verwendungvon Kunststoff ge-dacht wurde. Statt sei-ner bediente man sichbei Krieger-, Herrscher-und Generalsdenkmä-

lern, die nach dem ZweitenWeltkrieg abgebaut wurden.

Deren Bronze diente 1949/50der Herstellung von Fünfzig-

materialtechnischen Hürden ver-bunden. Der Verfasser geht derFrage nach, wie man in den frü-hen DDR-Jahren den großenBedarf an Hartgeld ange-sichts mangelnder Metallezu befriedigen versuchte,und berichtet, dass sogar

Bronzedenkmäler zu MünzenAufschlussreiche Einsichten in Geldgeschichte der DDR

gen sogar oftmals leer aus. ImIntershop hingegen war es leicht,die Neuheiten zu bekommen, al-lerdings gegen „Westmark“, wiesich viele Leser noch schmerz-voll erinnern werden.

Die Durchsicht der Staats-bank-Akten und anderer Unterla-gen zeigt, dass weitaus mehrKurs- und Gedenkmünzen ge-plant waren, als tatsächlich aus-gegeben wurden. Im Archiv derKreditanstalt für Wiederaufbauunweit des Gendarmenmarkts inBerlin werden zahlreiche Ent-würfe, Modelle und Probeab-schläge aufbewahrt, und Leise-ring stellt eine Auswahl in sei-nem Buch vor. Dass man mitSondermünzen westliche Devi-sen erwirtschaften und damitdie Partei- und Staatsführungbeeindrucken konnte, wirdebenso geschildert wie Zitterpar-tien im Zusammenhang mit derAusgabe neuer Geldstücke. Sowar die Herstellung einer Zehn-Mark-Münze anlässlich desWeltraumflugs von Waleri By-

ren, ergoss sich nicht seltenHohn und Spott über sie. DerAutor schildert die Gründe fürsolche Kritik vor allem in Samm-lerkreisen, denn seit den 60er-Jahren entstand unter dem Dachdes Kulturbundes der DDR eineselbstbewusste Numismatiker-gemeinde. Viele Fachgruppen-mitglieder hatten Mühe, dieSondermünzen des eigenenLandes zu ergattern, oder gin-

kowski und SigmundJähn am 26. August1978 mit einigen Risi-ken verbunden. Da derFlug erfolgreich verlief,konnten die bereits aufVorrat geprägten Son-dermünzen sofortausgegeben werden.Im anderen Fall hätteman die ganze Aufla-ge vernichten müs-sen.

Für Sammler,Bankenmitarbeiterund andere Inte-ressenten hältdas Buch manchUnbekanntes be-reit. Es zeigt,dass und wie dendamaligen Partei- und Staats-führern mit kleinen Tricks neue,bessere Geldzeichen abgerun-gen wurden. So gelang es 1969,Walter Ulbricht, den damalsmächtigsten Mann im Lande,durch Schenkung einer Karl-Marx-Münze aus Gold und ande-

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¬ Helmut Caspar

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Athener Tetradrach-mon, um 455. Athenawendet den Kopf nachrechts, ihr Helm ist be-

kränzt. Die Rückseite mitder Inschrift ΑΘΕ zeigt eine Eu-le nach rechts stehend, dem Be-trachter den Kopf zugewandt,über ihr ein Olivenzweig und dieMondsichel (17,19 g. Svoronos Tf.10, 9. Aus Auktion Leu Numisma-tik AG, Zürich 83 [2002], 234).

Tributen derer, die wir mittler-weile ruhig als Unterworfene be-zeichnen können. Jeder Richtererhielt seit 450 v. Chr. am Tag 2Obole. Athen verschwendete mitvollen Händen zum eigenenWohl das Geld, das die einstigenBündnispartner zahlten.Während die athenische

Münzprägung mehr und mehrzunahm, hörten immer mehrMitglieder des Seebundes auf,eigene Münzen herauszugeben.Vielleicht war dies ein Resultateines selbstherrlichen Dekretsvon Athen, das es den Mitglie-dern des Seebundes ganz undgar verbot, Münzen zu prägen.Allerdings ist es höchst umstrit-ten, wann dieses Dekret erlas-sen wurde, und welche Dingedarin genau verboten waren. Jedenfalls ließen sich die Bun-

desgenossen die immer rück-sichtslosere Herrschaft der Athe-ner nicht ewig gefallen. Schließ-lich gab es da die AlternativeSparta, dessen MilitärmachtAthen zumindest auf dem Landegewachsen schien. Ihr schlos-sen sich die Unzufriedenen an,und damit waren die Weichenfür den Peloponnesischen Kriegund den Niedergang Athens ge-stellt. Aber das ist schon eineandere Geschichte. Überlebt hat seit der Antike

der Begriff „Eulen nach Athentragen“. Einer Stadt, die so reichwar wie Athen, der musste mannicht auch noch Geld bringen –es floss von selbst in sie hinein.

¬ Ursula Kampmann

sind, be-ginnt dieMassenemissionvon athenischen Tetradrachmenin der Zeit nach den Perserkrie-gen. Zu diesem Zeitpunkt, wohlum 475, wurden die letzten iko-nographischen Änderungen amMünzbild angebracht. Athena er-hielt ihren Kranz, dargestelltdurch drei Olivenblätter, und dieMondsichel wurde auf der Rück-seite als Beizeichen angebracht.Die Zunahme an Münzen nach

dem Sieg bei Salamis lässt sichdamit erklären, dass Athen eineFührerrolle im Kampf gegen Per-sien übernahm. Nach dem Siegbei Plataiai glaubten die Grie-chen nämlich nicht, dass derEndsieg über den Großkönig er-fochten war. Man gründete einAbwehrbündnis, und Athen or-ganisierte den Bau einer ge-meinsamen Flotte. In die Ge-schichte eingegangen ist dieseVerbindung als der Delisch-Atti-sche Seebund.Doch nur wenige Jahrzehnte

funktionierte er als Einigung un-ter Gleichberechtigten. Baldzwang Athen seine Bündnispart-ner auch militärisch, auf Linie zubleiben. Und 454 überführtendie Athener die gemeinsameKasse in die eigene Stadt. Nunkonnten sie unzählige Tetra -drachmen prägen, um Athenauszubauen. 1000 Talente, alsosechs Millionen Drachmen, sol-len allein der Parthenon und diePropyläen gekostet haben. Fürdie Statue des Phidias sollenzwischen 600 und 1000 Talenteausgegeben worden sein. Unddies waren nur einige der bauli-chen Denkmäler, die Athen sichda mit fremdem Geld setzte.Auch der heute als Theseion be-zeichnete Tempel auf der Agorawurde errichtet, der Poseidon-tempel auf Kap Sunion und diegroße Kulthalle des Telesterionsin Eleusis. Dazu finanzierteAthen seine Demokratie aus den

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Sie gehört zu den beliebtes-ten Münzen Europas, die 1-Euro-Münze von Griechenland.Schließlich ist das Münzmotivwunderschön: Eine antike Tet-radrachme mit der Eule, der un-runde Schrötling fein eingepasstin das Münzrund mit den zwölfSternen. Perfekt erinnert dasBild an die große Zeit Athens.Dass damit eine Epoche der bru-talen Unterdrückung verbundenwar, daran werden wohl die we-nigsten denken, die sich vondiesem Münzbild bezaubern las-sen.Athen gehörte zu den ersten

Städten außerhalb Kleinasiens,die Münzen prägten. Etwa um525 dürfte Athen die erste eige-ne Währung besessen haben.Damals zeigten die Münzennoch keine „Eulen“. Die Stückezierten Motive, die Numismati-ker im 19. Jahrhundert als Wap-pen der verschiedenen Adelsge-schlechter von Athen deutenwollten. Heute geht man eherdavon aus, dass sich die Dar-stellungen auf die Panathenäen,das große Fest zu Ehren Athenasbezogen, sodass der themati-sche Übergang zwischen „Wap-penmünzen“ und „Eulen“ nichtganz so hart gewesen sein kann:Die Stadtgottheit Athena standvon jeher im Mittelpunkt.Ihr war bereits Ende des sie-

benten Jahrhunderts auf demhöchsten Punkt der Akropolisein Tempel errichtet worden.Dort wurde das Xoanon, das ge-heiligte, hölzerne Kultbild derAthena aufbewahrt, das denMittelpunkt des Gottesdienstesbildete – nicht wie häufig ange-nommen das von Phidias herge-stellte Standbild. Gezeigt wur-den dort auch der erste Oliven-baum, den Athena einst wach-sen ließ, und die Spur, die Po-seidons Dreizack in die Erde ge-schlagen hatte, als sich die bei-den Götter in einem kosmischenKampf um die Herrschaft überAthen stritten.Sieger wurde, wer der Stadt

das nützlichere Geschenk ma-chen konnte. Und Athena ge-wann mit dem Olivenbaum. Sein

Öl diente als Nahrung, als Licht-quelle und als Pflegemittel. Sowundert es nicht, dass wir aufder Rückseite der „Eulen“ denkleinen Zweig mit Olivenblätternund der Frucht finden. Er wurdezum Zeichen des Bündnisses,das die Göttin mit den Athenerngeschlossen hatte. Athenaschenkte Athen Schutz undWohlstand, solange die Bürgerihr im Opfer huldigten.Und damit sind wir schon bei

den „Eulen“. Die ersten Tetra -drachmen dieses Typs wurdenzwischen 510 und 500 einge-führt. Natürlich ist es verführe-risch, den Wechsel im Motiv mitder Begründung der atheni-schen Demokratie in Verbindungzu bringen. Mit letzter Sicherheitkönnen wir das allerdings nichtbeweisen. Außerdem ist es eineveraltete Methode, eine Verän-derung im Münzbild mit einemhistorischen Ereignis zu ver-knüpfen. Aber es wäre dochschön, sich vorzustellen, dasseiner der Punkte auf der Tages-ordnung, die man während derReformen des Kleisthenes ab-hakte, die Diskussion über einneues Münzbild war.Wie auch immer, Ende des

sechsten Jahrhunderts erschiendie Göttin Athena als wohl ge-rüstete, junge Frau im Münzbild.Sie trägt einen Helm, dessenForm bei uns heute die attischeheißt. Auf der Rückseite derMünze finden wir die Eule, oderbesser den Steinkauz, wenn wirzoologisch korrekt sein wollen.Die Eule war das geheiligte Tierder Athena, deren einer Kultna-me die „Eulenäugige“ war. Um510 v. Chr. hatte sich die Schriftso durchgesetzt, dass sie dasathenische Münzbild ergänzte.So finden wir auf den Münzrück-seiten die Aufschrift ΑΘΕ, ent-weder für ΑΘΕΝΑΙΟΙ (= die Be-wohner Athens) oder – wenn wirvon Analogieschlüssen aus spä-terer Zeit ausgehen – ΑΘΕΝΑΙ-

ΩΝ (= [Münze der] Bewohnervon Athen).Während sowohl die archai-

schen, als auch die frühen klas-sischen Eulen äußerst selten

Eulen nach Athen tragenDie Tetradrachmen von Athen

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