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Museumspädagogisches Zentrum Tätigkeitsbericht 2016

Museumspädagogisches Zentrum Tätigkeitsbericht · Museumsakademie 2016 Museum = Demokratiebewusstsein Kooperation zur Aus-, Fort- und Weiterbildung im ... Bereichen wie Seh- oder

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Museumspädagogisches Zentrum

Tätigkeitsbericht 2016

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Inhalt

Ein neuer Auftritt 3Neues Buchungssystem und neue Website für das MPZ

KunstWerkRaum 4Ein interkulturelles Projekt in der Pinakothek der Moderne

KulturWerkRaum 5Das bayernweite Projekt des MPZ im Wertebündnis Bayern

Erfahrungsaustausch zu 6museumspädagogischen Angeboten für GeflüchteteDer Landesverband für Museumspädagogik Ostdeutschland e.V. zu Besuch beim MPZ

Gemeinsam ins Museum 7MPZ-Programme für sonderpädagogische Förder- und Inklusionsgruppen

MuseobilBOX - 8Museum zum Selbermachen Das MPZ im Förderprogramm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Ferne Welten - Nahe Welten: 9Kultur ohne GrenzenundDeutschlernen im Museum: Spracherwerb und IntegrationMPZ-Programme für Menschen mit Fluchterfahrung

Willkommen in Temporär 1 und 2! 10Die Pinakothek der Moderne richtet Atelierräume für Museumspädagogik und Kunstvermittlung ein

Bilder drehen, Bilder verstehen 11Weiterentwicklung eines Medienkompetenz-programms in der Pinakothek der Moderne

Fortbildungen in Kunstmuseen 12in München und BayernEin breites Angebot für die unterschiedlichen Zielgruppen

MPZ-Angebote für Kinder und 13Familien im Münchner StadtmuseumProgramme für Dauer- und Sonderausstellung

Neue Formate im 14Münchner Stadtmuseum MPZ-Angebote zu zwei Sonderausstellungen und zu „Typisch München!“

Welche Krippe ist die schönste? 15Das MPZ-Angebot für die Krippensammlung im Bayerischen Nationalmuseum

„Spannung mit Strom“ und 16„Wie viel Uhr ist es?“Zwei Ü-Klassen-Projekte im Deutschen Museum

Tapetenwechsel! 17Neue Programme in der Residenz

„Painting 2.0 - Malerei im 18Informationszeitalter“MPZ-Angebot zur Ausstellung über zeitgenössische Malerei im Museum Brandhorst

So wollen wir wohnen! 19So wollen wir shoppenMPZ-Angebote zur Architektur

Die Geheimnisse der Etrusker 20MPZ-Angebote in der Sonderausstellungder Staatlichen Antikensammlungen

Die Rückkehr der „Grünen Schule“ 21MPZ-Angebote im Botanischen Garten München-Nymphenburg

„Wikinger!“ 22MPZ-Fortbildungen zur Sonderausstellung im Lokschuppen Rosenheim

Von Bier und Stadtbächen 23Stadtrundgänge des MPZ

Ausstellung „Ankommen“ des 24P-Seminars „Perspektiven gemeinsam entwickeln“ Kooperation des Ludwigsgymnasiums mit dem MPZ und dem Museum Fünf Kontinente

Neuerscheinung: 25Mein Leben in Bayern Materialordner in Zusammenarbeit mitder Bayerischen Landeszentrale für politischeBildungsarbeit

Neuerscheinung: 26Kommunikation, Interaktion, PartizipationKunst- und Kulturvermittlung im Museum am Beginn des 21. Jahrhunderts

Die Bayerische 27Museumsakademie 2016Museum = DemokratiebewusstseinKooperation zur Aus-, Fort- und Weiterbildung im Museumswesen

Portal Museumspädagogik 28Ein Projekt der Bayerischen Museumsakademie Eine objektbezogene Methodendatenbank für den deutschsprachigen Raum

Nachruf: 29Prof. Dr. Diethard Herles

Übersichten 30Personal und FinanzenTeilnehmer/innen an MPZ-Veranstaltungen 2016

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Ein neuer Auftritt

Neues Buchungssystem und neue Website für das MPZ

Zum Schuljahresbeginn im September 2016 konnte das MPZ sein neues, datenbankgestütztes Buchungssystem in Betrieb nehmen. Die Neuentwicklung der Datenbank war u. a. nötig geworden, da das MPZ in den vergangenen Jahren sein Programmangebot stark erweitert hat. Zum einen wurden die Angebote in den Kern-bereichen Schule und Museum, Kindertageseinrichtungen und Museum sowie Freizeit im Museum ausgebaut und stärker nach den unterschiedlichen Zielgruppen differenziert. Zum anderen hat das MPZ auch Programme für weitere Zielgruppen entwickelt. Mit der neuen Software bekam die Buchungsstelle ein effizientes Werkzeug an die Hand, um möglichst rasch Buchungsanfragen zu bearbeiten, Museen und Mitarbeiter/innen bei Buchungsanfragen zu informieren und den Kunden die nötigen Unterlagen zukommen zu lassen. Hand in Hand mit der Inbetriebnahme des neuen Buchungssys-tems erfolgte die Entwicklung der neuen Website des MPZ, die zum Jahreswechsel 2016/2017 online ging. Durch die neue Struk-tur der Website sind alle Angebote nun schneller auffindbar. Unter „Vielfalt im Museum“ finden die Nutzer beispielsweise jetzt die Veranstaltungen für Ü-Klassen, Mittelschulen, Deutsch- und Orien-tierungskurse, Geflüchtete, Förderzentren sowie das Programm „Vielfalt entdecken“. Detaillierte Suchfunktionen ermöglichen das rasche Auffinden von Veranstaltungen. So können die Nutzer ziel-genau die Angebote nach den für sie wichtigen Kriterien, wie bei-

spielsweise Schulart, Jahrgangsstufe, Museum oder Datum filtern und so die Veranstaltungen auswählen, die ihren Bedürfnissen am besten entsprechen. Auch die Buchung von Veranstaltungen wird mit dem neuen Internetauftritt erheblich vereinfacht. Ein weiteres Plus sind Materialien, die das MPZ seinen Kunden zur Verfügung stellt: So helfen z.B. die „Informationen für Ihren Besuch“ bei der Organisation des Schulausflugs zum Museum. Sie finden sich unter Museumsinformationen und werden auch bei der Buchung per Mail mitgeschickt. Ebenso erhalten die Kunden nun bei der Bu-chung automatisch per Mail Vorbereitungsmaterialien für verschie-dene Veranstaltungen.

Henrike Bäuerlein M.A. / Dr. Brigitte Wormer

Oben: Die detaillierte Suchfunktion der neuen Website des MPZ sowie ein Beispiel für

die Untergliederung der Programme, die das rasche Auffinden von Angeboten ermögichen

soll.

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KunstWerkRaum

Ein interkulturelles Projekt in der Pinakothek der Moderne

Anfang des Jahres 2016 startete, wie bereits im letzten Tätigkeits-bericht angekündigt, eine interkulturelle Veranstaltungsreihe unter dem Namen „YES, WE’RE OPEN!“, die Einheimische, Geflüchtete und Migrant/innen in der Pinakothek der Moderne willkommen heißt. In Kooperation mit der Kunstvermittlung der Pinakotheken konzipierte das MPZ hierfür das Projekt KunstWerkRaum. Ausgehend von Kunst und einem gemeinsamen Werk schafft dieses Projekt den Raum für interkulturellen Austausch. Menschen unterschiedlicher Herkunft, Sprache und Erfahrung finden hier die Möglichkeit, sich in altersgemischten, unterhaltsamen und kreativen Workshops zu begegnen. Die Kunstvermittler/innen des KunstWerkRaums stellen Materialien und Methoden der Museum-spädagogik bereit, die den Teilnehmer/innen eine spontane Kontakt-aufnahme untereinander und eine kreative Auseinandersetzung mit Kunstwerken der Pinakothek der Moderne ermöglichen. Im Wechsel finden vier Themen und Techniken statt: Porträt und Monotypie, Paul Klee und Stempelwerkstatt, Surrealismus und Frottage, Blauer Reiter und Collage. Im vollständigen Durchlaufen des Projekts erleben die Teilnehmer/innen damit eine Vielfalt an Motiven und Gestaltungsmöglichkeiten der modernen Kunst. Ein kurzer Film, der während des ersten Projektdurchlaufs entstand, gibt einen Einblick in das Projekt: https://www.youtube.com/watch?v=l5qNeU0pzrwSeit Projektstart im Februar 2016 fanden bis Dezember 2016 26 Ver-

anstaltungen statt mit einer Beteiligung von insgesamt 513 Perso-nen (268 Einheimische und 245 Geflüchtete). Für 2017 ist die Wei-terführung und wöchentliche Veranstaltung des KunstWerkRaums gesichert, da sowohl PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne als auch die BNP Paribas Stiftung das Projekt fördern.

Andrea Feuchtmayr M.A.

Rechts und links:Im KunstWerkRaum in der

Pinakothek der ModerneAlle Fotos: © Ozan Mermer

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KulturWerkRaum

Das bayernweite Projekt des MPZ im Wertebündnis Bayern

Im Herbst 2016 startete das MPZ im Rahmen der Initiative Integ-ration und Toleranz des Wertebündnisses Bayern und mit dessen Förderung das auf der Grundlage von KunstWerkRaum weiterent-wickelte bayernweite Projekt KulturWerkRaum. Projektpartner sind der Bayerische Philologenverband, der Bayerischen Schulleitungs-verband, das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst sowie die Landes-Eltern-Vereinigung der Gymnasien in Bayern.Das Projekt richtet sich sowohl an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Fluchterfahrung als auch an Einheimische und wird in herkunftsgemischten Gruppen durchgeführt. Das Projekt nutzt Museen als Orte, die den Brückenschlag zwi-schen den Kulturen ermöglichen. Grundbausteine sind Einzelveran-staltungen oder modularisierte Veranstaltungsblöcke. Mit muse-umspädagogischer Begleitung besuchen die Teilnehmer/innen ein kooperierendes Museum unter einer den Sammlungsschwerpunk-ten des jeweiligen Museums folgenden Themenstellung. Die Auseinandersetzung mit den Objekten im Museum umfasst in hohem Umfang kommunikative, kreative und performative Ele-mente. Dabei kommen auch verstärkt didaktische Materialien für eine gestalterische, spielerische oder assoziative Auseinanderset-zung mit den Exponaten zum Einsatz. Das Projekt wird an fünf Standorten in Bayern ausgeführt: in Abensberg, Augsburg, Burghausen, Passau und Würzburg in

staatlichen Zweigmuseen sowie kommunalen Museen. In Zu-sammenarbeit mit den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, der Bayerischen Schlösserverwaltung und kommunalen Museen werden in einem ersten Schritt museumspädagogisches Personal für die örtlichen Teams ausgewählt sowie Räume gefunden und falls nötig ausgestattet. Um die Verstetigung und Verbreitung des Projekts zu gewähr-leisten, finden kontinuierlich Fortbildungen an den jeweiligen Standorten statt, um museumspädagogisches Fachpersonal und Lehrkräfte zu befähigen, diese Veranstaltungen selbstständig durchzuführen. Die Fortbildungen umfassen theoretische Grundla-gen, Hospitationen und praktische Module.

Oben: Gemeinsames Gestalten fördert das

gegenseitig Kennenlernen und baut so Vorurteile ab.

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Erfahrungsaustausch zu museumspädagogischen Angeboten für Geflüchtete

Der Landesverband für Museumspädagogik Ostdeutschland e.V. zu Besuch beim MPZ

Nach einem Besuch der Bayerischen Museumsakademie 2015 in Dresden lud am 1. und 2. Februar 2016 das MPZ Kolleg/innen des Landesverbandes für Museumspädagogik Ostdeutschland e.V. zum Gegenbesuch nach München ein, um über Angebote für Geflüchtete sowie Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in Museen zu diskutieren. Kunst- und Kulturvermittler/innen aus großen und kleinen Museen in Dresden, Leipzig, Görlitz, Jena, Erfurt und Bonn folgten der Einladung. Inhaltliche Schwerpunkte waren die Angebote des MPZ für Geflüchtete sowie die Programme zur Sprachförderung für Kinder mit Migrationshintergrund in sogenannten Ü-Klassen.Das MPZ stellte exemplarisch die erarbeiteten Vermittlungskonzepte, Methoden und Materialien für diese Zielgruppen in fünf Münchner Museen vor. Dabei wurden Fragen nach der Erreichbarkeit der Zielgruppe, der finanziellen Basis der Angebote oder der Formulierung zielgruppenorientierte Fragestellungen erörtert. Auch kamen Fragen auf, wie Geflüchtete in den Museen wahrgenommen werden und wie man geeignetes Führungspersonal findet und schult. Seine Erfahrungen gibt das MPZ regelmäßig im Rahmen von Fortbildungen und Tagungen vor allem im Rahmen der Bayerischen Museumsakademie weiter. So fand beispielsweise am 17. und 18. März 2016 in Rügheim eine Tagung zum Thema „Flüchtlinge und Migration. Neue Aufgabenfelder und Chancen für die Museen“ statt.

Henrike Bäuerlein M.A:

Rechts:Vorstellung der MPZ-Programme in der

Pinakothek der ModerneLinks oben:

Im Münchner StadtmuseumLinks unten:

In der FC Bayern Erlebniswelt

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Gemeinsam ins Museum

MPZ-Programme für sonderpädagogische Förder- und Inklusionsgruppen

Das MPZ bietet seit einigen Jahren Programme zur sonderpädago-gischen Förderung an und baut diese ständig weiter aus. Kinder und Jugendliche aus Förderzentren und Förderschulen, aus Koopera-tions- und Inklusionsklassen sowie aus schulvorbereitenden Einrich-tungen (SVE) erhalten die Möglichkeit, mit fachlicher Begleitung die Schätze der Münchner Museen zu entdecken. Darüber hinaus hat das MPZ Programme für Familien und Gruppen mit Menschen mit Behinderung entwickelt, um diesen in ihrer Freizeit die Möglichkeit zu geben, Museen gemeinsam zu entdecken, sich zu begegnen und in gegenseitigen Austausch zu treten. In vielen Fällen wird die Gesprächsführung im Museum durch eine bildnerisch-praktische oder experimentelle Arbeit ergänzt. Im Bayerischen Nationalmuse-um finden bereits Tastführungen für Blinde und Sehbehinderte statt. In Zusammenarbeit mit dem Münchner Stadtmuseum werden dort regelmäßig Führungen mit Gebärdendolmetscher/innen angeboten.Dank der finanziellen Förderung durch das Bayerische Staatsminis-terium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, die Lan-deshauptstadt München und den Freundeskreis des MPZ können zahlreiche Führungen kostenfrei angeboten werden.Zurzeit gibt es Programme in den folgenden Museen: Alte Pinako-thek, Archäologische Staatssammlung, Bayerisches Nationalmu-seum, Botanischer Garten, Burg Grünwald, Deutsches Museum, Deutsches Museum – Verkehrszentrum, Geologisches Museum, Lenbachhaus, Münchner Stadtmuseum, Museum Brandhorst,

Museum Fünf Kontinente, Neue Pinakothek, Paläontologisches Mu-seum, Pinakothek der Moderne, Residenz, Schloss Nymphenburg.

Um diesen Zielgruppen gerecht zu werden, erhielten und erhalten die Mitarbeiter/innen des MPZ neben ihren fachlichen und pädago-gischen Qualifikationen zusätzliche Fortbildungen u. a. im Bereich Leichte Sprache sowie sprachliche Stolpersteine und arbeiten in Bereichen wie Seh- oder Hörbehinderung eng mit Fachleuten aus Förderzentren zusammen.

Ilona Bacher-Göttfried M.A./ Susanne Bischler M.A./Verena von Essen M.A. / Markus Wagner M.A.

Rechts: Im Residenzmuseum: Tasten

unterstützt das Verstehen. Links oben:

Im MuseumLinks unten:

Der neue MPZ-Flyer mit den Angeboten für sonderpädagogische Förder- und

Inklusionsgruppen

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Für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche hat das Bun-desministerium für Bildung und Forschung das Förderprogramm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ ins Leben gerufen. Dazu konzipierte der Bundesverband Museumspädagogik das Ange-bot „MuseobilBOX - Museum zum Selbermachen“ und ermöglicht Museen sowie museumsnahen Institutionen, sich um Fördergelder zu bewerben. Das MPZ hat im Rahmen dieses Projekts die Regio-nalberatung für Bayern übernommen. Interessierte Museen und Bildungseinrichtungen können hier eine Erstberatung erhalten (vgl. Tätigkeitsbericht 2015). Das für dieses Format vom MPZ konzipierte Projekt „Natürlich Kunst!“ wurde erstmals 2014 im Bayerischen Nationalmuseum durchgeführt. Inzwischen konnte es bereits zum dritten Mal reali-siert werden: 16 Kinder im Alter von 7 bis 10 Jahren nahmen 2016 von April bis Juli am Projekt „Natürlich Kunst!“ teil und lernten die Welt des Museums kennen. Neben Besuchen der Sammlung bekamen sie auch Einblick in die Arbeit hinter den Kulissen, etwa im Depot und in den Werkstätten. Unter dem Eindruck von Renais-sanceobjekten aus kunstvoll verarbeiteten Naturmaterialien konnten die Kinder mit selbst gesammelten Gegenständen aus der Natur eigene Kunstwerke gestalten. Als Höhepunkt erwartete die jungen Künstler/innen im Sommer eine eigene Ausstellung mit Vernissage im Mars-Venus-Saal des Bayerischen Nationalmuseums. Kooperationspartner waren wie in den Jahren zuvor das Bayerische Nationalmuseum und das BildungsLokal Hasenbergl.

Als neuen Bündnispartner konnte Lichtblick Hasenbergl, eine Ein-richtung der katholischen Jugendfürsorge der Erzdiözese München und Freising, gewonnen werden, mit denen es im folgenden Jahr auch weitergehen soll.

Verena von Essen M.A.

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MuseobilBOX – Museum zum Selbermachen

Das MPZ im Förderprogramm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Rechts: Aus Naturmaterialien entstehen kleine

Kunstwerke.Links oben:

In der Werkstatt

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Ferne Welten - Nahe Welten: Kultur ohne GrenzenundDeutschlernen im Museum - Spracherwerb und Integration

MPZ-Programme für Menschen mit Fluchterfahrung

Mit seinem Programm „Ferne Welten – Nahe Welten. Kultur ohne Grenzen“ eröffnet das MPZ seit Anfang 2015 Geflüchteten und Asylberechtigen die Möglichkeit, im Austausch der Kulturen Ver-trautem zu begegnen und Neues kennenzulernen. Aufgrund der großen Nachfrage wurde dieses Angebot 2016 fortgesetzt und erweitert: Inzwischen gibt es für fünf Münchner Museen jeweils ein Eltern-Kind-Programm und ein Erwachsenenprogramm, das auch für unbegleitete Jugendliche geeignet ist. Die interaktiven Veran-staltungen machen den Weg aus der Welt nach Bayern und nach München kulturell erlebbar und tragen damit zur Orientierung in der neuen Lebenswelt bei. Sie wurden 2016 von ca. 100 Gruppen mit insgesamt etwa 1000 Teilnehmer/innen genutzt. Viele nahmen die Angebote mehrfach in Anspruch.

Selbstverständlich werden in den Programmen die unterschiedli-chen sprachlichen Voraussetzungen berücksichtigt. Sofern die Teil-nehmer/innen über Deutschkenntnisse verfügen, können sie diese im Museum anwenden und erweitern. Um der wachsenden Nachfrage der Deutschlerngruppen - Integra-tionskurse, Orientierungskurse, Sprachschulen etc. - entgegenzu-kommen, wurde ein zusätzliches Angebot speziell für diese Zielgrup-pen entwickelt. Eine Schwerpunktsetzung auf den Spracherwerb zu bestimmten Themen- und Wortfeldern oder die Bereiche Kunst, Kultur, Geschichte und Naturwissenschaft ist möglich.

Die Veranstaltungen, die das MPZ im Rahmen seiner Arbeit mit Geflüchteten und Deutschlerngruppen anbietet, sind kostenfrei. Sie sind zugeschnitten auf Jugendliche, Familien, Erwachsene, Deutsch-lern-, Integrations- und Orientierungskurse sowie Sprachschulen.

Ilona Bacher-Göttfried M.A. / Susanne Bischler M.A./Verena von Essen M.A. / Markus Wagner M.A.

Rechts: Vor dem Münchner Kindl im Münchner

StadtmuseumOben:

Die neuen MPZ-Flyer zu den Sonderprogrammen

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Ein besonderes Highlight der Arbeit des MPZ für die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen 2016 bedeutete die erstmalige Einrich-tung neuer Atelierräume in der Pinakothek der Moderne. Die Aus-stellungsarchitekten Stiftung FREIZEIT gestalteten einen 200 Qua-dratmeter großen Ausstellungsraum im Erdgeschoss des Hauses zu einem Aktions- und Präsentationsraum um, indem sie eine spezielle Möblierung für die Neunutzung entwickelten. Ab Mitte Januar 2016 konnten hier die Praxisteile aller MPZ-Führungen, Workshops und Werkstattprojekte zur Vor- oder Nachbereitung von Begegnungen mit Kunst, Design und Architektur in den Pinakotheken stattfinden. Im Juni erfolgte der Umzug aus dem Ausstellungsraum Temporär 1 nach Temporär 2, der mit 400 Quadratmetern eine noch großzügige-re Gestaltung zulässt.Die Ateliers werden von allen vom MPZ betreuten Gruppen der Kin-dertageseinrichtungen und der Schulen, die ihre Führung mit einem Praxisteil ergänzen, äußerst positiv begrüßt. Innerhalb des Jahres 2016 verzeichnete das MPZ eine Buchung der beiden Atelierräume von insgesamt 252 Gruppen mit 5617 Teilnehmer/innen. Darüber hinaus ermöglichte die Verfügbarkeit eines Vermittlungsraumes in der Pinakothek der Moderne neue Formate in der Ausweitung der interkulturellen Arbeit des MPZ – so wurde die Durchführung des interkulturellen KunstWerkRaums möglich.Der neue Raum für die Kunstvermittlung der Bayerischen Staats-gemäldesammlungen und das Museumspädagogische Zentrum wurde von Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle am 18.02.2016 offi-

ziell eröffnet. Während der Eröffnung erlebten Minister Spaenle, die Presse und die vielen Interessierten, wie kreativ es sich in diesem neuen Raum arbeiten lässt: Eine Realschulklasse aus Odelzhau-sen erarbeitete unter Anleitung der Museumspädagogin Katharina Linsel M.A. eine Monotypie. Der Atelierarbeit ging eine einstündige intensive Auseinandersetzung mit einigen Werken der Sammlung voraus. Werke von Pablo Picasso, Andy Warhol, Amelie von Wulffen und auch Heimo Zobernig gaben den Schüleri/nnen viele Anre-gungen für die anschließende eigene Gestaltung eines Porträts. In Partnerarbeit fertigten die Siebtklässler ein Porträt ihres Gegenübers mit Linoldruckfarbe auf Folien an, die dann auf Papier gedruckt und weitergestaltet wurden. Dabei entstanden beeindruckende und ausdrucksstarke Bildnisse!

Andrea Feuchtmayr M.A.

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Willkommen in Temporär 1 und 2!

Die Pinakothek der Moderne richtet Atelierräume für Museumspädagogik und Kunstvermittlung ein

Rechts:Schüler im neuen Atelierraum in der

Pinakothek der Moderne© Bayerische

StaatsgemäldesammlungenFoto: Sibylle Forster

Links oben.von rechts nach links: Minister Dr.

Ludwig Spaenle, Generaldirektor Dr. Bernhard Maaz, Dr. Josef Kirmeier,

Leiter des MPZ, Jochen Meister, Leiter des Besucherservices und der Kunstvermittlung, Katharina Freifrau von Perfall vom PIN.-Freundeskreis

© Bayerische Staatsgemäldesammlungen,

Foto: Sibylle ForsterLinks unten:

Im Atelierraum Foto: Bayerische

Staatsgemäldesammlungen

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Bilder drehen, Bilder verstehen

Weiterentwicklung eines Medienkompetenzprogramms in der Pinakothek der Moderne

Nach den positiven Erfahrungen aus dem PIN.X-geförderten Projekt in den Jahren 2013 bis 2015, an dem nur wenige Klassen teilnehmen konnten, wurde das Programm unter dem Namen: „Bilder drehen, Bilder verstehen. Vom Still zur Story - Wie man Gemälde zum Leben erweckt“ in Kooperation mit Thomas Endl von den Histonauten und Bettina Brömme, Autorin und TV-Journalistin, so verändert, dass es für viele Schulklassen geöffnet werden konnte. Das Programm wird inzwischen durch Sondermittel des Kultusministeriums gefördert. An zwei Tagen setzen sich die Schüler/innen mit Kunstwerken aus der Pinakothek der Moderne auseinander und entwickeln in kleinen Gruppen ihre eigenen Ideen zu Werken des Hauses, die sie selber auswählen. Diese Themen werden mit modernen Methoden filmisch umgesetzt. Innerhalb weniger Stunden entstehen Kurzfilme, die die Kunstwerke in die Lebenswirklichkeit der Schüler/innen holen. Sie sind Akteure, filmen, führen Regie, entwickeln das Drehbuch und schneiden und vertonen ihre Arbeit, bis am Ende der Veranstaltung die Ergebnisse präsentiert werden können. 2016 sind so über 30 Filme entstanden. Das Angebot greift die Erfahrungen der Schüler/in-nen im Bezug auf ihre vorhandene Medienkompetenz auf, erweitert diese und fördert eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Medien. Handelnd begreifen die Schüler/innen, dass Film nicht Rea-lität darstellen muss, welche Tricks und Methoden eine gewünschte Wirkung erzielen können und welcher Filmsprache sich die Profis bedienen. Es ist beeindruckend zu sehen, mit wie viel Engagement

und Begeisterung die Schüler/innen in die Thematik einsteigen und erst planerisch, dann praktisch einen gruppendynamischen Prozess in Gang setzen, der mit dem eigenen Film belohnt wird. Zwei Fortbildungstermine für Lehrkräfte ergänzten das Angebot und boten den Lehrenden die Möglichkeit, das Programm und seinen Ablauf kennenzulernen, um die eigene Schulklasse optimal bei der Konkretisierung der Geschichten und der Vorbereitung der Requisiten unterstützen zu können. Einzelne Filme stehen im Internet unter:http://www.histonauten.de/filme/Schueler-Filmprojekt-PIN-X/ Susanne Dreimann

Rechts:Schülerin beim Dreh

Links oben: Robert Delauney: Die Mannschaft von

Cardiff (1913; Detail)Links unten:

Der beste Spieler der Welt

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Fortbildungen in Kunstmuseen in München und Bayern

Ein breites Angebot für die unterschiedlichen Zielgruppen

Sowohl die Vielfalt an Angeboten als auch das Interesse an muse-umspädagogischen Fortbildungsveranstaltungen in den Pinakothe-ken, dem Museum Brandhorst, der Sammlung Schack und dem Lenbachhaus haben in den letzten Jahren zugenommen. Zu dem langjährig bewährten Standardprogramm der Lehrerfortbildungen für die verschiedenen Schularten und Fächer sind spezielle Angebote für Erziehungskräfte, Sozialpädagog/innen sowie Förderschul- und Übergangsklassenlehrkräfte hinzugekommen. Beim jährlichen Treffen der Teilabordnungslehrkräfte des MPZ wurden exemplarisch an Expo-naten der Alten und Neuen Pinakothek Fragestellungen, Materialien und Methoden diskutiert, die sich auf die unterschiedlichsten Museen übertragen lassen, insbesondere auch für den Einsatz im interdiszipli-nären Unterricht. Auch von den pädagogischen Instituten der Ludwig-Maximilians-Universität München werden Veranstaltungen gebucht, um bereits Studierende mit der Vermittlung im Museum bekannt zu machen. Die Fortbildungen werden auch vermehrt von Multiplikator/innen aus Schulen, Museen und anderen kulturellen Berufen genutzt, die in der Museumslandschaft in ganz Bayern tätig sind. In Basisseminaren in der Pinakothek der Moderne konnten sich angehende Museumspädagog/innen Grundlagen der Vermittlung im Museum aneignen. Stärker fokussiert beschäftigte sich ein Zielgrup-penseminar der Bayerischen Museumsakademie, das die Samm-lungsbestände der Neuen Pinakothek und der Städtischen Galerie im Lenbachhaus verknüpfte, ausschließlich mit den Besonderheiten der Kunst- und Kulturvermittlung im Museum für die Mittelschule.

Im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung „Flüchtlinge und Migra-tion. Neue Aufgabenfelder und Chancen für die Museen“ in Rüg-heim und Bamberg bot die Staatsgalerie Bamberg den Rahmen für den entsprechenden Workshop direkt vor den Originalen, um das Potenzial von Gemäldegalerien für Ü-Klassen zu erarbeiten. In den Zweiggalerien der Bayerischen Staatsgemäldesammlung in Füssen und Burghausen führten Mitarbeiter/innen des MPZ Fortbildungen für lokale Kulturvermittler/innen durch. Sie zielten auf die Reflexion und Optimierung der bestehenden Angebote als auch auf die Erwei-terung der Zielgruppen. Im Sinne der Qualitätssicherung der MPZ-Veranstaltungen in den Münchner Kunstmuseen wurde auch das Team der Freien Mitarbeiter/innen des MPZ fortgebildet. Insgesamt wurden 2016 den Münchner Kunstmuseen der Bayeri-schen Staatsgemäldesammlungen und der Städtischen Galerie im Lenbachhaus durch das MPZ in 105 Fortbildungsveranstaltungen 1731 Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte aus Kindertageseinrichtun-gen sowie Museumsmitarbeiter/innen aus Bayern mit den aktuellen Formen und Methoden der Museumspädagogik vertraut gemacht.

Dr. Astrid Brosch / Dr. Alfred Czech / Andrea Feuchtmayr M.A.

Rechts und links: Materialien zum Basisseminar

Museumspdädagogik

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Wie seit vielen Jahren bot das MPZ auch 2016 ein abwechslungs-reiches Freizeitprogramm für Kinder und Familien im Münchner Stadtmuseum an.In „Typisch München!“ erlebten Vorschulkinder mit ihren Eltern Stadtgeschichte einmal anders. Der Münchner Kasperl Larifari enträtselte gemeinsam mit den Kindern Geheimnisse der Münchner Geschichte(n): Warum heißt Heinrich der Löwe nicht Heinrich der Frosch, wie wird aus einem Mönch ein Kindl und was ist ein gebackener Stein? Die Faszination des Schattentheaters konnten Kinder bei dem Programm „So ein Theater … mit dem Schatten“ erleben. Im An-schluss an den Museumsbesuch dachten sich die Teilnehmenden eine Spielsequenz aus, die sie dann als Schattenschauspieler auf die Leinwand zauberten. Abschießend gab es eine Vorstellung für Eltern und Großeltern.In der Sonderausstellung „Gretchen mag‘s mondän – Damen-mode der 1930er Jahre“ fand ein zweitägiges Ferienprogramm für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren zum Thema „Mode und mehr – Stoffe, Farben, Formen“ statt. Das Thema Kindheit und Familienleben während der Zeit des Nationalsozialismus vertief-ten die Teilnehmenden bei einem Besuch der stadthistorischen Dauerausstellung. Anschließend beschäftigten sie sich mit der Damenmode dieser Zeit wie auch mit dem damals vorherrschen-den Frauenbild. Am zweiten Tag stand das eigene Entwerfen, Zeichnen und Gestalten im Vordergrund. Und so wurden aus

Skizzen vor Objekten der Ausstellung eigene Modeentwürfe die anschließend en miniature nachgeschneidert wurden.

Markus Wagner M.A.

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MPZ-Angebote für Kinder und Familien im Münchner Stadtmuseum Programme für Dauer- und Sonderausstellung

Rechts:So ein Theater ... mit dem Schatten

Links oben:Das Münchner Stadtmuseum

Foto: Münchner StadtmuseumLinks unten:

Heinrich der Löwe in der Ausstellung „Typisch München!“

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Anlässlich zweier großer Sonderausstellungen im Münchner Stadtmuseum hat das MPZ 2016 spezielle Schulprogramme konzipiert.Für die Sonderausstellung „Gretchen mag‘s mondän – Damen-mode der 1930er Jahre“ wurde eine Kombiführung entwickelt, die die Dauerausstellung „München im Nationalsozialismus“ mit der Sonderausstellung verband, um das Alltagsleben in der Zeit des Nationalsozialismus anschaulich zu vermitteln. In Kooperation mit dem Münchner Stadtmuseum wurden darüber hinaus für das Freizeitprogramm des MPZ an mehreren Wochenenden Generati-onengespräche in der Sonderausstellung und in der Ausstellung „München im Nationalsozialismus“ organisiert, in welchen sich Geschichtsvermittlung mit Elementen von Oral History verbin-den. Menschen verschiedenen Alters besuchten die Päsentation „Gretchen mag‘s mondän“ wie auch die Dauerausstellung zum Thema Nationalsozialismus. Bei diesen Veranstaltungen standen der Dialog der Generationen und das persönliche Erleben neben der Geschichtsvermittlung im Vordergrund. Zur Sonderausstellung „Bier.Macht.München.“ anlässlich des 500. Jubiläums des Bayerischen Reinheitsgebotes bot das MPZ unter dem Titel „Von Bierbaronen und armen Schluckern“ eine Führung an, die die Wirtschafts- und Sozialgeschichtliche Be-deutung des Brauwesens in München vom Mittelalter bis in die Gegenwart aufzeigt.Als Beitrag zu den inklusiven Angeboten des MPZ wurde 2016 in

Zusammenarbeit mit dem Münchner Stadtmuseum und Claudia Böhme eine Tastführung für die Dauerausstellung „Typisch Mün-chen!“ entwickelt. Neu sind auch die speziellen Führungen für Senioren, die das MPZ in der Daueraustellung „Typisch München!“ konzipiert hat.Im Bereich Migration und Museum wurden im Rahmen der Rei-he „Ferne Welten - Nahe Welten“ sowie für Ü-Klassen Führun-gen angeboten und weiterentwickelt, die den Spracherwerb im Museum ermöglichen sollen.

Markus Wagner M.A.

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Neue Formate im Münchner Stadtmuseum

MPZ-Angebote zu zwei Sonderausstellungen und zu „Typisch München!“

Rechts und links:Entwürfe, die in der Sonderausstellung „Gretchen mag‘s mondän“ entstanden

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Welche Krippe ist die schönste?

Das MPZ-Angebot für die Krippensammlung im Bayerischen Nationalmuseum

Rechts: Die plastische Arbeit nach der Führung

Links oben: Maria

Links unten: Maria mit Jesuskind

Wie jedes Jahr hatten kleine und größere Kinder die Gelegenheit, ab November die weltberühmte Krippensammlung des Bayeri-schen Nationalmuseums mit dem MPZ zu besichtigen. Um den vielen Schulklassen und Gruppen aus Kindertageseinrichtungen, die während der Adventszeit die Krippenausstellung besuchen wollen, die Buchung einer Führung zu ermöglichen, hat das Bayerische Nationalmuseum auch 2016 wieder eine Sonderöffnungszeit für vom MPZ betreute Gruppen eingeräumt. Vom 22. November bis zum 21. Dezember konnten Klassen und Gruppen, die eine MPZ-Führung gebucht hatten, bereits ab 9.00 Uhr und auch am Montag die Krippenausstellung besuchen, noch vor der eigentlichen Öffnung des Museums. Neue Konzepte für Schulen und Kindertageseinrichtungen hatten einen starken Besucheranstieg zur Folge. Auch die innovative praktische Arbeit eröffnete neue Möglichkeiten: Im Anschluss an die Führung durften alle Schüler/innen eigene Krippenfiguren aus Knetmasse herstellen und mit verschiedensten Materialien gestal-ten. Die Einrichtung eines zweiten temporären Ateliers erlaubte erstmals auch Kindergartenkindern, mit einem kreativen Werk-stück nach Hause zu gehen.Darüber hinaus wurde für die Sonderausstellung „Breughel in 3D – szenische Interpretation eines Meisterwerks“, einer plastischen Nachbildung des Gemäldes der „Volkszählung zu Bethlehem“ von Pieter Breughel d.Ä., ein Schulklassenangebot entwickelt. Die Eröffnung begleitete das MPZ mit einer großen Kinderaktion.

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Das MPZ bietet im Deutschen Museum Schüler/innen aus Ü-Klassen viele Möglichkeiten des Spracherwerbs im technischen Bereich. Seit 2016 gibt es zwei neue Programme. Beim Thema „Spannung mit Strom“ werden Grundbegriffe der Elektrizität in einfacher Sprache vermittelt und die Teilnehmer/innen beschäftigen sich damit, seit wann man die Elektrizität kennt und wie stark sie unseren Alltag beeinflusst. Anhand einfacher Anleitungen werden Ströme und Widerstände gemessen und so ein Zugang zur Messtechnik gegeben.Das Thema: „Wie viel Uhr ist es?“ greift die Frage auf, wie zum Beispiel das Alter, die Pünktlichkeit und die Einteilung der Zeit in verschiedenen Kulturen verstanden werden. Wie genau muss Zeit gemessen werden? Wann reicht eine Sanduhr, und wann muss es auf die Tausendstelsekunde genau sein? Anhand der zum Teil antiken und zum Teil hochmodernen Uhren im Museum lassen sich diese Fragen anschaulich behandeln.Beide Themen decken wichtige Bereiche des Wortschatzes ab und sind geeignet, den Sprache lernenden Teilnehmer/innen den Zugang zum Alltagsleben zu erleichtern.

Dr. Gabriele Kisser-Priesack

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„Spannung mit Strom“ und „Wie viel Uhr ist es?“

Zwei Ü-Klassen-Projekte im Deutschen Museum

Rechts: Spannung mit Strom - Stromkreis

Links.Veranschaulichung von Blitz und Donner

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In den letzten zwei Jahren sind für die Residenz zahlreiche neue MPZ-Programme entstanden. Alle Konzepte berücksichtigen Lehrplan- bzw. Curriculuminhalte. Der Museumsbesuch verbin-det diese mit einem nachhaltigen und sinnstiftenden Erlebnis. Darüber hinaus werden zu sämtlichen Themen Fortbildungen angeboten. U. a. wurden neu konzipiert und und ins Programm aufgenommen: Ü-Klassenprogramm: Tapetenwechsel Rund ums Wohnen in der Residenz: Hier dreht sich alles um den Wortschatz „Woh-nen“. Mit didaktischen Hilfsmitteln werden Räume und Möbel untersucht, Türen und Spiegel gezählt und so die entsprechenden Wortfelder geübt und vertieft. Tisch, Tür, Tapete – Wohnen in der Residenz: Auch für Integra-tions-, Orientierungs- und Deutschlernkurse bietet das ehemalige Stadtschloss zahlreiche Sprechanlässe: Sind Räume, Ausstattung und Möbel nur Ausdruck unserer Kulturlandschaft oder finden wir sie auch in anderen Ländern? Mittelschulprogramm: Wie lebte der Kurfürst? Die Residenz als Beispiel barocker Kultur: Schüler/innen werden an die Zeit des Barock herangeführt, indem sie ausgehend von ihrer eigenen Le-benswelt Parallelen zur damaligen Machtdemonstration und (Selbst-) Inszenierung finden und auf diese Weise auch für den Inszenierungs-wahn unserer modernen Gesellschaft sensibilisiert werden. Stilkunde – Renaissance, Barock, Rokoko ...: Aufgrund ihrer jahrhundertlangen Baugeschichte bietet die Residenz die beson-

dere Gelegenheit, verschiedene Kunststile von Renaissance bis Klassizismus kennenzulernen. Exklusiv Wohnen – Fürstenleben im 18. Jahrhundert: Die Kurfürstenzimmer laden junge SchülerInnen dazu ein, fürstliches Wohnen von damals zu erkunden und so ein Verständnis für Zeit und Wandel zu entwickeln.Majestätisch und muschelbunt – Tiere in der Residenz (Schu-le) / Einfach tierisch – Von Löwen, Adlern und Drachen! (Kin-dertageseinrichtungen): Da es in der Residenz geradezu von Tieren wimmelt und diese Kindergarten- und Grundschulkinder emotional besonders ansprechen, werden sie genutzt, um in den unterschiedlichsten Räumen Wohnen und Wirken der Wittelsba-cher zu erforschen.

Verena von Essen M.A.

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Tapetenwechsel!

Neue Programme in der Residenz

Rechts: MPZ-Führung im Antiquarium der

Münchner ResidenzLinks oben:

Mit einer Kindergartengruppe in der Residenz

Links unten:Ein extra für die Residenz entwickeltes Memory des MPZ für die Spracharbeit

mit Ü-Klassen

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„Painting 2.0 – Malerei im Informationszeitalter“

MPZ-Angebot zur Ausstellung über zeitgenössische Malerei im Museum Brandhorst

Rechts und links: Praktische Arbeiten zur MPZ-Führung

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Das Museum Brandhorst präsentierte von November 2015 bis April 2016 eine Ausstellung zur zeitgenössischen Malerei un-ter dem Titel „Painting 2.0 – Malerei im Informationszeitalter“. Abgesehen von dem eigens für Cy Twomblys „Lepanto“-Zyklus geschaffenen Raum im Obergeschoss wurde „Painting 2.0“ auf allen drei Stockwerken eingerichtet. Neben einigen, aus früheren Präsentationen bereits bekannten Werken der Sammlung gab es viel Neues zu entdecken, darunter berühmte, aber auch unbe-kanntere zeitgenössische Künstler sowie eine ganze Reihe von neu für die Sammlung erworbenen Kunstwerken.Das MPZ bot auch während dieser Ausstellung alle bewährten Themenführungen für Schulklassen und Gruppen aus Kinderta-geseinrichtungen an – jedoch mit der neuen und spannenden Ex-ponatauswahl der Ausstellung „Painting 2.0.“ Zusätzlich konnte das Sonderthema „Experimentierfeld zeitgenössische Malerei“ in der Ausstellung „Painting 2.0“, das speziell die bildnerische Vielfalt der ausgestellten Werke thematisierte, alternativ mit ein-leitendem oder vertiefendem Atelierteil gebucht werden. Insgesamt betreute das MPZ in dieser Ausstellung 49 Gruppen mit 1027 Teilnehmer/innen. Die Lehr- und Erziehungskräfte wählten dabei nur fünfmal das Spezialthema zu „Painting 2.0.“ aus, alle anderen Veranstaltungen bezogen sich auf die Standard-themen, die Inhalte der Schullehrpläne bzw. der Bildungspläne der Kindertageseinrichtungen aufgreifen. Highlight war dabei wie immer das Thema „Nachtblau, Sonnengelb und Rosenrot“

(Schule) bzw. „Himmelblau, Zitronengelb und Feuerrot“ (Kita) mit insgesamt 15 Buchungen.

Andrea Feuchtmayr M.A.

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So wollen wir wohnen! So wollen wir shoppen!

MPZ-Programme zur Architektur

Rechts und links: In den Räumen der Pinakothek der

Moderne konnten Museumsbesucher die Modelle der Schüler/innen

bewundern.

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Das Architekturmuseum präsentierte im Jahr 2016 zwei Sonderaus-stellungen, die für den Schulkontext von besonderer Bedeutung wa-ren: „Keine Angst vor Partizipation“ zeigte besondere Wohnformen, „World of Malls. Architekturen des Konsums“ stellte die Gestaltung und Konzeption von Einkaufszentren in den Fokus.Das MPZ erarbeitetet zu den beiden Ausstellungen ein spezielles Angebot in unterschiedlichen Formaten. Dabei wurde die Vermu-tung bestätigt, dass das Thema „So wollen wir shoppen!“ eher bei weiterführenden Schulen auf Interesse stoßen würde, die Thematik Wohnen hingegen insbesondere auch von Grundschulen gebucht werden würde. Bei den drei angebotenen Formaten für „Keine Angst vor Partizipation“ spielten jeweils Methoden und Vermittlungsstra-tegien eine wichtige Rolle, die Partizipation in der Klasse unmittelbar erlebbar machten. „So wollen wir wohnen!“ richtete sich an Schul-klassen der Jahrgangsstufen 3 bis 7, „Wohnvisionen“ wurde speziell für Schüler ab Jahrgangsstufe 8 konzipiert.Auf Anregung des Architekturmuseums wurde zudem auch ein For-mat entwickelt, das eine Kooperation zwischen Architekturmuseum und MPZ darstellte: In der „Experimentierwerkstatt Wohnen“ wur-den die Klassen jeweils von dem Künstler Fabian Vogl sowie einem Architekturvermittler gemeinsam betreut. Die neu eingerichteten Ateliers in Temporär 1 (vgl. S. 10) boten die notwendige Flexibilität, die Raster der neuen Wandregalen den Rahmen für die Präsentati-on – die in diesen Veranstaltungen entstandenen Modelle der von jeweils max. sechs Schüler/innen erdachten Wohnprojekte sollten

für die Dauer der Ausstellung in der Pinakothek der Moderne gezeigt werden.Ergänzt wurde die Architekturvermittlung im Jahr 2016 durch bewähr-te Veranstaltungsthemen, die sich mit Museumsarchitektur beschäfti-gen und auch außerhalb der Laufzeiten der Sonderausstellungen des Architekturmuseums buchbar sind. Die herausragende Architektur der Pinakothek der Moderne liefert dazu den Rahmen.

Dr. Astrid Brosch

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Vom 16. Juli 2015 bis 8. Januar 2017 war in den Staatlichen Anti-kensammlungen die große Sonderausstellung „Die Etrusker - Von Villanova bis Rom“ zu sehen. Viele der ausgestellten Objekte waren seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr präsentiert worden, manche wurden der Öffentlichkeit zum ersten Mal gezeigt.Zu dieser Ausstellung bot das MPZ ein breites Programm an. In der Schülerführung „Die Geheimnisse der Etrusker“ konnten jüngere Schüler von der 3. bis zur 7. Jgst. Spannendes zur Kultur der Etrusker entdecken und sich so diesem rätselhaften Volk nähern. Die Schüler-führung „Die Etrusker – Von Villanova bis Rom“ wandte sich an Schüler/innen der Mittel- und Realschulen sowie der Gymnasien und verfolgte u. a. die Einflüsse, die die Etrusker aufnahmen, sowie die, die sie beispielsweise an die Römer weitergaben. Aufgrund der großen Nachfrage wurden auch in Zusammenarbeit mit dem Kurator der Ausstellung, Dr. Jörg Gebauer, mehrere Lehrer-fortbildungen durchgeführt. Besonders erfreulich war, dass - durch Vermittlung von Renate Markoff, die zurzeit an das MPZ teilabge-ordnet ist - überdurchschnittlich viele Lehrkräfte aus ganz Bayern an den Fortbildungen teilnahmen. Insgesamt betreute das MPZ in der Ausstellung weit über 1600 Schüler/innen sowie ca. 100 Lehrkräfte in Fortbildungen.Familien mit Kindern konnten bei mehreren Aktionen (Familienaktio-nen und Kindertage), die in enger Kooperation zwischen MPZ und Staatlichen Antikensammlungen stattfanden, die Welt der Etrusker kennenlernen und selber verschiedene Werkstücke anfertigen.

Außerdem hatten Kinder während der ganzen Ausstellungszeit die Möglichkeit, mit vom MPZ konzipierten und gestalteten Entdecker-Blätter zu den Themen „Tiere“, „Materialien“ „Symposion“, „Toten-kult“ und „Götter“ die Ausstellung zu erkunden. Die Initiative kam so gut an, dass das MPZ nach Möglichkeit künftig in den Ausstellungen der Glyptothek und den Antikensammlungen Entdecker-Blätter anbie-ten wird.

Gabi Rudnicki / Dr. Brigitte Wormer

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Die Geheimnisse der Etrusker

MPZ-Angebote in der Sonderaustellung der Staatlichen Antikensammlungen

Rechts:Highlight etruskischer Vasenmalerei:

Auf dieser Amphore ist der Mythos vom Paris-Urteil dargestellt. Zwei Herolde

führen Hera, Athena und Aphrodite vor den trojanischen Prinzen. Er soll

entscheiden, welche der Göttinnen die Schönste ist. Aus Vulci, um 550 v. Chr.© Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München, fotografiert von

Renate KühlingLinks oben:

Titelseite eines MPZ-Entdecker-BlattesLinks unten:

Große goldene Fibel, aus Vulci, um 650 v. Chr.

© Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München,

fotografiert von Renate Kühling

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Über dreißig verschiedene Themen für Schulklassen und dreizehn Programme für Kindergärten und Krippen waren auch 2016 wie-der im Angebot des Museumspädagogischen Zentrums für den Botanischen Garten München-Nymphenburg zu finden und wur-den von 385 Schulklassen und 53 Kindergartengruppen genutzt. Darüber hinaus gab es spezielle Angebote für die Mittelschule, für Ü-Klassen und für Kinder aus Kinderkrippen, die ebenfalls großen Anklang fanden. Außerdem fanden in enger Zusammenarbeit mit dem Botani-schen Garten München-Nymphenburg 26 Fortbildungsveranstal-tungen für Lehrkräfte und Referendar/innen aller Schularten, für Gruppen aus der Biologie- und Geografie-Didaktik und für päda-gogisches Fachpersonal zu den unterschiedlichsten Themen statt. Die Fort- und Weiterbildungen wurden in der Regel mit anschlie-ßenden praktischen Arbeiten ergänzt, die der didaktischen Ver-tiefung dienten und so aufbereitet waren, dass sie im Unterricht eingesetzt werden können. Das Highlight des Jahres 2016 war die Rückkehr der „Grünen Schule“, der Werkstatt, in den Botanischen Garten, genauer gesagt in einen Raum im Botanischen Institut. Aus feuerpolizei-lichen Gründen war der frühere Werkstattraum leider nicht mehr zu nutzen. Mit Unterstützung der Generaldirektion der Staatli-chen Naturwissenschaftlichen Sammlungen und dem Museum Mensch und Natur konnte bis zur Rückkehr eine Übergangslö-sung gefunden werden, für die wir sehr dankbar waren. Umso

glücklicher ist das MPZ nun, mit den Klassen zur praktischen Nacharbeit wieder im Garten bleiben zu können und vor allem über den wirklich wunderbaren Raum, die neue „Grüne Schule“.

Monika Jerg

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Die Rückkehr der „Grünen Schule“

MPZ-Angebote im Botanischen Garten München-Nymphenburg

Rechts: Die Osteraktion im Botanischen Garten

Links oben: Die Schokoladenaktion

Links unten:Ein Ergebnis der Familienaktion zum

Advent

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In Zusammenarbeit mit dem Lokschuppen fanden 2016 im Lok-schuppen Rosenheim zum Ausstellungsthema „Wikinger!“ zwei Fortbildungen für Lehrkräfte und pädagogisches Fachpersonal statt. In den Referaten erhielten die Teilnehmer/innen zunächst allgemeine Informationen über die Wikinger, ihr Leben und ihre „Reisen“. Neben den Vorträgen hatten die Teilnehmer/innen die Möglichkeit bei einer Führung durch die Ausstellung ihr Wissen zu vertiefen und die Ausstellung selbst kennenzulernen. Didakti-sche und methodische Überlegungen zum Einsatz im Unterricht und die Vorstellung museumspädagogischer Angebote und Workshops bildeten den Abschluss der informativen und erleb-nisreichen Veranstaltungen.

Monika Jerg

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„Wikinger!“

MPZ-Fortbildungen zur Sonderausstellung im Lokschuppen Rosenheim

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Im Jahr 2016 wurde eine neue Stadtführung zu den Münchner Stadt-bächen entwickelt. Ziel der Führung ist eine stärkere Berücksichtigung der Wirtschafts- und Sozialgeschichte in München vom Mittelalter bis hinein ins 20. Jahrhundert, die sich an der Entwicklung, dem Ausbau und schließlich der Auflassung der Bäche ablesen lässt.Wie in den vergangenen Jahren beteiligte sich das MPZ an der Langen Nacht der Münchner Museen mit zwei Stadtführungsange-boten. Vom Alten Peter über den Alten Hof zur Frauenkirche bis zum „Schönen Turm“ folgte der Rundgang „München im Mittelalter“ den Spuren vergangener Zeiten. Vorgestellt wurden die wichtigsten Bauten im ersten und zweiten Mauerring sowie Münchner Sagen und Legenden. Anlässlich des 500. Jubiläums des Bayerischen Reinheitsgebotes lockte eine Spezialführung für Erwachsene zum Brauwesen in Mün-chen unter dem Titel „Das Münchner Kindl und sein Bier“ zahlreiche Teilnehmer/innen an: Sie begab sich auf die Spuren alter Braustätten in der Münchner Innenstadt, erklärte, wo die Namen der einzelnen Brauereien herkommen, und gab Einblick in die Konsumgewohnhei-ten der Münchner im Lauf der Jahrhunderte.Außerdem konnte das MPZ, nun schon in langer Tradition, mit Rund-gängen zum Elternbegleitprogramm der Münchner Kinderuni beitra-gen.

Markus Wagner M.A.

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Von Bier und Stadtbächen

Stadtrundgänge des MPZ

Rechts: Der Alte HofLinks oben:

Die Türme der FrauenkircheLinks unten:

Erinnerung an den Schönen Turm

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Acht Monate lang führten die Teilnehmer/innen des P-Seminars „Per spektiven gemeinsam entwickeln“ am Ludwigsgymnasium München, geleitet von Susanne-Barbara Huber-Scholl, Gespräche mit Geflüchteten, die in Deutschland auf eine bessere Zukunft hoffen. Bei diesen Interviews berichteten die Jugendlichen von persönlichen Erlebnissen in ihrer Heimat, auf der Flucht und hier in Deutschland.Aus den Antworten entstand die Ausstellung „Ankommen“, die vom 22.12.2016 bis zum 24.02.2017 im Museum Fünf Kontinente zu se-hen ist. In ihr stellten die Schüler/innen verschiedene Gesichtspunkte zur Situation der zum überwiegenden Teil minderjährigen Geflüchte-ten vor - u. a. die politische Lage in der Heimat, Wertvorstellungen und Zukunftspläne, Berufschancen in Deutschland und persönliche Träume. Während der gemeinsamen Arbeit, so die Jugendlichen, habe sich ihr Blick auf die geflüchteten Gleichaltrigen verändert. Die Ausstellung gab Anstöße, sich ein Bild zu machen und die eigenen Vorstellungen von den Neuankömmlingen zu ergänzen und zu überprüfen.

Das Museumspädagogische Zentrum unterstützte das Seminar wäh-rend der Entstehungszeit als externer Partner.

Dr. Brigitte Wormer

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Ausstellung „Ankommen“ des P-Seminars „Perspektiven gemeinsam entwickeln“

Kooperation des Ludwigsgymnasiums mit dem MPZ und dem Museum Fünf Kontinente

Rechts: Die Schülerausstellung konnte im

Museum Fünf Kontinente stattfinden.Links oben:

Während eines InterviewsLinks unten:

Zur Ausstellung gestalteten die Schüler/innen auch einen Flyer.

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Viele Menschen verschiedenster Natonalitäten, Sprachen und Kulturen, verbunden durch Flucht, Vertreibung und Emgiration, kamen und kommen zu uns nach Bayern. Um Lehrkräften konkrete Unterstützung bei der Arbeit mit Jugendlichen zu bieten, die noch nicht lange hier leben und erst unsere Sprache lernen, haben die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und das Museumspädagogisches Zentrum München den Materialordner „Mein Leben in Bayern – Schritt für Schritt durch den Alltag“ herausgegeben. Erfahrene Lehrkräfte sowie Mitarbeiter/innen des MPZ haben Informationen über Land und Leute, politische Ordnung, Religion, Sport und Freizeit, Schul- und Ausbildungswege sowie Orientierungshilfen im Alltag zusammengestellt. Der interaktive Materialordner für Jugendliche in Ü-Klassen hilft, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden. Vielfältige Aufgabenstellungen regen bayernweit zur Erkundung des neuen Lebensraums an und bieten die Möglichkeit, die Kenntnisse in der deutschen Sprache zu vertiefen oder zu erweitern.

Der Ordner kann direkt bei der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit bezogen werden. Er wird nur an Besteller/innen mit Wohnsitz in Bayern abgegeben.

Dr. Brigitte Wormer

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Neuerscheinung: Mein Leben in Bayern

Materialordner in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit

Rechts: Der Ordner „Mein Leben in Bayern“

Links:Musterseiten

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Mit „Kommunikation, Interaktion, Partizipation“ erschien 2016 der erste Band einer Schriftenreihe der Bayerischen Museumsakademie. Mithilfe der drei im Titel genannten Begriffe lassen sich die ge-genwärtigen Entwicklungen im gesamten Museumswesen und damit insbesondere der Kontext der Kunst- und Kulturvermittlung im Museum verdeutlichen. Jede der drei Koordinaten transportiert eine Reihe von häufig ganz heterogenen Begleitaspekten, welche grundsätzlich das Museum der Gegenwart charakterisieren. So lassen sich zu Kommunikation unterschiedliche Formen der Vermitt-lung, der Ausstellungstexte und des Marketing, zu Interaktion der Einsatz von analogen und digitalen Medien in Ausstellungen, aber auch begleitende Medien wie Websites, Blogs und Apps benennen. In den Kontext der Partizipation fügen sich (inter-)kulturelle Teilhabe, Ausstellungsgestaltung, Besucherforschung und schließlich auch Ausstellungsevaluation. Die Publikation beinhaltet überarbeitete Vorträge zu Thementagungen der Bayerischen Museumsakademie aus den Jahren 2014 und 2015, aber auch weitere Aufsätze, die grundlegende Themenfelder des Museumswesens aufgreifen. Sie zeichnet sich durch Vielfalt in der professionellen Konzeption der präsentierten Inhalte aus. Diese ist in der Praxisnähe der Autor/innen begründet, die den Aufsätzen die größtmögliche Authentizität verleiht.Der Band erschien im Verlag kopaed und ist auch über diesen erhältlich. Weitere Bände sind in Planung.

Dr. Brigitte Wormer

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Neuerscheinung: Kommunikation, Interaktion, Partizipation

Kunst- und Kulturvermittlung im Museum am Beginn des 21. Jahrhunderts

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Die einfache Gleichung im Titel lieferte den Grundgedanken der Arbeit der Bayerischen Museumsakademie im vergangenen Jahr und weist bereits jetzt auf zentrale Projekte und Vorhaben des Jahres 2017 hin. Mit fast 70 Veranstaltungen behandelte die Bayerische Museums-akademie, eine Initiative des Museumspädagogischen Zentrums, der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern und des Insti-tuts für Bayerische Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München, im Jahr 2016 eine reichhaltige Palette an museums- und gleichzeitig gesellschaftsrelevanten Themen. Unterstützt von zahl-reichen musealen und institutionellen Partnern war es möglich, die Bedeutung des Museums durch die Thematisierung von komplexen Feldern, wie z. B. Demokratie und Europa oder der Konzeption von Vermittlungsangeboten für Menschen mit unterschiedlichen Formen der Beeinträchtigung zu stärken. Die Bayerische Museumsakademie agierte lokal, regional und nahezu flächendeckend in Bayern.Die Präsentation von Demokratie und Europa wurde in einigen der Tagungs- und Akademieformate, u. a. der Frühjahrs- und Herbstaka-demie, behandelt. Erschienen die Themen Demokratie und Europa zunächst als allzu große Herausforderungen für eine museale Reprä-sentation, so wurde sehr schnell deutlich, dass eine Differenzierung in einzelne Aspekte, wie z. B. „Zivilgesellschaftliches Engagement für Demokratie“ oder die Implementierung von Demokratie als Leitthema für die Ausstellungskonzeption von Museen einen tragfähigen Weg darstellen konnte, um diese komplexen Felder in Museen aufzugrei-fen. Folgerichtig zeigte die Bayerische Museumsakademie im vergan-

genen Jahr an verschiedenen Stellen ihrer Programmgestaltung, dass das Bewusstsein für Demokratie als ein wertvolles, aber auch fragiles Gut vor den Toren unserer Museumslandschaft nicht haltmachen darf. Museen sind kulturelle Einrichtungen, die sich, neben ihren zentralen Aufgaben immer häufiger auch der umfassenden Bildungsaufgabe für alle Mitglieder unserer Gesellschaft stellen. Letztere reicht in vielen Fällen über lehrplanorientierte Vermittlungskonzepte hinaus und fokus-siert Querschnittsthemen von hoher gesellschaftlicher Relevanz wie Integration, Inklusion, Partizipation. Auch die Zusatzqualifikation für das Führungspersonal an den Zweiggalerien der Bayerischen Staats-gemäldesammlungen (u. a. Bayreuth, Burghausen, Füssen) themati-sierte in diesem Sinne die Sensibilität für Museumsbesucher/innen, die aus unterschiedlichen Kulturkreisen stammen und sich durch Heterogenität und Diversität auszeichnen. Bereits zum dritten Mal rief die Bayerische Museumsakademie im Herbst 2016 zur Bewerbung für den Zertifizierungskurs „Grundlagen der Museumsarbeit“, der im Januar 2017 startete, auf. Dabei wurde erneut deutlich, dass dieses Format auf große Resonanz stößt. Die Anmeldezahlen stiegen im Vergleich zum Vorjahr erheblich. Es soll auch nicht unerwähnt bleiben, dass der Kurs für das Museumswesen nicht nur den spezifischen Kompetenzerwerb, sondern auch die Kontaktaufnahme zu unter-schiedlichen Protagonist/innen im musealen Feld fördert. Die berufs-propädeutische Bedeutung des Zertifizierungskurses konnte sich in der Zwischenzeit schon über die Landesgrenzen hinaus etablieren.

Prof. Dr. Rainer Wenrich

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Die Bayerische Museumsakademie 2016Museum = Demokratiebewusstsein

Kooperation zur Aus-, Fort- und Weiterbildung im Museumswesen

Links oben: Herbstakademie 2016:

Den Wind aus den Segeln nehmen

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Im August 2016 startete die Bayerische Museumsakademie zusam-men mit seinen Partnern, dem Kunst- und Kulturpädagogischen Zen-trum Nürnberg (KPZ) und dem Bundesverband Museumspädagogik e.V. das Projekt „Portal Museumspädagogik“. Im Rahmen dieses Projekts wird – unter Federführung der BMA – eine Online-Datenbank aufgebaut, die Vermittler/innen verschieden Objekte bzw. Objekttypen vorstellt und Anregungen für deren didak-tische Erschließung gibt. Die Beiträge stammen von Expert/innen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Die zu behandelnden Objekte werden nach ihrem Beispielcharakter ausgewählt, sodass die Nutzer/innen die Inhalte auf ihre eigenen Einrichtungen, Museen oder Ausstellungshäuser, übertragen können. Starke Berücksichti-gung finden auch Inklusion und Migration.Die Datenbank soll Vermittler/innen in Museen dazu befähigen bzw. dabei unterstützen, die Bestände des eigenen Museums didaktisch angemessen und methodenreich unterschiedlichsten Zielgruppen näherzubringen. Sie richtet sich an Mitarbeitende und Leitungen von Museen, Lehrkräfte und Studierende. Dies können zum einen Anfänger/innen und Quereinsteiger/innen sein, die praktische Un-terstützung bei ihrer neuen Aufgabe suchen, aber ebenso erfahrene Museumspädagog/innen, die sich nach Anregungen in der Routine umsehen. Ziel ist es, möglichst viele Vermittler/innen zu erreichen und somit zur Verbesserung der Struktur der museumspädagogischen Vermitt-lung beizutragen.

Das Portal Museumspädagogik wird von der Beauftragten der Bun-desregierung für Kultur und Medien von September 2016 bis Mitte 2018 gefördert.

Alessandra Vicentini / Maximilian Slowioczek / Dr. Brigitte Wormer

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Portal MuseumspädagogikEin Projekt der Bayerischen Museumsakademie

Eine objektbezogene Methodendatenbank für den deutschsprachigen Raum

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Mit tiefer Betroffenheit erfuhren wir, dass unser langjähriger Kollege Diethard Herles von uns gegangen ist. Mit ihm verliert die Muse-ums-, Kultur- und Kunstpädagogik einen überaus engagierten Lehrer, Vermittler und Künstler.Seinen Weg vom Kunsterzieher an Realschulen zum Museumspäd-agogen und zum kommissarischen Leiter des Museumspädagogi-schen Zentrums, vom Doktoranten in der Kunstpädagogik bis zum Professor für Kunstwissenschaft und Bildende Kunst an der Univer-sität Landau konnten wir miterleben.Diethard Herles gehörte dem MPZ von 1983 bis 1998 an. Während dieser Zeit fragten sich viele von uns, woher er die Energie, die Aus-dauer und Muße nahm zum Schreiben, Forschen, Malen, Filmen, Musizieren und anderem Kreativsein.Als Kunstvermittler und Künstler veranstaltete er Ausstellungen und Events in Museen und im öffentlichen Raum für und mit Schülern und Studierenden, knüpfte Netzwerke zwischen Kunst, Handwerk und Wissenschaft, zwischen Kultur und Politik sowie zwischen Mu-seen und Wirtschaft.Im Mittelpunkt seines Schaffens standen die Kunst und die Kunst-vermittlung. Er wollte möglichst viele Menschen daran teilhaben lassen und sie zum eigenen Kunstschaffen und Kreativsein anregen.In seinem ständigen Bestreben, die Museen für jedermann, vor allem für Kinder und Jugendliche, zu öffnen, entwickelte er di-daktische „Hands-on-Ausstellungen“, setzte sich für qualitätsvolle Werkstattprogramme nach Museumsrundgängen ein und veranstal-

tete Ausstellungen mit prämierten Zeichnungen und Arbeiten von Kindern, Jugendlichen und Studierenden im Museum. Große und kleine Meister hatten für ihn den gleichen Stellenwert.Mit dem Einsatz von audiovisuellen Medien wie Videoclips, Multi-visionvorführungen oder interaktiven Bild-Informations-Systemen beschritt er neue Wege in der Museums- und Medienpädagogik, die heute zum festen Bestandteil der Kulturellen Bildung gehören.Als Diethard Herles 1998 das MPZ verließ, hinterließ er Lücken, die erst allmählich in ihrer Vielfalt geschlossen werden konnten.

Dr. Peter Kolb

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NachrufProf. Dr. Diethard Herles

Rechts:Diethard Herles auf dem Cover der

Publikation „Perspektive. Leitfaden zu Geistesgeschichte und Didaktik“, die er

für das MPZ verfasste (Ausschnitt)

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Übersichten2016

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Teilnehmer an MPZ-Veranstaltungen 2016München und bayernweitohne Werkstattprogramme

Veranstaltungsart Anzahl der Teilnehmer/innenSchule und Museum

Schulklassenführungen ca. 74.500Lehrerfortbildungen ca. 4.600

Kindertageseinrichtungen und MuseumFührungen für Gruppen aus Kindertageseinrichtungen ca. 8.500Fortbildungen für pädagogisches Fachpersonal ca. 750

Freizeit im Museum Erwachsene ca. 2.750Kinder und Jugendliche (offene Veranstaltungen, Ferienaktionen etc.) ca. 2.850Kinder und Jugendliche (Kindergeburtstage) ca. 2.050

Gesamt Anzahl der Teilnehmer/innenSchule/Kindertageseinrichtungen ca. 88.350Freizeit ca. 7.650