4
D er Anfang von Clare Maguires Karriere liest sich wie das Drehbuch eines 08/15-Hollywood- Films: die Geschichte eines Mädchens in einer tristen Industriestadt, in diesem Fall Birmingham, dem ein Lehrer sagt, es solle endlich aufhören, davon zu träu- men, als Sängerin groß rauszukommen; das dann so wütend wie entschlossen die Schule schmeißt und wenige Jahre später tatsächlich mit einem märchen- haft dotierten Plattenvertrag dasteht. Eine Geschichte, die aber auch der Phantasie gewitzter PR-Agenten entsprungen sein könnte. „Nein, nein!“, weist die großgewachsene, bleiche Britin diese Unterstellung entschlossen zurück: „Ich muss oft klarstellen, dass diese Geschichte kein Märchen ist: Es gab diesen Lehrer, er war mein Lateinlehrer“, sagt die 23-Jährige. Maguire war damals 17 und ihre Eltern entsetzt, aber sie akzep- tierten die Entscheidung ihrer Tochter. Tagsüber jobbte sie in einem Modekaufhaus, abends produ- zierte sie Lieder, die sie ins Internet stellte. Die Er- lösung brachte ihre Nummer „Strange Things“, die eine halbe Million Mal angeklickt wurde und die Talentjäger endlich zu ihr lockte. Sie unterschrieb einen tollen Vertrag für ihr Debüt-Album „Light After Dark“. Das ist voll von perfekt produziertem Radio-Pop, lässt allerdings ein wenig den durchaus interessanten Charakter der Künstlerin vermissen. Ihrem Lateinlehrer sei sie nicht mehr böse, sagt Ma- guire: „Und wenn das hier schiefgeht, gehe ich eben wieder zur Schule.“ CHRISTOPH DALLACH KulturSPIEGEL 36 POP & JAZZ 5/2011 FOTO: UNIVERSAL Art Brut. 25.5. Köln, 26.5. Berlin, 28.5. Hamburg. Karten: www.target-concerts.de Der Bandname wurde für Kunst von Au- ßenseitern geprägt. Er passt auch für diese deutsch-britische Radau-Rumpel-New- Wave-Gang um Sänger Eddie Argos, de- ren Konzerte oft wüste Ereignisse sind. Bill Callahan. 12.5. Köln, 13.5. Frank- furt/M., 14.5. Hamburg, 15.5. Berlin. Infos: www.karsten-jahnke.de Früher musizierte er unter dem Bandna- men „Smog“, neuerdings verzichtet der gefeierte amerikanische-Underground- Singer-Songwriter auf sein Pseudonym. Anna Depenbusch. 2.5. Köln, 3.5. Stutt- gart, 5.5. Hannover, 6.5. Osnabrück, 7.5. Buchholz i.d.N., 8.5. Mainz, 10.5. Krefeld, 11.5. Bochum, 12.5. Celle, 15.5. München, 16.5. Erlangen, 17.5. Dresden, 18.5. Lüne- burg, 20.5. Berlin, 25.5. Kiel, 26.5. Hamburg u.a. Karten: www.semmel.de Die Hamburgerin sang schon Werbe- lieder für einen Telekommunikationskon- zern. Seit der Veröffentlichung ihres zwei- ten Soloalbums ist sie so begehrt, dass sie nun erst mal auf Konzertreise geht. Alela Diane & Wild Devine. 3.5. Ham- burg, 5.5. Berlin. Karten: www.bseliger.de Im Londoner Trendsetzer-Plattenladen Rough Trade war ihr Album „The Pirate’s Gospel“ vor vier Jahren die bestverkaufte Platte. Auch das neue Werk der Folk- Bardin hat das Zeug zum Hit. Tourneen im Mai Musikerin Maguire: Eine halbe Million Klicks Clare Maguire: „Light After Dark“ (Universal) Wenn der Lateinlehrer irrt Die Sängerin Clare Maguire macht übers Internet Karriere. Wirklich.

Musikerin Maguire: Eine halbe Million Klicks Wenn der

  • Upload
    others

  • View
    7

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Musikerin Maguire: Eine halbe Million Klicks Wenn der

D er Anfang von Clare Maguires Karriere liestsich wie das Drehbuch eines 08/15-Hollywood-

Films: die Geschichte eines Mädchens in einer tristenIndustriestadt, in diesem Fall Birmingham, dem einLehrer sagt, es solle endlich aufhören, davon zu träu-men, als Sängerin groß rauszukommen; das dann sowütend wie entschlossen die Schule schmeißt undwenige Jahre später tatsächlich mit einem märchen-haft dotierten Plattenvertrag dasteht. Eine Geschichte,die aber auch der Phantasie gewitzter PR-Agenten

entsprungen sein könnte. „Nein, nein!“, weistdie großgewachsene, bleiche Britin diese Unterstellung entschlossen zurück: „Ich mussoft klarstellen, dass diese Geschichte kein Märchen ist: Es gab diesen Lehrer, er war

mein Lateinlehrer“, sagt die 23-Jährige. Maguire wardamals 17 und ihre Eltern entsetzt, aber sie akzep-tierten die Entscheidung ihrer Tochter. Tagsüberjobbte sie in einem Modekaufhaus, abends produ -zierte sie Lieder, die sie ins Internet stellte. Die Er -lösung brachte ihre Nummer „Strange Things“, dieeine halbe Million Mal angeklickt wurde und die Talentjäger endlich zu ihr lockte. Sie unterschrieb einen tollen Vertrag für ihr Debüt-Album „Light After Dark“. Das ist voll von perfekt produziertemRadio-Pop, lässt allerdings ein wenig den durchaus interessanten Charakter der Künstlerin vermissen. Ihrem Lateinlehrer sei sie nicht mehr böse, sagt Ma-guire: „Und wenn das hier schiefgeht, gehe ich ebenwieder zur Schule.“ CHRISTOPH DALLACH

KulturSPIEGEL36

POP & JAZZ

5/2011

FOTO

: UNIVERSA

L

Art Brut. 25.5. Köln, 26.5. Berlin, 28.5.Hamburg. Karten: www.target-concerts.deDer Bandname wurde für Kunst von Au-ßenseitern geprägt. Er passt auch für diesedeutsch-britische Radau-Rumpel-New-Wave-Gang um Sänger Eddie Argos, de-ren Konzerte oft wüste Ereignisse sind.

Bill Callahan. 12.5. Köln, 13.5. Frank-furt/M., 14.5. Hamburg, 15.5. Berlin. Infos:

www.karsten-jahnke.deFrüher musizierte er unter dem Bandna -men „Smog“, neuerdings verzichtet dergefeierte amerikanische-Underground-Singer-Songwriter auf sein Pseudonym.

Anna Depenbusch. 2.5. Köln, 3.5. Stutt-gart, 5.5. Hannover, 6.5. Osnabrück, 7.5.Buchholz i.d.N., 8.5. Mainz, 10.5. Krefeld,11.5. Bochum, 12.5. Celle, 15.5. München,16.5. Erlangen, 17.5. Dresden, 18.5. Lüne-burg, 20.5. Berlin, 25.5. Kiel, 26.5. Hamburgu.a. Karten: www.semmel.de

Die Hamburgerin sang schon Werbe -lieder für einen Telekommunikationskon-zern. Seit der Veröffentlichung ihres zwei-ten Soloalbums ist sie so begehrt, dass sienun erst mal auf Konzertreise geht.

Alela Diane & Wild Devine. 3.5. Ham-burg, 5.5. Berlin. Karten: www.bseliger.deIm Londoner Trendsetzer-PlattenladenRough Trade war ihr Album „The Pirate’sGospel“ vor vier Jahren die bestverkauftePlatte. Auch das neue Werk der Folk-Bardin hat das Zeug zum Hit.

Tourneen im Mai

Musikerin Maguire: Eine halbe Million Klicks

Clare Maguire:„Light AfterDark“ (Universal)

Wenn der Lateinlehrer irrt Die Sängerin Clare Maguire macht übers Internet Karriere. Wirklich.

Page 2: Musikerin Maguire: Eine halbe Million Klicks Wenn der

DJ Shadow. 14.5. Mannheim, 15.5. Ham-burg, 20.5. München, 21.5. Köln. Karten:www.target-concerts.deDer Spezialist für instrumentale Hip-Hop-Collagen versteht es meisterlich,live mit einigen Plattenspielern großeEuphorie zu zaubern.

Nicola Conte. 25.5. Berlin, 26.5. Dort-mund. Infos: www.electricchair.deZur Kultur des Plattenauflegens habenauch die Italiener viel beigetragen. DieserEx-DJ aus Bari versteht es auch als

Musiker, Jazz, Soul und Moderne lässigzu kombinieren.

Iron Maiden. 28.5. Frankfurt/M.*, 29.5.Oberhausen*, 31.5. München*, 2.6. Ham-burg, 3.6. Berlin, 7.6. Stuttgart. Infos: www.wizardpromotions.de, *ausverkauft.Ohne mediale Unterstützung wurdendiese Briten zu Titanen des Heavy Metal.Nach über 85 Millionen verkauften Plat-ten und mehr als 2000 Konzerten sollnach dieser Tour nun angeblich Schlusssein.

Neue Pop-CDs

Richard Dorfmeister:„Private Collection“ (G-Stone)

Jenny Hval:„Viscera“ (Rune Grammofon)

John Renbourn:„PalermoSnow“ (Shanachie)

Ebo Taylor:„Life Stories“ (Strut)

Daheim in Ghana soll der 75-Jährigeeine Legende sein. In den siebziger Jah-ren arbeitete er mit nur Kennern be-kannten Formationen wie der ApagyaShow Band zusammen. In diesem Jahr-tausend klingen seine Songs aus jenerZeit mit ihren flirrenden Bläsern, Wah-Wah-Gitarren und nervösen Rhythmenunerhört elektrisierend.

The Black Atlantic: „Re-verence forFallen Trees“(Haldern PopRecordings)

Mit ihren merkwürdigen gezeichnetenBäumen schaut die Hülle der Platte auswie eine Märchenbuch-Illustration. An-gemessen sanft klingt dann auch die Mu-sik dieser niederländischen Band: ein-sam verhallendes Klavierspiel, zart ge-zupfte Gitarren und gepflegter Klage -gesang. Tolle Musik für verregnete Nach-mittage. CHRISTOPH DALLACH

So elegant entspannt wie die Melodien,die der Wiener Richard Dorfmeister mitPeter Kruder produziert, kombiniert erbei dieser Mix-CD Soundtracks, Jazz,Folk, Blues und Bossa nova von Künst-lern wie Vladimir Cosma, Nick Drake,Mark-Almond, David Essex, John LeeHooker und Alan Parsons zu einer tollenund vor allem überraschenden Collage.

Von norwegischen Kritikern wird dieseKünstlerin bereits als tolle Entdeckunggefeiert. Als Rockettothesky lieferte siebereits zwei lustig versponnene Alben.Ihr dritter Streich klingt reduzierter, wieGespenster-Kammer-Musik, und erin-nert an berühmte Kolleginnen wie Björkoder Siouxsie. Aber letztlich ist dies einezutiefst individuelle Platte.

Kunden, die bei amazon.co.uk Tonträgervon John Renbourn bestellten, ordertenauch Platten von Midlake und Fleet Fo-xes. Das passt, denn von vielen folkver-liebten jungen Musikern wird der virtuo-se Gitarren-Veteran verehrt. Auch seinneues Werk ist von erhabener Schönheit.Neben eigenen Songs spielt er da Kom-positionen von Satie und J. S. Bach.

Bücher, CDs, DVDs und exklusive SPIEGEL-Produkte erhalten Sie unter www.spiegel.de/shop

Page 3: Musikerin Maguire: Eine halbe Million Klicks Wenn der

POP & JAZZ

Phosphorescent. 23.5. Köln, 24.5. Ham-burg, 25.5. Berlin, 26.5. München. Karten:www.fkpscorpio.comMatthew Houck ist auch einer der jun-gen traditionsverliebten US-Musiker mitVollbart. Seine Schwermuts-Country-Songs sind schon mal überwältigend.

Rusconi. 13.5. Wolfsburg, 14.5. Bielefeld,18.5. Karlsruhe, 19.5. Frankfurt/M. Infos:www.prime-tours.comUnter etlichen sehr guten Klavier-Bass-Schlagzeugtrios sticht die Formation des Schweizer Pianisten Stefan Rusconihervor. Er fusioniert Jazz mit Rock undPop.

Sade. 3.5. Hamburg, 4.5. Oberhausen, 7.5.Stuttgart, 12.5. Frankfurt/M., 13.5. Berlin,19.5. München, 21.5. Köln. Karten: www.prknet.deDer blankpolierte Designer-Soul derLondonerin ist immer noch erfolgreich.

Nun begibt sich die verschwiegene Künst-lerin auf eine ihrer seltenen Tourneen.

Tahiti 80. 3.5. München, 4.5. Köln, 5.5.Heidelberg, 6.5. Berlin, 7.5. Hamburg. Kar-ten: www.fkpscorpio.comRichtig groß rausgekommen sind dieseFranzosen merkwürdigerweise nie. Aberauch auf ihrem neuen Album glänzensie mal wieder mit eleganten Popsongs.

The Leisure Society. 29.5. Köln, 30.5.Berlin. Infos: www.verstaerker.comBritischer als die sanft versponnenenSongs dieser jungen Knaben kann eineBand kaum klingen. Nun präsentierensie ihr zweites Album.

Yusuf alias Cat Stevens. 10.5. Hamburg,12.5. Oberhausen, 14.5. Berlin, 17.5. Mün-chen, 29.5 Mannheim. Karten: www.mlk.comEigentlich hatte er aus vielerlei Gründenseine Karriere als Cat Stevens begraben.

Neue Jazz-CDs

„The ModernJazz Quartet– 1957 Cologne“ (Jazzline). Ab 2.5.

Dass diese Musik vor mehr als 50 Jahrenaufgenommen wurde, ist kaum zu glau-ben. Der swingende Kammerjazz des stil -bildenden Quartetts aus Piano, Vibrafon,Bass und Drums klingt taufrisch. DerMitschnitt aus dem Kölner Gürzenichist einer jener Juwelen, die der WDR ausden Archiven geholt hat und technischüberarbeitet auf den Markt bringt.

Julian & Roman Wasserfuhr:„Gravity“(ACT). Ab 29.4.

Der 23-jährige Trompeter gehört zu denexzellenten Nachwuchsmusikern, dieden als „alt“ abgeschriebenen Jazz neubeleben. Chet Baker und Till Brönnernennt Julian als Vorbilder. Mit seinemBruder Roman am Klavier und den Rou-tiniers Lars Danielsson (Bass) und Wolf-gang Haffner (Schlagzeug) spielt er be-sinnliche Eigenkompositionen.

KatharineMehrling:„Am Randeder Nacht“(Monopol Records)

Wer die Evita singt oder die Polly in der„Dreigroschenoper“, muss kein Jazz -talent sein. Aber Mehrlings Album klingtjazzig. Denn die Arrangements für dielaunigen Lieder der Musicaldarstellerinhat Rolf Kühn geschrieben – federnderRhythmus, Bläserriffs und Klarinetten-Soli. So übertrifft die CD der 35-JährigenVokal-Neuerscheinungen.

A. Akinmusi-re: „Whenthe HeartEmerges Glistening“(Blue Note)Ab 6.5.

Als „straight-ahead-jazz with pop in-stincts“ beschreibt die „NYT“ die Musikdes US-Trompeters mit nigerianischenWurzeln. Akinmusire, 29, spielt im Quin-tett mit Trompete und Tenorsaxofon. ImTitel „My Name Is Oscar“ spricht er, vonDrums begleitet, über den Tod eines Afro-Amerikaners, der in Oakland von der Poli -zei erschossen wurde. HANS HIELSCHER

Bücher, CDs, DVDs und exklusive SPIEGEL-Produkte erhalten Sie unter www.spiegel.de/shop

Page 4: Musikerin Maguire: Eine halbe Million Klicks Wenn der

KulturSPIEGEL 5/2011 39

Die Chance, ihn doch noch mal auf einerBühne zu erleben, sollte man nutzen.

BERE ITS IM VORVERKAUFGuano Apes. Tournee ab 5.10. Infos: www.contrapromotion.comKatzenjammer. Herbsttour ab 9.11. Kar-ten: www.fkpscorpio.comKlee. Tournee ab 14.10. Karten: www.fourartists.comNils Landgren/Viktoria Tolstoy. Tourneeab 5.10. Infos: www.karsten-jahnke.deCyndi Lauper. Konzerte 18.+19.7. Karten:www. modernewelt.deRoxette. Tournee ab 11.6. Karten: www.mlk.comPaul Simon. Tournee ab 9.7. Karten: www.mlk.com

FESTIVALSElbjazz Festival. Hamburg. 27./28.5. u.a.mit Charlie Haden, Cécile Verny, Kurt El-ling, Nils Landgren. Karten: www.elbjazz.de

Electronic Beats. Köln. 19.5. u.a. mit Ani-mal Collective, Nouvelle Vague, Holy Ghost!Karten: www.electronicbeats.net Hildener Jazztage. 31.5.–5.6. u.a. mit Peter Fessler, Danny Gottlieb, Markus Stock-hausen. Karten: www.hildener-jazztage.deJazzfest Bonn. 28.5.–4.6. u.a. mit RonCarter, Roberta Gambarini, Henning Sie-verts, Michael Wollny, Dominic Miller. Kar-ten: www.jazzfest-bonn.de Kammgarn Int. Jazzfestival. Kaiserslau-tern. 6./7.5. u.a. mit Enrico Rava, StefanoBol lani, Nina Hagen. Karten: kammgarn.deMayday. Dortmund. 30.4. u.a. mit Paulvan Dyk, Westbam, Jeff Mills, Marusha.Karten: www.mayday.de Melt! Weekender. Berlin. 19.–21.5. u.a.mit DJ Shadow, Digitalism, Animal Collec-tive. Karten: www.meltklub.deWoodstock am Karpfenteich. Peitz.13.–15.5. u.a. mit Alexander von Schlippen -bach, Manfred Schoof, Gunter Hampel. Infos: www.jazzwerkstatt.eu

Neue Musik-DVDs

Billy Joel: „Live at Shea Stadium“(Sony)

Das Shea Stadium war heiliger Boden in New York. Als Heimat des Baseball-Teams Mets aber auch Ort spektakulä -rer Konzerte von Stars wie den Beatlesoder Bruce Springsteen. Zum Finale,kurz vor dem Abriss, kam Billy Joel mitunverwüstlichen Hits wie „Piano Man“und mit berühmten Gästen, darunterTony Bennett und Sir Paul McCartney.

Green Day: „Awesomeas Fuck“(Reprise)

Die Zeiten, in denen diese „Punks“ nochin winzigen Spelunken ihre Verstärkeraufbauten, scheinen eine Ewigkeit herzu sein. Mittlerweile erklingen ihreSongs in Broadway-Musicals, und werihre letzte Tournee verpasst hat, kannnun mit diesem Konzertmitschnitt undzu Hits wie „Boulevard of BrokenDreams“ durchs Wohnzimmer springen.

Simon and Garfunkel: „Bridge Over Troubled Water“(Columbia)

„Bridge Over Troubled Water“ war einesder erfolgreichsten Alben der frühen Sieb-ziger. Zum 40-jährigen Jubiläum wurdeder Mega-Bestseller um zwei DVD-Do-kumentationen erweitert. Allein der Film„Songs of America“ lohnt die Anschaf-fung. Der lief 1969 im US-Fernsehen undsorgte wegen kritischer Kommentare derKünstler zu Vietnam für Kontroversen.

A-ha: „The FinalConcert“(We Love Music)

Im Dezember 2010 beendete die be-rühmteste norwegische Band aller Zei-ten nach einem Vierteljahrhundert ihreKarriere mit einem angemessen großenKonzert in Oslo. Wer es dahin nichtschaffte, kann sich nun mit einer DVDtrösten. Mit Hits wie „Hunting High andLow“ oder „Take on Me“ zum Mitsingenund -weinen. CHRISTOPH DALLACH