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Musterbericht Einfamilienhaus Beratungsbericht GEAK® Plus Gebäudemodernisierung Gebäudekategorie, Bezeichnung Einfamilienhaus Adresse Musterweg 11 Zu GEAK-Dokument Nr. SG-0000 Identifikation EGID_EDID Auftraggeber Hans Muster Expert/in Silke Abeler, Niklaus Hardegger Ausstellungsdatum 25. April 2019

Musterbericht Einfamilienhaus · Kosten. Aus dem Bericht ergibt sich jedoch keine verbindliche Zusicherung, ob die dargestellten Erneuerungs-Varianten tatsächlich zu den geschätzten

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Musterbericht EinfamilienhausBeratungsbericht GEAK® PlusGebäudemodernisierung

Gebäudekategorie, Bezeichnung EinfamilienhausAdresse Musterweg 11Zu GEAK-Dokument Nr. SG-0000Identifikation EGID_EDID

Auftraggeber Hans MusterExpert/in Silke Abeler, Niklaus HardeggerAusstellungsdatum 25. April 2019

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InhaltZusammenfassung .................................................................................................................................................................................................. 3

1 Grundlagen .................................................................................................................................................................................................... 5

2 Bestandaufnahme, Beurteilung und Empfehlungen ...................................................................................................................................... 6

3 Solarenergie zur Strom- oder Wärmeproduktion ......................................................................................................................................... 10

4 Übersicht der Varianten und Vergleich ........................................................................................................................................................ 12

5 Ergebnisse: Kenndaten ............................................................................................................................................................................... 21

6 Transmissionswärmeverluste ...................................................................................................................................................................... 23

7 Energiebedarf (Endenergie) ........................................................................................................................................................................ 24

8 Jährliche Energiekosten .............................................................................................................................................................................. 24

9 Beitragssätze Förderprogramme ................................................................................................................................................................. 25

10 Investitionskosten der Massnahmen ........................................................................................................................................................... 28

11 Finanzierung der Massnahmen ................................................................................................................................................................... 31

12 Weiteres Vorgehen ...................................................................................................................................................................................... 32

Anhang A. Glossar und Erläuterungen zum GEAK........................................................................................................................................ 36

Anhang B. Grundlagendaten.......................................................................................................................................................................... 38

Anhang 1: Fotos

Anhang 2: Heizwärmebedarf SIA380/1:2009· Systemnachweis Ist-Zustand, Massnahmen 1,2 + 3

Anhang 3: Pläne· Ist-Zustand, Sanierter Zustand

Anhang 4: Kostenangaben

Anhang 5: Solaranlagen

Anhang 6: Grobkonzept Lüftungsanlage

Anhang 7: Weitere Berechnungen· WPesti-Berechnungen

Anhang 8: Produktinformationen

Haftungsausschluss

Der vorliegende Bericht wurde mit dem Online-Tool „GEAK® Plus“ erstellt. Dieses ist Eigentum der Konferenz der kantonalenEnergiedirektoren (EnDK). Es wird von zertifizierten GEAK®-Experten für die Erstellung von Energieberatungsberichten und von GEAK®-Dokumenten genutzt. Die Genauigkeit des Berichts hängt weitgehend davon ab, wie verlässlich die Experteneingaben sind. Das Toolermöglicht die Erstellung von Entscheidungsgrundlagen für energetische Erneuerungen inklusive Anhaltspunkte für die zu erwartendenKosten. Aus dem Bericht ergibt sich jedoch keine verbindliche Zusicherung, ob die dargestellten Erneuerungs-Varianten tatsächlich zu dengeschätzten Preisen angeboten oder die abgeschätzten Subventionen effektiv ausbezahlt werden. Im Übrigen gilt das „Reglement zurNutzung des GEAK®“, insbesondere dessen Ziff. 12. (Datenschutz und Nutzungsreglement)

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ZusammenfassungMit diesem Bericht soll der Eigentümerschaft, nachfolgend Bauherrschaft genannt, der Königsweg zur Gebäudemodernisierung aufgezeigtwerden. Dieser beginnt mit einer gut gedämmten Gebäudehülle. Denn hier liegen die grössten Potenziale zur Reduktion des Energie-verbrauches und der CO2-Emissionen. Danach kann die Wärmeerzeugungsanlage (Heizungsanlage) durch eine optimierte undwirtschaftlichere Anlage ersetzt werden.

Die Gebäudehülle weist mit einer Effizienzklasse D einen mässigen Wärmeschutz auf. Sie überschreitet die Anforderungen an Neubauten umdas 1.5 bis 2-fache. Beurteilt man den gewichteten Gesamtenergiebedarf der Liegenschaft für Heizung, Warmwasser, Beleuchtung undElektrogeräte, so ist dieser mit einer Effizienzklasse D unbefriedigend.

Die Energiefachperson empfiehlt die energetischen Verbesserungsmassnahmen über drei Etappen zu planen. Bei der Projektierung derUmsetzung müssen sämtliche auszuführenden Arbeiten auf die später nachfolgenden Arbeiten abgestimmt sein. Dies um Zusatzarbeitenmöglichst zu vermeiden.

Massnahmen Paket 1- Kellerdecke dämmen- Bestehende alte Fenster ersetzen

Massnahmen Paket 2- Steildach sanieren

Massnahmen 3- Aussenwände dämmen- Storenkasten dämmen- Boden über Autoabstellplatz dämmen

Massnahmen zu Wärmerzeugung, Lüftung, ElektrogeräteEs wird vorgeschlagen den Ersatz der Wärmeerzeugung mit dem Massnahmenpaket 2 umzusetzen. Auch die Installation einer Indach PV-Anlage macht in Kombination mit der Dachsanierung Sinn.Die Heizung und die Warmwassererwärmung sind bei diesem Gebäude örtlich getrennt. Bei einer Sanierung sollte die getrennten Systememöglichst zusammengebracht werden. D.h. wenn eine Wärmepumpe eingesetzt wird, sollte diese möglichst zur Erwärmung des Wassers undfür die Beheizung des Gebäudes genutzt werden.Im Bericht werden untenstehende Wärmeerzeugungsanlagen miteinander verglichen.

Variante 1: Wärmepumpe (Sole/Wasser): 21.6 [Rp/kWh]Variante 2: Wärmepumpe (Luft/Wasser): 17.2 [Rp/kWh]Variante 3: Pelletsheizung 25.8 [Rp/kWh]

Die Variante 2 mit einer Aussenluftwärmepumpe eignet sich aus wirtschaftlicher Sicht am besten. Aus ökologischer Betrachtung liegt derVorrang bei der Sole-Wasser Wärmepumpe (Variante 1). Die Pelletsheizung ist im Verhältnis etwas teurer, aber bei dieser Lösung wird aufeinheimische Rohstoffe gesetzt.

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Eckdaten zur Gebäudemodernisierung

Untenstehende Werte sind Standardwerte:(Glossar siehe Anhang A)

Ist-Zustand Variante A Variante B Variante C

Baujahr / Renovationsjahr 1950 0 0 0

Energiebezugsfläche Total [m²] 222 222 222 222

Mischnutzungen Einfamilienhaus Einfamilienhaus Einfamilienhaus Einfamilienhaus

Energieträger Heizung / Warmwasser Heizöl, Elektrizität Heizöl, Elektrizität Elektrizität Elektrizität

Grobdimensionierung Norm-Heizlast (gem. SIA384.201) [kW] Standardnutzung/Aktuelle Belegungund Nutzung

10 / 10 8 / 8 8 / 8 7 / 7

Spez. Heizlast nach SIA 380/1/ Korr. GrenzwertSpezifische Heizlast, effektiv [W/m²]

39 / 26 34 / 26 31 / 26 26 / 26

Heizung* [kWh/a] 29'133 24'994 5'402 4'350

Warmwasser* [kWh/a] 3'972 3'973 3'973 3'974

Elektrizität [kWh/a] 5'089 5'051 4'819 4'810

Lüftung [kWh/a] 180 180 180 180

Gesamtkosten der Massnahmen inkl.projektbezogene Kosten [CHF]

0 41'263 181'419 241'356

Total Förderbeiträge [CHF] 0 0 -15'640 -25'880

Total Initial-Kosten [CHF] 0 41'263 165'779 215'476

Jährliche Energiekosten** [CHF/a] 3'825 3'418 222 63

CO2-Äquivalente [kg/(m²a)] 46 40 5 4

Etikette Energie für Standardnutzung

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1 Grundlagen1.1 Kontaktdaten

Auftraggeber und Eigentümer Expert/in:

Anrede, Name: Herr und Frau Muster Firma, Adresse: ESP Energie Spar Partner AGGrünaustrasse 319470 Buchs

Adresse: Musterweg 11 Vorname, Name: Silke AbelerNiklaus Hardegger

E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

Telefon: 081 750 68 80 Telefon 081 750 68 80

1.2 Begehung und Besprechung· Vorortsbegehung und Besprechung mit den Eigentümern· Projektierungs- und Ausführungspläne Ansichten, Grundrisse, Schnitte· Verbrauchskennzahlen der letzten 3 Jahren

1.3 Anliegen, Prioritäten BauherrschaftDie Eigentümerschaft nachfolgend «Bauherrschaft» genannt, beauftragte uns, eine energetische Zustandsbeurteilung an deren Liegenschaftdurchzuführen. Basierend auf der Gebäudeanalyse sind energetische Verbesserungsmassnahmen an Gebäudehülle (Dach, Fassaden,Boden) und Gebäudetechnik (Wärmeerzeugung) mit Kostenschätzung und mögliche Etappierung aufzuzeigen.

Die Erwartungen an das Gebäudemodernisierungskonzept:

· Wärmekosten und Energie zu sparen und damit die Nebenkosten zu senken.· Erneuerbare Energiequellen wirtschaftlich nutzen.· Ersatz der fossilen Wärmeerzeugung

Die Bauherrschaft hat uns auf folgende Schwachpunkte hingewiesen:· Im Gebäude sind keine Mängel oder Komforteinbussen vorhanden

Die Liegenschaft und deren Baugeschichte:· 1950 Baujahr gemäss Baueingabe· 2009 Anbau Wintergarten· 2010 Ersatz der Fenster im EG

Umsetzungshorizont über die nächsten Jahre:· 2019 Dämmung der Kellerdecke und der Ersatz der älteren Fenster· 2020 Dachsanierung und Ersatz der Wärmeerzeugung· Aussenwände zu einem späteren Zeitpunkt

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2 Bestandaufnahme, Beurteilung und Empfehlungen2.1 Allgemeine Beschreibung des Ist-Zustands

Gebäudedaten

Energiebezugsfläche [m2]: 222 Gebäudehüllzahl 2.24

Baujahr: 1950 Anzahl der Vollgeschosse 1

Anzahl Bewohner 2 Anzahl Wohnungen 1

· Das Einfamilienhaus ist knapp 70-jährig. Der Zustand des Gebäudes ist gut. Eine Wärmedämmung ist im Ober- und Erdgeschossvorhanden, die U-Werte für Dach und Aussenfassade liegen aber über den derzeit gesetzlich einzuhaltenden Werten für Sanierungen.Im Erdgeschoss wurden die Fenster wurden zwischenzeitlich ersetzt und entsprechen dem heutigen Standard. Das Untergeschoss wirdals reines Kellergeschoss mit Abstellräumen genutzt. Auch die Heizung befindet sich im UG. Das Untergeschoss ist nichtwärmegedämmt.

· Im Gebäude ist eine Ölheizung installiert. Diese wurde im Jahr 2005 erneuert und dient nur zur Wärmeerzeugung. Das Warmwasser wirdmit einem Elektroboiler, welcher im Obergeschoss (Zwischengeschoss) steht, bereitgestellt.

· Die Fenster werden mit Storen, Fensterläden oder fixen Verschattungen verschattet.· Der Grossteil des Gebäudes ist massiv und weist eine hohe Wärmekapazität auf.

2.2 RahmenbedingungenBeurteilung BausubstanzDas Gebäude, der massive wie auch der Gebäudeteil aus Holz, verfügt über eine sehr gute Bausubstanz und weist auch keine baulichenMängel auf.

Zustand Gebäudehülle und GebäudetechnikDie Gebäudehülle ist technisch in einem einwandfreien Zustand – entspricht aber nicht mehr den heutigen energetischen Standards.Der Elektroboiler wie auch die Ölfeuerung entsprechen nicht den heutigen Standards der Wärmeerzeugung und sollten ersetzt werden.

Aufstockung, AnbautenDie Liegenschaft befindet sich gemäss Zonenplan in Zonenplan in der Wohnzone (W2) mit zwei Vollgeschossen. Das Grundstück umfassteine Fläche von 1100 m².Mit der Ausnützungsziffer von 0.45 ergibt das eine maximal anrechenbare Geschossfläche von 495 m², aktuell liegt die anrechenbareGeschossfläche bei ca. 250 m². Dazu zählen neben der Wohnfläche alle Mauerquerschnitte der Innenwände und Verkehrswege wie Korridoreund Treppenhäuser. Auf dieser Parzelle wäre durchaus Potential zur Erweiterung vorhanden. Genaueres ist mit der Gemeinde abzuklären.

Gestalterische HinweiseEine energetische Modernisierung der Gebäudehülle hat auf das Erscheinungsbild des Gebäudes einen grossen Einfluss, deshalb verlangensolche Eingriffe auch eine entsprechend sorgfältige Planung. Die Fassade wird gerne auch als Gesicht des Gebäudes bezeichnet.Charakteristische Merkmale und strukturgebende Elemente einer Fassade spielen dabei eine wichtige Rolle.

Für bewilligungspflichtige Erweiterungen, Erneuerungen, An- oder Umbauten sind bei der zuständigen Baubehörde (Bauverwaltung Grabs)die entsprechenden Baubewilligungen einzuholen. Auflagen zur gestalterischen Umsetzung sind aus der Bewilligung zu entnehmen.

ErsatzneubauEin möglicher Ersatzneubau wurde mit der Bauherrschaft besprochen. Aufgrund der guten Bausubstanz wird die Modernisierung einemErsatzneubau vorgezogen.

Energiepolitische LeitlinienVoraussichtlich ab 2020 werden die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn2014) im Energiegesetz umgesetzt.Die Einführung wird zu verschärften Anforderungen bei einer Sanierung führen.

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2.3 Beschreibung der GebäudehüllePriorisierungsgradAlle Bauteile sind einer Alterung unterworfen und die Lebensdauer (Nutzungsdauer) variiert von Bauteil zu Bauteil. Bei der Zustands-beurteilung der jeweiligen Bauteile wird die mittlere Lebenserwartung (Nutzungsdauer) beigezogen.Der Priorisierungsgrad zeigt in den folgenden Unterkapiteln pro Bauteilkategorie (Hülle) und System (Technik), welche Verbesserungen amdringlichsten sind.

Kurzfristige Massnahmen <1 JahrMittelfristige Massnahmen - 1 bis 5 JahreLangfristige Massnahmen - 5 bis 10 Jahre

Bauteilkategorie,Bild

Beschreibung Mögliche Verbesserungen Pr

Dächer / Decken≤ 2m im Erdreich

Der sichtbare Dachstuhl ist über der Schalunggedämmt. Die Stärke der Dämmung beträgt ca. 12 cm.Das Steildach ist intakt, entspricht aber nicht mehr denheutigen energetischen Anforderungen.

Steildach sanieren und zusätzlich dämmen. EineSanierung von aussen bietet sich eher an. Aucheine Sanierung von Innen ist möglich, aberaufwendiger.

Wände gegenaussen / ≤ 2m imErdreich

Es gibt zwei verschiedene Wände: massiv undHolzständer. Die Wände sind in einem guten Zustandund mit 10 cm gedämmt – die Dämmwerte liegen aberunter den heutigen Anforderungen.

Zusätzliche verputzte Aussenwärmedämmung beider massiven Wand.Holzständerwand zusätzlich dämmen und wiedermit einer hinterlüfteten Fassade beplanken.

Übrige Wände Ein Teil der Aussenwände kommt zum Wintergarten zuliegen und sind darum als Wände zu unbeheiztgerechnet.

zusätzliche Aussendämmung

Fenster & Türen Die Fenster im EG wurden die meisten ersetzt undhaben eine Dreifachverglasung. Die restlichen Fenstersind noch die ursprünglichen und sind mit einerZweifachverglasung.

Auch die älteren Fenster (siehe Bild) ersetzen.

Böden gegenaussen / ≤ 2m imErdreich

Der Boden über dem Autounterstellplatz ist nur weniggedämmt.

zusätzlich von unten dämmen - verputzteAussenwärmedämmung

Übrige Böden Die Kellerdecke ist nur sehr wenig von oben unter demUnterlagsboden gedämmt. Die Kellerwände sind nichtgedämmt und es geht viel Wärme über den Kellerverloren.

Kellerdecke von unten dämmen.

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Wärmebrücken Beim Gebäude sind die üblichen Wärmebrücken zufinden. Diese sind zurzeit nicht dramatisch - könnensich aber stark verschlechtern - je nachSanierungsmassnahme.Die Wärmebrücken sind in der Planung unbedingt zuberücksichtigen.

Typ Bauelement Nettofläche [m²] U-Wert [W/(m²K)] U-Wert [W/(m²K)]MuKEn 14¹

Allgemeiner Zustand

Dach gegen Aussenluft 142 0.33 ≤ 0.25 intakt

Wand gegen Aussenluft 211 0.33 ≤ 0.25 intakt

Wand gegen unbeheizte Räume 12 0.75 ≤ 0.28 intakt

Fenster & Türen vertikal 40 1.7 ≤ 1 ² intakt

Boden gegen Aussenluft 25 0.36 ≤ 0.25 leicht abgenutzt

Boden gegen Erdreich ≤ 2m 30 0.78 ≤ 0.28 leicht abgenutzt

Boden gegen unbeheizte Räume 71 0.74 ≤ 0.28 intakt

1) Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich 2014, Einzelanforderungen nach Art. 1.6 a) und Anhang 1b. 2) Türen gegen aussen 1.2 W/m²K und gegen unbeheizt 1.5 W/m²K

2.4 Beschreibung der GebäudetechnikTyp, Bild Beschreibung Mögliche Verbesserungen PrHeizung Die Wärmeabgabe erfolgt über Heizkörper.

Grobdimensionierung Norm-Heizlast (gem. SIA384.201) 9.79 kW

Ersatz der Heizölfeuerung durch eine Technik miterneuerbaren Energien.

VersorgterBereichWarmwasser

Die Warmwasserleitungen sind intakt.

Elektrizität Die Haushaltsgeräte sind grundsätzlich in einem gutenZustand mit einer relativ guten Energieeffizienz.

Beim Ersatz immer bezüglich EnergieeffizienzBestgeräte einsetzen.

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2.5 Sofortmassnahmen, BetriebsoptimierungenSofortmassnahmen sind mit geringen materiellen, zeitlichen wie finanziellen Aufwänden umsetzbar und erzielen, im Verhältnis dazubetrachtet, eine energetisch grosse Wirkung.Eine Betriebsoptimierung sollte regelmässig, aber mindestens einmal im Jahr, durchgeführt werden. Allein durch die richtige Einstellung undWartung der Heizungsanlage ist eine Energieeinsparung von bis zu 10% möglich.Ratgeber: http://www.bfe.admin.ch/php/modules/publikationen/stream.php?extlang=de&name=de_289471675.pdf

Für diese Liegenschaft werden nachfolgende Betriebsoptimierungen im Bereich der Wärmeerzeugung und bei den elektrischenHaushaltgeräten empfohlen.

Optimierungen Beschreibung der MassnahmenHeizungsanlage Evtl. Heizkurve 2 Grad reduzieren, dafür Thermostatventile auf Position 4

Richtiges Lüften Ständig geöffnete Kippfenster verschwenden viel Energie und verbessern die Luftqualität nicht. Empfohlen wird 3 bis 4mal pro Tag mehrere Fenster für 5 bis 10 Minuten öffnen. Dank dieser Querlüftung entweicht nur wenig Energie, undes gelangt viel frische Luft in die Räume.

EinsparungenWasserverbrauch

- Kühlschrank-Temperatur auf 5°C erhöhen- Wasseranschluss Geschirrspüler an Warmwasseranschluss umhängen

EffizienteBeleuchtung,Haushaltgeräte

Bewegungsmelder im Kellergeschoss und Gang EG installieren

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3 Solarenergie zur Strom- oder WärmeproduktionZur Nutzung von Solarenergie wird zwischen zwei Techniken unterschieden. Sonnenkollektoren, die Solarwärme und Photovoltaikmodule, dieSolarstrom produzieren. Die Wahl der Technik ist auch von der Wärmeerzeugung (Heizsystem) abhängig.Sonnenkollektoren sind als Ergänzung für Heizsysteme mit Verbrennungsvorgang (z.B. Pellets) und Photovoltaikanlagen (PV Anlagen) sind inKombination mit Wärmepumpen sinnvoll.

3.1 AusgangslageBei der Solarpotentialanalyse handelt sich um eine Schätzung des Ertrags. Details dazu findet man beim Bundesamt für Energie (BFE) unterwww.sonnendach.ch . Die Eignung der Dachfläche wird durch die Sonneneinstrahlung, Ausrichtung, Neigung und Verschattung bestimmt. DieSolarpotentialanalyse dient als Orientierung und ersetzt keine Fachberatung.

Klassifizierung der Dachfläche Klassifizierung der Fassaden

Hervorragend

Sehr Gut

Gut

Mittel

Gering

Klassifizierungen in Abhängigkeit zur mittleren jährlichen Einstrahlung (BFE Dienst Geoinformation)

3.2 Empfohlene MassnahmenAls Ersatz für die Ölfeuerung wird eine Wärmepumpenlösung vorgeschlagen, darum wird eine Photovoltaikanlage priorisiert und nichtSonnenkollektoren.

Ausrichtung DachBeide Steildachflächen eignen sich gut zur Nutzung von Solarenergie. Empfohlen wird die grössere nach Osten orientierte Fläche zurStromproduktion zu nutzen.

Ausrichtung FassadenDie nach Süden orientierte Fläche wäre gut geeignet. Durch die Balkone, das Vordach und den Autounterstand ist die nutzbare Fläche aberklein und unlohnend.

Ausrichtung BalkonbrüstungenDie Bakonbrüstungen wären gut orientiert zur Nutzung von solaren Energien. So könnten bei einer Sanierung die Balkongeländer durchModule ersetzt werden.

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3.3 Solarpotential Strom oder WärmeBei den Erträgen handelt es sich um eine Schätzung, welche von der Sonneneinstrahlung, Ausrichtung, Neigung und allfälliger Verschattungbestimmt wird. Die Ertragsprognose basiert auf einem Einfamilienhaus mit 2 Bewohnern (Solarrechner EnergieSchweiz).

Solarstrom (Photovoltaikanlage)Standort Dachfläche Ost

Modulfläche 94 m²

Anlageleistung 16 kWp

Jahresertrag 11‘700 kWh/a

Eigenverbrauch 27 %

Anzahl Bewohner 2 Personen

Der Bauherrschaft wird vorgeschlagen die PV Anlage als vollflächige Indachanlage zu verwirklichen.

Der geschätzte Eigenverbrauch liegt bei 27%, diese Schätzung bezieht sich auf den Haushaltsstrom sowie einer Erdsondenwärmepumpe fürHeizung und Warmwasser.

Falls eine Pelletsheizung zum Einsatz kommt ist auch eine Anlage mit Sonnenkollektoren denkbar.Kollektoren könnten z.B. auch am Balkongeländer Süd montiert werden.

Solarwärme (Sonnenkollektoren) Solareenergie zur Wassererwärmung

Standort Fassade Süd Dach Ost

Kollektorfläche 8 m² 8 m²

Kollektorleistung* 1.050 kW 1.050 kW

Jahresertrag 650 kWh/a 650 kWh/a

Solarer Deckungsgrad 19 % 19 %

Anzahl Bewohner 2 Personen 2 Personen

*Leistung aus der Kollektorliste entnehmen: www.kollektorliste.ch

3.4 Weiteres VorgehenUm ein sorgfältig auf das Erscheinungsbild des Gebäudes abgestimmtes Anlagekonzept zu erstellen, wird empfohlen, ein zertifiziertesFachunternehmen (www.solarprofis.ch) beizuziehen.Bei einer Dachsanierung von aussen, macht eine Indach-Anlage Sinn, da sie optisch unauffälliger wäre. Die Dachhaut würde durch die PVModule ersetzt. Bei der Balkonbrüstung ist die Fläche zu klein für eine PV Anlage, aber für eine thermische Anlage genügend.

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4 Übersicht der Varianten und Vergleich4.1 Beschrieb der VariantenEine Umsetzung der energetischen Modernisierung über drei Etappen erfordert eine umsichtige Planung. Sämtliche auszuführende Arbeitenmüssen auf die nachfolgenden Arbeiten abgestimmt sein, um Zusatzarbeiten möglichst zu vermeiden.So muss z.B. bei einer Fenstersanierung darauf geachtet werden, dass eine spätere Dämmung der Fensterleibungen noch möglich ist.

Variante: Paket 1Untergeschoss, Fenster + Rahmenverbreiterungen

Kategorie Details & Empfehlungen

Gebäudehülle Das unbeheizte Untergeschoss besser von den beheizten Obergeschossen trennen. Die Kellerdecke kann man mitrelativ wenig Aufwand von unten dämmen.

Dach & Decke

Wände

Fenster & Türen Die bestehenden älteren Fenster mit Doppelverglasung durch Fenster mit Dreifachisolierverglasung ersetzen.Bei den Fenstern, wo möglich, gedämmte Rahmenverbreiterungen einsetzen.

Böden

Wärmebrücken

Keine Änderungen an der Haustechnik:

Kategorie Details & Empfehlungen

Gebäudetechnik

Heizung Grobdimensionierung Norm-Heizlast (gem. SIA 384.201) 8.34 kW *

Versorgter BereichWarmwasser

Elektrizität

Lüftung* Die Norm-Heizlast ist ein Richtwert des Leistungsbedarfs der Heizung. Sie beinhaltet nicht zusätzliche Leistungsreserven für dieBereitstellung von Warmwasser sowie für die Aufheizung der Räume, Verteilverluste, Wirkungsgrad Erzeuger usw. Die berechnete Heizlastabgeleitet aus SIA 380/1 ersetzt nicht die detaillierte Berechnung in einem raumweisen Verfahren.

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Variante: Paket 2Steildach erneuern

Kategorie Details & Empfehlungen

Gebäudehülle

Dach & Decke Ziegeleindeckung, Lattung und Konterlattung und die bestehende Dämmung von aussen entfernen,Neuer Aufbau: Dampfbremse, Dämmung, Unterdach, Konterlattung/Hinterlüftung, Dacheindeckung/PV

Wände

Fenster & Türen

Böden

Wärmebrücken

Kategorie Details & Empfehlungen

Gebäudetechnik

Heizung Ersatz der Wärmeerzeugung: Wärmepumpe für Heizung und WarmwasserGrobdimensionierung Norm-Heizlast (gem. SIA 384.201) 7.7 kW *

Versorgter BereichWarmwasser

Elektrizität Installation einer PV Anlage auf der Ostseite des Steildachs, ca. 94 m², 16 kWp

Lüftung* Die Norm-Heizlast ist ein Richtwert des Leistungsbedarfs der Heizung. Sie beinhaltet nicht zusätzliche Leistungsreserven für dieBereitstellung von Warmwasser sowie für die Aufheizung der Räume, Verteilverluste, Wirkungsgrad Erzeuger usw. Die berechnete Heizlastabgeleitet aus SIA 380/1 ersetzt nicht die detaillierte Berechnung in einem raumweisen Verfahren.

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Variante: Paket 3Aussenwände dämmen und Boden nach aussen

Kategorie Details & Empfehlungen

Gebäudehülle

Dach & Decke

Wände Alle Aussenwände dämmen (massive und Holzbau)Storenkasten zusätzlich dämmen

Fenster & Türen

Böden Boden nach aussen über dem Autoabstellplatz dämmen

Wärmebrücken

Kategorie Details & Empfehlungen

Gebäudetechnik

Heizung Grobdimensionierung Norm-Heizlast (gem. SIA 384.201) 6.56 kW *

Versorgter BereichWarmwasser

Elektrizität

Lüftung* Die Norm-Heizlast ist ein Richtwert des Leistungsbedarfs der Heizung. Sie beinhaltet nicht zusätzliche Leistungsreserven für dieBereitstellung von Warmwasser sowie für die Aufheizung der Räume, Verteilverluste, Wirkungsgrad Erzeuger usw. Die berechnete Heizlastabgeleitet aus SIA 380/1 ersetzt nicht die detaillierte Berechnung in einem raumweisen Verfahren.

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4.2 Massnahmen Gebäudehülle, technische Spezifikationen

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4.3 Empfehlung HeizungsvariantenVor einem Heizungsersatz sind die empfohlenen Verbesserungsmassnahmen (Paket 1 + 2) an der Gebäudehülle umzusetzen. Hier liegtnämlich ein grosses Potenzial zur Reduktion des Energieverbrauches und der Treibhausgasemissionen (CO2 äquivalente Emissionen). Einwichtiger Faktor für die Effizienz der Heizungsanlage ist die korrekte Dimensionierung, unabhängig davon, welcher Energieträger (Öl, Gas,Holz, Elektrizität, Sonne) zum Einsatz kommt.Wird eine Wärmepumpe mit Erdsonde als Wärmeerzeugung in Betracht gezogen, ist eine hydrogeologische Vorabklärung erforderlich.Genauere Informationen findet man beim Amt für Wasser und Energie des Kantons St. Gallen unter www.umwelt.sg.ch.

Kartenausschnitt Erdwämesonde, www.geoportal.ch

Bei einem Heizungsersatz sollten erneuerbare Energien eingesetzt werden. Dies ist auch im Interesse der Bauherrschaft. Folgende Kriteriensollen in die Entscheidungsfindung einfliessen:

· Höhe der zukünftigen Gesamtkosten für Investition, Wartung und Energie, Wärmegestehungskosten· Umweltrelevanz: Beitrag an den Klimaschutz (CO2 – und Schadstoffausstoss)· Versorgungssicherheit· Betriebssicherheit, Potential für Störungen

Für das Projekt werden folgende Varianten miteinander verglichen:

Variante 1: Wärmepumpe (Sole/Wasser) als WP-System-ModulVariante 2: Wärmepumpe (Luft/Wasser) als WP-System-ModulVariante 3: Pelletsheizung

Zum Ersatz der WärmeerzeugungsanlagenWärmepumpenlösungen sind emissionsarm bezüglich CO2 und weiteren Schadstoffen. Sie sind auch bezüglich Versorgungssicherheit undBetriebssicherheit als unproblematisch einzuschätzen. Die Variante mit der Aussenluftwärmepumpe hat die geringsten Investitionskosten undist auch bezüglich Wärmegestehungskosten am tiefsten. Aus ökologischer Sicht ist die Erdsondenwärmepumpe zu priorisieren, da sie wenigerEnergie verbraucht, Ressourcenschonender ist und auch der CO2-Ausstoss ist geringer.

Bei einer Pelletsheizung werden lokale Ressourcen (Holz aus der Forstwirtschaft) genutzt. Bezüglich des CO2-Bilanz schneidet diePelletsfeuerung von den drei Varianten am besten ab. Durch den obligatorischen Schadstofffilter werden die Schadstoffbelastungen minimiert.Moderne Pelletsfeuerungen funktionieren vollautomatisch und die Anwendung ist mit wenig Aufwand verbunden. Investitions- und dieUnterhaltskosten und schlussendlich auch die Wärmegestehungskosten sind etwas höher wie bei den anderen Wärmeerzeugern.

Bei allen Varianten ist die Lärm- und Schallbelastung innerhalb, wie ausserhalb des Gebäudes zu beachten.

Zurzeit befindet sich der Elektroboiler auf dem Zwischengeschoss. Idealerweise werden die Wärme für die Heizung und auch für dasWarmwasser zukünftig mit derselben Anlage bereitgestellt. D.h. die heute getrennten Systeme müssten zusammengebracht werden. Da dieVerteilung beibehalten werden kann und soll, müssten die Wärmeerzeugung im Keller und die Wärmeverteilung des Warmwassers im

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Obergeschoss verbunden werden. Eine neue Leitung könnte vom Obergeschoss (Standort Boiler) durch den Boden in das Büro/Gästezimmerim Erdgeschoss, durch die Kellerwand (Kernbohrung), in den Technikraum geführt werden. Diese Variante wäre zu priorisieren.

Zu prüfen wäre auch die Möglichkeit einen so genannten ‚Wasser/Wasser Booster‘ (Alpha Innotec) zu installieren. Dabei handelt es sich umeinen Wärmepumpenboiler, welcher direkt am Heizkreislauf angehängt werden könnte, um die Wärme zu nutzen. Die Gegebenheiten, welchees braucht, müssten mit dem Hersteller direkt besprochen werden. Die Unterlagen dazu sind im Anhang zu finden.

Ein Wärmepumpenboiler ist nicht zu empfehlen, da dieser die Raumluft stark abkühlen würde. Der Standort des Boilers befindet sich innerhalbdes Dämmperimeters und würde somit die Heizung ‚konkurrieren‘.

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4.4 Empfehlung LüftungsanlageDas primäre Ziel einer Komfortlüftung ist die Steigerung des Wohnkomforts. Durch den Einsatz einer Anlage mit Wärmerückgewinnung (WRG)kann dabei auch der Heizwärmebedarf weiter gesenkt werden. Je dichter die Gebäudehülle, desto wichtiger ist ein ausreichendes Lüften. EineLüftungsanlage stellt hierzu eine sehr komfortable Lösung dar. Das Nachrüsten einer zentralen Komfortlüftung ist daher im Zusammenhangmit einer Sanierung der Aussenfassade zu empfehlen, da sich die erforderlichen Lüftungskanäle in der Dämmung unterbringen lassen undsomit die Optik des Gebäudes nicht negativ beeinflusst wird.Die Kosten für eine Komfortlüftungsanlage mit Steuerung, allen Verteilleitungen und den Anpassungsarbeiten für Leitungsführung undelektrische Anschlüsse werden auf rund CHF 25 000.- für das Gebäude geschätzt (grober Richtpreis).

Prinzipschema konventionelle Komfortlüftung, Minergie

Der Einbau einer Lüftung wäre bei diesem Objekt möglich. Eine interessante Lösung wäre die Installation von Flachkanälen für die Zu- und dieAbluft in der zusätzlichen Fassadendämmung. Das Lüftungsgerät selber könnte im Untergeschoss platziert werden.

4.5 Empfehlung Elektrogeräte, BeleuchtungIm Objekt werden verschiedenste Leuchten zur Beleuchtung eingesetzt. Die veralteten wurden teilweise durch effizientere ersetzt. Nicht alleLeuchtmittel waren einsehbar und die untenstehende Tabelle ist nur als Schätzung zu verstehen. Die spezifische Leistung (bezogen auf dieNettogeschossfläche) liegt bei 5.9 W/m2. Eine gute Referenz ist der Zielwert pLi nach dem SIA Merkblatt 2024:2016 "Raumdatenblätter",welcher bei Wohnungen bei 1.7 W/m² liegt. Wegen den neuen Technologien bei den Beleuchtungen, wurde der Zielwert so tief angesetzt.Allerdings beschreibt die spezifische Leistung nur die installierte Leistung und sagt noch nichts über die damit verbundene Nutzungsdauer undsomit über den Energieverbrauch aus. Bei einem Ersatz sollten nur noch LED Leuten eingesetzt werden. Diese sind stromsparsamer und dieLebensdauer ist um einiges länger. Ein Ersatz lohnt sich meist auch finanziell.

Flachkanäle bei einer zu sanierenden Aussenwand Beispiel für einen Lüftungseinlass

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Es wird empfohlen, Haushaltgeräte mit der Energie-Effizienzklasse A++ oder A+++ zu beschaffen. Dank den tieferen Stromkostenkompensiert sich ein höherer Kaufpreis über die Betriebsjahre. Richtpreise für den Geräteersatz findet man auf www.topten.ch .Die heutigen LED Leuchtmittel zeichnen sich durch eine hohe Lichtqualität, tiefen Stromverbrauch und lange Lebensdauer aus. Durch denEinsatz von Bewegungsmeldern im Aussenbereich, den Abstellräumen und dem Treppenhaus lässt sich zusätzlich Strom sparen.Informationen gibt es unter www.toplicht.ch

4.6 Stromverbrauch und StromproduktionDurch die Wärmepumpe für das Warmwasser und die Heizung nimmt der Stromverbrauch im erneuerten Zustand zu. Über das Jahr gesehen,könnte der Strombedarf mit der PV-Anlage gedeckt werden.

Die empfohlene Wärmepumpenlösung für Warmwasser und Heizung ergänzt sich optimal mit der PV Anlage. Der Eigenbedarf kann so bis auf27 % gesteigert werden. Die Stromproduktion ist bei untenstehender Tabelle bei den Varianten B und C eingeflossen.

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4.7 Vergleich Ist-Zustand und VariantenDie untenstehende Tabelle beruht auf Standardwerten und kann massiv von dem effektiven Bedarf abweichen.

Ist-Zustand Variante A Variante B Variante C

Baujahr / Renovationsjahr 1950 0 0 0

Energiebezugsfläche Total [m²] 222 222 222 222

Mischnutzungen Einfamilienhaus Einfamilienhaus Einfamilienhaus Einfamilienhaus

Energieträger Heizung / Warmwasser Heizöl, Elektrizität Heizöl, Elektrizität Elektrizität Elektrizität

Grobdimensionierung Norm-Heizlast (gem. SIA384.201) [kW] Standardnutzung/Aktuelle Belegungund Nutzung

10 / 10 8 / 8 8 / 8 7 / 7

Spez. Heizlast nach SIA 380/1/ Korr. GrenzwertSpezifische Heizlast, effektiv [W/m²]

39 / 26 34 / 26 31 / 26 26 / 26

Heizung* [kWh/a] 29'133 24'994 5'402 4'350

Warmwasser* [kWh/a] 3'972 3'973 3'973 3'974

Elektrizität [kWh/a] 5'089 5'051 4'819 4'810

Lüftung [kWh/a] 180 180 180 180

Gesamtkosten der Massnahmen inkl.projektbezogene Kosten [CHF]

0 41'263 181'419 241'356

Total Förderbeiträge [CHF] 0 0 -15'640 -25'880

Total Initial-Kosten [CHF] 0 41'263 165'779 215'476

Jährliche Energiekosten** [CHF/a] 3'825 3'418 222 63

CO2-Äquivalente [kg/(m²a)] 46 40 5 4

Etikette Energie für Standardnutzung

* Der solarthermisch gedeckte Bedarf ist bereits abgezogen** Der solarthermisch gedeckte Bedarf sowie die gesamte Elektrizitätsproduktion ist bereits abgezogen

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5 Ergebnisse: KenndatenKenndaten Standard: Berechnung mit Standard-Nutzungsdaten der Hauptkategorie des Objekts, aber mit benutzerdefiniertem thermischwirksamem Aussenluftvolumenstrom (Einfluss einer eventuellen Lüftung auf Qh,eff berücksichtigt).Kenndaten Aktuell: Berechnung mit effektiven Nutzungsdaten (benutzerdefinierte Werte), zur Information. Nicht auf der Etikettenskaladargestellt.

5.1 Energietechnische Kenndaten des Ist-ZustandsDie Standardwerte wurden nicht angepasst:

Standard AktuellKenndaten(basierend auf effektivem Heizwärmebedarf Qh,eff)Effizienz Gebäudehülle: 105 104 kWh/(m² a)Effizienz Gesamtenergie: 213 214 kWh/(m² a)

Netto gelieferte Energie pro Jahr(basierend auf effektivem Heizwärmebedarf Qh,eff)Elektrizität: 5'089 5'091 kWh/aHeizung: 29'133 29'329 kWh/aWarmwasser: 3'972 3'972 kWh/aPV-Ertrag: 0 0 kWh/aWKK-Ertrag 0 0 kWh/a

CO2-Äquivalente 46 46 kg/(m² a)

Gemessener Energieverbrauch pro JahrElektrizität: 4'555 kWh/aHeizung / Warmwasser: 19'025 kWh/a

Der gemessene Verbrauch kommt in der Regel dem effektiven Bedarf (unter aktueller Nutzung) am nächsten (und sollte sich imToleranzbereich von +/- 20% bewegen). Die Etikette basiert definitionsgemäss auf den Standardwerten der Nutzungsdaten.

Heizung und WarmwasserDie Ermittlung des Endenergiebedarfes (Raumwärme, Warmwasser) erfolgt rechnerisch nach SIA380/1:2009. Bei einer durchschnittlichenRaumtemperatur von 20°C (Standardnutzung) beträgt der reine Endenergiebedarf für die Raumwärme und das Warmwasser 33‘100 kWh proJahr.

Gemäss den Angaben der Bauherrschaft liegt der gemessene Endenergieverbrauch von drei aufeinanderfolgenden Jahren, für Raumwärmebei 1‘625 Liter Heizöl und 0.5 Ster Holz pro Jahr. Der Strombedarf fürs Brauchwarmwasser liegt bei geschätzten 3‘100 kWh pro Jahr. Diesentspricht einem Endenergieverbrauch von insgesamt ca. 20‘000 kWh/a.

Die Abweichung zwischen dem berechneten Energiebedarf (SIA380/1, Standardwerte) und dem gemessenen Energieverbrauch(Bauherrschaft) liegt bei der Energiebilanzierung nicht innerhalb der Toleranzgrenze von +/- 20%.Der tieferen Energieverbräuche widerspiegeln das Nutzerverhalten der Bewohner. So wird das Gebäude von nur zwei Personen bewohnt.Weiter wurde der Wintergarten als unbeheizter Raum und die Fenster mit verringertem g-Wert gerechnet. Die Variante ist eine Näherung undkann von den effektiven Wärmeflüssen differieren.

Elektrizität (Haushaltstrom)Der durchschnittliche Stromverbrauch der letzten drei Jahre beträgt 7‘655 kWh pro Jahr. Der Strom wird für Haushalt, Beleuchtung undWassererwärmung (Elektroboiler) gebraucht.

Zur Verbrauchsanalyse wird die Studie «Typischer Haushaltstromverbrauch» (BFE, Nipkow 2013) beigezogen. Bei einem Einfamilienhaus mitzwei Personen würde der durchschnittliche Stromverbrauch bei 3‘500 kWh pro Jahr liegen, bei diesem Objekt liegt er bei geschätzten 4‘555kWh (ohne Warmwasser) und somit über dem Vergleichswert. Da nur der Gesamtverbrauch für Haushaltsstrom und Warmwasserproduktiondokumentiert ist, sind aber Vergleiche schwierig.

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5.2 Energietechnische Kenndaten der Variante: Paket 1Standard Aktuell

Kenndaten(basierend auf effektivem Heizwärmebedarf Qh,eff)Effizienz Gebäudehülle: 89 88 kWh/(m² a)Effizienz Gesamtenergie: 194 195 kWh/(m² a)

Netto gelieferte Energie pro Jahr(basierend auf effektivem Heizwärmebedarf Qh,eff)Elektrizität: 5'051 5'053 kWh/aHeizung: 24'994 25'189 kWh/aWarmwasser: 3'973 3'973 kWh/aPV-Ertrag: 0 0 kWh/aWKK-Ertrag 0 0 kWh/a

CO2-Äquivalente 40 40 kg/(m² a)

Die Etikette basiert definitionsgemäss auf den Standardwerten der Nutzungsdaten.

5.3 Energietechnische Kenndaten der Variante: Paket 2Standard Aktuell

Kenndaten(basierend auf effektivem Heizwärmebedarf Qh,eff)Effizienz Gebäudehülle: 79 79 kWh/(m² a)Effizienz Gesamtenergie: 69 23 kWh/(m² a)

Netto gelieferte Energie pro Jahr(basierend auf effektivem Heizwärmebedarf Qh,eff)Elektrizität: 4'819 4'819 kWh/aHeizung: 5'402 5'449 kWh/aWarmwasser: 3'973 3'973 kWh/aPV-Ertrag: -6'575 -11'700 kWh/aWKK-Ertrag 0 0 kWh/a

CO2-Äquivalente 5 2 kg/(m² a)

Die Etikette basiert definitionsgemäss auf den Standardwerten der Nutzungsdaten.

5.4 Energietechnische Kenndaten der Variante: Paket 3Standard Aktuell

Kenndaten(basierend auf effektivem Heizwärmebedarf Qh,eff)Effizienz Gebäudehülle: 63 62 kWh/(m² a)Effizienz Gesamtenergie: 59 14 kWh/(m² a)

Netto gelieferte Energie pro Jahr(basierend auf effektivem Heizwärmebedarf Qh,eff)Elektrizität: 4'810 4'811 kWh/aHeizung: 4'350 4'396 kWh/aWarmwasser: 3'974 3'974 kWh/aPV-Ertrag: -6'575 -11'700 kWh/aWKK-Ertrag 0 0 kWh/a

CO2-Äquivalente 4 1 kg/(m² a)

Die Etikette basiert definitionsgemäss auf den Standardwerten der Nutzungsdaten.

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6 TransmissionswärmeverlusteDie Transmissionswärmeverluste zeigen, wo und wie viel Wärme von den beheizten Räumen durch die Bauteile an die kältere Umgebungabgeben wird. Durch Umsetzung der empfohlenen Dämmmassnahmen über mehrere Etappen werden dabei die Transmissionsverluste überdie verschiedenen Bauteile (Dach, Wand, Fenster, Boden) nachhaltig reduziert.

6.1 Bei Standard Nutzungsdaten

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7 Energiebedarf (Endenergie)7.1 Bei Standard Nutzungsdaten:

* Der solarthermisch gedeckte Bedarf ist bereits abgezogen

8 Jährliche Energiekosten8.1 Bei Standard Nutzungsdaten:

** Der solarthermisch gedeckte Bedarf sowie die gesamte Elektrizitätsproduktion ist bereits abgezogen

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9 Beitragssätze FörderprogrammeWärmedämmung von Einzelbauteilen

Dach, Bauteile gegen Aussen 40 CHF/m² Ue ≤ 0.20 W/(m²K)

Fassaden, Bauteile gegen Aussen 40 CHF/m² Ue ≤ 0.20 W/(m²K)

Wand und Boden, gegen Erdreich < 2m 40 CHF/m² Ue ≤ 0.20 W/(m²K)

Wand und Boden, gegen Erdreich > 2m 40 CHF/m² Ue ≤ 0.25 W/(m²K)

· U-Wert des geförderten Bauteils nach Umsetzung muss min. 0.07 W/(m²K) tiefer sein.

· Fenster und Bauteile gegen unbeheizt werden nicht gefördert

· Minimaler Förderbetrag 1000 CHF

9.1 Etappe 1

9.1.1 FörderbeiträgeDie Dämmung des Untergeschosses und der Ersatz der Fenster sind nicht Förderberechtigt.

9.2 Etappe 2

9.2.1 Förderbeiträge

Bezeichnung Voraussetzungen Menge [—] Förderbeitrag [CHF]

50% Unterstützungsbeitrag (Annahme) Gemeinde: Förderzusage von Kanton 1 4‘500

Umsetzungsanreiz EFH, Kanton Massnahme kantonales Förderprogramm 1 2‘500

WD Einzelbauteil Dach Kanton: Bauteil U-Wert <0.20 W/(m²K) 1 5‘680

Ersatz von Elektroboilern Massnahme kantonales Förderprogramm 1 1‘000

PV - Anlage Bund: einmalige Vergütung 1 7‘800

Total 21‘480

9.3 Etappe 3

9.3.1 Förderbeiträge

Bezeichnung Voraussetzungen Menge [—] Förderbeitrag [CHF]

50% Unterstützungsbeitrag (Annahme) Gemeinde: Förderzusage von Kanton 1 9‘000

Umsetzungsanreiz EFH, Kanton Massnahme kantonales Förderprogramm 1 2‘500

WD Einzelbauteil Dach Kanton: Bauteil U-Wert <0.20 W/(m²K) 1 5‘680

WD Einzelbauteil Wand Kanton: Bauteil U-Wert < 0.20 W/(m²K) 1 9‘800

Ersatz von Elektroboilern Massnahme kantonales Förderprogramm 1 1‘000

PV – Anlage Bund: einmalige Vergütung 1 7‘800

Total 35‘780

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9.4 Gebäudemodernisierung in EtappenDie Reduktion des Heizwärmebedarfes fasst sämtliche energetischen Verbesserungsmassnahmen an der Gebäudehülle zusammen. DerHeizwärmebedarf zeigt die energetische Qualität der Gebäudehülle. Wie die benötigte Raumwärme bereitgestellt wird, wird beimHeizwärmebedarf nicht berücksichtigt.

Erst der Heizenergiebedarf berücksichtigt auch den Nutzungsgrad des jeweiligen Wärmeerzeugers. Diese zwei Faktoren, abgebildet infolgendem Diagramm, sind massgebend für die Bemessung der Förderbeiträge der Massnahme "Gebäudemodernisierung in Etappen".

Damit ein Fördergesuch gestellt werden kann, müssen der Heizwärmebedarf um mindestens 25% und der Heizenergiebedarf um mindestens30% reduziert werden. Des Weiteren wird für die Berechnung der Einsparung ein Grenzwert festgelegt.

Paket 1: keine Beiträge

Paket 2: 11‘000 CHF2‘500 CHF (Umsetzungsanreiz)1‘000 CHF (Elektroboiler)(5‘000 CHF) (Beiträge Gemeinde)7‘800 CHF (PV-Anlage)27‘300 CHF

Paket 3: 22‘000 CHF2‘500 CHF (Umsetzungsanreiz)1‘000 CHF (Elektroboiler)(9‘000 CHF) (Beiträge Gemeinde)7‘800 CHF (PV-Anlage)42‘300 CHF

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9.5 Gesuche einreichenDie allgemeinen Förderbedingungen aller Massnahmen verlangen, dass ein Gesuch zur finanziellen Unterstützung vorMassnahmenumsetzung einzureichen ist.

Kanton: Beitragsgesuche um Fördergelder des kantonalen Energieförderprogrammes sind bei der Energieagentur St. Gallen GmbHeinzureichen. Nach erfolgreicher Prüfung des Beitragsgesuchs erhalten Sie von der Energieagentur St.Gallen GmbH per Post eineBeitragszusicherung (Verfügung).Gemeinden: Beitragsgesuche sind bei der entsprechenden Stelle der Gemeinde vor Baubeginn einzureichen.

Photovoltaikanlage (PV Anlage): Das Fördergesuch für die PV-Anlage ist bei der www.pronovo.ch einzureichen. Einige Gemeindenunterstützen den Bau von PV Anlagen zusätzlich.

Ab Datum der Förderzusage ist diese zwei Jahre gültig. Vor Ablauf dieser Frist muss das Projekt realisiert und die Ausführungsbestätigungeingereicht sein.

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10 Investitionskosten der Massnahmen10.1 Investitionskosten[Alle Kosten in CHF] Variante A Variante B Variante C

Dach & Decke 0 61‘700 61‘700Wände 0 0 60‘000Fenster & Türen 23‘200 23‘200 23‘200Böden 7'360 7'360 13‘360Kellerabgang 0 0 0Hülle gesamt 30‘560 92‘260 158‘260

Heizung/Warmwasser 0 47'500 47'500Lüftung 0 0 0Heizung, Warmwasser, Lüftung 0 47'500 47'500

Geräte & Installationen 0 0 0Kleingeräte & Elektronik 0 0 0Beleuchtung 0 0 0Weitere Verbraucher 0 0 0Photovoltaik 0 37'800 37'800Übrige Elektrizität gesamt 0 37'800 37'800

Vorbereitungs- und Anpassungsarbeiten 0 0 0Planungskosten 0 0 0Gebühren, Bewilligungen 0 0 0Weiteres 0 0 0Projektbez. Kosten gesamt 0 0 0

Gesamtkosten der Massnahmen inkl.projektbezogene Kosten

30‘560 177‘560 245‘560

Total Förderbeiträge 0 -27‘300 -42‘300Total Initial-Kosten 30‘560 150‘260 202‘260

Der Beratungsbericht ersetzt nicht eine Baufachperson (Architekt, Bauplaner) bei der Umsetzung.

Die angegebenen Kosten stützen sich auf interne Erfahrungswerte und sind daher als Richtpreise mit einer Genauigkeit von +/- 20% dereffektiven Kosten anzusehen. In unserer Zusammenarbeit mit der Firma Vetsch Gebäudehüllen AG in Grabs haben sich für die Sanierung desDaches spezifische Kosten zwischen 300 und 320 CHF/m² herauskristallisiert, für eine Kompaktfassade liegen sie bei ca. 270 CHF/m² und fürInnensanierungen wie z. B. Kellerdecken zwischen 100 und 120 CHF/m². Zudem prüfen wir im Rahmen von Projekten zur Beantragung vonFördermitteln auch Offerten anderer Unternehmen. Es zeigt sich, dass sich auch hier die genannten Durchschnittskosten mit den zuvorgenannten Erfahrungswerten decken.

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Übersicht der Massnahmen mit Kosten und Nutzungsdauer

10.2 Heizungsvarianten Wärmekostenvergleich

Tabelle: Wärmekostenvergleich

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10.3 LüftungsanlageDer Bauherrschaft ist nicht interessiert an einer Lüftungsanlage. Sie wurde aber darauf hingewiesen, dass die dichtere Gebäudehülle einenviel tieferen natürlichen Luftwechsel zur Folge hat und deshalb häufiger manuell gelüftet werden muss.

10.4 Elektrogeräte, Beleuchtung

Position Beschreibung Verbrauch Effizienzklasse KostenKürzel Haushaltgerät, Leuchtmittel [kWh/a] [CHF]GE-1 Kühlschrank > 160 l, mit Tiefkühlfach 100 A+++ 1'000GE-2 Geschirrspüler (ohne WW-Anschluss) 250 A+++ 1'400GE-3 Elektro-Kochherd inkl. Kochfeld 150 A+ 2’200GE-7 Wäschetrocknung 180 A+++ 1’500GE-8 Waschmaschine (ohne WW-Anschluss) 130 A+++ 1’800BL-1 LED Leuchtmittel, Wohnung A++ ab 10.00Richtpreise für den Ersatz der Haushaltgeräte. Details siehe www.topten.ch

10.5 PhotovoltaikanlageDie Kosten der PV-Anlage belaufen sich nach einer ersten Schätzung auf ca. 37‘800 CHF.Diese Schätzung bezieht sich auf eine Indachanlage, inklusive:

-PV Module-Unterkonstruktion-Wechselrichter-Kabel und Kleinmaterila-Montage-Projektierung-Elektrofirma

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11 Finanzierung der MassnahmenAls Finanzierungsmöglichkeiten gibt es eine Hypothekaraufstockung oder die Verwendung von Eigenmitteln. Verschiedene Banken bietenvergünstigte Kredite an, wenn bestimmt energetische und ökologische Bedingungen (MINERGIE Standard) erfüllt sind.Hinzu kommt, dass manche Investitionen in erneuerbare Energieträger oder Wärmedämmmassnahmen Abzugsmöglichkeiten bei denEinkommenssteuern erlauben, siehe www.steuern.sg.ch. Um Steuerabzüge auf mehrere Jahre zu verteilen, kann sich eine Ausführung inEtappen finanziell lohnen.https://www.steuern.sg.ch/content/dam/dokument_library/steuern/steuerbuch/art-29-52-stg/044_2.pdf.ocFile/044_2.pdf

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12 Weiteres Vorgehen12.1 Gebäudeerneuerung richtig planenHäufig stellt sich die Frage, ob die Erneuerung in mehreren Etappen oder in einem Schritt als Gesamterneuerung durchgeführt werden soll.Beide Vorgehensarten haben Vor- und Nachteile. Wichtig ist, dass bei einer etappierten Ausführung vorgängig eine Gesamtplanungdurchgeführt wird. Nur so kann sichergesellt werden, dass alle Erneuerungsschritte aufeinander abgestimmt sind.

Etappiertes Vorgehen

Vorteile Verteilung der Investitionen über mehrere Jahre möglich (Finanzierung, Steuern)

Mietzinserhöhungen können gestaffelt werden

Nutzung der Wohnungen während Bauarbeiten möglich

Nachteile Baukosten sind insgesamt höher

Bauphysikalische Probleme (Wärmebrücken) bei ungenügender Abstimmung der Massnahmen

Energieeinsparung wird schrittweise erzielt

Beeinträchtigung der Wohnnutzung über einen längeren Zeitraum

Gesamterneuerung in einem Schritt

Vorteile Insgesamt tiefere Baukosten

Abstimmung der energetischen Massnahmen ist optimal möglich

Energieeinsparung wird rasch erzielt

Beeinträchtigung der Wohnnutzung insgesamt kürzerer Zeitraum

Nachteile Finanzierung muss für gesamte Baukosten in einem Schritt gesichert sein

Steuerverminderung weniger hoch als beim etappierten Vorgehen

Bewohnbarkeit während den Bauarbeiten teilweise nicht mehr möglich

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12.2 Planung und UmsetzungEs empfiehlt sich, die Planung zur Gebäudemodernisierung über ein Architektur-, Ingenieur-, Bauplanungsbüro abzuwickeln.- Architekten für die Gesamtplanung- Fachplaner der Gebäudehülle/Bauphysiker, falls wichtige Wärmebrückendetails zu klären sind.- Gebäudetechniker für die weitere Planung und Auslegung der GebäudetechnikTipp: Es wird empfohlen, für die Vergleichbarkeit und Preissicherheit zwei bis drei Offerten einzuholen.

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12.3 ZusatznutzenMehr Behaglichkeit durch Wärmedämmung bedeutet wärmere und ausgeglichenere Raumtemperaturen im Winter und kühlere im Sommer.Eine zusätzliche Dämmung des Daches erhöht den sommerlichen Wärmeschutz der obersten Wohnebene. Die Gebäudemasse kommt miteiner Aussendämmung auf die warme Seite zu liegen. Daraus folgt ein gegenüber der Aussentemperatur träge reagierendes Gebäude. MehrGebäudeträgheit bedeutet hier mehr Komfort für den Menschen als der aktuelle Zustand bietet. Eine Gebäudemodernisierung erhält odersteigert den Wert des Gebäudes. Meist können im Zuge einer Modernisierung weitere Themen wie An- und Umbauten realisiert werden.Im Zug vom Einbau neuer Gebäudetechnik ist auch der Einsatz von Smarthouse-Technik möglich (Energieeffizienz in Gebäuden durchGebäudeautomation). z.B. eine App für die Heizungs-Regelung.Der Einbau von Smarthouse-Technik bringt insbesondere zur Eigenverbrauchsoptimierung des produzierten Stroms grosse Vorteile. DiverseVerbraucher können so bei guter Sonneneinstrahlung zugeschaltet werden. So kann beispielsweise eine Wärmepumpe tagsüber mit der PVAnlage anstelle des Stroms vom Netz betrieben werden.Zudem ist auch die Fernsteuerung der Heizung oder anderen Verbrauchern mit Smarthouse-Technik sinnvoll.

12.4 AusschreibungsunterlagenDie Bauherrschaft erhält mit diesem Bericht eine Planungsgrundlage. Damit können gewisse Leistungen für die Ausschreibungsunterlagenvorgegeben werden, wie:- λ-Werte und Materialwahl mit den entsprechenden Dämmstärken und den resultierenden U-Werten- thermische Leistung der Wärmeerzeugung- U-Werte der Fenster und g-Werte der Verglasung

12.5 Allgemeine SpartippsDurch weitere Massnahmen kann der Energieverbrauch reduziert werden, beispielsweise......mit effizientem Brauchwassereinsatz sowie wassersparenden Armaturen....mit vermehrtem und kurzem Querlüften sorgt man dafür, dass sich die Oberflächen im Innenraum nicht zu stark abkühlen....mit einem energie- und umweltbewussten Umgang mit Mobilität. Sei es durch die vermehrte Nutzung öffentlicher Verkehrsmitteln, oder derNutzung eines Carsharing-Fahrzeuges....den bewussten Einsatz der elektrischen Geräten, denn gemäss Elektrizitätsstatistik 2017 fliesst rund ein Drittel des Schweizer Stromes in dieHaushalte.

12.6 Graue EnergieAls Graue Energie wird die gesamte nicht erneuerbare Energiemenge bezeichnet, welche zur Herstellung und Entsorgung eines Baustoffsbenötigt wird, einschliesslich aller vor- und nachgelagerten Verarbeitungsprozesse wie Rohstoffabbau, Transport, Verarbeitung und Rückbau.Die grauenergetische Amortisationszeit von Bauteilen und technischen Einrichtungen finden sich im SIA Merkblatt 2032, graue Energie vonGebäuden, 2010. Auf die Trennbarkeit von unterschiedlich lang nutzbaren Bauteilen sollte geachtet werden. Die Ressourcenschonung ist einwichtiger Grundsatz im effizienten Umgang mit Energie und der Umwelt.

12.7 Energiestrategie 2050, 2000-Watt-GesellschaftZiele der Energiestrategie 2050: Senkung Energieverbrauch bis 2020 gegenüber 2000: 16%; bis 2035 um 43%Hinweis auf Klimakonferenz Paris 2015: Zunahme globale Temperatur um max. 2 (1.5°C) durch CO2-Reduktion

Die 2000-Watt-Gesellschaft steht für eine nachhaltige und gerechte Gesellschaft. Jeder heute und in der Zukunft lebende Mensch hat Anrechtauf gleich viel Energie. In einem intelligent aufgebauten Energieversorgungsystem und mit dem nötigen Bewusstsein reichen 2000 WattDauerleistung (Stufe Primärenergie) pro Person aus, um in Wohlstand und mit hoher Qualität zu leben. Ein wesentliches Ziel ist die Reduktiondes Treibhausgases CO2 bis zum Jahr 2100 auf 1 Tonne pro Person und Jahr. Das ist eine grosse Herausforderung und nur durch denEinsatz von erneuerbarer Energie – gerade im Wohnbereich – zu erreichen. Eine umfassende Gebäudemodernisierung ist ein wichtiger Schrittin Richtung nachhaltige Entwicklung. Erfahren Sie hier, wie hoch Ihr aktueller Energiebedarf ist und was Sie tun können, um ihn zu senken:www.2000watt.ch.

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12.8 Ihr Energie Spar PartnerAls neutraler Energie Spar Partner in der Region beraten wir Sie bis zur Ausführung Ihres Projektes. Gerne unterstützen wir Sie über dengesamten Projektverlauf zu den Themen Energie, Bauphysik und Akustik. Auch koordinieren wir die Gewerke für Sie als Bauherrenvertreter.Unsere Lösung vereint Kundenorientierung, Energieeffizienz, Kostenoptimierung, Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit.

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Anhang A. Glossar und Erläuterungen zum GEAKEnergetische Gesamterneuerung vs. Erneuerung in Etappen

Unter einer energetischen Gesamterneuerung wird i.d.R. die umfassende energetische Erneuerung eines Gebäudes verstanden. Sie umfasstgewöhnlich Eingriffe in den Bereichen Reduktion der Betriebsenergie, effiziente Bedarfsdeckung und Substitution von fossilen durcherneuerbare Energieträger. Es werden massgebliche Veränderungen in zeitlich direkt aufeinanderfolgenden Bauschritten vorgenommen. Nachder Erneuerung entspricht das Gebäude energetisch einem Neubau.Werden einzelne Schritte der anzuvisierenden energetischen Gesamterneuerung in zeitlich deutlich getrennten Bauschritten durchgeführt,spricht man von einer Etappierung oder „Erneuerung in Etappen“.

Effizienz der Gebäudehülle, Effizienz der Gesamtenergie

Die Effizienz der Gebäudehülle bringt die Qualität des Wärmeschutzes zum Ausdruck, d.h. die Wärmedämmung von Wand, Dach undBoden, aber auch die energetische Qualität der Fenster. Die Effizienz der Gebäudehülle ist die massgebliche Grösse zur Beurteilung derBeheizung des Gebäudes. Sie basiert auf dem effektiven Heizwärmebedarf Qh,eff mit effektivem Luftwechsel und gewählter Regulierung derHeizung aber Standardnutzung/Belegung und Standardtemperatur. (Nutzenergiebedarf)

Die Effizienz der Gesamtenergie setzt sich aus dem Energiebedarf für Heizung und Warmwasser sowie einem standardisierten Strombedarfzusammen, wobei die verschiedenen Energieträger mit den nationalen Energie-Gewichtungsfaktoren bewertet werden. Sie basiert auf Qh,effunter Berücksichtigung der gewählten Wärmeerzeugung und Wärmeverteilung, Standard-bedarf Warmwasser (SIA380/1) unterBerücksichtigung der gewählten Erzeugung und Wärmeverteilung, Standard Strombedarf für Haushalt und Gerätestrom* inkl. berücksichtigterHilfsenergien für Heizung und Warmwasser, gemäss Wahl der Erzeugung und Verteilung. Generell: der Endenergiebedarf wird gewichtet mitnationalen Energie-Gewichtungsfaktoren.(* basiert auf Standardgeräten und Installationen, Standardbeleuchtung, Standard Kleingeräten sowie Standardverbraucher)

Endenergiebedarf

Das ist die Energiemenge, die für die Gebäudeheizung, Lüftung und Warmwasserbereitung unter Berücksichtigung des Heizwärmebedarfsund der Verluste des Heizwärmesystems sowie der Warmwasseraufbereitung aufgebracht werden muss. Die Endenergie bezieht die für denBetrieb der Anlagentechnik (Pumpen, Regelung, usw.) benötigte Hilfsenergie (i.d.R. Strom) mit ein und ist daher nach den benötigtenEnergieträgern zu differenzieren. Die Endenergie wird an der "Schnittstelle" Gebäudehülle übergeben und stellt die Energiemenge dar, dieder Verbraucher für Heizung und Warmwasser bezahlt.

Heizwärmebedarf Standard Qh,std und effektiv Qh,eff

Der Heizwärmebedarf ist die Wärme, die dem beheizten Raum während einer Berechnungsperiode (Monat oder Jahr) zugeführt werden muss,um den Sollwert der Raumtemperatur einzuhalten, bezogen auf die Energiebezugsfläche (MJ/m²). Der Heizwärmebedarf wird durch dieBilanzierung von Wärmeverlusten (Transmission und Lüftung) und Wärmegewinnen (solare und interne) ermittelt.Der effektive Heizwärmebedarf Qh,eff entspricht dem Standardwert Qh,std nach SIA-380/1 mit einem veränderten flächenbezogenenAussenluft-Volumenstrom. Die Auswertung des GEAK® in der EnergieEtikette beruht auf Qh,eff.

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Luftwechsel und flächenbezogener Aussenluft-Volumenstrom

Unter Luftwechsel versteht man den Luftaustausch in geschlossenen Räumen. Mit der Luftwechselrate (1/h) wird angegeben, wie viele Malepro Stunde das gesamte Raumluftvolumen ausgetauscht wird.Der flächenbezogene Aussenluft-Volumenstrom V'/AE (m³/(h.m²)) bezeichnet den Luftaustausch über die Gebäudehülle bezogen auf dieEnergiebezugsfläche. Die angegebenen Werte in der SIA 380/1 beziehen sich auf einen bei Standard-Personenbelegung und Präsenzzeithygienisch notwendigen, durchschnittlichen Aussenluft-Volumenstrom bei Solltemperatur. Diese Werte berücksichtigen den durchAbluftanlagen z.B. in Küche, Bad und WC verursachten Aussenluft-Volumenstrom. Im GEAK wird standardmässig ein thermisch wirksamerAussenluftvolumenstrom von 0.7 m³/(h.m²) angewendet. Objekte mit einer kontrollierten Wohnungslüftung haben viel tiefere Werte, undichteGebäude höhere Werte. V'/AE fliesst in der Berechnung von Qh,eff ein.

Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn)

Die MuKEn sind ein Bauvorschriftenkatalog mit energetischen Anforderungen für Neubauten und Erneuerungen. Ziel derVorschriftensammlung ist es, die Harmonisierung der Anforderungen in der Schweiz voranzutreiben. Den Kantonen steht es frei, einzelneModule der MuKEn in ihre kantonalen Vorschriften zu übernehmen. Die kontinuierliche Entwicklung des GEAKs lehnt sich an die MuKEn an.

Nationalen Energie-Gewichtungsfaktoren

Die nationalen Energie-Gewichtungsfaktoren werden von der Energiedirektoren Konferenz (EnDK) und dem Bundesamt für Energie (BFE)gemeinsam festgelegt. Diese Faktoren berücksichtigen die Energie, die erforderlich ist, um die Energie zu gewinnen, umzuwandeln, zuraffinieren, zu lagern, zu transportieren und zu verteilen, sowie alle Vorgänge, die erforderlich sind, um die Energie dem Gebäude zuzuführen,welches sie verbraucht. Sie finden die aktuellen Faktoren auf der Homepage der Energiedirektorenkonferenz (www.endk.ch). Im GEAK nützensie zur Gewichtung der gerechneten Endenergie für die jeweiligen angewendeten Energieträger.

Option Berichterstellung: Standard Nutzungsdaten oder aktuelle Nutzungsdaten

Für die Standard-Nutzungsdaten der energetischen und wirtschaftlichen Ergebnisse im Beratungsbericht werden die Standardwerte derNutzungsdaten für Ist-Zustand sowie Varianten berücksichtigt. Der Heizwärmebedarf beruht auf Qh,eff mit Standard-Raumtemperatur, aberunter Berücksichtigung der gewählten Regulierung sowie des effektiven Luftwechsels. Insbesondere beim Warmwasser basieren diese aufdem Standardbedarf nach SIA 380/1. Beim Strombedarf wird ein Standardbedarf für gewisse Einträge der gewählten Geräte undInstallationen, Kleingeräte, Beleuchtung gesetzt.Bei der Wahl aktuelle Nutzungsdaten werden erhöhte oder erniedrigte Raumtemperaturen mitberücksichtigt. Der Warmwasserbedarfentspricht der überschreibbaren Einstellung "Energiebedarf Warmwasser". Bei der Elektrizität werden die in den verschiedenen Rubriken(Geräte und Installationen, Kleingeräte und Elektronike etc.) gemachten Einträge berücksichtigt. Keinen Einfluss hat die Einstellung derBelegungsdichte auf den Warmwasser- sowie Elektrizitätsbedarf in der heutigen Programmfassung. Keinen Einfluss hat die Einstellung desElektrizitätsbedarfs nach SIA 380/1.

Standardnutzung nach SIA 380/1

Für die Berechnung des Heizwärmebedarfes nach SIA 380/1 Qh, std benötigt man mehrere Annahmen wie beispielsweise für dieRaumtemperatur, die Personenfläche, die Wärmeabgabe pro Person, die Präsenzzeiten, den flächenbezogenen Aussenluft-Volumenstromu.a. Zur Vereinfachung definiert der SIA für diese Grössen Standardnutzungswerte, die sich je nach Gebäudekategorie unterscheiden.

U-Werte

Der Wärmedurchgangskoeffizient U (frühere Bezeichnung „k-Wert“) gibt an, welcher Wärmestrom (in Watt) bei einer Temperaturdifferenz von1 K (z.B. bei Raumtemperatur 20 °C und Aussentemperatur 19 °C) durch 1 m² eines Bauteiles fliesst. Der U-Wert gibt damit die energetischeQualität eines Bauteils an. Je tiefer der U-Wert, desto energiesparender das Bauteil.

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Anhang B. GrundlagendatenB.1. Annahme Energie- und Strompreise

B.1.1. Brennstoff-/ Fernwärme-Preise in der Region respektive Strompreise gemäss Tarifblatt des EWs

Heizwert Preis pro Einheit [Rp./kWh]gewählt: Vorgabe: gewählt: Vorgabe:

Elektrizität (HT) 1.00 kWh/kWh 18.70 22.00 Rp./kWh 18.70Elektrizität (MT) 1.00 kWh/kWh 14.30 15.00 Rp./kWh 14.30Elektrizität (NT) 1.00 kWh/kWh 12.90 6.00 Rp./kWh 12.90Elektrizität (Wärmepumpe) 1.00 kWh/kWh 14.30 12.00 Rp./kWh 14.30

B.1.2. Zinsen & Teuerung

Regionaler Faktor 1.0Kalkulationszinssatz 2.0%Allg. jährliche Teuerung 2.0%Jährliche Energiepreis-Teuerung 2.0%Betrachtungsdauer 25 Jahre