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106 El s n e r, iib. die blaue und griine Flirbung nicht zu gewagt, dass in den Producten der trocknen Destil- lation der verschiedenen organischen Korper 8uI) dem PfIanzen- reiche zwar wohl unter einander iihnliche, aber doch durch bestimmte Merkinale unterschiedene Protliicte gewonnen werden, wodurch auch von diesem Gesichtspuwte aus wieder ein wei- tes Feld fiir fernere Untersucliungen erijffnet wird. XVJII. Nachtragliche Bemerliung iiber die blaue uiid griine Parbung dei- kiinstlichen U 1 Ira nh u r i n e. Von Dr. L. ELYN Eli. Ich habe vor kurzer Zeit in dein XXIV. Bande, S. 385-397 die*. Joorii. geaeigt, welches der Grund der blnuen on11 griineii Barbung der kiinstlichen, im Handel vorkornmenden Ultramarine sei. Seit Bekanntwerdung dieser Untersuchung theilte rnir aucli Hr. Dr. R a rn m e 1 s b e r g mit , dnss ebenfalls bei Unternuchiing kiinstlicher UI1rnmarine in seinem Laboratorio die Beobnchtnng gemacht worden sei , dass die durch RalzsAure auegeschiedene Kieselerde noch Schirefel enthalten habe, weleher sicb deutlich durch Wcghrennen mit blauer Flnmme beirn Gliihen der Kie- selerde zu erkennen gegeben habe. Es scbeint daher bei der chemischen Untersuchung der Ultramarine durchaus nothig zn nein, dass mit eiiier und derselben Sorte zwei Anslysen iinler- nommen werden mussen, um den Schwefelgehult darin richtig zo bestimmen , niimlich einmal den Totalschwefelgehalt durcli Oxydation mittelst rauchender Salpetersiiure und das anderc Ma1 durch Erltifzen mit Salzsiiure, um auf diese CVeise denjenigen Antheil Scliwefel zu bestimmen, der sich als Schwefelwasser- stoffgas eiitwickelt, so wie ich es in der oben anget'tihrten Un- fersuchung gethan hnbe. Urn alle miiglichen Zweifel zu beseitigen, die etwa tiocti stattfiiiden koiiiiten, ob wohl auch der geringe Schwefeleisen- patinit, wie ich gezeigt und behauptet habe, der Grund tler blruen untl griioen Fiirbung in den Ultramarinen sein mochte,

Nachträgliche Bemerkung über die blaue und grüne Färbung der künstlichen Ultramarine

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Page 1: Nachträgliche Bemerkung über die blaue und grüne Färbung der künstlichen Ultramarine

106 El s n e r, iib. die blaue und griine Flirbung

nicht zu gewagt, dass in den Producten der trocknen Destil- lation der verschiedenen organischen Korper 8uI) dem PfIanzen- reiche zwar wohl unter einander iihnliche, aber doch durch bestimmte Merkinale unterschiedene Protliicte gewonnen werden, wodurch auch von diesem Gesichtspuwte aus wieder ein wei- tes Feld fiir fernere Untersucliungen erijffnet wird.

XVJII. N a c h t r a g l i c h e Bemerliung iiber d i e blaue uiid

gr i ine P a r b u n g dei- k i i n s t l i c h e n U 1 Ira n h u r i n e.

Von

Dr. L. E L Y N E l i .

Ich habe vor kurzer Zeit i n dein XXIV. Bande, S. 385-397 die*. Joorii. geaeigt, welches der Grund der blnuen on11 griineii Barbung der kiinstlichen, im Handel vorkornmenden Ultramarine sei. Seit Bekanntwerdung dieser Untersuchung theilte rnir aucli Hr. Dr. R a rn m e 1 s b e r g mit , dnss ebenfalls bei Unternuchiing kiinstlicher UI1rnmarine in seinem Laboratorio die Beobnchtnng gemacht worden sei , dass die durch RalzsAure auegeschiedene Kieselerde noch Schirefel enthalten habe, weleher sicb deutlich durch Wcghrennen mit blauer Flnmme beirn Gliihen der Kie- selerde zu erkennen gegeben habe. Es scbeint daher bei der chemischen Untersuchung der Ultramarine durchaus noth ig zn nein, dass mit eiiier und derselben Sorte zwei Anslysen iinler- nommen werden mussen, u m den Schwefelgehult darin richtig zo bestimmen , niimlich einmal den Totalschwefelgehalt durcli Oxydation mittelst rauchender Salpetersiiure und das anderc Ma1 durch Erltifzen mit Salzsiiure, um auf diese CVeise denjenigen Antheil Scliwefel zu bestimmen, der sich als Schwefelwasser- stoffgas eiitwickelt, so wie ich es in der oben anget'tihrten Un- fersuchung gethan hnbe.

Urn alle miiglichen Zweifel zu beseitigen, die etwa tiocti stattfiiiden koiiiiten, ob wohl auch der geringe Schwefeleisen- patinit, wie ich gezeigt und behauptet habe, der Grund tler blruen untl griioen Fiirbung in den Ultramarinen sein mochte,

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der kunstlichen Ultramarine. 107

erlaube ich mir noch folgende Reohachtiing hekannt zu ma- chen, welche mir Hr. K r e s s l e r , KauPmann und technischer Chemilter hierselbst, putig mitgetheilt hat.

Hr. R r e s s l e r hat die Versuche i m Klrinen sowohlwia Im Grossen in seinem Laboratorio anstellen lasaen und die ein- aelnen zu der Darstellung der Ultramarine erfordertlchen Sub- stanzen in den verschiedensten Formen, wie Pie theils im Han- del, theils in der Natur vorkommen, dam verwandt, aberjedes Nal und inimer gefunden, dasa die Anwesenheit des Eivens d?srChnUs nolltig war, urn einen hlauen oder griinen Ultra- marin zu erzeugen.

Es wurde in yriisseren Menge-Verhiiltnissen eine Mischung gemacht von 100 Th. eisenfreiem kienelertlehaltigern Thon, 200 Th. trockner Soda u n d 100 'f'h. Schrvefel ; diese Substan- Zen, inn ig qemengt, gaben nnch dem Gluheri nur eine gefb- Ziche Masse. - Wnrde dieser Mnsse aber Eisen (als Schwe- Peleisen oder sonst ein schwefelsaures Eisensdz) augesetst, so entstand nach Maassgabe des Zusatzes und tler Temperatur, welche beim Gluhen angewantjt .wurtle, eitie rclizcarze , yyiine und blutle FArbung; j a schon durch diese Versuche wurden ganz leidliehe Farbenniiancen erhalten.

Diese Versuche zeigen aher im Grossen y a m dasrelbe, was mir meine im Kleinen aus,aefuhrten Versuche gezeigt hat- ten, land sie dienen nur zur Besfiifigung dessen, was ich in der oben eitirten Abhandlung ausgesprochen hsbe. Noch will icll bier anfiihren, dass ich auch eine i m tIandel unter dem Na- men ,,rolher UltramtarincL vorkommende Farbe untersucht babe, in welcher ich nichts weiter fanii als Thonerde, Kieselerde, Natron und Eisenoxyd, wodurcb die fleischrothe Farbe hervor- gebracht wird ; wahrscheinlich Rind zur Hervorbrinpung dieses rothen Ultramarins die Ingredienzen mit schwefelmurer Eisen- oxyd- oder Oxydolliisung angeruhrt und durchgegluht wortien, wodurch die rothe Farbe durch die Bildung dee Eisenoxyds her- vorgerufen wird. Uebrigens i d keine S p u r Schwefel darin enthalten, dsber der Name rollher Ultramarin, wenn man den letztern auf die Sohwefelverbintlungen bezieht, gar tiicht pas- send; auch ist die fleischrothe Farbe gar nicht frisch urid feu- rig, daher sie wohl wenig verlangt werden wird.

Unter dem Namen ,,GelDin" ist hier eine gelbe Farbe i n

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108 Fr ern y , ub. die rnetaliischen Siureu.

Anregnrtg gckommen j sie ist aber niclits wciter H I S iJer gefbe Ultmm;irin, den ich tiuch Pru!icr schnn utitervucht hntte,

wie iclt I ; # t l i s i!!er rrilhcrn Abhsnrl!iJnz angefiihrt hsbe, iind tler niohts weiter 211s chromsaiirer Baryt id. Aber auch dieke Fikrlle durfte weitig Aiiklang finiie!~ , tia sic rtacfidu~tkelt ni td d i o n nuch eirtcm Jnlire im Durtlteli~ sowoh1 \vie iru I,icli!e ihre ur- fpriingliclie ge!be FBrbung verliert.

XIX. ii b e I * d i e nr e 1 u I I i .y c h e 11

S dit r e n. Gn t e r s u c h 11 rhg e u

VOU

E. J?RkJIT.

( Compt. rend. M i w s tad?. 11. LIP.)

Bei einer allgemeineii Priifuitq , tler ich die mctitllisc:heit Yauren uittcrwarf, filnd ich ncue Verbirtdungcri tier iMei;ii!c iriii Yauers/olF uird gervanit iieue S a k , die iiurch ihre schiine Kry- 14alll'urm hemerkcnswerth sinti. 8Isn l i i ~ t i ~ i die inetsllisi:treii Siiu- ren in 2 Cln~seii eintheilcn: in tlie erstc Clnwe stellen sioh die, welohe drirch irirutittelbare Vereiiiiguitg iler Metsllc rn i t Siiuer- fiton entsleheri 11iit1 die i i i cler Kiiltc sicti i n All;alicii tuiPlii*en ; iii die zweife kctinmen die Siiurert , die sich biiilen , wenit eiti Metalloxyil gleiclixeitig tlem Eir~lluase eiiieq Alkali's unit eiires oxydireritleri IGkpers ntisgeseizt ist.

Die Metalhauren , die in dieser zw\.eifiichcn W e h e e r m u g i wertlcii, aeigeu in ihreii Eigxschaflrn wesetitliotie Versc:iiieiIen- tieiten. Die erstereit sii id meistcns schr bestiintiig uiid kiinrieti mit deli Bitsen bediinmte schbn kryslrllisirte Siilze bilduti , dic aiitleren dagegen sind leictit ZII zersetze,r uiiil verlicren eiiien Theil ihrcs Snuerstoffes bei setir schwashen Eiitwirfiungt=n. Um ein Reispiel von dcr: Siiuren der ersteft Chase zu gehen, \vChlc ioh die hiiohste Verhii~tlutigsstuPee yon Zirtri iintl Situer.4cff, die deli Saineii Ziiinsaule erlialteti tiat, ~ i t c l UUI die aw*eite Verhiiii:uitgs- reihe zii cltaraiderisiruii , ltnbe icli eihe iieuc \-erhi~iduiig VOII

Bi.ieii urd Situersioir, tlie Eirenuci'ure, studirt. DatluIch, d a ~ s ioh ah Beispielc solche mafalliache Satireu