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24 Bettendorff: Naehweis des Natriurnphosphatgehaltes An Magnesia wurden gefunden im Mittel yon den 14 Analysen: I II III 1,11N 1,27 off 0,86 N Sie wurde im mit Ammoniak versetzten Filtrate vom oxalsauren Kalk dutch phosphorsaures Natron gefitllt. Bei den Analysen Iund II ist der Rest der yon der Oxalatf~llung noeh gelSst gebliebenen Thon- erde als Phosphat mit ausgef~llt worden, wodureh die Resultate zu hoeh a usfielen. Naeh den im Laufe dieser Abhandlung eitirten Autoren mtisste, da ieh die Thonerde mit einem Uebersehuss yon Ammoniak f~tllte, ohne denselben dutch anhaltendes Koehen auszutreiben, das yon mir unter III gefundene Mittel zu hoeh sein, da naeh diesen Ansiehten dutch den Ammoniakiiberschuss Thonerde gelSst bliebe, welehe erst voll- st~tndig dutch phosphorsaures Natron als Phosphat ausgef~tllt wtirde. Die mitgetheilten Zahlen erweisen, dass dieses thats~tehlieh nieht der Fall ist. In Bezug auf ThonerdeNllung sagt Fresenius*): >>F~tllt man eine dutch Salzs~ture stark saute Thonerdelt~sung dutch Ammon, oder setzt man, sofern man mit einer neutralen zu thun hat, ausser dem Ammon noeh eine genagende Menge Salmiak hinzu, so kommt aueh bei Uebersehuss des F~Ilungsmittels keine Thonerde in L/Ssung.<< Diese Angabe wird leider selten bertieksiehtigt. Dieselbe ist jedoeh zutreffend, und selbst aueh dann, wenn der Uebersehuss des F~llungsmittels ziem- lieh stark ist. Ieh glaube dureh diese Mittheilung die n6thigen Belege dafilr er- braeht zu haben. Nachweis des Natriumphosphatgehaltes der glasigen Phosphors~ure. ~rOll Anton Bettendorff. Von einem befreundeten Fabrikanten wurde mir vor einiger Zeit ,eine glasige Phosphors~ture in Stangen tibergeben, die in St. Petersburg gepriift, arsenhaltig befunden und zuriiekgewiesen worden war. Sie er- gab in der That einen sehr kleinen Gehalt an Arsen. Als ieh unter ~s) Anleitung zur quantita~iven chem. Analyse. 6. Aufl. 2. Bd. S. 807.

Nachweis des Natriumphosphatgehaltes der glasigen Phosphorsäure

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24 Bettendorff: Naehweis des Natriurnphosphatgehaltes

An Magnesia wurden gefunden im Mittel yon den 14 Analysen:

I II III

1,11N 1,27 off 0,86 N

Sie wurde im mit Ammoniak versetzten Filtrate vom oxalsauren Kalk dutch phosphorsaures Natron gefitllt. Bei den Analysen I u n d II ist der Rest der yon der Oxalatf~llung noeh gelSst gebliebenen Thon- erde als Phosphat mit ausgef~llt worden, wodureh die Resultate zu hoeh a usfielen. Naeh den im Laufe dieser Abhandlung eitirten Autoren mtisste, da ieh die Thonerde mit einem Uebersehuss yon Ammoniak f~tllte, ohne denselben dutch anhaltendes Koehen auszutreiben, das yon mir unter III gefundene Mittel zu hoeh sein, da naeh diesen Ansiehten

dutch den Ammoniakiiberschuss Thonerde gelSst bliebe, welehe erst voll- st~tndig dutch phosphorsaures Natron als Phosphat ausgef~tllt wtirde.

Die mitgetheilten Zahlen erweisen, dass dieses thats~tehlieh nieht der Fall ist.

In Bezug auf ThonerdeNllung sagt F r e s e n i u s * ) : >>F~tllt man eine dutch Salzs~ture stark saute Thonerdelt~sung dutch Ammon, oder setzt man, sofern man mit einer neutralen zu thun hat, ausser dem Ammon noeh eine genagende Menge Salmiak hinzu, so kommt aueh bei Uebersehuss des F~Ilungsmittels keine Thonerde in L/Ssung.<< Diese Angabe wird leider selten bertieksiehtigt. Dieselbe ist jedoeh zutreffend, und selbst aueh dann, wenn der Uebersehuss des F~llungsmittels ziem-

lieh stark ist.

Ieh glaube dureh diese Mittheilung die n6thigen Belege dafilr er-

braeht zu haben.

Nachweis des Natriumphosphatgehaltes der glasigen Phosphors~ure. ~rOll

Anton Bettendorff.

Von einem befreundeten Fabrikanten wurde mir vor einiger Zeit ,eine glasige Phosphors~ture in Stangen tibergeben, die in St. Petersburg gepriift, arsenhaltig befunden und zuriiekgewiesen worden war. Sie er- gab in der That einen sehr kleinen Gehalt an Arsen. Als ieh unter

~s) Anleitung zur quantita~iven chem. Analyse. 6. Aufl. 2. Bd. S. 807.

der glasigen Phosphors~ure. 25

anderen die sehr empfindliche Arsen-Reaction mit Zinncblor~ir*)vor-

nehmen wollte, und zu dem Zweeke die glasige Phosphors~ure in rauehen-

der Salzs~ure yore specifischen Gewieht 1,190 aufzulSsen versuehte, zerfiel

:sie in kleine Kryst~llchen, die in dem angewendeten LSsungsmittel g'~nz- lich unlSslich waren, w~hrend der gr~sste Theil der S~ure gelSst wurde. _Naehdem das blendend weisse Krystallpulver auf Platinschwamm abge-

sogen und einigemal mit rauchender Salzsaure ausgewasehen war, erwies es sich bei der Prt~fung als vSllig reines Kochsalz.

Da die fragliehe Phosphorsaure weder andere Sguren noch Chlor enthielt, musste der gefundene ~atriumgehalt derselben an Phosphor- sgure gebunden sein. E. B r e s c i u s * * ) hat schon im Jahre 1867 auf einen bedeutenden Gehalt an Natriumphosphat in der sogenannten reinsten glasigen Phosphors~ure des Handels aufmerksam gemaeht. Er land darin 15,3 ~ ~atron. Die beschriebene Beobachtung gab zun~chst Veranlassung

:zur Bestimmung des LSsungsvermSgens der rauchenden Salzsaure far Koch- salz. Es wurde ermittelt, dass 1 Gewichtstheil Koehsalz bei einer Tem- peratur yon 120 C. 13~8 Gewichtstheile rauchender Salzsgure yore spe- cifisehen Gewicht 1,190 zur Auf!Ssung bedarf.

Die SehwerlSslichkeit des Koehsalzes in rauchender Salzs~ure erklart seine Bildung und Abscheidung aus der glasigen Phosphors~ure des Han- dels, wenn diese mit Natriumphosphat versetzt ist und bietet ein be- quemes Mittel zur schnellen Erkennung desselben. Sie ist schon yon ]~I a r g u e r i t e***) beobachtet und zur Reinigung des Kochsalzes gebraueht worden und T h. W i lm t) benutzte sie um grSssere Mengen yon Koch- sa|z yon Natrium-Rhodiumsesquichlorid zu trennen.

Um gber die Reaction Aufschluss zu erhalten, wurde ~atriumortho- phosphat entwgssert und lebhaft gegl~iht, um die fast nie darin fehlen- den Kohlenstoffverbindungen zu entfernen. 3 ,7010g dieses Natrium- pyrophosphats wurden in 50 cc ruuehender Salzs~nre yore speeifisehen Gewicht 1,190 eingetrage~l und die Mischung 24 Stunden stehen ge- :lassen. Dnrch ein Filter yon Platinsehwamm wurde das entstandene ,Chlornatrium yon der Flassigkeit getrennt nnd einigemal mit rauehen- ~der Salzs~ure gewaschen. Das Gewieht des geschmolzenen Chlornatriums

*) Diese Zeitschrif~ 9, 105. **) Diese Zeitsehrift 6, 187.

***) 5ahresber. d. Chem. 1858, p. 791. Vergl. C. Sehrade r , Ann. Chem. :Fharm. 123, 265 und A. Di t t e , Jahresber. d. Chem. 1881, p. 15~.

-~) Ber. d. deutsch, chem. Gesellsch. zu Berlin 1883, p. 3033.

26 Winkler: ~ethode zurEntwickelung reinen (arsenfr.) Schwefdwasserstoffs.

betrug 3,2055 g, berechnet 3,2531 g. Das Filtrat gab~ naeh dem Ab- dampfen und Schmelzen bei Rothgluth, eine wasserklare Metaphosphor- s~ure~ die, bei gewShnlieher Temperatur, eine weiche Beschaffenheit zeigte und ein Gewicht yon 2,2980 g, statt der bereehneten 2,2247 g~ ergab. Die Umsetzung zwisehen Natriumpyrophosphat und rauehender Chlorwasserstoffs~ure ist demnach eine vollst~ndige bei gewShnlieher Tem- peratur. Mit schw~cherer Salzsaure als der angegebenen ist die Zer- setzung eine unvollst~ndige, es bleiben erhebliehe Mengen yon Natrimn- pyrophosphat in LOsung.

Da der Zusatz dieses Salzes zur Phosphors~ure nur dazu dient, um ihr die nSthige H~rte bei dev Darstellung yon St~ngelchen und

Sti~cken zu geben, so wird man es in der Hand haben, bei zweekm~ssi- ger Wahl der St~rke der Salzs~ure, durch directe Einwirkung derselben • auf gegliihtes, yon Kohlenstoffverbindungen befreites ~atriumpyrophosphat, Abscheidung des Chlornatriums, Entfernung des hie fehlenden Arsens durch Schwefelwasserstoff, Eindampfen und Schmelzen in Platingef~ssen,

sofort eine glasige Phosphors~ure darzustellen, wie sie jetzt der Handel liefert.

B o n n , October 1887.

Bequeme ]~Iethode zur Entwickelung reinen (arsenfreien) Schwefelwasserstoffs.

¥on

Clemens Winkler.

Im Anschluss an die yon R. F r e s e n i u s*) gegebene ~'fittheil~ng tiber die Entwickelung reinen Schwefelwasserstoffgases berichte ich im Nachstehenden tiber die Darstellung eines fiir den gleichen Zweck vor- ztiglich geeigneten Materials, dessert ieh reich vor bereits mehr als zwanzig Jahren bedient habe und welches nicht allein auf bequemste Weise einen zu jeder Zeit unterbrechbaren Strom arsenfreien Gases liefert, sondern aueh welt billiger beschafft werden kann, als das jetzt allgemein angewendete Schwefeleisen. Dieses Material ist Schwefelbaryum in compacter~ gesinterter Gestalt~ wie man es dureh Erhitzen eines Ge- menges yon Schwerspath und Kohle unter gleiehzeitiger Zugabe eines

*) Diese Zei~schrif~ 26, 339.