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Nähern Sie sich Ihrem Thema mit einem Gefühl der Demut: Sie sind nicht die Experten für Autist_innen oder Autismus. Autist_innen sind es. Fabian Dehmel

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„Nähern Sie sich Ihrem Thema mit einem Gefühl der Demut: Sie sind nicht die Experten für Autist_innen oder Autismus. Autist_innen sind es.“

Fabian Dehmel | 19. 11. 2007

www.autismus-kultur.de

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„Das Leben im Autismus ist eine miserable Vorbereitung für das Leben in einer Welt ohne Autismus. Die Höflichkeit hat viele Näpfchen aufgestellt, in die man treten kann. Autisten sind Meister darin, keines auszulassen.“

Axel Brauns

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„Autismus ist nicht trennbar von der Persönlichkeit eines autistischen Menschen. Autismus färbt jede Wahrnehmung. Autismus beeinflusst, wie jemand denkt, fühlt, versteht, reagiert und interagiert. Zu wünschen, der Autismus würde verschwinden, bedeutet, zu wünschen, die Person wäre jemand anderes.“

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„Eigentlich widerstrebt es mir, eine feste Definition davon zu liefern, was Autismus ist. In der Wissenschaft und im Internet schwirren so viele extrem vage und sehr unterschiedliche Definitionen. Es geht mir nicht darum, die eine, ultimativ richtige Autismus-Definition zu liefern. Es geht mir darum, Position zu beziehen: wenn man definieren muss, was Autismus ist, dann sollte man es auf eine Weise tun, die autistische Menschen so respektiert, wie sie sind. Ich persönlich bin zu dem Schluss gekommen, dass es nicht so wichtig ist, was Autismus ist und ob Autismus ist – aber das ist ein Weg, den jede/r für sich gehen muss.“

Colin Müller, M.A. | 04. 02. 2006

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„Das Leben eines Menschen mit Asperger-Syndrom, wie es auch das vorliegende Buch beschreibt, ist mitunter facettenreich, hat aber wenig mit manchen spektakulären Klischees zu tun, die über autistische Menschen noch immer im Umlauf sind. Weder sind wir alle kleine Einsteins, noch leiden wir ständig an unserer Isolation. Wir sind Menschen, die oft auch Spaß am Leben haben, die den Ehrgeiz haben, ihr Leben eigenständig und erfolgreich zu gestalten; manche sind berufstätig und stolz, ihren Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, manche leben auch in einer funktionierenden Partnerschaft. Auch wir leben also eine gewisse Normalität, zugleich aber gibt es viele Dinge, die jeden von uns einzigartig machen, und das sind nicht nur die manchmal etwas exzentrisch wirkenden Spezialinteressen und Tics.“ Rainer Döhle

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Erste Charakterisierung durch Asperger einheitliches Muster von Fähigkeiten und

Verhaltensweisen Mangel an Empathie gering entwickelte Fähigkeit, Freundschaften zu

schließen die Bereitschaft, einseitige Gespräche/Monologe zu

führen intensive Beschäftigung mit einem Interessengebiet unbeholfene Bewegungen tritt vornehmlich bei Jungen auf

Seit den 90iger Jahren international als Behinderunganerkannt

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Beschreibung der wesentlichsten Züge des Asperger-Syndroms nach Lorna Wing

Mangel an Empathie naive, unzureichende und einseitige Interaktion gering ausgeprägte Fähigkeit oder Unfähigkeit,

Freundschaften zu schließen pedantische, repetitive Sprechweise intensive Beschäftigung mit Spezialthemen unbeholfene und schlecht koordinierte

Bewegungen und sonderbare Körperhaltungen gering ausgeprägte nonverbale Kommunikation

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Mögliche DifferentialdiagnosenADHSSprachstörung (semantisch-pragmatische

Sprachstörung)BewegungsstörungAffektive Störung wie Angst, DepressionEssstörung wie MagersuchtNonverbale LernstörungVerhaltens- oder PersönlichkeitsstörungTouretteZwangsstörungPosttraumatische BelastungsstörungSelektiver MutismusSelbstverletzendes Verhalten

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Asperger- Syndrom tief greifende Entwicklungsstörung Die Behinderung beeinflusst die Entwicklung

einer weit reichenden Palette von Fähigkeiten

Variante des Autismus heute Untergruppe des autistischen

Spektrums mit eigenen Diagnosekriterien in einer schwedischen Studie zeigte eins von

300 Kindern das Asperger-Syndrom © Marion Praszler Supervision, Coaching und Kommunikationstraining 10

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Ursachen Eltern sind nicht daran schuld! Gründe für das Verhalten liegen nicht an der

Erziehung. Allerdings gibt es deutliche Wechselwirkungen

in der Beziehung zwischen Eltern und Kind.Ursache multifaktoriell/unbekannt! Fehlfunktionen im „sozialen“ Gehirn, andere

Verdrahtung in den dafür zuständigen Hirnregionen

 

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Mögliche Einflußfaktoren Störungen der emotionalen Entwicklung Störungen der kognitiven Prozesse und

Sprachentwicklung Biochemische Besonderheiten Hirnschädigungen und

Hirnfunktionsstörungen Erbliche Faktoren Wechselwirkungen zwischen den genannten

Faktoren Diagnose erfolgt auf der Basis des

Verhaltens © Marion Praszler Supervision, Coaching und Kommunikationstraining 12

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Menschen mit Störungen im autistischen Spektrum

„Hohe“ FunktionalitätHigh Functioning AutismAsperger-Syndrom

„Geringe“ Funktionalität

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Gemessen an unseren gesellschaftlichen

Normen und Erwartungen

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ICD 10 F84.5 Asperger-Syndrom Definition Diese Störung von unsicherer nosologischer Validität ist

durch dieselbe Form qualitativer Abweichungen der wechselseitigen sozialen Interaktionen, wie für den Autismus typisch, charakterisiert, zusammen mit einem eingeschränkten, stereotypen, sich wiederholenden Repertoire von Interessen und Aktivitäten. Die Störung unterscheidet sich vom Autismus in erster Linie durch fehlende allgemeine Entwicklungsverzögerung bzw. den fehlenden Entwicklungsrückstand der Sprache und der kognitiven Entwicklung. Die Störung geht häufig mit einer auffallenden Ungeschicklichkeit einher. Die Abweichungen tendieren stark dazu, bis in die Adoleszenz und das Erwachsenenalter zu persistieren. Gelegentlich treten psychotische Episoden im frühen Erwachsenenleben auf.

Inkl.: Autistische Psychopathie Schizoide Störung des Kindesalters

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Diagnosemerkmalenach Gillberg 1. soziale Beeinträchtigung (extreme Ichbezogenheit) a.Unfähigkeit, mit Gleichaltrigen zu interagieren b.mangelnder Wunsch, mit Gleichaltrigen zu

kommunizieren bzw. in Kontakt zu treten c.Mangelndes Verständnis für soziale Signale d.sozial und emotional unangemessenes Verhalten

mindestens zwei Merkmale davon müssen zutreffen

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„Andere Kinder einzubeziehen bedeutet, dass man sich der Gefahr eines nicht vorher zu bestimmenden Ablaufs, einer anderen Interpretation oder Schlussfolgerung aussetzt. Das vom Asperger-Syndrom betroffene Kind interessiert sich nicht für Aktivitäten, die andere Kinder gern tun, und ist weniger geneigt zu erklären, was es selbst tut.“

Tony Attwood

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Diagnosemerkmale2. eingegrenzte Interessena.Ausschluss anderer Aktivitätenb.Repetitives Befolgen der Aktivitätc.Mehr Routine als Bedeutung

mindestens ein Merkmal

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Diagnosemerkmale3. Repetitive Routinena.für sich selbst in Bezug auf bestimmte

Lebensaspekteb.für andere

mindestens 1 Merkmal

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„Die meisten Autisten brauchen Ordnung und Rituale und finden immer Wege, Ordnung zu schaffen, wo sie Chaos empfinden. So viele Reize stürmen auf einen ein, strömen in den Körper, ohne verarbeitet werden zu können. Die Filter, die andere Menschen besitzen, sind einfach nicht vorhanden. Wenn man durch das Getöse des in Einzelteile Zerfallenen und Unerwarteten schwimmt, hat man das Gefühl, in einem unberechenbaren Ozean ohne Markierungen und ohne Ufer zu ertrinken. Es ist, als sähe man überscharf und sei dadurch geblendet. Autisten stellen instinktiv Ordnung und Symmetrie wieder her. Sie arrangieren die Löffel auf dem Tisch, sie legen Streichhölzer in eine Reihe oder schaukeln vor und zurück und zerlegen durch diese wiederholte körperliche Bewegung die Flut von Reizen in kleinere Portionen.“

Dawn Prince Hughes

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„Mein Wiederholungszwang erstreckte sich auf Wege, Orte und Aktivitäten. Ich bestand darauf, dass wir jedes einzelne Mal, wenn wir einkaufen, zur Reinigung oder in den Park gingen, denselben Weg einschlugen. Schweigend grüßte ich jede Landmarke, während der Weg, die Gebäude und Hügel, die Blumen und die Bäume an mir vorbeizogen. Ich hatte mir alles eingeprägt. Für mich war jede Blume, jeder Baum, jedes Gebäude und jeder Hügel eine Persönlichkeit, ein Wesen mit einem eigenen Charakter und einem Gefühl für seine Wirkung. Wenn ich sie nicht sah, vermissten sie mich und fühlten sich verlassen. Ich geriet regelmäßig in Panik, wenn wir nicht an ihnen vorbeigingen oder- fuhren, denn sie hätten ja denken können, ich existiere nicht mehr, und sich Sorgen machen. Selbst hatte ich das Gefühl, ich würde verschwinden, wenn ich mich nicht innerhalb der festen Grenzen des Vertrauten und Unwandelbaren bewegte.“

Dawn Prince Hughes

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Diagnosemerkmale4.Rede und Sprachbesonderheitena.verzögerte Entwicklung b.(oberflächlich gesehen) perfekter sprachlicher

Ausdruck c.förmliche, pedantische Redeweise d.seltsame Prosodie, eigenartige Stimmmerkmalee.beeinträchtigtes Verständnis einschließlich

Fehlinterpretationen von wörtlichen/implizierten Bedeutungen

mindestens 3 Merkmale müssen zutreffen © Marion Praszler Supervision, Coaching und Kommunikationstraining 21

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„Wenn ich in gesprächiger Stimmung war, redete ich oft ohne Unterbrechung über etwas, das mich interessierte. Je älter ich wurde, desto stärker interessierte ich mich für Dinge, und desto länger redete ich darüber. Ich hatte keine Interesse daran, irgendetwas zu diskutieren, und ich erwartete auch keine Antworten oder Meinungen von meinen Gesprächspartner und ignorierte ihn oft oder sprach einfach weiter, falls er mich unterbrach. Das einzig Wichtige für mich war zu reden, wobei ich mich bemühte, mir meine Fragen selbst zu beantworten, was mir auch oft gelang.“

Donna Williams © Marion Praszler Supervision, Coaching und Kommunikationstraining 22

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„Als ich alle Wörter gelernt hatte, die meiner Familie nur einfallen wollten, gab ich Gespräche Wort für Wort wieder oder sang mein unerschöpfliches Repertoire an Werbejingles ab, wenn ich rund um den Flur raste. Die Doublemint-Spots waren meine Lieblingswerbung, denn wenn sie im Fernsehen oder im Radio liefen, wurden viele Werbeelemente zweimal wiederholt, entweder bildlich im Fernsehen oder in gesprochener Form im Radio. Ich liebte die Wiederholungen und die Symmetrie dieser Spots, und ich sang sie ohne Unterlass, bis meine Mutter mir mitteilte, ich treibe sie in den Wahnsinn. Das machte die Sache oft schlimmer, weil ich dann Angst bekam und das Ritual aus Singen und im Kreis-Fahren noch dringender brauchte.“

Dawn Prince Hughes

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Diagnosemerkmale5. nonverbale Kommunikationsprobleme a.begrenzte Gestik b.unbeholfene/linkische Körpersprache c.begrenzte Mimik d.unangemessener Ausdruck e.eigenartig starrer Blick

mindestens ein Merkmal muss zutreffen

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„Zu sagen, dass ich Symbole nicht verstand, wäre irreführend. Andere Leute verstanden den Symbolgehalt meiner Handlungen nicht, und es gab keinen Weg, ihnen zu sagen, was sie bedeuteten. Ich entwickelte eine eigene Sprache. Alles, was ich tat, vom Zusammenlegen zweier Finger bis zum Zerbeißen meiner Zehen, hatte eine Bedeutung, die normalerweise damit zusammenhing, ich hätte alles unter Kontrolle, und niemand könnte an mich herankommen, wo immer ich auch sein mochte. Manchmal hingen meine Handlungen auch damit zusammen, dass ich anderen mittteilen wollte, wie ich mich fühlte, aber dass geschah so unauffällig, dass es oft nicht gemerkt wurde oder einfach für irgendeine neue Marotte gehalten wurde, die die „verrückte Donna“ sich ausgedacht hatte.“

Donna Williams

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Diagnosemerkmale6. motorische Unbeholfenheit Mangelnde Leistung bei Untersuchung der

neurologischen Entwicklung

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Diagnosemerkmalenach Szatmari und Kollegendie Schwierigkeit, die Gefühle anderer zu erspüren das Nichtansehen anderer Menschen die Unfähigkeit "Botschaften mit den Augen zu

geben" die Angewohnheit, zu nahe an andere Menschen

heranzutreten merkwürdige Sprechweise häufig zu viel oder zu wenig sprechen repetitive Sprechmuster Idiosynkratischer Gebrauch von Worten

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„ Ich konnte die Handlungen eines anderen Menschen verstehen, vor allem, wenn sie extrem waren, aber ich hatte Schwierigkeiten, mit „ganzen Menschen“ zurechtzukommen, mit ihren Beweggründen und Erwartungen, vor allem in bezug auf Geben und Empfangen.“

Donna Williams

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aus der Praxis fehlender Konkurrenzgeist Rückzug auf Spielplätzen und Schulhöfen Lieber allein spielen, wenig FreundeNicht (er)kennen der ungeschriebenen Regeln des

SozialverhaltensScheinbar unabsichtliches und unüberlegtes

Handeln, mit der Folge, dass andere sich gekränkt oder geärgert fühlen

unhöfliche bzw. ungehobelte bzw. unangepaßte Wirkung

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Herausfordernde VerhaltensweisenUrsachen Mangel an Voraussehbarkeit oder Mangel an

Übersicht über die Umgebung oder Ereignisse Extreme Beschäftigung mit dem Befolgen von

Routinen Schwierige oder unklare Anforderungen Zu leichte Forderungen Unangenehme Sinneseindrücke Schmerzen Provokationen, um etwas über Gefühle zu

lernen © Marion Praszler Supervision, Coaching und Kommunikationstraining 30

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kognitive Entwicklung

Aufmerksamkeit Zugucken zuhören VerstehenBedeutung herausfinden

Sich ernstgenommenund akzeptiertfühlen

Sich abwechseln Sich erinnern Wörter verwenden

Interessenvonanderen teilen

Auf andere Rücksicht nehmenspielen

Soziales Verhalten verstehen

Kreative und interaktive Anwendung von Sprache

Aufbau sozialer Fähigkeiten nach Aarons und Gittens

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Neuropsychologische Grundlagen

Theory of mind

Zentrale Kohärenz

Exekutive Funktionen

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Theory of mind

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Alle Denkprozesse, die es ermöglichen eigenes und fremdes Verhalten Gefühle , Gedanken, Wünsche, Absichten, Erwartungen , Vorstellungen von sich selbst oder anderen zu erkennen, zu verstehen , vorherzusagen und in die eigenen Planungen mit einzubeziehen Fähigkeiten, die notwendig sind, um an sozialer

Interaktion teilzunehmen

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Auswirkungen einer beeinträchtigten ToMProbleme, Botschaften an den Augen anderer abzulesenTendenz, Dinge, die jemand sagt, wörtlich zu verstehenTendenz, als unhöflich betrachtet zu werdenBemerkenswerte EhrlichkeitGefühl, dass einem alles Böses wollen,Unfähigkeit zu erkennen, das jemand anders über

Wissen verfügt und helfen möchteVerzögerung bei der Entwicklung der Kunst, andere zu

überzeugen , Kompromisse zu schließen und Konflikte zu lösen

Andere Form der Introspektion und SelbstwahrnehmungProbleme zu erkennen, wann jemandem etwas peinlich

istUnsicherheit und ÄngstlichkeitPhysische und emotionale Erschöpfung Tony Attwood

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Auswirkungen einer beeinträchtigten ToM

Soziale Informationen zu verarbeiten, dauert länger, da eher die Intelligenz als die Intuition genutzt wird.

Tony Attwood

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Auswirkungen einer beeinträchtigten ToMMenschen mit einer beeinträchtigten ToM fällt es schwer:

„In das eigene Handeln mit einbeziehen, was andere Menschen bereits wissen;

Freundschaften zu knüpfen, indem sie die Absichten anderer verstehen und auf deren Absichten eingehen;

Andere Menschen bewusst zu täuschen, also auch zu lügen;

Das Interesse des Hörers an der eigenen Rede einzuschätzen;

Zu erkennen, was andere von der eigenen Handlung halten könnten;

Missverständnisse nachzuvollziehenDie Gründen, hinter dem Verhalten anderer Menschen

zu verstehen;Die ungeschriebenen Sozialregeln zu verstehen“

Dr. Christine Preißmann

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Zentrale Kohärenz Reize werden stets in ihrem Bezugssystem zu anderen Reizen und Informationen betrachtet.

Damit nehmen Menschen andere Menschen, Objekte und Situationen im Zusammenhang wahr.

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Auswirkungen einen schwachen zentralen Kohärenz

„Die schwache zentrale Kohärenz beeinflusst daher die Wahrnehmung, die kognitive Verarbeitung sowie die Speicherung und das Abrufen von Erinnerungen.“

Tony Attwood

Gute Detailwahrnehmung, Schwierigkeiten beim Erkennen des Gesamtbildes

Schwierigkeiten beim Erkennen relevanter Informationen Schwierigkeiten beim Entschlüsseln von Zusammenhängen Schwierigkeiten, im Alltag Muster zu erkennen Gutes Langzeitgedächtnis für Details und Fakten, oftmals

bis in die frühe Kindheit

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Exekutive Funktionen„Mit der Bezeichnung „exekutive Funktionen“ beschreibt man Vorgänge, die mit Planungsprozessen, vorausschauendem Denken und zielgerichtetem problemorientierten Handeln sowie das konstruktive Lösen von Alltagsproblemen erst ermöglichen.“

Dr. Christine Preißmann

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Exekutive Funktionen

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Exekutive FunktionenDer psychologische Begriff der exekutiven Funktionen umfasst:

Organisations- und PlanungsfähigkeitenDas ArbeitsgedächtnisHemmung und ImpulskontrolleSelbstreflexion und SelbstbeobachtungZeitmanagement und Prioritäten setzenKomplexe und abstrakte Konzepte verstehenNeue Strategien verwenden

Tony Attwood

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Auswirkungen von beeinträchtigten exekutiven FunktionenFehlende HandlungsplanungHohe AblenkbarkeitPrioritäten setzen ist schwerBegrenztes ArbeitsgedächtnisImpulsive und unflexible Reaktionen auf ProblemeSchlechtes Zeitgefühl und schlechte ZeitplanungGroße Unsicherheit bei Veränderungen oder

ÜberraschungenSchnelle ReizüberflutungSchnelles Erschöpft-Sein.Kein Lernen aus FehlernBegrenzte Problem- und Konfliktlösestrategien

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Fragebögen und SkalenASAS = Australian Scale for Asperger`s

SyndromeASDI = Asperger Syndrome Diagnostic InterviewASDS = Asperger Syndrome Diagnostic ScaleASSQ = Autism Spectrum Screening

QuestionnaireCAST = Childhood Asperger Syndrome TestGADS = Gilliam Asperger Disorder ScaleKADI = Krug Asperger`S Disorder IndexASQ = Autism Spectrum QuotientEQ = Empathy QuotientUsw.

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Die australische Skala

Der Fragebogen wurde für Kinder im Grundschulalter entwickelt. In diesem Alter fallen ungewöhnliche Verhaltensmuster und außergewöhnliche Fähigkeiten am häufigsten auf. Jeder Frage oder Aussage folgt eine Skala von 0 bis 6, wobei 0 das gewöhnliche Ausmaß für Kinder dieser Altersgruppe, 6 das ungewöhnlichste angibt.

Tony Attwood

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Affirmationen zur SelbstbestätigungIch bin nicht minderwertig. Ich bin anders.Ich werde nicht mein Selbstwertgefühl dafür opfern,

dass mich andere akzeptieren.Ich bin ein guter und interessanter Mensch.Ich werde stolz auf mich sein.Ich bin in der Lage, mit der Gesellschaft

zurechtzukommen.Ich werde um Hilfe bitten, wenn ich sie brauche.Ich bin ein Mensch, der den Respekt und die Akzeptanz

anderer Menschen verdient.Ich werde einen Beruf finden, der zu meinen

Fähigkeiten und Interessen passt.Ich werde geduldig mit denen sein, die Zeit brauchen,

um mich zu verstehen.Ich werde mich selbst niemals aufgeben.Ich werde mich annehmen, so wie ich bin.

Lianne Holliday Willey

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Soziale Fähigkeiten üben„Das größte Problem in meinem Leben ist es, mit anderen zurechtzukommen. Ich kann keine Freundschaften schließen und ich sehne mich sehr nach Freunden. Wenn man Freunde hat, bekommt man Unterstützung, man kann sie um verschiedene Dinge bitten, und sie werden dir helfen, weil sie deine Freunde sind. Du bekommst durch die Freunde auch zusätzliches Wissen und Erfahrung. Und weil ich keine Freunde habe, bedeutet das, dass ich abgeschnitten von jeder Hilfe bin. Immer, wenn ich ein Problem habe, muss ich selbst damit fertig werden. Ich weiß nicht, wie man mit anderen klarkommt und das heißt, dass ich andere Menschen nicht zu meinem Vorteil benutzen kann. Für mich ist das das größte Problem dabei, das Asperger-Syndrom zu haben.“

Chee

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Soziale Fähigkeiten übenWas können Eltern tun? z. B.Folgende Fragen „beüben“:

Wie beginnt, führt und beendet man ein Spiel? Wie kann man sich aus einem Spiel zurückziehen?

Spiele spielen, die Flexibilität, Kooperation und Teilen fördern

Erklären, was ein Kind hätte tun sollenFreunde/Freundinnen einladenSelbsthilfegruppen zu eigenen Unterstützung

aufsuchen Ihr Kind akzeptieren

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Soziale Fähigkeiten übenWas können ErzieherInnen/LehrerInnen tun? andere Kinder mithelfen lassen Kooperative Spiele fördern Versuchen, ein Vorbild zu sein Alternativen aufzeigen für Problemlösungen usw. Mögliche Freundschaften fördern In Pausen auf das Kind achten Entspannungsübungen anbieten Schwächen und Stärken finden Rückzugsräume anbieten Sich Unterstützung durch päd. Berater suchen Das Kind ernstnehmen und akzeptieren

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Soziale Fähigkeiten übenLernen, anderen in die Augen zu sehenDazu gehört:Die Erklärung, warum Menschen sich in die

Augen sehenDen Gesichtsausdruck lesen lernenBotschaften mit den Augen gebenBlickkontakt halten können

Achtung: Augenkontakt kann Betroffene ablenken

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Soziale Fähigkeiten übenEmotionen erkennen helfen:Achtung:

Menschen mit Asperger-Syndrom können Mimik und Gestik oftmals nicht verstehenSie haben Schwierigkeiten, Gefühle zu erkennen und zu benennen (auch die eigenen)

Möglichkeiten:Gefühlstagebuch führenPantomimische SpieleGefühle mit Fotos illustrierenComputerspieleSchreiben statt reden

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Soziale Fähigkeiten übenHelfende Strategien, um Gefühle zu verstehen: Sich in andere hineindenken, z. B. durch das Erinnern

an bestimmte erlebte Gefühle und auf andere Menschen übertragen

Entschuldigungssatz finden Erklären subtiler Signale Herausfinden, was ist ein Gefühl, durch das

Erforschen aller Emotionen einzeln: Erkunden des Gefühls glücklich Gefühlsausdruck vorführen Glückliches Gesicht zusammensetzen Üben, ein glückliches Gesicht zu machen Mit dem nächsten Gefühl weitermachen

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Soziale Fähigkeiten übenHelfende Strategien, um Gefühle

auszudrücken„Bilderlexikon der Gefühle“ erstellenÜber Gefühle redenMesslatte für Gefühle einführenDie richtigen Worte für Gefühle findenEinen „Mentoren“, eine „Dolmetscherin“

finden, der eigene und die Gefühle anderer verdeutlicht

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Regeln für Asperger-Jugendliche „Respektiert die persönliche Distanz anderer Leute- das

heißt, kommt ihnen nicht zu nahe. Starre andere Leute nicht an, egal warum. Mache keine Bemerkungen über die Körper anderer

Leute, weder positive noch negative. Erzähle keine dreckigen, sexistischen oder rassistischen

Witze und mache keine sexuellen Anspielungen. Umarme oder berühre Leute nicht, außer, sie gehören

zu deiner Familie oder sie wollen dein Freund sein und ihr beide seid mit solchen Berührungen einverstanden………

Insgesamt würde ich sagen: haltet euch an die Regeln und ignoriert die Tatsache, dass es andere gibt, die diese Regeln missachten.“

Luke Jackson

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Interessen und RoutinenSpezielle Interessen:weisen auf Intelligenz hinbringen Ordnung und Beständigkeit ins

Lebenwerden zu einem Mittel, durch das man sich

Spaß und Entspannung verschaffterleichtern Gesprächeschaffen notwendige Rückzugsräume

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Interessen und RoutinenStrategien im Umgang damitBegrenzen Sie die Zeit für das SpezialinteresseVersuchen Sie eine konstruktive Verwendung

für das Spezialinteresse zu finden, um die Motivation zu erhöhen

Machen Sie die Beschäftigung zur Grundlage eines späteren Berufes oder für soziale Kontakte.

Nutzen Sie das Spezialinteresse zur Beruhigung bei emotionalen Ausbrüchen.

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Interessen und RoutinenRoutinensind ein Mittel zur Entspannung, denn

Veränderungen bedeuten Stresssind ein Mittel, um Angst zu verringern, denn

die Welt zeigt sich ständig ändernde Muster und Erwartungen

Sollen Ordnung und Gleichmäßigkeit herstellen

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Interessen und RoutinenStrategien im Umgang damit:Überlegen, welche Routinen sinnvoll sindÜben Sie Kompromisse einzugehen, und üben

Sie dies auch mit Ihrem KindArbeiten Sie mit dem Kind an seinem

Zeitbegriff und erstellen Sie Zeitpläne, z. B. in Form von Stundenplänen, damit das Kind die Reihenfolge der einzelnen Aktivitäten nachvollziehen kann.

Verringern Sie die Angst des Kindes. © Marion Praszler Supervision, Coaching und Kommunikationstraining 58

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Interessen und Routinen„Die Realität ist für einen autistischen Menschen eine verwirrende, wechselwirkende Ansammlung von Ereignissen, Menschen, Orten, Geräuschen und Anblicken. Es scheint keine klaren Grenzen zu geben, keine Ordnung, und nicht scheint eine Bedeutung zu besitzen. Ich habe die meiste Zeit meines Lebens damit verbracht, die Muster hinter den Dingen zu erkennen. Feste Routinen, Zeiten, bestimmte Routen und Rituale helfen einem, Ordnung in ein unerträglich chaotisches Leben zu bringen. Der Versuch, die Dinge möglichst so zu lassen, wie sie sind, verringert die schreckliche Angst ein wenig.“

Theresa Jolliffe

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KognitionTheory of mind vermitteln, dass andere Menschen andere

Gefühle und Perspektiven habenden Betroffenen ermutigen, innezuhalten und

nachzudenken, wie sich sein Gegenüber fühlen wird, bevor er handelt.

zum Nachfragen ermutigen

GedächtnisTrainieren des Erinnerungsvermögens

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Kognition Flexibilität des Denkens übenÜben, alternative Strategien zu ersinnenDie Betroffenen ermutigen, um Hilfe zu bitten

Lesen, buchstabieren und rechnenPrüfen, ob das Kind eine unkonventionelle

Methode benutztWenn es eine funktionierende Alternative gibt,

diese benutzen und akzeptierenKritik und Mitgefühl vermeiden, auf Logik

konzentrieren © Marion Praszler Supervision, Coaching und Kommunikationstraining 61

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KognitionPhantasie und Kreativität

Phantasiewelten können ein Mittel zur Entspannung, aber auch der Flucht sein.

Realitätsbewußtsein beobachten

Visuelles Denkenzur Visualisierung ermutigen

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Motorische UnbeholfenheitGehen und rennenGeschick im Umgang mit dem BallGleichgewichtManuelles GeschickSchlechte HandschriftSchnelle BewegungenLockere Gelenke, unzureichende Art des

GreifensBewegungsstörungen

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Sensorische Empfindlichkeiten

Menschen mit Asperger-Syndrom können sensorischen Reizen gegenüber eine Empfindlichkeit entwickeln, die an Schmerzen erinnert.

Sie täuschen dies nicht vor.Eine Überempfindlichkeit gegenüber

bestimmten Reizen darf nie als Strafe benutzt werden!

Betroffen können alle Sinneskanäle sein.Unbedingt glauben und akzeptieren

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„Die Flure der meisten Schulen sind ein ständiges Durcheinander von lauten Echos,fluoreszierendem Licht (für Menschen aus dem autistischen Spektrum eine häufige Quelle von visuellem und akustischen Stress), Klingeln, Menschen, die sich anrempeln, dem Geruch von Reinigungsmitteln und vielem mehr. Für Menschen aus dem autistischen Spektrum und der entsprechenden sensorischen Überempfindlichkeit bzw. den Verarbeitungsproblemen wirkt sich das so aus, dass er sich den ganzen Tag gefährlich nahe an einem sensorischen Overload bewegt.“

Clare Sainsbury

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Sensorische EmpfindlichkeitHörempfindlichkeitBestimmte Geräusche vermeidenMusikhören kann bestimmte Geräusche

überlagernHörintegrationstrainingOhrstöpselMöglichst wenig Hintergrundgeräusche,

insbesondere wenn mehrere Menschen sprechen

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Sensorische EmpfindlichkeitBerührungsempfindlichkeitBestimmte Kleidungsstücke, die gern

getragen werden, auf Vorrat kaufenEtiketten entfernenDesensibilisierung durch Massage und

VibrationÜberraschende Berührungen vermeidenBerührungsintensität variierenSensorische Integrationstherapie

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„Berührungen, vor allen Dingen, jene, auf die ich mich nicht vorbereiten kann, sind mir unangenehm und lösen eine große Unruhe in meinem Innen-Erleben aus. Manchmal machen sie mir auch Angst, weil ich mit dem Gefühl, das sie in mir auslösen, überfordert bin und dieses nicht gedanklich zuordnen kann.“

Nicole Höhlriegel

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Sensorische EmpfindlichkeitGeschmacksempfindlichkeitDem Betroffenen keine Lebensmittel

aufzwingenNeue Nahrungsmittel vorsichtig ausprobierenNeue Lebensmittel bei Ablenkung

ausprobierenKeine Lebensmittel mischenUnter Umständen ist die Konsistenz, nicht

der Geschmack das Problem

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Sensorische EmpfindlichkeitVisuelle EmpfindlichkeitNeonlicht vermeidenSonnenblenden und Sonnenbrillen nutzenIntensive Lichteinwirkung vermeiden

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Sensorische EmpfindlichkeitSchmerzempfindlichkeitEs gibt zu viel und zu wenig

Schmerzempfindlichkeitauf Signale für Schmerzen achtenDas Kind ermuntern, Schmerzen auszudrückenBei Schmerzunempfindlichkeit kann ein leichtes

Unbehagen eine ernsthafte Erkrankung anzeigenErklären, warum es wichtig ist, Schmerzen

auszudrückenSkalen entwickeln

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SprachauffälligkeitenPragmatik oder der Gebrauch der Sprache imsozialen KontextErklären, wie man miteinander Konversation treibtErklären und üben, wie man einleitende, geeignete

Bemerkungen machtSagen und zeigen, wie man bei Unverständnis oder

Verwirrung Hilfe bekommtErmuntern zum Eingeständnis „ich weiß es nicht“Erklären, wann der Zeitpunkt gekommen ist, zu

antworten, zu unterbrechen oder das Thema zu wechseln

Ins Ohr flüstern, was zu sagen istMethoden der Rhetorik und des Theaterspiels

verwenden © Marion Praszler Supervision, Coaching und Kommunikationstraining 72

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„Im Laufe der letzten Jahre ist mir mehr und mehr eine Art Elektrizität aufgefallen, die zwischen den Menschen besteht. Ich habe beobachtet, dass, wenn mehrere Menschen zusammen sind und sich gut zusammen fühlen, ihre Unterhaltung und ihr Lachen einem gewissen Rhythmus folgen. Irgendwann lachen sie alle zusammen, und dann sprechen sie ruhig zusammen bis zum nächsten Lachen. Mir ist immer schwer gefallen, mich diesem Rhythmus anzupassen, und gewöhnlich unterbreche ich Gespräche, ohne meine Fehler zu begreifen. Das Problem ist, dass ich dem Rhythmus nicht folgen kann.“

Temple Grandin

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SprachauffälligkeitenWörtliche AuslegungenSich bewußt machen, inwiefern die eigenen

Bemerkungen oder Anweisungen missverstanden werden können

Metaphern und Redewendungen erklären

ProsodieSich bewußt machen, wie man Betonung,

Rhythmus und Tonhöhe verändern kann, um Schlüsselworte und assoziierte Emotionen hervorzuheben

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SprachauffälligkeitenPedantische SprechweiseAbstraktionen und mangelnde Genauigkeit

vermeiden

Idiosynkratische WörterWortschöpfungen und Ausdrucksweisen als

eigenwilligen und typischen Ausdruck der Persönlichkeit betrachten

Den kreativen Aspekt fördern © Marion Praszler Supervision, Coaching und Kommunikationstraining 75

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SprachauffälligkeitenAussprechen von GedankenGgf. raten, sich vorzunehmen die Gedanken nicht

laut auszusprechen, wenn andere Menschen in der Nähe sind

Auditive BeeinträchtigungenZwischen den einzelnen Sätzen Pausen machenMehr Zeit geben und lassenAuf störende Nebengeräusche achtenDazu ermutigen, das Gesagte zu wiederholen

und/oder es aufzuschreiben © Marion Praszler Supervision, Coaching und Kommunikationstraining 76

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„Einige meiner Verhaltensprobleme sind:A.Dass ich manchmal lange Zeit mit niemandem rede.B.Dass ich lange Zeit weder esse noch trinke.C.Dass ich es nicht mag, wenn man mich anfasst.D.Dass ich schreie, wenn mich etwas wütend macht oder verwirrt.E.Dass ich nicht gern auf engem Raum mit anderen Leuten zusammen bin.F.Dass ich Sachen kaputt schlage, wenn mich etwas wütend macht oder verwirrt.G.Dass ich stöhne.H.Dass ich gelbe oder braune Dinge nicht mag und mich weigere, gelbe oder braune Dinge anzufassen.I.Dass ich mich weigere, mein Zahnbürste zu benutzen, wenn irgendjemand sie angefasst hat.J.Dass ich nichts von meinem Teller esse, wenn sich darauf verschiedene Speisen berühren.K.Dass ich nicht merke, wenn sich jemand über mich ärgert.L.Dass ich nicht lächle.M.Dass ich Dinge sage, für die mich andere Menschen für unverschämt halten.N.Dass ich Dummheiten mache.O.Dass ich andere Menschen schlage.P.Dass ich Frankreich hasse.Q.Dass ich Mutters Wagen fahre.R.Dass es mich verstimmt, wenn jemand die Möbel verrückt hat.“

Christopher Boone

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Umgang mit WutSituation wieder unter Kontrolle bringenMit ruhiger, fester Stimme sprechen – nicht lauter

werdenUrsachen der Aufregung zunächst außer Acht lassenDen Betroffenen ablenkenEmotionale Energie in konstruktive Bahnen lenken

(Spezialinteresse, Dauerlauf usw.)Rückzugsraum schaffenReizüberflutung nach Möglichkeit beendenNicht berühren, es sei denn, der Betroffene sucht

die BerührungKonfrontation oder Sarkasmus meidenSich sachlich verhalten

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Hilfreiche therapeutische Möglichkeiten z. B. Kognitive VerhaltenstherapieTEACCH = treatment and education of autistic and

related communication handicapped childrenSocial StoriesComic -GesprächeEmotionaler WerkzeugkastenErgotherapiePhysiotherapiePsychotherapiePsychologie der persönlichen KonstrukteSich selbst akzeptieren

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Aspergisch sprechen„ Wenn Sie „Aspergisch“ sprechen, müssen Sie Ihre Absichten klar zum Ausdruck bringen. Vermeiden Sie Doppeldeutigkeiten und unnötige Feinheiten. Fehlenden Augenkontakt und unerwartete Gesprächspausen, in denen das Gegenüber die Informationen verarbeitet, müssen Sie dabei in Kauf nehmen. Insbesondere körperliche Gesten der Zuneigung, wie eine Berührung am Arm oder ein Küsschen als Dank für ein Geschenk, sollten Sie in jedem Fall vorher ankündigen und erklären, damit derjenige nicht davon überrascht wird.Gesichtsausdrücke müssen eindeutig und auf das Thema bezogen sein. Sticheleien und Sarkasmen sollten Sie vermeiden……..“

Tony Attwood

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DankeTony Attwoord, Mark Haddon, Dr. Christine

Preißmann, Temple Grandin, Oliver Sacks, Dawn Prince-Hughes, Donna Williams und allen, deren Zitate mir Sachverhalte verdeutlicht haben

Ihnen fürs Zuhören und Mitmachen der PSAG, Frau Bloch für die Organisation dem Lebenshilfewerk für Raum und Bewirtung.

Kommen Sie gut nach Hause!

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